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Harry Potter und die RĂĽckkehr der Zauberer - Kapitel 27 Ruhe vor dem Sturm

von Reaver

Die folgenden Tage hatten Harry, Hermine, Ginny und Ron soviel für die Schule zu tun, dass sie kaum Gelegenheit hatten sich mit den Geschehnissen vom Wochenende zu beschäftigen. Harry hatte einen detaillierten Bericht abgegeben, indem er ausführlich beschrieben hatte, wie Voldemorts Festung aussah. Langsam fühlte Harry sich wieder kräftiger. Er war, wie er jetzt wusste, weit über seine Grenzen hinausgegangen. So weit es nur ging. Er war sicher, dass es ihn fast getötet hatte.
„Harry, kannst du mir kurz dein Verwandlungsbuch geben? Ich habe meines oben im Schlafsaal.“, bat ihn Hermine und riss Harry damit aus seinen Gedanken.
„Sicher.“, murmelte er und schob es über den Tisch. Sie bedankte sich und Harry verfiel wieder ins Grübeln.
„Sag Harry, was ist eigentlich los mit dir?“, riss ihn Hermines Stimme wieder aus den Gedanken.
„Ach Nichts, ich muss nur nachdenken.“, erwiderte er. „Mir geht’s gut, keine Angst.“ Die Sache war damit für ihn erledigt. Er widmete sich dem Anschein nach wieder seinen Hausaufgaben. Noch eine Weile spürte er Hermines Blick auf sich ruhen, bis auch sie schließlich wieder in ihr Buch schaute. Harry war sich noch immer nicht im klaren, was dieses verzehrende Feuer gewesen war, das in ihm gebrannt hatte. Woher war es gekommen?
„Hallo.“, hauchte Ginny plötzlich an sein Ohr. Ihre weichen Lippen knabberten zärtlich an seinem Ohrläppchen, bevor sie seinen Hals hinab wanderten. Dort wo sie ihn berührten bildete sich eine Gänsehaut.
„Hi.“, entgegnete er noch halb in Gedanken.
„Ginny, vielleicht kannst du herausfinden, was Harry bedrückt.“, schlug Hermine vor und grinste. Harry seufzte.
„Na Harry, was bedrückt dich?“, fragte Ginny. Bei dem Anblick ihrer Augen schmolz Harrys Widerstand dahin.
Er warf einen gespielt zornigen Blick zu Hermine herüber, der jedoch wirkungslos an ihr abprallte, bevor er antwortete: „Die Sache ist die, ich denke die ganze Zeit darüber nach, was zwischen Snape und mir vorgefallen ist. Snape versuchte sich mit Legilimentik in meinen Geist einzudringen. Ich leistete Widerstand und dann erwachte etwas in mir. Kraft, eine verführerische Macht, die fast die Kontrolle über mich gewann. Es macht mir Angst.“, schloss er und schaute aufmerksam in die Gesichter seiner Freunde. Ron hatte von seinen Aufgaben aufgeblickt, doch sein Gesicht war ausdruckslos.
„Was meinst du mit Kraft oder Macht, Harry?“, hakte Hermine nach.
„Eine Art verzehrendes Feuer. Eine Kraft die nicht meine ist, sondern tief in mir schlummerte.“, erklärte Harry.
„Meinst du – Meinst du das ist die Kraft die Voldemort dir übertragen hat, als er dich töten wollte?“, flüsterte Hermine vorsichtig.
„Daran habe ich auch schon gedacht und es trägt nicht zu meiner Beruhigung bei.“, meinte Harry. „Wenn es so ist, muss etwas es geweckt haben, nur was?“
„Du-weist-schon-wer selber?“, schlug Ron vor und beugte sich verschwörerisch vor.
„Ron. Meinst du Voldemort würde Harry helfen Snape zu besiegen?“, warf Hermine ein, die ihren Freund kritisch ansah.
„Nein, er war furchtbar zornig, als er davon gehört hat.“, sagte Harry leise. Die Köpfe seiner Freunde ruckten zu ihm herum. Schockiert und fragend sahen sie ihn an. „In Slughorns Büro habe ich ein Gefühl von ihm aufgefangen, ihr wisst schon über meine Narbe. Es war wegen Snape.“, erklärte Harry. Hermine sah ihn nachdenklich an, während Ron wieder sein undefinierbares Pockerface aufgesetzt hatte. Um die Lage etwas zu entspannen, wechselte Harry das Thema. „Sagt, was ist nun mit Zauberkunst, seid ihr da etwas weitergekommen?“ Einen Moment sahen sie sich nur verwirrt an, dann beendeten sie das Thema Voldemort und kehrten zu ihren Aufgaben zurück.
„Bitte seien sie so freundlich und verlassen sie den Raum. Ihre häufige nichtssagende Korrespondenz ödet mich an. Also, die Stunde ist beendet!“, schnarrte O’Callag und wandte sich abrupt von ihnen ab. Harry seufzte erleichtert, als ihr Lehrer aus dem Raum ging. Schnell packte er seine Sachen zusammen, um Ron und Hermine zu folgen, die bereits durch die Türe verschwunden waren. Nach dem Gespräch zwischen O’Callag und dem Zaubereiminister, was Ginny und er belauscht hatten, war der Unterricht tatsächlich erträglicher geworden. O’Callag schien wirklich viel daran zu liegen, nicht ins Exil zurückzukehren. Sein Unterricht war nach wie vor alles andere als schön, doch fehlten die unzähligen Sticheleien und Schikanen, die sonst bezeichnend für O’Callags Unterricht waren. Ein kalter Luftzug schlug ihm ins Gesicht, als er auf den Gang hinaustrat. Auf dem Boden hatte sich ein dünner Eisfilm gebildet, der jeden Schritt zu einem rutschigen Abenteuer machte. Einige der Schüler schlitterten jedoch vergnügt hin und her, beendeten das Vergnügen jedoch abrupt, als Filch am Ende des Ganges auftauchte. Harry erschauerte und zog den Umhang enger um sich. Er sehnte sich den Sommer und dessen helles Licht zurück. Das ewige Zwielicht, das in diesem Winter herrschte drückte nun doch deutlich auf die allgemeine Stimmung.
„Wieso muss es nur so verdammt kalt sein?“, murrte Ron, der Hermines einen Arm um die Schultern legte, als er bemerkte, dass die zitterte.
„Frag ich mich auch. Langsam wird es unheimlich.“, meinte sie. Harry warf einen Blick aus dem Fenster. Die bleigrauen Wolken hingen wie immer am Himmel und schluckten fast alles Licht. Wäre der Schnee nicht gewesen hätte man meinen können, die Nacht stünde kurz bevor. Seit der fehlgeschlagenen Such nach dem Kelch Helga Hufflepuffs hatte sich ein ungutes Gefühl in Harry breitgemacht. Eine Ahnung nahenden Unheils, die beständig stärker geworden war. Irgend etwas würde geschehen, vielleicht in der nächsten Sekunde, Morgen, erst in der nächsten Woche oder in Monaten, doch es würde etwas geschehen, etwas schlimmes.
„Harry, was machst du denn schon wieder für ein Gesicht?“, fragte Hermine tadelnd. „So schlimm war die Stunde doch gar nicht. Immerhin hat er zum ersten Mal fair benotet.“
„Das ist es nicht. Ich habe nur an den Kelch gedacht. Es sieht so aus, als hätten wir die Fährte verloren.“, meinte Harry und sagte das Passwort, woraufhin die Fette Dame zur Seite schwang, um sie eintreten zu lassen.
„Jetzt bräuchten wir ein bisschen Glück.“, sagte Ron und lud seine Schultasche mit einem Ächzen auf einem Tisch ab. „Nur ein wenig Glück.“, wiederholte er sich.
„Glück kann man nicht buchen Ron.“, sprach Harry leise und setzte sich zu ihm an den Tisch. „Wir dürfen nicht auf unser Glück vertrauen, sondern auf unsere Fähigkeiten.“
„Aber ein wenig Glück kann trotzdem nicht schaden.“, beharrte Ron und grinste schelmisch. Harry und Hermine nickten bestätigend. „Also, wo bekommen wir den verdammten Kelch her. Ihr-wisst-schon-wer hat ihn, wie wir nun wissen, in Sicherheit gebracht, nur wohin?“
„Schätze in sein Versteckt.“, dachte Harry laut nach. „Vielleicht sogar zusammen mit den andren Horkruxen, die noch übrig sind.“
„Sicher weist du es aber nicht.“, warf Hermine ein. Harry schüttelte den Kopf.
„Harry.......“, sprach Seamus plötzlich hinter Harry.
„Hm?“, machte er.
„Ich hatte dich doch auf die Slytherin angesprochen, die ebenfalls zur DA wollten.“ Harry nickte. „Nun, sie würden sich gerne am Wochenende mit dir treffen.“, sagte Seamus zögernd, als er Rons versteinerten Blick auffing.
„Wann denn?“, fragte Harry, der sich ärgerte, weil er eigentlich wichtigere Sachen zu tun hatte.
„Sonntag Nachmittag?“, schlug Seamus vor.
Harry dachte kurz nach und nickte dann. „Einverstanden.“ Sein Gegenüber sah erleichtert aus und verschwand wieder. Hermine warf ihm einen verwirrten Blick zu. Harry erinnerte sich, dass er es ihr noch gar nicht erzählt hatte. Schnell fasste er das Gespräch mit Seamus zusammen. Auch sie warnte ihn, genau wie Ron davor voreilig zu handeln. Der Verrat in ihrem fünften Schuljahr war auch ihr noch allzu lebhaft in Erinnerung geblieben, vor allem da sie fast jeden Tag Chos Freundin Marietta über den Weg liefen, deren Pickel zwar etwas verblasst, aber noch immer deutlich genug zu erkennen waren.
„Vielleicht sollten wir es in der DA vorher besprechen. Damit jeder seine Meinung zu dem Thema beitragen kann.“, schlug sie vor. Harry willigte ein und beschloss es beim nächsten Treffen am Donnertag zur Sprache zu bringen.
Am Sonntag Morgen tauchte ein neuer Aushang am schwarzen Brett im Gryffindorturm auf. Harry wurde durch das Gedränge darauf aufmerksam, das davor herrschte. Als sich der Trubel etwas gelegt hatte trat er zusammen mit Hermine, Ron und Ginny vor das Brett. Ein großer Aushang verkündete:

Praktika fĂĽr die UTZ-SchĂĽler!

Es besteht die Möglichkeit ein Praktika in ihrem Wunschberuf zu absolvieren. Das zweiwöchige Praktikum wird vom 8. März – 22. März stattfinden. Bitte melden sie sich bei ihrem Hauslehrer, wenn sie sich dazu entschließen an einem Praktikum teilzunehmen. Während dieser zwei Wochen sind sie vom Unterricht freigestellt.

„Hey, tolle Sache!“, rief Ron erfreut. „Gleich zwei Wochen Extraurlaub vor den UTZ-Prüfungen! Klasse!“
„Ron! Du bist ja sowas von kindisch!“, entgegnete Hermine erbost. „Das ist kein Urlaub, das ist wichtig für deine Zukunft. Du solltest es etwas ernster nehmen!“
Ron sah betreten zu Boden und murmelte etwas, das wie eine Entschuldigung klang.
„Meinst du, man kann auch in einem Aurorenteam ein Praktikum machen?“, fragte Harry hoffnungsvoll. Das wäre einfach nur toll, wenn er die Möglichkeit hätte das Leben als Auror kennenzulernen. Er sah sich schon selbst mit Moody, Tonks, Remus und Kingsley, wie sie sich an die Fährte von Voldemort hefteten und in sein Versteck eindrangen. Mit vereinten Kräften brachten sie ihn zu Fall und befreiten somit die Welt der Zauberer von seiner Umklammerung. Harry schüttelte lächelnd den Kopf über sich selbst. Was waren das für kindische Gedanken? Eigentlich müsste er es inzwischen besser wissen, dass Krieg nur selten der Dramaturgie eines Buches folgte. Garantiert würde er als Praktikant nicht in gefährliche Einsätze verwickelt werden. Trotzdem hoffte er bei Remus oder Tonks unterzukommen.
„Hoffe ich doch mal. Es ist immerhin ein respektabler Beruf!“, meinte Ron. „Wäre das toll, wenn wir drei bei der gleichen Truppe Praktikum machen könnten.“, schwärmte Ron. Harry nickte. Ron schien die gleichen Gedanken wie er zu haben. Doch an Krieg war nichts heroisches. Ein sinnloses Leiden und Sterben.
„Kommt, gehen wir gleich zu McGonagall!“, schlug Hermine erregt vor und eilte sogleich davon. Harry und Ron mussten fast laufen, um sie wieder einzuholen. Vor dem Büro von ihrer Hauslehrerin herrschte reger Betrieb. Scheinbar waren sie nicht die einzigen, die auf die Idee gekommen waren sich sofort um das Praktikum zu kümmern. Alle redeten aufgeregt durcheinander, oder erzählten sich von ihren Plänen, was das Praktikum betraf. Gerade, als die Wartezeit unangenehm zu werden drohte wurden Harry, Hermine und Ron von McGonagall in ihr Büro gebeten.
„Guten Morgen.“, begrüßte sie die Drei. „Wenn ich mich recht erinnere sind es ihre Berufswünsche Auroren zu werden, ist das richtig?“, fragte sie nach. Sie nickten. „Gut und sie möchten auch ein Praktikum in dieser Berufsgruppe machen?“ Wieder nickten sie bestätigend. „Was haben sie sich denn vorgestellt, wie ein solches Praktikum aussehen könnte oder was erwarten sie davon?“
„Ich hätte gerne eine Einführung in das Leben eines Auroren. Ich wüsste gerne welche Aufgaben ein Auror zu erledigen hat und welche Pflichten er erfüllen muss. Meine Erwartungen sind einfach die, mehr über den Beruf an sich zu erfahren.“, sagte Harry und Ron und Hermine pflichteten ihm bei.
„Gut, sie scheinen das Praktikum nicht zu sehr auf die leichte Schulter zu nehmen. Das ist gut. Haben sie spezielle Wünsche, wo sie das Praktikum absolvieren möchten?“, wollte McGonagall wissen.
Harry sah kurz zu Hermine und Ron herüber, bevor er antwortete: „Es wäre toll, wenn wir es in der Aurorengruppe von Tonks, Lupin und Moody machen könnten, Professor.“
„Verstehe.“, sagte ihre Hauslehrerin. „Ich werde sehen was sich machen lässt.“ Sie erhob sich wieder und verabschiedete sie. „Würde sie bitte Mr Longbottom hereinbitten, vielen Dank.“
Zufrieden verließen sie das Büro. Draußen sagte Hermine Neville Bescheid, der aufgeregt vor der Tür wartete. Im Gemeinschaftsraum setzten sich die vier sich in ihre Stammsessel am Kamin. Es gab nur ein Thema für sie: Das bevorstehende Praktikum. Alle waren gespannt, wie es seien würde mit Auroren zusammenarbeiten. Ginny, die nach einiger Zeit dazu gekommen war, hörte interessiert zu und freute sich für die Drei. Harry merkte ihr jedoch an, dass sie am liebsten mitgekommen wäre. Auch er hätte sich gewünscht mehr Zeit mit ihr verbringen zu können, statt nur zwischen den Stundenblöcken, oder nach der Schule. Jetzt wo nur noch ein paar Monate bis zu ihren Abschlußprüfungen waren, würden sie noch weniger Zeit füreinander finden. Er fragte sich, was wohl aus ihnen werden würde, wenn er mit der Schule fertig war, sie jedoch noch ein Jahr zu absolvieren habe. Würde ihre Beziehung das verkraften? Rasch verscheuchte er den Gedanken und ermahnte sich selbst nicht immer alles so schwarz zusehen. Im Moment waren sie hier, saßen vor dem Kamin und ließen es sich gut gehen. Diese Zeit war zu kostbar um sie mit Grübeleien über die Zukunft zu vergeuden.
„Harry, wolltest du nicht mit Seamus zu diesen beiden Slytherin?“, fragte Hermine und wechselte so abrupt das Thema, dass Harry Schwierigkeiten hatte den Gedankensprung nachzuvollziehen.
„Ähm......Ja, sicher ich muss los. Bis gleich dann, ich hoffe es wird nicht so lange dauern.“, meinte er und erhob sich aus seinem Sessel. Er küsste Ginny zum Abschied. In diesem Moment wünschte er sich nichts sehnlicher als einfach neben ihr sitzen bleiben zu können. Zusammen mit Seamus, der schon auf ihn gewartet zu haben schien, ging er zu dem vereinbarten Treffpunkt in einem relativ verlassenen Teil des Schlosses. Die beiden Slytherins warteten schon. Harry versuchte sie einzuschätzen. Einer hatte ein leicht orientalisches Aussehen. Sein Haar war rabenschwarz und zu einem langen Zopf zusammengebunden. Sein dunkler Teint und die braunen Augen verliehen seinem Gesicht etwas exotisches. Harry dachte sich, das dies vom Namen her Karim Ferrami sein musste. Der andere Jim Blakeny dagegen war das genaue Gegenteil. Er war bleich, blond und blauäugig. Harry fühlte sich ungut an Malfoy erinnert. Dieser Junge hätte locker als Dracos Bruder durchgehen können. Hoffentlich hatte er nicht einen ähnlichen Charakter, hoffte Harry, dem ein Malfoy, den er kannte genug war. Als die Beiden Slytherin ihn und Seamus erblickten stießen sie sich von der Wand ab, an der sie gelehnt hatten. Sie traten nervös von einem Fuß auf den anderen.
„Hi.“, begrüßte sie Harry knapp, bevor sie sich die Hände schüttelten.
„Hallo.“, sagte der Orientale mit tiefer, voller Stimme, die zu seiner imposanten Statur passte. „Ich bin Karim Ferrami.“
„Und ich Jim oder Jimmy Blakeny.“, stellte sich der andere vor. Es herrschte einen Moment Schweigen, da keiner beginnen wollte, so griff Seamus ein.
„So, ihr wollt ja in die DA, warum?“, fragte er die beiden Slytherins.
„Weil wir nicht mit dem ganzen Mist einverstanden sind, die Ihr-wisst-schon-wer abzieht. Fast alle anderen Slytherins hängen da mehr oder weniger mit drin oder finden die Sache gut, für die Ihr-wisst-schon-wer einsteht. Da wollen wir nicht länger mitmachen.“, erklärte Jim und sah sich Bestätigung suchend nach Karim um, der nickte.
„Und warum die DA?“, hakte Harry nach, der die Beiden aufmerksam musterte. Seine Vorsicht riet ihm ihnen noch nicht zu trauen.
„Das ist das einzige, wo man Widerstand leisten kann ohne gleich von Montague und seiner Bande gelyncht zu werden.“, meinte Karim. Sein Gesicht verdüsterte sich, als er von Montague sprach. Das war für harry schon einmal etwas durchaus positives. „Übrigens die Sache in der Großen Halle war klasse, hab mich schon lange nicht mehr so amüsiert.“, fügte Karim noch hinzu.
Harry nickte. Es schwang etwas in der Stimme von Karim mit, das ihm bekannt vorkam. Zwar konnte er nicht genau sagen was, doch etwas stimmte nicht. „Was meint ihr, erwartet euch in der DA?“, fragte Harry mit möglichst neutraler Stimme.
„Ich habe von Seamus gehört, dass man dort lernt sich zu verteidigen. Finde das ist eine sehr gute Sache. In diesen Zeiten sollte man so etwas können.“, meinte Jim, der leicht grinste.
Etwas an dem Grinsen war falsch. Es war heimtückisch und hinterhältig. In Harrys Kopf läuteten alle Alarmglocken. Einerseits wäre es ein Zeichen, wenn Slytherins in der DA waren. Vielleicht würde dann wirklich der Zusammenhalt zwischen den Häusern kommen, von dem der Hut seit dem fünften Schuljahr sang.

Zusammen mĂĽsst ihr stehen
Nur so die mächtge Waffe kann erstehen
Ein Symbol der Hoffnung soll sie sein
Geschmiedet aus Schlange, Löwe, Adler und Dachs


Wenn dies eintrat gäbe es sicher wieder mehr Hoffnung im Kampf gegen Voldemort. Wenn er selbst Feinde in den Reihen der Slytherins hatte könnte er sicher nicht mehr so unbedarft nach neuen Todessern Ausschau halten. Er müsste ständig Angst haben Spione in seine Reihen aufzunehmen. Harry wäre nur zu gerne bereit gewesen Jim und Karim zu glauben, doch es stand einfach zu viel auf dem Spiel. Es traf nicht immer zu, dass der Feind meines Feindes mein Freund war. Zu oft liefen die Interessen gegeneinander. Einen Verrat konnte er sich nicht leisten. Dazu wurde in der DA einfach zu viele wichtige Sachen besprochen, die für Voldemort von Interesse waren. „Welche Garantie könnt ihr mir den geben, dass ihr uns nicht verratet?“, fragte Harry nach und hoffte sie hätten eine Antwort parat, die ihn endgültig überzeugte.
„Wir geben dir unser Wort, mehr können wir dir nicht garantieren. Wir meinen es ernst.“, sprach Karim, der ihm die Hand entgegen streckte.
Harry betrachtete die ausgestreckte Hand. Er fragte sich, ob er den Beiden glauben sollte. Damit würde er seine Gefühle verraten, die ihn warnten Karim und Jim in die DA aufzunehmen. Dann bahnte sich ein neuer Gedanke seinen Weg in Harrys Geist. Was war, wenn diese Beiden gar nicht die waren, die sie vorgaben zu sein. Malfoy hatte letztes Jahr mit Vielsafttrank gearbeitet. Wer gab ihm die Garantie, dass Montague nicht ebenso verfuhr. Zuzutrauen war es ihm. Die nötige Raffinesse sich etwas neues auszudenken hatte er in Harrys Augen nicht. Zum Glück gab es einen einfachen Test zu sehen, ob die Beiden wirklich Karim und Jim waren.
„So, wir werden jetzt mal eine Stunde warten. Danach sehen wir weiter.“, sagte Harry, der bei seinen Worten die Reaktion seiner beiden Gesprächspartner genau beobachtete.
Karim und Jim sahen Harry verwirrt an, genau wie Seamus. „Wieso denn?“, fragte Karim irritiert.
„Danach verfliegt die Wirkung des Vielsafttranks. So kann ich sichergehen, das ihr die Seid, die ihr vorgebt zu sein.“, erklärte Harry und lehnte sich gegen die Wand. „Während wir warten könnt ihr ja noch etwas von euch erzählen.“, schlug er freundlich vor.
„Ist denn das wirklich nötig?“, murrte Jim und sah fragend zu Karim hoch. Harrys schlechtes Gefühl verstärkte sich. Möglichst unauffällig ließ er seine Hand in die Gesäßtasche gleiten.
„Ja, das ist nötig. Wir werden ständig von Verrat begleitet. Da lernt man niemandem bedingungslos zu trauen.“, meinte Harry, noch immer freundlich lächelnd. Seine Finger schlossen sich um das Holz seines Zauberstabes.
„Ach komm schon Harry. Wer sollten wir denn sein?“, fragte nun Karim. Kleine Schweißtröpfchen bildeten sich trotz der Kälte auf seiner Stirn.
Damit war für Harry alles klar. Froh auf seine innere Stimme gehört zu haben stieß er sich von der Wand Gleichzeitig zogen sie ihre Zauberstäbe. Seamus stand nur verdattert da. Absolutes Unverständnis stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Nun, wer seid ihr. Montague, welcher bist du?“, fragte Harry drohend.
Jim lachte und Harry erkannte die rauhe Stimme des Slytherin. „Ich!“, rief Montague. „Du machst nichts als Probleme Potter!“, schimpfte er. War ja klar, dachte Harry. Natürlich hatte er den Ausgewählt, der Draco am ähnlichsten sah. Wann würde dieser Trottel endlich lernen selber zu denken?
„Wo sind die echten Karim und Jim?“, wollte Harry wissen ohne auf Montague einzugehen.
„Die haben das bekommen, was Verrätern zusteht. Eine Abreibung, damit sie sich wieder daran erinnern wer ihre wahren Freunde sind.“, höhnte Montague.
„Schön, ich werde jetzt gehen.“, meinte Harry und drehte sich um. „Die Sache wäre dann erledigt.“ Enttäuscht machte sich Harry auf den Rückweg.
„BLEIB HIER DU FEIGLING!“, brüllte Montague durch den Gang. Seine Schritte kamen schnell hintereinander näher. „BLEIB STEHEN!“
Harry drehte sich um und hielt seinen Zauberstab hoch. Montague erstarrte. „Lerne aus deinen Fehlern, Montague. Selbst einer wie du sollte das können. Ich habe außerdem besseres zu tun, als sich mit möchtegern Schwarzmagiern herumzuschlagen. Also entschuldige mich. Tschüs.“, sagte Harry.
„Das Potter, war das letzte Mal, dass du mich demütigst. ICH WERDE DICH BEZAHLEN LASSEN GALUB MIR DAS!“, brüllte er wie von Sinnen. Harry verzog das Gesicht, als er weiterging. Widerlich, dachte er.
„Harry, es tut mir so Leid.“, begann Seamus, als sie wieder auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum waren.
„Du konntest es nicht wissen. Außerdem vielleicht hatten es die echten Karim und Jim ja ernst gemeint.“, meinte Harry und klopfte Seamus auf die Schulter. „Drachenherzfaser.“, sagte Harry zur Fetten Dame, die daraufhin aufschwang.
„Nanu, schon zurück?“, wunderte sich Hermine, als sie bemerkte, dass Harry durch das Portraitloch stieg. Er ging zu Ron, Hermine und Ginny hinüber, die noch immer vor dem Kamin saßen und erzählte die Geschichte. Hermine schüttelte enttäuscht den Kopf.
„Ich muss sagen, dass es mir so lieber ist, ohne Slytherins in der DA.“, gestand Ron.
„Aber wie können die Häuser dann jemals geschlossen zusammen stehen, um Voldemort zu bekämpfen?“, meinte Hermine.
„Das ist eine Illusion. Nicht mehr als ein Symbol.“, sprach Ron ernst. „Es kann und wird nie passieren.“
„Aber wenn Dumbledore........“
„Dumbledore ist tot.“, unterbrach Ron sie. „Wir müssen ohne ihn auskommen. Ich glaube nicht, dass es zu einer Aussöhnung mit Slytherin kommt.“
Die Wochen verstrichen und das Praktikum rückte immer näher. Mit Freude hatten Harry, Ron und Hermine auf die Nachricht reagiert, dass sie in der Aurorentruppe von Tonks, Lupin und Moody ihr Praktikum absolvieren konnten. Sie wurden, um so näher der achte März rückte, immer nervöser. Selbst Hermine schien sich hin und wieder im Unterricht nicht mehr richtig konzentrieren zu können. Es gab nur noch ein Gesprächsthema für sie und die meiste Zeit, die sie nicht mit Hausaufgaben verbrachten, redeten sie von dem Praktikum. Nur O’Callag, der immer wieder Anfälle extremer Übellaunigkeit erlitt vermochte ihre Stimmung noch zu trüben. Sein Unterrichtsstil hatte sich verändert doch persönlich blieb er ein Widerling, dem es Spass zu machen schien andere zu demütigen.
„Hey, hey!“, rief Ron, der mit diesen Worten Harry aus einem tiefen Schlaf riss. Er brauchte einige Sekunden um sich zu orientieren, bis er merkte, dass er mit dem Gesicht zur Wand lag und deswegen nichts erkennen konnte. Mühsam richtete er sich langsam auf. Seine Augen mussten sich erst an das Licht gewöhnen, so dass er nur aus zusammengekniffenen Augen zu Ron hinüber sah. Dieser saß in einem Berg Geschenke am Fußende seines Bettes. Gerade zerriss er das Papier eines besonders Großen, das in das typische rotgoldene Papier eingepackt war, das Mrs Weasley immer verwendete. Erst jetzt dämmerte es Harry, dass heute der erste März und damit Rons Geburtstag war. Er schwang die Beine aus dem Bett und murmelte: „Herzlichen Glückwunsch.“
„Danke, Mann. Richtig, richtig gute Ausbeute dieses Jahr. Zwar nicht so gut wie letztes Jahr aber ich werde diesmal ja nicht volljährig.“, erklärte er durch empor fliegende Papierfetzen hindurch. Harry griff unter sein Bett und zog ein in silbernes Geschenkpapier eingewickeltes Paket heraus.
„Hier!“, rief er Ron zu, und gab ihm das Geschenk.
„Danke, nett schöne Verpackung!“, meinte er und öffnete diesmal vorsichtiger das Papier. Zum Vorschein kam als erstes nur glatter schwarzer Stoff, der sich, als Ron ihn hochhielt zu einem eleganten schwarzen Mantel entfaltete. „Hey! Danke Mann! Der is echt cool!“, rief Ron und umarmte Harry.
„Kein Problem Ron!“, antwortete Harry lachend. Rons Blick wanderte zu seinem alten Mantel, der doch ziemlich mitgenommen aussah, dann zu seinem Neuen. Er grinste breit. Probehalber schlüpfte er hinein und betrachtete sich im Fenster. „Steht dir.“, bemerkte Harry. Zusammen gingen sie, nachdem auch Harry sich angezogen hatte, in den Gemeinschaftsraum. Sofort ertönte ein langgezogener Schrei und Hermine warf sich in Rons Arme.
„Herzlichen Glückwunsch Ronald Weasley!“, neckte sie ihn und küsste ihren Freund.
„Danke Miss Hermine Granger.“, konterte Ron, nachdem sich ihre Lippen wieder getrennt hatten.
„Hier, bitte.“, flüsterte sie und drückte ihm ein Paket in die Hand, das in silbernes Geschenkpapier eingewickelt war. Ron runzelte einen Moment die Stirn, dann wanderte sein Blick zu Harry hinüber, der nur lächelte. Er öffnete er das Paket und zog brandneue Handschuhe, einen Schal und Hut heraus. Überrascht hielt er sie an seinen Mantel. Sie waren aus dem gleichen Material und passten perfekt. Dann leuchtete Erkennen in seinen Zügen auf.
„AH! Vielen Dank euch Beiden!“, rief er. Er zog Hermine noch mal an sich heran um sie zu küssen. Danach zog er seine neuen Sachen an.
„Steht dir!“, meinte Hermine, trat von hinten an ihn heran und zupfte den Mantel richtig zurecht.
„Mal sehen, was Fred und George dazu sagen werden. Meinten immer ich müsse mir nen andren Stil zulegen.“, sagte Ron zufrieden. Sie gingen hinunter in die Große Halle zum Frühstück. Dort wurde Ron nochmals von allen Seiten gratuliert. Die ganze Zeit über grinste er breit vor sich hin. Seine gute Stimmung wirkte so ansteckend, dass das sonst Montags immer etwas mürrische Frühstück zu einer kleinen Party wurde. Mit der Zeit nahm das Frühstück eher das Format einer mittleren Party an. Doch die Party endete ziemlich abrupt, als jemand einen Blick auf die Uhr warf. Fast fluchtartig verließen alle den Frühstückstisch, um noch rechtzeitig zum Unterricht zu kommen. Trotzdem kamen Harry, Hermine und Ron zu spät zum Unterricht. Professor Sprout blickte ärgerlich zu ihnen hinüber, als sie atemlos die Gewächshäuser betraten.
„Ihnen auch einen guten Morgen.“, meinte sie säuerlich und fuhr in ihrer Erklärung über Kaiserkraut fort. Noch immer versprühte Ron gute Laune. So wurde es, wie Harry fand eine der schönsten Stunden Kräuterkunde, die er je erlebt hatte. Selbst nach einen schmerzhaften Biss von einer Schnappdolde abbekam ärgerte es Ron nicht. Seine Hand massierend setzte er die Arbeit fort. Gegen Ende der Stunde beschlossen Hermine, Ron und Harry Hagrid einen Besuch in seiner Hütte abzustatten. Der Schnee drum herum war von seinen riesigen Füßen säuberlich platt getreten worden und ermöglichte ein komfortables Gehen. Das Geklapper von Geschirr drang aus der Hütte als, sie anklopften. Es dauerte eine Weile, bis die schweren Stiefelschritte Hagrids sich näherten. Langsam öffnete sich die Haustüre und ihr Freund steckte sein bärtiges Gesicht durch den Spalt.
„Ahhh, ihr seids!“, rief er erfreut. Sofort gab er den Eingang frei. „Na dann mal rein mit euch!“ Sie traten in seine geräumige Hütte und Hagrid goß jedem eine große Tasse dampfenden Tee ein. Ein angenehmer Duft nach frischen Kräutern erfüllte den großen Raum. „Na erstmal herzlichen Glückwunsch Ron!“, gratulierte Hagrid und Rons Hand verschwand in seiner großen Pranke.
„Danke.“, meinte Ron, der unsicher seine Finger betrachtete, um zu sehen, ob noch alle dran waren.
„Ja nu. Wie geht’s euch denn? Viel zu tun was?“, fragte Hagrid und musterte sie der Reihe nach.
„Stimmt, das Jahr ist ziemlich stressig. Aber es ist ja nicht mehr so lange hin bis zu unseren UTZ-Prüfungen.“, erklärte Hermine lächelnd. Harry wusste wie sie sich danach sehnte ihr Abschlusszeugnis in den Händen zu halten. „Und wie geht es dir Hagrid?“
„Och, es geht viel zu tun in diesem strengen Winter. Muss öfters einige Tiere wieder aufpäppeln. Schon schlimm diese dauerhafte Kälte.“, meinte Hagrid und schüttelte traurig den Kopf. Harry stimmte ihm zu. Dieses verdammte Wetter ging auch ihm langsam ziemlich auf die Nerven.
„Wie geht es Seiden – Federflügel?“, wollte Ron wissen, als ihm das einsetzende Schweigen unangenehm wurde.
„Sehr gut. Ist im Moment draußen im Garten und macht sich einen Spass daraus Gnome zu jagen, die ihre Gänge in den Schnee gebaut haben.“ Hagrid stand auf und ging zum Fenster. Ist er nicht ein Prachtexemplar?“ Auch Harry, Hermine und Ron erhoben sich und stellten sich neben Hagrid an das Fenster. Seidenschnabel tobte im Schnee herum und verfolgte kleine, wie Kartoffeln aussehende, Gnome. Das Gefieder des Hippogreifen glänzte und machte seinem Namen alle Ehre. Wieder bei seinem alten Herrn zu sein schien Seidenschnabel wirklich gut zu tun. „Seht nur, wie er herum tollt ist es nicht wundervoll?“, fragte Hagrid mit weicher Stimme.
„Ja.“, meinte Harry nur.
„Naja, wahrscheinlich langweile ich euch nur. Ihr seid sicher nicht hergekommen, um Seidenschnabel zu bewundern.“, sprach Hagrid und drehte sich zu ihnen um. „Also raus mit der Sprache, warum seid ihr hier?“
Harry blickte Ron und Hermine verwundert an und antwortete: „Öhm, Hagrid wieso brauchen wir einen Grund einen alten Freund zu besuchen?“
„Nun – weil ihr so selten hier seid, seit letztem Jahr, seid ihr Pflege magischer Geschöpfe abgewählt habt.“, meinte Hagrid traurig und setzte sich wieder auf seinen Stuhl, der bedrohlich unter seinem Gewicht ächzte.
„Aber Hagrid, nur weil wir dein Fach nicht mehr belegen, bist du doch noch immer unser Freund!“, sagte Hermine sanft. „Wir haben nur so viele andre Fächer, da mussten wir uns entscheiden, welche für unsere Berufslaufbahn wichtiger waren.“
„Und Pflege magischer Geschöpfe gehörte wohl nicht dazu.“, erwiderte Hagrid und die Drei schüttelten den Kopf. „Nun – alles verändert sich, man muss sich anpassen.“, sprach er leise und trank seinen Tee in einem Zug aus. „Alles verändert sich.“
„Was meinst du damit?“, fragte Harry und hob ebenfalls seine Tasse. Irgend etwas an der Art, wie Hagrid irritierte ihn.
„Wie soll ich das meinen?“, gab Hagrid zurück und legte die Stirn in Falten. „Wie soll ich das schon meinen? Euch ist sicher aufgefallen, dass es im Moment drunter und drüber geht. Chaos nichts als Chaos.“ Harry wollte seinen Freund nicht schon wieder ausquetschen und erwiderte nichts.
„Nun dann vielen Dank für den Tee Hagrid. War schön dich mal wieder zu sehen.“, sagte Ron und Harry und Hermine verabschiedeten sich ebenfalls. Hagrid stand wieder auf, öffnete ihnen die Tür und winkte, als sie dir Hütte verlassen hatten. Mühsam durch den Schnee stapfend gingen sie zurück zum Schloss und hinauf in den Gemeinschaftsraum.
„Hi, wo wart ihr?“, begrüßte sie Ginny und kam ihnen entgegen, als sie durch das Portraitloch stiegen.
„Mal wieder unten bei Hagrid.“, sagte Harry, zog sie zu sich heran und küsste sie. Sie erwiderte den Kuss leidenschaftlich. Nach einiger Zeit setzten sie sich in einen der Sessel. Ron hatte nur die Augen verdreht, weil sie wieder einmal so lange gebraucht hatten.
„Alles verändert sich.“, echote Hermine Hagrids Worte nachdenklich. „Was könnte er damit gemeint haben?“
„So wie er es sagte.“, meinte Ron. „Ist doch nicht so schwer oder? Wie kannst du dir über sowas Gedanken machen?“, fragte er verblüfft.
„Es waren nicht die Worte Ron, sondern wie er es gesagt hat, die Tonlage.“, antwortete sie mit einem zuckersüßen Lächeln. „Aber etwas derartiges kann man ja von dir nie erwarten.“
Ron kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. „Wenn du das sagst.“, entgegnete er. „Ich mach mich auf den Weg zu Verwandlung, bevor McGonagall sich wieder über unsere Arbeitsmoral auslässt.“, wechselte er das Thema, griff seine Schultasche und stand auf.
„Mensch Ron, war doch nicht bös gemeint!“, rief Hermine, die ihm hinterher eilte. Am Portraitloch holte sie ihn ein und stieg hinter ihm hindurch.
Harry wandte den Blick zu Ginny. „Ups.“, machte sie leise und griff dann nach seiner Hand. Zusammen machten sie sich ebenfalls auf den Weg zu Verwandlung.
„Bist du fertig?“, rief Ron ungeduldig. Harry und er warteten schon eine ganze Weile unten im Gemeinschaftsraum auf Hermine. Unter seinem dicken Wintermantel begann Harry langsam zu kochen. Der Schweiß trat ihm auf die Stirn. Es war am Morgen des achten März und er konnte es kaum mehr erwarten das Praktikum zu beginnen. Ächzend knöpfte er seinen Mantel auf und atmete auf, als wieder kühle Luft an seinen Körper drang. „Was treibst du da oben?“, wunderte sich Ron. Wieder wechselte er sein Gewicht von einem Bein auf das andere. Dies tat er schon seit der guten halben Stunde, die sie warteten alle paar Sekunden.
„Bin ja gleich soweit!“, rief Hermine aus dem Schlafsaal herab. Ron sparte sich das Kommentar, dass sie dies schon zum bestimmt fünften Mal gesagt hatte. Statt dessen versetzte er seinem Koffer einen wuchtigen Tritt, der ihn zur Seite fallen ließ.
„Bin ja gleich soweit.“, echote er Hermines Worte säuerlich. „Bin ja gleich soweit!“
„Komm Ron, es eilt nicht, wir wären sowieso zu früh dagewesen.“, sagte Harry und setzte sich auf sein Gepäck.
„Wenigstens wären hätten wir dann was zu tun gehabt, statt nur zu warten. Das macht mich nervös!“, meinte er und richtete seinen Koffer auf, nur um ihn gleich wieder um zu treten.
„Dein Gepäck kann auch nichts dafür.“, sagte Harry. Manchmal benahm sich Ron noch wie ein übergroßes Kind, schoss es Harry durch den Kopf. Ron sah ihn nur zweifelnd an, nahm dann seinen Koffer und setzte sich wie Harry darauf. Als Hermine gefolgt von Ginny die Treppe hinab schritt setzte er ein extra genervtes wartendes Gesicht auf. Laut trommelte er mit seinen Fingern auf dem Koffer.
„Elf Uhr, wir hatten vereinbart um elf loszugehen!“, meinte er und schaute demonstrativ auf die Uhr. „Jetzt ist es zwanzig vor zwölf.“ Harry musste lachen. Damit fing er sich einen vernichtenden Blick seines Freundes ein. Sein Lachen verstummte, doch er grinste breit.
„Dann entschuldige Ronald Weasley, dass wir euch haben warten lassen.“, konterte Hermine nahm sein Gesicht in die Hände und küsste ihn. Ron strahlte.
„Dem wäre dann genüge getan, auf geht’s Leute!“, rief er wieder guter Laune. Mit einem Wink seines Zauberstabes ließ er seinen Koffer vor sich her schweben. Ginny zeigte ihrem Bruder hinter seinem Rücken einen Vogel. Harry spürte ihre warme Hand, schloss seine Finger um sie und folgte Hermine und Ron. Sofort, als sie aus dem Tor von Hogwarts schritten bereute es Harry seine Mantel aufgeknöpft zu haben. Der eiskalte Wind biss fast schmerzhaft durch das Hemd, das trug und zehrte seine Körperwärme innerhalb weniger Sekunden auf. Mit fliegenden Fingern knöpfte er den schwarzen Mantel wieder zu. Man sollte kaum glauben, dass es tatsächlich wärmer geworden war, dachte Harry, als er wieder den Schnee unter seinen Stiefeln knirschen hörte. Gestern waren die Temperaturen erstmals seit November wieder über zehn Grad unter Null gestiegen. Vielleicht, würde dieser endlose Winter ja bald zu Ende sein, doch daran zweifelte er selbst. Zu ihrer Überraschung wartete kein Filch mit Geheimnisdetektor auf sie, als die Vier das äußere Tor erreichten. Harry drehte sich zu Ginny um und küsste sie zum Abschied.
„Wir sehen uns dann in zwei Wochen.“, meinte er leise. Ihr stiegen, in dem Sonnenstrahl, der gerade durch die Wolken brach, glitzernde Tränen in die Augen. „Ach komm, es sind doch nur zwei Wochen. Ich schreib dir, wie versprochen.“ Zärtlich wischte er ihr die Tränen von den Wangen.
„Ja.“, meinte sie kläglich. „Pass auf dich auf und ihr Zwei,“ Sie deutete auf Hermine und Ron, die in einiger Entfernung warteten. „ihr passt mir auf den hier auf, damit er keine Dummheiten macht.“
„Klar doch Schwesterchen.“, meinte Ron grinsend. „Es sei denn wir machen die Dummheit mit.“ Ginny schenkte ihm einen besonders bitterbösen Blick. Rons Grinsen erlosch, so schnell wie es gekommen war.
„Bis dann in zwei Wochen.“, meinte sie leise.
„Machs gut Ginny, ich schreib dir.“, sagte Harry und streichelte ihr noch einmal über ihre dichte rote Mähne. Sie ließ seine Hand los. Harry ging langsam zu Hermine und Ron hinüber. Ginny winkte ihnen nach, bis die Drei hinter einer Wegbiegung verschwanden.


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Zitat
Ich war neulich bei Topshop und eine Frau, die dort arbeitete sagte zu mir: 'Witzig, du siehst genauso aus wie das Mädchen, das Hermine spielt!' - 'Äh ja, weil ich es bin.' - 'Bitte? Was? Wie bitte!?'
Emma Watson