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Fanfiction

Die Ă„rgernisse des Severus S. - Studentenleben - VIII

von käfer

Vorab: @halbblutprinzessin137: die Reibereien zwischen Severus und Lockhart gehen erstmal weiter und ich bin mir gar nicht so sicher, wer in diesen Studententagen die Oberhand behält... Also: schön neugierig bleiben, es passiert schon noch ein bisschen was...



Nach Vorlesungsschluss wartete Severus auf Mandy. Er entschuldigte sich und erzählte ihr bei einem Eis, warum er nicht gekommen war.
„Du denkst, Gilderoy hat bei dir abgeschrieben?“, fragte sie ungläubig.
„Ich vermute es, aber ich kann es nicht beweisen“, sagte Severus nachdenklich. „Und vor allem – ich kann mir nicht so richtig vorstellen, wie er das gemacht haben sollte. Mir die Vorbereitungen aus der Tasche zaubern – das geht vielleicht noch. Aber zum Abschreiben saß er in der Klausur eigentlich zu weit weg. Außerdem passt Thunderstorm immer auf wie ein Luchs. Wenn Gilderoy von mir abgekupfert hat, muss er das anders geschafft haben, mit irgendwelchen Sprüchen oder so.“
Mandy schüttelte den Kopf. „Hast du nicht mal gesagt, dass du Magie spüren kannst?“
„Ja, aber das College ist so voll damit, dass ich kaum noch einen einzelnen Zauber erkennen kann.“
„Warum sollte Gilderoy eigentlich abschreiben? Alle reden doch davon, wie gut er ist.“
„Das habe ich mich auch schon gefragt. Aber – hat er schon einen Beweis geliefert, WIE gut er ist?“
Mandy zuckte mit den Schultern und beschäftigte sich mit ihrem Eis. Plötzlich sah sie zur Uhr. „Du, ich habe heute nicht so sehr viel Zeit. Mein Dad besteht darauf, dass ich zu seiner Tante mitkomme.“ Sie zog eine Grimasse.
„Das macht gar nichts, ich habe auch noch einiges zu tun….“
„Du überarbeitest dich noch. Hast du mal in den Spiegel geguckt? Du siehst furchtbar aus, als hättest du die Nacht durchgemacht.“
„Habe ich auch. Hab ´ne hübsche Nebenbeschäftigung.“
Mandy warf den Löffel hin. „Ist sie rothaarig?“
Severus verstand nicht, was sie meinte.
Trotzig sagte Mandy: „Ich hab´ doch Augen im Kopf. Du schielst doch ständig nach dieser Lily Potter!“
Jetzt begriff Severus. „Ich kannte Lily schon, als wir noch im Sandkasten gespielt haben. Außerdem ist sie inzwischen verheiratet. Meine Nebenbeschäftigung hat mit Zaubertränken zu tun, ich analysiere Zeug und braue auch mal was zusammen.“ Severus riss sich zusammen. Er durfte Mandy keinesfalls zu viel erzählen.
Sie schaute immer noch recht skeptisch. „Bringt es wenigstens was ein?“
„Mehr Ehre als Geld.“

Severus´ empfindliche Nase nahm den feinen Duft wahr, ehe er Lockhart sah. Der stand ein paar Schritte weit weg, am Arm Fiona Crinkle, die Collegeprinzessin. Mit gerümpften Nasen sahen die beiden sich um. „Gilderoy, das hier ist mir entschieden zu primitiv“, maulte Fiona. Lockhart nickte. „Du hast recht. Komm, wir gehen ins Marylyn´s.“
Lockhart entdeckte Severus und Mandy; er warf ihnen einen Blick zu, den Severus absolut nicht zu deuten vermochte.

Zu Hause machte Severus sich erst einmal daran, sein Analysebesteck nochmals zu säubern und zu prüfen. Dann vernichtete er den Rest seiner selbstgemischten Tinte und die damit geschriebenen Aufzeichnungen. Niemand sollte die Spur der verdorbenen Zutaten zu ihm verfolgen können.
Anschließend sorgte Severus für Ordnung und Sauberkeit in Wohnung und Labor. Zuletzt blieb noch die Flasche mit den stinkenden Spinneneiern. Severus suchte sich damit eine einsame Stelle in den Klippen von Cornwall. Er legte seine Kleidung ab, kroch in eine Höhle ein paar Meter weit weg und verbrannte das schleimige, stinkende Zeug nach und nach. Schließlich schickte er eine hungrige Flamme in die Flasche, löste das Etikett ab und versteckte die Flasche in einer Felsspalte.
Nach getaner Arbeit schwamm er eine Stunde lang. Trotzdem hatte Severus noch den ganzen Tag das Gefühl, nach überaltertem Räucherkäse zu riechen.
In dieser Nacht gönnte Severus sich mehr als acht Stunden Schlaf. Die nächsten Nächte würden sehr kurz werden, wenn er überall und nirgends unterwegs war, um die Zutaten für den Schmerzverstärkungstrank zusammenzubekommen. Man konnte viel Geld sparen, wenn man wusste, wo und wie etwas zu finden war; außerdem war frisches Zeug in der Regel besser. Was man investieren musste, waren Zeit, Geduld und ein paar Nerven. Ersteres war bei Severus oft knapp, aber geduldig war er und es brauchte schon einiges, um ihn nervös zu machen.
Die Zubereitungsanweisung für den Schmerzverstärkungstrank hatte Severus auswendig gelernt und weit entfernt von Kirkwood Castle an einer schwer zugänglichen Stelle ein geheimes Labor eingerichtet, wo er die verbotenen Sachen für Voldemort herstellte. Wer ihn „daheim“ besuchte, würde nichts als die üblichen Experimente eines künftigen Tränkemeisters sehen.
Und wenn Severus ein gewisses Etablissement in der Londoner Krummengasse aufsuchte, trug er ĂĽber dem Dunklen Mal eine Tarnmanschette, obwohl sich manche Dame dort geehrt fĂĽhlen wĂĽrde, einen Todesser bedienen zu dĂĽrfen. Doch noch nichts sollte ihn mit dem, dessen Namen man nicht aussprach, in Verbindung bringen.

Am folgenden Montag um halb drei bot sich vor dem Büro von Professor Thunderstorm das gleiche Bild wie schon in der Woche zuvor, mit dem Unterschied, dass Gilderoy Lockhart diesmal zu einem leuchtend roten Anzug einen himmelblauen Umhang trug. Severus wusste, dass derartig gewagte Farbkombinationen unter jungen Zauberern der letzte Schrei waren; trotzdem war er der Meinung, dass solche bunte Kleidung eher für Mädchen geeignet war. Lockhart erinnerte ihn ein bisschen an einen Kasper. Severus konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Hallo, Severus!“, grüßte Lockhart eine Spur zu freundlich. „So sieht man sich wieder.“
„Hmm“, brummte Severus und musste schon wieder grinsen. Er hatte gerade auf Lockharts linker Schuhspitze – modischstes Kroko-Imitat aus blauem Lackleder, versteht sich – einen Vogelklecks entdeckt. Sein Blick wanderte aufwärts – und tatsächlich, am Umhang, ungefähr auf Kniehöhe war noch eine Spur. Grins!
Lockhart zupfte den Umhang zurecht, lächelte einer vorübergehenden Doktorandin zu und wurde mit einem bewundernden Blick belohnt.
„Bist du dir ganz sicher, dass du auf mein Angebot nicht eingehen willst?“, fragte Lockhart unvermittelt.
„Welches Angebot?“, fragte Severus irritiert zurück.
„Ich hatte dir doch einige von meinen Umhängen angeboten.“
„Ach, das meinst du! Nein, danke, das habe ich nicht nötig.“
„Na gut“, Lockhart zuckte betont gleichmütig mit den Schultern. „Dann schenke ich die Klamotten eben jemand anderem. Wollte nur ein gutes Werk tun.“
Severus zischte: „Wenn du wirklich ein gutes Werk tun willst, dann lass mich in Ruhe, ja?“
Lockhart machte eine abwehrende Geste. „Huch, schon gut, schon gut. Sei doch nicht gleich so giftig.“

Punkt halb drei öffnete Professor Thunderstorm seine Bürotür von innen und bat zunächst Severus herein. Mr. Lockhart möge doch bitte noch einen Moment Geduld haben. Lockhart protestierte: „Sie hatten mich für halb drei bestellt, Professor. Ich habe heute noch etwas vor und kann nicht ewig warten.“
Kalt erwiderte Thunderstorm: „Sie haben heute ein Gespräch mit mir vor, Mr. Lockhart, und Sie werden noch zwei Minuten warten, bis ich bereit bin, mit Ihnen zu reden.“
Ohne auf Lockharts Proteste zu achten, schloss Thunderstorm die Tür hinter Severus und sagte: „Ich biete Ihnen keinen Platz erst an, es lohnt nicht, sich zu setzen.
Ich habe Ihre Klausur von letzter Woche durchgesehen und konnte abgesehen von einem fehlenden i-Punkt keine Fehler finden, so sehr ich mich auch bemüht habe. Sie erhalten ein „Ausgezeichnet“ und sind von jedem Betrugsverdacht freigesprochen. Mehr wollte ich Ihnen gar nicht sagen. Auf Wiedersehen.“
Erleichtert verlieĂź Severus das College und ging seiner offiziellen und inoffiziellen Wege.

Die Vorlesungen über Tränkekomposition, die Severus jetzt zusammen mit den Studenten des fünften Semesters besuchte, erinnerten ihn an seine ersten dilettantischen Versuche in Hogwarts. Anfangs hatte er wild drauflos probiert und natürlich nur ganz selten Erfolg gehabt. Sehr schnell war er dann dazu übergegangen, Zutaten und Prozesse genauestens zu betrachten und das zuerst zu probieren, was den größten Nutzen versprach. Schlagartig war die Trefferquote auf fünfzig Prozent gewachsen.
Auch jetzt experimentierte Severus noch in seinem Labor in Kirkwood Castle. Die Gifte fĂĽr Voldemort allerdings bereitete er streng nach Anweisung. Der Dunkle Lord war zu anspruchsvoll, Severus konnte sich keine Fehler erlauben.
Professor Thunderstorm war so hingerissen von Severus´ Ideen und Erfolgen, dass er den Rektor informierte. Professor Spellman ließ seinen halbfertigen Zeitumkehrer liegen und sah Severus bei der Arbeit zu.
Nach einem solchen Praktikum sagte Spellman zu Thunderstorm: „Er kann es schaffen. Er wird es schaffen. Geben Sie ihm das Thema, über das wir neulich gesprochen haben."
Severus wusste, was „es“ war. Thunderstorm hatte schon zu Semesterbeginn von der Möglichkeit gesprochen, Studienabschluss und Tränkemeisterdiplom quasi in einem Rutsch zu erledigen.
Severus würde beide Prüfungen ablegen und dann dem alten Dumbledore eine Bewerbung schreiben, dass der gar nicht anders konnte als ihn einzustellen. Wenn er im nächsten September nicht in Hogwarts anfangen konnte, blieb die Schultür für ihn wahrscheinlich zu. Horace Slughorn hatte angekündigt, mit dem Ende des laufenden Schuljahres in den Ruhestand zu gehen. Wenn Dumbledore erst einmal jemanden eingestellt hatte, gab es nicht so schnell wieder einen freien Posten in Hogwarts…

In Severus´ regulärem Studiengang beschäftigte man sich mit der Herstellung von Heiltränken. Severus folgte dem Stoff sehr aufmerksam. Wenn es mit der Stelle in Hogwarts nichts werden sollte, würde er sich im St. Mungo´s bewerben. Das wäre von den Arbeitsaufgaben her vielleicht der interessantere Job, vor allem, wenn er es in die Entwicklungsabteilung schaffen konnte. Aber in Hogwarts gab es zur Arbeitsstelle Wohnung und Vollverpflegung gratis und dann war da noch die riesige Bibliothek…
In den Pausen verfluchte Severus mitunter sein gutes Gehör. Er bekam alles mit, was im Raum gesprochen wurde – und das waren meist Erzählungen über irgendwelche haarsträubenden Abenteuer, die Gilderoy Lockhart in Australien bestanden hatte. Zuweilen fragte Severus sich, wenn Lockhart denn eigentlich gelernt hatte, denn seinen Reden nach war der Stoff von Cambridge zum größten Teil Wiederholung für ihn.
Außerdem gab Gilderoy dauernd Modetipps. Er war diesbezüglich immer auf dem Laufenden und hatte sich beim MagischenModeMagazin als Model beworben. Tatsächlich wurde Lockhart zum Probefotografieren eingeladen, in der Januarausgabe erschienen ein paar Bilder. Aber eine feste Anstellung schlug er aus. „Die wollten mir nur einen Hungerlohn zahlen, dafür rühre ich doch keinen Finger!“ Eine ganze Pause lang ereiferte sich Gilderoy über den Geiz des Chefredakteurs.
Severus ging das Gerede auf die Nerven, er verdrückte sich nach draußen – und stieß mit Lily zusammen. Er erschrak. Lily sah kreidebleich aus; Severus` empfindliche Nase nahm den Geruch von Erbrochenem unter dem Parfümduft wahr. Unwillkürlich legte er den Arm um sie.
„Geht es dir nicht gut? Du siehst krank aus?“
„Nein, nein, Severus, alles bestens.“ Sie flüsterte etwas in sein Ohr. Severus errötete und er wusste, dass er sie endgültig verloren hatte.
Langsam drehte Severus sich um – und sah Mandy herannahen. Steile Zornesfalten wuchsen auf ihrer Stirn, die Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Ich denke, Ihr seid auseinander!?“, rief sie so laut, dass es auf dem Gang hallte.
Häh? Severus schüttelte den Kopf. „Ich es habe dir doch schon ein paar Mal gesagt – wir haben als kleine Kinder miteinander gespielt. Richtig zusammen waren wir nie.“
„Aber gerade eben hast du sie umarmt, ich hab´s doch gesehen!“
„Das war keine richtige Umarmung, glaub mir. Lily sah krank aus, deshalb…“
„Wir reden heute Nachmittag darüber, ich muss jetzt zur Vorlesung.“ Und schon trippelte Mandy den Gang hinunter. Erst in diesem Moment gewahrte Severus, dass die Tür zum Seminarraum weit offen war und Gilderoy Lockhart interessiert zu ihm herübersah.
„Probleme mit den Mädchen?“, fragte er sehr mitfühlend.
„Ich wüsste nicht, dass dich das etwas anginge!“, zischte Severus und drehte sich weg.
„Nun ja, ich wollte dir nur ein bisschen helfen, weil doch keine nach dir schaut…“
„Ob eine nach mir schaut oder nicht, kann dir doch egal sein! Kümmere dich besser um deine eigenen Probleme, verstanden?“
„Sei doch nicht gleich so grantig, Severus. Das ist dein Hauptproblem, du bist nicht freundlich, du lachst nicht, lächelst niemanden an. Und deine Kleidung, na ja.“
Severus verspürte Lust auf einen Cruziatus-Fluch, ließ es aber sein. Statt dessen sagte er: „Glaube bloß nicht, dass ich auf dich neidisch bin. Auf Vaterschaftsklagen kann ich getrost verzichten.“
Lockhart klappte der Unterkiefer herunter. „Wo-wo-woher w-w-weißt du das?“
Severus grinste so hämisch er konnte. „Man hört so einiges, wenn man die Ohren aufsperrt…“
Er hatte nicht glauben wollen, was er da zufällig mitbekommen hatte. Carol Whitehouse hatte es hinter vorgehaltener Hand ihrer Freundin erzählt. Carols Vater war Anwalt, er vertrat eine junge Frau, die Lockhart beschuldigte, der Vater ihres Kindes zu sein… Lockharts Reaktion war der perfekte Beweis, dass es stimmte. Severus war neugierig, ob Gilderoy der Vater war und Alimente zahlen musste oder nicht. Nun, es traf ja keinen Armen.

Professor Umbridge kam. Sie war ziemlich klein, hatte etwas mütterlich-matronenhaftes an sich, verstand Spaß und konnte auch über sich selbst lachen. Andererseits verfügte sie über ein unglaubliches Wissen und die Begabung, dieses Wissen weiterzugeben. Wenn jemand ein Vorbild für Severus war, dann Dorothy Umbridge. Er konnte nicht verstehen, warum sie von manchen Studenten „die Kröte“ genannt wurde. Gut, ihr Gesicht war nicht unbedingt schön zu nennen, sie hatte leicht vorquellende Augen und einen breiten Mund, es erinnerte einen schon ein bisschen an eine Kröte. Aber sonst wies die Professorin keine der Eigenschaften auf, die man gemeinhin mit Kröten verbindet.
Professor Umbridge war immer für eine Überraschung gut. Heute stellte sie sich vorn hin und sagte: „Ich finde, einer der Pädagogikstudenten sollte uns sein Redetalent unter Beweis stellen und eine kurze Zusammenfassung der letzten Vorlesung liefern. Wie wäre es mit Gilderoy Lockhart?! Bitte schön, kommen Sie nach vorn.“
Lächelnd stand Lockhart auf und schritt langsam nach vorn, drehte sich um und sah lächelnd in die Runde. Severus gewahrte Angst in Lockharts Augen. Gilderoy verschränkte die Finger ineinander und begann: „Heiltränke. Nun ja, Heiltränke sind, wie der Name schon sagt, zum Heilen da.“ Unsicher lachte er ein bisschen und fuhr dann, noch immer lächelnd fort: „Was heilt man mit Heiltränken?“ – Kunstpause, Lächeln – „Krankheiten, natürlich. Krankheiten sind…“
So hangelte er sich von Satz zu Satz, redete fünf Minuten lang, aber was er sagte, hatte mit dem Stoff der letzten Vorlesungen nicht das geringste zu tun. Severus hörte nicht zu, er war gerade im Lehrbuch auf eine Tinktur gestoßen, die blaue Flecken verschwinden ließ, und lernte Zutaten und Zubereitung auswendig.
„…völlig ungenügend, Mr. Lockhart. Sie haben nichts vorgetragen als allgemeines bla-bla. Davon hatte ich in den letzten beiden Vorlesungen aber nicht gesprochen. Wenn Sie später so an Ihren Unterricht herangehen, werden ihre Schüler dümmer aus der Klasse gehen als sie gekommen sind. Ein freundliches Lächeln genügt nicht. Setzen Sie sich und machen Sie in Zukunft in meiner Vorlesung die Ohren auf.“
Severus unterdrĂĽckte ein Grinsen, indem er in Gedanken die Zubereitung des Erguss-Verschwindikus-Serums wiederholte.
In der Pause zischte Lockhart hinter ihm: „Das war deine Schuld, Snape. Du hast mich verhext, ich wusste auf einmal gar nichts mehr. Das wirst du mir büßen!“
Severus drehte sich um: „Spinnst du, Lockhart? Warum sollte ich dich verhexen, selbst wenn ich es könnte?“
„Ist doch klar!“, erwiderte Lockhart beleidigt. „Du willst der Beste sein.“
Severus schüttelte den Kopf. „Geh mal zum Psychiater, Gilderoy. Du musst aufhören, dich für den Mittelpunkt des Universums zu halten.“ Severus drehte sich um und ließ Lockhart stehen. Mit diesem Blödmann wollte er nichts mehr zu tun haben.
Dummerweise wurde Severus aber mit Gilderoy Lockhart und Carol Whitehouse zusammen in eine Arbeitsgruppe gesteckt, als es an praktische Ăśbungen ging.
Sie machten einen Termin aus, an dem sie sich nachmittags treffen wollten, um das Praktikum vorzubereiten, was bedeutete: die Theorie auszuarbeiten und die Zutaten zu beschaffen.
Carol und Severus waren pünktlich zur Stelle, wer nicht kam, war Lockhart. Nach einer Viertelstunde sagte Carol: „Lockhart ist hübsch und nett, aber ziemlich hohl in der Birne. Lass uns anfangen, damit wenigstens wir zwei wissen, worum es geht.“
Severus war einverstanden und sie machten sich an die Arbeit. Mit Carol war ein gutes Zusammenarbeiten, sie ordnete sich freiwillig Severus unter, der genau wusste, woher welche Information zu bekommen und wo die einzelnen Zutaten zu finden waren. Schließlich hatten sie drei Listen angefertigt – eine für jedes Mitglied der kleinen Arbeitsgruppe. Severus schlug vor, sie sollten Lockharts Liste aufteilen und auch noch mit erledigen – vorsichtshalber. „Wenn wir die Zutaten nicht vollständig haben, kriegen wie den Trank nicht zusammen.“ Carol nickte und schrieb die Sachen auf, die sie von Lockharts Liste besorgen würde. Severus übernahm den Rest.
Sie klappten gerade die Bücher zu und ordneten die Unterlagen, als Lockhart angerannt kam. Mit strahlendem Lächeln sagte er: „Carol, du glaubst gar nicht, was mir eben passiert ist! Also, das ist…“
Carol unterbrach ihn wütend: „Wir waren vor einer Stunde zum Lernen verabredet. Da wäre eine Entschuldigung eher angebracht als eine tolle Geschichte. Wir haben für dich mitgearbeitet und die Aufgaben verteilt. Hier, deine Liste. Bis morgen!“ Halb im Gehen ließ Carol ihre Papiere in die Tasche zischen, sie sprintete fast nach draußen.
Lockhart wandte sich Severus zu: „Warum hast du Carol gegen mich aufgehetzt? Bist du neidisch, weil sie mit mir spricht und mit dir nicht?“
Kalt erwiderte Severus: „Falls es dich interessiert: wir haben gearbeitet. Außerdem habe ich es nicht nötig, jemanden gegen dich aufzuhetzen, Carol hat selbst genug Grips im Kopf, um zu sehen, was für eine taube Nuss du bist.
Sieh bloß zu, dass du deine Vorbereitungen machst, sonst passiert was.“ Severus verspürte schon wieder Lust auf einen Cruziatus-Fluch, er beeilte sich, hinauszukommen.

Ein paar Minuten später saß er mit Mandy an einem kleinen Tisch in ihrem Lieblingscafé. Jeder hatte eine Kaffeetasse vor sich stehen. Mandys war leer, während Severus´ Kaffee in der Tasse kalt wurde. Eine halbe Stunde versuchte er nun schon, Mandy davon zu überzeugen, dass er nicht „hinter Lily her“ war. Mandys Gesichtsausdruck war und blieb skeptisch. Nun sah Severus nur noch einen Ausweg. Er beugte sich zu Mandy hinüber und flüsterte: „Kannst du was für dich behalten?“
Mandy sah ihn finster an, nickte aber.
„Es soll im College eigentlich niemand erfahren. Lily bekommt ein Kind. Von James, versteht sich. Deshalb war ihr heute Vormittag übel. Deshalb habe ich mal kurz meinen Arm um sie gelegt. Um sie zu stützen, verstehst du?“
Mandy flüsterte mit erstickter Stimme: „Zwischen Euch ist wirklich nichts mehr?“
„Zwischen uns war nie was“, antwortete Severus schroff und stürzte den kalten Kaffee hinunter. Er musste los, hatte noch ein riesiges Arbeitspensum vor sich.
„Kein Student, den ich kenne, arbeitet so viel wie du“, sagte Mandy, Zweifel in der Stimme.
„Von nichts kommt nichts. Ich will nächstes Jahr schon fertig werden und das Tränkemeisterdiplom gleich mit ablegen.“
„Warum willst du dich so beeilen?“
„Im September wird in Hogwarts eine Stelle frei. Ich muss zusehen, dass ich was verdienen kann, verstehst du?“
„Unterstützen dich deine Eltern nicht?“
„Hab´ keine Eltern mehr, überhaupt keine Verwandten.“ Das war gelogen, aber Severus hatte keine Lust, Mandy (oder irgendjemandem sonst) etwas über seine Familie zu erzählen.
„Oh“, machte Mandy nur kurz und gab ihm ein Küsschen, dann verabschiedeten sie sich und disapparierten in verschiedene Richtungen.
Keiner von beiden hatte Gilderoy Lockhart wahrgenommen, der die Abschiedsszene beobachtet hatte und sich nun grinsend die Hände rieb.


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