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Fanfiction

Love- the Power of Change - Verzweiflung, Trauer, Hoffnungslosigkeit

von Schwesterherz

@AshLee: Ja, ich weiß. Ich nehme auch alle Schuld auf mich, immerhin denke ich mir diesen Terror ja aus :(. Ja, die Yvonne ist die Tochter von Susans Verwandten^^. Auf deine Fragen wirst du im Laufe der Geschichte noch Antworten finden. Und ich check dein Problem nicht XD. Also, Ja, Mathilda ist Johannas Schwester gewesen. Beide hießen Kubitz mit Nachnamen und beide Ehemänner, sowohl Olaf als auch John, hatten den Nachnamen ihrer Frauen angenommen. Was ist daran nicht zu verstehen? o.O
Ja, zu der Sache mit der Umarmung, das war einfach mehr aus dem Überraschungsmoment heraus. Er brauchte eine Schulter zum Anlehnen und tja, da seine Su nicht da ist, ließ er Ginny gewähren. Manche Situationen sind einfach zu wichtig, alsdass man sich über die Vergangenheit Gedanken macht. Die Geschehnisse in der Höhle sind sehr schlimm, da geb ich dir Recht. Andererseits denk ich nicht, dass sie Susan einen Tequila Cocktail anbieten, und sie dort behandelt wird, wie die Prinzessin auf der Erbse..
Und nu wünsch ich dir viel Lesevergnügen beim folgenden Kapitel ;)

@halbblutprinzessin137: Ohh,danke o.O. Ich war ganz gerührt :). Da geb ich dir Recht, die Tochter Mathilda und Olafs ist echt ein bisschen mysteriös. ;D Du kannst auch gespannt drauf sein, was da noch ans Licht kommt :P. Das mit den Geschehnissen in der Höhle ist natürlich kein Zuckerschlecken, und da es klar ist, dass wir "die Kamera" auch hin und wieder dorthin schwenken, bleibt mir leider (fast) nix anderes übrig, als solche Szenen halt auch zu beschreiben. Aber danke für dein Lob, ich geb mir Mühe, auch solche Szenen realistisch zu schreiben. Was jetzt alles passiert, erfährst du nun :). Vielen Dank für dein Kommi und viel Spaß beim neuen Chap :)


2. Tag am 10. Januar

„Wie spät ist es?“ Ein kurzer Blick auf die Uhr. „16 : 47.“ Tiefes Seufzen. „Wie es ihr wohl geht?“ Die Frage blieb unbeantwortet, die Anderen warfen ihr nur ein paar Blicke zu, die soviel hießen wie:
„Na- wie- schon?“ Hermine seufzte und stand auf. „Ich muss einfach mal an die frische Luft.
Will jemand mitkommen?“ „Ja.“ Auch Ginny erhob sich. Harry schüttelte nur langsam den Kopf, Ron strich sich sein rotes Haar aus dem Gesicht und murmelte ein „Nein.“ „Okay.“ Die Mädchen traten aus dem Portraitloch und stiegen die vielen Treppen hinab. Ohne ein Wort. Beide waren zu sehr mit ihren eigenen Gefühlen beschäftigt, um überhaupt etwas über die Lippen zu bekommen. Sie waren froh, vom Unterricht befreit worden zu sein. Wie hätten sie sich konzentrieren können, mit dem Gewissen, dass ihre beste Freundin in den Händen von Todessern war? Allein der Gedanke jagte ihnen ein Schauer über den Rücken.

Hermine fragte sich andauernd, wo Susan war, ob es ihr gut ging, was sie jetzt wohl grade durchmachen musste. Sie wollte sich einerseits nicht vorstellen, wie es der tapferen Gryffindor in Gefangenschaft ihrer Feinde erging, andererseits war sie einfach der Typ Mensch, der immer die Fakten aufdeckte, oder sogar schon wusste, noch ehe andere es wussten oder ihre Gedanken daran verschwendeten. Und ihr war klar, dass sie sie nicht in Ruhe lassen würden. Sie würden sie nicht einfach in der Ecke liegen lassen und nur aufpassen, dass sie nicht abhauen konnte. Hermine schluckte und starrte auf den Boden während sie die weiße Marmortreppe hinab liefen und das große Portal nach draußen öffneten.

Ihre Füße führten sie geradewegs hinunter zum See. Noch immer schwiegen sie. Hermine wusste, dass Ginny sich mit Vorwürfen plagte, dass sie dachte, sie sei Schuld an der Entführung Susans. Aber sie waren reingelegt worden, sie konnten nichts dafür! Das musste Hermine der Rothaarigen unbedingt klarmachen, bevor diese in ihren Schuldgefühlen zu ertrinken drohte.

„Ginny?“ „Hm?“ „Du weißt, dass es nicht deine Schuld ist, oder?“

Die Jüngere sah sie an. In ihren braunen Augen lag schon wieder der wässrige Schimmer, der andeutete, dass ihre Besitzerin den Tränen nahe war. „Aber, wenn ich ihr nicht meine Haarsträhne gegeben hätte, dann wäre sie-“ „- Trotzdem geradewegs nach Hogsmeade gegangen um ihre Familie zu sehen.“, beendete Hermine den Satz. „Das denk ich nicht. Sie wollte schon einen gewissen Schutz, vielleicht auch, um das Versprechen, welches sie Draco gegeben hatte, nicht vollends zu brechen und sich sicher sein zu können, dass nie jemand anderes davon Wind bekommen würde, und ich habe ihr diesen Schutz ermöglicht. Nur so konnte sie sich in diesen Wahnsinn stürzen und nur deswegen ist sie jetzt nicht bei uns sondern irgendwo im Nirgendwo unter Feinden. Und wir können nichts tun, außer warten und hoffen, dass sie okay ist.“, erwiderte Ginny mit belegter Stimme.

„Das ist Unfug!“, Hermine schüttelte entschieden ihren Kopf, das ihr ihre braunen Locken ins Gesicht wirbelten, „das stimmt so nicht, Ginny. Sicher wollte Susan einen gewissen Schutz, aber sie wäre auch ohne gegangen. Sie wollte diesem Hoffnungsschimmer, den ihr ihre Verwandten gaben, um jeden Preis folgen. Normalerweise wäre alles glatt gelaufen, weil niemand gewusst hätte, dass sie dich verkörpert. Aber es ist nun mal leider schief gegangen, und daran können wir nichts ändern. Aber es ist nicht deine Schuld. Wenn schon, dann betrifft es uns alle. Wir hätten auch einfach zu Dumbledore gehen können, ihn bitten können, Susans Tante und Onkel nach Hogwarts zu holen. Aber wir alle waren viel zu hingerissen davon, dass Susan lebte, dass sie wirklich lebte und wir wussten auch, dass wir diesen Umstand ihrer Familie zu verdanken hatten. Also wollten wir sie nicht hängen lassen, wollten einfach, dass sie wieder glücklich ist, und haben bei ihrem Plan eingewilligt.“ Ginny atmete tief durch und nickte langsam. „Ja. Du hast Recht, Hermine.“ Zaghaft lächelten sie sich an, bevor jede von ihnen auf die undurchdringliche, schwarze Wasseroberfläche starrte. Es war wärmer geworden in den letzten Tagen, obwohl es erst Januar war. Eine Eisschicht auf dem See gab es bereits nicht mehr und bald würde wahrscheinlich auch der Schnee wieder schmelzen.

Sie wurden von ihren trüben Gedanken unterbrochen, als die Stimme Yvonnes sie ins Hier und Jetzt zurück holte. „Hermine. Ginny.“ Beide Angesprochenen drehten sich um. „Hallo, Yvonne. Was suchst du hier?“, wollte die brünette Gryffindor wissen. Yvonne war ein paar Zentimeter größer als die Schülerinnen und auch wesentlich älter. Ihr Blick enthielt tiefe Trauer, als sie den Freundinnen ihrer Cousine antwortete. „Ich … hab nachgedacht. War in Erinnerungen vertieft. Über meine Kindheit mit Mum und Dad…“
„Oh … tut mir Leid, ich wollte dich nicht wieder an deine Eltern erinnern.“, murmelte Hermine verlegen. Ihr Gegenüber lächelte leicht und strich sich ihre blonden Haare hinter die Ohren. „Du konntest es doch nicht ahnen. Außerdem ist es okay. Mir fielen wieder ein paar lustige Szenen ein, über die ich echt schmunzeln musste.“, jetzt strahlten ihre bersteinfarbenen Augen wie gold und ein Funken Freude und Glück war in ihnen zu finden. „Magst du sie uns erzählen?“, fragte Ginny leise, „wir könnten ein bisschen Ablenkung gut gebrauchen.“ Die Zwanzigjährige überlegte einen Augenblick, doch dann willigte sie nickend ein: „Warum eigentlich nicht? Wenn es euch interessiert.“ „Ja, tut es.“ Yvonne lachte und es hörte sich sanft an und frei. Es erinnerte die beiden Schülerinnen an Susan und sie mussten kurz verschmitzt grinsen.
„Okay, da wäre zum einen diese Sache mit meiner Einschulung in die Muggelschule, als ich sechs gewesen war…“

Es war wirklich befreiend für die Mädchen den Schilderungen der Älteren zuzuhören und zwischendurch einfach mal von dem fröhlichem Gelache angesteckt zu werden. Es tat gut, diesen düsteren Gedanken zu entkommen und einfach mal abschalten zu können. Selbst Ginny sah entspannt aus. „Und dann war Mama mit dem Staubsauger hinter Paps her gerannt und hatte ihn immer wieder mit dem Teil am Pullover zu fassen bekommen. Einmal auch an den Haaren. Und sie hatte gerufen: ?Na, findest du es toll, von einem Staubsauger verfolgt zu werden und diese Saugkraft an deinem Körper zu spüren?!' 'Ich ergebe mich ja schon, okay, Mathilda!', hatte er gerufen gehabt, 'wenn ich das nächste Mal ne Spinne sehe, werde ich sie nicht aufsaugen, sondern dich rufen!'“

Die Drei brachen in schallendes Gelächter aus.
„So hab ich halt gelernt, dass sogar Spinnen ein Recht auf Leben haben und man sie nicht einfach wegsaugen sollte.“, endete Yvonne ihre Erzählung über ein Erlebnis in ihrem neunten Lebensjahr. Plötzlich hörten sie den fernen Knall des schweren Portals und sie schauten auf. Ron kam auf sie zugeschritten. Er sah sehr geknickt aus. „Die Jungs reden wahrscheinlich die ganze Zeit von der Entführung…“, überlegte Hermine, doch es war ein anderer Grund. „Dumbledore will uns sprechen.“, meinte er, sobald sie ihn hören konnten, „er kam gerade aus dem Ministerium wieder. Sie wollen keine Helfer schicken.“

„Dumbledore, das können Sie doch nicht zulassen! Genug Beweise sind da! Warum um alles in der Welt zögern die noch und schicken niemanden los, der Ihnen helfen kann? Es geht um das Leben eines Mädchens! Wer weiß, wie lange die Todesser noch warten werden, und-“ „- Das weiß leider niemand, und deswegen, verehrte McGonagall, werde ich sofort losziehen, um Miss Kubitz zu suchen. Sie werden hier die Stellung übernehmen müssen.“ „Selbstverständlich, Schulleiter.“

„Kann ich mitkommen?“

Alle starrten Draco an. Es war das erste Mal seit sie sich in dem Büro des Direktors versammelt hatten, dass er überhaupt den Mund aufgemacht hatte. Sein bittender Blick war dem Weißbärtigen nicht entgangen, aber dennoch schüttelte er den Kopf: „Ich muss darauf bestehen, dass
Sie, Mr. Malfoy, weiterhin versuchen werden, Ihre Tochter wieder zu bekommen.“ „Sie wird sie mir nicht geben.“, Draco weigerte sich, Narzissa ?Mum' zu nennen, aber natürlich wussten alle, wen er meinte. „Ich bin mir sicher, früher oder später schaffen Sie es, Mr. Malfoy.
Wir haben weiß Gott mit der Entführung schon genug Probleme, es wäre wirklich vorteilhaft, wenn wir wenigstens das Kind in Sicherheit wüssten.“ Draco schluckte hart und sein Blick schnellte zu Boden eher er erneut in die eisblauen Augen Dumbledores sah und nickte. „Ja. Da gebe ich Ihnen Recht, Professor. Ich … ich werde es versuchen.“ „Gut. Miss Kubitz?“, Dumbledore wandte sich an Yvonne, die kurz verwirrt aussah, ihm dann aber ihre volle Aufmerksamkeit schenkte, „Sie dürfen solange hier bleiben, wie Sie es wünschen. Es besteht keinerlei Notwendigkeit, dass Sie gehen müssen, außerdem…“, er seufzte, „…wird es meiner Meinung nach allmählich Zeit, dass Sie ihre Cousine zu Gesicht bekommen. Sie sind die Letzte ihrer alten Familie. Sie war zwar dabei, eine neue aufzubauen…“, sein Blick fiel auf Draco und dessen Verlobungsring, „…aber dennoch wird es sicherlich leichter für sie, wenn Sie ihr als Stütze dienen würden, wenn Sie den Halt aufrecht erhalten würden, den sie immer von ihrer Familie bekommen hatte.“ „Natürlich. Ich habe auch nicht vor zu gehen, Professor. Ich will Susan zur Seite stehen, wenn sie wieder hier ist.“

„Wunderbar. Harry, mach dir keine Sorgen, unsere Privatstunden werden dennoch stattfinden-“ „- Das ist kein Problem, Susan ist jetzt viel wichtiger!“, beteuerte Harry sofort. Dumbledore lächelte milde. „Versucht, euch etwas abzulenken. Ihr nützt eurer Freundin nichts, wenn ihr genauso zermürbt seit, wie sie. Sobald wir sie gefunden haben, wird sie eure volle Unterstützung brauchen.“
Und mit diesen Worten ließ er seinen Phönix zu ihm fliegen, mit dem er binnen weniger Sekunden mit einem lauten KNALL verschwand.

**__**__***__**

22 : 23 Uhr


Eisiges Schweigen umhüllte die zwei Anwesenden in Malfoy Manor. Das einzige Geräusch, welches an ihre Ohren drang, war solches, welches mit dem Besteck gemacht wurde- hin und wieder klapperte ein Messer auf die weißen, edlen Teller, oder die Gabel wurde über eben diesen gescharrt, um restliche Essensreste zu verspeisen und den Teller blitzblank vorzuweisen. „Warum bist du so still, mein Sohn?“, die Worte Narzissas hallten in dem Salon wider und gaben der sowieso schon angespannten Atmosphäre sogleich eine noch unnatürlichere Kälte. „Du weißt, weswegen ich zurück gekommen bin…“, Er sah auf und fügte verächtlich hinzu: „Mutter.“ „Und du weißt, dass ich sie dir nicht geben kann.“ „Und Susans Aufenthaltsort willst du mir natürlich auch nicht verraten, oder?!“ „Selbstverständlich nicht. Die Aufgaben deines Vaters gehen dich nichts an!“

„Tu nicht so, als wenn er es in Auftrag bekommen hat, ich weiß genau, dass er es der Rache wegen macht! Er- er kann es nicht ab, die Vorstellung, dass ich eine Muggelgeborene liebe. Stell dir vor, Mutter, ich habe sogar ein Kind mit ihr. Das Baby, welches du vor mir versteckt hälst, ist nicht nur deine Enkeltochter, sondern wurde auch von einer Hexe geboren, die kein Reinblut ist. Eine Schlammblüterin, so würdet ihr ihre Mum doch nennen? Und-“ „- Es reicht!“, unterbrach Narzissa ihn unwirsch. Ihre Stimme zitterte nur ein ganz kleines bisschen. Draco wusste, dass sie die Gewissheit, dass Evelyn ein Halbblut war, verdrängte und dass sie es verabscheute, daran erinnert zu werden. Ihr Hass galt Susan, das war ihm bewusst. Aber Evelyn hatte sie wahrscheinlich schon in ihr Herz geschlossen, allein schon wegen dem Grund, dass sie seine Tochter war- wer die Mutter war, das war unwichtig und völlig belanglos. Was mit Susan passierte, interessierte sie nicht die Bohne. Aber da sein Kind ihm auch ungeheuer ähnlich sah, konnte sie es verdrängen und so tun, als ob der Storch ihm sein Baby gebracht hätte. Von wegen!

„Es nützt nichts, mich zu reizen, Draco!“, mahnte sie jetzt und er starrte sie voller Abneigung an, „du wirst sie nicht bekommen. Und jetzt geh!“ Ohne ein Wort zu sagen stand der junge Mann auf, warf seine Servierte auf den leeren Teller und verließ den Salon. Sie hörte, wie er die Treppen emporstieg. Ja, dieses Mal würde er da bleiben. Er würde dafür kämpfen, dass sie endlich nachgab!


**__**__**__**__**

3. Tag am 11. Januar.

3 : 26 Uhr:

„Wah - Nein!“, Susan fuhr aus dem Schlaf. Sie zitterte. Dieses Mal nicht, weil sie fror, sondern weil sie soeben einen scheußlichen Alptraum gehabt hatte. Sie wischte sich den Angstschweiß von der Stirn. Es war dunkel in der Höhle. Das Lagerfeuer bestand nur noch aus Glut und viel Asche. Das Scharchen Amycus versetzte ihrem Körper eine Gänsehaut. Doch es versicherte ihr gleichzeitig, dass er eindeutig schlief. Ihre Augen wanderten zum Ausgang. Einige Sterne konnte sie an dem pechschwarzen Stück Himmel erkennen. Sie stand auf und warf einen scheuen Blick auf den Todesser. Nein, er würde sie nicht aufhalten können. Zu weit war er ins Traumland gereist. Bevor die Übelkeit sie erneut überrennen konnte, schaute sie weg. Weg von dem Mörder und Vergewaltiger. Einige, vorsichtige Schritte- alles blieb ruhig. Sie hielt den Atem an und schlich sich an dem Mann vorbei. Doch als ihr Fuß den Übergang vom Felsenboden auf den Schnee, unter dem das Gras verborgen war, berührte, wurde sie von einer Art Schild nach hinten geschleudert. Der Aufprall und ihr Schrei weckten den Todesser aus seinem Schlaf.

Als er ihr schmerzverzerrtes Gesicht sah, und die komische Haltung, in der sie gelandet war, gaggerte er los. „Du wolltest flüchten, hä?“, er hatte ein schmieriges Grinsen aufgesetzt und erhob sich nun. „Denkst du wirklich, dass du dich einfach so hier rausschleichen kannst, Schlammblut? Hälst du Lucius für so dumm, he? Du bist gefangen. Du kannst diese Höhle nicht verlassen!“ Er spukte ihr vor die Füße. Ihr Atem ging stoßweise, nicht nur, weil sie Angst hatte, sondern auch, weil sie sich die linke Hand verstaucht hatte, als sie gegen die gegenüberliegende Höhlenwand gekracht war. Der Schmerz pochte stark und trieb ihr fast die Tränen in die Augen. Aber diese Blöße wollte sie sich nicht geben. Nicht vor ihm.

„Weißt du überhaupt, wo wir uns befinden, Schlammblut?“ Sie schluckte hart und atmete noch mal tief durch ehe sie antwortete: „Keine Ahnung. Irgendwo an der Küste?“ Er schüttelte den Kopf und trat mit dem Fuß nach ihr- ausgerechnet ihr linkes Handgelenk traf er und sie schrie auf. „Falsch, du abartige Missgeburt! Du bist in Alaska! Kilometer weit entfernt von deinem zu Hause!“ Er grinste erneut ziemlich fies und beobachtete, wie sie ihr linkes Handgelenk umklammerte. „Na, immerhin ne kleine Strafe haste bekommen, dafür, dass du mich mit deinem beschissenen Fluchtversuch geweckt hast!“ Er drehte ihr den Rücken zu und wollte sich gerade zu seinem ?Schlafgemach' bewegen, als er ihr Geflüster vernahm: „Elender Bastard…“



Er fuhr herum und verpasste ihr eine Ohrfeige.
„Was hast du gesagt, hä? Traust du dich, das zu wiederholen?!“ „Natürlich!“, sie stand auf und sah ihm kühl ins Gesicht. „Ich hab gesagt, du bist ein elender Bastard!“ Ein wütender Aufschrei, ein knirschendes Geräusch und eine Entsetzter Laut später lächelte er zufrieden während sie zu Boden ging und sich die Hand vor den Mund hielt. Innerhalb weniger Sekunden verfärbte diese sich rot, von all dem Blut, welches ihren Mund verließ. Aus den Augenwinkeln sah sie noch, wie er sich die Faust massierte, mit der er ihr ein Zahn ausgeschlagen hatte. Einige Male trat er noch auf sie ein, ehe er sich abwandte, ihr gequältes Stöhnen ignorierte und sich auf seinen Schlafplatz legte.

Währenddessen weinte sie sich in den Schlaf.

**__**__***__**

12 : 59 Uhr.

„Wie es ihr wohl gerade geht?“ „Wir sollen uns ablenken, Ron!“ „Tut mir ja Leid. Es ist leider nicht so einfach, sich abzulenken, wenn man nur den ganzen Tag herumsitzt und Trübsal bläst, weil man genau weiß, dass Susan gerade die Hölle durchlebt! Man erfährt weder was von Dumbledore, noch von Draco. Es ist furchtbar!“ „Ich weiß. Aber du musst ja wohl nicht diese bescheuerte Frage in den Raum stellen, die wir alle nüchtern beantworten könnten!“ „Hört auf zu streiten! Ron und Hermine!“, Ginny funkelte sie an. „Irgendwas müssen wir tun… irgendwas sinnvolles…“, murmelte Hermine niedergeschlagen. „Wir könnten Hagrid besuchen!“, schlug Harry vor, „der bringt uns Abwechslung, die wir dringend nötig haben!“ „Okay.“, seine Freunde nickten, doch Ginny schüttelte den Kopf: „Geht nicht, ich habe Neville und Luna versprochen, mich mit ihnen zu treffen. Sie wissen zwar all das, was McGonagall heute morgen allen Schülern verkündet hatte, nämlich dass es eine Entführung gab und dass Draco dabei ist, seine Tochter zu finden, aber natürlich wollen sie noch die genauen Umstände wissen und immerhin zählen sie auch noch zu Susans engerem Freundeskreis.“ „Na ja, er war nicht so eng, als dass sie ihnen von Draco und Evelyn erzählt hätte.“, wandte Harry ein. „Dennoch will ich ihnen alles erklären“, sagte Ginny und noch ehe sie weitere Einwände haben konnten, schlüpfte sie durch das Portraitloch. „Und wir gehen jetzt zu Hagrid, was?“, Ron sah die anderen Beiden fragend an, welche bejahten und ebenfalls den Gemeinschaftsraum hinter sich ließen.


„Hallo, ihr Drei. Wollt ihr Tee und Kekse?“
„Ja, gerne Hagrid.“ „Na, dann kommt mal rein.“ Er stampfte voran in seine kleine Waldhütte und Harry, Hermine und Ron folgten ihm. Prompt klebte Fang ihnen an den Hacken. „Wie geht es euch denn so? Habt ihr was neues in Erfahrung bringen können, wegen der armen Susan?“
„Um genau zu sein, sind wir gerade mal hergekommen, um nicht die ganze Zeit daran zu denken, Hagrid.“, meinte Hermine vorsichtig, „wir haben nichts Neues, also sieht es schlecht aus und wir müssen ohnehin ständig an Susan denken, nur … wir brauchen mal ein wenig Abstand, verstehst du? Und diese Besuche bei dir, sind so … natürlich und…“, sie zuckte die Schultern und lächelte den Halbriesen an. „Ich begreif schon.“, brummte er gutmütig, „kann ich auch verstehen, wenn ihr keine Lust habt, darüber zu sprechen. Dann reden wir eben über andere Sachen!“ Und er stellte einen riesigen Teller mit dampfenden Keksen auf den Tisch und drei Tassen heißen Tee.


**__**

Sie klopfte. „Herein.“, ertönte eine strenge Stimme von drinnen. „Oh, Miss Kubitz. Was kann ich für Sie tun?“
„Bitte, Professor, nennen Sie mich doch Yvonne. Es ist so entsetzlich, allein die Vorstellung, dass Sie meine Cousine auch immer so anreden, ich meine, immer wenn ich den Namen hör, ist es so, wie ein Messerstich. Ich mach mir so schon genug Vorwürfe und- ich möchte wirklich nicht zwangsweise an sie und meine Fehler erinnert werden, nur weil wir den selben Nachnamen tragen…“

„Na gut, der Umstände halber kann ich darauf zurückkommen, Sie Yvonne zu nennen. Aber gibt es jetzt einen bestimmten Grund, warum Sie mich aufsuchen?“, fragte McGonagall fast schon verblüfft. „Ich- ich brauche einfach jemanden zum Reden, Madam.“

Der Blick der stellvertretenden Schulleiterin wurde weich. Diese junge Frau hatte jetzt gewiss auch einen Haufen Probleme. Sie hatte den selben Schicksalsschlag abbekommen, wie Susan und im Gegensatz zu der Gryffindor stand Yvonne nun sehr allein da. Ohne Eltern und ohne Freunde. So willigte die Professorin ein. „Kommen Sie ruhig. Möchten Sie einen heißen Tee oder Kaffee?“ Dankend trat Yvonne ein und schloss die Tür. Sie setzte sich, und antwortete: „Haben Sie auch Orangensaft im Angebot?“ Ein seichtes Lächeln trat auf die Gesichtszüge McGonagalls. „Ganz bestimmt habe ich das.“ Schon bald begann eine entspannte Unterhaltung zwischen den beiden Frauen stattzufinden, was Yvonne unheimlich zu helfen schien. Es tat ihr gut, zu reden. Einfach jemanden zu haben, dem man sich anvertrauen konnte. Ein aufmunterndes Lächeln ihres Gegenübers und schon konnte sie ihr frei erzählen- alles was sie belastete und dafür war sie der Lehrerin mehr als Dankbar.


**__**__**__**

„Das ist doch unglaublich! Sie ist nirgendwo! In keinem Zimmer!“, schimpfte Draco. Er fuhr sich durch die Haare und trat mit dem Fuß gegen die Wand. „Mist!“ „Na, hast du sie gesucht?“ Er schaute die Kerkertreppe empor und es widerte ihn an, wie seine Mutter ihn angrinste. „Steck dir deine Kommentare sonst wo hin, verdammt!“, schrie er, während er an ihr vorbei rauschte. „So kannst du nicht mit mir reden!“, zischte sie. „Das kann ich sehr wohl!“ Sie gab ihm eine schallende Ohrfeige. „Wie lange suchst du sie schon?“, verlangte sie zu wissen, mit gebieterischer Stimme, während er sie nur verdrießlich anstarrte. „Schon seit Stunden. Seit vier Uhr morgens. Ich konnte nicht mehr schlafen. Und ich musste was tun. Irgendwas. Aber wenn du das Kind nicht hier hast, Mutter…“ „Ich hab es hier.“, unterbrach sie ihn, „aber denkst du, ich bin so dämlich und lasse sie in irgendeinem x- beliebigen Raum? Wo du doch im selben Haus schläfst und alles daran setzt, sie zu finden? Ich sag dir, du sollst dich auf deine Aufgabe fixieren, nicht auf das Kind oder noch schlimmer, das Schlammblut!“ „Nenn sie nicht so!“, fauchte er, „solange ich Evelyn nicht habe, Mutter, werde ich mich um gar nichts anderes kümmern!“ „Damit riskierst du zu viel!“ „Nein, du riskierst zu viel! Ich kann sie nicht finden, wenn du sie verschleppt hast!“ Er wandte sich ab. „Ich geh spazieren … ich muss hier raus…“ Wortlos ließ sie es geschehen. Ließ ihn gehen.

Als er endlich an der frischen Luft war, ließ er seinen Tränen freien Lauf. Er konnte sie nicht mehr Aufhalten. Schon wieder war er von den selben Gedanken heimgesucht worden, wie heute in den frühen Morgenstunden. Sie drehten sich im Kreis. Er wollte sie nicht wahrhaben, schüttelte den Kopf, als wenn er sie damit verscheuchen könnte, wie eine lästige Fliege. Du hast versagt. Sie sind beide nicht mehr in deiner Obhut. Du kannst noch nicht mal deine Tochter finden, und dass obwohl sie in einem Haus ist, indem du 16 Jahre gelebt hast! Und was Susan betrifft, so kannst du sie jetzt nicht mehr vor jeglichem Unheil schützen! Sie ist den Todessern hilflos ausgeliefert…Susan… Alleine der Gedanke, was sie alles mit ihr anstellen könnten, ließ ihn rasend werden vor Wut. Er schrie, haute mit der Faust auf einen Baum ein, trat nach einer alten Katze, die fauchend beiseite sprang, raufte sich die Haare und ließ sich schließlich weinend an jenen Baum, den er getreten hatte, herunter gleiten.
Wie sollte er es schaffen, stark zu bleiben, wenn er doch mehr Selbstzweifel den je hatte? Ihm fehlte die Kraft aufzustehen und weiterzumachen.

**__**__**__**

4. Tag am 12. Januar.

10 : 03 Uhr

„Schön, dass Sie erneut kommen konnten, Mr. Malfoy. Leider habe ich keine guten Nachrichten. Ich habe an allen mir bekannten Orten gesucht, wo sich die Todesser in den letzten Jahren häufig aufgehalten hatten, aber es gibt keinerlei Spuren auf ein Treffen zwischen ihnen. Und erst Recht keine, die auf eine Entführung hinweisen. Es tut mir Leid.“ „Suchen Sie weiter! Das kann doch noch nicht alles sein, Professor!“ „Natürlich nicht, aber um weitere Orte aufzusuchen, muss ich erst mal gewisse Nachforschungen antreten. Ich habe viele Beziehungen, daher kann ich schnell herausfinden, ob sich etwas ungewöhnliches in entfernteren Gegenden abgespielt hat, was auf Todesser zutreffen würde. Aber das dauert seine Zeit…“, als er sah, dass Draco ihn nicht verstand, fügte er hinzu: „Eulenpost.“ „Damit verlieren wir zu viel Zeit!“, rief der Schüler aufgebracht, „können Sie ihre Leute nicht nacheinander besuchen?“

„Oh, gewiss nicht. So lange, wie dies dauern würde, könnte ich nicht die Schule aus den Augen lassen, das wäre unverantwortlich. Ich würde gehen, aber ich habe auch noch andere Pflichten, die ich nicht außer Acht lassen darf … jedenfalls nicht völlig, und so oft, wie ich in letzter Zeit die Schule verlassen hab, habe ich das wohl schon zur Genüge strapaziert. Wir müssen diese Wartezeit einlegen, es nützt nichts. Es steht allerdings fest, dass Miss Kubitz nicht in näherer Umgebung festgehalten wird. Soviel ist sicher.“ „Oh, das sind ja schöne Aussichten!“, redete Draco sich in Rage, „meine Verlobte ist nicht nur von Todessern entführt, nein sie ist auch noch meilenweit von ihrer gewohnten Umgebung entfernt! Super! Und … was ist überhaupt, wenn diese Wartezeit zu lange dauert? Wenn … wenn der Hinweis auf ein Versteck mit Todessern zu spät kommt… was ist, wenn Sie zu spät kommen?“

Er sah seinem Schulleiter aufgebracht in die Eisblauen Augen. Er wollte Hoffnung in ihnen finden, aber das Einzige, was sie ausstrahlten, war Traurigkeit. „Ich werde mein möglichstes tun, damit es nicht so weit kommt. Das verspreche ich Ihnen.“, meinte Dumbledore nur ernst. Draco atmete tief durch und ließ sich auf einen Sessel nieder. Sein Blick wanderte hinaus in den wolkenverhangenden Tag. Wie sehr wünschte er sich, Susan im Arm halten zu können. Er vermisste sie so sehr, dass es schmerzte! Und der Gedanke daran, was mit ihr passierte, tat weh. Er würde alles dafür tun, eingreifen zu können. Er wollte sie beschützen, und er konnte es nicht. Diese Tatsache machte ihn fertig…


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15: 26 Uhr

Sie lag völlig geschwächt auf dem Boden ihres Versteckes. Versuchte ihren Atem und das Zittern unter Kontrolle zu halten. Die Krämpfe überkamen sie immer noch, ebenso ließ sie das eben Geschehene nicht los, es hielt sie gefangen, in seinen Klauen, ließ sie immer wieder diesen Schmerz spüren. Diese widerliche, notgeile Schwein hatte wieder einmal seine Griffel nicht von ihr lassen können.
Sie schloss die Augen und fuhr sich mit kühlen Händen über das Gesicht. Es war kalt, selbst jetzt am Tag. Und dieser war auch nicht gerade hell. Sie hatte nie eine Ahnung gehabt, wie dunkel es zur Winterzeit in Alaska war, hatte nie einen Gedanken daran verschwendet. Jetzt wünschte sie sich, es getan zu haben. Dann würde sie vielleicht wissen, ob die Sonne sich überhaupt noch mal zeigen würde, an so einem schrecklichen Tag, wie diesem, oder ob es die ganze Zeit so düster blieb. Oh, diese Ablenkung tat gut, einfach über irgendwelche belanglosen Dinge nachdenken, nur nicht an die Situation, in der sie sich befand und auch nicht über die Vergewaltigung, die sie eben unter Schmerzen hatte erleben müssen…

Plötzlich hörte sie eine schneidende, kalte Stimme, konnte aber nicht einordnen woher sie diese kannte. Jemand trat zu ihr. Sie spürte, wie ihr Kopf mit einem Fuß gedreht wurde, sodass sie in das blasse Gesicht von Lucius Malfoy starrte. „Du bist also das Schlammblut, was meinen Sohn in Liebesrausch gebracht hat … und ihm auch noch ein Kind untergejubelt hat, ja? Wie ich sehe, hattest du schon so einiges an gerechten Strafen bekommen….“ Er kniete sich zu ihr runter und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Es war fast unerträglich dieses doch so vertraute Gesicht zu sehen. „Lass dir eins sagen, Schlammblut, es war ein großer Fehler von dir, dich an meinen Sohn ranzumachen … das Kind ist es noch wert am Leben zu bleiben und mit der richtigen Erziehung wird sogar vielleicht einmal was aus ihr. Aber du …“, Er rümpfte die Nase und schaute voll Verachtung zu ihr herab, „du verdienst es nicht, weiter zu leben, denke ich …“ Er richtete sich auf, verpasste ihr noch einen Fußtritt in die Magengegend, das sie aufstöhnte und verließ die Höhle um sich mit dem Todesser abzusprechen. Susan war total benommen. Alles in ihr schmerzte. Wie sollte sie es schaffen, hier wieder lebend raus zu kommen? Und doch … die Erinnerung an ihre Tochter und an Draco, der sie mit diesem Blick voller Liebe ansah. Sie durfte sich nicht aufgeben!

**__*__**__**

17 : 00 Uhr

„Ich werde noch wahnsinnig…“, murmelte Hermine.
Sie saß in ihrem Schlafsaal und starrte ununterbrochen auf das verwaiste Bett, welches Susan gehörte. Ihre Gedanken hielten sie gefangen, es waren immer die selben. Dass Su inzwischen bereits vier Tage weg war, dass dieses Bett so leer und verlassen da stand und ihr jedes Mal Angst machte, immer nachts, wenn sie versuchte zu schlafen und ihr Blick darauf fiel. Sie hatte Angst, dass es vielleicht nie wieder für eine ausgeruhte Susan da sein könnte, dass sie nie wieder sehen würde, wie ihre Freundin in eben diesem Bett schlief. Dass es lange so verwaist bleiben würde, bis man Susans Leichnam fand und dass dann ein fremdes Mädchen in diesem Bett schlafen würde, weil Dumbledore den freigewordenen Platz einer neuen Schülerin geben müsste. Diese würde sich dann hier breit machen, Susans Habseligkeiten würden verschwinden, und sie müsste damit klarkommen, nur noch zu Susans Grabstein reden zu können, anstatt mit ihrer Freundin selbst. Sie fürchtete sich vor noch mehr schlechten Nachrichten. Was konnte sie nur tun, um sich abzulenken, und irgendwem am Besten damit noch zu helfen, damit die Suche schneller voran schritt? Dumbledore hatte in seinen Briefen an seine Leute nicht nur nachgefragt, ob ihnen etwas Merkwürdiges aufgefallen war, er hatte sie auch gebeten, sich an der Suche zu beteiligen. Jede Sekunde zählte, wer wusste denn schon, wie viel Geduld die Todesser mit Susan noch hatten?

Zum ersten Mal bedauerte Hermine es, nicht im Quidditchteam zu sein. Harry, Ginny und Ron hatten jetzt nämlich Training und wenn das keine Ablenkung war, dann würde wohl gar nichts mehr helfen! Aber sie musste etwas anderes finden. Vielleicht täte es ihr gut, in die Bibliothek zu gehen? Sie könnte nach Zaubern suchen, die hilfreich sein würden, bei der Suche nach ihrer Freundin. Ja, dachte sie entschlossen, das ist eine gute Idee!

Als sie die Bibliothek betrat, fand sie nicht nur sofort das vertraute Gefühl der Behaglichkeit wieder, sondern auch Neville, der an einem Tisch saß, und sich über ein dickes Buch gebeugt hatte. Er wirkte blasser als sonst, aber das war ja kein Wunder. Wahrscheinlich sahen sie alle schlimmer aus, als im Normalfall. Schließlich war bei ihnen Ausnahmezustand! „Hey, Neville.“, begrüßte sie den Braunhaarigen, „wie geht's?“ „Oh, hi, Hermine…“, er lächelte sie an, „ganz gut soweit, und dir?“
„Na ja … nicht allzu gut, aber was will man machen?
… Was tust du da?“ „Ich lese…“, ein Grinsen stahl sich auf seine Lippen, „nein, ich meine, ich mache Hausaufgaben. Im Gegensatz zu euch, sind wir nicht vom Unterricht befreit worden und eigentlich tut es auch mal ganz gut, sich auf andere Dinge zu konzentrieren.“ „Das glaub ich dir gern. Kann ich dir helfen? Ich bräuchte auch mal wieder etwas, mit dem ich mich komplett ablenken kann.“ „Gerne, aber wolltest du nicht ursprünglich was anderes hier?“ Sie zuckte mit den Schultern, „Na ja, es würde kaum was bringen, weil ich Zaubersprüche gesucht hätte, für die Leute, die nach Susan suchen. Und das hat ja schon wieder mit dem Thema zu tun. Ich musste bereits den ganzen Nachmittag daran denken, es tut mir nicht gut, mich ausschließlich damit zu beschäftigen.“ „Wie Recht du hast.“, nickte Neville und er deutete ihr, sich neben ihn zu setzten, „dann helfe mir mal schön…“

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20 : 17 Uhr

„Mum, es reicht mir, es ist genug!“ Die Zornfunkelnden Augen Dracos durchbohrten die Eiskalten seiner Mutter.
Die Wut züngelte in ihm hoch und löschte jedes Gefühl der Freundlichkeit gegenüber dieser Person.
„Ich bin fertig mit den Nerven, okay, ich will jetzt Evelyn im Arm halten! Sofort!“ „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass-“ Sie stoppte, als er seinen Zauberstab gezogen hatte und auf sie zielte, „Draco, du kannst mir nicht drohen!“
„Doch. Es ist mir inzwischen egal, dass du meine Mutter bist, verstehst du? Für mich bist du jetzt nur noch ein Mensch, der mich von meiner Tochter
fernhält … und von Susan! Und ich weiß, dass ich nichts für sie tun kann, aber ich bin so kurz davor, Evelyn wieder umarmen zu können, denn sie ist hier. Und du bist mir mit deinen verneinenden Antworten bereits lang genug auf den Wecker gegangen … du hättest wissen müssen, dass es so kommt! Sie sind meine Familie, Mum! Und jetzt sag mir endlich- wo ist Evelyn?!“

Ihre Augen fixierten seinen Zauberstab, aber sie presste die Lippen fest aufeinander. „Wo- ist- sie?!“, knurrte Draco und er trat einen Schritt auf sie zu, als sie ebenfalls zum Zauberstab griff. „Expelliarmus!“, schrie Draco und ihr Stab flog ihm in seine Hand. Ein triumphierendes Lächeln machte sich auf dem fahlen Gesicht Dracos breit. „Was machst du da nur, Draco? Wie kannst du es wagen, mich zu bedrohen? Was für ein Zauber würdest du mir schon anhängen wollen?“ „Ich kenne viele, die schmerzhaft genug sind, um die Wahrheit aus dir rauszuquetschen!“, rief er mit zuckendem Kiefermuskel. „Ja? Die selben, welche Lucius heute wohlmöglich an deine Freundin anwendet?“, erwiderte sie kalt. Seine Augen wurden riesengroß.
„Wie- er ist bei ihr? Mein Vater ist heute bei ihr?! Was will er damit erreichen, was hat er vor? Er kann- es … ich dachte, er lässt die Schmutzarbeit jemand anderes machen, was macht er in Susans Gegenwart?!“

„Wahrscheinlich spielt er ein bisschen mit ihr!“, sagte sie gelangweilt. Sie hatte keine Lust über das Schlammblut zu sprechen. Immerhin hatte sie ihren Sohn verführt! „Das ist kein Spiel, das ist die grausame, brutale Realität!“, rief Draco. Und ehe Narzissa begriff, was passierte, fiel er auf die Knie und verdeckte mit der rechten Hand sein Gesicht. Die Zauberstäbe hatte er fallen lassen. Hatte er eben noch eine wahnsinnige Wut gespürt, die sich wie Feuer durch seine Eingeweide gefressen hatte, so war er jetzt verzweifelter den je. Dieser Umbruch kam für seine Mutter mehr als unerwartet.

Entsetzt folgte ihr Blick einer Träne nach der anderen, wie sie auf dem grünen Teppich fielen und dunkle Flecken hinterließen. Zuletzt hatte sie Draco mit drei Jahren weinen sehen. Steif stand sie da, wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Da ertönte die erstickte Stimme ihres Sohnes: „Er wird sie töten! Das ist kein Spiel, Mutter! Ich hab mir doch geschworen, sie und unsere Tochter zu beschützen! Stattdessen entgleitet mir alles, und … ich habe versagt! Und jetzt wird er sie ermorden!“ Seine Schultern bebten. Die Tränen flossen weiterhin und hatten inzwischen einen großen, nassen Fleck auf dem Teppich gebildet. Er war am Ende, dass erkannte nicht nur Narzissa, dass hätte auch jeder andere mühelos mit einem Blick gesehen.

Auf einmal schaute der junge Malfoy zu seiner Mutter auf: „Und das Schlimmste ist, dass du auch noch hinter ihm und seinen Taten stehst! Du weißt genau, dass ich Susan liebe und dir ist ebenfalls bewusst, dass ich sie und meine Tochter brauche! Aber du hälst ja auch die Kleine von mir fern! Und sag mir nicht, dass du es aus eigenen Stücken heraus machst! Er hat es dir doch aufgetragen, oder nicht? Und du hälst dich daran, aber das Einzige was du damit zerstörst, ist die Beziehung zu mir, Mutter! Du und mein Vater- ihr werdet es nicht schaffen, die Liebe von Susan und mir einzudämmen, wir sind eine Familie, egal ob wir gerade zusammen oder getrennt sind!
Wir waren ein Paar, und als Evelyn geboren wurde, da worden wir Eltern! Und wir sind dieser Verantwortung durchaus gewachsen! Doch das meine eigenen Eltern uns Steine in den Weg legen, dass ist unverzeihlich!
Es ist mein Leben! Sie ist meine Liebe! Und das
Kind, was du vor mir versteckt hälst, ist meine Tochter!“,

Narzissa war blass geworden- blässer als sowieso schon. Sie antwortete nicht. Es dauerte schier eine Ewigkeit, da drehte sie sich um, und verließ den Raum. Draco war immer noch am Boden zerstört. Doch als sie nach etlichen Minuten wieder das Wohnzimmer betrat und er sah, dass sie ein Bündel im Arm trug, sprang er auf und sein graues, verweintes Gesicht bekam augenblicklich wieder einen Hauch Farbe. „Sie schläft…“, meinte Narzissa unnötigerweise, denn das war ihm auch bewusst, sobald er sie genauer angesehen hatte. Sie hielt ihm das Kind hin, und als er es in seine Arme betete, hätte er schwören können, dass sie bei dem Anblick gelächelt hatte- aber als er von Evelyn aufschaute, war ihre Miene Eitel und Stolz wie eh und je. Er suchte mit ihr Blickkontakt und sagte ehrlich und so aufrichtig er konnte: „Danke!“ Und sie wusste, dass dieses Danke nicht nur dafür stand, dass sie ihm endlich das Kind gegeben hatte, sondern auch, dass sie nach langer Zeit den ersten Schritt in die richtige Richtung getan hatte- auf ihn zu, nicht von ihm weg.

Doch sie nickte nur. Und dann huschte wirklich ein Lächeln über ihr Gesicht: „Ich muss ehrlich zugeben, eigentlich hatte ich dieses Bild erst in ein paar Jahren erwartet; Du mit einem Kind auf dem Arm.“ Draco lächelte leicht und betrachtete seine Tochter, die friedlich schlief und vor sich hinsabberte. „Sie ist verdammt groß geworden.“, er räusperte sich, „Okay … ich denke, es ist Zeit aufzubrechen.“ „Ja…“ Narzissa warf ein bisschen Flohpulver in den Kamin, „achte gut auf sie, während der Reise durch die Kamine…“ Er nickte ihr noch einmal zu, drückte Evelyn näher an sich und trat ins Feuer…

TBC

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Eigentlich hab ich dazu nichts mehr zu sagen… Kommis? ;)


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Beziehungskomödien aufzubauen und die entsprechenden Dialoge zu schreiben kann Joanne K. Rowling so gut wie Woody Allen. Im vierten und fünften Band ist das schön zu beobachten, wenn es die ersten Eifersüchteleien zwischen den Freunden gibt.
Klaus Fritz