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Fanfiction

Love- the Power of Change - Rache ist süß...

von Schwesterherz

Kapitel 2

Rache ist süß…


In Handumdrehen hatte sich herum gesprochen, wie Susan Malfoy die Meinung gegeigt hatte, was ihn nur umso mehr ärgerte. Er wollte ihr so viel wie möglich schaden, wusste aber nicht, was ihr peinlich wäre oder wie er an ihre empfindlichen Stellen kommen könnte. Es war nun Freitag, die erste Schulwoche war vorbei und das Wochenende stand vor der Tür. Draco saß im Gemeinschaftsraum der Slytherins und dachte darüber nach, wie er es schaffen könnte, Susan bloß zu stellen. Am Besten wäre es, wenn er irgendetwas über ihre Familie heraus finden könnte. Nur waren ihre Eltern Muggel, was ein Nachteil war. Wie sollte er an solche Informationen kommen? Nachdenklich ging er in die Große Halle und bekam gerade noch mit, wie Susan zu Hermine sagte: „Also ich finde es hier klasse! Bis auf einige wenige Stunden, wie Zaubereigeschichte, sind die Unterrichtsstunden echt interessant. Aber habe ich nur so das Gefühl, oder sind die Fächer hier schwieriger, als bei meinem früherem Lehrer, Professor Richter?“ Hermine lachte: „Na ja ich hatte nie unterricht bei deinem Privatlehrer, aber ich denke, dass das Niveau in der fünften Klasse unheimlich gestiegen ist. In den ersten Jahren haben sie uns nur beigebracht, wie man Magie verwendet. Aber die fünfte Klasse ist das ZAG Jahr! Die abschließenden Prüfungen entscheiden über unsere Zukunft und…“ Hermine verstummte als sie bemerkte, wie Malfoy sie anstarrte. „Was ist?“, zischte sie. Er setzte ein hinterhältiges Lächeln auf. „Ich denke, nicht nur die Ergebnisse der Prüfungen sind wichtig ob man in der Zukunft Erfolg hat. Es zählt natürlich auch ob man ein nichtsnutziges Schlammblut ist, oder ein Reinblut.“ „Das ist deine Ansicht der Dinge.“, sagte Susan ruhig. Sie nahm Hermine beim Arm und setzte sich mit ihr ans andere Ende des Gryffindortisches. Doch Malfoy verließ bestens gelaunt die Halle. Endlich hatte er eine Spur, der er folgen konnte!

Susan war sichtlich genervt, dass alle darüber tratschten, wie sie Malfoy eine passende Antwort gegeben hatte. Wenn nicht gerade Harry das Hauptthema war, oder Dumbledore kam man schnell auf ihren Namen und dieser Sache mit dem blonden Slytherin. In einem schienen sich alle einig zu sein: es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Malfoy zurück schlug. Er ließ die Schande, von einer Muggelgeborenen angemacht geworden zu sein, bestimmt nicht ohne weiteres auf sich sitzen. Das war Susan nun unangenehm, denn sie hatte nicht beabsichtigt, dass Draco gleich einen Rachefeldzug planen würde. Sie hatte ihm nur die Augen öffnen wollen, aber anscheinend hatte er es in den falschen Hals gekriegt.

Jetzt war das Abendessen vorbei und sie hatte es sich mit Ron und Hermine im Gemeinschaftsraum gemütlich gemacht. Harry war beim Nachsitzen. Sie saß am Fenster neben dem Kamin, hatte ein Stück Pergament auf ihren eingeknickten Beinen liegen und tunkte gerade die Feder in die Tinte, als Hermine die friedliche Stille durchbrach: „Hm, Susan ist dir nicht irgendwas an Malfoys Verhalten heute komisch vorgekommen?“ Sie blickte auf. „Nein. Er hatte uns beleidigt. Na und? Das macht er ständig.“ Hermine atmete tief durch und legte ihre Hausaufgaben zur Seite. „Also, ich habe schon bevor ich ihn darauf ansprach, bemerkt, dass er uns belauscht hatte. Und in seinem Gesicht war deutliche Freude zu sehen, obwohl er vorher so miesepetrig die Große Halle betrat. „Und?“ „Na ja … was ist, wenn er durch Zufall etwas gehört hatte, was ihn dazu bringen könnte, sich an dir zu rächen?“ „Da gab es nichts, was ihm helfen würde. Wir haben über die Schulstunden gesprochen. Das ist nun wirklich ein alltägliches Thema, oder?“ „jaaahhaa, schon…“ Fürs erste ließ Hermine die Sache auf sich beruhen. Auch wenn sie es Susan so nicht sagen wollte, sie machte sich Sorgen. Draco kannte die hinterlistigsten Tricks, um an Dinge im Leben der Leute, die er hasste, heran zu kommen, die sie selber lieber vergessen würden oder die ihnen schmerzten. Da Susan neu war und ihre Eltern auch noch zu den Muggeln gehörten, hatte der Slytherin keine Anhaltspunkte an denen er suchen könnte und dennoch…

„Sag mal … du hast doch alle Hausaufgaben schon fertig, oder?“, wollte Ron wissen und starrte neugierig auf das Pergament, was Susan Stück für Stück beschriftete. „Stimmt. Wieso? Abschreiben lasse ich dich nicht, wenn du darauf hinaus willst.“ Sie lachte. „Nein, dass meinte ich nicht. Aber was schreibst du dann da, wenn es keine Aufgaben sind?“ Sie setzte einen letzten Punkt, pustete die Tinte trocken und sagte während sie das Pergament zusammen rollte: „Das ist ein Brief an meine Eltern.“ „Ach so, ja … jetzt fällt es mir auch wieder ein, du hast gestern einen von ihnen bekommen, ne?“ Sie nickte. „Willst du mit zur Eulerei? Ich will den Brief heute noch abschicken.“ Ron stand auf und streckte sich. „In Ordnung, lass uns gehen. Wir sehen uns später, Hermine.“ „Bis nachher.“ Antwortete diese und nahm sich wieder ihre Hausaufgaben zur Hand. „Dürfen wir eigentlich noch auf den Fluren sein?“, fragte Ron während sie die Treppen runter liefen. „Es ist noch nicht neun Uhr, also verletzten wir keine Regeln.“ Erwiderte Susan ruhig und öffnete nun das Portal nach draußen. Eine kühle, angenehme Luft blies ihr entgegen. Es war die richtige Entscheidung gewesen, in der Abenddämmerung zum Eulenturm zu gehen. Als sie die Eulerei betrat, blickten nur ein paar Bewohner des Turmes auf sie herab. Die meisten waren schon zum Jagen aufgebrochen. Susan lockte einen Waldkauz zu sich und band ihm das Pergament ums Bein. Er klackerte mit dem Schnabel und war bald darauf nur noch als dunkler Punkt am Himmel auszumachen. „Ach übrigens…“ Ron lehnte am Eingang und wartete bis Susan ihm ihre ganze Aufmerksamkeit schenkte, was etwas dauerte, weil sie den Hinterlassenschaften einer Eule ausweichen musste, „…Hermine wird dich demnächst bestimmt auf diesen Belfer- Kram ansprechen. Sie hat so ein Fimmel, wenn es um die Hauselfen geht.“ Er verdrehte die Augen. Als sie sich auf den Rückweg machten, ergriff Susan das Wort: „Ähm … gut aber was ist Belfer?“ Der Rotschopf antwortete: „Ach so ein komischer Klub, den sie gegründet hat … Harry, sie und ich sind die Einzigen Mitglieder … sie ist der festen Überzeugung, dass die Hauselfen eigentlich frei sein wollen und setzt sich für die Elfenrechte und son Zeug ein, weißt du? Aber Elfen wollen nicht befreit werden, sie sind zufrieden mit ihrem Leben. Nur geht das nicht in Hermines Kopf hinein … sie beteuert dann immer darauf, dass Dobby, der Hauself ja auch frei sein wollte. Aber bei dem hab ich das auch verstanden … der diente den Malfoys, bevor Harry ihn aus der Sklaverei holte.“ Sie gingen an der Großen Halle vorbei und stiegen die Treppen hinauf. „Na ja … Professor Richter hatte mir natürlich auch über Hauselfen erzählt, aber woher willst du wissen, dass sie wirklich glücklich sind?“ Sie blieben vor dem Portrait der fetten Dame stehen. Er schaute sie eine Weile resigniert an. „Betrete einmal die Küche von Hogwarts und du wirst es merken. Die liegen einem zu Füßen.“ „Passwort?“, fragte die fette Dame mit zusammengezogenen Augenbrauen. „Mimbulus Mimbeltonia.“ Sagte Susan automatisch und das Portrait schwang zur Seite. Ihr erster Blick fiel auf Harry der mit düsterer Miene im Sessel saß und sich die Hand rieb. Hermine hatte sich nicht von ihrem Platz erhoben, seit Susan und Ron gegangen waren aber auch ihre Laune schien gesunken zu sein. „Was ist passiert?“, fragte Susan sofort. „Schau dir das an! Oh diese widerwärtige Schlange!“, zischte Hermine und zerrte Harrys Arm in die Höhe, damit ihre Freundin einen Blick auf seine Hand werfen konnte. „Ich soll keine Lügen erzählen…“ murmelte sie. Sie wandte sich Harry zu. „Sind das die Sätze, die du abschreiben solltest?“ „Ja.“ Antwortete er steif. „Ich habe ihm schon geraten damit zu Professor Dumbledore zu gehen.“, sagte Hermine gereizt, „aber er will nicht auf mich hören.“ „Das ist seine Sache.“, antwortete Susan milde, „du kannst ihn wohl kaum zwingen, Hermine … oder willst du Dumbledore hinter Harrys Schultasche verstecken, sowie du immer die Hüte für die Hauselfen unter Müll verbirgst?“ Sie sagte das im ruhigen und gleichzeitig belustigten Ton, aber Hermine war heute nicht zum Scherzen zu Mute. Harry jedoch, schenkte ihr ein dankbares, kleines Lächeln. „Ich geh zu Bett!“, brummte sie und verschwand ohne Gute- Nacht- Gruß im Mädchenschlafsaal der Fünftklässler. Ron seufzte. „Die Frau ist einfach eine hinterhältige Ratte, man!“ Harry sah zu ihm empor. „Wer? Umbridge oder Hermine?“ Sie lachten.

In den nächsten Wochen passierte so viel, dass Susan gar nicht mitbekam, wie die Zeit rannte. Sie hatte sich jetzt komplett eingewöhnt und fühlte sich in Hogwarts sehr wohl. Fast immer war sie mit Hermine Ron und Harry zusammen oder sie streifte mit Ginny, die ihr auch eine gute Freundin geworden war durch die Flure. Neville war ihr ein guter Berater in Kräuterkunde geworden und wenn er mit ihr sprach, wurde er nur noch ein ganz bisschen rot. Der arme Harry hatte fast jeden Abend Nachsitzen bei Umbridge. Susan hatte ihm mehr als einmal gesagt, dass er sein Temperament unbedingt in Zaum halten musste, aber irgendeine Eigenart von ihm, machte es ihm unmöglich, sich ruhig zu Verhalten, wenn Umbridge wieder einmal ihre Fangarme ausgebreitet hatte. Hermine meinte, dass James, Harrys Vater, auch immer so ungestüm und hitzköpfig gewesen war. Anscheinend hatte er das an seinen Sohn weiter gegeben.

In Zaubertränke war Susan ein absolutes Ass und obwohl Snape sich deutlich dagegen werte, merkte sie doch, dass er ungewollt beeindruckt war. Sie kam mit ihm ganz gut klar, aber Harry und Snape gerieten jede Stunde aneinander. In den anderen Stunden war sie auch stets lernfähig und meistens gelang es ihr kurz nach Hermine den auszuführenden Zauber einzusetzen. Die Hausaufgaben waren Unmengen und nur ihre brünette Freundin schaffte es immer stressfrei, sie zu bewältigen. Draco hatte Susan immer noch in Ruhe gelassen und die meisten glaubten wohl nicht mehr daran, dass er sich an ihr rächen wollte. Wie sehr sie sich täuschten…

Der Gutaussehende Slytherin lag mit seinem typischen heimtückischen Grinsen im schwarzen Ledersofa. Er war durchaus zufrieden. Es hatte zwar eine Zeit gedauert, aber jetzt … jetzt hatte er etwas Festes in der Hand, mit dem er zurück schlagen konnte und er war sich sicher, dass es Susans Schwachstelle war. Die Frage war nur noch: wann sollte er dies herausfinden? Er wollte es ebenfalls vor dem Großteil der Schule ausplaudern … sie daran erinnern! Ihn selbst hatte diese Information auf merkwürdige Weise berührt, aber dies hatte er schnell verdrängt. Hätte er in sich hineingehört, hätte er gemerkt, dass es Mitleid war. Und hätte er auf das Gefühl geachtet, dass er für sie gehegt hatte, bevor sie ihm vor der Schülerschaft ihre Meinung entgegengeschleudert hatte, dann wäre ihm bewusst geworden, dass er sie vor jedem weiteren Leid schützen wollte. Jetzt hatte er dieses, für ihn so ungewöhnliche und unbekannte Gefühl, in die hinterste Ecke seiner Empfindungen gezwängt und den Hass auf das Haus Gryffindor in den Vordergrund gerückt. Und dem Hass und die Lust auf Rache hatte er es auch zugeschoben, dass er so erpicht darauf gewesen war, etwas über Susans Leben heraus zu finden. Dinge die sie bewegt hatten. Wäre er je freiwillig auf den Gedanken gekommen, dass dieses Mädchen ihn in ihren Bann gezogen hatte? Nein zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Tief in ihm war es ihm bewusst, aber diese Gewissheit wurde unter einem Haufen negativer Gefühle begraben, die sein Vater ihm schon eingebläut hatte, bevor er überhaupt einen Fuß über die Schwelle von Hogwarts setzten konnte.

Hasse alle Schlammblüter! Hasse die gute Seite, denn sie wird eh irgendwann besiegt werden! Zeige deinen Neid nie zu offen, lasse aber zu, dass er dein Innerstes erfüllt, denn so kannst du den Leuten auf die du neidisch bist am besten Steine in den Weg legen und das Gefühl von Befriedigung erleben! Das Haus Gryffindor ist eine Schande für Hogwarts, denk immer daran, denn Godric Gryffindor war der falschen Auffassung, dass es keinen Unterschied macht, ob man ein Muggelgeborener ist , oder ob man das Kind zweier Zauberer ist … merke dir eins, mein Sohn, es ist ein großer Unterschied, ob man zu den reinblütigen Familien gehört und einen Stammbaum vorzeigen kann, auf den man stolz ist, oder ob man aus einer wertlosen Muggelfamilie gekrochen kommt und das Glück hatte, ein bisschen Magie mit in die Wiege gelegt zu bekommen! Schlammblüter sind in der Zukunft von niedrigerem Rang … sie verpesten die Welt der Zauberer…

Draco wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Goyle im Gemeinschaftsraum erschien. „Hi Draco!“, grunzte er. „Du hast doch schon diese Sache, mit der du es diesem Schlammblut heimzahlen willst, oder? Ich habe sie nämlich gerade gesehen! Unter einem Baum vor dem See. Ich dachte nur, weil heute die Sonne scheint, sind ja auch viele Mitschüler draußen und du wolltest es doch so einrichten…“ „Danke Goyle! Ich bin mir sicher, dass war so ziemlich dein schlauster Gedanke, denn du in den vergangenen fünf Jahren hattest!“ Malfoy rauschte an ihm vorbei und machte sich mit schnellen Schritten auf den Weg zum See. In der Eingangshalle rempelte er einen Erstklässler um, der gerade aus der Großen Halle trat. „Kannst du nicht aufpassen?“, knurrte er. Der Junge starrte ihn nur mit großen, ängstlichen Augen an, doch bevor er noch etwas sagen konnte, marschierte der Slytherin schon weiter aus dem Haupteingang. Da saß sie. Ihr helles, fröhliches Lachen drang in seine Ohren. „Warte nur, dass Lachen wird dir gleich vergehen.“, dachte er grimmig und schon ging er auf sie zu und öffnete den Mund. Nur eine Sekunde zögerte er. Sollte er gleich zum Angriff über gehen? Er entschied sich dafür. „Also ich kann ja nicht verstehen, wie du eine solche Fröhlichkeit an den Tag legen kannst, Kubitz!“ Susan hatte noch ein Grinsen auf dem Gesicht, als sie verwundert zu Malfoy hochblickte, der sie hier so offen und ohne wahren Grund angiftete. Sie erhob sich und meinte ruhig. „Natürlich nicht, ich bin eine wertlose Schlammblüterin, wie kann ich es da nur wagen, fröhlich zu sein, wo ich doch eigentlich der letzte Dreck der Zaubererwelt bin?“ Viele ihrer Mitschüler schauten mit interessiertem Blick auf. Hermine und Ginny, die bis eben noch neben Susan unter dem Baum gesessen hatten, richteten sich nun ebenfalls auf. „Nun, da hast du sicherlich recht…“ Draco stoppte kurz als er sah, dass Susan ihm bereits den Rücken zugekehrt hatte und sich auf den Weg zum Schloss machte. Es war ganz offensichtlich, dass sie sein ewiges Geschwafel über Schlammblüter nicht mehr interessierte. Sie war keine drei Schritte gegangen, da rief Malfoy ihr nach: „Aber ich spreche eigentlich von der Tatsache, dass du jemanden auf dem Gewissen hast!“ Einige erschrickte Schreie ertönten um sie rum und ein Raunen ging nun durch die versammelte Menschenmenge. Sie blieb abrupt stehen und wendete den Kopf leicht nach rechts um ihn im Augenwinkel zu haben. „Was meinst du damit?“ Ein fieses Lächeln umspielte Dracos Lippen. Sie hatte angebissen. „Ich rede von deinem kleinen Bruder, Kubitz…“, er hob die Stimme an, „du solltest auf ihn aufpassen, aber er ist ertrunken! Niemand weiß, ob Magie seiner Selbst mit im Spiel war, nicht wahr? Ich meine, er war erst fünf … diese unkontrollierten Ausbrüche der Zauberei sind in diesem Alter normal, allerdings waren sie wohl selten in einer so gravierenden Tragödie verwickelt … oder wohl eher, schuld daran … er hätte sich somit selbst umgebracht, nicht wahr? Nun, wenn ich ehrlich bin … hätte ich Muggel als Eltern gehabt, wäre ich auch lieber ersoffen, als das man mich mein ganzes weiteres Leben als Schlammblut beschimpft…“ In sekundenschnelle war Susan herumgewirbelt, hatte ihren Zauberstab gezogen und gerufen: „Langlock!“ Draco verstummte augenblicklich, seine Zunge klebte ihm am Gaumen und er konnte nichts mehr sagen.

Sie ging die wenigen Schritte, die sie brauchte um den Abstand zu ihm zu überwinden.
Als sie sprach, war ihre Stimme die Ruhe selbst.
Einzig allein ihren beiden Freundinnen, war aufgefallen, dass sie ihre Hände zu Fäusten geballt hatte und ihre Augen verräterisch glitzerten. „ Ich warne dich nur einmal, Malfoy. Solltest du es jemals wieder wagen, ein Wort über meinen Bruder über deine Lippen kommen zu lassen, wirst du dir wünschen, nie geboren wurden zu sein. Und wenn du jemals wieder eine abfällige Bemerkung über meine Eltern machst, werde ich dafür sorgen, dass du eine Schlammblüterin wie mich nie wieder unterschätzen
wirst …“ Es war Mucksmäuschenstill um sie herum.
Ihre Mitschüler waren noch zu sehr geschockt, von dem eben gehörten als das sie erkannten, dass Susan die Sache für geklärt hielt. Sie löste den Fluch nicht auf, den sie auf den Slytherin gehetzt hatte und ging alleine den Weg hoch zum Schloss. Ginny und Hermine folgten ihr langsam und der Rest der Schüler starrte ihnen hinterher, bis sie hinter dem Eingang verschwunden waren.

Hermine und Ginny betraten den Gemeinschaftsraum ohne im Geringsten darüber erstaunt zu sein, dass Susan nicht hier war. Sie schwiegen sich an. Jeden hatte es getroffen, dass die immer fröhliche und sanfte Freundin einen solchen Schicksalsschlag abbekommen hatte. Sie wussten, dass der Tag gekommen wäre, an dem sie es ihnen von selbst erzählt hätte. Das sie es nun auf eine solche, respektlose und hinterhältige Art erfahren mussten, war ihnen zuwider. „Ich werde Malfoy so sehr verhexen, dass er nicht mehr weiß, wo bei ihm vorne und hinten ist!“, knurrte Hermine gerade als Harry das Portrait zur Seite klappte und eintrat. „Und ich werde ihm meinen Flederwichtfluch aufhalsen!“ zischte Ginny. „Was ist passiert? Wen wollt ihr verhexen?“, fragte Harry. Ron war hinter ihm aufgetaucht. „Und wem willst du einen Flederwichtfluch verpassen, Ginny?“ Sie schauten in betretende Gesichter. Eine Weile war es still, dann stand die Rothaarige auf. „Ich werde es jedenfalls nicht so ungeniert weiter erzählen, wie Malfoy es getan hat…“ Sie stieg die Treppe zu den Mädchenschlafsälen empor. Die Jungs bestürmten Hermine mit Fragen. -„Kann mir mal einer erklären, was hier los ist?“ - -„Was verheimlicht Ginny vor uns?“ - -„Und was um Himmels willen hat Malfoy schon wieder angestellt?“ -
Hermine rang auch eine Weile mit sich, aber schließlich sagte sie: „Setzt euch … ich werde alles erklären…“

„Dieses fiese Schwein!“ Ron war aufgesprungen und seine Augen funkelten vor Wut. Harry hatte während der ganzen Geschichte noch kein Wort gesagt. Bevor Hermine ihn zurückhalten konnte, stand er auf, flüsterte: „Entschuldigt mich bitte…“ und verschwand aus dem Gemeinschaftsraum. „Oh nein.“, seufzte sie.
„Oh doch.“, Ron grinste schadenfroh, „komm schon Hermine, Malfoy hat es verdient … was auch immer Harry mit ihm vor hat, ich hoffe es wird dem Arschloch eine Lehre sein!“

Harry jagte durch die Korridore während seine Gedanken verrückt spielten. Susan hatte also ebenfalls einen geliebten Menschen verloren. Er wollte sich nicht ausmalen, wie es für sie oder ihre Eltern gewesen sein musste, als einer von ihnen den toten Jungen im Wasser entdeckte. Er schüttelte sich. Grausig! Und ausgerechnet das musste Draco in die Klauen geraten? Wie hatte er das rausbekommen? Aber jetzt galt erst einmal ihn zu finden und ihm einen Fluch auf den Hals zu schicken, den er sein Lebtag nicht mehr vergessen wird! Er suchte überall nach ihm und hatte bald darauf im sechsten Stockwerk Erfolg. „Jetzt bist du eindeutig zu weit gegangen, Malfoy!“, zischte Harry und zielte mit dem Zauberstab auf seinen Erzfeind. „Was geht dich das an, Potter?“, knurrte Draco und zog ebenfalls seinen Zauberstab.

Sie beäugten sich misstrauisch. „Du wirst es nicht noch einmal wagen, etwas über Susans Leben auszuplaudern! Rictusempra!“ Malfoy kringelte sich auf dem Boden und war vor lauter Lachen vollkommen wehrlos. Trotz des Kitzelfluchs schaffte er es, zwischen zwei Lachern zu rufen: „Tarantallegra!“ Harry starrte entsetzt auf seine Beine, die wie verrückt zu tanzen begannen. Er verlor das Gleichgewicht, brüllte aber im Fall: „Densaugeo!“ Malfoys Lacher wurden unterbrochen, weil seine Vorderzähne augenblicklich in Rekordzeit zu wachsen anfingen. Harry spürte eine grimmige Zufriedenheit in sich, während er versuchte, wieder aufzustehen.
Plötzlich rief eine Stimme: „ Finite incantatem!“ Malfoys Zähne bildeten sich zurück und Harrys Beine kamen endlich zur Ruhe. Der Zauber hatte die Wirkung der Sprüche aufgelöst. Als Harry zu der Person empor starrte, die sich ins Duell eingemischt hatte, erkannte er Susan. „Was in Gottes Namen tut ihr hier?“ Draco hatte sich inzwischen aufgerichtet und antwortete. „Das siehst du doch: wir duellieren uns!“ Auch Harry rappelte sich hoch. „Ich hab ihn angegriffen. Weil er es gewagt hatte, Dinge über deine Privatsphäre und über deinen Bruder rum zu erzählen!“ Susans Gesicht verzog sich zu einer Grimmasse. „Aber ich möchte nicht, dass ihr das Geschehende ausnutzt um euren gegenseitigen Hass aufeinander zu vergrößern und euch zu duellieren!“ Der Gryffindor öffnete den Mund. „Aber…“ Sie unterbrach ihn mit einem Funken Ungeduld in der Stimme: „Harry, das ist meine Sache, okay? Ich finde, es liegt an mir zu entscheiden, ob meine Freunde sich an ihm rächen sollen oder ob es mir lieber ist, die Waffen ruhen zu lassen.“ Er seufzte. „Na gut. Dann lass uns gehen.“ „Nein, du gehst.“, erwiderte sie und zeigte mit dem Kopf zur Tür die zu den Treppen führte. Widerwillig setzte er sich in Bewegung. Es gefiel im gar nicht, die sanftmütige Susan mit dem fiesen Slytherin alleine zu lassen, aber sie wusste anscheinend was sie tat. Und er ging davon aus, dass sie einige gute Sprüche beherrschte, sollte Malfoy doch Anstalten machen, sie zu verhexen.

Es war totenstill im sechsten Stock. Susan sah dem blonden Jungen fest in die Augen während sie sagte: „Draco, ich … wollte dir nicht drohen. Aber wie du sicher weißt, und ich denke du hattest auch bei mir darauf hingearbeitet, hat jeder Mensch so seine Grenzen, und auch ich kann meine Beherrschung verlieren, wenn jemand so über den Tod meines Bruders herzieht…“ Er stand da, völlig erstarrt. Schon längst war ihm aufgefallen, dass ihre Augen leicht geschwollen waren und dass die Tränen noch Spuren auf ihrem Gesicht hinterlassen hatten. Er hatte sie mit dem Schlimmsten Erlebnis ihres Lebens konfrontiert und gedemütigt und das Einzige was sie jetzt machte, war sich bei ihm zu entschuldigen. Dieses Mädchen war unglaublich! Sie fuhr fort. „Also, ich meine es Ernst: ziehe bitte nicht mehr über mein Schicksal her oder über das von Jeremy … denn es schmerzt nicht nur, weil es ein schwarzer Teil der Vergangenheit ist, sondern auch …
weil …“ Sie zögerte. Nein es wäre geradezu wahnsinnig, es ihm auch noch zu erzählen. „…Lass es einfach, okay?“ Draco atmete tief durch, sah ihr in die dunklen, braunen Augen und antwortete. „Okay…“ Mehr nicht. Als sie ihm den Rücken zudrehte und ging versuchte er mit aller Macht, sie zu hassen. Doch das einzige was er fühlte war Wut auf sich selbst. So langsam begann er zu verstehen, dass er für dieses Mädchen alles andere empfand- nur kein Hass. Doch jetzt war es zu spät und er hatte es sich selber vergeigt! Und als er an ihre Unterhaltung von eben dachte und an ihr Verhalten spürte er auch noch Bewunderung. Noch nie hatte er einen Menschen wie Susan kennen gelernt … einen Menschen der so voller Ruhe war … und so entschlossen gegen Verachtung kämpfte, obwohl sie selber allen Grund hatte, ihn zu hassen…

Susan war immer noch reichlich aufgewühlt, aber es lag nicht mehr daran, dass die schreckliche Erinnerung wieder ans Tageslicht gerungen war … was war nur in sie gefahren, dass sie Draco fast gesagt hatte, dass sie in ihn verliebt war? Nicht nur, dass sie es selber erst seit heute schmerzlichst bemerkt hatte, als er so respektlos von dem Tod ihres Bruders sprach … sie wäre nie drauf gekommen, dass es Liebe sein könnte, das Gefühl das sie erlebt hatte, wenn sich ihre Blicke kreuzten. Oder wenn er sich vor sie stellte, um sie zu beleidigen. Warum piekte er sich immer wieder sie raus? War es immer noch der Rache wegen? Oder hatte er sie auf dem Kieker, seit sie ihn am ersten Abend umgerannt hatte? Auf jeden Fall hatte sie es nicht geglaubt, dass es Liebe war. Bis zum heutigen Tag, als er so abfällig über diese Dinge redete, die sie so sehr berührt hatten. Der Grund hatte nicht halb so viel geschmerzt, wie die Tatsache, dass Malfoy sich darüber lustig gemacht hatte. Sie war ihm ruhig gegenüber getreten, aber in ihr hatten die Gefühle gekocht. Sobald es ging, hatte sie den Raum der Wünsche aufgesucht, um ungestört zu sein und einfach die Wut und den Schmerz, die sich bei ihr aufgebaut hatten, loszuwerden, in dem sie Kissen zerfetzte und Bücher entzwei riss. Der blonde Slytherin war auch ein paar Mal in ihren Träumen aufgetaucht. Für das Traumorakel hatte sie sich an diesen Tagen Träume ausgedacht. Es wäre ihr extrem unangenehm gewesen, hätte einer der Jungs erfahren, was sie geträumt hatte.

Und nachdem alle Kissen zerstört waren und sie wieder die Ruhe in sich spürte, wurde ihr bewusst, dass sie sich nicht mehr selber belügen konnte- es war an der Zeit, einzusehen, dass sie in Draco Malfoy verliebt war. Und das hatte sie getan, aber war das alles gleich ein Grund, es dem Slytherin auch noch unter die Nase zu reiben? Um Gottes willen, was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sie konnte von Glück sagen, dass sich ihr Verstand noch im richtigen Moment eingeschaltet hatte. Susan atmete tief durch. Sie wusste, dass es Abendbrotzeit war, im Raum der Wünsche war eine Uhr gewesen, aber sie verspürte absolut keine Lust danach, die Große Halle zu betreten. In Gedanken sah sie es schon vor sich, wie alle sie angafften. Nein dann lieber hungrig ins Bett gehen! Entschlossen machte sie sich auf den Weg zum Gryffindorturm.

Als sie Harry, Ron, Hermine und Ginny beim Betreten des Gemeinschaftsraumes erblickte, wäre sie am liebsten sofort wieder umgekehrt. Ihr war klar, dass ihre Freunde die ganze Geschichte mit ihrem Bruder noch einmal aus ihrer Sicht hören wollten. Sie seufzte tief und ließ sich schweigend ihnen gegenüber nieder. Sie sprachen Susan nicht an, aber sie spürte doch die neugierigen Blicke und sie nahm auch wahr, dass eine Welle der Erleichterung die Gryffindors überschwemmte. Wahrscheinlich hatten sie angenommen, dass Draco sie nach Strich und Faden verzaubern würde. Ohne lange um den heißen Brei herumzureden, begann sie zu erzählen. „Es war vor fünf Jahren passiert. Da war ich zehn … meine Eltern wollten nur einkaufen gehen, und baten mich, ein Auge auf Jeremy zu haben … Das war, wie sonst auch, nicht sonderlich schwer, denn mein fünfjähriger Bruder war leicht zufrieden zu stellen. Ich hatte ihm das Video „101 Dalmatiner“ angemacht und als er wie gebannt auf die Mattscheibe starrte, verzog ich mich wieder zu mir ins Zimmer. Ich wusste, wenn er was haben wollte, würde er mich rufen. Nach einiger Zeit kehrte ich in die Stube zurück um zu überprüfen, dass alles okay war … Jeremy hatte es irgendwie geschafft, die Tür zur Terrasse zu öffnen … heute denke ich, dass sein Wille genügt hatte, denn er hatte ebenfalls Magie im Blut … ich stürmte nach draußen lief über den Rasen und … fand ihn im Gartenteich…“ Sie verstummte und schaute in betretende Gesichter. „Du konntest nichts mehr tun?“, fragte Hermine bestürzt. Susan schüttelte den Kopf. „Er war bereits tot, als ich ihn aus dem Wasser geholt hatte. Ich wusste, dass es zu spät war. Und zu dem Schmerz hatte sich auch Angst gemischt. Was würden meine Eltern sagen? Ich dachte, sie würden mich verjagen, aber stattdessen hielten sie mich in den Armen, als sie es erfuhren…“ Ihre Stimme war genauso mild wie immer aber es stach auch eine große Traurigkeit aus ihr hervor. Ginny nahm sie in den Arm. Ron öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Man sah ihm an, wie geschockt er war. Auch Harry war sprachlos. Er stellte sich vor, er hätte die Leichen seiner Eltern bergen müssen. Alleine der Gedanke verpasste ihm eine Gänsehaut. Ginny schniefte leicht und sagte: „Das tut mir so fürchterlich Leid!“ Susan lächelte sie an, aber ihre Freunde erkannten, dass es nicht ganz echt war. Die ganze Sache noch einmal zu erzählen und die Bilder des Schreckens noch einmal vor sich zu sehen, trübten ihre sonst so fröhliche und sanfte Art. „Es ist schon in Ordnung … ich habe gelernt, damit zu leben. Vielleicht hatte er auch wirklich sich selbst daran gehindert, wieder hoch zu kommen, ich weiß es bis heute nicht. Oder es war ein gewöhnlicher Schockzustand eines Kleinkindes. Aber auf jeden Fall geht es ihm da, wo er jetzt ist gut und das ist die Hauptsache.“ Sie stand auf. „Ich werde schlafen gehen. Wir sehen uns morgen … Gute Nacht.“ Sie stieg die Treppe hoch und war froh, alles erzählt zu haben. Es hatte gut getan, einmal darüber zu sprechen. Sie hatte das Gefühl, als hätte sich ein dunkler Teil in ihr gelöst. Bereits am nächsten Morgen, war sie wieder ganz die Alte und lachte mit den anderen zusammen, als Ron lauthals über Krummbein schimpfte, weil der ihm soeben die Krallen in die Hacken gehauen hatte. Der einzige Gedanke, der ihre fröhliche Stimmung einen kleinen Dämpfer versetzte, war der, ob Malfoy sein Versprechen halten würde, und sie nicht weiter mit bösen Überraschungen und Demütigungen belästigen würde. „Ich werde es sehen…“, murmelte sie und trat auf Hermine zu die am Portrait auf sie wartete um mit ihr zum Frühstück zu gehen.

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TBC


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