von Alice
Langsam lösten sie sich voneinander und sahen sich unsicher an. Hermine ließ sich langsam ins Gras sinken und Ron setzte sich daraufhin neben sie. Schüchtern griff er nach ihrer Hand.
Nachdem sie eine Weile einfach nur dagesessen und die Nähe des anderen genossen hatten, unterbrach Ron die Stille: „Schon irgendwie komisch, oder?“
„Was?“
„Naja, dass ich mich in dich… verliebt hab, dass wir uns geküsst haben…“, sagte Ron stockend, scheinbar musste er sich erst an den Klang dieses Satzes gewöhnen, doch Hermine ging es ähnlich. Sie nickte.
„Ich meine“, erklärte Ron. „Wir kennen uns seit fast sieben Jahren und ich habe nie mehr als freundschaftliche Gefühle für dich gehabt! Wenn mir jemand Anfang der ersten Klasse erzählt hätte, was jetzt gerade passiert ist, hätte ich ihn für bescheuert gehalten und zu Madam Pomfrey geschickt.“
Hermine musste grinsen. Ihr ging es genauso.
„Ja, das ist schon komisch! Ich weiß nicht, irgendwann hab ich gemerkt, dass da mehr ist. Ich war ja schon letztes Jahr etwas eifersüchtig auf Lavender, als du mit ihr zusammen warst, aber ich habe diesen Gefühle nie sonderlich eine Bedeutung geschenkt und irgendwann hab ich dieses Kribbeln und so wahrgenommen und mir eingestanden, dass da mehr ist, als Freundschaft!“
Hermine fröstelte leicht und Ron legte vorsichtig einen Arm um sie.
„Sollen wir reingehen?“, fragte er.
„Ja, so langsam wird es kalt!“, antwortete Hermine und schmiegte sich eng an Ron, der immer noch seinen Arm um sie gelegt hatte, während sie zum Schloss und zurück in den Gryffindorturm gingen.
Zum Glück trafen sie auf keinen Lehrer, denn das hätte bestimmt großen Ärger gegeben! Doch sie kamen unbeobachtet im Turm an und blieben vor den Jungenschlafsälen noch einmal stehen, um sich gute Nacht zu wünschen.
„Schlaf gut, Hermine“, flüsterte Ron.
„Du auch“, erwiderte Hermine und strich ihm zärtlich über das Gesicht.
Etwas verunsichert, ob er sie noch küssen sollte, näherte Ron sein Gesicht Hermines. Ihre Lippen fingen sich in einem zärtlichen Kuss. Vorsichtig stieß Hermines Zunge gegen seine Lippen und lud seine Zunge zu einem sanftem Spiel ein. Sie schlang ihre Arme um Ron Hals und er legte seine Hände an ihre Hüften.
Am liebsten hätte Hermine diesen Moment für immer festgehalten, denn er war wunderbar gefühlvoll und sie genoss ihn in vollen Zügen.
Irgendwann lösten sie sich voneinander und Hermine wandte sich mit einem „Bis morgen!“, von ihm ab und lief hoch zum Mädchenschlafsaal.
Am nächsten morgen erwachte Hermine todmüde, aber glücklich. Sie konnte kaum glauben, was gestern passiert war. Sie quälte sich aus ihrem Bett und schlurfte zum Bad, wo sie sich erst einmal kalt abduschte.
Pünktlich ging sie schließlich in den Gemeinschaftsraum, wo sie auf Harry und Ron wartete. Sie etwas nervös, wie sie Ron jetzt begrüßen sollte. Immerhin müssten sie jetzt ja eigentlich zusammen sein und sie wusste einfach nicht ob sie ihn küssen sollte, oder sich ganz normal verhalten sollte, oder ihm einen Kuss auf die Wange geben sollte, oder irgendetwas anderes machen sollte. Außerdem wusste sie nicht, ob Ron eine Gelegenheit hatte, Harry von ihrem Kuss zu erzählen. Hermine war gespannt auf Harrys Reaktion. Wie würde sie wohl an seiner Stelle reagieren? Sie hatte keine Ahnung, wie es sein musste, wenn der beste Freund und die beste Freundin zusammen waren. Vielleicht würde er damit nicht klarkommen und wäre Eifersüchtig?
Schließlich sah sie Ron und Harry die Treppe runterkommen. Ihr Herz machte einen Hüpfer und ein Kribbeln löste sich in ihrem Körper aus.
„Morgen, Hermine“, begrüßte Harry sie beiläufig.
„Hi Harry“, antwortete diese. Ron kam auf sie zu und blieb unsicher vor ihr stehen.
„Hey!“, sagte er und näherte ihr sich unsicher. Anscheinend wusste er auch nicht, wie er sich verhalten sollte. Dann gab Hermine sich einen Ruck und Gab Ron einen sanften Kuss auf die Lippen.
Harry, der am Portraitloch auf sie gewartet hatte starrte die beiden ungläubig an. Dann grinste er.
„Nein?“, fragte er amüsiert.
Ron lief rot an und Hermine entgegnete verlegen: „Naja, doch…“
„Na, endlich!“, sagte Harry nur grinsend und die drei gingen zum Frühstück.
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