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Fanfiction

Amy Roberts-Das Jahr zuvor - Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?

von horizon92

Hallo zusammen
Ich hab für euch extra noch ein Chapter drangehängt, schließlich war das andere ja so kurz!


Chapter XXIII
-Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?-

Meine furchtbaren Rachepläne scheiterten leider kläglich: als ich den Trank zum vierten Mal verhunzt hatte, gab ich auf und musste mir eingestehen, dass Snape diesbezüglich wohl Recht gehabt hatte: ich war völlig aus der Übung. Trotzdem würde ich mich hüten, ihm das zu erzählen!

Bald darauf strömten die Schülerscharen wieder in Hogwarts ein und ich hatte eine Menge zu tun, vor allem die Slytherins unter Kontrolle zu halten. Es schien ganz so, als hätte die Ferien sie vergessen lassen, dass ich nicht immer das >Püppchen< war, sondern auch zur Furie werden konnte.
Mit Flint stand ich direkt nach Neujahr gewaltig auf Kriegsfuß, da sein verzauberter Filibuster-Feuerwerkskracher mein Bürofenster eingeschlagen hatte und ich ihm nicht wirklich abkaufte, dass des unabsichtlich passiert war.
Nun ja, wie soll ich sagen: Jetzt glänzte der Flur vor meinen Räumen besonders schön blank, und Flint lief tagelang mit schmerzendem rechten Arm durch die Schule. Das Stolzieren hatte er vorübergehend eingestellt. (A/N: Die Strafe hat sie sich offensichtlich von Snape abgeguckt^^) Außerdem hatte ich alle Hände (und gelegentlich sogar Füße) damit zu tun, die Weasley-Zwillinge, Lee Jordan und die vier kleinen Hufflepuffs weiter zu unterrichten. Mittlerweile waren die Älteren bereits beim Stupor-Fluch und die Jüngeren beim Flederwicht-Fluch angelangt, da waren Verletzungen an der Tagesordnung.
So lustig die Zwillinge auch waren, ihren Bruder Percy, der ein Jahr über ihnen in die Dritte ging, hielt ich für einen ziemlichen Streber. Er saß immer stocksteif auf seinem Platz, wenn ich das Klassenzimmer betrat, ganz anders als seine herum wuselnden Klassenkameraden. Bei fast jeder meiner Fragen meldete er sich sofort. Besonders seine blasierte Miene und die furchtbar näselnde Stimme gefielen mir überhaupt nicht.

Am 30.Januar, einem Freitag, kam ich nichtsahnend in die Große Halle, um schnell zu frühstücken. Ich trug meinen royalblauen Umhang, denn draußen lag immer noch Schnee und im Schloss war es sehr kalt, und darunter einen schlichten schwarzen Pulli und eine schneeweiße Hose. Der Platz von Snape wurde an diesem Morgen von Minerva besetzt, die seltsamerweise naserümpfend zu ihrem gewöhnlichen Platz hinüberspähte. Ich folgte ihrem Blick und musste schlucken: auf meinem Platz, direkt neben Albus, saß kein anderer als der reiche Snob aus dem Ministerium. Wie hieß er doch gleich? Mir fiel der Name einfach nicht mehr ein. Alles, woran ich mich erinnerte, war, dass er Ex-Todesser war und ich ihm deshalb besser nicht zu nahe kommen sollte. Während ich fieberhaft überlegte, wie ich mich möglichst unauffällig wieder verziehen konnte, entdeckte er mich und winkte. MIST! Okay, jetzt ganz ruhig bleiben und schauspielern. Das schaffst du schon! Aber mir selbst gut zuzureden half nicht wirklich gegen die Panik, die in mir aufstieg, als ich mich dem Kerl mit dem bleichen Gesicht und dem blonden Haar näherte. Er streckte mir mit einem nicht zu deutenden Lächeln die Hand entgegen: „Lucius Malfoy, wir haben uns bereits im Ministerium getroffen. Es freut mich, Sie wohlbehalten wiederzusehen, Miss Roberts.“ Sein Händedruck dauerte knapp eine Sekunde länger, als normal gewesen wäre. Ich spürte, wie meine Mundwinkel sich ebenfalls hochzogen und fragte mich, was das sollte. „Für Sie lieber Amy, Sir.“, antwortete ich mechanisch und ließ mich schwungvoll neben ihm nieder. Was ist nur mit mir los? Mr. Malfoy grinste mir noch eine Spur charmanter ins Gesicht: „Nur, wenn Sie mich Lucius nennen!“ Ich nickte freundlich und sah aus den Augenwinkeln, wie Albus mir einen stirnrunzelnden Blick zuwarf. Schnell schmierte ich mir ein Brötchen und biss herzhaft hinein. Als ich zuende gekaut hatte, fragte ich höflich: „Was führt Sie hierher, Lucius? Schickt das Ministerium Sie?“ -„Nein, ich bin hier als Mitglied des Schulbeirats. Ich muss mit dem Direktor über die Neubesetzung für Ihr Fach sprechen, das Sie nächstes Jahr leider eine Weile abgeben müssen. Es ist dieser Tage natürlich immer besonders heikel, jemanden für diese Stelle zu finden!“ - „Darf ich fragen, warum?“ Seine grauen Augen beobachteten eine Weile, wie ich mein Brötchen aß, ehe er antwortete: „Haben Sie noch nicht davon gehört? Angeblich soll die Stelle verflucht sein, seit mehr als fünf Jahren schaffte es niemand, länger als ein Jahr zu unterrichten!“ Ich erinnerte mich wage, das Snape das bei unserem ersten Zusammenstoß erwähnt hatte und musste grinsen. „Was ist so lustig?“, hakte Malfoy nach. Ich konnte nicht anders und erwiderte scherzhaft: „Nun, wenn Sie mich fragen, hat das weniger mit einem Fluch zu tun als vielmehr mit der Anwesenheit unseres lieben Professor Snape! Er hält die Neulinge in diesem Fach besonders auf Trab!“ Er ließ ein schallendes Lachen ertönen und warf dabei den Kopf in den Nacken, seine silbrig blonden Haare fielen über die Stuhllehne. Erschrocken sahen Schüler wie Lehrer zu uns, was mir ziemlich peinlich war.
Als er sich wieder beruhigt hatte, sah Malfoy mich belustigt an: „Ja, er und ich sind alte Freunde. Ich wollte ihn gleich nach dem Unterricht besuchen, vielleicht wollen Sie ja mitkommen?“ Er setzte einen solchen Dackelblick auf, dass ich wieder völlig benebelt antwortete: „Natürlich, warum nicht?“ -„Dann ist das beschlossen! Bis später!“, strahlte er und erhob sich, um Albus zu folgen, der bereits an der Tür stand. Ich hatte nicht einmal bemerkt, dass die halbe Lehrerschaft schon zum Unterricht aufgebrochen war! Was war nur los mit mir? Hat der einen Zauber verwendet oder was? Ich war mir jedenfalls sicher, dass mich nicht sein Charme so in den Bann gezogen hatte. Gegen Charme war ich absolut immun.

Nach dem Unterricht entschloss ich mich, lieber nicht zum Mittagessen hinunterzugehen, sondern begnügte mich mit einem Stück Kesselkuchen. Wer wusste schon, wozu ich mich sonst wieder von diesem Casanova-Abklatsch überreden ließ. Nein, ich hatte mir schon mehr als genug eingebrockt - Teetrinken bei Snape! Und dann auch noch mit einem Ex-Todesser. Vielleicht war Malfoy sogar bei der Ermordung meiner Stiefeltern dabei gewesen? Der Gedanke versetzte mir einen schmerzhaften Stich, und ich beschloss, immer an diese Möglichkeit zu denken, wenn er in der Nähe war. Möglicherweise behielt ich dadurch einen klaren Kopf?
Nach dem letzten Nachmittagsunterricht sehnte ich mich nach ein bisschen Entspannung (die Zweitklässler hatten mich mal wieder ziemlich auf Trab gehalten), die mir allerdings verwehrt blieb. Direkt gegenüber dem Klassenzimmer lehnte bereits Malfoy mit einem höchst selbstgefälligen Gesichtsausdruck und erwartete mich. Dass ich beim Mittagessen gefehlt hatte, sprach keiner von uns an, daher vermutete ich, dass er selbst nicht dort gewesen war. Was natürlich bedeutete, dass ich völlig umsonst auf eine warme Mahlzeit verzichtet hatte.
Über dieses und jenes plaudernd gelangten wir schließlich in die Kerker. Vor Snapes Wohnungstür zögerte ich zu klopfen, sodass Malfoy die Initiative ergriff und mit seinem Stab drei Mal laut und drei Mal leise gegen die Tür schlug. Ich merkte mir die Kombination, vielleicht könnte sie sich eines Tages als nützlich erweisen. „Einen Moment!“, ertönte Snapes Stimme drinnen. Sie klang zur Abwechslung mal völlig neutral, ohne Hass, Abneigung oder Spott. Ich trat etwas nervös von einem Fuß auf den anderen, dann traf mein Blick Malfoys graue Augen: „Keine Angst, ich passe auf, dass er Sie nicht verschlingt!“, meinte er scherzhaft. „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? -Niemand, niemand!“, lachte ich. Er blickte nur verwirrt, anscheinend kannte er diesen Muggelspruch nicht. Leider war mir entgangen, dass während meines Sprüchleins die Türe aufgegangen war und Snape entspannt im Türrahmen lehnte. „Tatsächlich nicht? Nun, das lässt sich ändern!“, spottete er sanft und schlang dann einen Arm um Malfoys Schultern, um ihn in die Wohnung zu ziehen: „Lucius, was für eine Überraschung, dich zu sehen!“ Der große, blonde Mann fasste mich am Unterarm und zog mich mit hinein in einen kurzen Flur, in dem das einzige Mobiliar ein altertümlicher Mantelhalter war. Hinter uns schlug die Tür zu und ich fühlte mich plötzlich, als wäre ich völlig schutzlos in eine Schlangengrube gestürzt.
„Severus, es ist viel zu lange her! Ich bin wegen schulischen Angelegenheiten hier und da dachte ich, ich komme dich mal besuchen hier unten in deiner Einsiedlerwohnung.“ Ich konnte mein Auflachen gerade noch ersticken, ohne das einer der beiden etwas bemerkte. „Diese Lady hier hat sich mir kurzerhand angeschlossen. Und verzeih mir, aber ohne Frauen wäre ein Besuch doch langweilig.“ Snapes Augen huschten kurz zu mir, er ließ nichts von seinen Gefühlen erkennen. Ich hatte vieles erwartet: dass er mich anschreien und fortschicken oder zumindest ignorieren würde, doch stattdessen legte er mir galant die Hand auf den Arm und führte mich ins Wohnzimmer, das erstaunlich hell gehalten war. „Ich verstehe vollkommen was du meinst, Lucius! Sie sind willkommen hier in meinem Reich, Miss Roberts!“ Ich musste einfach seine Verstellungskünste bewundern: während sein Tonfall neutral und seine Worte charmant waren, blitzten mir seine Augen entgegen und sein Gesicht war wutverzerrt. Nur gut, dass Malfoy noch mit dem Aufhängen unserer Mäntel beschäftigt war und uns nicht einsehen konnte. Mit den Lippen formte Snape gerade: „Warum sind Sie mitgekommen?“ Ich sah ihn nur an, zuckte bedauernd mit den Achseln und antwortete ebenso lautlos: „Ich weiß es selbst nicht genau!“ Seine Brauen schossen mal wieder in die Höhe, als Malfoy eintrat und sich auf die schwarze Ledercouch setzte, die vor einem großen, schmucklosen Kamin stand. Ein gläsernes Tischchen machte das Platznehmen etwas schwer, außerdem war die Sitzfläche sehr begrenzt. Snape bugsierte mich neben Malfoy und ließ sich selbst in einem Ohrensessel rechts von uns nieder. Der blonde Todesser war bei weitem breiter als ich, daher war es unmöglich, sich auf diesem engen Ding nicht zu berühren. Ich saß soweit auf der Seite, dass ich fast über die Lehne fiel. „Möchten Sie etwas trinken, Miss Roberts?“, fragte Snape plötzlich höflich. Bevor ich Nein sagen konnte, mischte sich Malfoy ein: „Oh ja, Sie müssen unbedingt seinen Rotwein probieren, Amy. Der ist wirklich fantastisch!“ Er sprach meinen Vornamen besonders deutlich aus, was keinem von uns entging. Fast so, als wolle er Snape sagen: „Sieh mal, wie man das macht! Du kennst sie schon fast ein halbes Jahr, und wir sehen uns heute erst zum zweiten Mal!“ Die Augenbraue meines Gegenübers schoss erneut empor, doch er ließ die Tatsache, dass wir uns duzten, unkommentiert und schwang seinen Zauberstab. Vor uns erschienen drei Gläser mit einer karmesinroten Flüssigkeit. Malfoy prostete mir zu und ich unterdrückte einen Brechreiz. Merlin, hat der nicht schon eine Frau an der Angel? Er machte mir durchaus geschickt den Hof und ich war nicht so naiv zu sagen, ich wäre dagegen immun, doch mein Abscheu gegen ihn wirkte wie ein Gegenmittel. Niemals würde ich mich auf solche Leute einlassen!
Ich wandte mich schnell an Snape und meinte: „Aber diesmal haben Sie ihn hoffentlich auf Liebestränke überprüft, oder?“ - „Meine Weine bewahre ich in einem Keller auf, zu dem nur ich Zutritt habe. Sie können beruhigt davon trinken.“, schnarrte er. Doch ein kurzes Zucken der Mundwinkel verriet sofort, dass er meine Bemerkung als Witz auffasste - was sie ja auch sein sollte. „Wieso denn Liebestrank? Habe ich etwas verpasst?“, fragte mein unliebsamer Sitznachbar neugierig.

Ich ließ Snape die Kurzfassung der Geschichte erzählen und genoss den wirklich fantastischen Tropfen, während ich mich unbemerkt umsah. Die Wohnung des Tränkemeisters war bei den Schülern als dunkles Kellerloch mit Sarg als Schlafgelegenheit verschrien, aber in Wahrheit (was natürlich kein Schüler wusste) sah es hier alles andere als ungemütlich aus. Der Kamin war zwar schlicht, doch die schwarzen Möbel und der dunkelgrüne, flauschige Teppich erinnerten mich sehr an mein eigenes Wohnzimmer. Die Wand hinter uns war eine einzige Bibliothek: zwei enorme Bücherregale, vollgestopft mit Werken von Nicolas Flamel, Schulbüchern und anderen, auf Schwarzmagie schließenden Titeln. Mir sprangen besonders einige Bände über Verteidigung ins Auge. Zu gerne hätte ich hier einmal geschnüffelt. Irgendwann wurde ich von Malfoys Ausruf beim Erkunden unterbrochen: „Severus, was ist das denn? Bist du seit neustem unter die Dichter gegangen?“
Ich fuhr herum und sah, dass er ein Blatt in den Händen hielt, das vorhin auf dem Tischchen vor uns gelegen hatte. Verwundert bemerkte ich, dass Snape nicht mehr im Sessel saß. Schon stürzte er um die Ecke aus dem Flur und knurrte gefährlich: „Lucius, leg das zurück, ich…“, doch Malfoy begann laut vorzulesen:
„Die Gefahr liegt vor euch, die Rettung zurück,
Zwei von uns helfen, bei denen habt ihr Glück,
Eine von uns sieben, die bringt euch von dannen,
Eine andere führt den Trinker zurück durch die Flammen,
Zwei von uns enthalten nur guten Nesselwein,
Drei von uns sind Mörder, warten auf eure Pein.“
(aus: J.K. Rowling, Harry Potter und der Stein der Weisen)

Snape entriss Malfoy mit einer heftigen Bewegung das Blatt und verstaute es in der Schublade eines Schränkchens. Dann drehte er sich wütend um und schnauzte Malfoy an, doch all das bekam ich gar nicht richtig mit, denn mein Blick ging in die Flammen und ich selbst hinüber in eine andere Zeit.

Ich sehe auf ein Pergament, auf dem dieselben Zeilen stehen, dazu noch einige mehr. Das Pergament liegt auf einem Tischchen in einem trostlosen Raum, davor stehen sieben aneinander gereihte Flaschen mit verschieden farbigen Flüssigkeiten. Vor dem Tisch steht ein völlig verzweifelt aussehender Junge, derselbe, den ich schon einmal in einer meiner Visionen erblickt habe, und ein Mädchen mit buschigem braunen Haar, das das Pergament genau studiert. Es seufzt laut und ein Lächeln verbreitert seinen Mund. Der Junge sieht die Kleine verwirrt an. „Ausgezeichnet!“, sagt sie und lächelt noch eine Spur breiter. „Das ist nicht Zauberei, das ist Logik, ein Rätsel. Viele von den größten Zauberern haben keine Unze Logik im Kopf, die säßen hier für immer in der Falle.“ Der Junge sieht nicht überzeugt aus.
„Aber wir doch auch, oder?“ -„Natürlich nicht! Alles, was wir brauchen, steht hier auf diesem Papier. Sieben Flaschen: drei enthalten Gift; zwei Wein; eine bringt uns sicher durch das schwarze Feuer und eine bringt uns zurück durch das purpurne.“
„Aber woher sollen wir wissen, welche wir trinken müssen?“, fragt der Junge. „Gib mir eine Minute Zeit!“, bittet das Mädchen und sieht erneut auf den Zettel…

Ich erschrak furchtbar, als Malfoy mich wachrüttelte. „W-was?“ -„Ich wollte Sie nicht wecken, Amy, aber ich fürchte, wir sollten uns langsam auf den Weg machen.“ Seine Stimme klang gezwungen ruhig und ich vermutete, dass ich einen ziemlich heftigen Streit verschlafen hatte. Doch das, was ich gerade gesehen hatte, ließ mir keine Ruhe. Ich wollte mit Snape sprechen. Der stand wie eine Statue am Anfang des Flurs. Ich stand auf und ließ Malfoy nach draußen gehen und seinen Mantel abholen, doch als er Anstalten machte, mir meinen zu reichen, sagte ich entschlossen: „Ich werde noch einen Moment bleiben, Mr. Malfoy. Vielen Dank, dass Sie mich hinunterbegleitet haben. Ich hoffe, man sieht sich noch einmal wieder.“ Ohne seine Antwort abzuwarten, ging ich ins Wohnzimmer zurück. Natürlich hatten sowohl Malfoy als auch Snape bemerkt, dass ich Malfoy wieder beim Nachnamen angesprochen und die Tatsachen verdreht hatte: eigentlich hatte ich ihn ja begleitet. Nach einigen Sekunden hörte ich die Tür schlagen, dann kam Snape ins Zimmer und seufzte leise auf. „Also“, meinte er mit erschöpfter Stimme, „was wollen Sie? Warum sind Sie mit ihm heruntergekommen?“ Ich erklärte ihm ungeduldig, dass es eigentlich nicht meine Absicht gewesen war, während er sich seinen Umhang auszog. Die schwarze Robe war ziemlich eng geschnitten, stellte ich fest. Wie immer wurde ich im unpassendsten Moment rot und sah weg. „Soll ich ihn lieber wieder anziehen?“, fragte Snape mit säuerlichem Unterton, offenbar hatte er mein Unwohlsein bemerkt. „Nein, ich bin hiergeblieben, um mit Ihnen über Ihr Rätsel zu sprechen. Es ist noch nicht fertig, stimmt's?“ Überrascht starrten die schwarzen Augen mich an. „Woher wissen Sie…?“

Mir blieb nichts übrig, als ihm von meiner Vision zu erzählen. Nachdem ich geendet hatte, seufzte er wieder, diesmal resigniert. „Sie sehen aber immer genau das, was Sie nicht sehen sollten, oder?“ -„Tja, Berufsrisiko. Was also war das für ein Rätsel, bei dem man umkommen kann?“, fragte ich hartnäckig. „Es geht um den Stein der Weisen.“ Meine Augen weiteten sich und er fuhr fort: „Professor Dumbledores guter Freund Nicolas Flamel besitzt, wie Sie vielleicht wissen, das letzte existierende Exemplar, oder besser, er besaß es. Irgendwer hat den Stein vor drei Tagen gestohlen. Flamel hat Dumbledore daraufhin gebeten, den Stein hier in Hogwarts zu verstecken, sobald er den Dieb aufgespürt hat. Er hat die meisten der Lehrer gebeten, sich Schutzmaßnahmen für den Stein zu überlegen. Nun, jetzt kennen Sie meine.“ Ich war entsetzt: „Aber wenn der Stein länger weg ist, muss Flamel doch sterben, oder?“ -„Er hat genug Elixier des Lebens, um seine Angelegenheiten für drei Jahre regeln zu können. Und Sie sollten genug Vertrauen in den Schulleiter haben, um zu glauben, dass er den Dieb rasch ausfindig gemacht hat.“ „Ja, Sie haben Recht. Das ist für ihn kinderleicht. Warum hat man mich übrigens nicht nach Sicherheitsmaßnahmen gefragt?“, wollte ich leicht beleidigt wissen. Snape zog die Braue hoch: „Flamel kennt jeden Lehrer, der einen Schutz um seinen Stein legen soll, persönlich. Die Professoren Sprout, Flitwick, McGonagall und meine Wenigkeit. Jemand anderem traut er nicht genug.“ „Oh, okay.“ Ich schwieg einen Moment und lächelte dann leise: „Aber Malfoy hat nicht ganz Unrecht, Sie sollten öfter selbst dichten, das scheint Ihnen ja echt zu liegen. Ich kann sowas ja gar nicht. Höchstens den Spruch von anderen rezitieren!“ Er nippte an dem Rest seines Weines. „So? Dann rezitieren Sie mal!“, forderte er mich auf. „Wie wäre es mit meinem Lieblingsspruch? Der ist allerdings auf Französisch.“, warnte ich ihn und legte los:
„A un moment vous allez me demander ce que moi est plus important: Vous ou ma vie. Je vais te répondre: "Ma vie!" Vous êtes en pleurant s'échappe, et le contact avec moi annuler, sans savoir que VOUS êtes ma vie!”
Er sah mich an und fragte: „Und was bedeutet das?“ Ich räusperte mich verlegen. Musste er das jetzt fragen?
„Also, ähm, das bedeutet so viel wie: Irgendwann wirst du mich fragen, was mir wichtiger ist: du oder mein Leben. Und ich werde dir antworten: „Mein Leben!“ Du wirst traurig wegrennen und den Kontakt zu mir abbrechen, ohne zu wissen, dass DU mein Leben bist! Ich weiß, das klingt kitschig, aber mir gefällt der Spruch trotzdem.“ Er überging meine Bemerkung und fragte: „Möchten Sie noch einen Schluck Wein?“- „Gerne! Der ist wirklich fantastisch!“


Wir redeten noch eine Weile über dies und das, bevor ich mich auf den Weg nach oben machte. Merlin sei dank begegnete ich niemandem mehr, sonst hätte es ziemlich peinlich werden können. Nicht einmal Peeves belästigte mich, während ich durch das Schloss huschte, denn er war gerade damit beschäftigt, Filchs Aktenschrank zu zertrümmern.


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