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Fanfiction

Love- the Power of Change - Hermines Idee

von Schwesterherz

Kapitel 3

Hermines Idee

Es war inzwischen Ende September und obwohl es noch einige sehr schöne Tage gab, die mit Sonnenschein begleitet wurden, änderte sich das Wetter schon jetzt in Richtung Herbst. Susan hatte nicht mehr mit Draco gesprochen seit sie den sechsten Stock verlassen hatte, aber sie musste frustriert fest stellen, dass sie sich immer mehr danach sehnte, ein Gespräch mit ihm anzufangen. Und leider beherrschte er auch ihre Gedanken öfter als ihr lieb war. Ihr war bewusst, dass sie die Gefühle nicht beeinflussen konnte, aber warum hatte sie sich ausgerechnet in Malfoy verlieben müssen? Warum? Das Gefühl hatte sich so eingeschlichen als würde es genau wissen, dass es unwillkommen war. Gruselig! Eines Abends trat sie durch das Portrait, ohne wirklich zu merken, was für eine angespannte Atmosphäre im Gemeinschaftsraum herrschte. Sie dachte trübseligerweise wieder einmal an den gutaussenden Slytherin.

Als sie den Kopf hob, erkannte sie einen Harry der aufgesprungen war und eine Schale, die auf dem Boden zerborsten war. Hermine und Ron starrten ihn entsetzt an. „Wir haben nichts von alldem gesagt, man!“, sagte Ron gerade, „wir haben Diggory nichts angehängt, wir haben- du kriegst das irgendwie in den falschen-„ Hilflos guckte er Hermine an. Susan trat ein paar Schritte auf sie zu, ohne dass sie bemerkt wurde. „Harry…“ meinte Hermine zögernd und mit leiser Stimme, „verstehst du nicht? Das … ist es ja genau, warum wir dich brauchen … wir müssen wissen, wie es wirklich ist … sich gegen ihn zu stellen … gegen V- Voldemort.“ Susan registrierte, dass es das erste Mal war, dass sie hörte, wie Hermine den Namen von Du- weißt- schon- wem laut aussprach. Harry setzte sich wieder hin aber sie war wie erstarrt.

Sie wollte sich nicht einmischen, aber sie war auch gespannt darauf, worüber ihre Freunde genau geredet hatten. „Nun … denke darüber nach … bitte!“ bat Hermine. Die Blonde merkte, dass Harry noch ein wenig unschlüssig war, aber er nickte. Hermine stand auf und erblickte die immer noch versteinerte Susan. „Hey … ich will jetzt schlafen gehen … kommst du mit?“ Sie seufzte und nickte.

Sobald sie in ihren weichen Betten lagen, ergriff Susan das Wort: „Worüber habt ihr gesprochen, ehe ich rein kam?“ „Ich hatte da so eine Idee … wegen Umbridge und ihrem nichtsnutzigem Unterricht…“ begann Hermine zaghaft. „Und?“ „Ich glaube, es wäre am Besten, wenn Harry unser Lehrer wäre und uns Verteidigung gegen die dunklen Künste beibringen würde … wie ich schon sagte, wir müssen uns einfach vorbereiten! Aber ich fürchte, Harry hatte das missverstanden, jedenfalls hatte er eben einen kleinen Wutanfall gekriegt … ich hatte ihm vorgeschlagen, dass wir uns mit einigen Leuten, die interessiert sind, am ersten Hogsmeadebesuch im Eberkopf treffen.“ „Also ich wäre interessiert … aber meinst du, dass noch andere Mitschüler kommen werden? Die meisten glauben doch dem Tagespropheten.“ „Nicht unbedingt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es so manchen Schüler durchaus interessieren würde, was Harry zu sagen hat.“ Ihre Freundin schwieg eine Weile, dann antwortete sie: „Ich glaube du hast Recht!“ In diesem Moment öffnete sich die Tür und Lavender Brown betrat den Schlafsaal. Die beiden Mädchen verstummten und gaben sich keinem weiteren Versuch hin, die Unterhaltung fortzusetzen.

In den nächsten Tagen passierte nicht sonderlich viel und die Drei hatten Harry auch nicht mehr darauf angesprochen, ob er den Lehrerposten annehmen wollte. Aber als das Wochenende, in dem sie nach Hogsmeade sollten, kurz bevor stand, wollte Hermine doch wissen, wie er sich entschieden hatte. „Ja schon … ich habe ein bisschen drüber nachgedacht…“ „Und?“, fragte Susan und sah von Buch über verschiedene Pflanzen der magischen Bevölkerung auf. „Keine Ahnung…“ Sein Blick glitt zu Ron, der sofort beteuerte: „Ich fand die Idee gleich von Anfang an gut.“ „Ich hab euch ja gesagt, dass eine Menge Glück dabei war…“ „Ja Harry“, meinte Hermine milde, „und dennoch ist es lächerlich, so zu tun, als ob du in Verteidigung gegen die dunklen Künste nicht gut wirst, denn das bist du.
Du warst letztes Jahr der Einzige, der den Imperius- Fluch vollständig abschütteln konnte, du kannst einen Patronus erzeugen, du kannst einiges was ausgewachsene Zauberer nicht beherrschen. Viktor hat immer gesagt…“ Sie wurde von Ron unterbrochen, der bei dem Namen sofort eine griesgrämige Miene aufsetzte und sich so schnell zu ihr umwandte, dass er sich den Hals verrenkte. „Jaah? Was hat Vicky gesagt?“ „Ha- ha!“, antwortete Hermine gelangweilt, „er hat gesagt, Harry könne Dinge, die nicht mal er beherrschen würde und er war in seinem Abschlussjahr auf Durmstrang.“

In Rons Augen flackerte Misstrauen auf. „Hast du etwa immer noch Verbindung zu ihm?“ „Und wenn?“, entgegnete Hermine mit kühler Stimme. Susan bemerkte, dass ihr eine leichte Röte ins Gesicht schoss. „Ich kann doch einen Brieffreund haben, wenn ich…“ Ron zischte: „Er wollte nicht nur dein Brieffreund sein!“ „Lass es gut sein, Ronald.“ Mischte sich Susan mit sanfter Stimme ein. Ron knirschte mit den Zähnen. Sie warf ihm einen es- ist- genug- oder- jeder- wird- gleich- sehen- dass- du- in- sie- verliebt- bist- Blick zu der ihn sofort überzeugte und dafür sorgte, dass er rot anlief. Hermine hatte den Blick nicht bemerkt, ignorierte Ron, der ihr immer noch bohrende Blicke zuwarf und wandte sich wieder Harry zu: „Nun was meinst du? Willst du uns unterrichten?“ „Schon, aber ich bezweifle, dass irgendjemand außer euch etwas von mir lernen will. Ich bin doch durchgeknallt.“ „Das habe ich Susan gestern schon erklärt, „erwiderte Hermine und ein schelmisches Grinsen umspielte ihre Lippen, „Ich glaube, du wärst überrascht, wie viele Leute gerne hören würden, was du zu sagen hast.“


Harry schaute sie an, es war offensichtlich, dass er noch zweifelte. Susan seufzte und erweiterte Hermines Satz noch. „Hör mal, Ron, Hermine und ich haben uns bei Leuten umgehört, von denen wir dachten, sie wollen vielleicht gerne ernsthaft Verteidigung gegen die dunklen Künste lernen, und ein paar von ihnen schienen interessiert. Wir haben ihnen gesagt, sie sollen sich in Hogsmeade mit uns Treffen.“ „In Ordnung.“ Antwortete Harry. Er schien zwar noch nicht überzeugt davon, dass wirklich welche kommen würden, aber sie war erleichtert, dass er zugestimmt hatte, sie zu unterrichten. Gestern war ihr der Gedanke noch im Kopf rumgespuckt und sie stand der ganzen Sache durchaus positiv gegenüber. Erstens gefiel ihr der Gedanke, Umbridge einen Strich durch die Rechnung zu machen und zweitens würden sie diese „Stunden“ bestimmt von Draco ablenken, was ihr nur Recht sein konnte.

Zufrieden vertiefte sie sich wieder in die Lektüre des Buches. „Ist das nicht dieses Pflanzenbuch von Neville?“, wollte Ron wissen. „Genau. Er hatte es mir freundlicherweise gegeben. Es ist eine super Hausaufgabenhilfe, weil es genau die Pflanze beschreibt, zu der wir was aufhaben!“ Ron konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Wie nett von Neville, es dir zu leihen!“ Sie sah zu ihm auf, mit hochgezogenen Augenbrauen. „Ja allerdings!“ Susan wandte sich an die beiden anderen während sie aufstand. „Es geht also klar?“ Sie nickten. Mit einem Lächeln drehte sie ihnen den Rücken zu und stieg aus dem Portraitloch. „Wo geht sie jetzt schon wieder hin?“, fragte Ron kopfschüttelnd. Harry sagte: „Wahrscheinlich will sie einen Brief an ihre Eltern schreiben oder so … eigentlich kann es uns egal sein, wenn sie ein bisschen Ruhe will, ist das doch in Ordnung. Außerdem wollte ich noch mal auf ein anderes Thema zurück greifen, bei dem es besser wäre, wenn sie nicht dabei ist…“ Und er verstrickte Ron und Hermine in eine Diskussion über Sirius.

Es war soweit. Etwas nervös standen die vier vor dem Eingang zum Eberkopf. „Na, dann kommt schon!“ sagte Hermine schließlich. Harry schwang die Tür zur Seite und trat ein. Die anderen folgten ihm. Susan sah sich um. Da sie noch nie in Hogsmeade gewesen war, fand sie, dass dies hier ein ziemlich schlechter Pup wäre um einen guten Eindruck vom Dorf zu gewinnen. Überall war es schmutzig und herunter gekommen. Die Fenster waren so sehr verdreckt, dass man nicht mal mehr die Leute auf der Straße sehen konnte. Dadurch gelang auch kaum Tageslicht in diesen Raum. Und es stank nach etwas, was sie nicht genau definieren konnte und es auch gar nicht wollte. Ein paar andere Leute saßen hier noch drinnen, aber Susan versuchte, sie gar nicht erst zu beachten. Wer dies hier den Drei Besen vorzog, konnte ihr nicht wirklich sympathisch werden. Ihre Freunde waren schon vor gegangen, hatten sich flüsternd unterhalten, Butterbier bestellt und sich an einen Tisch gesetzt. Sie ging auf sie zu und hörte gerade wie Hermine Ron ankeifte: „Du- bist- Vertrauensschüler!“ Die Blonde merkte wie ihm das Lächeln vom Gesicht rutschte. „Oh … ja…“

Verschmitzt grinsend setzte sie sich zu ihnen an den Tisch und nahm ein Schluck von ihrem Butterbier. Auch das war hier anscheinend nicht die beste Qualität. Susan wollte sich lieber nicht ausmalen, wie lange es schon unter dem Tresen gelegen hatte. „Also, wer, habt ihr gesagt, will sich hier mit uns treffen?“, fragte Harry leicht beunruhigt. „Nur ein paar Leute!“, meinte Hermine achselzuckend. Sie warf einen Blick zur Tür und Susan tat es ihr gleich. „Ich habe gesagt, sie sollten um diese Zeit hier sein, und ich bin sicher, die wissen alle, wo es ist- oh seht mal das könnten sie jetzt sein.“ Jetzt drehten sich auch die Jungs zur Tür um. Susan besah sich ruhig die Menge die in den dunklen Pup hineinströmte und überlegte in Gedanken schon, wie lange es wohl dauern würde, bis Harry Hermine an die Gurgel ging, denn diese Masse waren gewiss mehr als „ein paar Leute.“ Die ersten erkannte sie noch, auch wenn sie sehr unsichere Mienen aufgesetzt hatten und sich vorsichtig umsahen.

Da waren Neville, Dean, Lavender, Parvati und Padma Patil an die sie sich erinnern konnte, weil sie sie gleich am zweiten Tag ihrer Ankunft ausgefragt hatten und immer so übertrieben gekichert hatten, gefolgt von Cho, die wie sie wusste jetzt gerade in diesem Moment dafür sorgen würde, dass Harrys Magen einen Salto rückwärts schlug. Dieses Gefühl kannte sie inzwischen gut, gerade in der letzten Zaubertrankstunde hatte Malfoy ihr so ein kecken Blick zugeworfen und ihr Magen hatte gleich zwei Saltos rückwärts geschlagen. Leider schien sich diese Verliebtheit nur noch zu verschlimmern. Seufzend beobachtete sie die Restlichen, Luna Lovegood aus Ravenclaw, die eine gute Freundin von Ginny war, Katie Bell, Alicia Spinnet und Angelina Johnson aus dem Quidditchteam, die beiden Creevey Brüder, die Harry fast vergötterten … dann folgten einige andere, die ihr so nicht bekannt waren, bis vielleicht auf Michael Corner, der der Freund von Ginny war, die just in diesem Moment auftauchte und ihr freundlich zulächelte und im Anschluss Fred und George Weasley mit ihrem Kumpel Lee Jordan. Susan war Harrys verdutzter und zugleich wütender Gesichtsausdruck nicht entgangen. „Ein paar Leute? Ein paar Leute?“ Hermine schien recht zufrieden mit sich. „Ja, nun, die Idee schien ziemlichen Anklang zu finden … Ron würdest du noch ein paar Stühle holen?“ Susan biss sich auf die Lippen, um nicht doch loslachen zu müssen. Eigentlich war es nicht wirklich witzig für Harry, aber die Art wie er da saß war einfach zu herrlich um Ernst zu bleiben. Sie hörte Freds Stimme der zum Wirt sagte: „Hi … könnten wir … fünfundzwanzig Butterbier haben, bitte?“ Er reichte diese weiter und meinte: „Prost. Und rückt alle das Geld raus, dafür hab ich nicht genug…“

Sie sah immer noch belustigt zu, wie alle in ihren Taschen nach Kleingeld kramten. Dann ertönte Harrys gedämpfte, wütende Stimme neben ihr. „Was hast du den Leuten erzählt? Was erwarten die?“ „Ich habe dir doch gesagt, sie wollen einfach nur hören, was du zu sagen hast … du brauchst jetzt noch gar nichts zu tun, ich rede zuerst mit ihnen.“ „Hi Harry!“, rief Neville strahlend und setzte sich ihm gegenüber. Dabei warf er auch einen Blick auf Susan, die ihn freundlich anlächelte und sagte: „Ich wollte mich eigentlich noch bei dir bedanken, Neville, wegen dem
Buch … ist zwar jetzt ein komischer Moment dafür, aber…“, sie lachte, „was soll's? Es war mir bei den Hausaufgaben eine große Hilfe.“ Neville lief vor Freude rot an. „Schön, dass ich dir helfen konnte! Nächstes Mal kann ich dir sicherlich auch selber mit Rat und Tat zur Seite stehen. Es ist nur so, dass ich letzte Woche so sehr mit den Hausaufgaben nachhing und
deshalb …“

Sie unterbrach ihn schnell. Bei seinen Worten, war ihr Lächeln ein kleinen wenig schief geraten und ihre Augen hatten sich eine Sekunde vor Schreck geweitet. Die Einzige, der dass aufgefallen war, war Hermine. „Nein, nein, dass ist nicht nötig Neville … ich glaube ich schaffe dass inzwischen allein!“ Er wirkte enttäuscht. „Ach so … na, wenn das so ist…“ Susan nickte und wandte schnell den Blick von ihm ab. Dabei bemerkte sie, wie Hermine sie mit hochgezogenen Augenbrauen anstarrte. „Was?“

Doch noch ehe Hermine antworten konnte, sah sie Harrys ernsten Blick, er deutete mit einem Kopfnicken auf die Meute, die sich nun alle einen Platz gesucht hatten und begierig darauf warteten, dass einer von den vieren, die da am Tisch saßen, das Wort ergriff. „Ähm …“ Sie stand auf, „nun, ähm- hi!“ Alle Augen wandten sich nun ihr zu und Hermine wurde hörbar nervös. „Nun … ähm … ja, ihr wisst, warum ihr hier seid. Ähm … also, Harry hier hatte die Idee- besser gesagt…“
Ihr war Harrys strenger Blick nicht entgangen, „ich hatte die Idee, dass es gut wäre, wenn Leute, die Verteidigung gegen die dunklen Künste lernen möchten- und ich meine wirklich lernen, versteht ihr, nicht der Stuss, den Umbridge mit uns macht…“

Ihr Stimme klang immer selbstbewusster, besonders als sie zustimmende Rufe aus der Gruppe hörte, „weil das niemand Verteidigung gegen die dunklen Künste nennen kann! Also, ich dachte, es wäre gut, wenn wir , nun, die Dinge selbst in die Hand nehmen würden. Und damit meine ich lernen, wie wir uns richtig verteidigen, nicht nur in de Theorie, sondern indem wir tatsächlich zaubern-„ Sie wurde von Michael Corner unterbrochen: „Du willst doch auch deine ZAG- Prüfungen in Verteidigung gegen die dunklen Künste bestehen, wette ich?“ „Natürlich will ich das!“, antwortete Hermine sofort, „aber ich will noch mehr, nämlich richtig ausgebildet sein in Verteidigung, weil …
weil … weil Lord Voldemort zurück ist.“

Susan warf schnell ein paar Blicke auf die Leute, die nie den Mut hatten, den Namen von Du- weißt- schon- wem- auszusprechen, wie die mit den blond- roten Locken, die einen erschrickten Schrei ausgestoßen hatte oder einen der Jungs die sie nicht kannte, der heftig zusammen gezuckt war. Neville stieß ein kaum zu überhörendes Japsen aus, das er versuchte als Husten zu tarnen. Sie alle jedoch hatten ihre Köpfe jetzt mit begierigen Blicken zu Harry gedreht. „Nun … das ist jedenfalls der Plan.“ Sagte Hermine. „Wenn ihr mitmachen wollt, müssen wir entscheiden, wie wir-“ Sie wurde im ziemlich lauten Ton von einem der Jungs, die Susan unbekannt waren unterbrochen. Sie sah, dass er aus Hufflepuff kam. „Wo ist der Beweis, dass Du- weißt- schon- wer zurück ist?“ Seine Stimme klang ziemlich aggressiv.

„Nun, Dumbledore glaubt es-“ wieder wurde Hermine von dem Blonden unterbrochen: „Du meinst, Dumbledore glaubt ihm!“ Er deutete in Harrys Richtung. „Wer bist du eigentlich?“, wollte Ron mit schneidender Stimme wissen. „Zacharias Smith. Und ich glaube, wir haben das Recht, genau zu erfahren, weshalb er behauptet, Du- weißt- schon- wer sei zurück.“, sagte der Junge. Hermine strich sich leicht verzweifelt den Pony aus den Augen. „Sieh mal … darum sollte es bei diesem Treffen eigentlich überhaupt nicht gehen…“ Harry unterbrach sie mit leiser Stimme. „Ist schon gut Hermine.“ Susan sah ihn an. Ihr war gerade so ein Gedanke gekommen, weshalb die vielen Leute hier waren und sie war sich ziemlich sicher, dass Harry soeben den selben Gedanken hatte.

Er sah Zacharias fest ins Gesicht und sagte: „Weshalb ich behaupte Du- weißt- schon- wer sei zurück? Ich habe ihn gesehen. Aber Dumbledore hat letztes Jahr der ganzen Schule erklärt, was passiert ist, und wenn du ihm nicht geglaubt hast, dann wirst du es mir auch nicht glauben, und ich verschwende keinen Nachmittag mit dem Versuch, irgendjemanden zu überzeugen!“ Doch Zacharias gab noch nicht auf: „Dumbledore hat uns letztes Jahr nur gesagt, dass Cedric Diggory von Du- weißt- schon- wem getötet wurde und dass du Diggorys Leiche nach Hogwarts zurück gebracht hast. Er hat uns keine Einzelheiten genannt, er hat uns nicht genau gesagt, wie Diggory ermordet wurde, und ich denke, wir alle würden gerne wissen…“

„Wenn ihr hierher gekommen seid, um genau zu erfahren, wie es ist, wenn Voldemort jemanden ermordet, kann ich euch nicht helfen.“ Sagte Harry bestimmt. Susan bemerkte sehr wohl, dass er wütend war und sie konnte es ihm nicht verdenken. „Ich möchte nicht über Cedric Diggory reden, klar? Also, wenn ihr deshalb hier seid, dann verschwindet ihr am besten wieder.“ Er warf Hermine einen Blick voller Zorn zu. Doch keiner bewegte sich vom Platz um zu gehen. „Also…“ Hermines Stimme war wieder sehr nervös, „Also … wie ich schon sagte … wenn ihr lernen wollt, wie ihr euch verteidigen könnt, dann müssen wir besprechen, wie wir vorgehen, wie oft wir uns treffen wollen und wo wir-“ „Stimmt es-„ warf ein Mädchen mit einem langen Zopf in den Raum, „stimmt es, dass du einen Patronus zustande bringst?“

Aufgeregtes Geflüster erfüllt den Pup. „Ja…“, murrte Harry. „Einen gestaltlichen Patronus?“ „ Ähm … du kennst nicht zufällig Madam Bones, oder?“ stellte Harry als Gegenfrage. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Sie ist meine Tante. Ich bin Susan Bones. Sie hat mir von deiner Anhörung erzählt. Also- ist es wirklich wahr? Du erzeugst einen Hirsch als Patronus?“ Susan horchte bei dem Namen auf. Wie lustig, dass dieses Mädchen den selben Vornamen hatte, wie sie selbst. „Ja.“ Antwortete Harry. „Ist ja irre, Harry!“, sagte Lee, der anscheinend aus dem Staunen nicht mehr herauskam, „das habe ich gar nicht gewusst!“
Fred hatte ein dickes Grinsen aufgesetzt. „Mum hat Ron gesagt, er soll es nicht rumerzählen. Sie meinte, du hättest ohnehin schon genug Aufmerksamkeit deswegen.“ Die letzten Worte galten direkt Harry, der antwortete: „Da hat sie nicht Unrecht…“

Susan und ein paar andere lachten. Einer der Jungs, die Susan nicht kannte, fragte: „Und hast du einen Basilisken mit diesem Schwert aus Dumbledores Büro getötet? Das hat mir eines von diesen Portraits erzählt, als ich letztes Jahr bei ihm war.“ „Ähm- ja hab ich, ja.“ Nevilles Augen begannen zu leuchten: „Und im ersten Schuljahr hat er den Stein der Meisen gerettet-“
„Der Weisen!“, riefen Susan und Hermine gleichzeitig. „Ja, genau … vor Ihr- wisst- schon- wem.“ Ein ehrfürchtiges Schweigen hing in der Runde. „Und nicht zu vergessen-“ Susan grinste, als sie Harry beobachtete, der einen Blick zu ihr rüber warf. Sie war sich sicher, dass sein Magen wieder Saltos schlug. „Nicht zu vergessen die ganzen Aufgaben, die er letztes Jahr beim Trimagischen Turnier lösen
musste … an Drachen und Wassermenschen und Acromantula vorbeikommen und so weiter…“ Die Gruppe war beeindruckt. Hier und da hörte man zustimmendes Gemurmel.

„Hört mal…“ Harry sprach im ernsten Ton und alle verstummten sofort und sahen zu ihm auf, „ich … ich möchte nicht so klingen, als versuchte ich bescheiden zu sein oder so, aber … ich hatte bei all dem eine Menge Hilfe…“ „Bei dem Drachen hattest du keine!“, erwiderte Michael Corner, „Da bist du wirklich ganz cool geflogen.“ „Ja schon.“ Antwortete Harry. „Und diesen Sommer hat dir keiner geholfen, die Dementoren zu verjagen.“ Meinte Susan Bones. „Nein…“ er schüttelte leicht den Kopf, „nein, okay, ich weiß, manches hab ich ohne Hilfe geschafft, aber was ich eigentlich sagen will ist-„

Er wurde schon wieder unterbrochen von Zacharias: „Weichst du aus wie ein Wiesel, weil du uns nichts von diesen Sachen beibringen willst?“ Bevor Harry noch den Mund öffnen konnte, um zu antworten, zischte Ron: „Wie wär's wenn du endlich mal die Klappe hälst?“ „Na ja, wir sind alle hier, damit wir was von ihm lernen, und jetzt erzählt er uns, dass er im Grunde nichts davon kann!“ sagte Smith. Fred fauchte ihn an: „Das hat er nicht gesagt!“ Und George holte ein komisches Metallinstrument aus seiner Zonko Tüte und fügte hinzu: „Willst du vielleicht, dass wir dir mal die Ohren ausputzen?“ „Oder sonst was von dir, wir sind echt nicht zimperlich wo wir das hinstecken.“ Erweiterte Fred noch den Satz seines Bruders.

Hermine griff ein: „Ja schön … wir müssen weiter machen … die Frage ist, sind wir uns einig, dass wir bei Harry Unterricht nehmen?“ Ein zustimmendes Murmeln machte die Runde. „Gut.“, sagte Susan, „Nun, dann ist die nächste Frage, wie oft wir uns treffen. Ehrlich gesagt, weniger als einmal die Woche hat wohl keinen Sinn…“ Angelina unterbrach sie: „Warte mal- wir müssen aufpassen, dass wir unserem Quidditchtraining nicht in die Quere kommen!“ „Ja“, Cho nickte zustimmend, „unserem auch nicht.“ „Auch nicht unserem!“ meinte Zacharias. Hermine biss sich genervt auf die Unterlippe, „Ich bin sicher, wir finden einen Abend, an dem alle können. Aber versteht ihr, dass ist ziemlich wichtig, immerhin geht es darum, dass wir uns gegen V- Voldemorts Todesser zu verteidigen lernen.“

„Gut gesagt!“, rief ein Junge der Susan nicht bekannt war, „Ich persönlich halte das für äußerst wichtig, vielleicht noch wichtiger als alles andere, was wir dieses Jahr tun, einschließlich der ZAG- Prüfungen.“ Er schaute in die Runde und fuhr fort, „Ich persönlich begreife einfach nicht, warum uns das Ministerium in dieser schwierigen Zeit eine so unbrauchbare Lehrerin vorsetzt. Offensichtlich wollen sie nicht wahr haben, dass Ihr- wisst- schon- wer zurück ist, aber uns eine Lehrerin zu schicken, die uns im Ernst daran hindern will, defensive Zauber einzusetzen-“ „Wir glauben, der Grund, warum Umbridge nicht will, dass wir in Verteidigung gegen die dunklen Künste ausgebildet werden…“ erzählte Hermine, „…ist der, dass sie irgendeine … irgendeine Wahnidee hat, dass Dumbledore seine Schüler zur einer Art Privatarmee aufstellen könnte. Sie denkt, er würde uns gegen das Ministerium ins Feld führen.“

Diese Erklärung verblüffte alle, einschließlich Susan. Wann hatten die Drei ihr je die Vermutung erzählt, dass Umbridge denkt, Dumbledore würde mit seinen Schülern eine Privatarmee aufstellen? Natürlich wusste sie, dass ihre Freunde gewisse Sachen vor ihr verheimlichten und Susan war deswegen auch nicht sauer auf sie, schließlich kannten sich Ron, Hermine und Harry schon seit fünf Jahren und sie hatte sich etwas eingedrängt. Sie war sich sicher, dass sie einen Grund dafür hatten, ihr Dinge nicht zu sagen, aber das hier … das war doch wirklich eine reine Überlegung und auf eine Art konnte Susan nicht verstehen, weswegen ihre Freunde es ihr verschmäht hatten, davon in Kenntnis gesetzt zu werden. „Hast du etwa je geglaubt, du könntest ganz zu ihnen gehören, Susan?“, dachte sie ein wenig bitter. Sie wurde von einem gewissen Chrm chrm aus den Gedanken gerissen. Ginny hatte Umbridge so gut nachgeahmt, dass sie augenblicklich vor Schreck zusammenfuhr. „Wollten wir nicht gerade beschließen, wie oft wir uns zum Verteidigungsunterricht treffen?“, fragte die Rothaarige. Hermine wirkte ein kleinen wenig zerstreut, aber sie begriff sofort: „Ja. Ja das wollten wir allerdings, Ginny.“

„Nun, einmal die Woche klingt gut“, meinte Lee Jordan zuversichtlich. „Solange-„ setzte Angelina an, „Ja, solange das mit Quidditch klargeht.“, seufzte Hermine sichtlich angespannt, „Nun, was wir noch entscheiden müssen, ist, wo wir uns Treffen.“ Schweigen erfüllte den Pup. Einige machten Vorschläge, aber kein Ort der ihnen einfiel, war geeignet genug um dort 28 Schüler unterzubringen und Verteidigung gegen die dunklen Künste zu üben, ohne erwischt zu werden oder aufsehen zu erregen. „Nun gut, wir werden versuchen, was zu finden. Sobald wir ein Datum und einen Ort für das erste Treffen haben, lassen wir eine Nachricht an alle rumgehen. Ich- ich denke, ihr solltet alle eure Namen aufschreiben, nur damit wir wissen, wer da war. Und ich denke auch…“, Hermine atmete tief durch, „wir sollten uns einig sein, dass wir nicht groß rumposaunen, was wir tun. Wenn ihr also unterschreibt, erklärt ihr euch einverstanden, weder Umbridge noch sonst jemandem zu sagen, was wir vorhaben.“

Sie hatte ein Pergament und Feder hervorgeholt und hielt sie nun Fred hin, der zügig darauf unterschrieb. Doch außer den Zwillingen, war der Rest der Gruppe von einem Zögern ergriffen. Sie hatten diese und jene Einwände, biss Hermine giftig sagte: „Ernie, glaubst du wirklich, dass ich diese Liste einfach rumliegen lasse?“ Das stellte die Mitschüler zufrieden und sie unterschrieben alle auf dem Pergament. „Nun, es wird langsam Zeit…“ Fred erhob sich, „George, Lee und ich müssen noch Waren heikler Natur erwerben, wir sehen uns dann später.“ Auch der Rest der Gruppe stand auf. Sie verließen schwatzend in kleinen Grüppchen den Pup. „Nun, ich glaube, das ist ziemlich gut gelaufen!“, freute sich Hermine. Susan, die hinter ihnen stand und als Letzte den Eberkopf verlassen hatte, lächelte. Sie regten sich eine Weile über Zacharias auf, bis Hermine nebenbei erwähnte, dass Michael Corner mit Ginny zusammen war. Ron spuckte sein Butterbier aus und Harry sprang zur Seite, um nicht davon erwischt zu werden.

„Er tut WAS?“ Ron bebte vor Entrüstung und folgte Hermine auf Schritt und Tritt, immer noch völlig durch den Wind. Sie erklärte ihm, dass die beiden seid Ende letzten Jahres ein Paar waren. „Welcher von denen war Michael Corner?“, fragte er aufgebracht. „Der Dunkle…“ antwortete Susan. „Den mochte ich nicht!“, zischte Ron. Sie musste anfangen zu lachen. „Was ist daran so komisch?“, wollte Ronald wissen und durchbohrte sie mit seinem Blick. „Ach … ach nichts, vergesse es einfach…“ Sie grinste immer noch. Sie hatte schon geahnt, dass Ron so reagieren würde, wenn er es je erfahren sollte und jetzt hatte sie die Bestätigung. Ob Jeremy wohl auch so … so sein würde, wenn sie mit einem Freund ankam? Sie wusste, dass es eigentlich Rons Beschützterinstinkt war, Michael nicht zu mögen- oder um es anders auszudrücken- zu verachten … würde Jeremy wohl auch so einem Instinkt folgen und ihren Freund misstrauisch gegenüberstehen? Sicher, er war jünger als sie gewesen, aber die Gefühle, diese Geschwisterliebe, dass war doch das Selbe, oder?

Susan wurde von ihren traurigen, trüben Grübeleien herausgerissen, als Hermine rief: „Ron! Das ist genau der Grund, warum Ginny dir nie gesagt hat, dass sie sich mit Michael trifft, sie wusste, dass es dir nicht passen würde. Also reite jetzt nicht dauernd drauf rum, um Himmels willen.“

Als sie sich auf den Rückweg machen, murmelte Ron vor sich hin und Hermine fragte Harry über diese Sache mit Cho aus. Doch Susan hatte keine wahre Lust, sich an dem Gespräch zu beteiligen. Lieber wollte sie noch in ihren Gedanken herumirren, in denen ihr kleiner Bruder Draco Malfoy beschimpfte, weil Jeremy sie gerade dabei erwischt hatte, wie sie sich küssten … Grundgütiger schon wieder dieser Malfoy! Sie seufzte tief.

Die nächsten Tage wurden sehr ungemütlich. Der Regen peitschte nur so gegen die Fenster und der Wind pfiff durch alle Ritzen, sodass es ziemlich kühl im Schloss wurde. Als Susan am Montag die Treppen zu den Kerkern hinabstieg, schauderte sie allein bei dem Gedanken, ganze zwei Stunden in dem kalten Klassenraum für Zaubertränke zu sitzen und sich den Arsch ab zu frieren. Obwohl das Feuer, das sie zum Erhitzen des Trankes benötigte, ihre Hände wärmte, reichte es doch nicht, um sie vor der klammen Kälte zu schützen, die in die Wände von Hogwarts gedrungen war und nicht mehr verschwand.

Und dann würde sie auch noch aufpassen müssen, dass sie nicht die ganze Zeit auf den blonden Slytherin starrte und dabei ihren Trank aus den Augen verlor. Das war ihr in der letzten Stunde passiert und das Donnerwetter, was sie von Snape zu hören bekommen hatte, würde sie nicht so schnell wieder vergessen. Durch irgendeinen Grund, verspürte sie heute gar keine Lust auf ihr Lieblingsfach. Sie dachte daran, dass der Unterricht dieses Mal wohl nur sehr langsam voran schreiten würde … und sie hatte ein komisches Gefühl im Bauch … so als würde sie dieses Mal noch wesendlich mehr aufpassen müssen, die Konzentration nicht zu verlieren. Wegen welchem Grund auch immer … und dieses Gefühl sollte sich als richtig erweisen.

Susan saß auf ihrem Platz in der zweiten Reihe und war wie erstarrt. Es konnte nicht sein, sie musste Snape falsch verstanden haben … Malfoy schaute sie unsicher von der Seite an, aber sie bemerkte es nicht. „Miss Kubitz, mit welchem Grund, besitzen Sie die Frechheit, sich meinen Anordnungen zu widersetzten und einfach an Ort und Stelle zu verharren?“ „Bitte, Professor“, stammelte sie, „könnte ich den Trank nicht alleine brauen?“ Ihre Stimme klang fast flehend. „Nein durchaus nicht … Sie überschätzen
Ihre … Fähigkeiten, Miss Kubitz! Normalerweise ist Einzelarbeit vorgesehen, aber unter diesen Umständen … ist es der bessere Weg Partnergruppen zusammen zu stellen … niemand würde den Trank alleine schaffen, auch nicht Sie! Die Zutaten müssen in einer derart schnellen Form hinzugefügt werden, dass einer allein kläglich bei dem Versuch scheitern würde … oder können Sie eine Knolle in zehn Sekunden schneiden, während Sie nebenbei das Wolfsblut hinzufügen und gleichzeitig die Kaninchenkrallen zu einem dicken Pulver verarbeiten?“ Susan schüttelte den Kopf. „Immerhin erkennen Sie, dass Sie nicht dazu in der Lage sind! Und jetzt machen Sie sich gefälligst mit Mr. Malfoy an die Arbeit!“

Sie seufzte tief und dachte: „Hätte ich doch nur auf mein Gefühl gehört! Ich hätte umkehren können … bestimmt hätte Fred mir eine Kotzpastille gegeben, damit ich auch einen triftigen Grund gehabt hätte, nicht in den Unterricht zu kommen … aber jetzt … ist es zu spät!“ Draco hatte sich inzwischen neben sie gesetzt, ein Feuer angezündet und begonnen, die Rübe klein zu schneiden. Sie setzte sich gerader hin und folgte seinem Beispiel, indem sie schon jetzt die Kaninchenkrallen zum Pulver verarbeitete.
Umso weniger Stress wĂĽrde es nachher geben.
Jedenfalls, was das Tränkemischen anging … sie seufzte ein weiteres Mal. Malfoy bedachte sie mit einem Seitenblick, der halb Verärgerung, halb Belustigung in sich hatte. „Findest du es so schlimm, mit mir zusammen zu arbeiten? Hast du … bist du immer noch sauer, wegen der Sache mit deinem Bruder?“ Er klang ehrlich betroffen.

Erstaunt sah sie ihn an. Augenblicklich krabbelten tausend Ameisen in ihrem Innern umher. „Das ist es doch nicht, nein … eigentlich … macht es mir überhaupt nichts aus, mit dir zusammen zu arbeiten…“ Er horchte auf: „Eigentlich?“ Sie lachte: „Na ja … du bist ein Slytherin!“ Eine bessere Ausrede war ihr nicht eingefallen, sie wollte und konnte ihm nicht sagen, warum sie sich gleichzeitig wünschte, dass er sich so weit wie nur irgend möglich von ihr entfernte.
Jetzt lachte Draco. „Aber du sagst immer, dass wir diesen Kleinkrieg zwischen den Häusern aufgeben sollen! Und jetzt fängst du selber damit an!“ Susan schmunzelte. „Das stimmt. Und ich bin auch wirklich nicht dafür … also … komm wir machen uns zusammen ans Werk! Diesen Trank werden wir zu hundert Prozent richtig brauen! Wenn wir uns nur genug konzentrieren …“ „…kann es uns sicher gelingen!“, vollendete er den Satz. Sie lächelte. Es war eines von denen, welches ihr Gesicht zum Leuchten zu bringen schien. „Okay, machen wir uns an die Arbeit!“ sagte Susan fröhlich und sie gab die erste Zutat hinzu…

Sie starrte auf ihren Teller und tat so, als würde sie die bohrenden Blicke von den beiden Jungs nicht bemerken. „Was um Himmels willen, war das eben zwischen dir und Malfoy?“ In Rons Stimme hörte Susan Ungeduld, Verwirrung und auch etwas Wut heraus. Sie fühlte sich ertappt. War es wirklich so offensichtlich gewesen, dass sie … na ja … Malfoy mochte? Trotzdem tat sie ahnungslos als sie fragte: „Was meinst du?“ „Nun …“, Ron runzelte die Stirn, „erst sitzt du auf deinem Platz, als wärst du aus Stein gemeißelt, weil Snape dir Malfoy für die Gruppenarbeit zuteilt hatte … und nur wenige Minuten später stürzt ihr euch mit Feuereifer an die Arbeit und … lacht zusammen …“, er verzog das Gesicht, „so als wärt ihr Freunde oder so was…“ Harry nickte zustimmend. „Ich hab euch ja gesagt, dass ich nicht für diesen Hass bin. Also warum sollte ich fies zu…“

„Vielleicht aus dem Grund, dass Malfoy dafür gesorgt hatte, dass die ganze Schülerschaft über deinen Bruder Bescheid weiß?“, warf Harry verärgert rein, „Und manche haben die Geschichte so verdreht, dass du in einem schlechten Licht erstrahlst! Die Hälfte der Schule glaubt nun, dass du deinen Bruder absichtlich in den Tod geführt hattest, weil du ihn gehasst hättest! Ich verstehe nicht, wie du da so … nett zu ihm sein kannst! Er hat dir das immerhin eingebrockt!“ Herausfordern starrte Harry sie an.

Susan antwortete so ruhig sie konnte: „Wie ich dir schon einmal erklärt hatte, ist es meine Sache, Harry, wie ich mit Malfoy umgehe! Und außerdem interessiert es mich nicht, was die Leute über mich denken, solange meine Freunde zu mir halten und mir mehr glauben, als einem dahergelaufenem Schüler…“ Sie stoppte mitten im Satz. Würden ihre drei Freunde, die ihr doch so wichtig geworden waren, zu ihr halten, wenn sie das mit Draco erfuhren? Sie fühlte sich immer unwohler in ihrer Haut.

Hilflos suchte sie Hermines Augen. Wie viel hatte sie in der Zaubertranksstunde mitbekommen? Als ihre dunklen, braunen Augen auf Hermines hellbraune Rehaugen trafen, sah sie nur Wärme darinnen. Und eine Frage: „Bist du … verliebt?“ Sie lächelte leicht. Auch wenn sie wusste, dass sie es den Jungs nie erzählen dürfte, Hermine war
anders … sie würde sie verstehen! Das begriff Susan, als sie diese Wärme in den Augen ihrer Freundin sah- sie zeigte Verständnis. Jedenfalls um einiges mehr, als Ron und Harry. Vielleicht, weil sie auch mal die Erfahrung gemacht hatte, dass man sich nicht aussuchen konnte, in wen man sich verknallte? Auf jeden Fall tat ihr die Gewissheit unheimlich gut … die Gewissheit, sich heute Abend jemanden anvertrauen zu können!

„Also … ich kann zwar nicht verstehen, was du an Malfoy findest … aber vielleicht ahnst du ja eher, wie er ist … vielleicht gibt er sich ja nur so … arrogant und fies.“
Susan sah Hermine dankbar an. „Es hilft mir schon unwahrscheinlich, dass du versuchst, zu verstehen, wie es in mir aussieht.“ „Dafür sind Freundinnen doch da! Aber Harry und Ron erzählen wir nichts davon, okay? Ich
denke …“ Hermine schmunzelte, „wenn aus euch was wird, werden sie es noch früh genug erfahren.“ Susan antwortete nicht. Sie hatte noch nicht darüber nachgedacht, mit Draco eine Beziehung eingehen zu wollen. Bis heute hatte sie eigentlich erwartet, dass sie kaum ein schlechteres Los hätte ziehen können, als sich in Draco Malfoy zu verlieben. Denn natürlich war ihr nicht entgangen, dass er ein Arschloch war, dass hatte er ihr ja nun mehrmals mit Beleidigungen und Racheakten gezeigt.

Aber heute, bei Snape im Unterricht, war er so anders gewesen! Sie waren so ein eingespieltes Team, dass es für sie ein leichtes gewesen war, den besten Trank der ganzen Klasse zu brauen. Dieses Kribbeln im Bauch hatte gar nicht mehr aufgehört, aber heute war sie mal nicht trübselig darüber gewesen, nein es hatte ihre Laune nur noch gesteigert. Die Chemie hatte gestimmt. Und sie hatten sich auch noch unterhalten. Die ganze Zeit im freundlichen Ton. Kein einziges Mal hatte er sie Schlammblut genannt! Er hielt sein Versprechen … konnte es sein, dass … dass in Malfoys Gefühlwelt auch was geschehen war? Könnte es tatsächlich angehen, dass er in [i]sie[/i] … nein das war Unfug! Sie durfte da nicht zu viel hineininterpretieren! Vielleicht war Draco heute zu ihr nett gewesen, aber er war ein Slytherin. Wahrscheinlich hatte er es nur wieder gut machen wollen … alles. Sie seufzte noch ein letztes Mal für diesen Tag, drehte sich auf die andere Seite und schlief augenblicklich ein.

Es war der erste Oktober, ein heller Samstagmorgen. Keiner hätte gedacht, dass es noch einmal schönes Wetter geben könnte. Und das auch noch an dem Tag, an dem Ron und Harry Quidditchtraining hatten. Das Glück schien wirklich auf ihrer Seite zu sein! Susan entschied, dass sie heute mal beim Training zusehen wollte. Das hatte sie bis jetzt immer versäumt, meistens dadurch, dass sie nicht mit den Hausaufgaben hinterhergekommen war und in der Bibliothek über Büchern brüten musste während die Jungs draußen Quidditch übten. Allerdings war das Wetter auch nicht gerade geeignet gewesen, um ihnen dabei zuzusehen.

Heute allerdings, hatte Susan es geschafft, alle ihre Hausaufgaben in der Woche zu erledigen. Und das Wetter war auch noch richtig mild, für Oktober. Vielleicht würde es einer der letzten sonnigen Tage sein. Das konnte sie sich einfach nicht entgehen lassen! Also schritt sie zusammen mit Hermine nach dem Frühstück hinunter zum Quidditchfeld und setzte sich auf die Tribüne. Harry und Ron hatten bereits ihre Besen bestiegen und sausten nun über ihren Köpfen hinweg durch das schöne Himmelblau. Schließlich waren alle startklar und das Training begann. Susan, die noch nie wirklich ein echtes Quidditchtraning gesehen hatte- geschweige denn ein Spiel, war begeistert. Wie sehr wünschte sie sich, auch auf einem Besen durch die Lüfte zu fliegen! Ob Harry ihr seinen Besen leihen würde? Sie suchte ihren schwarzhaarigen Freund. Er war kaum zu erkennen, so schnell brauste er herum auf der Suche nach dem Schnatz. Währenddessen hatte Ron bereits seinen fünften Ball durchgelassen. Angelina war außer sich. „Ron!“, schrie sie, „konzentriere dich gefälligst!“ Selbst aus der Entfernung konnte Susan erkennen, dass Rons Kopf die Farbe einer Chilischote hatte. Der Arme! Was für eine Blamage…

Als das Training vorbei war, stürmten die beiden Mädchen aufs Feld. „Das war doch gar nicht so schlecht!“, versuchte Hermine Ron zu trösten. „Jaah nur 22 Quaffels versemmelt, echt super!“, murrte Ron mit griesgrämiger Miene. Susan sah ihn voller Mitleid an. „Du wirst bestimmt mit der Zeit besser!“ Der Rotschopf zuckte nur resigniert mit den Schultern. „Hör mal, Harry…“, jetzt wandte sie sich an den Brillenträger, „könnte ich mir vielleicht mal deinen Besen leihen und eine Runde fliegen? Ich würde das so gerne mal ausprobieren!“ Harry lächelte sie an. „Ich glaube, wenn du noch nie geflogen bist, solltest du lieber Rons Besen verwenden. Der Feuerblitz ist ein bisschen zu … schnell würde ich sagen.“ „Hier.“ Ron drückte ihr den Besen in die Hand. „Viel Spaß! Probier gleich, ob du als Hüter zu gebrauchen bist, dann können wir tauschen und ich trete aus der Mannschaft aus!“ Er kehrte allen den Rücken zu und stampfte zum Schloss hinauf davon.

Hermine seufzte. „Das er sich davon auch immer so runter ziehen lässt!“ „Ich weiß…“ antwortete Susan und stellte sich in Startposition. Harry kontrollierte ihren Griff, bevor er sagte: „So … und jetzt einfach fest abstoßen und in die Luft fliegen! Am besten, du drehst ein paar Runden ums Feld.“ Er deutete aufs Quidditchfeld. „Alles klar!“ Jetzt schlug ihr das Herz doch ziemlich schnell. Sie war noch nie in ihrem Leben geflogen … was wird das wohl für ein Gefühl sein? Als sie wenig später durch die Luft rauschte wusste sie es- es war fantastisch und kalt zugleich!

Sie kauerte sich ein bisschen zusammen, um noch schneller zu werden, bis ihr der Wind Tränen in die Augen trieb. Obwohl sie den Besen gut lenken konnte, merkte sie doch, dass das Fliegen nicht ihr Gebiet war und für Quidditch war sie hundertprozentig auch zu schlecht. Sie steuerte auf den Rasen zu, um zu landen und da sah sie ihn: Draco lehnte lässig an einem der Quidditchfähle und sah ihr zu, wie sie wie eine Irre eine Runde um die andere im Kreis flog. Oh mein Gott was machte er hier? Kaum hatte sie wieder festen Boden unter den Füßen, drückte sie Harry den Besen in die Hand und starrte unablässig auf den blonden Slytherin. „Also Rons Wunsch wird sich wohl nicht erfüllen- wir werden ihn wohl weiterhin als Hüter brauchen!“, sagte Harry lachend, „hatte es dir jedenfalls Spaß gebracht?“

Susan hörte ihn nicht. Sie konzentrierte sich darauf, Malfoys Gesichtsausdruck zu deuten. Er grinste- so viel konnte sie schon mal erkennen, aber ob es ein nettes Grinsen war, oder ein höhnisches, dass konnte sie noch nicht ausmachen. Jetzt wendete auch Harry den Blick, um zu sehen, auf was- oder besser gesagt- auf wen seine blonde Freundin die ganze Zeit starrte. „Was macht er denn hier?“, giftete der Gryffindor. Doch sie schien taub für alles andere geworden zu sein, was nicht mit Draco zu tun hatte. „Wahrscheinlich wird er sich gleich über mich lustig machen…“, dachte Susan. Trotzdem ging sie mutigen Schrittes auf ihn zu…

TBC


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