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Fanfiction

Love- the Power of Change - Weiße Weihnacht und Frohes Neues ... Große Überraschung gefällig?

von Schwesterherz

Kapitel 7

Weihnachten steht vor der TĂĽr

„Bitte, Professor sagen Sie mir die Wahrheit … ich … möchte wissen, wo meine Freunde sind! Verstehen Sie nicht, wie ich mich gefühlt habe, heute Morgen? Es war ein Schock! Ron, Ginny, Harry, die Zwillinge … alle weg und ich weiß nicht warum…“ McGonagall legte die Stirn in Falten. Sie hatte gemerkt, dass es Susan in letzter Zeit nicht so gut ergangen war. Sie wusste von den Tränken, die sie bei Poppy abgeholt hatte; gegen Übelkeit, Stress und Müdigkeit. Und doch schienen sie nicht angeschlagen zu haben, denn in der letzten Woche hatte das Mädchen höchsten noch blasser ausgesehen. Und letzten Montag, da hatte sie zufälligerweise mitbekommen, wie die Gryffindor aus dem Besenschrank im Eingangsbereich geschlichen kam, und kurz danach trat Mr. Malfoy aus dem Raum mit einem sehr zufriedenem Gesichtsausdruck … ja sie hatte doch eh noch mit der Fünfzehnjährigen reden wollen, warum also nicht jetzt? „Nun gut … kommen Sie herein…“
Die Lehrerin trat beiseite und ließ ihre Schülerin vorbei. „Setzten Sie sich!“ Susan ließ sich auf einem unbequemen Stuhl vor dem Schreibtisch nieder, während sich McGonagall ihr gegenüber setzte und ihre Hände auf ihrem Tisch faltete. „Zu allererst mal, Miss Kubitz, Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Ihren Freunden geht es gut. Es gab letzte Nacht nur ein paar mehr oder weniger verrückte Vorkommnisse…“

Susan nickte und die Professorin fuhr fort: „Mr. Potter hatte einen Alptraum gehabt, in dem der Vater von den Weasleykindern von einer Riesenschlange angegriffen wurde. Merkwürdigerweise stellte sich dies als wahr heraus. Durch das schnelle Handeln von Longbottom, der mich holte, in dem Glauben, dass Potter krank war, und durch Harry selbst, der uns felsenfest von seiner Meinung überzeugen wollte, konnte Mr. Weasley noch rechtzeitig gefunden werden. Er wird es überleben.“ Die Gryffindor atmete tief durch: „Und sie sind jetzt bei ihrem Dad? Und Harry auch?“ „Sie sind bei Harrys Paten Sirius Black. Auch bleiben sie über Weihnachten bei ihm. Der Phönix Orden schaut ebenfalls regelmäßig vorbei, Mr. Potter hat zu manchen von ihnen guten Kontakt, wie Sie sicher wissen…“ McGonagall stoppte bei Susan irritierter Miene. „Sie wissen es nicht?“

„Professor, ich wusste nicht einmal, dass Sirius Black Harrys Pate ist. Dass er unschuldig ist, okay das war nicht anders zu erwarten, aber mehr hatte ich nie von ihm erfahren. Ich hatte auch keine Ahnung, dass Harry und die anderen so nahe mit dem Orden in Kontakt stehen. Ich war mir sicher, dass Professor Dumbledore ihn wieder ins Leben gerufen hatte, da ja Voldemort auferstanden ist, aber dennoch…“, sie verstummte. Die Lippen der Lehrerin formten sich zu einer Art traurigem Lächeln: „Dann wissen die Drei wohl wesendlich mehr von Ihrem Leben, als umgekehrt. Ich dachte, sie wären jedenfalls so frei, Ihnen von den wichtigsten Dingen zu erzählen, da sie inzwischen ja sehr eng befreundet sind. Anscheinend habe ich mich geirrt.“ Das Mädchen senkte den Kopf und biss sich auf die Unterlippe. „Ich danke Ihnen, dass Sie mir erzählt haben, was passiert ist…“, sie war schon im Begriff aufzustehen, aber die Professorin hielt sie zurück: „Einen Moment noch, Miss Kubitz!“ Erstaunt schaute Susan auf. „Ja, Professor McGonagall?“

„Haben Sie einen Freund?“, wollte die Lehrerin wissen. „Wie bitte?“, die Blonde starrte sie perplex an. „Sie haben mich schon verstanden … haben Sie einen Freund?“ „Ähm … ja … aber was tut das zur Sache, Professor?“ „Ich weiß, dass Sie Tränke bei Madam Pomfrey abgeholt haben … und mir ist ebenfalls bewusst, gegen was diese Zaubertränke waren. Können Sie sich denken, worauf ich hinaus will?“ Die Angesprochene schloss die Augen und seufzte tief. „Das hat mich Draco auch schon gefragt … ich bin nicht schwanger!“

„Wie, was … was hat Mr. Malfoy mit Ihnen am Hut?“
„Er ist mein Freund“, sie grinste bei McGonagalls verblüffter Miene. „Er ist ihr Freund? Er ist mit einer Muggelstämmigen zusammen? Seit wann?“ „Seit Oktober…“ Die Professorin blinzelte verdattert: „Das ist … wirklich einmalig … außergewöhnlich. Ich hatte keine Ahnung…“ „Es ist auch nicht offiziell- er will es noch im Geheimen lassen.“, antwortete die Gryffindor ruhig. „Dann wissen Mr. Potter und die anderen Beiden wohl doch nicht alles aus Ihrem Leben was?“, Das Schmunzeln, was auf dem Gesicht der Verwandlungslehrerin lag, erstarrte, als das Mädchen sagte: „Doch sie wissen davon.“ Susan hatte das Gefühl, dass die Professorin fast schon wollte, dass sie jedenfalls etwas hatte, was den anderen nicht bekannt war. Denn so kannte das Trio sozusagen ihr ganzes Leben und umgekehrt wusste sie nichts was wirklich wichtig war aus dem Leben von Harry, Ron und Hermine.

„Und Sie sind sich wirklich sicher, dass es nur am Stress liegt? Haben sie sich einem Test unterzogen?“ „Nein aber es gibt noch eine andere sichere Methode, die mir zeigt, ob ich schwanger bin oder nicht. Mein Monatszyklus hat sich nicht unterbrochen, Professor. Können Sie sich denken, worauf ich hinaus will?“ „ Ja, ich verstehe … in Ordnung, Miss Kubitz, Sie dürfen gehen.“ „Danke Professor McGonagall.“ Susan stand auf und verließ das Büro ihrer Hauslehrerin.

Jetzt hatte sie eigentlich nur noch Draco.
Hermine war auch schon mit ihren Eltern abgereist. Es war kurz vor Weihnachten. Übermorgen würde sie eh zu ihren Eltern fahren. Die Zugfahrt würde einsam werden … das dachte sie jedenfalls. Auf dem Weg nach draußen warf sie einen Blick aus dem Fenster. Es war bereits dunkel. Aber sie konnte noch erkennen, wie die Spitzen der Bäume sich im Wind bewegten. Sie seufzte tief und betrat die Große Halle. Sie wollte das Essen nicht länger auf sich warten lassen.

Der Tag hatte gar nicht vergehen wollen. Es war viertel nach sieben und die blonde Gryffindor saß auf ihrem Lieblingsplatz am Fenster und schaute wehmütig hinaus. Es hatte heute angefangen zu schneien. Die Schneeflocken wurden vom Wind durch die Luft gewirbelt. Im Schein der untergehenden Sonne, war das ein unglaublicher Anblick. Susan strich sich den Pony aus den Augen und seufzte. Früher hatte sie sich nicht so schnell einsam und alleine gefühlt, wenn sie ohne Freunde war … aber inzwischen hatte sich so viel verändert.

Ihr Blick blieb auf einem entfernten Punkt hängen, der sich zu ihr hinzubewegen schien. Es war eine Eule. Schnell stand die Fünfzehnjährige auf und machte das Fenster auf. Der Bartkauz landete auf dem Tisch und streckte ihr sein Bein entgegen. „Für mich?“, überrascht löste sie den Umschlag von der Eule. Diese plusterte sich einmal auf und flog wieder hinaus. Sie würde sich wohl in den Eulenturm begeben. Verwundert blinzelnd schloss Susan das Fenster wieder, die Kälte war alles andere als angenehm. Neugierig öffnete sie den Brief. Sie erkannte Hermines säuberliche Handschrift sofort:

Hallo Susan,

Ich hoffe, dir geht es gut. Wenn die Eule es rechtzeitig schafft, ist das heute der letzte Tag in Hogwarts, oder?

Freust du dich schon auf das Fest und deine Eltern? Was ist eigentlich mit Draco und dir- seht ihr euch in den Ferien? Habt ihr euch soweit wieder versöhnt? Oh ich löchere dich schon am Anfang des Briefes mit Fragen, entschuldige. Hier ist es recht toll, nur sind Mum und Dad wesendlich begeisterter vom Skifahren als ich- aber es ist schön, etwas mit ihnen zusammen zu machen. Trotzdem mag ich die Kälte hier nicht besonders. Hm obwohl es in Hogwarts ja auch sehr kalt ist … na ja ich mag diese frostige Zeit halt nicht immer. Was mir allerdings sehr gut gefällt, ist der Ofen in unserem Ferienhäuschen. Abends sitze ich immer davor und wärme mich auf.

Hinter Glas kann ich die Flammen beobachten … dann muss ich immer an euch denken. Was ist mit Ron und Harry, benehmen sie sich gut? Oder führen sie schon wieder etwas im Schilde? Die beiden sind schlimmer, als Krummbein! Tut mir Leid, meine Mutter hat mich gerufen, wir wollen essen gehen. Ich muss aufhören, aber du hörst sicher bald von mir.

Fröhliche Weihnachten, wünscht dir

Deine Hermine

Susan musste schmunzeln. Obwohl Ginny auch eine sehr gute Freundin von ihr war, wusste sie doch, dass Mine fĂĽr sie die beste Freundin war. Schnell kramte sie Pergament, Tintenfass und Feder hervor und setzte sich zurĂĽck an ihren Stammplatz am Fenster um ihre Antwort zu schreiben:

Hey Mine,

Danke, ja es geht mir hier gut. Okay … ich fühl mich etwas allein. Die Weasleys und Harry sind alle bei ihrem Dad, ich denke, du hast jetzt schon vom Angriff gehört, oder? Ich kann dir leider nicht alles erzählen, falls der Brief abgefangen wird. Ja natürlich freue ich mich auf das Fest und meine Familie. Was meinen Freund angeht, so habe ich keine Ahnung … ja wir haben uns versöhnt, aber dennoch, hatten wir seither nicht mehr die Gelegenheit uns richtig zu treffen. Wenn wir mal kurz Zeit füreinander hatten, dann redeten wir über andere Dinge, als die Ferien. Aber seit einer Woche ist sozusagen Funkstille. Ja ich lächele gerade in mich hinein, weil ich das Bild vor mir habe, du auf Skiern! Das … ist mal eine ganz andere Vorstellung. Verzeih mir mein dickes Grinsen … das mit dem Ofen hört sich ja sehr gemütlich an. Habt ihr auch noch rote, weiche Sessel, die direkt vor dem Kamin stehen? Also, auf die Frage zu Harry und Ron, kann ich dir leider keine Antwort geben. Ich habe gestern erfahren, wo sie sind aber sie haben sich noch nicht bei mir gemeldet…

Und hat das Essen geschmeckt? =)

Ich wünsche dir auch fröhliche Weihnachten

Alles Liebe,

Deine Susan

Sie las noch einmal alles durch und rollte das Pergament zufrieden auf. Gerade war sie dabei, den Gemeinschaftsraum zu verlassen, da tickte noch eine weitere Eule am Fenster. Himmel, was war denn heute los? Sie ließ das Tier herein, löste die Mitteilung und band gleich ihren eigenen Brief ans Bein der Eule. Susan gab ihr noch ein paar Eulenkekse, die verloren auf einem der Tische herumlagen und schaute ihr nach, wie sie kurz darauf in dem Wolkenvergangenem Himmel verschwand. Seufzend öffnete sie den Zettel. Es stand nicht viel drauf, aber die Zeile sorgte dafür, dass ihr Herz einen Salto schlug:


Susan, bitte komme heute um acht zum sĂĽdlichen Innenhof. Ich warte dort auf dich.

D. M.

Mit einem Blick auf die Uhr erkannte Susan, dass sie kaum noch Zeit hatte. Im rasanten Tempo kämmte sie sich ihre offenen Haare, wobei sie die Bürste fast in Lavenders Gesicht schlug, und machte sich auf zu ihrem gemeinsamen Treffpunkt.

Sie stieß die schwere Eichentür auf und trat nach draußen in die Dunkelheit. Ein paar Flocken verirrten sich sogleich in ihrem Haar. Der Wind war hier aber nicht so stark, wie auf den freien Ländereien. Mit einem Blick zur Seite erkannte sie, dass eine schemenhafte Person neben der nächsten Lichtquelle stand. Bei den Säulen, die ein Überdach stützten. Sie ging mitten über dem Hof auf sie zu, ihre Haare wehten ihr ins Gesicht und die Schneeflocken blieben in ihnen hängen. „Hallo…“, wisperte sie und sie dachte schon, dass sie zu leise gesprochen hatte, und sich ihre zarte Stimme im Wind verirrt hatte, aber da drehte er sich um und lächelte sie an. „Susan!“, sagte Draco erleichtert, „ich dachte schon, du willst nicht kommen!“ Er trat auf sie zu und umarmte sie, wobei er ihr einen Kuss auf die Wange hauchte. Sie spürte seinen heißen Atem auf der Stelle. Eine Gänsehaut zog sich über ihren Körper. „Natürlich komme ich. Es ist ja wohl die letzte Gelegenheit, sich zu sehen, oder?“ „Das ist richtig. Und- ich wollte nur klarstellen, dass ich auch weiterhin verschweigen werde, dass ich mit dir zusammen bin. Es würde zu gefährlich für dich werden.“ „Meine Eltern wissen es, aber das ist nicht schlimm, oder? Ich habe keine Namen genannt.“ „Es ist okay, ja“

Er schaute sie an. Oh, wie wunderschön sie doch jetzt aussah! Mit dieser weißen Pracht zwischen den Haarsträhnen. Das Licht der Petroleumlampe leuchtete ziemlich schwach, aber es reichte noch, damit die beiden erkennen konnten, wen sie da vor sich hatten. Der Wind hatte einige ihrer Haarsträhnen durcheinander gewirbelt. Ihr Blick wurde etwas verwirrt: „Was hast du? Du schaust mich so lange an…“ Er lächelte leicht und strich ihr über die Wange: „Du bist so schön, Susan!“ Sie errötete leicht. Er fuhr fort: „Wir werden uns zwei Wochen nicht sehen, deshalb … wollte ich dir noch etwas schenken. Dein Weihnachtsgeschenk bekommst du zugeschickt, aber das hier … soll dich einfach an mich erinnern, okay? Und es ist eine Art Entschuldigung.“ „Aber Dray, ich könnte dich doch nie vergessen! Und verziehen habe ich dir auch … mehr oder weniger…“, Susans Augen leuchteten liebevoll auf. „Dreh dich um…“, meinte er nur und als sie mit dem Rücken zu ihm stand, holte er etwas aus seinem Umhang. Er strich ihr die Haare aus dem Nacken und hängte ihr eine silberne Kette um. Sie hatte einen Engel als Anhänger. „Oh … Schatz das ist ein wunderbares Geschenk! Ich danke dir!“, sie fuhr mit den Fingern über den Engel, wirbelte zu ihm herum und küsste ihn zärtlich und voller Hingabe. Für Draco war das Lohn genug.

„Wir schreiben uns, oder?“, flüsterte Susan und drehte sich noch einmal zu ihm um. Es war viertel vor neun. Höchste Zeit in den Gemeinschaftsraum zurückzukehren. „Natürlich … komm her…“, sagte er liebevoll und zog sie zu sich. „Dray!“, grinste sie aber dann beugte sie sich doch zu ihm vor und berührte vorsichtig mit ihren Lippen die seinen. Draco schlang einen Arm um ihre Taille und drückte sie an sich, während er mit seiner Zungenspitze sachte über ihren Mund fuhr. Ganz leicht öffnete sie ihn. Nie hatte sie von ihm einen gefühlvolleren Kuss erlebt. Er steckte da wirklich seine ganze Liebe rein. Und sie wusste auch, warum. Es war ihr Abschiedskuss und gleichzeitig eine Art der Entschuldigung für Sachen, die er ihr vielleicht morgen an den Kopf werfen müsste, wenn sie sich wieder begegneten und er seine Slytherinfreunde um sich hatte. Obwohl sie wusste, dass er es nicht Ernst meinte, tat es ihr doch jedes Mal ein bisschen weh. Sie drückte ihn leicht und liebevoll an der Brust zurück, lächelte ihm noch einmal zu und drehte sich um, um durch die große Tür ins Schloss zu treten. Seufzend sah er ihr nach.

„Einsteigen! Alles einsteigen!“, brüllte der Schaffner über den Bahnhof in Hogsmeade. Susan sah sich ein letztes Mal um, seufzte und stemmte ihren schweren Koffer durch die Tür des Zuges. Das sperrige Ding nervte sie wirklich, erst Recht jetzt, wo sie es hinter sich herziehen musste, um sich ein freies Abteil zu suchen. Aber es half ja nichts … Gott sei Dank hatte sie schnell eins gefunden. Sie schob die Abteiltür auf und wuchtete ihren Koffer auf die Ablage, bevor sie sich selber ans Fenster setzte. Langsam kam der Zug ins Rollen. Sie war auf dem Weg nach Hause!

Sie war gerade in ihren Roman vertieft, als die Abteiltür aufgezogen wurde und Neville und Luna hereinkamen. „Hi Susan! Dürfen wir uns zu dir setzten?“, fragte Luna. Sie blickte auf, lächelte und schlug das Buch zu. „Natürlich. Dann wird die Zugfahrt nicht so langweilig! Freut ihr euch schon aufs Fest und auf eure Eltern?“
„Ja mein Vater war schon ganz aus dem Häuschen. Er sagte, dieses Jahr habe er etwas ganz besonderes für mich…“, grinste Luna. „Da kannst du ja mal gespannt sein!“, sagte Susan fröhlich. „Ich wohne bei meiner Oma. Sie hat mir geschrieben, dass ich keine Weihnachtsgeschenke bekomme, wenn ich schon wieder die Hälfte meiner Sachen in Hogwarts vergessen habe. Aber das war sicher nur ein Scherz.“, meinte Neville.
„Das hoffe ich doch“, antwortete Susan stirnrunzelnd. „Und wie sieht es bei dir aus?“, wollte der Junge wissen und lächelte ihr aufmunternd zu. „Oh meine Eltern hatten mir geschrieben, dass meine Tante und mein Onkel dieses Jahr auch kommen. Ich hab sie schon länger nicht mehr gesehen, dass wird sicher toll!“ So redeten sie und ehe sie sich versahen wurde es schon dunkel. „Gleich sind wir da!“, sagte Luna glücklich. In Susan breitete sich Vorfreude aus. Nach drei einhalb Monaten würde sie endlich wieder ihre Eltern sehen! Voller Ungeduld rutschte sie auf ihrem Platz hin und her bis der Zug endlich zum stehen kam und sie aussteigen konnten.

„Mum! Dad!“, voller Freude fiel sie ihrem Vater um den Hals. Der Koffer war achtlos losgelassen wurden. „Hallo, mein Schatz!“, er drückte sie an sich. „Hattest du eine gute Zugfahrt?“, erkundigte er sich. „Ja es war sehr lustig…“, antwortete Susan lachend. Sie umarmte ihre Mutter.
„Ich freu mich so, euch zu sehen!“, sagte sie. „Ich freu mich auch. Ohne dich ist es doch recht einsam.“, meinte ihre Mum und strich ihr noch mal über den Kopf, bevor sie sie los ließ. John hob währenddessen den Koffer hoch. „Wollen wir?“, fragte er. Susans Blick huschte über die Szenerie.
Sie entdeckte Draco am anderen Ende des Bahnhofes. Er kam seinen Eltern wĂĽrdevoll entgegen.
Sein Vater legte ihm eine Hand auf die Schulter, seine Mutter kĂĽsste ihn auf die Wange.

Er nickte als Antwort, als sein Vater ihm etwas fragte.
Doch er musste ihren Blick im RĂĽcken gespĂĽrt haben, denn als seine Eltern sich umdrehten, um den Bahnhof zu verlassen, wandte er sich um.
Er sah sie an. Und lächelte. Ganz leicht hob sie die Hand zum Gruß. Er zwinkerte ihr zu und folgte seinem Dad und seiner Mum. „Schatz, wo schaust du denn die ganze Zeit hin?“, wollte ihre Mutter wissen. „Seht ihr den blonden Jungen dahinten? Er ist mein Freund.“, flüsterte Susan. „Ach das ist dieser Draco Malfoy?“, John zog die Augenbrauen nach oben und betrachtete den Teenager kritisch. „Ja, das ist er. Allerdings haben seine Eltern keine Ahnung davon, dass er eine Freundin hat … bitte ich erkläre euch alles auf dem Heimweg, okay?“ Johanna nickte. „In Ordnung. Dann lass uns gehen.“ Sie legte ihren Arm um die Schulter ihrer Tochter und führte sie hinaus aus dem Bahnhof. Durch die Wand, die zum Gleis neun ¾ führte.

„Also, Professor Richter hatte euch ja schon einiges zu der Zaubererwelt erzählt, nicht wahr?“

Sie saßen im Auto und waren auf dem Weg nach Hause. „Ja, das stimmt.“, antwortete John seiner Tochter. Susan fuhr fort: „Erinnert ihr euch noch daran, dass er meinte, dass einige Zauberer so ein Tick haben, was das reine Blut angeht?“ „Jaah?“ „Und zu diesen Familien gehören auch die Malfoys. Aber Draco ist anders. Nur dadurch, dass ich eine Muggelgeborene bin und dann auch noch aus Gryffindor komme, einem der vier Häuser in Hogwarts, ihr wisst noch? Gryffindor und Slytherin, das Haus, aus dem er stammt, sind verfeindet. Das alles hat uns zu der Entscheidung verleitet, nichts zu sagen. Nur meine engsten Freunde wissen davon und ihr. Von seiner Seite weiß es niemand…“ Engste Freunde, die einem nichts Wichtiges aus ihrem Leben erzählen! dachte sie kurz verbissen, aber diesen Gedanken verbannte sie schnell wieder. Es gab wichtigeres zu erklären. „Ich verstehe…“, meinte ihr Mutter, „und werdet ihr es irgendwann preis geben?“ Susan nickte: „Müssen wir wohl, wir können uns ja nicht ewig heimlich treffen. Ach so, meine Hauslehrerin, Professor MCGonagall weiß auch von der Beziehung. Ich hatte es ihr erzählt.“ Ihr Vater hatte nichts mehr gesagt, trommelte nur mit den Fingern auf dem Lenkrad herum. Obwohl er es meistens darauf anlegte, einen Witz nach dem anderen zu erzählen, gab es natürlich auch so Zeiten in denen er seine ernste Seite zeigen konnte. So wie heute. „Und was würde passieren, wenn die Eltern von deinem Freund Wind von der Sache bekommen würden?“ „Sie würden so ziemlich alles tun, um uns auseinander zu bringen. Zu was genau sie alles fähig sind, weiß ich nicht, aber es würde nicht lustig werden. Sein Vater ist ein Todesser…“, der letzte Satz kam ihr eher schwer über die Lippen. „Ach so ist das … du würdest also in Gefahr schweben?“ „Ja … aber Draco weiß das, er würde mich sicher nicht verraten!“ „Hmpf…“ Die restliche Fahrt verlief schweigend.

Es klingelte. „Liebes, machst du bitte auf?“, rief der Vater der Gryffindor die Treppe rauf. Susan lief aus ihrem Zimmer: „Natürlich Dad!“ Sie hatte sich schon die ganze Zeit auf die Ankunft ihrer Tante und ihres Onkels gefreut. Mit einem Schwung riss sie die Tür auf und mit einem ordentlichen Schwall Kälte traten auch Olaf und Mathilda ein. „Hallo! Oh meine Güte, Susan bist du groß geworden!“ Ihre Tante lachte und umarmte das Mädchen. „Tja ich bin ja auch schon fünfzehn und keine dreizehn mehr!“, antwortete sie grinsend.
„Natürlich! Oh John du Verrückter, siehst besser aus als eh und je!“ Lachend nahm Susan auch Olaf in Arm. „Fröhliche Weihnachten, Onkel Olaf…“, sagte sie leise. „Wünsch ich dir auch!“ „Mein Lieber, wärst du wohl so nett und bringst die Geschenke rein?“, fragte seine Frau ihn liebevoll. „Ich eile!“ Und der braunhaarige, großgewachsene Mann mit den hellen, blauen Augen trat erneut hinaus in die Dunkelheit und Kälte. Nur der strahlend weiße Schnee leuchtete ihm den Weg. Weiße Weihnacht…

Kurz darauf kam er zurück mit einem Katzenkorb und mehreren kleinen bunten Päckchen. Susans Herz machte einen Hüpfer, als sie den geflochtenen Korb erblickte. „Mathilda…?“ „Ich hoffe doch, dass Katzen an deiner Schule erlaubt sind, Schätzchen?“ „Ja, klar sind sie das … also ist sie für mich?“ Sie nickte und Susan strahlte. Sie war mit einer Katze groß geworden, aber die war gestorben, als sie elf gewesen war. Seitdem waren sie Haustier los gewesen- bis jetzt! Olaf lächelte bei der glücklichen Miene seiner Nichte. „Lass das arme Tier doch ruhig aus dem Korb heraus, sie war schon lange genug darin eingesperrt.“ Sofort stand sie von der Couch auf und setzte sich unter den Weihnachtsbaum, um dem Wunsch von ihm nachzukommen. Sie öffnete den Korb. „Na komm schon raus, Kleine.“, meinte sie mit milder Stimme. Vorsichtig setzte die Katze eine Pfote vor die andere und sah sich neugierig um. „Oh, sie ist ja dreifarbig! Und hat vier weiße Füßchen, wie süß!“, rief Susan aus. „Ihr Name ist Molly…“, erklärte Mathilda, „sie ist eine ganz Liebe, wir hatten sie schon eine Weile…“ John warf ihr einen Blick zu und zog die Augenbrauen nach oben. „Diese Augen sind ja goldig! Wie Bernsteine…“ Susan fuhr der Katze über das Schwarz- Orange- Weiße Fell. Molly schnurrte.

Sie hatten gegessen und die restlichen Geschenke ausgepackt. Nun saßen alle in einer kleinen, gemütlichen Runde beisammen neben dem Kamin, der fröhlich vor sich hinknisterte. Mathilda richtete sich mit einem Lächeln an die Fünfzehnjährige: „Jetzt erzähl doch mal, Susan- wie ist deine Schule so? Ich meine, deine Mutter hatte uns ja schon einiges beschrieben und erklärt, na ja das wesendliche. Ist es anstrengend?“

Sie antwortete ruhig: „Oh ja, natürlich! Die letzten Monate war ich nur am Lernen, in der Zeit ging es mir schon nicht so gut. Aber ich liebe es, dort zu sein! Es ist ein riesiges Internat. Die meisten Lehrer sind nett, aber es gibt natürlich auch Ausnahmen. Und ich habe dort meine Freunde…“ „Und deinen Freund, nicht wahr?“, setzte ihr Vater hinzu. Susan warf ihm einen Blick zu. Sie hatten nicht mehr darüber gesprochen, seit sie ihre Eltern darüber aufgeklärt hatte, wer genau Draco war, und zu welcher Sorte Zauberer seine Eltern gehörten. „Ja … und Draco, Dad…“ „Tja, so schnell kann es gehen … pass auf, Susan, ehe du dich versiehst, stehst du vor dem Altar und antwortest dem Pfarrer mit „ja ich will!“, Olaf grinste und zwinkerte seiner Ehefrau zu, „ich habe Mathilda nämlich in deinem Alter kennen gelernt!“ Susan lächelte ihre Tante an, die dies aber nicht bemerkte, da sie Olaf mit funkelnden, hellbraunen Augen ansah. Ihre dunkelbraunen Harre, die ihr bis zum Wangenknochen reichten, glänzten im Schein der Kerzen, die auf dem Tisch verteilt standen. Susan hatte sie schon immer hübsch gefunden. Außerdem hatte Mathilda eine so herzliche Art an sich, und sie war meistens fröhlich. Olaf war eher vom ruhigen Gemüt, aber auch ein sehr netter Kerl, sie mochte die beiden sehr. Es tat gut, sie mal wieder zu sehen. Und sie würden bis Sylvester bei ihnen bleiben.

Es klopfte an ihrer Zimmertür. Mathilda schaute herein: „Susan? Wollen wir noch einen letzten Spaziergang machen, bevor ich mit Olaf nach Hause muss?“ Heute war der erste Januar. Das Mädchen saß an ihrem Schreibtisch und hatte in einigen Sachen aus der Schule herumgewühlt. „Ja, gerne! Ich komme sofort runter, okay?“ Ihre Tante nickte und schloss die Tür wieder. Susan horchte den Schritten wie sie die Treppe hinunter ging. Sie wusste nicht, ob sie Mathilda zeigen konnte, was sie für Schulbücher hatte … eigentlich wusste sie sowieso schon sehr viel über ihre Schule. Und ihr war bewusst, dass sie eine Hexe war. Sie hatte es auch bei Jeremy gewusst, immerhin war sie seine Patentante gewesen. Susan schloss die Augen. Sie konnte sich jetzt nicht solchen Erinnerungen hingeben. Schnell sprang sie auf und rannte die Treppe runter. Mathilda wartete bereits auf sie.

„Und freust du dich schon wieder auf die Schule?“, fragte Mathilda. Sie gingen einen Trampelpfad im Wald entlang. „Ja, sehr! Obwohl ich vorher noch sehr viel arbeiten muss. Hausaufgaben … aber dann sehe ich auch endlich alle meine Freunde wieder!“ „Oha ja, du hast dich schon sehr verändert. Bist auch nicht mehr ganz so ruhig, glaub ich.“ „Hm. Ja das stimmt schon. Wenn man täglich mit Rivalität und so was zu tun hat, dann fällt es schwerer, nicht mal laut zu werden, die Slytherin greifen ja sehr oft uns Gryffindors an … obwohl es auch andersherum ist, das will ich nicht bestreiten.“ „Außerdem wirst du langsam erwachsen … du veränderst dich ständig, und oft wechselt dann auch ein bisschen der Charakter.“ „Ja das stimmt …“ Sie liefen schweigend weiter. Susan genoss es, etwas mit ihrer Tante zu machen. Wie selten gab es die Gelegenheit dazu? Irgendwann unterhielten sie sich über alltägliche Dinge, bis sie wieder vor dem Haus ihrer Eltern standen. Jetzt hieß es Abschied nehmen. Sie umarmten sich fest. Olaf stand schon neben dem Auto und wartete. „Wir werden uns sicher bald wieder sehen!“, sagte Mathilda, „es wird nicht wieder so lange dauern!“ Ihre Nichte nickte nur. Was sollte sie auch sonst tun? Sagen konnte sie nichts. Sie wusste nicht, woran es lag, dass es ihr so schwer fiel. Mathilda ließ sie los und ging zu ihrer Schwester und ihrem Schwager, um sich von ihnen zu verabschieden. Susan währenddessen nahm ihren Onkel in den Arm. „Bis bald…“
Sie sah dem roten, alten Auto hinterher, bis es nicht mehr zu sehn war. „Kommst du?“, wollte John wissen. „Sofort…“

Am nächsten Morgen verschwand Susan gleich nach dem Frühstück in ihrem Zimmer. Sie musste noch all ihre Hausaufgaben erledigen, und in wenigen Tagen ging es zurück nach Hogwarts. Gerade war sie mitten drin, verschiedene Pflanzen für Kräuterkunde zu erklären, da öffnete ihre Mutter die Tür. Sie hatte zwei Briefe in der Hand. „Für dich, Schatz … gönn dir doch bitte eine Auszeit vom Lernen, ja?“ Sie gab ihrer Tochter einen Kuss auf die Wange und legte ihr die Mitteilungen auf den Schreibtisch, an dem Susan saß. Sobald ihre Mutter draußen war, schnappte sie sich den ersten Brief und öffnete ihn. Er war wieder von Mine, allerdings schien sie jetzt bei den anderen beiden zu sein, wie Susan schnell herausfand:

Hi Susan,

Zu allererst wünschen ich, Ron und Harry dir ein frohes, neues Jahr! Ja du hast richtig gelesen, ich bin jetzt bei den Beiden. Dumbledore hatte mir auch noch einmal alles erzählt, und ich war so schnell es ging zu ihnen gefahren. Wie hast du Weihnachten verbracht? Hier ist sehr viel passiert, aber leider kann ich dir nichts Genaues schreiben, wie du dir sicher denken kannst. Freust du dich schon auf Hogwarts? Wie auch immer, ich wollte mich nur melden, damit du dir keine Sorgen machst. Wir erzählen dir alles, wenn wir dich sehen!

Alles Liebe,

Hermine, Harry und Ron

Susan wusste nicht, was sie von dieser kurzen Mitteilung halten sollte. Meinten sie mit allem auch die Dinge, die sie von MCGonagall wusste? Nun, sie würde sie sicherlich danach fragen. Mit verdrießlicher Miene wendete sie sich vom Brief ab. Er hatte ihn ihr keine Vorfreude entfacht, viel mehr eine kleine Stichflamme des Zorns. Was brachte ihr dieses blöde Stück Pergament schon? Dass Mine bei den anderen war, hätte sie ihr doch auch locker sagen können, wenn sie sie am Bahnhof getroffen hätten!

Jetzt faltete sie das zweite Pergament auseinander. Und schon nach den ersten Sätzen hellte sich ihr Gesicht auf.
Er war von ihrem Freund:

Hallo, mein Schatz,

ich hoffe bei dir ist alles in Ordnung und du hast Weihnachten und Sylvester gut über die Bühne gebracht. Ich vermisse dich schrecklich. Es ist so ätzend, mit den allen hier rum zu sitzen, wie sie die Nase über dies und das rümpfen und sich beklagen bla bla bla. Gott sei Dank konnte ich es schaffen, dir zu schreiben, ohne dass meine Eltern das mitkriegten. Aber, Maus, ich muss dir was beichten … mir ist rausgerutscht, dass ich eine Freundin habe. Wirklich, nicht mehr, okay? Bitte, sei mir nicht böse! Ich kann es kaum erwarten, dich wieder in meine Arme schließen zu können! In meinen Träumen küsse ich deine samtweichen Lippen … Oh Schatz bitte lass die restliche Zeit schnell vergehen!

Ich liebe dich,

dein Draco

PS: Es wäre besser, wenn du mir nicht zurück schreibst. Wenn meine Eltern den Brief sehen, dann kann das zu endlosen Fragen führen und ich müsste vielleicht doch alles sagen. Und das wollen wir vermeiden, oder?

Sie schaute vom Brief hoch, als ihr Molly um die Beine strich und leise maunzte. „Na, meine Kleine…“, sie streichelte ihr über das samtweiche Fell. Die Katze sprang auf ihren Schreibtisch. „Hey!“, Susan lachte. Das Tier schaute sie aus großen bernsteinfarbenen Augen an. „Oh du hast ja ein lustiges Gesicht … die eine Hälfte ist schwarz und die andere orange. Nur dein Mäulchen ist weiß. Komisch, warum ist mir das noch nicht aufgefallen?“ Sie kraulte die Mieze hinter den Ohren. Diese schnurrte. In der einen Hand hielt Susan noch den Brief. Sie sollte also nicht zurück schreiben … na ja es waren eh nur noch wenige Tage und sie war froh, dass Dray ihr was geschrieben hatte, einfach damit sie sich sicher sein konnte, das bei ihm alles in Ordnung war. Sie hauchte einen Kuss auf den Brief und rollte ihn ein.

In drei Tagen sollte sie nach Hogwarts zurĂĽck kehren.
Und sie hatte gerade mal die Hälfte geschafft … irgendwie kam sie nicht weiter. Gerade hörte sie wie ihre Mutter von unten rief: „Susan, Mittagessen!“

„Ich habe keinen Hunger!“, brüllte sie, was natürlich nicht stimmte. Ihr Magen grummelte so laut, dass Molly, die friedlich hinter ihr auf dem Drehstuhl lag und schlief, eigentlich schon längst hätte aufwachen müssen.
Aber Susan konnte einfach nicht noch mehr Zeit vertrödeln, wenn sie wieder ruhig schlafen wollte. Kurz, sie war wieder voll im Stress. Und daher ging es ihr von Tag zu Tag schlechter. Sogar noch schlechter als damals in Hogwarts! Eine weitere halbe Stunde später, in der sie verzweifelt nach einem wichtigen Trank in ihrem Schulbuch für Zaubertränke suchte, trat ihre Mutter ins Zimmer mit einem Tablett voller Sandwiches.

„Schatz du kannst doch nicht das Essen verweigern! Seit Tagen kommst du nicht mehr aus dem Zimmer raus! Du bist leichenblass … ich seh doch das es dir nicht gut geht. Bitte, esse jedenfalls eins okay?“ Johanna stellte das Tablett auf Susans Nachttisch ab und verließ wieder den Raum. Nach weiteren zermürbten Minuten in denen sie hilflos eine Seite nach der anderen durchblätterte und der Duft der Sandwiches bis zu ihr herüberwehte, hielt sie es nicht mehr aus. Sie schlug das Buch zu, hielt es mit einer Hand fest und stand auf um zum Nachtisch rüber zu gehen. Doch ihr Körper machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Wenn man sich die Nächte um die Ohren schlägt, das Essen verweigert und tatsächlich 10 Stunden am Stück lernen will, dann hat auch er irgendwann genug. Susan wurde schwindelig. Sie wischte sich mit der Hand vor dem Gesicht rum, um wieder klare Sicht zu erlangen, doch stattdessen versagte ihr der Kreislauf seinen Dienst. Das Buch fiel ihr aus der Hand und klatschte auf den Boden…

Erschrocken starrte John nach oben zur Decke, von der er soeben ein lautes Rumpeln gehört hatte. Seine Frau hatte ihm nur einen verängstigten Blick zugeworfen und war dann schon nach oben gelaufen. Auf einmal hörte er ein lauten Schrei: „Susan!“ Er sprang auf, rannte in den Flur und sprintete die Treppe hoch. „Was ist passiert?“, wollte er wissen, aber da sah er es schon. Seine Tochter lag reglos auf dem Boden, eines ihrer Schulbücher aufgeschlagen daneben. „Johanna, ruf den Krankenwagen!“, meinte er mit fester Stimme. Seine Frau sah ihn mit großen Augen an, in ihnen glitzerten einige Tränen, aber sie lief umgehend aus dem Zimmer. John ging zu dem Mädchen und drehte sie auf den Rücken. „Was machst du nur für Sachen…“, flüsterte er und strich Susan übers Haar. „Sie kommen sofort, John. Oh hätte ich doch nur mehr auf sie geachtet … jetzt hat sie ihr Unwohlsein total ignoriert, nur um diese dämlichen Hausaufgaben zu beenden! Ich hätte sie zwingen sollen, etwas zu essen, ich…“ „Johanna, beruhige dich! Es ist nicht deine Schuld! Wir begleiten Susan jetzt ins Krankenhaus uns schauen, was der Arzt sagt. Auf jeden Fall brauch sie wieder geregelte Mahlzeiten und mehr frische Luft, anstatt nur hier drinnen zu lernen!“ Seine Frau nickte betrübt. Sie kniete sich runter und strich der Gryffindor über die blasse Wange. Da hörten sie schon die Sirenen des Krankenwagens. „Gott sei Dank, da sind sie!“ Sie eilte hinaus.

„Schatz?“ Susan öffnete vorsichtig die Augen. Langsam wurden die Umrisse ihrer Umgebung
schärfer … was war eigentlich passiert? Wo war sie hier?“ Jetzt erblickte sie ihren Vater, der ihre Hand hielt und neben ihr auf einem braunen Holzstuhl neben dem Bett saß. „Dad…“, brachte sie hervor. Ihr Mund war so trocken! „Hier, trink erst mal was, Liebling.“ John gab ihr ein Glas Wasser. „Was ist passiert?“, wisperte sie, nachdem sie das Wasser in einem Rutsch ausgetrunken hatte. „Du hattest einen Kreislaufkollaps.“, erklärte er. Sie sah ihn aus großen Augen an, „Susan, so wichtig deine Aufgaben für die Schule auch sind, du kannst doch nicht einfach das Essen verschmähen und die Nächte durcharbeiten!“ „Das war nicht der einzige Grund…“, meinte ein Arzt, der gerade ins Krankenzimmer herein kam und den letzten Satz von John gehört hatte. Johanna betrat direkt hinter ihm den Raum und schloss vorsichtig die Tür. „Was soll das heißen?“, fragte das Mädchen verstört. „Das soll heißen, dass sie schwanger sind, Miss Kubitz!“, sagte der breitschultrige Mann im Kittel ruhig. Stille folgte. Susan drehte an ihren Haarsträhnen und starrte den Arzt an. „Das kann nicht sein!“, erwiderte sie nach einer Ewigkeit des Schweigens, „ich hatte erst meine Regelblutung, ich bin nicht schwanger! Das alles kam durch den Stress!“ Der Doktor seufzte und setzte sich ans Ende des Bettes. Ernst sah er die Fünfzehnjährige an: „Das alles kam sowohl durch den Stress, als auch durch das Baby. Sie sind knapp im zweiten Monat…“ Susan sah aufgebracht zu ihren Eltern, die wie vom Donner gerührt schienen. „A- aber wie soll das gehen, wenn ich doch meine Periode bekommen habe?“

Der Mann beugte sich zu ihr vor und erklärte: „Schmierblutungen kommen in der Frühschwangerschaft recht häufig vor. 20 bis 25 Prozent aller Schwangeren erleben sie, besonders während das befruchtete Ei sich in die Gebärmutter einnistet. Man nennt diese Schmierblutung auch Nidationsblutung. Manche werdenden Mütter haben einen zu niedrigen Spiegel des Gelbkörperhormons und bluten deshalb vorübergehend. Auch später in der Schwangerschaft kann es noch zu Schmierblutungen oder leichten Blutungen kommen, und zwar meist um die Zeit herum, wenn normalerweise Ihre Regelblutung eingesetzt hätte. Oft sind leichte Blutungen nur ein Zeichen dafür, dass sich die Schwangere etwas mehr schonen sollte, so wie es bei Ihnen der Fall war.“ Susan öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Der Schock saß tief. Sie war tatsächlich schwanger! „Aber … aber ich gehe noch zur Schule, ich muss meine Ausbildung fertig machen und…“ „Nun eine Abtreibung-“ Sie unterbrach den Weißkittligen Mann: „Das kommt auf keinen Fall in Frage!“ „Ich bin mir sicher, ihre Eltern würden ihnen bei dem Kind helfen!“, Der Doktor schaute John und Johanna aufmunternd an, die sich langsam von ihrem Schock zu erholen schienen. Jedenfalls soweit, dass sie sprechen konnten. „Natürlich helfen wir!“ „Aber ich bin auf einem Internat!“, rief Susan dazwischen. „Ich bin selten zu Hause. Aber ich glaube auch nicht, dass ich es mitnehmen könnte…“ Sie verzog das Gesicht und verfiel in Gedanken. Irgendwie war es ihr immer noch nicht richtig klar. Sie würde ein Kind bekommen. Es war das gemeinsame Baby von ihr und Draco … Draco! Sie musste es ihm sagen … Oh Gott, würde er sie verlassen? Eigentlich schätze sie ihn nicht so ein, aber das war eine verzwickte Situation.

Susan strich sich mit der Hand durch die Haare. Sie lag in ihrem Zimmer auf ihrem Bett und streichelte unbewusst ihren Bauch. Sie wusste nicht, ob ihr der Gedanke gefiel. Sie würde Mutter werden. Mit Fünfzehn! Wie sollte das gehen? Sie musste noch zwei einhalb Jahre zur Schule gehen. Es gab Zeiten, da stieg in ihr regelrecht Panik hoch und dann wieder erwischte sie sich dabei, wie sie davon träumte, mit Draco und dem Kleinen eine richtige Familie zu sein. In ihren Gefühlen war sie gespalten. Trotzdem fürchtete sie sich jetzt davor, zurück zu kehren … sie müsste Draco die Wahrheit sagen und sie hatte Angst vor seiner Reaktion. Sie musste ihrer Mutter versprechen, sich auch noch mal im Krankenflügel untersuchen zu lassen und Professor Dumbledore sowie Professor MCGonagall die Wahrheit zu sagen. Und morgen war es soweit … bestimmt würden Harry und Ron durchdrehen, wenn sie davon erfahren würden…

„Susan!“, ehe sich die Blonde versah, wurde sie schon von Ginny in ein Abteil gezogen in dem sie ihr dann überfroh um den Hals sprang. „Wie geht es dir?“ „Och … ganz gut.“ Susan blinzelte verdattert. Jetzt erkannte sie, dass auch Hermine, Ron und Harry in diesem Abteil waren. Der Zug hatte sich eben in Bewegung gesetzt. Ginny drückte sie auf einen freien Platz und meinte: „Wir haben dir viel zu erzählen!“ Sofort erinnerte sich das Mädchen wieder an die ganzen Dinge, die ihr das Trio und Gin verschwiegen hatte. In den letzten Tagen war sie viel zu sehr mit ihrem eigenen Problemchen abgelenkt gewesen. Obwohl es ihr jetzt ziemlich schnuppe war, was die ihr erzählten und was nicht, verengte sie doch die Augen und meinte zähneknirschend: „Allerdings! Wann nämlich hattet ihr eigentlich vor mir zu sagen, dass Sirius Harrys Pate ist? Oder das ihr sehr viel Kontakt zum Orden habt?“ Sie sah in geschockte Gesichter. „Woher…?“ „MCGonagall!“, meinte Susan nur. Hermine seufzte auf. „Wirklich, wir wollten dir alles erzählen! Und zwar jetzt, also …“ Susan unterbrach sie nicht mehr und obwohl es sie auch interessierte, hörte sie teilweise nur mit halben Ohr zu. In ihr war wieder die Angst was alles auf sie zukommen würde. Müsste sie als allein erziehende Mutter dadurch? Oder würde Dray ihr zur Seite stehen? Ihre Eltern waren auf ihrer Seite, das hatten sie ihr gestern noch mal unmissverständlich klargemacht und dafür war Susan ihnen auch dankbar. Und dennoch … die Sorgen und das hin und her gerissen sein zwischen Freude und Furcht brachte sie fast um den Verstand. „Susan, alles okay?“, fragte Harry. Er sah sie besorgt an. Abwesend nickte sie und schaute weiter zum Fenster hinaus, an dem der Regen unaufhörlich prasselte.

Wie sie es geschafft hatte, nach dem Festessen noch Professor MCGonagall aufzusuchen und ihr zu sagen, dass sie mit ihrer Vermutung doch recht hatte, und wie sie doch noch in den Krankenflügel gekommen war, sie wusste es nicht. Nach einer ausführlichen Untersuchung bestätigte Madam Pomfrey die Diagnose des Muggelarztes noch einmal. Und wieder blieb Susan fast die Luft weg. Neben ihr stand der Schulleiter. Er blickte freundlich auf die immer noch verwirrte Gryffindor herab. „Ich glaube, Sie sollten übernacht im Krankenflügel bleiben, Miss Kubitz. Das ist doch ein großer Schock für sie, obwohl sie es schon seit einigen Tagen wissen. Und es wäre natürlich besser, wenn sie dem Vater des Kindes bescheid geben würden. Nun, ich sage trotzdem herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft!“ „D- danke…“, stotterte sie ein wenig hilflos. Es überraschte sie, wie der Direktor mit der Tatsache umging, dass seine Schülerin ein Kind erwartete. „Wir werden unser Bestes geben, um sie zu unterstützen. Nun denn … Poppy wird noch eine gewisse Sache durchführen, aber dazu benötigen sie nicht mehr meine Anwesenheit. Gute Nacht, Miss Kubitz….“, „Gute Nacht…“ Auch MCGonagall folgte Dumbledore hinaus, nachdem sie der Blonden noch einmal über den Kopf gestrichen hatte.

„Was ist das für eine Untersuchung?“ „Oh es geht ganz schnell und tut nicht weh…“ Poppy holte ihren Zauberstab heraus und fuhr damit einige Male sachte über Susans freien Bauch. Kurz darauf leuchtete es grün auf und ein Bild aus grünen Linien erschien mitten in der Luft über der Stelle, wo die Krankenschwester eben noch mit ihrem Zauberstab rumgewedelt hatte. Das Mädchen kniff die Augen zusammen, aber nach kurzer Zeit erkannte sie, was das darstellen sollte. „Ist das … das Ultraschallbild?“ „Sozusagen … sehen Sie, hier ist der Kopf und hier…“ Poppy erklärte und Susan hörte fasziniert zu und beobachtete, wie sich der Embryo bewegte. „Mein Kind…“, dachte sie immer wieder und in diesem Moment konnte sie nicht anders, als glücklich sein.

„Susan!“, Draco stürmte am nächsten Morgen in den Krankenflügel. „Ich habe erst heute erfahren, dass du die Nacht hier verbringen musstest … was ist passiert, geht es dir gut?“ Die Fünfzehnjährige hatte immer noch einen unerklärlichen Glanz in den Augen, als sie zu ihrem Freund rüber schaute. „Ja, mir geht es sehr gut. Aber es wäre besser, wenn du dich setzten würdest, denn ich muss dir etwas sagen, Dray…“ Der Junge gehorchte und sah die Gryffindor gebannt an. Jetzt schlug ihr Herz doch ziemlich schnell. Nun würde sich zeigen, ob der Slytherin wirklich hinter ihr stand und ob er sie liebte … und das Kind … Sie schluckte noch einmal hart, während er unruhig auf seinem Stuhl umher rutschte. „Ich bin schwanger, Draco…“, flüsterte sie und trotz ihrer Furcht vor seiner Reaktion stahl sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen. Seine grauen Augen wurden riesengroß und sein ungläubiges, Lahngezogenes: „Waaaaaahs?“ dröhnte durch den ganzen Raum.

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TBC


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Damit die Schüler nicht so einförmig aussehen, boten wir jedem eine Auswahl an: Unterhemden, Pullis, Strickjacken und andere Uniform-Varianten.
Jany Temime, KostĂĽmbildnerin