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Fanfiction

Harry Potter und die Rückkehr der Zauberer - Kapitel 35 Eine neue Hoffnung

von Reaver

Die Kälte kroch in seine Glieder und schien auch seinen Geist zu lähmen. Die Tränen versiegten, genau wie die Trauer und Schuldgefühle. Dafür hielt eine eisige Leere in seine Seele Einzug.
„Komm Harry, wir können nicht hier draußen bleiben.“, flüsterte ihm Ginny ins Ohr. Harry nickte nur stumm, warf einen letzten Blick auf das weiße Grabmal und Fawkes, wandte sich dann um und ging neben Ginny langsam zum Schloss zurück. Das Unwetter tobte mit unverminderter Heftigkeit, aber im Westen wurde es langsam heller. Windböen zerrten an ihrer nassen Kleidung, als sieden Weg zum Schloss entlang gingen. Überall lagen Steine und Stücke des zerborstenen Tores herum, die in die Nacht hinaus geschleudert worden waren. Helles Licht erhellte die Eingangshalle und überzog den von Wasser glänzenden Boden mit einem goldenen Schimmer. Im Tor stand ein Auror, in dem typischen dunkelblauen Mantel. Mit erhobenen Zauberstab eilte er ihnen entgegen, dann huschte Erkennen über sein bärtiges Gesicht und er geleitete sie zurück in die Halle. Viele Auroren eilten durch den verwüsteten Raum, der noch immer vom Geruch nach verbrannten Fleisch erfüllt war. In einer Ecke der Halle, die vor Regen und Wind geschützt war, standen einige Tragen. Harry erkannte, dass McGonagall auf der ersten Trage ruhte und von einer Heilerin versorgt wurde.
„Hey Harry!“, rief ihm jemand zu. Langsam wandte sich der Angesprochene um und erkannte Marcus, der auf ihn zu eilte.
„Hallo.“, begrüßte ihn Harry.
„Harry, schön, dass es dir gut geht. Ihr habt die Todesser ja gut beschäftigt! Super, wenn wir solche engagierten jungen Zauberer......“, begann der Auror, brach dann aber ab, als Harry einfach weiterging. Auf der umgestürzten Säule saßen einige Mitglieder der DA, teilweise mit Tränen in den Augen. Hermine saß mit geschlossenen Augen am Ende der Reihe, den Zauberstab immer noch in den Händen. Seamus wippte nervös mit seinem linken Bein und fuhr sich immer wieder mit der Hand durch das Gesicht.
„Harry.“, schluchzte Hermine, als sich Harry neben ihr auf den kalten Stein sinken ließ. Ginny setzte sich neben ihn und zog ihren nassen Umhang enger um die Schultern. „Harry, warum passieren diese Sachen?“, fragte Hermine mit tränenerstickter Stimme.
„Ich kann jetzt sagen, weil wir als einzige Voldemort im Weg standen, aber das wäre die einfache Erklärung. Die, die gut klingt. Die, auf die man sich was einbilden kann. Die andere Erklärung ist: Weil ich kämpfen wollte, für etwas kämpfen wollte. Warum gibt es diesen Krieg? Nur, weil wir uns nicht beugen wollen. Aber dadurch klebt nun das Blut von uns und den Todessern an diesen Mauern.“, sagte Harry bitter.
„Oh Harry, das ist nicht deine Schuld.“, flüsterte Hermine und legte ihm einen Arm um die Schulter. „Wenn, dann ist Voldemort schuld.“ So verharrten sie eine Zeit lang, bis einige Auroren kamen und die einzelnen Mitglieder der DA einzeln nach Hause brachten. Harry sah sich ein letztes Mal in der Halle um. Also war ihm wieder ein Zuhause von Voldemort genommen worden. Diesmal das, mit dem er sich am meisten verbunden fühlte. Das, wofür er gekämpft hatte, wofür Freunde gestorben waren. Neville, dachte Harry und ein bitterer Kloß saß in seinem Hals. Er hatte nicht mitbekommen, wann der Todesfluch ihn erwischt hatte, oder wer ihn ermordet hatte. Doch es änderte nichts daran, dass er tot war. Was würde seine Großmutter sagen? Immer hatte sie ihn zu großen Taten angespornt, ihn getriezt, damit er auch solche Fähigkeiten entwickelt wie sein Vater. Dabei, dachte Harry, stand er ihm selbst nicht in Mut und Entschlossenheit nach. Natürlich, es hatten sich ihm nie so viele Möglichkeiten geboten, seinen Mut unter Beweis zu stellen, aber Harry hatte meist nur das getan, was er hatte tun müssen, nicht weil er sich selbst beweisen wollte. Immer, wenn es die Situation erforderte, hatte Neville ihm zur Seite gestanden.
„Mr Potter, würden sie bitte kommen?“, fragte die dunkle, warme Stimme eines Aurors. Harry sah auf und erkannte, dass er als einziger noch auf der umgestürzten Säule saß. Hermine und Ginny warteten am Tor auf ihn. Ihr Gepäck schwebte neben ihnen. Harry stand ächzend auf. Jetzt, wo kein Adrenalin mehr durch sein Blut zirkulierte, spürte er die vielen kleinen Prellungen und Kratzer, die er sich zugezogen hatte.
„Ja, bin schon soweit.“, antwortete Harry. Seinen Koffer hatte man schon herunter gebracht. Er ließ ihn neben sich her schweben und trat zusammen mit seinen Freunden wieder hinaus in das jetzt nur noch schwache Unwetter. Es regnete nach wie vor in strömen, aber es zuckten keine Blitze mehr über das Firmament. Schweigend, begleitet von zwei Auroren, gingen sie durch den tiefen Morast hinunter zum äußeren Tor von Hogwarts, vorbei am weißen Grabmal Dumbledores. In Gedanken verabschiedete sich Harry von dem ehemaligen Direktor. Er rechnete nicht damit, dass Hogwarts, nach dem heutigen Vorfall jemals wieder seine Pforten öffnen würde. Nicht, bis Voldemort besiegt sein würde.
Seine feuchten Sachen sogen sich erneut mit Wasser voll und klebten kalt an seiner Haut. Schlamm schwabte in Harrys Schuhe, während er den Weg hinab trottete. Keiner von den Anwesenden sprach ein Wort. Schweigen hatte sich wie ein unsichtbares Leichentuch über die kleine Gruppe gelegt. Den Blick starr nach vorne gerichtet gingen sie nebeneinander her. Das uralte schmiedeeiserne Tor hing los in den Angeln, die Gitterstäbe nach innen gebogen, als hätte ein riesiger Rammbock es durchbrochen. Dies alles bemerkte Harry kaum. In düsteren Gedanken versunken verließ er endgültig das Gelände von Hogwarts. Hinter Regenschleiern kaum zu erkennen glühte ein Fenster in dem höchsten Turm von Hogwarts, dass ihm wie ein Auge nach zu starren schien. Die einzelne Kerze, die dort auf dem Fensterbrett brannte, flackerte ein letztes Mal hell auf, bevor sie erlosch. Gerade, als Harry seinen Fuss über die Schwelle des Tores setzte verdunkelte sich das Fenster und wurde wieder ein Teil der schwarzen Wand, hinter der sich das Schloss verbarg.
Hogsmeade lag wie ausgestorben vor ihnen, als sie mit den ersten Strahlen der Jungen Sonne, die über den Horizont kletterte, das Dorf erreichten. Das Licht schien die Geschehnisse der vergangenen Nacht zu verhöhnen. So hell die Sonne scheinen mochte, es gelang ihr nicht, ihre warmen Strahlen bis in Harrys Herz zu schicken. Der Platz in der Mitte des Dorfes, auf dem ein alter Baum seine nun vom Sturm entlaubten zweige in den Himmel streckte, hatte sich in ein Schlammfeld verwandelt. Sie versammelten sich unter dem Baum und ergriffen ihre Koffer.
„Wo sollen wir denn hin?“, fragte Hermine, die zu den braunen Zweigen des Baumes empor blickte.
„Zum Fuchsbau, dort seid ihr erstmal in Sicherheit.“, antwortete einer der Auroren, der versuchte mit dem Zauberstab seine schwarzen Stiefel vom Schlamm zu befreien.
Wie schon so oft bevor nahmen sie sich an den Händen. Harry spürte, wie wieder die Welt über ihm zusammenzustürzen drohte. Gerade, als der Druck fast unerträglich war verschwand er wieder. Sonnenstrahlen stachen durch seine Lider, als er sie wieder öffnete. Vögel zwitscherten in den Büschen am Wegesrand und der Himmel war von strahlendem Blau. Harry hatte das Gefühl, als würde sich die ganze Schönheit der Welt über ihn lustig machen. Das Haus der Weasley wurde von der Sonne angeleuchtet, als sie um eine Wegbiegung gingen und es vor sich sahen. Hier schien es in der Nacht keinen Sturm gegeben zu haben, denn das Gras war zwar von Tauperlen benetzt, die im Licht des neuen Tages glitzerten, aber der Boden war nicht vom Regen aufgeschwemmt, wie in Hogwarts. Mrs Weasley öffnete bereits die Türe, als sie noch über 50 Meter weit entfernt waren und eilte ihnen entgegen. Stürmisch schloss sie Ginny in die Arme und drückte ihre Tochter fest an sich. Danach verfuhr sie mit Tränen in den Augen bei Hermine und Harry genau so.
„Ich bin ja so froh.“, schluchzte sie, als sie Harry wieder losgelassen hatte. „Wie konntet ihr nur so etwas leichtsinniges machen?“ Sie sah die drei erwartungsvoll an, aber keiner wollte antworten. Harry starrte zu Boden und sah einer Biene zu, die auf einem Löwenzahnblatt ihre Flügel trocknete.
„Können wir nicht drinnen reden, Mum, wir sind alle hundemüde.“, sagte Ginny schließlich und ihre Mutter beeilte sich sie ins Haus zu führen. Gedämpftes Licht empfing sie in der wohlbekannten Küche. Es roch nach frischem Kräutertee, der in einer großen Kanne auf dem Herd vor sich hin dampfte. Zu ihrer Überraschung saß Ron, ziemlich bleich im Gesicht und Augenringen, am großen Küchentisch. Lustlos drehte er einen Becher Tee in den Händen.
„Ron!“, rief Hermine aus, als sie ihn erkannte. Ron sah kurz auf, starrte dann aber wieder auf seine Finger, die über das Porzellan der Tasse glitten. Hermine wollte gerade dazu ansetzen, etwas zu sagen, wurde aber von Mrs Weasley unterbrochen, die hinter ihnen die Küche betrat.
„So Kinder, setzt euch, ihr müsst ja furchtbaren Hunger haben.“, sagte sie eifrig und ließ einen riesigen Topf auf den Herd schweben.
„Ich bin nicht hungrig.“, knurrte Harry knapp und begann schnell die Treppe empor zu steigen, den Koffer vor sich her schwebend. Er erreichte die wohlbekannte Türe, die ihn in Rons Zimmer brachte und öffnete sie mit seinem Zauberstab. Durch das Fenster fiel ein breiter Lichtstrahl in das Zimmer. Blinzelnd schloss Harry die Fensterläden, damit er wenigstens ansatzweise etwas erkennen konnte. Rons Koffer stand in einer Ecke und wurde von Pigwidgeon bewacht, der jetzt freudig auf Harry zu flog. Hedwig schuhute leise, als die winzige Eule sich auf Harrys Kopf niederließ. Er beachtete das aufgeregte Gezwitscher nicht, sondern ließ sich mit ausgestreckten Armen und Beinen auf das Bett fallen. Die Matratze knarrte unter ihm, doch dies bemerkte Harry nicht, denn er war schon eingeschlafen.
Harry hatte einen schlechten Geschmack im Mund, als er am nächsten Morgen erwachte. Sein Körper schien ein einziger Blauer Fleck zu sein, der kontinuierlich Schmerzpfeile aussendete. Er erinnerte sich schemenhaft eine Hölle böser Träume durchlebt zu haben, die ihn nicht ruhig hatten schlafen lassen. Stöhnend drehte er sich auf die Seite, nur um sich sofort wieder auf den Rücken zu legen. Seine Schulter tat entsetzlich weh.
„Oh Gott!“, brachte er über die Lippen und öffnete die Augen. Blasses Licht fiel durch die Fensterläden in den Raum. Rons Bett war zerwühlt, aber es gab keine Spur von ihm. Harry versuchte sich aufzusetzen, aber sofort wurde ihm schwindelig, so dass er sich in die Kissen zurücksinken ließ und seinem Kreislauf erlaubte auf Touren zu kommen. Nach einer Ewigkeit, wie ihm vorkam, die er damit verbrachte gegen die Decke zu starren und dabei zusah, wie es langsam heller wurde, bis sich eine Wolke vor die Sonne schob, die ihren Schatten auf die Erde warf, fühlte er sich kräftig genug seine Beine aus dem Bett zu schwingen. Der Boden war kalt und Harry bückte sich hastig nach seinen Schuhen, um diese anzuziehen. Kurz bevor seine Hand das schwarze Leder erreichte verharrte er in der Bewegung. Seine Schuhe waren schlammverkrustet und das Leder war abgewetzt und mit Rissen überzogen. Seufzend zog sich Harry nur ein paar Socken an, die er mit dem Zauberstab aus seinem Koffer fischte. Es tat gut, sich zu bewegen, auch wenn seine Gelenke bei jedem Schritt protestierten. Leise öffnete er die Türe und trat hinaus auf den Flur, der von einem köstlichen Geruch nach gebratenen Eiern und frischem Brot erfüllt war. Den Duft ignorierend ging er zum Badezimmer hinüber. Die Tür war nur angelehnt, was im zeigte, dass niemand im Moment darin war. Harry trat in das mit hellblauen Fliesen ausgelegte Badezimmer und schloss die Tür hinter sich. Der Spiegel war von der Luftfeuchtigkeit, die in dem Raum herrschte leicht beschlagen. Langsam wischte er mit der Hand über das kalte Glas. Das Gesicht, was ihn anstarrte hätte Harry kaum als das seine erkannt. Sein Haar war verklebt und das Gesicht von duzenden kleiner Schnitte durchzogen. Harry schnitt seinem malträtierten Spiegelbild eine Grimasse, während er sich mit einem Ruck abwandte. Vorsichtig zog er sein T-shirt aus, damit der Stoff nicht zu schmerzhaft über seine Prellungen rieb. Seine Rippen und die rechte Schulter leuchteten in allen möglichen Farben. Vorsichtig betastete er seine Verletzungen und verzog mehrmals schmerzhaft das Gesicht. Schließlich, stieg Harry in die Dusche und ließ sich heißes Wasser über den Körper laufen. Die Hitze vertrieb die Kälte, die sich in seinem Körper eingenistet zu haben schien, aber dennoch blieb ein kleiner Rest übrig, den auch die halbe Stunde unter der Dusche nicht vertreiben konnte. Kräftig rubbelte sich Harry mit dem Handtuch ab, bis seine Haut krebsrot wurde, obwohl er an Rippen und Schulter deutlich vorsichtiger zu Werke ging. Endlich hatte er das Gefühl, dass der Schmutz der Geschehnisse von gestern Nacht, fort gespült worden war.
Über eine halbe Stunde später trat Harry aus dem Bad. Nur mit einem Handtuch um die Hüften kehrte er in Ron und sein Zimmer zurück, um sich frische Sachen anzuziehen. Der flauschige Teppich kitzelte an seinen bloßen Füssen. Ron war nicht in seinem Zimmer, wie Harry erleichtert feststellte, als er zuerst nur seinen Kopf in den Raum steckte. Das Bett sah noch genauso unordentlich aus wie zuvor. Schnell suchte er sich eine neue Montur aus seinem Koffer, wobei er den sprechenden Hut und Godric’s Schwert so tief wie möglich unter Umhänge und Hosen verbannte.
„Ron! Du hast dich die ganze Zeit versteckt? Wie.....“, ertönte Hermines Stimme aufgebracht, als Harry langsam die Treppe hinunter ging. „Wie konntest du nur?“
„Ich hab mich nicht versteckt! Ich wollte den Todessern eine Falle stellen!“, konterte Ron aufgebracht. Ihre lauten Stimmen hallten durch das ganze Erdgeschoss und waren mit Sicherheit auch in den darüber liegenden Etagen zu hören.
„Ach ja? In einem Kleiderschrank? Ein Toller Plan Ronald!“, gab Hermine zurück.
„Du.... Du....“, zischte er weiter, aber dann erklangen schnelle Schritte und ein Ron, mit einem hochroten Kopf rannte die Treppe hinauf. Ohne Harry anzusehen eilte er an ihm vorbei. Kurze Zeit später knallte seine Zimmertür so laut, dass die Fensterscheiben im Erdgeschoss noch in ihren Rahmen zitterten. Verwirrt betrat Harry die Küche. Hermine saß händeringend am Tisch und starrte ihre Tasse mit dampfendem Tee feindselig an. Ginny, saß mit aufgestütztem Kopf neben ihr und blickte durch ihre roten Haare, die ihr in die Stirn hingen erfreut Harry an.
„Guten Morgen, sagt mal, was ist denn mit.......“, fing er an, aber da war schon Ginny aufgesprucgen und drückte nun ihre Lippen auf seinen. Er unterdrückte einen Schmerzenslaut, als seine Rippen gegen die Behandlung protestierten.
„Oh Harry....“, sagte Ginny, den Kopf an seine Schulter gelegt.
„Ja Ginny, auch schön dich zu sehen.“, gab Harry lächelnd zurück. Hand in Hand gingen sie zum Tisch zurück und setzten sich. Hermine hielt ihm wortlos den Tagespropheten hin.


Harry Potter verteidigt Hogwarts

Sie-wissen-schon-wer attackiert Zauberschule

Gestern Nacht zwischen 21 Uhr und Mitternacht gab es nach Angaben des Ministeriums für Zauberei einen tragischen Zwischenfall in der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei. Demnach sollen Todesser auf den Befehl von Sie-wissen-schon-wem die Schule angegriffen haben. Nur einigen mutigen Schülern und den Professoren McGonagall, Flitwick und Kingsley ist es zu verdanken, dass die Angreifer das Schloss nicht einnahmen. Harry Potter, der Junge, der überlebte, soll den Widerstand gegen die Todesser organisiert haben, indem er seine Mitschüler in mächtiger Verteidigungsmagie unterwies. Wir alle danken diesem jungen Mann für seine unerbittliche Tatkraft im Kampf gegen Sie-wissen-schon-wen
„Es ist schön zu sehen, dass es solch engagierten Nachwuchs gibt!“ Schwärmte ein Auror, der später am Ort des Geschehens eintraf. Tragischer weise forderte die Nacht den Tod von Neville Longbottom, einem guten Freund von Harry Potter. Der Sohn von den Auroren Frank und Alice Longbottom, die derzeit im Skt. Mungo Hospital behandelt werden, wurde Opfer eines Todesfluchs. „Wir alle trauern über den Verlust dieses Schülers, der sich so sehr für Hogwarts eingesetzt hat!“ Sagte Tiberius Ogden, der Minister für Zauberei, zu der Großmutter des jungen Zauberers.
Noch zu klären ist, wie die Todesser das Tor des Schlosses durchbrachen. Das Ministerium hüllt sich in Schweigen, ob dieses mysteriösen Umstandes. Gerüchten zu Folge soll Sie-wissen.schon-wer selber am Ort des Geschehens gewesen sein.
Das stark beschädigte Hogwarts (Bild auf der Titelseite) wurde für den normalen Schulalltag geschlossen. Die Jahrgänge, die ihre UTZ und ZAG Prüfungen absolvieren sollen, werden dies in einer gesicherten Umgebung im Ministerium machen können. Das Schuljahr endet offiziell mit dem heutigen Tage. Der Direktor von Hogwarts, Professor Horace Slughorn, stand derzeit noch nicht für eine Stellungnahme zur Verfügung. „Sein Aufenthaltsort ist derzeit ungeklärt.“ So der Pressesprecher des Ministeriums. Das Kollegium hat auch zwei weitere Verluste zu verzeichnen. Professor McGonagall erlitt während der gestrigen Auseinandersetzung Verletzungen und wird im Skt. Mungo Hospital behandelt. Der Lehrer für Zauberkunst Professor Caster O’Callag ist ebenfalls nicht auffindbar. Diese Umstände boten Anlass zu wilden Spekulationen, die nun durch das Ministerium geistern. Gesicherten Quellen zufolge soll es jedoch keine Verbindung zwischen O’Callag und Sie-wissen-schon-wem geben. Der Zaubereiminister fand die passenden abschließenden Worte in seiner Stellungnahme: „Es war ein schrecklicher, ein schwarzer Tag für uns alle!“
Rita Kimmkorn Weiter Seite 12



Wortlos legte Harry den Tagespropheten wieder auf den Tisch. Wie hatte es Mrs Longbottom wohl aufgenommen, dass der letzte Spross der Familie ums Leben gekommen war? Er wollte hier nicht länger sitzen bleiben und untätig darauf warten, das etwas geschah. Er wollte etwas tun, damit nie wieder so etwas geschehen würde.
„Harry? Alles OK?“, fragte Ginny, die mit ihm den Artikel gelesen hatte.
„Ja, ja, alles bestens.“, antwortete Harry in sarkastischem Tonfall.
„Du bist nicht schuld, an dem was passiert ist.“, entgegnete sie mit einem aufmunternen Lächeln, das jedoch seine Wirkung verfehlte.
„Aber Luna hat gesagt, dass......“, begann er, wurde aber von Ginny unterbrochen.
„Was sie gesagt hat, ist egal, Voldemort ist schuld und niemand sonst!“, meinte sie ruhig, aber mit einem leichten Zittern in der Stimme. Harry sah sie nur kurz an, dann wieder das Titelblatt der Zeitung, das die zerschmetterten Torflügel von Hogwarts zeigte. Trauer durchströmte ihn, als er das magische Bild betrachtete. Hinter dem zerstörten Tor huschten die Gestalten von Auroren und Ministeriumsangestellten umher, die wie emsige Bienen ihren Tätigkeiten nachgingen. Wie lange hatte er in diesen Mauern gelebt? Wann hatte er begonnen sie als sein Zuhause zu betrachten und wie glücklich war er gewesen von den Dursleys wegzukommen? Und nun dies.
„Harry, du darfst dich dafür nicht verantwortlich machen. Jetzt zählt nur, den Horkrux zu vernichten.“, sprach Hermine leise, zu ihm herüber gebeugt.
„All dies wäre nicht passiert, wenn Dumbledore mich nicht zu seinem Soldaten gemacht hätte!“, zischte Harry wütend und eine Wut gegen seinen ehemaligen Schulleiter stieg in ihm hoch. „Er hat mich doch nur benutzt! Er hat mich zu seiner Hand gemacht!“
„Harry, was sagst du da? Er hat uns immer unterstützt, wo es ging!“, rief Hermine schockiert.
„Nein, er hat uns Plätze in seinen Plänen gegeben, von denen wir nicht einmal etwas wussten! Umher geschoben wie Schachfiguren hat er uns, nur um seinen großen Widersacher Voldemort zu besiegen!“, entgegnete Harry aufgebracht. Irgendwer musste Schuld haben und wenn alle so überzeugt waren, dass er nicht jemand anderes.
„Harry, wieso sagst du sowas? Du machst mir Angst.“, gestand Ginny, die seine Hand ergriff.
„Weil ich........ Weil ich im Moment nicht mehr weiter weiß.“, entgegnete er. Sein Zorn auf sich und alle anderen war wieder so schnell verflogen, wie er gekommen war. Momentan schien er einfach nur von der Rolle zu sein. Kein wunder, bei dem was in den letzten Tagen passiert war, gestand er sich selber ein.
„Ach Harry. Wir sollten es langsam angehen und uns erstmal eine Auszeit gönnen.“, meinte Ginny und umarmte ihn.
„Eine Auszeit, während der Voldemort schalten und walten kann, wie er will? Nein, wir müssen weitermachen, oder es war alles um sonst!“, sagte Harry ohne eine Regung in der Stimme.
„Es war alles um sonst?“, wiederholte jemand Harrys Worte von der Küchentür aus. Die Köpfe von Harry, Ginny und Hermine ruckten herum. Arthur stand dort in der Tür und musste gerade herein gekommen sein. „Wenn etwas nicht um sonst war, dann das was du vollbracht hast Harry, in all den Jahren. Du hast immer wieder, egal wie schlecht die Karten waren, Voldemort die Stirn geboten. Du hast ihm vorgestern Nacht gezeigt, dass er noch lange nicht gewonnen hat. Ihr alle habt seine Todesser, seine mächtigsten Instrumente, wieder aus Hogwarts vertrieben. Ihr alleine! Eine Gruppe von jungen mutigen Zauberern, die fest entschlossen war Widerstand zu leisten! Ihr habt mich schwer beeindruckt.“, sprach Arthur lächelnd und setzte sich zu ihnen an den Tisch.
„Danke Dad, aber es war nicht so heroisch, wie du sagst.“, ergriff Ginny das Wort. „Neville ist tot Dad, genau wie Dobby und noch ein paar andere Hauselfen!“ Etwas schien in ihrer Stimme zu zerbrechen, während sie sprach. Tränen glitzerten in ihren Augen, als alle Erinnerungen wieder in ihr empor brachen.
Mr Weasley kniff die Lippen zusammen, bis sie nur noch ein blutleerer Strich zu sein schienen. Umständlich legte er die Fingerspitzen aufeinander und sah die drei Jungen Magier nacheinander an. „Wisst ihr,“, begann er zögerlich. „damals während des ersten Krieges, ist es ähnlich verlaufen. Es gab einige wenige, die zwischen Voldemort und seinem totalen Sieg standen. Das war, wie ihr alle wisst der Orden des Phönix. Eine Gemeinschaft derer, die sich gegen Voldemort erhoben. Wir bestanden nicht nur aus der kleinen Gruppe, die auf den Photos zu sehen sind. Unter uns gab es Werwölfe, Vampire, Zentauren, Meerjungfrauen, Hauselfen, die Liste ist lang. Wir arbeiteten alle zusammen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Voldemort fürchtete diesen machtvollen Zusammenschluss seiner Gegner. Verzweifelt und aus Angst getrieben unternahm er alles um uns zu vernichten. Einer nach dem anderen fielen wir seinen Todessern zum Opfer. Aber wir hielten aus. Ich kann euch sagen, dass ich damals nächtelang aus Angst nicht schlafen konnte. Ständig fürchtete ich, dass sich unsere Feinde an Molly und euch Kinder, soweit ihr damals schon auf der Welt wart, heranschlichen. Die Angst war Voldemorts mächtigste Waffe. Durch sie war es ihm gelungen das Ministerium so gut wie zu lähmen. Genau wie heute. Aber wir hielten aus. Dumbledore und der Orden des Phönix setzten weiter alles dran ihr Ziel zu erreichen. Der Preis war hoch und bis heute bin ich nicht sicher, ob wir wirklich unser Ziel erreicht hätten.“
Arthur sah sie ernst an. „Nichts desto trotz haben wir immer weiter gekämpft. Und so lange jemand da ist und Voldemort Widerstand leistet, wird er niemals den Sieg davon tragen!“ Die letzten Worte hatte er fast geschrien und hieb mit der Faust auf die Tischplatte, das es krachte.
„Mr Weasley, hatte Voldemort auch damals schon so mächtige Verbündete wie Dementoren oder Werwölfe?“, fragte Hermine nach einiger Zeit. Die Worte von Arthur hingen im Raum wie Schatten, die Erinnerungen in sich trugen, die nur darauf warteten wieder an die Oberfläche zu brechen.
„Ja, aber von anderer Art. Böser, aber nicht so offensichtlich.“, antwortete er leise. „Aber zu Beginn schienen wir ihnen gewachsen zu sein. Zusammen waren wir stark, stark genug um auch ihm, dem Herrn des Schreckens Angst zu machen. Das wären wir heute noch, wenn unser Stolz und unsere Intoleranz nicht die Allianzen zerstört hätte, die wir geschmiedet hatten. Viele von uns Zauberern sind dermaßen von sich eingenommen, dass sie den Wert anderer magischer Wesen nicht erkennen. Sie sind die Krone der Schöpfung, denken diese verwirrte Geister. Leider ist diese Denkensart weit verbreite. Maßlose Selbstüberschätzung, zusammen mit Ignoranz geben Voldemort vorzügliche Ansatzstellen, um einen noch tieferen Keil zwischen uns zu treiben.“ Trauer sprach aus Mr Weasleys Stimme. Die Worte schienen noch nachzuhallen, selbst als se längst in der Küche verklungen waren. Die Botschaft, die ihrer inne war, war schrecklich, bot aber zugleich eine neue Hoffnung.
„Aber wie sollen wir denn die alten, zerbrochenen Allianzen neu schmieden?“, fragte Hermine, die als erste das Wort ergriff und die unangenehm zu werdende Stille brach.
„Indem ihr anfangt zu sprechen!“, antwortete Arthur. „Das Wort wird so häufig unterschätzt, dabei ist es das wichtigste Werkzeug, das ihr besitzt. Was wäre ein Zauberer ohne die Fähigkeit zu sprechen?“ Sie schwiegen. Keiner wollte die Stille stören, die sich wie eine Decke über sie ausgebreitet hatte. Harry starrte die Wand gegenüber an und ließ die Worte auf sich wirken. Nach einiger Zeit wurden Schritte auf dem Kiesweg laut, der zu der Haustür führte. Knirschend blieben die Schritte draußen stehen und schon bald wurde ein Schlüssel im schwergängigen Schloss herum gedreht. Quietschend öffnete sich die Türe und Mrs Weasley betrat die Küche.
„Guten Morgen.“, begrüßte sie die Anwesenden. „Harry, schön dich zu sehen! Du siehst ja grauenvoll aus, hast du etwas gegessen?“, sprudelte es aus Molly heraus.
„Nein, vielen Dank, ich habe keinen Hunger.“, antwortete Harry und zwang sich zu einem Lächeln. Mrs Weasley kniff die Augen zusammen und musterte Harry kritisch, ließ dann aber die große Tüte mit Einkäufen zum Herd herüber schweben. Dort begann sie sich selbst auszupacken und einzusortieren.
„Mum, warum benutzt du kein Flopulver?“, fragte Ginny nach einiger Zeit.
„Unser Kamin ist nicht mehr an das Flonetzwerk angeschlossen, Schatz. Aus Sicherheitsgründen, damit niemand ungebeten hierher kommt.“, erklärte Molly, während sie sich einen Tee eingoß. „Aber macht euch deswegen keine Sorgen, es ist nur eine reine Vorsichtsmaßnahme.“
„Gut zu wissen.“, murmelte Ginny, die beunruhigt aus dem Fenster sah.
„Ja, aber.....“, Mrs Weasley brach ab, atmete tief durch und schrie dann aufgebracht: „WAS HABT IHR EUCH EIGENTLICH DABEI GEDACHT? IHR HÄTTET STERBEN KÖNNEN!“ Arthur verzog das Gesicht und versuchte einen vollkommen unbeteiligten Eindruck zu machen. Genießerisch nahm er einen Schluck von seinem Tee. Harry, Hermine und Ginny sahen Molly aufgeschreckt an, dann sich gegenseitig.
„Ja.“, sagte Ginny dann plötzlich.
Der Kopf ihrer Mutter ruckte zu ihr herum. „Was ja?“, zischte sie.
„Ja, wir hätten sterben können.“
„Ja, das hättet ihr.“
„Dann wäre ja alles geklärt.“
Mrs Weasley öffnete den Mund, klappte ihn wieder zu, runzelte die Stirn und fauchte dann: „Ginny Weasley! Du bewegst dich auf sehr dünnem Eis, sowas brauche ich mir gar nicht bieten zu lassen!“
„Du hattest gefragt.“, entgegnete Ginny trocken. „Wir haben nur getan, was nötig war. Denkst du, wir lassen Harry im Stich?“
„Nein, es hätte aber auch einen anderen Weg geben können!“, lenkte Molly ein.
„Ja, aber es ist nun einmal so geschehen, wie es geschehen ist.“, mischte sich Arthur ein.
„Arthur!“, rief seine Frau aufgebracht. „Es sind doch noch Kinder!“
„Nein, in diesem Krieg gibt es keine Kinder mehr. Und Schluss jetzt!“, sagte Arthur in einem Tonfall, den Harry noch nie bei ihm gehört hatte. Für ihn war dieses Thema zu Ende. Kommentarlos setzte sich Molly auf einen der Stühle und nippte mit versteinertem Gesicht an ihrem dampfenden Kräutertee. Harrys Gedanken schweiften zu dem Horkrux ab, der in das goldene Tuch gehüllt unter seinem Bett lag. Er konnte beinahe spüren, wie das Böse aus dem Seelengefäß heraus sickerte. Mit suchenden Fingern tastete es über den Fußboden, verschwand in Ritzen und wurde ein Teil dieses Hauses. Fröstelnd erinnerte sich Harry an das Haus nahe Godric’s Hollow. An das Böse, das er dort gespürt und dem er begegnet war. Der Horkrux musste so schnell wie möglich von hier weg. Er konnte, nein er durfte hier nicht bleiben. Nur wie, konnte er ihn vernichten?
„Harry!“, hörte er plötzlich Hermine sagen. Ihr Tonfall verriet ihm, dass sie ihn nicht zum ersten mal ansprach.
„Ja?“, sagte Harry und drehte sich zu ihr um.
„Na endlich, wo warst du nur mit deinen Gedanken? Naja, ich wollte Fragen, was du jetzt zu tun gedenkst.“, antwortete sie.
„Darüber habe ich gerade nachgedacht. Mit dem Ergebnis: Ich habe keine Ahnung.“, sprach Harry achselzuckend. „Wenn es diesen Weg, von dem Dumbledore gesprochen hat, wirklich gibt, den ich beschreiten soll, dann ist er jetzt mehr denn je vor mir verborgen.“
„Du irrst dich Harry, er ist dir bereits zu Füßen gelegt. Du musst ihn nur weiter entlang gehen.“, antwortete Hermine lächelnd. Nachdenklich sah Harry aus dem Fenster. Konnte es sein, wie Hermine sagte, oder musste er sich immer wieder von neuem entscheiden, welchem Weg er folgen wollte.
„Danke, dass du das sagst Hermine, aber ich weiß momentan wirklich nicht weiter.“, gestand Harry. „Kommst du mal mit?“ Hermine nickte und folgte Harry, der die Treppe hinauf ging und vor Rons Zimmer stehen blieb. Vorsichtig öffnete er die Türe. Ron lag auf seinem Bett, den Blick starr gegen die Decke gerichtet. Nur kurz sah er zur Türe, als Harry leise eintrat, bevor sein Blick wieder in Nichts wanderte. Harry holte das nun verschmutzte goldene Tuch mit dem Kelch unter dem Bett hervor und verließ das Zimmer wieder. Es war wohl besser Ron, nach dem Streit, den er teilweise mitbekommen hatte, in Ruhe zu lassen. Hermine sah ihn fragend an, als Harry das Zimmer wieder verließ, jetzt aber mit einer wertvollen Fracht beladen.
„Bitte, aber pass auf, du darfst ihn nicht direkt berühren.“, erklärte Harry, während er ihr den Kelch aushändigte. Hermine nahm ihn vorsichtig in die Hand und fuhr mit ihren schlanken Fingern die Konturen des Horkruxs entlang.
„Das also ist der vierte Horkrux.“, hauchte sie ehrfurchtsvoll. Vorsichtig enthüllte sie etwas von dem Kelch. Das blanke Metall schimmerte in dem Sonnenstrahl, in den Hermine ihn hob.
„Ja, und bis jetzt hat niemand einen Weg gefunden ihn zu vernichten. Die Schutzzauber, die in ihm wirken widerstehen allem, was bisher versucht wurde.“, berichtete Harry, während er den Kelch wieder entgegen nahm. Das Metall war kühl, aber dennoch fühlte es sich wie etwas lebendiges an. Harry schauderte. Beinahe konnte er fühlen, wie sich Voldemorts Seele in dem Kelch regte, sich wand und ihre Fühler nach ihm ausstreckte.
„Alles, was magisch erschaffen wurde kann auch auf magische Weise wieder zerstört werden.“, erklärte Hermine. „Dies ist ein Gesetz, was von Richard Ross bewiesen wurde. Alle Flüche können gebrochen werden. Die meisten der alten Schutzzauber sind nur deswegen so mächtig, weil ihre Geheimnisse über die Jahrhunderte verloren gegangen sind.“
Harry nickte. „Also müssen wir nur herausfinden, was für ein Fluch auf dem Kelch liegt oder?“, fragte Harry hoffnungsvoll.
„Nein, ganz so einfach ist es nicht. Aber es wäre ein Anfang. Kann ich den Kelch noch mal sehen?“
Harry reichte ihn ihr und beobachtete, wie sie den Fuß des Kelches von dem Tuch befreite. Wieder hob Hermine das Gefäß in den Sonnenstrahl, der durch ein rundes Fenster am Ende des Ganges fiel. Glitzernd reflektierte das Gold das Licht. Lichtpunkte begannen einen wilden Tanz an den Wänden aufzuführen, als Hermine den Horkrux langsam drehte. Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete sie die Unterseite. Schließlich verpackte sie ihn wieder sorgfältig und reichte ihn Harry.
„Helga Hufflepuffs Kelch wurde von Kobolden gefertigt, wie die meisten magischen Gegenstände aus der damaligen Zeit. Die Kobolde sind sehr eigen was Plagiate angeht, also führen sie genaustens Buch darüber, was alles von ihren Meisterschmieden geschaffen wurde. Mit etwas Glück finden wir unter dem Namen, der in den Kelch eingraviert ist Hinweise.“, sprach Hermine lächelnd. Auch Harry spürte eine neue Zuversicht in sich aufkeimen. Auch, wenn die Spur dürftig war, so hatten sie immerhin eine. Alles war besser als herumzusitzen und abzuwarten.
„Wo sollten wir denn anfangen zu suchen?“, fragte Harry.
„Im Koboldarchiv. Dort lagern Informationen aus Jahrhunderten.“, antwortete Hermine.
„Und wo ist es?“
„Na wo schon, in Gringotts!“
Die Winkelgasse lag so gut wie menschenleer vor Harry, Hermine und Ginny. Die Sonne brannte vom Himmel und tauchte die Häuser in helles Licht. Eigentlich hätte an einem solchen herrlichen Tag die Winkelgasse vor geschäftigem Treiben überquellen müssen, doch nur vereinzelt huschten einige Zauberer und Hexen von Laden zu Laden. Viele der Geschäfte waren mit schweren Gittern verschlossen worden und die Fenster mit dicken Bohlen vernagelt worden. Nur die größeren Läden, die, wie Schilder verrieten, schon seit Jahrhunderten hier ansässig waren, hatten sich halten können. Zügig gingen die drei die Winkelgasse entlang. Die Zauberer, die ihnen begegneten, blickten sie misstrauisch an und hielten soweit wie möglich Abstand. Scherben knirschten plötzlich unter Harrys Schuhen. Er wandte den Blich nach oben und sah ein zerbrochenes Fenster, durch das Krähen ein und aus flogen. Erstaunt bemerkte er, dass der Laden Olivander gehörte, der schon seit über einem Jahr verschollen war. Einer der schwarzen Vögel stieß auf Harry herab. Seine kräftigen schwarzen Schwingen streiften seine Schultern, als Harry eilig einen Schritt zur Seite machte. Begleitet von einem lauten Krächzen schloss Harry wieder zu Hermine und Ginny auf, die schon einige Meter weiter waren. Flourish & Blotts war einer der wenigen Läden, die egal zu welcher Zeit Besucher anlockten. Als größter und am besten bestückter Buchladen der Winkelgasse war sein Sortiment immer einen Blick wert. Doch nun ging selbst Hermine, nur mit einem Blich auf die Auslagen im Schaufenster, vorbei. Innen schritten einige Besucher an den langen Bücherregalen entlang, die sich unter dem Gewicht des Pergamentes schon bedrohlich bogen. Schließlich erreichten die drei Gringotts, die Zaubererbank. Der große Bau ragte vor ihnen in den strahlend blauen Himmel. Zwei Wachtrolle flankierten den mit weißen Marmorsäulen ausgestatteten Eingang. Ihre Schritte hallten auf den Treppenstufen wieder, die sie zu der großen doppelflügligen Tür führten, durch die sie das geheiligte Reich der Kobolde betraten. Innen war es angenehm kühl und nur schummriges Licht beleuchtete die vielen Schalter in der großen Halle. Kunstvolles Parkett schmückte den Boden und das polierte Holz spiegelte das Licht der Kerzen aus den schwebenden Kronleuchtern wieder.
Ein Kobold schritt langsam auf sie zu und deutete eine Verbeugung an. „Wie darf ich den Damen und dem Herrn helfen?“, schnarrte sie hohe, unangenehme Stimme des Kobolds.
„Guten Tag, mein Name ist Harry Potter, ich würde gerne ihr Archiv einsehen.“, ergriff Harry das Wort. Die durchdringenden Augen des kleinen Wesens musterten ihn eindringlich, bevor er die kleine Gruppe anwies zu warten. Die klauenförmigen Hände des Kobolds deuteten auf eine Reihe bequemer Sessel, die in einem abgetrennten Bereich der Bankhalle standen. Harry, Hermine und Ginny gingen zu dem Warteraum herüber und setzten sich. Auf einem Tisch in der Mitte stand eine Kanne mit dampfendem Tee, doch angesichts der sommerlichen Temperaturen Draußen trank keiner. Unruhig trommelte Harry mit seinen Fingern auf der Armlehne herum. Nach einiger Zeit näherten sich Schritte. Ein uralter Kobold in einem langen Gewand, trat zu ihnen. Die Falten in seinem Gesicht sahen aus wie tiefe Schluchten und in seinem Mund waren kaum noch Zähne, seine Augen jedoch waren von einem beinahe unheimlichen Glanz. Wie Edelsteine schienen sie in den Augenhöhlen zu glitzern.
„Guten Tag, die Damen, der Herr. Ich bin der Archivar.“, begrüßte sie der Kobold und nickte ihnen der Reihe nach zu. Seine Stimme klang fast genau so wie die des Bediensteten, der sie empfangen hatte. Es schwang jedoch noch etwas anderes mit. Etwas, das dieser Stimme Macht verlieh.
„Guten Tag.“, sagten die drei wie aus einem Mund.
„Sie haben um Erlaubnis gefragt unser Archiv einsehen dürfen. Aus welchem Grund, wenn ich fragen darf?“
„Wir würden gerne etwas über einen Koboldschmied herausfinden.“, antwortete Hermine freundlich. Die Augen ihres Gesprächspartners wanderten zu ihr herüber.
„Was interessiert sie so an diesem Schmied?“, stocherte er weiter nach, wobei etwas lauerndes in seiner Stimme Einzug hielt.
„Wir haben ein Artefakt dieses Schmiedes ergattern können und würden gerne überprüfen, ob es ein Original ist.“, umschrieb Hermine die Umstände sehr realitätsfern.
„Das ist interessant. Haben sie einen Namen, den sie mir geben können?“
„Ja, der Name lautet: Calicadras.“, erwiderte Hermine wie aus der Pistole geschossen.
„Sehr interessant. Überaus ungewöhnlich.“, sinnierte der Archivar, wobei er mit seinen Fingern die Nasenwurzel massierte. „In der Tat sehr mysteriös. Es sind nur noch wenige Werke dieses wahren Meisterschieds im Umlauf. Er war einer jener wahren Berühmtheiten unserer Art. Wenn sie mir bitte folgen würden.“, forderte er sie auf und raffte sein Gewand zusammen, damit es nicht über den Boden scheuerte. Harry, Hermine und Ginny erhoben sich sofort und folgten der kleinen Gestalt, die mit beachtlicher Geschwindigkeit das andere Ende der Halle ansteuerte. Seid Gewand umfloß seine magere Gestalt und ließ ihn aussehen, als würde er schweben. Bei einer dicken Bohlentür blieben sie stehen. Der Kobold ließ seine Hand über das rauhe Holz gleiten. Die Bewegung wurde von etlichen leisen Klickgeräuschen begleitet.
„Wenn sie mir bitte folgen würden und achten sie auf ihre Köpfe.“, sprach der Archivar, während die Türe langsam aufschwang. Dahinter wurde ein Gang sichtbar, der steil in die Tiefe führte. Ein kühler Luftzug, der von unsichtbaren Tiefen empor fuhr, streichelte ihre Gesichter. Die Treppenstufen verschwanden vor ihnen in der Dunkelheit, die mit jedem Moment, da sie versuchten sie mit Blicken zu durchdringen, intensiver zu werden schien. Wortlos betrat der Archivar die Treppenflucht und streckte seine linke Hand aus. Eine kleine, blaue, aber sehr helle Flamme begann darin zu flackern, die alles in kaltes Licht tauchte. Harry duckte sich tief, um mit seinem Kopf nicht an die unverputzte Decke zu stoßen und eilte hinter dem Kobold her. Die Wendeltreppe führte Stufe um Stufe weiter hinab. Teilweise hingen Spinnweben von der Decke hinab, doch ihre Weber hatten sie schon längst verlassen. Im blauen Licht sahen se fast aus wie Gespenster, die durch die Wände glitten. Den ausgetretenen Stufen folgend, die unzählige Füsse glatt poliert hatten, gelangten sie in eine gigantische von meterdicken Säulen gestützte Halle. Der Kobold ließ die kleine Flamme, die nicht größer war als die einer Kerze, zu einer wahren Feuersäule anschwillen. Der gleißende Lichtschein verbannte die kriechenden Schatten in der Dunkelheit jenseits des kleinen Lichtkreises. Die Decke der Halle befand sich gut 30 Meter über ihren Köpfen, gestützt von hunderten von Säulen. Zwischen den Säulen ragten riesige Regale, gefüllt mit Büchern und Pergamentrollen.
„Wow!“, hauchte Ginny mit offenem Mund. Der Kobold ließ die Flamme in die Höhe steigen, bis ihr blauer Schein die ganze Halle beleuchtete, eine eigene kleine Sonne für diese unterirdische Welt.
„Es wird sie vielleicht interessieren, dass sie nicht die ersten sind, die Informationen über Calicadras suchen.“, sprach plötzlich der Archivar. Seine zischende Stimme hallte in der halle wieder, bis sie wie ein fernes Grollen klang.
„Was? Jemand war vor uns hier?“, fragte Harry alarmiert. Eine ungute Vorahnung machte sich in ihm breit und ließ kalte Schauer seinen Rücken hinunter laufen.
„Ja. Sie wollten das Urkundenbuch dieses einzig wahren Meisters der Schmiedekunst sehen.“, erklärte der Kobold. Ohne weitere Worte drehte sich er sich um und ging die endlosen Regale entlang. Fingerdicke Staubschichten lagen auf den Büchern und dem Boden. Ihre Schritte wirbelten kleine Staubwolken auf, die wie Schemen zwischen den Regalen entlang glitten. Unheimliches, formloses Leben, das diese unterirdische Welt bevölkerte. Einige Bücher klapperten in den Regalen, als sie vorbei gingen und Gesichter zeichneten sich auf ihren Einbänden ab. Laute, wie entferntes Stimmengemurmel begleiteten die Gruppe auf ihrem Weg.
„Wie groß ist diese Bibliothek?“, fragte Hermine, als sie schon zehn Minuten gelaufen waren, ohne ihr Ziel zu erreichen.
„Sie umfasst vier Millionen Bücher, drei einhalb Millionen Kataloge und sechs Millionen Aufzeichnungen anderer Art.“, antwortete der Kobold trocken.
„Und sie machen das hier ganz alleine?“, hakte Hermine weiter nach.
„Ja, ich bin der Hüter des Wissens.“
„Wünschen sie sich nicht, dass ihnen jemand hilft?“
„Nein, im Gegenteil, ich möchte es nicht anders. Wenn meine Zeit kommt, dann werde ich einen Nachfolger ernennen. Wir sind da.“, sprach der alte Kobold und blieb abrupt stehen. Ein uraltes Regal bog sich unter der Last des Papiers und lehnte sich, nach halt suchend gegen eine der riesigen Säulen. Die klauenartigen Finger des Archivars suchten einen kurzen Moment in den staubigen Wälzern und nahmen dann ein uraltes Buch heraus. die Staubschicht rutschte von dem löchrigen Ledereinband und zerbarst in einer Staubwolke zu seinen Füßen. Das alte Pergament knisterte, als er es zielsicher auf einer Seite aufschlug und es Harry hinhielt, der es ehrfürchtig entgegen nahm. Im bläulichen Licht schienen die Buchstaben auf den Seiten zu leuchten, ergaben aber für ihn keinen Sinn. Er hielt es Hermine hin, die jedoch die Stirn runzelte. Das rauhe, trockene Leder raschelte in seiner Hand.
„Das muss ein alter Kobold Dialekt sein.“, sprach Hermine nach einiger Zeit. „Können sie das Lesen?“, fragte sie an den Archivar gewandt.
„Natürlich. Um welche Stelle geht es?“, antwortete er beinahe etwas beleidigt. Hermine legte ihren Finger auf eine Stelle, neben der ein Kelch abgebildet war. „So, so äußerst merkwürdig. Genau diese Stelle wollte er auch von mir vorgelesen haben. Da steht: Ein Kelch, aus Koboldgold, hergestellt für Helga Hufflepuff. Der Feinschmied Calicadras aus Dublin übernahm die schwierige Herstellung. Das Gold würde in Basiliskenblut veredelt und in Form gegossen. Mit dem Horn eines Einhorns bearbeitet und nach seiner Formvollendung durch das Feuer des Schottischen Silberhorns mit dem Namen Vanilor wurde er gehärtet und mit mächtiger Magie erfüllt.“, schloss er, fügte dann aber noch hinzu: „Hier steht noch eine Anmerkung von Calicadras selber: Das Feuer eines Drachens, ist zerstörerisch, wie heilsam zugleich. Es vermag das härteste Metall zu schmelzen, kann aber auch die Magie in den Elementen selber wecken. Es ist zwar äußerst schwierig, aber nicht unmöglich Gold im Feuer eines Drachen zu härten. Durch die Magie dieser zauberhaften Wesen wird das Metall selber so magisch wie sie selbst. Die Magie pulsiert in dem Kelch wie das Blut in den Adern des Drachens, der mit half ihn zu wirken. Keine Mächte dieser Welt vermögen es mehr dieses Werk zu zerstören, außer Vanilor das Silberhorn. Er besitzt die Macht die Magie in dem Kelch zum erlöschen zu bringen. Ich übergebe dieses einzig wahre Meisterwerk an Helga Hufflepuff, damit die Magie in ihrer ruhmvollen Familie niemals erlöschen wird.
Calicadras“
Die Worte hallten in dem folgenden Schweigen noch lange nach.
„Ich nehme an, dass war dir Information, die sie gesucht haben.“, sagte der Archivar und stellte das Buch zurück.
„Ja, das war sie.“, bestätigte Harry, dessen feist auf Hochtouren arbeitete. Sie mussten diesen Drachen finden, koste es was es wolle. Sollten die Todesser ihn vor ihnen finden, dann starb die Zukunft mit Vanilor. „Wann wurde denn schon mal nach Calicadras gefragt?“, wollte Harry wissen. Inständig hoffte er, dass es in noch recht naher Vergangenheit war.
„Das ist gar nicht so lange her.“, meinte der Kobold, der sich wieder zum Gehen wandte. „Vor 27 Jahren, eigentlich genau um diese Zeit, kam ein junger Mann zu mir und bat mich ebenfalls um Aufzeichnungen von Calicadras. Als ich sie ihm gab wirkte er recht erschrocken.“
Harry fühlte sich auf einmal schwach. 27 Jahre. Damals hatte Tom Riddle die Archive aufgesucht, um herauszufinden wie sicher seine Seele im Kelch von Helga Hufflepuff war. Wahrscheinlich hatte er Vanilor Silberhorn schon längst getötet. Ein Blick in die Gesichter von Hermine und Ginny zeigten ihm, dass sie genau so dachten.
„Hatte der junge Mann noch irgend etwas gesagt?“, fragte Harry, sich an eine letzte Hoffnung klammernd.
„Nein, er bedankte sich nur freundlich, bevor er sich wieder auf den Weg machte.“, antwortete der Archivar und wandte sich zum Gehen.
„Wir müssen diesen Drachen finden.“, flüsterte Hermine Harry ins Ohr, als auch sie dem alten Kobold folgten.
„So, wollt ihr das.“, sprach ihr Begleiter, obwohl er einige Schritte vor ihnen ging. Als der Archivar ihre verwirrten Gesichter bemerkte, deutete er auf seine Ohren. „Kobolde haben sehr gute Ohren. Selbst wenn ihr flüstert kann ich es so deutlich hören, als ständet ihr neben mir.“
„Aha.“, antwortete Harry.
„Ihr wollt also den letzten großen Drachen jagen.“, nahm er das Thema wieder rauf, ohne auf Harry zu achten.
„Das habe ich nicht gesagt.“, meinte Hermine.
„Ich bitte sie. Sie brauchen diesen Drachen, um zu verhindern, dass der Kelch vernichtet wird, oder um den Kelch zu vernichten.“
„Wir wollen ihn vernichten.“, gestand Harry, der zu begreifen begann, dass dieser alte Kobold vielleicht der Schlüssel war, um den Horkrux zu vernichten.
„Verstehe, ich will den Grund gar nicht wissen, aber es ist selten, dass junge Zauberer wie ihr sich in diese alten Hallen verirren. Also muss euer Anliegen wahrlich dringend sein, wie das des Zauberers vor 27 Jahren. Diese Ereignisse sind eng miteinander verwoben, soviel vermag ich zu erkennen. Was wisst ihr über Vanilor Silberhorn?“, fragte er plötzlich. Die drei zuckten mit den Schultern. „Das habe ich mir gedacht. Eure Ignoranz vor der Geschichte wird euer Untergang sein, denk an meine Worte. Es ist kein Wunder, dass so viele der alten, wichtigen Geheimnisse der Zauberer in Vergessenheit geraten, wenn ihr eure Geschichte vergeßt. Vanilor ist der Letzte der großen Drachen. Vielleicht ist er schon tot, ich habe keine Ahnung.“
„Aber es gibt doch noch so viele Drachen auf der Welt, mein Bruder arbeitet mit ihnen!“, wandte Ginny ein, als sie wieder die Treppe erreichten, die zur Eingangshalle von Gringotts führte.
„Du meinst diese großen hirnlosen Flugechsen, die ihr so großspurig Drachen nennt? Sie so zu nennen, ist eine Beleidigung für ihre Ahnen. Die wahrlich großen Drachen, von denen so viel in den alten Sagen der Menschen zu hören ist. Wir Kobolde pflegten eine freundschaftliche Bande zu ihnen, doch ihr Menschen habt sie gejagt. Immer wollt ihr die größten sein und habt sie gefürchtet, da sie mächtiger waren als ihr. Dabei hättet ihr so viel von ihnen lernen können. Nur wenige eurer Art haben das wahre Wesen der Drachen verstanden, so wie Helga Hufflepuff. Diese großartigen Geschöpfe haben schon lange gelebt, bevor es unser aller Arten gab. Unter ihrer Aufsicht haben wir uns zu dem Entwickelt, was wir heute sind. Aber für alle geht es irgendwann zu Ende, ihr Menschen habt es lediglich beschleunigt. Vanilor ist oder war der Letzte. Er hat uns Kobolden geholfen Gegenstände von wahrer Macht zu erschaffen. Doch viele waren zu mächtig, so dass er sie wieder zerstörte. Alle, bis auf einen.“
„Den Kelch.“, sagte Harry, der ergriffen den Worten des Kobolds gelauscht hatte.
„Genau. Wir konnten ihn nicht finden. Aber zum Glück ist sein Geheimnis verloren gegangen. Er wäre in den falschen Händen eine schreckliche Waffe gewesen.“
„Er ist einer von Voldemorts Horkruxen.“, sagte Hermine trocken. Harry sog scharf die Luft ein und der Name des Schwarzmagiers hallte bedrohlich nach. Irgendwie schienen die Schatten dichter zu werden.
„Verstehe. Es ist traurig, dass ein solcher Gegenstand dermaßen pervertiert wird. Ich hoffe, ihr habt Erfolg bei eurer Suche nach Vanilor.“
„Wisst ihr nicht, wo er ist?“, fragte Harry verzweifelt.
„Nein und selbst wenn, würde ich es euch nicht sagen. Die Gefahr ist zu groß, dass diese Information in die falschen Hände gerät. Es hat nichts damit zu tun, dass ich euch nicht trauen würde.“, erklärte der Kobold und begann die Treppe empor zu steigen. Harry spürte, dass es keinen Sinn machen würde, ihren Begleiter weiter zu bedrängen. Er hatte ihnen das gesagt, was er wusste. Jetzt mussten sie herausfinden, ob der letzte große Drache noch lebte. Wenn nicht, war ihr ganzer Kampf um sonst gewesen. Harrys Oberschenkel begannen zu brennen, als sie nicht einmal die Hälfte der steilen Treppe erklommen hatten. Die blaue Flamme flackerte wieder in der Hand des Kobolds und verbreitete ihren blauen Schein.
Tief atmete Harry durch, als sie wieder die Eingangshalle von Gringotts betraten. Mit einem Mal kam ihm das Sonnenlicht um so wärmer vor. Er war froh der düsteren Höhle unter ihren Füssen entkommen zu sein. Der Archivar verneigte sich vor ihnen und verschwand durch eine Türe. Langsam verließen sie die Zaubererbank und traten wieder auf die in Sonnenlicht liegende Winkelgasse. Die beiden Wachtrolle grunzten, als sie durch das Portal schritten und sich auf den Weg zum Tropfenden Kessel machten.
„Wie sollen wir denn den Drachen finden? Sollen wir die ganze Welt absuchen?“, fragte Ginny frustriert und kickte einen losen Stein zur Seite. Klappernd verschwand er unter einem Stapel Brettern.
„Mit der Hilfe vom Orden des Phönix.“, sagte Harry leise, als sie an einem mürrisch aussehenden Zauberer mit Knollenase vorbei gingen.


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Es gibt wunderbare Sequenzen – von der Spannung beim Trimagischen Turnier bis zum Humor und Herzschmerz beim Weihnachtsball, aber das treibende Element ist der traumhafte Thriller, in dem es ein echter Bösewicht auf Harry abgesehen hat – und nur Harry allein in der Lage ist, ihm die Stirn zu bieten.
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