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Fanfiction

Amy Roberts-Das Jahr zuvor - Die Anhörung

von horizon92

Hallo ihr Lieben!
@ wandbraker: Das freut mich aber!!! Danke schön!
@ tatzemoonytonks: Wie ihr hattet den satz in Deutsch??? *lach* Is ja cool, ich wünschte unsere Deutschstunden wären auch so! Aber nein, staubtrocken ; ) was will man machen? *g*

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Chapter XI
-Die Anhörung-

So aufgeregt wie ich auf den Drachenausflug war, konnte ich keinen klaren Gedanken an irgendetwas anderes fassen. Das ging sogar soweit, dass ich mitten im Streit mit Snape (den er zu meiner Freude wieder aufgenommen hatte) den Faden verlor und ihn statt mit „alte Fledermaus“ mit „alte Federlaus“ beschimpfte. Den Anblick eines Snape, der sich das Lachen verkneifen musste, würde ich nie vergessen!
Nichts konnte mir die Laune trüben, einfach gar nichts, außer...
„Miss Roberts, was haben Sie eigentlich vor morgen anzuziehen?“ Verwirrt starrte ich Snape an. Das Fragezeichen musste mir deutlich über dem Kopf schweben, denn er raunzte prompt: „Na, zu Ihrer Anhörung, was wollen Sie da anziehen?“ Sch......! Die Anhörung! Schon morgen? „Ähm, ich weiß nicht, irgendwas Unauffälliges, denke ich!“, antwortete ich schnell.
Er zog mal wieder die Braue hoch. „Haben Sie denn so was in Ihrem Schrank? Ich weiß ja nicht was Sie unter unauffällig verstehen, ich hoffe jedenfalls etwas anderes als ein knallrotes oder giftgrünes Kleid, geschweige denn einen farbwechselnden Mantel!“
Hey, nur weil ICH an Festen mal anders herumlief als im Alltag brauchte er sich doch nicht darüber lustig zu machen! „Was interessiert Sie eigentlich plötzlich mein Kleiderschrank, Snape? Wollen Sie mal sehen wie er mit bunten statt mit schwarzen Klamotten aussieht, oder was?“, fauchte ich, von jetzt auf gleich wütend. Die Augenbraue ruckte noch weiter hoch. Oh, wie ich sie hasste! „Sagen Sie bloß“, knurrte Snape, „Sie haben keine schwarzen Klamotten?“
Augenverdrehend zählte ich auf: „Doch natürlich, Strümpfe, Socken, Kleider, ein Bolero, drei Jeans, ein Anzug, zwei Röcke, fünf String...“ Abrupt stoppte ich und wurde knallrot. Was zum Teufel brachte mich dazu, meine Unterwäsche aufzuzählen? Und dann auch noch im Flur, allein mit Snape??? Sein Lächeln glich dem einer Raubkatze, und genauso behände glitt er auf mich zu. Ich spürte seinen Atem an meinem Hals, als der viel größere Mann sich zu mir hinunterbeugte. „So genau musste es nicht sein. Eigentlich wollte ich Ihnen bloß raten, etwas Normalfarbiges anzuziehen, damit Sie nicht so auffallen. Allerdings...ist so etwas natürlich ebenfalls seehhr wissenswert!“, raunte er mit der ihm eigenen Samtstimme, wobei er das „sehr“ meiner Meinung nach eindeutig zu besonders betonte. „Ich hasse dich!“, entkam meiner heiseren Kehle. Ups, hab ich das jetzt laut gesagt??
„Das beruht auf Gegenseitigkeit!“, knurrte er. Glück gehabt, er war wieder der Alte... „Professor Snape! Was tun Sie denn da? Lassen Sie auf der Stelle Miss Roberts los!“, zeterte eine hysterische Minerva McGonagall, die in dem Moment am Ende des Flurs auftauchte. Snape zuckte zurück als hätte sie ihn tatsächlich bei etwas Verbotenem erwischt. Hastig entschärfte ich die Lage: „Es ist nicht so wie es aussieht, wir hatten lediglich ein Gespräch...“ Zumindest versuchte ich, sie zu entschärfen! Minervas Augen waren Schlitze, als sie misstrauisch antwortete: „Ja, dieses Gespräch habe ich gesehen. Ich denke, Sie haben jetzt Unterricht, Professor Snape.“ Kühl nickte Angesprochener und rauschte um die Ecke.
Nun hatte Minerva mich im Visier. Ihr mütterlich um mich gelegter Arm brachte mich beinahe aus dem Gleichgewicht, während sie mit der Predigt anfing: „Meine Liebe, Sie können gerne mit mir reden, wenn Snape Ihnen Probleme macht. Ich habe immer ein offenes Ohr! Sollte es noch einmal vorkommen, dass er Sie so bedrängt, wenden Sie sich bitte an mich, dann kläre ich das schon!“ Reichlich entnervt entfernte ich ihren Arm von meiner Schulter: „Zum allerletzten Mal, er hat mich nicht belästigt!!! Sie brauchen sich wirklich keine Sorgen machen. Wenn Sie mich denn jetzt entschuldigen würden? Ich habe auch Unterricht!“ Ich ließ sie stehen und hastete zu meinem Klassenraum, wo mich meine Drittklässler, allen voran die Zwillinge, bereits erwarteten.


In dieser Nacht konnte ich einfach nicht schlafen. Ich träumte von Snape, der mich per Imperio zwang, all meine Unterwäsche aufzuzählen, von Drachen, die ja im Grunde ganz niedlich waren, wenn sie sich nicht dauernd in Karkaroff verwandelt hätten, und von tausend Verurteilungen nach Durmstrang. Wie gerädert wackelte ich schließlich aus dem Bett und stieg bereits um fünf Uhr früh unter die herrliche Dusche. Ich stand beinahe eine Viertelstunde vor dem Kleiderschrank, um die passenden Klamotten zu finden - bis ich mich letztendlich für einen schwarzen, knielangen Rock und einen petrolfarbenen Longpulli entschied, der nicht ins Auge stach. Dazu cremefarbene Stiefel mit Pfennigabsätzen und etwas Make-up wegen der Augenringe, dann fühlte ich mich bereit für die Schlacht. Zumindest aber für das Frühstück. (A/N: Petrol is meine Lieblingsfarbe;)
Als ich so in die Halle kam, warf mir der Schulleiter einen höchst zufriedenen Blick zu, den ich nur halbherzig erwidern konnte. Mein Magen hatte gestern eindeutig Steine geschluckt!
Selbst Snape schien nichts an dem unauffälligen Outfit aussetzen zu können, also hatte ich eindeutig was richtig gemacht!
Nach einem stillen Frühstück (das in meinem Fall aus Luft bestand, denn die könnte ich wenigstens im Magen behalten) schlich ich hinter Snape und Dumbledore her in das Schulleiterbüro, von wo aus wir per Flohpulver ins Ministerium reisen wollten. Zögernd griff ich als Erste in den Beutel und streute mein Pulver in die Flammen, die sich augenblicklich grün färbten. Aufgeregt, wie ich zweifellos war, vergaß ich beinahe den Zielort. Snape verdrehte die Augen und knurrte: „Sie wollen ins Zaubereiministerium, Atrium!“
Ich wiederholte die Worte schnell und spürte, wie der Sog mich erfasste und mitriss, auf einen endlos scheinenden Horrortrip aus angeschlagenen Ellbogen und kreiselnden Kaminöffnungen.

Schwindelig und mit tierischen Kopfschmerzen taumelte ich hinaus ins Freie. Ich HASSE Flohpulver!!! Im nächsten Moment war da vor mir eine große Wand seidenen Stoffes. Und daraus kamen plötzlich Hände! „Meine Güte, können Sie nicht auf… Oh Verzeihung, warten Sie, ich helfe Ihnen hoch.“, erklang plötzlich eine schnarrende Stimme, die von jetzt auf gleich ins Höfliche wechselte. Ich wurde von kräftigen Armen hochgezogen und gestützt, bis ich einen Stuhl ertasten konnte. Während der Mann vor mir sich herunterbeugte, ließ ich mich seufzend nieder. Langsam, gaaanz langsam klärte sich die Sicht wieder und gab ein paar sturmgraue Augen frei, die mich besorgt musterten. Faszinierende, unendlich tiefsinnige, sturmgraue Augen!!! „Geht es Ihnen besser, Mam?“, erklang die diesmal angenehm leise Stimme erneut. „J…ja, vielen Dank. Ich fürchte allerdings, meine Ellbogen haben was abbekommen.“ Ich sah nach und blickte schnell wieder weg, als ich die weggeschürften Hautlappen sah. Der Mann vor mir richtete sich auf. Und was das für ein Mann war! Ein scharf geschnittenes, aristokratisches Gesicht mit einer Spur Hochmut, ein adeliges Blass, nicht zu vergleichen mit Snapes Leichengesicht, und dann diese Haare! Lange, glatte und silbrig-blonde Strähnen fielen ihm in einem Zopf bis zur Mitte des Rückens. „Gestatten Sie, mein Name ist Lucius Malfoy! Ich kann Ihnen eventuell behilflich sein, Mrs…?“ Ich lächelte leicht. Offenbar ein Casanova. Na, Hauptsache, er konnte helfen. „Miss, nicht Mrs, ich bin nicht verheiratet. Und danke, dass wäre sehr nett.“ Ein wissendes Lächeln enthüllte Reihen glänzend weißer Zähne. Er hatte durchaus bemerkt, dass ich meinen Namen nicht preisgegeben hatte. Erst jetzt fiel mir der schwarze Stab ins Auge, den er bei sich trug. Er sah eindeutig teuer aus, also war dieser Mann wohl tatsächlich adelig. Und vermutlich Reinblüter, also musste ich vorsichtig sein. Diese Typen mochten es nicht gern, wenn man keine Abstammung vorzuzeigen hatte. Nun hob Malfoy seinen Stock hoch und ich bemerkte den Schlangenkopf am Knaufende. An diesem zog mein Gegenüber nun und ein Zauberstab kam zum Vorschein. Ziemlich unpraktisch im Kampf, aber natürlich gut zum Angeben. Allerdings konnte er damit umgehen, denn ein Schwung seinerseits reichte aus, meine Kleidung und mich vom Staub zu befreien und wieder normal aussehen zu lassen. „Vielen Dank, Mr Malfoy. Ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, dass ich Sie aufgehalten habe. Ich mache so etwas normalerweise nicht, aber Flohpulverreisen waren noch nie meine Stärke…“
Er strahlte mich an und meinte galant, während er näher auf mich zukam und mich erneut mit diesen unheimlichen Augen paralysierte: „Sie haben mich doch nicht aufgehalten, im Gegenteil! Es ist mir immer eine Ehre, Damen wie Ihnen helfen zu können! Aber sagen Sie, warum sind Sie nicht appariert? Ich würde Sie gerne per Seit-an-Seit-Apparation mitnehmen, wenn Sie sich die Rückreise auf selbem Weg ersparen wollen.“ Ohjeohjeohje! Hoffentlich kommt er nicht noch näher. „Vielen Dank für das Angebot, aber ich fürchte, das ist nicht möglich! Wenn ich hätte apparieren können, hätte ich es auch vorgezogen, aber leider geht das nicht, denn ich komme geradewegs…“ - „Aus Hogwarts!“, unterbrach mich eine laute Stimme hinter mir. Meine beiden Verteidiger waren endlich angekommen. Snape blickte mit funkelnden Augen zwischen uns hin und her, was nicht sehr schwer war, denn Malfoy war mir mittlerweile noch viel näher auf die Pelle gerückt. Sofort wurden die Augen des Reinblüters um einige Nuancen kühler und er setzte eine falsch-freundliche Stimme auf: „Severus, wie schön, sich mal wieder zu sehen. Es ist wahrlich lange her! Ich habe nur eurer Schülerin geholfen, sie verträgt anscheinend Flohpulverreisen nicht so gut. Direktor?“ Er nickte Dumbledore kurz zu. Hat der grade Schülerin gesagt? Snape antwortete kühl: „Lucius! Ja, es ist lange her. Doch das ist keine meiner Schülerinnen, tatsächlich ist es die neue Lehrerin für Verteidigung. Und sie sieht noch blasser aus als zuvor, was genau darf man sich unter deiner ?Hilfe' vorstellen?“ Ich blickte gereizt vom einen zum andern: „Er hat mir meine Kleidung hergerichtet, okay? Und im Grunde dachte ich, wir wären wegen etwas anderem hier? Also ich jedenfalls habe nicht vor, auch noch zu spät zu kommen!“ Ohne mich zu verabschieden marschierte ich an einem kleinen Pult vorbei in Richtung Fahrstühle, aus denen in diesem Moment ganze Zauberermassen hervorbrachen und in das bisher Gott sei dank leere Atrium eilten. Dass mein Abgang ziemlich unhöflich war, interessierte mich nicht wirklich, denn ich erinnerte mich wieder an den eigentlichen Grund meines Hierseins.

Bumm.Bumm.Bumm. Erst nachdem der Hammer einige Male aufs Pult gefallen war, kehrte Ruhe in die Versammlung ein. Ein alternder Magier namens Phoebus führte die Anhörung… und er kam mir von Anfang an spanisch vor. Mit strenger Miene blickte er von seinem erhöhten Sitz auf mich herunter und bedeutete mir, mich zu setzen. Der einzelne Stuhl direkt in der Mitte des halbrunden Raumes rasselte bedrohlich mit den Ketten, als ich mich darauf niederließ. Im ersten Moment war ich erleichtert, denn er machte keine Anstalten, mich wirklich zu fesseln, doch dann schlangen sich die Ketten mit einem Ruck um meine Hand- und Fußgelenke, woraufhin ein Raunen durch die vollbesetzten Reihen ging. Ich warf Dumbledore einen erschrockenen Blick zu, doch der bedachte mich mit einem beruhigenden Lächeln. „Miss Amy Roberts, Geburtsort unbekannt, Eltern unbekannt. Ist das korrekt?“, erklang die Stimme des Vorsitzenden, träge und gelangweilt. „Ja, ist es!“, sagte ich fest. Nur keine Schwäche zeigen.. „Sie sind hier, da Mr Igor Karkaroff, Schulleiter von Durmstrang, Klage gegen Sie eingereicht hat bezüglich Ihrer momentanen Tätigkeit als Lehrerin. Soweit wir auch hier vollständig informiert sind, haben Sie selbst ihre schulische Ausbildung auf Durmstrang ohne ersichtlichen Grund abgebrochen! Können Sie uns schildern, was Sie mit knapp sechzehn Jahren dazu bewogen hat?“
„Nun, die Ausbildungsmethoden auf Durmstrang waren zweifelsohne sehr effektiv, doch die Atmosphäre leider unerträglich!“, brachte ich hervor. Einige Hexen und Zauberer lachten leise auf. „Nun wüsste ich wirklich gerne, was Sie an der Atmosphäre meiner Schule auszusetzen haben, Miss Roberts.“ Ich zuckte zusammen und fuhr herum, diese Stimme würde ich unter tausenden wiedererkennen! So blasiert, so selbstverliebt und herablassend: Karkaroff trat aus dem Schatten zu meiner rechten hervor und das schmierige Lächeln auf seinem Gesicht ließ mich nichts Gutes ahnen. Nie hätte ich mir vorgestellt, dass dieser Mensch nach all den Jahren immer noch eine so immense Welle des Hasses durch meinen Körper fluten ließ! Ich spürte mal wieder, wie meine Augen von braun auf hellgrün-grau wechselten. Mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt, dass mein Körper sich mit meinen Gefühlen stetig veränderte. Glücklicherweise sah dies niemand außer Karkaroff und die beiden Hogwarts-Professoren, die ebenfalls rechts von mir saßen. Mit vor Hass zitternder Stimme beantwortete ich seine Frage: „Eigentlich weder das Schloss an sich, noch die Umgebung. Es waren immer die Menschen, mit denen ich nicht wirklich Sympathie austauschte! Das Ausgrenzen von allen Schülern, die nicht reinblütig waren, zum Beispiel. Das habe ich dort gelernt: seine Identität zu verbergen ist in dieser Schule die einzige Möglichkeit, halbwegs ungestört seine Ausbildung zu machen!“ Er erstickte meine Worte: „Halbwegs ungestört? Soll das ein schlechter Scherz sein, Miss Roberts? Richter Phoebus, dieses Mädchen saß die Hälfte ihrer so genannten ?Ausbildung' in meinem Büro bei einer Strafarbeit! Und zwar völlig berechtigt, es kamen ständig Beschwerden von Lehrern wie von Schülern, dass sie unbelehrbar und stur ist wie kein anderer! In ihrer Umgebung passieren ständig unerklärliche Dinge, sie duellierte sich illegal auf dem Schulhof…“ -„Nun, Sie haben vergessen zu erwähnen, dass ich nicht die Einzige war, die das getan hat. Ich war durchaus nicht alleine, oder glauben Sie ernsthaft, ich würde mir selbstständig die Haare weiß färben?“
Dann wären Sie noch dümmer als ich dachte, fügte ich in Gedanken hinzu. Er grinste, ein fürchterliches, bösartiges Fletschen der Zähne. Einfach alles an ihm war mir zuwider, von den wie geleckt aussehenden Stiefeln bis zu seinem eindeutig teuren Pelzmantel. Vermutlich echtes Wolfsfell, dachte ich und musste mich zwingen, wieder zum Thema zurückzufinden.
Ich hasste echte Tierpelze, die armen Dinger wurden brutal abgeschlachtet, nur damit manche Leute sich kleiden konnten wie in der Urzeit und sich dann auch noch obercool vorkamen.
Plötzlich berührte mich jemand am Arm. Hinter mir stand Dumbledore und flüsterte mir zu: „Lassen Sie mich mal ran, ich hoffe, ich habe mir ein wenig an Einfluss bewahrt.“
Ich nickte leicht und lauschte fasziniert, während er ausführlich und genau (fast) alle meine Vergehen aufzählte und mit den neuen immer wieder von den alten ablenkte. Er stellte sich so geschickt an, dass die Ausschussmitglieder nicht einmal zu Wort kamen und somit den Großteil ihrer Argumente und Fragen mit der Zeit wieder vergaß. So langsam wurde ich ein wenig träge, bekam nur noch hier und da etwas mit und schaltete ansonsten ab. Die durchwachte Nacht machte sich langsam aber sicher bemerkbar.



Snape :


Nicht zu fassen, was trieben diese intriganten Richter nur für ein Spiel? Phoebus war vielleicht vieles, aber auf keinen Fall unvoreingenommen! Jetzt saß die Roberts bereits seit zwei Stunden dort unten im Stuhl, völlig eingesunken und offensichtlich kaum noch in der Lage, etwas Vernünftiges beizutragen. Als hätte sie es vorher gekonnt! Wie sie dort angekettet saß, den Kopf hinunter hängend, sodass ihr die Locken ins Gesicht fielen und es verdeckten, sah sie so verletzlich aus. Gar nicht mehr die starke und unnahbare Persönlichkeit wie sonst! Severus spürte einen Kloß. Doch er hing ihm nicht im Hals, er war in seinem Magen! Fast so ein Gefühl wie... nein, das konnte nicht sein!!! Er war Severus Snape, er durfte kein Mitleid mit irgendwem verspüren. „Das ist absolut lächerlich!“, sagte er sich. „Wenn deine Schüler erfahren würden, dass die unfaire und biestige alte Fledermaus aus den Kerkern so etwas wie Mitleid empfinden konnte, würde ihr Glauben an eine heile Welt in den Grundfesten erschüttert werden!“ Doch er konnte nicht aufhören, darüer nachzugrübeln.
Und das vorhin? War es auch Mitleid, als du zwischen sie und Malfoy getreten bist?
Er fand keine Antwort, denn was für ein Genie er auch in Zaubertränke war, von Gefühlen hatte Severus nie viel Ahnung gehabt.
Amy:

Irgendetwas ist anders. Der Schwarze See liegt ruhig in der Abendsonne, als ich in Richtung des Waldes gehe. Ich bin mir sicher, dort etwas vergessen zu haben. Meine Armbrust schulternd steige ich zwischen zwei Ästen hindurch und husche durch das Geäst.
Dann, plötzlich, ein lauter, gellender Schrei in der Dunkelheit! Ein Schüler in Gefahr! Ich renne los, vor mir die Schreie, die mir die Richtung weisen. Warte, ich komme, ich bin gleich da! Ich stolpere über eine Wurzel am Boden und falle der Länge nach hin. Als ich das Gesicht heben will, sehe ich nur noch ein gleißend grünes Licht, das wahnsinnig schnell näher kommt...
„MISS ROBERTS! Wachen Sie endlich auf, verdammt!“
Ich blinzelte verwirrt. Ein Steinsaal mit vielen Leuten in merkwürdigen Umhängen, ein alter Mann stand vor mir und wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht herum. Dann kam die Erinnerung endlich wieder. Die Anhörung! Oh je, wie peinlich! Dumbledore sieht etwas wütend aus. Ich schluckte und setzte mich auf. „Verzeihung, ich fürchte, ich bin eingenickt! Was ist denn los?“, fragte ich und versuchte, nicht zu rot anzulaufen. Dann sah ich Dumbledores ernste Miene und erschrak. Hatte man mich jetzt von Hogwarts verwiesen?
Doch Richter Phoebus hob die Stimme an und verkündete erneut: „Miss Roberts, wir haben Ihren Standpunkt bereits gehört, wir möchten Sie nun bitten, während Ihrer Verteidigung durch Albus Dumbledore und Severus Snape den Saal zu verlassen. Zur Urteilsverkündung werden Sie wieder hereingebeten werden.“ Achselzuckend wollte ich mich erheben, doch die Eisenketten hielten mich weiterhin fest. Ich zog den Zauberstab und sprach: „Relaschio!“
Augenblicklich fielen die Ketten herab und ließen mich in Frieden. Hoffentlich machten die zwei Professoren ihre Sache gut. Insgeheim drückte ich in diesem Fall sogar Snape mal die Daumen. Erhobenen Hauptes marschierte ich hinaus und die wuchtige Tür schlug zu.



Snape:

„Meine Herren, da Professor Dumbledore sich ihnen nun gänzlich mitgeteilt hat, werde ich fortfahren.“, sagte Severus mit hypnotisierend dunkler Stimme und glitt von seinem Platz hinunter. Ein Raunen lief durch die Reihen, dass er mit einem inneren Lächeln zur Kenntnis nahm. Mit wallenden Gewändern schritt er in der Mitte des Saals auf und ab und maß jedes Auschussmitglied mit einem langen, bedächtigen Blick. Viele sah Severus daraufhin zusammenzucken oder irgendein anderes Zeichen der Angst von sich geben. Oh ja, er wusste sehr genau um die Wirkung seines Auftritts. Die Reaktion der Menschen machte es immer wieder spannend, sie zum Äußersten zu treiben. Als sein Blick bei Phoebus angekommen war, vertiefte er sich kurz und vorsichtig in seinen Geist. Zwar war Snape natürlich ein großartiger Okklumentor und Legilimentor, jedoch war es immer ein gefährliches Spiel, bei solchen Prozessen seine Kräfte anzuwenden. Manche Richter hatten genau dafür Fallen in ihrem Geist gelegt, um Schnüfflern vorzubeugen. Doch Severus verstand sein Handwerk und ging so behutsam vor, dass vermutlich nicht einmal Albus seine Anwesenheit bemerken würde.
Wie er es sich gedacht hatte, dieser Phoebus war manipuliert wie die Ministeriums-Muggel-Wagen! Vorsichtig dröselte Severus das Gedankenknäuel auf, für das zweifellos Karkaroff verantwortlich war und zog sich augenblicklich wieder zurück. Sekundenlang wirkte der Blick des Richters stumpf, doch dann klärte er sich wieder und Severus wusste, dass Phoebus nun geheilt war. Dann begann der Tränkemeister mit einer fesselnden Rede, in der er mehr als einmal den Ruf Karkaroffs offen angriff. Keinen der Anwesenden ließ seine Rede kalt und nach einer weiteren Stunde beschloß das Gericht, sich zu beraten und eine Entscheidung zu fällen.



Amy:

Zitternd vor Aufregung betrat ich zum zweiten Mal den Gerichtssaal. Ein kurzer Blick zu meinen beiden Verteidigern, um deren Mienen zu ergründen: Dumbledore blickte ernst nach vorne und Snape schaute so griesgrämig wie immer drein und sah aus, als hätte er sich nie von der Stelle gerührt. Schweigend nahm ich erneut auf diesem dummen Kettenstuhl platz, der mich aber diesmal zu meiner großen Erleichterung in Ruhe ließ. Dann sah ich zum Richter auf, neben dem Karkaroff mit eindeutig zufriedener Miene stand, und ein ungutes Gefühl befiel mich. Phoebus räusperte sich krächzend und im Saal kehrte augenblicklich Ruhe ein: „Miss Amy Roberts, das Zaubergamot hat in Ihrer Sache mit einer knappen Mehrheit bestimmt. Das Urteil lautet wie folgt: Sie werden hiermit verpflichtet, den verpassten Stoff nachzuarbeiten. Jedoch wird Ihnen gewährt, dieses Schuljahr zuende zu unterrichten. Da Sie älter sind als gewöhnliche Schüler verkürzen wir ihren nachzuholenden Stoff auf ein Jahr als Schülerin, das heißt Sie müssen in einem Jahr den Abschluss machen, um anschließend wieder als Lehrpersonal eingestellt werden zu können! Ich lege Ihnen daher ans Herz, besonders fleißig zu arbeiten! Haben Sie noch Fragen?“
Während seiner Worte war ich immer mehr in mich zusammengesackt. Das einzig Positive an diesem Urteil war die Verkürzung der Zeit auf Durmstrang. Und so wie ich Karkaroff kannte würde ich meinen Abschluss dort ohnehin nicht bestehen können!
Verdammtes Pack! Jetzt muss ich doch wieder dorthin zurück! Jetzt hörte ich Dumbledores ruhige Stimme hinter mir: „Ja, ich hätte da noch eine: Muss Sie ihren Abschluss auf Durmstrang machen?“ Phoebus blickte einigermaßen konfus: „Natürlich nicht! Ich hatte wohl vergessen, dass das Komitee beschlossen hat, Sie nach Hogwarts zu versetzen, um Ihnen einen richtigen Neuanfang zu ermöglichen.“
Jubelnd sprang ich meinem Lieblingsschulleiter in die Arme und warf ihn dadurch fast um, ich sah Snape die Augen verdrehen, doch es war mir egal. Immer wieder hämmerte ich mir die Wahrheit ins Hirn: ICH MUSS NICHT ZURÜCK!!!! ICH DARF AUF HOGWARTS BLEIBEN!!!
Hämisch sah ich zu Karkaroff, der ein schockiertes Gesicht machte. Ein eisiger Blick traf mich, ehe der geschlagene Extodesser zur Tür hinausstürmte und verschwand. Immer noch völlig euphorisch schüttelte ich dutzende von Händen und riss dem armen alten Phoebus beinahe seine ab. Ich drehte mich um und ergriff schnell eine weitere, bevor ich merken konnte, dass diese mir gar nicht gereicht worden war. Funkelnde schwarze Augen starrten mich misstrauisch an - trotzdem schüttelte ich Snapes Hand, denn schließlich hatte ich dieses Urteil auch ihm zu verdanken. Das war ein Sieg auf der ganzen Linie! Wäre ich eben nächstes Jahr Schülerin, hauptsache war, ich konnte auf Hogwarts bleiben!

Hochzufrieden (Dumbledore lächelte durchgehend, ich strahlte wie ein Atomkraftwerk und Sanpe sah auch etwas weniger griesrämig drein) verließen wir kurze Zeit später das Ministerium und traten in die Sonne hinaus. „Was halten Sie davon, wenn ich Sie noch auf einen Drink nach Hogsmeade einlade? Es sind Ferien, also für Sie, Professor Snape, keine schreienden Kinder, und für Sie, Professor Dumbledore, ein netter Nachmittag mit Madame Rosmerta!“ Snape knurrte kurz, ihm schien der Gedanke nicht ganz zu behagen. Dumbledore wirkte hingegen äußerst vergnügt: „Ich finde, das ist eine herrliche Idee! Wir müssen schließlich feiern, dass Sie uns so oder so noch mindestens ein Jahr erhalten bleiben, nicht wahr, Severus?“ Mal wieder wanderte dessen Augenbraue empor und erreichte schwindelnde Höhen: „Das kommt auf den Standpunkt an. Im Übrigen fürchte ich, müssen Sie auf mich verzichten, denn ich habe noch einige wichtige Tränke anzusetzen, also...“ Doch Dumbledore ließ ihn gar nicht erst ausreden: „Ach, Unsinn, Severus! Du solltest die freien Tage während der Ferien wirklich auch mal ausnutzen, anstatt dich ständig in deinen düsteren Kerker zurückzuziehen! Das ist auf die Dauer nun wirklich nicht gesund. Sieh dich doch nur mal an, wie blass du geworden bist! Du holst dir da unten noch den Tod!“ Ich tarnte mein Lachen mehr schlecht als recht mit einem Niesen. Wütend schnaubte der Tränkemeister: „Das sollte nicht Ihre Sorge sein, Schulleiter! Und im Übrigen: Ich bin keiner der Schüler, sondern ein erwachsener Mann!“ Dumbledore blickte ihn streng an und bemerkte gar nicht, dass ich mich gerade wieder aufrichtete, als er seinen Schützling ermahnte: „Nun, dann benimm dich auch mal so!“ Mir liefen die Tränen vor unterdrücktem Lachen, als ich Snapes Gesichtsausdruck sah. Doch was dieser dann sagte, setzte allem die Krone auf: „Ich bitte Sie! Außerdem bin ich sehr zufrieden mit meinem Aussehen!“ Jetzt konnte nicht mal Dumbledore mein Wiehern überhören, geschweige denn Snape: „WAS GIBT ES DA ZU LACHEN, ROBERTS???“
Ich setzte gerade zu einer Erwiderung an, als Dumbledore beschwichtigend die Arme hob: „Aber, aber, meine Lieben, hört auf, Euch zu streiten. Wir werden jetzt Madame Rosmerta einen Besuch abstatten, und zwar wir ALLE, Severus!“
Knurrend fügte sich Snape in sein Schicksal und wir apparierten nach Hogsmeade.


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