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Fanfiction

Amy Roberts-Das Jahr zuvor - Viele Ãœberraschungen

von horizon92

@kumkwat: DAAAANKE! schon wieder so ein mega-review! Ich bin überwältigt! Total sprachlos, ehrlich. Und voll froh und erleichtert, dass dir der Lauf der Dinge gefällt. Das wird natürlich direkt mit einme neuen Kapitel belohnt!!! * g*
hdal und frohe Weihnachten (hohoho!)

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Chapter XX
- Viele Überraschungen ODER: Schlange und Phönix-

Tagelang spürte ich die heimlichen Blicke der Lehrer im Rücken und sah sie, wenn sie sich von mir unbeobachtet fühlten, über mich reden. Ich fühlte mich schlechter als jemals zuvor in Hogwarts. Selbst die Schüler bemerkten die Veränderung meiner Beziehung zu den anderen Lehrkörpern. Die meisten mieden mich, vielleicht aus Angst oder aus Ekel, denn schließlich war ich nicht nur mit Gryffindor, sondern auch mit Slytherin verwandt. Selbst Andrews, der früher ständig um mich herumgeschwänzelt war, hatte sich immer mehr zurückgezogen. Es war, als hätte die Wahrheit über meine Herkunft, die ich selbst noch nicht vollständig verdaut hatte, alle vertrieben, die ich mochte. Der Einzige, der während der Mahlzeiten noch mit mir sprach, war Albus, den ich leider wieder Professor Dumbledore nennen musste. Warum interessierten sich alle plötzlich für meine Vorfahren? Früher, als ich noch nichteinmal selbst wusste, wer meine Eltern waren, hatte es ihnen doch auch nichts ausgemacht!
Snape verhielt sich mir gegenüber besonders seltsam. Er mied es, mich anzusehen oder mir auf den Korridoren zu begegnen, und wich allen Kommentaren meinerseits aus, ohne Streit anzufangen. In den ersten Tagen machte ich mir klar, dass mir das doch gefiel: niemand nervte mich mehr, ich hatte Zeit und Ruhe, mich völlig auf meinen weiteren Unterricht vorzubereiten, und Unfälle passierten mir sowieso selten außerhalb von Snapes Reichweite. Aber nach drei Tagen abgeschottet von den anderen, bekam ich doch Sehnsucht. Und mittlerweile war ich sogar so tief gesunken, dass ich Snape quasi hinterherlief, um endlich wieder Streit mit ihm zu bekommen. So stellte ich mich am 20.12, einem Donnerstag, vor die Kerkertreppen, um ihn abzufangen und schnauzte sofort los: „Professor Snape? Warum haben Sie mir eigentlich noch nicht Bescheid gegeben, dass ihre Slytherins die Strafarbeit bei Hagrid erledigt haben? Dachten Sie, ich bräuchte das nicht zu wissen?“ Er blickte kurz auf, seine schwarzen Augen trafen meine, doch er blieb nicht stehen, sondern hastete an mir vorbei mit einer gezischten Antwort: „Die haben sie schon vor zwei Wochen erledigt, Miss Roberts.“ Ich drehte mich um und wollte ihm folgen, doch es war gar nicht nötig, denn er stoppte plötzlich von selbst. Mit wehendem Umhang fuhr der Tränkemeister herum und fixierte mich höhnisch: „Oder… sollte ich Sie besser anders nennen? Vielleicht“, er spie den Namen regelrecht aus, „Gryffindor?“ Okay, wenigstens hat er sich umgedreht, dachte ich resigniert. „Ich bin und bleibe dieselbe, die ich immer war, Snape. Meine Mutter hat den Namen meines Vaters übernommen, der somit auch mein Name ist. Warum sollte ich ihn ändern? Nur, weil der andere Name berühmt ist? Oder um Sie damit zu ärgern? Namen sind Schall und Rauch! Eher würde ich… von den Erwartungen erdrückt, die auf diesem Namen lasten!“, seufzte ich. In Wahrheit war genau das meine große Sorge. Dann fiel mir ein, womit ich ihn bestimmt zur Weißglut bringen konnte: „Außerdem bin ich ja auch noch mit Ihrem ach so geschätzten Hausgründer verwandt!“ - „Ja, in der Tat, das zieht den Wert des Hauses ziemlich runter!“, entgegnete er trocken. Dann blitzte es in den schwarzen Augen auf. „Kommen Sie mit!“, befahl er und rauschte den Gang entlang. Froh, denn das war meine längste Unterhaltung mit ihm seit der Liebestrank-Geschichte, setzte ich ihm hinterher. Anscheinend war dem Tränkepanscher etwas Wichtiges eingefallen.
Es ging tief hinunter, unter die Kerker, wo ich noch nie zuvor gewesen war. Er schritt schnell voran und drehte sich nicht um, um sich zu vergewissern, dass ich ihm folgte. Grinsend besah ich seine Kehrseite. Er kannte mich erst ein paar Monate, dennoch war er ein guter Beobachter und wusste, dass ich zu neugierig war, um zu widerstehen. Also lief ich hinter ihm her, bis er vor einer schwarzen Holztür Halt machte und sie aufstieß. Eine Handbewegung machte deutlich, dass ich eintreten sollte, trotzdem blieb ich zögernd, wo ich war. Aus dieser Tür drang ein kaum wahrnehmbarer Geruch, äußerst penetrant juckte er in meiner Nase. Obwohl ich ihn nicht kannte, weckte er eine unbestimmte Panik in mir, sämtliche Sinne schrien gleichzeitig auf mich ein, ich sollte mich fernhalten. Erkennen konnte ich nichts, denn der Raum dahinter war pechschwarz. „Riechen Sie das nicht?“ Meine Stimme zitterte kaum merklich. „Dieser Raum wurde lange Zeit nicht betreten, der Geruch ist durchaus verständlich.“, brummte Snape. Er wartete ungeduldig, dass ich eintrat, doch meine Beine fühlten sich an wie festgenagelt. Verdammt, wie peinlich war das denn? Da war ich mit Gryffindor persönlich verwandt und traute mich nicht in einen Kerkerraum. Snapes Geduld war am Ende, mit festem Griff an meinem Ellbogen bugsierte er mich durch die Tür in die Dunkelheit und ließ die Tür hinter sich zuschnappen. „Snape! Machen Sie das Licht an!“, schrie ich panisch. Ich hatte meinen Zauberstab komplett vergessen! Seiner leuchtete sofort auf und mir mitten ins Gesicht: „Was ist passiert? Warum schreien Sie so?“, fragte er erschrocken. Hoffentlich sah er im Zauberstablicht mein knallrotes Gesicht nicht: „Ähm, nichts, ich hasse bloß die Dunkelheit!“ Ich konnte mich irren, doch er schien die Augen zu verdrehen und etwas zu murmeln, dass wie „Mädel!“ klang.
Ich versuchte schnell, ihn abzuenken, und sagte so scherzhaft wie möglich: „Wo sind wir hier eigentlich? Ihre geheime Folterkammer?“ Seine Augenbraue rutschte mal wieder gen Himmel: „Nicht direkt! So würde ich eher meinen Klassenraum bezeichnen.“, meinte er und grinste mich süffisant an. Mir lief es kalt den Rücken hinab bei der Aussicht, dies nächstes Jahr selbst miterleben zu können - oder besser zu müssen. Oder lag es nur an der Zugluft im Nacken? Ich zog den Zauberstab und deutete hinter mich: „Lumos maxima!“ Mein Zauberstab erstrahlte viel heller als Snapes und leuchtete endlich den gesamten Raum aus. Mir stockte der Atem.


Wir standen in einem RIESIGEN Kellergewölbe! Die Decke glänzte feucht, die hintere Wand des Raumes war kaum auszumachen. An den Wänden standen tausende und abertausende von Fässern, Kisten, Regalen und anderen Behältern, sogar (ich warf Snape einen prüfenden Blick zu) einen Sarg konnte ich ausmachen. Ich deutete darauf und konnte mir einen passenden Kommentar nicht verkneifen: „Sollte ich mir Sorgen machen, dass Sie mich in Ihr Schlafzimmer entführen?“ Und er lachte. Sein Lachen war so selten, dass ich es jedesmal doppelt und dreifach genoss, wenn ich es hervorzaubern konnte. Ich konnte gar nicht genug von dem rauen, dunklen Ton bekommen, bei dem man Angst davor bekam, dass er jeden Moment zu dunkel wurde, um ihn zu hören. Genießend stand ich da, hatte sogar die Augen geschlossen, als das Lachen schon wieder verstummte und seine Stimme plötzlich von neben mir erklang: „Wenn ich Sie in mein Schlafzimmer entführen würde, haben Sie keine Zeit mehr, sich Gedanken über irgendwas zu machen! Aber es ist besser, wir lassen das Thema fallen. Kommen Sie mit! Ich möchte Sie testen.“ Schade um das Thema, jetzt hat er mich gerade neugierig gemacht! Trotzdem folgte ich ihm, während er zielstrebig auf ein seltsam aussehendes Regal zusteuerte. Dann erst erkannte ich, dass es sich um eine gut getarnte Tür handelte. Wenn man nicht direkt davor stand, ging sie vollständig in dem Haufen von Aufbewahrungsgegenständen unter. Ein sehr schlaues Versteck. Und dann erkannte ich die Schlange, die sich anstatt eines Türgriffes auf dem Holz zusammengekringelt hatte. Es war eine sehr lebesechte Darstellung, das Vieh war giftgrün und seine Augen blickten so lebendig, dass ich fast einen Schritt zurückgemacht hätte. Snape drehte mich mit aufforderndem Gesicht zu mir um. Was will er denn jetzt von mir? Als ich nur mit Ratlosigkeit reagierte, deutete er mit einem Nicken auf die Schlange: „Sagen Sie ihr, sie soll sich öffnen!“
-„Sesam, öffne dich!“, sagte ich laut in Richtung Tür. Von jetzt auf gleich wirkte der Tränkemeister gereizt: „Verdammt, Roberts! Sie sollen Parsel sprechen!“ Ups! Wie soll das denn gehen, Meister Lampe?, dachte ich wütend. Aber meine Neugier war geweckt. Vorsichtig trat ich näher an das widerliche Vieh heran und stellte mir vor, es wäre ein harmloses Kaninchen. Warum auch immer, aber es half. Plötzlich wusste ich genau, was ich zu sagen hatte. „Beweg dich, du dummes Vieh!“ Ein unheimliches Zischeln entschlüpfte mir, ehe ich es aufhalten konnte. Und tatsächlich: Die Schlange verschwand, wie es aussah, im Zedernholz der Tür, und diese schwang auf. Grinsend sah ich Snape ins sekundenlang ehrlich erstaunte Gesicht und fragte: „Na? Test bestanden?“ Doch statt einer Antwort schob er mich in den nächsten Raum. „Wollte schon immer mal wissen, was es hier so gibt!“
Nun, ich weniger: der ganze nächste Raum war ungefähr so groß wie ein Besenschrank, was bedeutete: er bot definitiv nicht genug Platz für zwei erwachsene Menschen - schon gar nicht für solche Streithähne wie uns. Und dann erloschen auch noch unsere Zauberstäbe und wir standen im Dunkeln. „Roberts! Machen Sie gefälligst das Licht wieder an!“, motzte er. Warum eigentlich immer ICH? „Ich habs nicht mal ausgemacht!“, erwiderte ich, nun ebenfalls enorm gereizt. Ich hörte ihn „Lumos!“ flüstern, doch es geschah rein gar nichts. Auch ich versuchte es dreimal, ehe ich aufgab. Die Tür hinter uns war erneut zugefallen, was hieß, dass es wirklich stockdunkel war. Plötzlich bewegte er sich neben mir, was ich am Rascheln seines Umhangs erkannte, und murmelte: „Wo ist diese verdammte Tür?“ Dann streifte seine Hand mich an einer empfindlichen Stelle, sofort sprang ich zurück und schlug seine Hand weg: „Snape! Hören Sie auf damit, bevor Sie jemanden verletzen!“ Er musste anhand meiner sehr schockierten Stimme (oder anhand des Gefühls seiner Finger) bemerkt haben, dass er mich getroffen hatte, denn erlenkte sofort ein: „Schon gut! Wie wäre es, wenn Sie sich einfach umdrehen würden und an der Wand entlang nach dem Holz der Tür suchten?!“ Also drehten wir uns beide der Wand zu (die Gott sei dank nicht schwer zu finden war) und tasteten den kühlen Stein ab. Es dauerte nicht lange, da hörte ich Snape von irgendwo hinter mir keuchen: „Hier ist es! Ich hab sie!“
Ich machte einen Schritt in Richtung seiner Stimme, leider vergaß ich dabei, dass wir in einem Besenschrank standen, und prallte heftig gegen schwarzen Stoff. Als ich daraufhin überascht die Luft einsog, strömte mir ein verdammt angenehmer Duft in die Nase, den ich nicht benennen konnte. Ich krallte mich haltsuchend in den Stoff und roch, hoffentlich unbemerkt, noch einmal daran. Trotzdem erkannte ich den Geruch nicht. „Roberts! Können Sie ihre Kuschelstunde vielleicht verlegen, bis wir hier wieder raus sind?“, fauchte mich ein genervter Snape von oben herab an. Oh, Mist! Leider doch nicht so unbemerkt, wie ich dachte! Noch immer an seiner Brust lehnend, nuschelte ich: „Ich bin bloß gestolpert! In dieser Finsternis kann man ja nicht sehen, wohin man tritt.“ - „Das“, erklärte er in einer Art sanfter Bissigkeit, „ist die Definition von Finsternis, Miss Roberts. Man kann nichts sehen, wenn es finster ist!“ Er behandelte mich mal wieder wie die vertrottelte Schülerin von nebenan. Und dann hatte ich einen Geistesblitz. Natürlich!
„Erhelle die Finsternis!“, zischelte ich leise. Und langsam wurde es heller im Raum, bis man schließlich wieder alles erkennen konnte. Wir standen näher aneinander, als schicklich war, daher stolperte ich schnell ein paar Schritte zurück. Snape sah mich schräg an: „Ich dachte, dass hätten Sie eben schon probiert?“ -„Quatsch! Wie kommen Sie denn darauf?“, fragte ich erstaunt zurück. „Nun, es hat in der Dunkelheit eben eindeutig gezischelt!“, erwiderte er bestimmt. Wir sahen gleichzeitig auf die Erde und entdeckten es: eine dicke, eckelhafte Schlange schlängelte träge zwischen unseren Beinen hindurch. Ich schloss die Augen und versuchte, tief ein- und auszuatmen. Ich hasste Schlangen! „Alles in Ordnung, das ist eine harmlose Natter, offenbar ein besonders langlebiges Exemplar…“ -„VERSCHWINDE SOFORT AUS MEINER SICHT!!!!!“, zischte ich so heftig, dass der verwirrte Tränkemeister zurückzuckte. Das Vieh hob den Körper halb vom Boden hoch und blickte mich aus intelligenten Augen an. Dann zischte die Natter leise, und ich war trotzdem zutiefst erschrocken, dass ich sie verstand. „Wie Ihr wünssssscht, Herrin! Habt Dank, dass Ihr mich befreit habt! Ssssolltet Ihr miccch einmal brauchen, zzzzögert nicht zzzu rufen! Ich heissssse Ziposssa!“ Und schon war sie durch die nun wieder geöffnete Tür verschwunden. Bebend stand ich da und konnte nicht so ganz fassen, was gerade passiert war. Sie hatte mir geantwortet! Wow, dabei hasste ich diese Dinger eigentlich, hatte sogar eine regelrechte Schlangenphobie! „Alles in Ordnung, Roberts?“, fragte Snape, wobei er versuchte, so schroff wie möglich zu klingen. Trotzdem vermeinte ich, eine winzige Besorgnis darin mitschwingen zu hören. „Loassen Sie uns einfach verschwinden!“, entgegnete ich nur. Ein Königreich für ein Bett. Ich war total am Ende.


Die nächsten Tage wurden nicht besser, im Gegenteil. Ich hatte eher das Gefühl, als würden hinter meinem Rücken immer mehr Lehrer zusammenrücken und miteinander tuscheln. Vielleicht werde ich auch nur paranoid!, dachte ich ironisch am Morgen des 24. Dezember, als Professor McGonagall irgendetwas zu Snape rüberreichte und zischend auf ihn einredete, während ihr Finger in meine Richtung wies. Er schüttelte nur den Kopf und wandte sich ab. Seltsam, dass ausgerechnet er anscheinend nicht tratschte. Vermutlich lag das ohnehin eher an seiner Abneigung den anderen Lehrern gegenüber als an seiner Zuneigung zu mir. Die ja praktisch gar nicht vorhanden war.
Trübsal blasend hockte ich nach dem Mittagessen noch in der Bibliothek über ein Buch namens „Praxis der unausgesprochenen Zauber und Flüche“ gebeugt und zerbrach mir den Kopf über den Unterricht der sechsten Klasse nach den Ferien. Ob ich mit ihnen jetzt schon diese Zauber lernen sollte? Einige Lehrer (unter anderem Snape) setzten bereits voraus, dass die Sechstklässler diese Zauber beherrschten, also durfte das kein Problem sein, entschloss ich. Völlig vertieft bemerkte ich gar nicht, dass zwischenzeitlich Binns durch die Wand hereingeschwebt kam und mich einige Zeit lang nachdenklich musterte, ehe er auf demselben Weg den Rückzug antrat.
Um sechs Uhr abends machte ich mich gemächlich auf den Weg zur Großen Halle und wappnete mich zu einer weiteren Runde scheinheiligem Hinter-dem-Rücken-Gequatsche.
Doch als ich gerade die Treppe zur Eingangshalle hinunter war, kam mir eine gehetzt aussehende Will entgegen: „Professor Roberts, Sie müssen mir helfen! Draußen, bei Hagrids Hütte - ein riesiges Vieh …“, keuchte das arme, völlig verstörte Mädchen mir entgegen. Sofort zog ich alarmiert den Zauberstab. „Sie bleiben hier!“, befahl ich und hastete nach draußen, wo es stürmisch schneite. Mit großen Schritten lief ich den Rasen hinunter, aufs Äußerste angespannt. Doch irgendetwas an der Hufflepuff irritierte mich, ich kam einfach nicht darauf, was es war… Dann gelangte ich zu Hagrids Hütte und wollte daran vorbei zum Verbotenen Wald laufen, als plötzlich etwas hinter der Hütte hervorsprang. Es hechtete auf mich zu und ich bekam einfach den Zauberstab nicht hoch!
Das ist das Ende! war alles, was ich noch denken konnte, als mich ein großes, schwarzes Wollknäuel mit der Wucht einer Kanonenkugel traf und wir gemeinsam in den Schnee stürzten. „À l'aide! Qui es-tu?“ (Hilfe! Wer bist du?) Vor lauter Schock hatte ich die Sprache gesprochen, die ich eigentlich mehr als alle anderen hasste - Französisch! „Seit wann kanns' du denn Französisch?“, ertönte eine tiefe Brummstimme hinter mir. Ich drehte erschrocken den Kopf und erkannte, dass Hagrid hinter mir stand und mich stirnrunzelnd musterte. Fang lag immer noch halb auf mir und begann, mir stürmisch das Gesicht abzuschlecken. Ich konnte gar nicht anders, als zu lachen. Nach einer halben Ewigkeit wurde mir der Schnee doch zu kalt und ich keuchte: „Pfeif mal bitte deinen Hund zurück, mir ist kalt!“ „Fang, hierher! Lass die arme Amy zufrieden!“ Sofort parierte der Saurüde und ich sprang auf und klopfte mir so gut es ging den Schnee von der Kleidung. „Was machsten eigentlich hier im Dunkeln? Wolltst du nich zum Essen?“, fragte mich der Halbriese freundlich. „Doch, eigentlich schon…“, und dann erzählte ich ihm die Geschichte von der kleinen Hufflepuff, die sich vor seinem Hund erschreckt hatte. Lachend marschierten wir gemeinsam Richtung Schloss.
In der Eingangshalle hingen plötzlich so viele Mistelzweige von der Decke, dass man meinen könnte, im Urwald zu sein. Angstvoll schlängelte ich mich hindurch zur - seltsamerweise geschlossenen - Fügeltür der Großen Halle. Während ich sie vorsichtig öffnete, drehte ich mich zu Hagrid um und meinte: „Wie peinlich, wir sind zu spät gekommen! Nur gut, dass alle mit Essen beschäftigt sind, sonst…“, doch die restlichen Worte blieben mir im Hals stecken, denn als ich wieder in die Große Halle sah, erstarrte ich im Türrahmen:alle Schüler und Lehrer, die über die Ferien hiergeblieben waren, standen mucksmäuschenstill an ihren Plätzen und blickten mir erwartungsvoll entgegen. Gleichzeitig schubste Hagrid mich breit grinsend durch die Tür. Hilflos ließ ich mich von ihm zum Lehrertisch hochführen, vor dem sich der Schulchor unter Leitung Flitwicks versammelt hatte. Vom Hufflepufftisch her feixten mir Will, Mary-Ann, Dibella und Celina zu. Kaum betrat ich mit dem Fuß die erste Stufe zum Lehrertisch, begann der Chor zu singen: „Happy birthday to you, happy birthday to youuuu, happy birthday, dear professor, happy birthday toooooo youuuuuuuuu!!!!!“
Auch die Schüler und ein paar von den Lehrern hatten mit eingestimmt, vor allem Albus' Tenorstimme und McGonagalls verblüffend hoher Sopran stachen heraus. Ich stand da, der geschmolzene Schnee tropfte an mir herab, und war sprachlos. Dann endete das Ständchen und alle applaudierten fröhlich (außer Snape und seinen Slytherins). Albus trat rasch hinter mich und schob mich zu seinem Rednerpult. „Sag was!“, zischte er mir leise zu. Sofort wurde es mucksmäuschenstill. „Ääääähm - dankeschön! Das ist echt… ein bisschen unerwartet!“, brachte ich hervor, doch die Stille hielt an. Langsam stahl sich ein breites Lächeln auf mein Gesicht: „Ich freue mich wirklich, dass ihr euch soviel Mühe gegeben habt, um mich zu überraschen! Es ist euch vollkommen gelungen!“ Endlich klatschten sie erneut und Albus zog mich wieder vom Pult herunter, um selbst hinaufzusteigen: „Und jetzt… lasst uns ein bisschen Spaß haben! Und natürlich Musiiiik!“ Ein Schnipsen seines Stabes später erschien eine Tanzfläche an der linken Wand (Genau wie in meinem Traum!, dachte ich) und eine verzauberte Jukebox begann mit einem schnellen Walzer. Ich konnte mir ein Lachen nicht ganz verkneifen, als die vier Hufflepuff-Mädels auf die Bühne sprangen und wild und ungeniert herumwirbelten. Dann wandte ich mich flüsternd an meinen Onkel: „Was genau sollte das denn jetzt?“ -„Na ja“, erwiderte er und grinste verschmitzt, „die Vorbereitungen laufen seit Wochen! Ich hätte eigentlich vermutet, dass es dir auffallen würde!“ Ich hätte mir mit der flachen Hand gegen die Stirn klatschen können. Natürlich! Deshalb hatten die anderen Lehrer ständig die Köpfe zusammen gesteckt, nicht um über mich herzuziehen! Ich bin so ein Hohlschädel! Fünf Jahre Durmstrang sind definitiv zu viel! Er betrachtete mein vermutlich immer noch etwas verirrtes Gesicht und ihm schien ein Licht aufzugehen: „Oh, bin ich ein alter Holzkopf! Du hattest natürlich keine Ahnung, dass du heute Geburtstag hast! Wie dumm von mir!“ Ich konnte ihn bloß anstarren. „Woher weißt du das denn?“, zischte ich. „Hast du mich nicht zufällig mit dem Christkind verwechselt?“ Er lachte auf: „Nein, meine Liebe! Hör mal, ich bin doch dein Ururgroßonkel, da kann ich mir ruhig mal das Geburtsdatum meiner einzigen Nichte merken! Herzlichen Glückwunsch, mein Kind!“ Er lächelte so warmherzig, dass alle Zweifel einfach von mir abfielen und ich sehr versucht war, ihm hier und jetzt um den Hals zu fallen. Doch er führte mich schnell zu meinem Platz links neben ihm, wo bereits einige Lehrer wie Minerva, Robin, Flitwick, Hooch, Sprout und - zu meiner Überraschung - Binns auf mich warteten. Mir wurden von allen Seiten die Hände geschüttelt und ich bedankte mich herzlichst für alle Glückwünsche, ehe mir von Minerva ein kleines Päckchen unter die Nase gehalten wurde. „Wir haben gemeinsam beschlossen, dass man Ihnen als jüngstem Mitglied dieses Kollegiums ruhig eine Kleinigkeit schenken darf. Schließlich sind Sie ja noch so jung, da brauchen Sie sich für Ihr Alter nicht zu schämen. Bei alten Hasen wie mir oder Albus ist das etwas anderes!“, scherzte sie und lächelte mich aufmunternd an. Mein Gesicht war bestimmt schon so rot wie das Herzchen-Geschenkpapier. Als ich es ihr vorsichtig abnahm und mich stotternd bei allen bedankte, die sich dafür engagiert hatten (Snape saß immer noch stocksteif auf seinem Platz), unterbrach sie mich kurz und schien peinlich berührt: „Ähm, wegen dem…Papier…(sie sah es an wie ein giftiges Etwas), dafür können wir nichts, das hat der Schulleiter ganz allein ausgewählt. Er, hm, er meinte, so etwas Süßes wäre genau richtig für Sie!“ Wobei sie Albus einen wirklich tadelnden Blick schenkte, der jedoch nur kurz die Schultern hochzog und sein Dauergrinsen beibehielt. „Nun mach schon auf!“, drängelte er und schien fast noch aufgeregter als ich selbst. Also riss ich behutsam das Geschenkpapier auf und hervor kam etwas, das aussah wie die altmodische Trillerpfeife eines Schaffners, nur kleiner und silberglänzend. An der Pfeife war ein dünnes Bändchen befestigt, das, wenn ich mich nicht irrte, aus nahezu reißfestem Einhornhaar geflochten war. „Wow, das ist echt - also - das ist toll! Vielen, vielen Dank an euch alle!“, meinte ich und tat völlig begeistert. Zugegeben, das Ding war sehr hübsch, aber wozu sollte das gut sein? „Blas doch mal hinein!“, drängte mich mein hibbeliger Onkel. Ich hob das Instrument an meine Lippen und bließ vorsichtig hinein.
Ein langer, wunderschön vielschichtiger Ton drang an meine Ohren, den ich nie mit dieser Pfeife in Verbindung gebracht hätte. Er klang wie Morgenröte, wie frische Blüten, er leuchtete wie die Sonne, und… er brachte Hoffnung. Mein Herz schwoll an, als ich ihn hörte, und automatisch bließ ich kräftiger, woraufhin sich der Ton zu ballen schien wie Meereswellen, um dann heftig über alle Umstehenden hinwegzuspülen. Schwer atmend beendete ich mein Spiel und ließ das Instrument sinken. Alle Blicke waren auf mich gerichtet, selbst die Tanzenden hatten eine Pause eingelegt, um fasziniert zu lauschen. Und in der plötzlichen Stille ertönte ein neuer Ton, von weiter entfernt, und schwoll rasch an. Er war zwar genauso rein, genauso hoffnungsvoll und verlockend, so überirdisch schön wie die Flöte in meinen Händen, doch etwas an diesem Ton klang anders: er klang lebendiger und ein bisschen nach Vogelgezwitscher. Ich kam nicht darauf, was das sein sollte, doch dann schwangen die Flügeltüren der Großen Halle auf und ein Rausch aus Gold stürzte auf uns zu. Bevor ich auch nur etwas Ähnliches wie Angst empfinden konnte, stoppte der Goldschweif direkt über mir und hing so mitten in der Luft. Es war Phawkes, der Phönix von Albus, und ihm entsprang dieses Lied, als Antwort auf meinen Pfeifversuch. Er verstummte und sank auf meinen Arm herunter. Seine Krallen fühlten sich so an wie ein sanfter Druck, er war federleicht und strahlte eine sanfte Wärme ab. Phawkes' Augen blickten intelligent zu mir empor, er blinzelte freundlich und - verschwand in einer Stichflamme. Benommen stand ich an meinem Platz, die Schüler tuschelten unten und begannen, weiterzutanzen. WOW! Was für ein wahnsinnig seltenes Geschenk. Hat sicher enorm viel gekostet! Ich dankte allen nochmals herzlich und warf besonders Albus einen zutiefst dankbaren Blick zu. Mir war klar, dass dieses Geschenk von ihm angeregt worden war und nicht nur dem Vergnügen diente. Er sah es als Absicherung für den Notfall, denn dass Voldemort früher oder später von meiner Herkunft erfahren würde, war uns beiden klar. Da war es ein enormes Risiko, mich allein irgendwohin gehen zu lassen, deshalb hatte er mir die Möglichkeit gegeben, mich auf seine Lebensversicherung, den Phönix, zu stützen. Mit dieser Pfeife konnte ich Phawkes jederzeit und überall rufen, falls ich in Gefahr geriet. Er machte sich scheinbar wirklich viele Gedanken um mich, was mir einerseits natürlich schmeichelte, andererseits auch missfiel. Ich hasste es, wenn jemand wegen mir unglücklich wurde. Ich wollte niemanden verletzen, indem ich starb!
Doch das ließ sich nun wohl nicht mehr verhindern.

Geschafft aber glücklich schlurfte ich um kurz nach Mitternacht in mein Schlafzimmer und erschrak: auf meinem Bett lag ein seeehr rotes, seeehr großes Päckchen. Neugierig trat ich näher und öffnete zuerst einen kleinenUmschlag, der obenauf lag.

Dieses kleine Präsent schenke ich dir, damit du dich auch mal wieder bewegst. Du wirst sonst noch dick, wenn du weiterhin nur im Schloss herumhängst! Nein, das war ein Scherz, jedenfalls hoffe ich, dass du Verwendung dafür hast. Und fall nicht noch mal so tief runter!

Dein dich liebender (Ururgroß-)Onkel
Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore
P.S: Das Buch war die Empfehlung eines sehr guten Freundes von mir, von dem ich auch herzlichste Grüße ausrichten und dich fragen soll, wann du dich zum ersten Mal dabei verletzen willst, damit er sich freinehmen kann, um dich zum Krankenflügel zu bringen (an dieser Stelle möchte ich hinzufügen, dass er manchmal schlechte Scherze macht)!

Grinsend legte ich den Brief beiseite und öffnete zuerst das kleinere, viereckige Päckchen. Heraus fiel ein Buch über die Chudley Cannons. Jetzt sah ich meinen Verdacht bestätigt: Snape hatte sich offensichtlich an meinen etwas (sehr) peinlichen Schlafanzug bei unserem Ausflug erinnert - ich hatte das zu lange Chudley-Cannons-T-Shirt über meiner Boxershorts an. Dann ging ich langsam ans Auspacken des großen, länglichen Geschenks meines Onkels. Es war ein nagelneuer, frisch glänzender Besen mitsamt Pflegeset. Und dann auch noch den neusten, den es derzeit auf dem Markt gab: einen Nimbus! Staunend drehte und wendete ich den Renner, der perfekt ausbalanciert war und infach nur toll aussah. So etwas hatte ich wirklich nicht erwartet! Nach einer Viertelstunde Bewundern war ich schließlich zu müde, um die Augen offen zu halten, so legte ich meine neusten Errungenschaften neben mein Bett und verschwand gähnend im Bad.


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