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Fanfiction

Harry Potter und die Rückkehr der Zauberer - Kapitel 30 Der Feind seines Feindes

von Reaver

An das Zaubereiministerium
Ich muss ihnen mitteilen, dass sich der, dessen Name nicht genannt werden darf, zurzeit im Ligusterweg Nummer vier in Surrey aufhält. Ich bitte sie, diesen Ort aufzusuchen und ihn von dort zu vertreiben. Die Präsenz von Sie-wissen-schon-wem an diesem Ort bringt für mich gewisse Schwierigkeiten mit sich, da ich mich nicht mehr ungehindert bewegen kann. Auch mache ich mir Sorgen um mein Gewächshaus, das sich in meinem Garten befindet. Ich hoffe sie handeln rechtzeitig, bevor meine Zitronen verdorren. Und denken sie daran, er weiß wie aus Feuer Schatten wird.

Hochachtungsvoll:
Maroy Folcad


Harry legte den Brief beiseite und legte den Kopf in seine Hände. Was sollte das? Was wollte Voldemort bei den Dursleys und seit wann hatten sie ein Gewächshaus mit Zitronen im Garten? Und wer war Maroy Folcad? Etwas an den Buchstaben kam ihm bekannt vor und er kannte diese Schrift. Erneut tasteten seine Finger nach dem Brief. Als Harry das Pergament dicht vor sein Gesicht hielt drang ihm ein penetranter Geruch nach Zitronen in die Nase, der von dem Blatt ausging. So ein Spinner! Harry grinste und warf das Blatt in die Ecke vom Zimmer. Sowas war eindeutig nicht sein Niveau sowas würde er eher Draco zutrauen. Der hätte sicher Spass an sowas, wenn.... Harrys sprang wie von der Tarantel gestochen auf. Mit einem Schritt war er bei dem Pergament und sah sich noch einmal den Namen an. Maroy Folcad. Es war Dracos Name, nur die Buchstaben waren vertauscht. Der Brief stammte von Malfoy!
„Ich glaub das nicht!“, flüsterte Harry ungläubig, der den Brief fast krampfhaft in den Händen hielt. Er ging zu seinem Koffer und zog wahllos alles heraus, bis er sein Titenfässchen und eine Feder gefunden hatte. Mit schnellen Schritten ging er, durch das Chaos aus Umhängen, Boxershorts, Socken und T-shirts watend, zurück zu seinem Bett und schrieb den Brief auf ein frisches Blatt Pergament. Dabei unterstrich er Wörter, die er für richtig hielt, oder machte sich andere Symbole an den Rand. Aber es blieb, was es für ihn schon vorher war: Schwachsinn.
„Was willst du mir sagen Draco?“, sagte Harry laut in die Stille hinein und massierte sich die Schläfen. „Was willst du mir sagen?“ Er rutschte in eine andere Position und verzog schmerzhaft das Gesicht. Sein Genick knackte hörbar, als die Wirbel wieder in die richtige Position rutschten. Harrys Blick wanderte zur Uhr, die an der Wand hing und fast unmerklich zuckte er zusammen. Es war bereits zwanzig vor drei. Mit einem Ächzen stand er auf und ging zum Fenster. Das Glas war wunderbar kühl, als Harry seinen Kopf dagegen lehnte. Nur die Straßenlaternen spendeten Licht auf der Straße, die sich wie ein Kette aus leuchtenden Perlen einen Weg durch die Dunkelheit bahnte. Keines der Fenster der Nachbarhäuser war von Licht erhellt oder gab sonst ein Zeichen, dass ein menschliches Wesen in seinen Mauern wohnte. Von der Ferne her näherte sich ein Auto und Harry löste sich von seinem Platz, damit er nicht von den hellen, bläulich leuchtenden Scheinwerfern geblendet wurde. Gerade als er sich abwandte fuhr der Wagen am Haus vorbei. Die suchenden Finger der Scheinwerfer huschten kurz in Harrys Zimmer und als sie durch die Scheibe fielen war auf dem kalten Glas der Abdruck seiner Stirn deutlich zu erkennen. Er wollte sich gerade wieder abwenden, als ihm eine Idee kam. Was war, wenn Draco ihm eine Nachricht geschickt hatte die verborgen war? Wenn er nur etwas tun musste um sie Sichtbar zu machen? Ohne es zu merken begannen Harrys Finger seinen Namen auf das Glas der Fensterscheibe zu malen. Die Scheinwerfer des nächsten Autos beleuchteten das Zimmer und das „Harry“ war deutlich zu erkennen. Er betrachtete, wie sein Name wieder verschwand und nahm das Pergament wieder in die Hand.
„Offenbare dich.“, sprach Harry, während er mit der Spitze seines Zauberstabes auf das Blatt tippte. Einige Sekunden verstrichen, doch es tat sich nichts. Harry sagte seinen Spruch in verschiedenen Variationen auf aber das Blatt blieb bis auf die ohnehin vorhandene Schrift leer. Frustriert ließ Harry Zauberstab und Pergament sinken. Vorsichtig legte er beides auf seinen Nachttisch und schmiss sich, ohne sich vorher auszuziehen, auf das weiche Bett. „Ich hab genug.“, murmelte er und schlief ein.
Als es am nächsten Morgen an die Tür klopfte fühlte sich Harry wie gerädert. Er befreite sich aus der unbequemen, verrenkten Lage, in die ihn scheinbar irgend ein Traum gezwungen hatte. Mühselig arbeitete er sich aus der Bettdecke und stand auf. Das Fenster zeigte den üblichen, viel zu grauen, Himmel und die Uhr, die üblichen viel zu frühen, viertel vor acht. Harry gähnte laut und wechselte schnell seine Sachen. Vorsichtshalber griff er nach dem Pergament, faltete es wieder zusammen und begrub es in seinem Koffer unter einem Stapel Hosen. Zufrieden wandte er sich zum Gehen und einem umfangreichen Frühstück.
„Hi Harry. Schlecht geschlafen?“, begrüßte ihn Ron, der gerade aus dem Bad trat.
„Harry gab nur ein gebrummtes „Guten Morgen.“, hören, bevor er sich an den Tisch setzte. Das ganze Frühstück über gab er kein Wort von sich. Seine Gedanken waren einzig und allein auf den Brief unter dem Stapel Hosen gerichtet. Kurz, nachdem alle mitgeholfen hatten das Frühstück abzuräumen verschwand Harry ins Bad, um sich frisch zu machen. Sein Konterfei, dass er im Spiegel betrachtete war blass und hatte dunkle Ringe unter den Augen. Er schnitt seinem Spiegelbild eine Grimasse, bevor er unter die Dusche stieg. Das heiße Wasser wärmte ihn so richtig durch und weckte seine Lebensgeister, die noch zu schlafen schienen.
„Harry, könntest du dich vielleicht ein bisschen beeilen?“, drang Hermines Stimme durch die Türe. Harry, der gerade das Wasser abgedreht hatte, rubbelte sich gründlich mit dem Handtuch ab und sprang förmlich in seine Klamotten. Keine Minute später öffnete er lächelnd die Badtüre und deutete eine Verbeugung an, als Hermine an ihm vorbei trat.
Achtlos warf Harry sein Duschzeug auf sein Bett, bevor er in seinem Koffer nach dem Brief zu suchen begann. „Was willst du mir sagen?“, sagte Harry zu dem Blatt Pergament, das er auf Armlänge von sich hielt. Natürlich gab es keine Antwort, denn die kam von der Türe her.
„Ich würde sagen, du solltest es lesen, dann wüsstest du es vielleicht.“, meinte Ron. Harry Hatte nicht bemerkt, dass er in das Zimmer getreten war. Hastig drehte er sich um.
„Du hättest anklopfen können.“, sagte Harry.
„Die Tür war nur angelehnt.“, erklärte Ron. „Was ist das?“
„Ein Brief.“
„Seit wann spricht du mit Briefen?“
Harry biss sich auf die Unterlippe. Sollte er Ron einweihen oder nicht? Beinahe im selben Augenblick schämte er sich seiner eigenen Gedanken. Das war immerhin sein bester Freund! Ron kniff die Augen zusammen, als Harry zögerte zu antworten. „Das ist ein Brief von Draco Malfoy.“, sagte Harry schließlich seelenruhig.
Rons Reaktion war, wie Harry erwartet hatte. Einige Sekunden starrte er Harry einfach nur an, dann kam ein ersticktes Keuchen über seine Lippen und er setzte sich auf Harrys Bett um nicht umzufallen. „Von Malfoy?“, krächzte er und streckte die Hand nach dem Brief aus. Vorsichtig, als könnte er sich an dem Blatt infizieren nahm ihn Ron mit den Fingerspitzen. Während er las Beobachtete Harry das Gesicht seines Freundes, das zwischen Verwirrung und am Ende Belustigung wechselte. „Was ist das für ein Schwachsinn?“, meinte Ron lachend und gab Harry den Brief zurück. „Das ist ..... grotesk!“
„Schon, aber ich vermute da ist eine versteckte Botschaft enthalten. Riech mal am Blatt.“ Ron Verzog das Gesicht. „Nun mach schon.“ Widerwillig nahm er den Brief wieder in Hände. Nach einem letzten zweifelnden Blick in Harrys Richtung beugte er sich über den Brief und schnüffelte daran. Hastig hob er wieder den Kopf, als ihm der penetrante Geruch nach Zitrone in die Nase stieg.
„Spinner!“, schimpfte Ron und gab Harry den Brief zurück. „Hat er das Zitronensaft drüber gegeossen oder wie?“
„Keine Ahnung. Vielleicht ist es ein Rätsel.“, meinte Harry und faltete den Brief wieder zusammen.
„Du solltest Hermine fragen.“, schlug Ron vor, der sich wieder erhoben hatte. „Und jetzt komm, die Arbeit ruft. Ein weiterer Tag über Tagespropheten und Briefen paranoider Zauberer. Könnte es etwas schöneres geben?“, fragte Ron sarkastisch und ging gefolgt von Harry zu dem mit Papierstapeln vollgestopften Tisch im Wohnzimmer.
„Na das seid ihr ja endlich.“, sagte Hermine, die bereits am Tisch saß. Sie studierte angestrengt einen Brief von über einem halben Meter Länge, der in roter Tinte geschrieben war. Ron runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts und gab Hermine einen zärtlichen Kuss in den Nacken. „Hier, das ist vom Ministerium gekommen.“, erklärte sie ohne aufzusehen und deutete auf ein dickes Paket unter dem Fenster. Harry ging zu ihm hinüber und öffnete es mit seinem Zauberstab. Im selben Moment, als hunderte von Briefen auf den Boden quollen sackte Ron mit einem merkwürdigen Wimmern auf seinem Stuhl zusammen. Harry brachte sich mit einem Sprung nach hinten in Sicherheit, um der Sturzflut von Papier zu entgehen, von der er im ersten Moment den Eindruck hatte, sie könnte ihn durchaus begraben.
„Das ist schlimm.“, meinte Ron und sein Kopf knallte auf die Tischplatte.
„Kopf hoch Ron es sein nur etwa zehn Kilo Papier.“, sprach Liz lachend, als sie dir Wohnung betrat. Sie schüttelte sich den Schnee vom Hut und stellte eine Tüte auf die Arbeitsplatte in der Küche. „Na, alle topfit?“, fragte sie, bevor sie sich zu ihnen an den Tisch setzte.
„Jetzt nicht mehr.“, meinte Ron mit einem gequälten Blick auf den Papierberg unter dem Fenster.
Den ganzen Vormittag brannte Harry darauf sich weiter mit den geheimnisvollen Brief von Draco Malfoy zu beschäftigen. Was wollte ihm Draco mitteilen, wenn überhaupt etwas und nicht hin nicht nur übel auf den Arm nehmen. In der Mittagspause zeigten Harry und Ron Hermine den Brief.
„Also, und jetzt sitzen wir hier.“, schloss Harry, der gerade mit der Geschichte geendet hatte. Hermine hatte den Brief in ihren Händen und fuhr leicht mit den Fingerspitzen über die Zeilen der kleinen, geschwungenen Handschrift.
„Harry, du hast eindeutig in deiner Kindheit zuwenig Fern gesehen.“, bemerkte sie.
„Wie bitte?“, fragten er und Ron wie aus einem Mund.
„Malfoy hat mit Zitronensaft geschrieben!“, sagte sie und hielt den Brief hoch.
„Was soll ihm denn das bringen. Kann doch niemand lesen.“, knurrte Ron. Hermine mas ihn mit einem mürrischen Blick.
„Das ist eine alte Muggelmethode Nachrichten zu verschicken. Man muss nur“ Hermine schnippte mit dem Zauberstab und eine kleine Flamme brannte an seiner Spitze. „Feuer zu Hilfe nehmen um die Schrift sichtbar zu machen. Es ist eine rein natürliche Methode und kann nicht durch Zauber oder Geheimnisdetektoren entdeckt werden. Deshalb hat Malfoy es gemacht.“ Sie ließ die kleine Flamme über das Pergament huschen und überall dort, wo sie es berührte, wurden Buchstaben sichtbar. Malfoy hatte zwischen den eigentlichen Zeilen des Briefes einen ganz neuen geschrieben, den die drei jetzt alle begierig lasen.

Harry,
ich weiß nicht wie ich es sagen soll, doch alles was ich getan habe ist falsch. Der Weg, den der Dunkle Lord und seine Todesser eingeschlagen haben, wird uns steile Wege abwärts führen. Alles geschehen ist geschah aus falschen Motiven, die mir damals als richtig und gerecht erschienen, nun aber nichts als eine große Lüge sind. Zuviel Leid und Tod sind in diesen tagen über uns hinweg gezogen um davon unberührt zu bleiben. Alle die Fanatiker, deren sich der Dunkle Lord bemächtigt hat, blicken hoffnungsvoll in eine Zukunft, die es niemals geben wird. Es ist alles eine große Lüge. Also Harry, ich hoffe mein Plan geht auf und du kannst diese Zeilen lesen.
Ich bereue das, was ich getan habe, kann es aber niemals ungeschehen machen. Ich weiß wo sich der Dunkle Lord versteckt hält, kann es aber nicht gefahrlos in diesen Brief schreiben. Wir müssen uns treffen, so schnell es geht, an einem Ort, an dem es nicht zu auffällig ist. Bitte, treffe mich am Sonntag in Flourish & Blotts in der Winkelgasse gegen Mittag. Und bitte, ich weiß du kannst es nicht, aber lass die Vergangenheit wenigstens für diese Zeit ruhen.
Ich hoffe bis Sonntag
Draco Malfoy


„Ich glaub das jetzt sowas von nicht, ne!“, platzte Ron schließlich heraus. Alle hatten wie vom Donner gerührt dagesessen und den Brief drei Mal hintereinander gelesen. Selbst jetzt konnte Harry die Tragweite dieser Zeilen nicht ganz erfassen. Keiner antwortete auf Rons Ausruf, sondern saßen weiter auf der Bettkante, den Brief zwischen sich. Die ganze Zeit über schwirrte nur eine Frage in Harrys Kopf herum: Kann ich Draco trauen? Aber er hatte keine Antwort drauf.
„Kann ich Draco trauen?“, fragte er schließlich laut.
„Bist du vollkrank?“, rief Ron aus und schüttelte Harry. „Das ist die falle des Jahrhunderts! Du läufst den Todessern damit in die Arme.“
„Aber was ist, wenn er es ernst meint? Wenn nur die kleinste Chance besteht, dass er es ernst meint? Dumbledore hat gesagt, dass jeder eine zweite Chance verdient.“, antwortete Harry und schob Rons Hände von seinen Schultern, die ihn noch immer schüttelten.
„Harry, selbst ich würde sagen, dass es eine Falle ist.“, sagte Hermine leise. „In ihm war bis zuletzt nicht anderes übrig als Lüge und Verrat. Er genoss die Anerkennung seiner Slytherin Freunde, die er bekam weil er ein Todesser ist.“
„Schon klar.“, meinte Harry ebenso leise. „Aber denkt dran. In Slytherin war er deswegen sowas wie der König. Alle gehorchten ihm. Nun aber ist er mit den anderen Todessern zusammen. Alle viel bessere Zauberer und mächtiger. Sie werden ihn vermutlich als Fussabtreter benutzen. Vielleicht hat er erkannt, dass dies der falsche Weg ist.“ Harry wünschte sich, dass es so war. Es musste so sein. Dies war die Chance aus dem Herzen von Voldemorts Todessern Informationen aus erster Hand zu erhalten.
„Harry, das ist Wunschdenken, theoretisch möglich aber sehr unwahrscheinlich.“, antwortete Hermine vorsichtig.
Harry öffnete den Mund um zu sprechen, aber genau in diesem Moment drang Liz’s Stimme aus dem Wohnzimmer zu ihnen hinein: „Na, seid ihr eingeschlafen? Die Arbeit ruft!“ Sie standen auf und setzten sich wieder an den Tisch, der von Papier praktisch überquoll.
An diesem Abend kamen Moody und Lupin zu Besuch, die sich schon relativ lange nicht mehr hatten blicken lassen. Moodys linke Gesichtshälfte war merkwürdig gerötet und ein langer Kratzer zog sich von der Augenbraue hinunter bis zum Kinn. Auf eine entsprechende Frage von Harrys antwortete er nur mit einem Knurren. Sie aßen zusammen zu Abend, aber Harry konnte sich weder auf das Essen noch auf die Gespräche konzentrieren. Sein Wunsch war es Malfoy zu vertrauen, dieses eine mal nur. Eine andere Stimme warnte ihn davor, dass es ziemlich sicher eine Falle war. Dieser Stimme riet ihm sein Verstand zu vertrauen. Malfoy hatte sich nie als jemand gezeigt, auf dessen Wort Verlass war. Immer hatte er gegen ihn gearbeitet und war für Dumbledores Tod maßgeblich mit verantwortlich.
„Ohne ihn würde er noch leben.“, flüsterte Harry zu sich selbst, als er lustlos in seinem Essen herum stocherte.
„Bitte?“, fragte Hermine, die neben ihm saß.
„Nichts.“, sagte Harry rasch und schob sich eine volle Gabel in den Mund.
„Du denkst an die Sache mit Malfoy, richtig?“, fragte sie leise nach.
„Du kennst mich viel zu gut, Hermine.“, antwortete Harry. Sie lächelte und wandte sich wieder Ron zu, der sie angesprochen hatte. Harry richtete sich richtig auf und zog seinen Pullover glatt, der einen unangenehmen Knubbel gebildet hatte. Als er einen flüchtigen Blick zu Moody hinüber warf erkannte er, dass das magische Auge des Aurors ihn beobachtete. Er beeilte sich wieder eine Gabel in den Mund zu schieben und rasch in eine andere Richtung zu schauen. Erst spät am Abend verabschiedeten sich Moody und Lupin wieder. Irgendwie verspürte Harry ein Gefühl der Erleichterung, als die Tür sich hinter den wehenden Umhängen der beiden Zauberer geschlossen hatte. Moody schien ihn die ganze Zeit über beobachtet zu haben. Erleichtert und mit vollem Bach setzte er sich auf die Couch und streckte die Beine aus. Hermine und Ron setzten sich ihm gegenüber, während Liz das gebrauchte Geschirr in die Spüle schweben ließ, wo es sich selbst abwusch und wieder in die Schränke sortierte.
„Ich werde am Sonntag dorthin gehen.“, flüsterte Harry nach einer Zeit beharrlichen Schweigens.
„Harry!“, zischte Hermine. „Was wenn es eine Falle ist? Du darfst dich nicht blind in Gefahr begeben.“
„Mitten in der Öffentlichkeit? Und keine Angst, ich bin vorsichtig.“, entgegnete Harry.
„Harry, denk nochmals drüber nach. Draco Malfoy kann man nicht vertrauen. Das ist eine miese, kleine, verräterische Ratte, die alles dafür getan hat um Dumbledore zu töten.“, meinte Ron mit vor unterdrücktem Zorn zitternder Stimme.
„Aber Dumbledore hat gesagt, dass jeder eine zweite Chance erhalten soll.“, flüsterte Harry.
„Was es ihm gebracht hat weist du ja.“, knurrte Ron.
„Na, was tuschelt ihr da?“, fragte plötzlich Liz, die aus der Küche kam, ein Weinglas vor sich her schwebend. Die drei antworteten auf ihre Frage nur mit einem Achselzucken. „Wollt ihr auch ein Glas? Fassgereifter Honigmet.“, erklärte sie.
„Ja, gerne.“ antwortete Harry und nahm wie Hermine und Ron ein Glas entgegen, das zu ihnen herüber geschwebt kam. Ron beäugte den Inhalt mißtrauisch. Harry musste grinsen, denn es war das gleiche Getränk, was ihn an seinem 17. Geburtstag beinahe das Leben gekostet hatte.
„Keine Angst Ron, der ist nicht vergiftet.“, meinte Hermine und nippte wie als Beweis an ihrem Glas. Ron kniff die Augen zusammen, beobachtete sie einen Moment, bevor er schließlich auch zu dem Schluss kam, dass der Met nicht vergiftet war.
„Ich werde am Sonntag dahin gehen. Es ist, wenn der Brief ernst gemeint war, eine zu große Chance um sie verstreichen zu lassen.“, sagte Harry, nachdem er sein Glas geleert hatte. Auf einen Wink seines Zauberstabes hin schwebte es zurück in die Küche. Ron und Hermine seufzten, sagten jedoch nichts. Nur Ron verdrehte die Augen und sah aus dem Fenster in die Nacht hinaus.
„Also ich gehe jetzt schlafen.“, meinte Hermine. Offenbar war ihr das mürrische Schweigen, das jetzt zwischen ihnen herrschte, zuviel geworden. Ron gab ihr einen Kuss und verschwand ebenfalls. Nur Harry, der den beiden eine gute Nacht gewünscht hatte, blieb im Wohnzimmer zurück. Er hing seinen Gedanken nach, bis ihm fast die Augen zu fielen. Erst als er merkte, dass sich seine Gedanken im Kreis drehten und er egal, wie er es drehte und wendete immer zum selben Schluss kam, erhob Harry sich. Leise, um seine Freunde und Liz nicht zu wecken schlich er in sein Zimmer hinüber und ließ sich in sein Bett fallen. Bevor er einschlief las er Dracos Brief erneut. Am Sonntag würde sich alles zeigen.
„Harry!“, rief Hermine, als er schnellen Schrittes die Winkelgasse entlang eilte. Hermine musste fast laufen um mit im mitzuhalten. „Bitte überlege es die doch noch mal.“
Harry blieb stehen und sah sie an. „Das habe ich, wieder und wieder. Es ist das Risiko wert!“
„Nicht wenn du stirbst.“, sagte Hermine leise und Harry sah, wie ihre Augen feucht wurden. Er legte ihr seine Hände auf die Schultern.
„Hermine, es wird nichts passieren. Niemand muss sterben. Und jetzt mach nicht so ein Gesicht.“, sagte er sanft. Sie lächelte etwas gezwungen.
„Ey Mann, du hältst das für richtig?“, fragte Ron. „Immerhin sollten wir gar nicht hier sein, sondern ein Paket“ Er hob ein verschnürtes, knubbeliges Etwas hoch. „zum Ministerium bringen.“
„Ja, das ist Richtig. Also, wir sollten nicht noch mehr zeit verlieren.“, sprach Harry und eilte weiter. Die Winkelgasse war verlassener denn je. Die meisten der Läden waren mit Brettern vernagelt und überall hingen Steckbriefe des Ministerium, von denen ihnen gesuchte Todesser hämisch und boshaft entgegen grinsten. Verfall hatte sich breit gemacht, da keiner mehr Vertrauen in die Zukunft hatte und der harte, eisige Winter hatte sein übriges getan. An vielen Stellen waren Dachziegel von den Dächern hinab auf die Straße gestürzt. Fensterläden hingen lose herunter und die Läden, deren Besitzer spurlos verschwanden, waren ausgeraubt worden. Glasscherben knirschten unter ihren Schuhen, als sie vor Flourish & Blotts anhielten. Der Laden war einer der wenigen, die überhaupt noch geöffnet hatten und machte einen gepflegten, wie immer recht vollgestopften Eindruck. In den Auslagen stapelten sich Bücher über magische Verteidigung und ein Ratgeber des Ministeriums mit dem Titel: „Was tun gegen Voldemort.“ Es klingelte laut, als sie den Laden betraten und hinter der Ladentheke kam ein Kopf zum Vorschein.
„Ah, hallo. Na was kann ich euch anbieten. Seltsamer Zeitpunkt, für junge Leute wie euch in der Winkelgasse einzukaufen.“, sprach der Zauberer und rückte seinen Hut zurecht, der ihm beim hastigen aufstehen fast vom Kopf gefallen war. Harry nickte ihm zu und ließ seinen Blick durch den laden schweifen. Keine Spur von Malfoy. Hermine schritt eine Regal reihe entlang, die sich mit Arithmantik befasste und hatte bereits ein Buch heraus genommen um darin zu blättern. Ron dagegen stand hinter Harry, die Hand in der Hosentasche versenkt, in der sich sein Zauberstab befand.
„Sagen sie, haben sie einen Zauberer gesehen, etwa in unserem Alter, blond?“, fragte Harry den Verkäufer.
„Oh ja, er ist nach oben gegangen.“, antwortete er mit eine nicken in die entsprechende Richtung. Harry bedankte sich und ging zu der Treppe hinüber, die in den ersten Stock führte. Hermine stellte das Buch wieder hin und folgte Ron und Harry. Oben war es sogar noch voller als unten. Die Bücher quetschten sich in die Regale, die sich unter dem Gewicht durchbogen. Harry sah sich aufmerksam um und entdeckte einen blonden Haarschopf, der sich im hinteren Teil einem Regal zugewandt hatte. Harry deutete auf Malfoy und ging langsam auf ihn zu. Er trug wie immer einen schwarzen Mantel und hatte das strohblonde Haar streng nach hinten gekämmt.
„Hallo Malfoy.“, sagte Harry, als er nur noch vier Meter von ihm entfernt war. Draco fuhr herum und starrte Harry an. Hätten sie sich auf der Straße getroffen, wäre er vielleicht an ihm vorbei gelaufen, sosehr hatte sich Malfoy verändert. Unter seinen Augen lagen dunkle Ringe, sein Gesicht wirkte schlaff und abgekämpft und die Augen, die sonst immer Arroganz und Herablassung ausgestrahlt hatten waren trüb. Harry sah sein hohlwangiges Gegenüber an und versuchte wenigstens ansatzweise zu lächeln. Es gelang ihm nicht. Malfoy grinste schief und sah über Harrys Schulter zu Ron und Hermine herüber, die sich langsam näherten. Hermine wirkte geschockt über Malfoys äußeres Erscheinungsbild.
„Du kannst nie etwa alleine machen, was Potter?“, sagte Malfoy schließlich. Harry bemerkte, dass ihm mehrere Zähne fehlten.
Harry ging nicht auf Malfoys Worte ein sondern nahm den Brief aus der Tasche. „Hier.“, sprach er knapp und reichte ihn Draco. Dieser streckte die schwarz behandschuhte Hand aus und nahm ihn entgegen. „Also, was willst du?“, fragte Harry.
„Dir helfen und mir selber.“, antwortete Malfoy. Ron gab ein verächtliches Schnauben von sich. „Was willst du eigentlich Weasley? Komm, kriech wieder unter den Stein zurück, aus dem du hervorgekommen bist!“, schnarrte er. Sein Gesicht nahm wieder jenen arroganten Zug an, den Harry abgrundtief verabscheute. Ron wollte einen Schritt auf Draco zumachen, doch Hermine hielt ihm am Arm zurück.
„Wie willst du mir helfen?“, brachte Harry das Gespräch auf den Grund zurück, aus dem sie hier waren.
„Informationen über den dunklen Lord.“
„Wieso? Wieso verrätst du deinen Herrn, den du doch so sehr verehrst und sogar einer seiner Handlanger bist?“, sagte Harry und streckte blitzschnell seine Hand nach Malfoys Arm aus. Dieser versuchte zurückzuweichen, doch Harry hielt ihn fast und schob Dracos Ärmel nach oben. Das dunkle Mal war deutlich auf seinem Unterarm zu sehen. Harry ließ den Arm fahren, als hätte er sich verbrannt.
Mit dem letzten bisschen Würde, das ihm noch geblieben war krempelte Malfoy seinen Ärmel wieder herunter und straffte die schmalen Schultern. „Wenn du meinen Brief gelesen hast, Potter, dann weißt du, dass alles, was ich getan habe absolut falsch war.“, flüsterte er und seine Kiefermuskeln traten bei den Worten deutlich hervor. Es musste unendlich scher für ihn sein seinem Erzfeind eigene Fehler einzugestehen.
„Das hätte ich dir vorher sagen können!“, rief Ron und musterte Malfoy wie eine Spinne.
Mit zwei schnellen Schritten war Draco an Harry vorbei und stand direkt vor Ron. So nah, dass sich ihre Gesichter beinahe berührten. „Was weißt du denn davon? Gar nichts! Du versteckst dich hinter deinem Freund, dem großen Potter! Dem Auserwählten! Nie hast du irgend etwas selber gemacht oder vollbracht oder auch nur versucht etwas zu verändern. Nein! Dafür sind ja andere da. Ich sag dir was du bist Weasley. Ein Feigling. Ein Kleinkind, das sich noch an anderen Hosenbeinen festklammern muss um nicht umzufallen!“, zischte Malfoy, doch schon in der nächsten Sekunde wurde sein Kopf zurück gerissen. Langsam hob er die rechte Hand an seine blutende Unterlippe und musterte beinahe interessiert den Tropfen auf seinem schwarzen Handschuh. Wütend funkelte er Ron einen Moment an, der noch immer seine Faust erhoben hatte. Mit einem letzten verächtlichen Blick wandte er sich wieder Harry zu, der wie versteinert dastand.
„Potter, wie gesagt, ich will dir helfen. Ich weiß wo der dunkle Lord sich versteckt hält und ich weiß was er vorhat.“, sprach er langsam um den Worten das nötige Gewicht zu geben.
„Dann sag es mir!“, meinte Harry und sah in Malfoys Augen. Was hatten sie alles erblickt, dass Draco sich so verändert hatte?
Dieser stieß ein hämisches Lachen aus. „So einfach ist es nicht. Ich habe Bedingungen, für die ich diese Informationen rausrücke.“
„Die da wären?“
„Ich will vollkommen straffrei aus der Sache raus. Weißt du, es ist allgemein bekannt, dass ich bei dem Tod einer berühmten Person dabei und vielleicht auch mit verantwortlich war. Das macht sich nicht besonders – Mensch Potter, reiß dich zusammen!“, zischte Draco, als er bemerkte, wie Harry sich verkrampfte. „Ich habe für mich erkannt, dass der Weg des Dunklen Lords nur abwärts führen kann. Nicht für ihn, das sicher nicht, aber für alle die mit drin hängen. Aber die erkennen das nicht. Er verspricht ihnen die goldene Zukunft. Geld, Macht und alles was sie wollen. Nur das Problem ist, dass es diese Zukunft nicht geben kann. Er arbeitet nur für sich alleine alle anderen sind ihm egal. Hat einer seiner Anhänger zuviel Einfluss bekommen tötet er ihn. Also, ich kann dir helfen. Nimmst du meine Hilfe an?“, fragte Malfoy und streckte symbolisch die Hand aus.
Harry dachte angestrengt nach. Konnte er Draco trauen? Er war maßgeblich an Dumbledores Tod verantwortlich. Dafür muss er bezahlen, egal wie. Er sah zu Hermine und Ron. Hermines Gesicht war nahezu ausdruckslos, nur lag eine Abscheu in den Augen, mit denen sie Malfoy betrachtete, die er noch nie gesehen hatte. Ron schüttelte leicht den Kopf und massierte mit seiner anderen Hand die Faust, die er in Dracos Gesicht hatte krachen lassen.
„Potter, ich weiß was du denkst. Dumbledore nicht wahr?“, meinte Malfoy.
„Nach allem was du getan hast wagst du überhaupt noch seinen Namen auszusprechen?“, zischte Harry und trat drohend einen Schritt auf Draco zu.
„Potter, ich hatte meine Gründe!“, sprach sein Gegenüber und Harry meinte eine Spur der Verzweiflung in seiner Stimme mitschwingen zu hören.
„Was für Gründe können das sein? Es gibt vieles für das es sich zu kämpfen lohnt aber nichts für das es sich lohnt zu töten, Draco!“, sagte Harry und schlug die Hand beiseite, die er ihm noch immer darbot.
„Er hatte meinen Vater, Potter!“, rief Malfoy, als sich Harry mit einem Ruck abwandte und zur Treppe zurückgehen wollte. „Verstehst du nicht, meinen Vater. Für sein Versagen hätte der dunkle Lord ihn getötet. Ich wollte doch nur meinen Vater retten, Potter. Ich liebe ihn doch.“ Harry hatte Draco noch nie so sprechen gehört. In seiner Stimme schwang kein bisschen der üblichen Überheblichkeit mit, sondern zum ersten Mal war er wirklich ehrlich. Harry blieb stehen und drehte sich wieder zu ihm um. Er stand da, hatte seine Hände zu Fäusten geballt und schien den Tränen nahe zu sein. Hastig, als Draco sah, dass Harry es bemerkt hatte drehte er den Kopf weg.
Harry wusste einfach nicht was er sagen sollte. Da stand eine der Personen, die er am meisten verabscheute und plötzlich hatte er Mitleid mit ihm. Draco gewann jdeoch seine Fassung schnell zurück. Er strich sich mit den Händen durch das Gesicht und straffte seine Gestalt.
„Was ist mit deinem Vater jetzt?“, fragte Hermine leise.
Malfoys Blick wanderte zu ihr herüber. Er kniff die Augen zusammen und seine Lippen wurden zu einem blutleeren, blassen Strich. „Was soll mit ihm sein? Er hängt wie immer zusammen mit dem Dunklen Lord herum und schmiedet Pläne, um die Welt der Zauberer Stück für Stück zu zerstören. Er ist verblendet und getäuscht worden. Die einzige Chance, die er noch hat ist die rasche Niederlage seines, meines ehemaligen Herrn.“
„Nein, ich dachte nur....“, Hermine brach ab und sah zu Boden.
„Ich brauche dein Mitleid nicht Schlammblut!“, schnarrte Malfoy. Ron versteifte sich und seine Finger wanderte in die Hosentasche. Harry legte im rasch eine Hand auf die Schulter.
„Malfoy, ich kann nicht vergessen, was du zu verantworten hast. Mach das mit deinem Gewissen selber aus. Aber wenn du uns helfen willst, dann bitte. Es steht außerhalb meiner Möglichkeiten etwas für dich zu tun.“, sagte Harry schließlich.
„Ein Fürsprecher, wie der Auserwählte wird schon reichen.“, sagte Malfoy schief grinsend. „Du weist gar nicht, dass dir das Ministerium aus der Hand fressen würde, wenn du es wolltest oder? Dafür bist du natürlich zu edel, was? Sie stehen einen Atemzug davor diesen Krieg zu verlieren, aber das was danach kommen würde ist noch schlimmer als das, was das Ministerium sonst macht. Also, ich will nur, dass du dich für mich einsetzt, sollte mal alles vorbei sein.“
„Ich werde sehen, was sich machen lässt.“, erklärte Harry. „Übrigens es hat nicht mit edel sein zu tun, wenn man es vorzieht mit Menschen zusammen zu leben, statt sie nur auszunutzen, Draco.“ Er hielt seinem ehemaligen Erzfeind die Hand hin, die dieser sofort ergriff. Harry hätte dies niemals für möglich gehalten, dass ihm Malfoy vielleicht einmal helfen würde sein großes Idol Lord Voldemort zu bekämpfen. Aber Draco hatte schon immer nur für sich selbst gearbeitet, sich nur für sein eigenes Wohlergehen gesorgt. Alle anderen waren ihm egal, wenn es hoch kam Mittel zum Zweck. Der Händedruck war kurz aber fest.
„So, mein Freund,“ Malfoy betonte das Wort so, dass es seinen Sinn verfehlte. „da wir nun an einem Strang ziehen, sollten wir unsere Unstimmigkeiten vielleicht beiseite schieben. Der Feind meines Feindes ist mein Freund, das ist doch passend oder? Richtig klassisch.“
„Hör auf zu reden Malfoy und komm zum Punkt.“, knurrte Ron.
„Ist gut Weasley. Also falls du es wissen möchtest, der dunkle Lord versteckt sich in einer alten Fabrikhalle in East End. Das als kleiner Beweis meiner guten Absichten. Ashfurt 213, um genau zu sein. Soll ich es wiederholen?“, fragte Malfoy hämisch.
„Das wird nicht nötig sein.“, meinte Harry, dessen alte Abneigung gegenüber Dracos Charakter wieder zurückkehrte. „Was wird aus dir? Was, wenn Voldemort herausfindet, dass du ihn verraten hat?“
„Wird er nicht. Dazu bin ich zu unwichtig für ihn. Nur per Zufall habe ich es durch meinen Vater erfahren. Eigentlich weiß ich es nicht.“, meinte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht, dass ihm fast diabolische Züge verlieh. „Achja Harry, was weißt du über Horkruxe?“, fragte sein Gegenüber fast beiläufig.
„WAS?“, rief Harry eine Spur zu laut, denn er hörte wie unten der Stuhl des Verkäufers verrückt wurde.
„Volltreffer, was?“, meinte Draco. „So, ich muss gehen. Wenn ich noch etwas herausfinde schicke ich dir eine Nachricht. Erinnere dich, wie man aus Licht Schatten macht, Harry.“ Er wandte sich ab, winkte gespielt fröhlich und schritt langsam die Treppe hinunter. Der Verkäufer beäugte ihn misstrauisch, als er den Laden wieder verließ, widmete sich dann aber wieder seinem Buch.
„Was war das?“, fragte Ron verdattert und kratzte sich am Kopf.
„Würde sagen, eine mega gute Chance Voldemort zu besiegen.“, sagte Harry, der das vergangene Gespräch Revue passieren ließ.
„Ja, schön, aber wir sollten so schnell wie möglich in Ministerium um das Paket abzugeben!“, riet Hermine und setzte sich in Bewegung. Sie liefen fast die Treppe hinunter. Der Verkäufer sah verwirrt aus und blickte ihnen lange nach. Draußen fassten sie sich an den Händen und apparierten in die Eingangshalle des Ministeriums. Sie schoben sich durch das Gedränge von geschäftigen Zauberern und Hexen, bis sie einen der Fahrstühle erreichten und ihn zusammen mit einem Schwarm Memos in der Aurorenzentrale wieder verließen. Dort suchten sie das Büro von Arline Carnby, zu der sie das Paket bringen sollten. Sie entdeckten es am Ende einer langen Reihe von Türen, die jeweils einen anderen Namen trugen. Harry wollte anklopfen, doch bevor seine Fingerknöchel das milchige Glas berührten schwang die Türe bereits auf.
„Immer herein.“, ,rief eine dunkle rauchige Stimme. Etwas zögernd traten sie über die Schwelle. Arline Carnby saß mit einer Pfeife im Mund hinter ihrem Schreibtisch, einem riesigen aus poliertem Marmor gefertigten, scheinbar sehr altem Stück. Die Wände des Büros war über und über mit Zeichnungen und Fotografien von seltsamen Apparaten oder magischen Artefakten bedeckt.
„Sie müssen Mr Potter, Mr Weasley und Miss Granger sein. Sie kommen recht spät.“, bemerkte Arline Carnby mit einem Kopfnicken in Richtung Uhr. Sie war ebenso wie die restlichen Möbel sehr alt.
„Entschuldigen sie die Verspätung, doch wir wurden in der Halle aufgehalten. Das kann schon passieren, wenn man mit Harry unterwegs ist. Sie wissen schon, die Leute wollen ihn alle kennenlernen.“, schwindelte Hermine.
„Kein Problem, kein Problem. Sie bringen mir besagtes Paket?“, fragte Arline Carnby.
„Sicher.“, murmelte Ron und bewegte sich durch die Rauschwaden aus der pfeife hindurch und legte es auf der Marmorplatte ab.
„Vielen Dank mein Junge. Übermitteln sie Alastor meine Grüße. Das wird uns auf jeden Fall weiterhelfen.“, meinte sie und streichelte beinahe zärtlich über das braune Packpapier.
„Wenn sie die Frage erlauben, was ist denn darin?“, wollte Harry wissen, dem der unförmige Klumpen ziemlich suspekt vorkam.
„So leid es mir tut, mein Junge, doch ich erlaube nicht. Und nun, ich wünsche euch einen schönen Tag.“ Arline Carnby stand auf und schüttelte ihnen die Hände. Dabei spie sie noch mehr Rauchschwaden in die ohnehin schon nebelige Luft.
Erleichtert atmete Harry auf, als er diese rauchige Höhle verlassen hatte. Langsam machten sie sich auf den Rückweg in die Eingangshalle um zu ihrer Wohnung zurück zu apparieren.
„Harry Potter? Ja, HARRY POTTER!“, ertönte plötzlich ein Schrei, als sie fast die Türe zum Fahrstuhl erreicht hatten. Ein Zauberer in dem dunkelblauen Mantel eines Aurors eilte auf ihn zu und schüttelte stürmisch seine Hand. Innerhalb kürzester zeit waren sie von duzenden Hexen und Zauberern umringt.
„Es ist mir eine Ehre, Mr Potter.“, sagte eine Hexe würdevoll und deutete eine Verbeugung an. Harry atmete tief durch. Er drängelte sich zwischen den Umstehenden hindurch in den Fahrstuhl, der glücklicherweise gerade angekommen war. Wie sehr er diesen Trubel um seine Person hasste. Als sich die Fahrstuhltüren geschlossen hatten lehnte er sich gegen die Wand.
„Komm schon Harry, ist doch eigentlich ganz lustig.“, meinte Ron und klopfte ihm auf den Rücken.
Harry war bereits in Gedanken ganz woanders. Wieviel wusste Malfoy über die Horkruxe? Wusste er vielleicht sogar wo sie sich befinden?


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Es ist wunderbar, wie furchtlos und entschlossen Dan sich jeder Aufgabe stellt. Manchmal drehten wir eine Szenenwiederholung nach der anderen, und jedes Mal spürte ich seine Entschlossenheit, es bei der nächsten Wiederholung des Takes noch besser zu machen. Das schätze ich so sehr an ihm: Er setzt wirklich alles daran, um seine beste Leistung zu zeigen.
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