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Fanfiction

Amy Roberts-Das Jahr zuvor - Aufklärung der etwas anderen Art

von horizon92

@kumkwat: hatte ich nicht erwähnt, dass er die Frisur mit Erlaubnis vom Grafen per zauberstab wieder geändert hat? UUUUpsi, ich bitte vielmals um entschuldigung. das mach ich irgendwann noch richtig... und das mit deiner idee: mir gefiele sowas ja auch sehr gut, aber das ist doch nicht jugendfrei *böööööse guck* (eigentlich hätte ich nichts dagegen, aber eine verwandte liest mit und das kann ich deshalb leider nicht zulassen ; )


Chapter XXVII
-Aufklärung der etwas anderen Art-

„Guten Morgen, Kleines! Aufstehen, die Sonne scheint!“ War das gestern alles bloß ein dummer Traum? Beinahe wollte ich es hoffen, doch wer würde mich in Hogwarts so wecken? Vielleicht Onkel Albus? Schlaftrunken blinzelte ich. Also, Snape würde mich auf keinen Fall so wecken! Ein riesiges Augenpaar starrte mich an. Was für Augen! Ein flüssiges Mitternachtsblau, das besorgt in meine - von der Müdigkeit vermutlich hellblauen - Augen sah. Die Nähe allerdings beunruhigte mich und ich rutschte ein Stück von dem Vampir fort. Jetzt grinste er auf eine unwiderstehlich charmante Art. „Wer sind Sie denn?“, fragte ich noch etwas verschlafen. Doch er schien lieber mit sich selbst zu reden, als auf meine Frage zu antworten: „Faszinierend! Ihre Stimme ist sehr melodisch und sanft, dennoch so klar… und ihre Augen, ha! Sie wechseln von blau zu grau!“ Plötzlich mischte sich eine bekannte Stimme von der Tür her ein: „Nicht nur von blau zu grau, sie weisen alle möglichen Farbkombinationen auf! Nur schwarz scheint sie nicht so zu mögen!“ Sosehr ich auch suchte, Snapes Stimme war frei von Sarkasmus. Dennoch fühlte ich mich irgendwie angegriffen und erwiderte spitz: „Es hat nichts damit zu tun, dass ich die Farbe ändern will, sie ändert sich einfach. Und nur weil ich in Ihrer Gegenwart noch nie schwarze Augen hatte, heißt das nicht, dass es noch nie so war. Ich habe Ihnen doch erzählt, die Farbe definiert meine Stimmung!“ Während ich das sagte, ließ ich meinen Blick auf dem Vampir ruhen, der mir immer noch unschicklich nah war. Seltsamerweise war mir das - bei ihm - kein bisschen unangenehm. Er besaß ohne Zweifel eine ungeheure Ausstrahlung auf Frauen, aber das war es nicht. Ich fühlte mich mit ihm verbunden. Als kannten wir uns schon ewig. Gleichzeitig war ich mir sicher, ihm noch nie begegnet zu sein. Merkwürdig!

„Verzeih die Frage, Amy, aber bist du eine von uns?“, fragte er jetzt und ließ ganz sanft die Augenbraue höher gleiten. Anders als bei Snape, bei dem mir auch nur die kleinste Bewegung der Gesichtsbehaarung an den Nerven zerrte. Doch sobald der Sinn dieser Frage in mein Hirn durchgesickert war, brauchte es keine Augenbraue mehr, um mich wütend zu machen: „Ganz bestimmt nicht! Wie kommen Sie zu der Annahme, ich sei ein Vampir? Würde ich dann bei Snape auf der Couch schlafen?“ Er antwortete mit nachdenklichem Lächeln: „Du hast Recht, ich bitte um Entschuldigung! Wärst du ein Vampir gewesen, hättest du in seinem Bett gelegen.“ - „WIE BITTE?“, schrie ich entsetzt und wollte aufspringen, wurde jedoch von Snape wieder unter die Decke gedrückt. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er hinter mich getreten war. Jetzt beruhigte mich seine tiefe Stimme jedoch ungemein: „Ich denke, es wäre besser, Sie ziehen sich erst wieder komplett an und wir reden dann in aller Ruhe weiter!“ Ups! Fast hätte ich vergessen, dass ich nur Unterwäsche trage! Nur durch Snapes Eingreifen hatte ich mir noch nicht die Decke vom Leib gezerrt.
Das war wirklich verdammt knapp gewesen!

Eine Viertelstunde später saß ich, über die wichtigsten Fakten im Fall Quirrell aufgeklärt, neben Billy - dem Vampir. Er war eigentlich sehr nett, seinen Überfall von vorhin hatte ich ihm fast schon verziehen. Wie konnte man diesen betörenden Augen auch lange böse sein…
Snape war mit seinem Bericht über das Gespräch zwischen Fürst Draconis und ihm gerade fertig und ich versuchte, unsere Lage in einen Satz zu fassen: „Also: Quirrell sitzt zwar fest, ist aber noch am Leben, trotzdem kommen wir nicht auf diplomatischem Weg an ihn ran, weil Draconis die Missbilligung seiner Berater fürchtet, wenn er ihn uns überlässt. Habe ich das richtig verstanden?“ Billy klatschte in die Hände und sah mich überrascht an: „Eine klare und präzise Zusammenfassung, ja! Sehr gut gemacht!“ Snape lief dauernd vor dem anderen Sofa hin und her und hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt, um scharf nachzudenken. Sein ständiges Gerenne machte mich total nervös. „Professor, bitte! Können Sie nicht mal mit Ihrem Frühsport aufhören und sich hinsetzen? Bitte?“, fragte ich möglichst höflich. Knurrend setzte er sich und starrte mir in die Augen. Dann wandte er sich an Billy: „Wo ist eigentlich Brooks?“ Der Vampir fixierte sein Gesicht sehr genau, als er antwortete: „Oh, sie war heute Nacht ziemlich schlecht drauf, hat was von einem biestigen Wortbrecher gefaselt und ist dann raus, um zu jagen!“ Jetzt fiel mir siedend heiß wieder ein, dass die hübsche Frau am Tresen uns gestern nur hatte gehen lassen, weil Snape versprochen hatte, danach noch mit ihr zu tanzen. Einen kurzen Moment sah ich in seinen Augen das schlechte Gewissen, doch er murmelte leise: „Darüber wird sie schon wieder wegkommen.“ - „Du scheinst zu vergessen, dass wir Jahrhunderte lang leben. Viele von uns können sehr nachtragend sein!“, mahnte Billy ihn. Ich versuchte, die beiden abzulenken: „Womit wir wieder beim Thema wären! Ich bräuchte doch ein wenig Nachhilfe in Sachen Blutsauger!“ Mein gespielt heiterer Tonfall kam wohl nicht so gut an, denn Billy bleckte die Zähne und zischte leise. Ich erschrak furchtbar und rückte ein Stück von ihm weg. „Ich würde keinen von ihnen als Blutsauger bezeichnen, denn für sie ist das ein fürchterliches Schimpfwort.“, feixte Snape im Plauderton. Ich richtete mich an Billy, der sich schon etwas beruhigt zu haben schien: „Verzeihung, das wusste ich nicht!“
Jetzt war er wieder ganz der Alte und zwinkerte: „Ich weiß, deshalb sitzen wir ja hier. Man nennt uns Vampire oder auch Kaltblüter…“ Ich unterbrach ihn: „Ja, davon hab ich schon gehört! In einem Bericht über Werwölfe stand, ihre ärgsten Feinde seien die kaltblütigen Wesen. Ich habe aber immer noch nicht verstanden, wieso man euch so nennt!“ Snape verdrehte die Augen, als wäre es selbstverständlich, doch Billy lächelte geduldig und erklärte: „Nun ja, bei Vampiren schlägt das Herz nicht mehr, das Blut erkaltet und somit auch unser ganzer Körper. Hier, fühl mal!“ Und er legte mir, ganz sanft, die kalte Hand an die Wange.
Es fühlte sich an wie eine Liebkosung und ich schauderte leicht - mehr wegen der Berührung als wegen der Kälte, denn die war nicht so arg, wie ich gedacht hätte. Ein flüchtiges Lächeln glitt mir übers Gesicht und er lächelte ebenso zurück; plötzlich konnte auch seine kalte Hand nichts mehr gegen die Hitze in meinen Wangen unternehmen. Von gegenüber vernahm ich ein heftiges Räuspern und fuhr, wie ertappt, herum. Ich hatte doch glatt vergessen, dass noch jemand im Raum war. Snapes Miene war weder amüsiert noch gleichgültig, er sah wütend aus. Wenigstens schien seine Wut diesmal nicht mir, sondern Billy zu gelten, der bei Snapes tödlichem Blick schnell die Hand zurückzog. Er senkte die Augen reuevoll zu Boden und ließ dem Tränkemeister das Wort: „Wenn Sie Ihre Kuschelstunde verschieben könnten, fahre ich jetzt fort: Sie haben gerade gehört, dass das Herz bei einem Vampir nicht mehr schlägt, deshalb ist es auch nicht ratsam, ihm einen Gegenstand hindurch zu jagen, um ihn loszuwerden. Es wäre zwar schmerzhaft für ihn, aber nicht potentiell tödlich! Nur gegen Silber ist er, wie auch die Werwölfe, äußerst anfällig. Stoßen Sie ihm also am besten irgendwo Silber hinein, wenn er böse wird!“ Snape deutete mit einer lässigen Bewegung zu Billy hinüber, der aber nicht reagierte, und fuhr fort: „Sie können auch einfach versuchen, ihm den Kopf abzutrennen oder ihn mit flüssigen Silberzusätzen in Zaubertränken zu vergiften. Das wäre übrigens - wie unschwer zu erraten ist - meine Lieblingsmethode.
Vampire schlafen nicht in Särgen, oder jedenfalls genauso ungern wie wir, und sind auch nicht allergisch gegen Knoblauch, obwohl der Gestank ihnen sehr unangenehm in der Nase brennt und sie ihn deshalb möglichst meiden. Ihre Eckzähne sind natürlich nicht immer spitz, nur dann, wenn sie es so wollen. Vampire sind sehr langlebig, der älteste von ihnen war Dracula, er wurde fünfhundert Jahre alt, ehe man ihn umbrachte. Ihre Sinne sind viel ausgeprägter als bei Menschen, sie können besser hören, sehen, riechen… und sie besitzen ein besonderes Gespür für Gefahr, das wir uns nicht erklären können.“ Damit stoppte Snape und machte eine Geste in Richtung Bill, der sich nun wieder aufrichtete und fortfuhr: „Wir können die Gefahr fühlen. Bei besonders deutlicher, unmittelbarer Gefahr fühlen wir sogar richtige Schmerzen, wenn sie auf uns zukommt. Daher sind wir vor Menschen mit böser Absicht immer gewarnt. Es gab allerdings schon viele Fälle, als Vampire diese Gefühle ignoriert haben, weil sie sich aus irgendeinem Grund nicht vorstellen konnten, dass die Person etwas Böses im Schilde führte, beispielsweise, wenn man diese liebte. Und diese Gabe hat einen entscheidenden Nachteil: die bösen Absichten von anderen Wesen, also Vampiren, Werwölfen, Kobolden oder Riesen können wir nicht erspüren.“
Die Welle an Informationen stoppte abrupt, als plötzlich jemand an die Tür des Wohnzimmers klopfte. Wir sahen alle auf, in der Hoffnung und Befürchtung, es könne Brooks sein.

Snape rief „Herein!“, und die Tür wurde von dem Jungen aufgestoßen, der gestern Nacht Snapes Leibwächter gespielt hatte. Anscheinend hatte er Schwierigkeiten, etwas in Englisch auszudrücken, deshalb ging ich freundlich auf ihn zu: „Ce vrei sâ fie?“ Erleichtert sah mich der Kleine an und antwortete wie ein Wasserfall: „Domnul trimite-mâ! Îmi va trimite o scrisoare. Pentru a poporului Snape, numai el poate citi!” Ich lächelte und nahm das gefaltete Papier entgegen. Ein großes Wachssiegel war darauf abgebildet. „Multumesc foarte mult. În asteptare în afara, da?“ Der Junge nickte gehorsam und verließ den Raum.
(„Was möchtest du denn?“ -„Der Fürst schickt mich! Ich soll einen Brief abgeben. An den Menschen Snape, nur er darf ihn lesen!“ - „Vielen Dank. Warte draußen, ja?“)


Etwas perplex sahen mich die beiden Männer an, und Billy brachte schließlich heraus: „Du hast verstanden, was er gesagt hat? Das war für mich viel zu schnell!“ Ich zuckte die Achseln und übergab Snape den Brief: „Ich hab schon dreimal in Rumänien gewohnt. Die sprechen fast alle so schnell, aber irgendwann kannst du das auch. Der hier wurde vom Grafen für dich gebracht, scheint sehr geheim zu sein.“ Ich bemerkte erst gar nicht, dass ich Snape aus Versehen geduzt hatte, bis mir aufging, weshalb er mich so anstarrte. „Oh, Entschuldigung! Ich meinte natürlich, für Sie! Da fällt mir ein, ich habe mei… dem Direktor versprochen, dass wir uns, wenn wir wieder in Hogwarts sind, mit Vornamen ansprechen werden.“ -„W-A-S?“
„Na ja“, verteidigte ich mich schnell, „Sie wissen doch genau, wie überzeugend er manchmal ist! Ich hatte überhaupt keine Gelegenheit, nein zu sagen! Außerdem ist es sowieso nur noch für vier Monate, die Ferien beginnen doch Ende Juni, und Severus ist ein viel schwerer auszusprechender Name als Amy, also stellen Sie sich mal nicht so an!“
„Ich beschwere mich auch nicht über den Namen. Um genau zu sein, habe ich mich nicht mal beschwert! Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden? Ich will den Brief lesen - in Ruhe!“, konterte er und drängte sich an mir vorbei ins Schlafzimmer.
Gedankenverloren griff ich mir ans Kreuz (die Couch hatte sich heute Morgen als doch nicht ganz so angenehm herausgestellt) und sah ihm nach, bevor Billy mich aufschreckte. Er klang fast ein wenig beleidigt: „Hast du Angst vor mir?“ Verwirrt sah ich ihn an: „Nein, eigentlich nicht! Sollte ich?“ - „Natürlich nicht! Aber warum setzt du dich nicht zu mir, wenn du keine Angst hast?“ Schnell kehrte ich zur Couch zurück und flog in die Kissen. „Besser so?“ -„Jaaaa…“, schnurrte er und beobachtete mich aufmerksam. Langsam wurde mir doch etwas mulmig zumute. „Was ist?“, fragte ich. „Nichts!“ Er zögerte, dann platzte es aus ihm heraus: „Darf ich dir eine persönliche Frage stellen?“ -„Kommt drauf an, welche.“ Jetzt war ich auf der Hut.
„Na ja, du hast vorhin zu Severus gesagt, in seiner Gegenwart hättest du noch nie schwarze Augen gehabt, weil die Farbe von deiner Stimmung abhängt. Deshalb wollte ich fragen, wofür schwarz steht.“ Ich überlegte einen Moment: „Ich hatte diese Augenfarbe erst einmal im Leben, als ich zum ersten Mal mit jemandem zusammen war, für den ich etwas darstellte, für den ich wichtig war. Klar, meine Pflegeeltern waren immer freundlich und nett, aber sie interessierten sich nur für meine magischen Fähigkeiten, nicht für mich. Und dann… dann kam er. Und zeigte mir, was es bedeutet, wenn man um seiner selbst willen geliebt wird - für mich eine ganz neue Erfahrung! Es war das Paradies, der Himmel auf Erden, ich war in all seinen Gedanken, genau wie er in meinen und wir schworen uns beide Treue bis in den Tod. In dieser Zeit entdeckte ich diese Augenfarbe zum ersten Mal. Sie steht für inneren Frieden und so heftige Glücksgefühle, das man sie gar nicht in Worte fassen kann…tja, das war das erste und einzige Mal mit dieser Augenfarbe!“, schloss ich bitter. Behutsam hakte er nach: „Ist er… fort?“
„Ja. Und er kommt auch nicht wieder!“
„Wie hieß dieser Mann denn?“
„Unwichtig!“
Ich brachte es nicht über mich, seinen Namen auszusprechen. Obwohl mir sehr wohl klar war, dass Billy ihn jetzt für tot hielt, wo er doch in Wahrheit noch lebte, verspürte ich keine Reue. Schließlich war keines meiner Worte gelogen.
Selbst wenn Sirius nur, zu lebenslänglicher Haft verurteilt, in Askaban saß - damit war er ja für immer fort!

Eine Weile schwiegen wir, bis ich meine Umgebung wieder wahrnahm. Um mich abzulenken, fragte ich ihn: „Darf ich dir jetzt auch eine Frage stellen?“
„Ja, klar!“
„Warum hast du gedacht, ich wäre ein Vampir?“
„Oh, die ist ja leicht! Ich dachte einfach, das du zu hübsch bist, um ein Mensch zu sein!“
„Ich? Ich bin doch nicht so hübsch wie du! Da fehlen ja noch Welten.“, empörte ich mich.
„Mag sein, dass du das so siehst. Aber sieh mal genau in den Spiegel! Erkennst du einen Makel?“
„Ja, mehrere: ich habe eine Narbe am Rücken, mein einer Backenzahn ist schief, ich habe eine schlechte Fußstellung und mein eines Knie knackst immer, wenn ich mich bücke!“, zählte ich auf. Er schüttelte laut lachend den Kopf. Als sich Billy wieder beruhigt hatte, fiel ihm mein beleidigtes Gesicht auf. Er legte seinen Arm beschwichtigend um meine Schultern: „Ach Amy, ich lache doch nicht darüber, dass du Fehler hast! Jeder Mensch - und übrigens auch jeder Vampir (er zwinkerte) hat kleine Fehler. Worüber ich lache, ist, dass niemand erkennt, wie diese Unterschiede uns zu dem machen, was wir sind: Individuen. Es wäre doch langweilig, wenn alle gleich wären, oder? Du musst dich im Gesamten ansehen; achte nicht auf diese unwichtigen Dinge, erst dann wird dir deine Schönheit bewusst. Überlege mal, wie viele Menschen und anderen Geschöpfe laufen mit schweren Behinderungen durchs Leben? So jemand würde dich wirklich auslachen für das, was du mir grade als Makel aufgezählt hast! Verstehst du?“ Ich überlegte einen Moment, doch im Grunde hatte ich längst begriffen, was er mir sagen wollte: „Du hast Recht! Ich bin gut so, wie ich bin. Danke, Billy! Du wärst ein hervorragender Lehrer!“ Er schmunzelte: „Jaaa, sicher, außer dass ich jeden dritten Tag ein Reh aussaugen muss…“ Darüber mussten wir beide lachen.

Wir kicherten immer noch, als Snape laut fluchend ins Zimmer zurückkam und Billy anschnauzte: „Ihr Vampire! Warum müsst ihr euch eigentlich immer so langatmig ausdrücken? Manchmal solltet ihr bedenken, dass unsereiner keine fünfhundert Jahre zu leben hat, ehe ihr uns schreibt. Ich musste gerade einen fünfzehn Seiten langen Brief lesen, in dem vielleicht zwanzig relevante Sätze drinstanden!!!“ Wütend wedelte er mit dem wirklich erstaunlich dicken Brief vor unseren Nasen rum. Billy zog so unauffällig wie möglich seinen Arm von meinen Schultern, doch Snape merkte ohnehin nichts, denn er ließ sich gerade auf dem anderen Sofa nieder und begann zu erzählen: „Also, Draconis schreibt, er habe in Wahrheit nichts dagegen, dass Quirrell wegkommen soll, irgendwas an dem Typen scheint ihm wirklich zu schaffen zu machen. Aber er hat Angst davor, gegen seine Berater zu handeln, deshalb kann er uns nicht offiziell erlauben, ihn mitzunehmen. Wenn wir allerdings auf eigene Faust versuchen sollten, in die Kerker einzubrechen, würde er dafür sorgen, dass niemand uns im Weg steht. Wir sollen heute Mittag hinuntergehen, Quirrell befreien und sofort mit ihm verschwinden, dann würde er uns weder verfolgen noch dem englischen Fürsten …“ Ich rief erstaunt: „Es gibt auch einen englischen Fürsten?“, erntete jedoch nur einen bösen Unterbrich-mich-nochmal-und-du-stirbst-Blick und verstummte. „…noch dem englischen Fürsten etwas von dieser Sache erzählen. Sollten wir jedoch von jemandem erwischt werden, wird es keine Gnade für uns geben. Ich soll ihm so schnell es geht eine schriftliche Antwort per Botenjunge überbringen lassen. Seit ihr einverstanden?“ Ich strahlte begeistert: „Wow, was für ein Abenteuer! Sowas lassen wir uns doch nicht entgehen!“ Billy grinste kurz und nickte zustimmend. „Was ist mit Brooks?“, hakte Snape nach. „Ich rede mit ihr, aber ich bin mir sicher, sie wird einverstanden sein.“ Und schon war Billy, mit der Vampiren gegebenen Anmut, aus der Tür gesaust.
Snape und ich sahen uns kurz an, dann schüttelte er missbilligend den Kopf: „Sowas lassen wir uns doch nicht entgehen! Ich hatte von Anfang an den Verdacht, dass Sie viel mehr Gryffindorblut in sich haben, als gut für Sie wäre.“
„Ich nehm das jetzt einfach mal als Kompliment!“, grinste ich frech.
Er erhob sich und winkte mir: „Kommen Sie, wir müssen den Brief schreiben.“


Die nächste Stunde verbrachten wir damit, unseren Federn eine standesgemäße Antwort zu entlocken. Als Snape endlich halbwegs zufrieden war, übergab ich das Geschreibsel dem Jungen vor der Tür und feixte, an den Tränkemeister gewandt: „Hoffentlich ist er nicht beleidigt, dass wir ihm statt fünfzehn nur zwei Seiten geschrieben haben. Übrigens: kann es sein, dass diese Robe Ihnen ein ganz klein wenig zu eng ist?“ Es stimmte, die braune Robe ließ viel mehr von ihm erkennen als seine gewöhlichen. Vielleicht fehlte aber auch nur sein weiter, flatternder Umhang. Snape sah mich verstimmt an und sagte nichts.


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