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Fanfiction

Amy Roberts-Das Jahr zuvor - Monsterparty

von horizon92

@kumkwat: ja, ich hab auch langsam das gefühl, wir sind sowas wie denkzwillinge =) Aber warte lieber noch mit deinem Vampirchap, es kommt nämlich in meiner fortsetzung in dieser hinsicht noch was heftiges raus ;)))
Und das mit dem bild... vielleicht bau ich das noch irgendwo ein =-) höhö!
@kim91: du musst was überlesen haben, in kapitel "die anhörung" wird amy zwar dazu verdonnert, ihren schulabschluss in einem Jahr zu wiederholen, darf diesen aber in hogwarts machen! Die ff "Das Jahr zuvor" endet mit dem ende des Schuljahres und Amys Geschichte geht in einer FF über ihr Schuljahr in Hogwarts (sprich Harrys erstes Jahr) weiter. Keine Sorge, ich schreib genauso schnell weiter( kein halbes Jahr Pause oder so)! Falls du noch fragen hast, kannst du mir auch gerne ne pn schicken, dann kann ich ausführlicher erklären!
@lenimauser: hey, ein neuer leser =) willkommen! freut mich sehr, dass sie dir gefällt, und ich beeile mich, weiterzuschreiben!
Chapter XXVI
-Monsterparty-


Klirr! Das Glas zerschellte auf dem Boden. „Ups, Verzeihung!“, murmelte ich und behob den Schaden mit einem ungesagten „Reparo“. Trotzdem musterten mich einige der Lehrer und sogar ein paar Schüler eindeutig besorgt. Was hatten die bloß? Dann sah ich, dass ich mir einen tiefen Schnitt in der Handfläche zugefügt hatte und das Blut heruntertropfte. Schnell schwang ich erneut meinen Zauberstab und beseitigte das kleine Dilemma, während die gesamte Große Halle mir zusah.
Warum musste ich mich eigentlich in letzter Zeit so ungeschickt anstellen? An allem war nur Snape Schuld, dieser verdammte Trottel, der sich freiwillig in die Nähe von hundert Vampiren begab. Natürlich galt meine Besorgnis nur den armen Schülern, man konnte schließlich nie wissen, ob der Tränkemeister nicht heimlich gebissen und zum Blutsauger geworden war. Und dann konnte man ihn unmöglich wieder hier aufnehmen!
Okay, ein winzig kleines bisschen war ich auch um ihn besorgt, doch es ließ sich ohnehin nichts ändern. Ich hatte Dumbledore versprochen, mich nicht einzumischen!

Ich hatte nach dem kleinen Unfall keinen Appetit mehr und begab mich wieder nach oben, um mich hinzulegen. Langsam senkte sich die Nacht über Hogwarts, doch in meinem roten Himmelbett zu liegen war die reinste Qual - schon seit mehreren Tagen schlief ich schlecht. Das rührte daher, dass ich jedesmal Angst vor dem hatte, was ich sehen könnte, wenn meine Augen sich schlossen. Aber bisher hatte ich keine weitere Zukunftsvision gehabt, weder von einem gebissenen Snape, noch von etwas anderem. Es war nun Freitagabend, und der Tränkemeister war schon seit zwei Wochen spurlos verschwunden.
Auch in dieser Nacht gab es keine Anzeichen eines seltsamen Traums. Ich wälzte mich herum und starrte in die Dunkelheit, versuchte, wenigstens etwas zu dösen. Mir kamen Dumbledores Worte in den Sinn: „Wenn ich es dir sagen soll, versprich mir erst, dass du es für dich behältst und dich so normal verhältst wie immer!“ …und dich so normal verhältst wie immer…so normal wie immer…
Plötzlich war ich hellwach. Na klar! Jetzt hatte ich endlich die Lösung! Ich hatte meinem Onkel überhaupt nicht versprochen, Snape nicht nachzureisen! Alles, was ich versprochen hatte, war, mich so zu verhalten, wie ich es immer tat! Und das hieß im Klartext: Wenn ich ihm mein Versprechen nicht gegeben hätte, wäre mein „Normalverhalten“ gewesen, dass ich Snape nachreiste! Und dadurch, dass Albus mir dieses Versprechen abgenommen hatte, verpflichtete er mich sozusagen dazu, den Tränkemeister aufzuspüren, obwohl der Direktor ja eigentlich das Gegenteil hatte erreichen wollen! Wie herrlich verkorkst die Welt doch manchmal war! Schnell sprang aus dem Bett und stürmte zum Kleiderschrank, riss mir wahllos irgendein Oberteil und eine Hose heraus und klaubte ein paar Stiefel vom Boden. Eine Viertelstunde später verließ ich, in meinen blauen Wintermantel gehüllt, das Schloss in Richtung Appariergrenze.


Severus:

SO hatte er sich das Treffen mit dem Fürsten nun wirklich nicht vorgestellt! Ein Fest zu seinen Ehren… so ein Schwachsinn! Vampire waren eindeutig zu feiersüchtig für seinen Geschmack! Er hatte keine Ahnung, wie er sich verhalten sollte, was er anziehen sollte und überhaupt - er ging eigentlich nie freiwillig auf eine Party! Mit verbiestertem Gesichtsausdruck stapfte Severus durch sein Schlafzimmer, hin und zurück, hin und zurück…
Dann blieb er mit einem Ruck vor dem eichenen Kleiderschrank stehen. Das Fest begann in einer halben Stunde, er musste sich nun einfach dazu durchringen, eine Robe auszuwählen. Die braune Robe legte er gleich weg, sie war einfach zu eng für diesen Anlass. Eine violette Robe mit Rüschen wurde ebenfalls sofort auf den Boden gepfeffert. Wie kamen diese Leute nur darauf, dass er sowas anziehen könnte? Die schwarze Robe war zu kurz, die blaue zu lang… schließlich entschied der leidgeplagte Professor sich für einen schlichten, schwarzen Anzug mit weißem Hemd. Als er sich im Spiegel betrachtete, kam er sich irgendwie affig vor - den letzten Anzug hatte er bei seinem 17. Geburtstag getragen. Das war schon ein paar Jährchen her! Dann zog er noch eine Krawatte an und kämmte sich die Haare, damit sie sein Gesicht nicht mehr so umwucherten. Gerade hatte er beschlossen, dass er fertig war, da wurde auch schon die Tür aufgerissen und Brooks kam, in einem sündhaft kurzen, bordeauxroten Kleid, hereingestürzt. „Na endlich, bist du jetzt fertig? Können wir…? Oh nein, Sev, das willst du doch nicht wirklich so anziehen? Lass mich mal machen!“, meinte sie und wuselte zu ihm hinüber. Ängstlich wich der Schwarzhaarige zurück, doch ihren flinken Händen entkam er trotzdem nicht. Sie öffnete grob die Krawatte und warf sie über die Schulter in den Raum, öffnete den obersten Hemdsknopf und zog ihn an den Haaren zum Spiegel, wo sie fleißig zu schnibbeln begann. Er protestierte lauthals: „Brooks, lass das! Hör sofort auf damit, mir gefällt mein Aussehen! Finger weg, oder ich hexe sie dir ab!“ Doch alles Jammern und Drohen half nichts, und keine zehn Minuten später saß ein verwegen aussehender Mann dort, wo eben noch ein ernster Professor gesessen hatte. Entgeistert fasste Severus sich an die kurzen, leicht verstrubbelten Haare, die nicht mal mehr den fettigen Glanz besaßen, über den die Schüler sich immer lustig gemacht hatten. Der offene Knopf ohne Krawatte hatte dem Anzug die Strenge genommen.
Bevor er sich wieder per Zauberstab zurückverwandeln konnte, hatte Brooks seinen Arm gepackt und zog ihn mit der den Vampiren gegebenen Kraft aus dem Stuhl.

Sie kamen knapp eine Viertelstunde zu spät, und die Feier war bereits in vollem Gange. Der Thronsaal war prunkvoll dekoriert worden: ein langer, roter Teppich führte durch die Menge von Vampiren zum erhöhten Thron, der momentan allerdings leer war; prächtige, goldene Gardinen verhingen die hohen Fenster und eine geräumige Tanzfläche war an der linken Wand aufgebaut, auf der schon reger Betrieb herrschte. Musik erklang von einem selbstspielenden Orchester daneben. Der Saal war vollgestopft mit weichen Sofas und kuschlige Sitzecken waren überall verteilt. Hier und da ragte etwas aus dem Boden, dass wie Bäume aus Kristall wirkte. Es warf ein helles Licht in die Menge und beleuchtete den Saal auf einzigartige Form, indem es sich an allem Spiegelnden doppelt so stark brach. Eine Bar durfte natürlich auch nicht fehlen, und überall liefen in marineblauen Anzügen Bedienstete mit Tabletts herum. Severus schluckte und wandte schnell den Blick ab. Auf den Tabletts standen Weingläser mit karmesinroter Flüssigkeit, die ganz bestimmt keinen Wein darstellte. Ihn überkam bei dem Anblick ein Schauder: obwohl das Blut von Tieren und nicht von Menschen kam, fand er den Gedanken abstrus, so etwas trinken zu müssen.
Der Saal war wirklich eine Augenweide, doch das absolute Highlight waren die Vampire selbst: jeder trug einen extravaganten Anzug, den sich vermutlich nicht mal Lucius hätte leisten können, und die Frauen hatten die schönsten und schimmernsten Kleider an, die Severus je gesehen hatte, dazu teuersten Edelsteinschmuck. Er fühlte sich unwohl in seinem einfachen schwarzen Anzug, doch trotzdem hätte er sich nie im Leben so aufgedonnert wie die Vampire. Während Brooks ihn durch die Menge zog, wurden dem Tränkemeister überall neugierige Blicke und geflüsterte Bemerkungen zuteil. Das Gestarre und Getuschel der Umstehenden gefiel ihm gar nicht, und es war eine ungeheure Erleichterung, als Brooks ihn zur ausgestorbenen Bar führte. „Wir hätten gerne zwei Scotch!“, meinte die vorlaute Vampirin zu ihrem Artgenossen hinter dem Tresen. Severus schnauzte sie an: „Woher willst du wissen, dass ich sowas trinke?“ Sie sah ihn verschmitzt grinsend an: „Erstens: weil du lieber ein alkoholisches Getränk haben würdest, das dir nicht schmeckt, als Blut zu trinken, und zweitens, weil du mir gegenüber mal im Vollrausch erwähnt hast, dass du Scotch liebst!“ Er murmelte etwas Unverständliches und schnappte dem Kellner das Glas weg. Plötzlich hörte er hinter sich ein Räuspern und drehte sich um. Brooks war verschwunden, wie immer blitzschnell und unbemerkt, und hatte ihm auch den zweiten Scotch überlassen. Doch nun stand hinter ihm eine Frau, die er kannte und doch nicht so ganz erkannte, denn Angelica Draconis hatte sich mit dem Wechseln der Kleider verändert: das verruchte schwarze Kleid von gestern wurde meilenweit von einem langen, am Boden schleifenden Grünen übertroffen, um ihren Hals schlang sich eine Smaragdhalskette und ihr kunstvoll hochgestecktes Haar zierte eine silberne Tiara. Ihre Züge wirkten starr, nicht so offen wie am vorigen Nachmittag, dennoch war sie unbeschreiblich schön und Severus musste nach Luft schnappen. Bevor er die Sprache wieder gefunden hatte, nickte sie und begrüßte ihn knapp: „Professor Snape! Folgen Sie mir bitte, dann stelle ich Sie meinem Vater vor.“ Sie führte ihn durch die Menge zu einem hochgewachsenen, bulligen Mann, dessen Haare schon von leichten, grauen Strähnen durchzogen wurden. Er musste mindestens vierhundert Jahre alt sein! Sein Gesicht war äußerst markant und die Augen ein falkenartiges Gelb.
Lovidicus Draconis war unbestritten eine furchterregende Erscheinung. Nun musterte er seinen Besucher kalt und fragte mit höflich distanzierter Stimme: „Guten Abend, Professor Snape! Meine Tochter erzählte mir, dass Sie mich zu treffen wünschten?“ „Jetzt nur nicht den Kopf verlieren!“, dachte der Tränkemeister und zwang sich zu einer Antwort: „Es ist mir eine Ehre, Ihnen vorgestellt zu werden, mylord. Ich hätte in der Tat ein Anliegen von höchster Wichtigkeit. Es geht um den Gefangenen Quirinius Quirrell.“ Der alte Vampir ließ keinerlei Regung erkennen, doch plötzlich stand einer seiner Berater, der eben noch auf einem Sofa gesessen hatte, auf und schritt drohend auf den Tränkemeister zu: „Der Gefangene ist kein Thema für eine Feier! Ich schlage vor, Sie verschieben Ihr Anliegen, Mister Snape.“ Es war ein großer, blondhaariger Wächter, der seine spitzen Zähne nun recht deutlich zur Schau stellte. Severus wich einen Schritt zurück; doch Lovidicus Draconis schnalzte ärgerlich mit der Zunge und brachte den Blonden so zum Stehen: „Hai câ, Lukan! Omul mi-e Oaspete!“ (Ü:Lass das, Lukan! Der Mensch ist mein Gast!) Der blonde Vampir knurrte leise: „Gunoi!“ (Abschaum!) und schritt davon. „Sie müssen ihn entschuldigen, Professor Snape! Er ist von Menschen… nicht so angetan.“, lächelte der Fürst und bedeutete Severus, sich aufs Sofa zu setzen. „Was ist Ihr Anliegen bezüglich Quirrell?“ -„Ich würde gerne erfahren, ob es möglich wäre, ihn freizulassen, da er für Großbritannien von Wert ist. Selbstverständlich würde ich genau auf ihn Acht geben und ihn bei jedem seiner Schritte überwachen.“, versicherte der Tränkemeister und wartete angespannt auf die Antwort. Die Miene des Fürsten verdüsterte sich augenblicklich. Er sagte bestimmt: „Es tut mir leid, Professor, aber ich fürchte, Sie verlangen Unmögliches von mir! Quirinius Quirrell trägt etwas so unsagbar Böses in sich, dass ich jedes Wesen, ob in Romania oder in Großbritannien, mit seiner Freilassung großer Gefahr aussetzen würde. Meine Berater, allen voran Lukan, würden mir davon abraten und auch mein gesunder - Sie verzeihen diesen Ausdruck - Menschenverstand spricht dagegen. Es tut mir sehr Leid, dass ich Ihnen in dieser Angelegenheit nicht weiterhelfen kann, denn Sie haben für meinen guten Freund, den Fürsten in Ihrer Heimat, viel getan. Ich stelle Ihnen Traian hier zur Verfügung, er wird sich um Sie kümmern. Ein sehr vertrauenswürdiger Vampir, gar keine Frage. Falls Sie etwas brauchen, fragen Sie ihn einfach!“ Damit schien der Fürst das Gespräch zu beenden, also stand Severus auf und sah sich seinem neuen Diener gegenüber: ein schmächtiger Junge, der ein wenig ängstlich zu ihm empor sah.
Der Tränkemeister verabschiedete sich distanziert und kehrte an die Bar zurück. Der Junge folgte ihm und stellte sich stumm einen Meter hinter ihm auf. Wären doch die Kinder in Hogwarts ebenso diszipliniert! Dann sprach der Kleine ihn plötzlich doch an: „Sire, hier stehen junge Dame wünschen Gespräch!“ Genervt drehte Severus sich um, er hatte gerade einen weiteren Scotch bestellt. Hinter ihm stand Brooks, die breit grinste und dem Jungen kurz den Kopf tätschelte, was dem gar nicht gefiel. Dann trat sie neben Severus an die Bar: „Na, hast du was erreicht? So griesgrämig wie du guckst, wahrscheinlich nicht!“ - „Was willst du, Brooks?“, knurrte er launig. Sie antwortete prompt: „Dich fragen, was dein Eindruck von Draconis ist! Und ob du mit mir tanzen würdest…“ -„Er ist äußerst gerissen und lässt seine wahren Absichten nicht erkennen. Und zu deiner zweiten Frage: NEIN!“ Sie sah ihn einen Moment schmollend an und huschte dann zurück ins Gemenge. Gleichgültig wandte er sich seinem Drink zu und stürzte ihn in einem Zug herunter. „Na na na! Vertragen die Menschen denn soviel?“, ertönte eine belustigte Stimme hinter ihm. Sich beherrschend drehte er sich absichtlich langsam um - vor ihm stand Angelica. Deshalb hatte der Junge sich nicht getraut, Alarm zu schlagen. „Das ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Ich vertrage einiges. Was niemanden überraschen dürfte, bei zwei äußerst feiersüchtigen Vampirfreunden!“ Sie überging seine Bemerkung und fragte stattdessen: „Hat mein Vater Ihnen weiterhelfen können?“ Er überlegte einen Moment, ob er sie in sein Problem miteinbeziehen solle, entschied sich aber dagegen und sagte nur: „Leider war es ihm nicht möglich, nein!“ Dann rief plötzlich Lukan nicht weit entfernt: „Angelica! Opreste-te departe de el!“ („Angelica! Halt dich fern von ihm!“) Sie zog plötzlich ihre Augenbrauen wütend zusammen und murmelte: „Entschuldigen Sie mich bitte!“ Schon war sie in seine Richtung verschwunden, worüber Severus ganz und gar nicht traurig war.


Kurze Zeit (und fünf weitere Scotchgläser) später meldete sich der Junge hinter ihm erneut: „Verzeihung, Sire, hier wieder junge Dame, wünscht …“ - „Was ist denn jetzt schon wieder?“, schnauzte Severus genervt und fuhr herum. Einen Moment sah er sicherlich ziemlich dumm aus der Wäsche. Das konnte doch nicht wahr sein! Vielleicht hätte er es doch bei vier Scotchs belassen sollen!
Vor ihm stand, putzmunter und von Ohr zu Ohr grinsend, Amy Roberts.



Amy:

Was starrt der denn so? Hab ich was in den Haaren? „Guten Tag, Professor Snape! Sie scheinen sich ja prächtig zu amüsieren!“, flötete ich und schwang mich auf den Barhocker neben ihn. Die Vampire in meiner gesamten Umgebung starrten mich genauso an wie Snape und das wurde mir langsam aber sicher echt unangenehm. Als von ihm keine Reaktion kam, fragte ich, aufgesetzt fröhlich: „Falls Sie mich nicht wiedererkennen, mein Name ist Amy Roberts und ich arbeite, so leid es mir tut, mit Ihnen zusammen!“ Endlich schien er aus seiner Starre zu erwachen und fauchte: „Ich weiß, wer Sie sind Roberts! Sie haben den „Plagegeist“ ausgelassen!“ - „Na vielen Dank auch!“, schnaubte ich empört und wandte mich dem Barkeeper zu: „Geben Sie mir was Hochprozentiges! Anders ist er nicht zu ertragen!“ Der Vampir grinste mich etwas zu vertraulich an und erfüllte meinen Wunsch. Plötzlich erklang neben mir ein leises, gehässiges Kichern: „Herzlichen Glückwunsch, Kumpel! Deine Freundin scheint dich ja schon genau zu kennen!“ Ich drehte mich um und sah einem atemberaubenden Engel ins Gesicht. Snape schwankte nicht einmal, als er von seinem Hocker herunter glitt und sich vor dem weiblichen Vampir aufbaute, angesichts der fünf leeren Scotchgläser vor ihm eine beachtliche Leistung: „Brooks, kannst du nicht einmal aufhören, mich zu nerven? Sie ist nicht meine Freundin!“ Sie besaß sogar die Dreistigkeit, ihm ins Gesicht zu grinsen und zu sagen: „Schade, sie gefällt mir!“ Sie sah mir grinsend ins Gesicht und ich konnte nicht anders, als zurücklächeln: ihre gute Laune war so ansteckend! Das musste einer der Vampire sein, mit denen Snape befreundet war. Der Tränkemeister sah empört zwischen uns hin und her, ehe er sich wieder zu Brooks umwandte: „Kannst du nicht einfach verschwinden? Darin bist du doch so gut!“ Das war nicht nett! Ihr schien es nichts auszumachen, im Gegenteil, ihr Grinsen verbreiterte sich noch. Dann meinte sie kess: „Na klar! Aber erst, wenn du mit mir getanzt hast!“ Ich hielt die Luft an. So eine Dreistigkeit bei Severus Snape… das konnte einfach nicht gutgehen! Doch er verdrehte bloß die Augen und fragte: „Woher willst du überhaupt wissen, dass ich tanzen kann?“ Als sie antwortete, musste ich mich schnell wegdrehen, um nicht loszuplatzen bei Snapes Gesichtsausdruck: „Das ist noch so ein Geheimnis, dass ich in deinem Vollrausch erfahren durfte!“ Trotzdem bemerkte er, wie ich mich wegdrehte, und packte mich fest am Ellbogen. „Du bist unmöglich, Brooks, weißt du das? Vielleicht tanze ich nachher noch mit dir, vorher haben wir beiden noch eine Kleinigkeit zu besprechen!“, meinte er mit drohender Stimme und blitzte mich an. Sie zuckte kurz die Schultern und meinte verschmitzt: „Aber beeilt euch, ja? Sonst langweile ich mich hier zu Tode!“ Schon zerrte mich der Tränkemeister grob hinter sich her durch die Menge. „Könnten Sie mich vielleicht loslassen, ich bin des Laufens mächtig!“-„Nein!“, antwortete er nur. Ich konnte die unterdrückte Wut in seiner Stimme hören. „Die gucken schon alle!“, zischte ich ihm zu, doch er meinte unerbittlich: „Die gucken Ihretwegen. Sie sind nicht eingeladen.“

Endlich erreichten wir die Türe und er schleifte mich eine Treppe hinunter. Natürlich! Er wohnt in den Kerkern, fuhr mir durch den Kopf, doch ich sagte lieber nichts. Sicher käme es einem Todesurteil gleich, ihn noch weiter zu reizen. Dann riss er eine Tür auf und schob mich hindurch in ein unglaublich luxuriöses Gästezimmer. Mit einem lauten Rumms! knallte die Tür wieder zu. Ich ließ mich langsam auf dem Sofa nieder. Gleich kam er, der Wutausbruch.
Doch Fehlanzeige! Er lief bloß vor mir hin und her und fragte schließlich mit klarer Stimme: „Wie haben Sie mich gefunden?“ -„Ich bin dem Lärm gefolgt, und dann war da die Party!“, flüsterte ich. Sein Sarkasmus ging mir durch und durch: „Ach, verstehe, Sie sind in Hogwarts von dem Lärm aufgewacht und wollten nachsehen, was los ist!“ Er ließ sich auf die andere Couch sinken und vergrub das Gesicht in den Händen. Irgendwie tat er mir fast ein bisschen leid. Seine Stimme klang dumpf durch die Hände, als er die nächste Frage stellte, die, die ich befürchtet hatte: „Hat Professor Dumbledore Sie geschickt?“ Ich schwieg, er gab mir mal wieder erfolgreich das Gefühl, seine Schülerin zu sein. Jetzt hob er den Blick und sah mir fest in die Augen: „Hat er Sie geschickt, obwohl es ausgerechnet für Sie unheimlich gefährlich ist, sich auch nur nach London zu begeben? Obwohl er Sie sonst hütet wie seinen Augapfel, eigentlich sogar noch besser? Obwohl er mir zuvor ausdrücklich klar gemacht hat, dass ich hier auf mich allein gestellt bin?“ Dann beantwortete er sich die Frage selbst: „Nein, das hat er wohl nicht getan.“ Jetzt hielt ich es nicht länger aus und platzte heraus: „Er hat mir erzählt, warum Sie hier sind, wegen Quirrells Befreiung, und ich habe dann selbst beschlossen, hierher zu kommen, denn bei sowas kann man immer Hilfe brauchen. Sie waren schon zwei Wochen überfällig, und ich habe gedacht, die Vampire hier hätten Sie ebenfalls eingesperrt. Ich meine, dieser Quirrell wurde von ihnen eingebuchtet, weil sie eine Gefahr in ihm sahen, und ich bezweifle, dass jemand sehr viel furchterregender aussehen kann als Sie, also…“ Ich verhaspelte mich und stoppte. Ganz langsam kroch mir die Röte ins Gesicht. Er sah mich an, sein Gesicht spiegelte keine Emotion. „Also haben sie sich Sorgen gemacht, ich säße hilflos im Gefängnis.“, vermutete er. „Quatsch, ich habe mir keine Sorgen gemacht!“, widersprach ich laut - und wusste im selben Moment, dass es eine Lüge war. Ich war verrückt gewesen vor Sorge. Um schnell vom Thema abzulenken, fragte ich: „Was ist jetzt eigentlich mit Quirrell?“ Sein Blick blieb weiterhin scharfsinnig und er setzte plötzlich zu einer Gegenfrage an: „Wieviel wissen Sie über Vampire, Miss Roberts?“ -„Ähm… nicht besonders viel! Wieso wollen Sie das wissen?“ Er seufzte und strich sich über das Gesicht - ein deutliches Zeichen von Müdigkeit. „Das wird eine lange Nacht!“, murmelte er, mehr zu sich selbst als zu mir.
„Ich hab Zeit! Warum gehen wir nicht zuerst schlafen und Sie bringen mir später was bei?“
Das war jetzt eindeutig zu zweideutig! Ich versuchte, mich zu retten: „Also… das mit dem Schlafen war natürlich getrennt gemeint!“ Der Blick, mit dem er mich bedachte, war undeutbar, doch in seiner Stimme schwang etwas mit, das ich bei ihm noch nie gehört hatte: „Jaaaa?“ Entrüstet fauchte ich: „Natürlich! Ich würde mir doch nie anmaßen - ich meine, Sie sind mein Kollege! Und - und nächstes Jahr sogar mein Lehrer!“ Er lehnte sich zurück, plötzlich machte die Müdigkeit einem eindeutig triumphalen Grinsen Platz: „Aber sonst hätten Sie nichts dagegen einzuwenden? Interessant!“ Ich schnaubte heftig und wich der Frage aus: „Sie waren eindeutig zu lange bei den Vampiren, Snape! Die scheinen wegen Ihrer Blässe ja sehr angetan von Ihnen zu sein! Besonders eine von ihnen, mit einem grünen Kleid! Kennen Sie sie?“ Jetzt endlich erkannte ich den Tonfall: Snapes Antwort klang belustigt! „Sind Sie etwa eifersüchtig, Miss Roberts?“ Aus irgendeinem Grund machte mich diese Frage so wütend wie keine andere heute Abend. Das musste daran liegen, dass ich Snape so lange nicht mehr gegenüber gestanden hatte. „Sowas muss ich mir nicht anhören! Nicht von so einem Leichengesicht wie Ihnen!“, zischte ich, so giftig ich konnte, und sprang auf. Bevor ich jedoch zur Tür gelangte, packte mich seine Hand so fest am linken Ellbogen, dass der Ruck mir beinahe die Schulter auskugelte. „Warten Sie! Was ist denn plötzlich los mit Ihnen? Ich dachte immer, ich wäre derjenige, der keinen Spaß verstehen würde.“ „Lassen Sie mich los, Snape! Ich bin müde und frage mich gerade, warum ich überhaupt hergekommen bin.“
Er zog an meinem Ellbogen, und obwohl ich mich nach Kräften wehrte, er war stärker. So landete ich auf der Couch, und er stand vor mir, seine Augen blitzten. Erschrocken starrte ich ihn an. „Warten Sie hier!“, meinte er eisig und verschwand im angrenzenden Zimmer. Ich blickte mich derweil genauer um, um meinen Zorn ein wenig zu dämpfen. Die Möbel waren wirklich sehr teuer hier. Die Kissen, auf denen ich gerade saß, fühlten sich an wie Kaschmir. Wow, er muss bei denen ja echt einen Stein im Brett haben! Aber warum lag dort eine Krawatte auf dem Boden?
Dann rauschte er schon wieder durch die Tür, mit einer großen, samtenen Bettdecke, und warf mir sie zu. „Ich fürchte, Sie müssen auf der Couch schlafen, denn ich bezweifle, dass wir so schnell noch ein Gästezimmer auftreiben können, und ein junges menschliches Mädchen, das hier nachts durch die Gänge läuft, ist lebensmüde. Aber das wissen wir ja bereits, nicht wahr?“ Ich schob die Unterlippe vor: „Ich bin 25 Jahre alt, da nennt man ein weibliches Wesen eigentlich schon Frau! Und überhaupt: wer sorgt sich hier um wen?“ Die Augenbraue rutschte empor und er erwiderte: „Ich sorge mich um Sie, weil Sie meinetwegen hier sind und wenn ich Direktor Dumbledore die Nachricht überbringen müsste, dass seine einzige Nichte von Vampiren gebissen wurde, während sie mir helfen wollte, beginge ich Selbstmord! Jetzt legen Sie sich hin!“ Aufmüpfig starrte ich ihn an, sah dann auf die Decke in meiner Hand und wieder zu ihm und fragte: „Haben Sie jetzt etwa keine Decke mehr?“ -„Ich brauche keine Decke, ich schlafe im Sarg!“ Ich riss die Augen auf, bevor mein Hirn realisierte, dass das eigentlich nicht möglich war. Leider hatte er bereits gemerkt, wie ich ihm auf den Leim gegangen war und verdrehte die Augen: „Nein, Miss Roberts, ich habe keine Decke mehr, aber ich bin auch keine Mimose und halte es auch mal ohne aus!“ Beleidigt streckte ich mein Kinn: „Ich bin auch kein Mimose! Außerdem kann ich mir einfach eine Decke duplizieren, dann hat jeder eine!“-„Offenbar haben Sie wirklich noch nichts über Vampir-Verteidigung gelesen. Sie schützen ihre Stützpunkte mit Magie, die jedesmal Alarm gibt, wenn Zauberer ihre Stäbe benutzen. Es würde uns nur um unseren Schlaf bringen, wenn wir jetzt hier herumexperimentieren.“ Meine Neugier war geweckt: „Sie versprechen, mir morgen alles über Vampire zu erzählen?“ Er nickte, und seufzte wieder: „Ich ich eine Wahl?“
Vergnügt schüttelte ich den Kopf, dass die Locken nur so flogen. Stöhnend verließ er das Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Ich zog rasch meinen grünen Wollpullover und die schwarze Jeans aus und kuschelte mich in die Decke. Mir wurde bei dem Gedanken, dass Snape nur eine - unverschlossene - Tür entfernt war, während ich in Unterwäsche schlief, ziemlich flau im Magen. Am liebsten hätte ich noch rasch einige Schutz- und Aufspürzauber an die Tür geworfen, doch dann kämen die Vampire… Plötzlich hörte ich ein Scheppern und einen dumpfen Knall, es klang, als wäre Snape irgendwo hängen geblieben und umgekippt. Ich grinste in mich hinein. War wohl doch etwas zu viel Scotch, mein Lieber?
Man konnte einen unterdrückten Fluch hören. Hämisch flötete ich: „Gute Nacht, Professor Snape!“ Ein leises Murren, dann: „Nacht!“
So absurd es war, doch ich schlief in dem Wissen, überall Vampire um mich zu haben besser, als ich zu Hause in Hogwarts geschlafen hatte.


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