Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Harry Potter und die Rückkehr der Zauberer - Kapitel 25 Grimsby

von Reaver

So, endlich ist das Kapitel fertig und online. :) Sorry, dass es so lange gedauert hat, doch ich habe in letzter Zeit einiges um die Ohren, privat wie schulisch. Da jetzt noch meine Facharbeit ansteht, habe ich immer weniger Zeit zum schreiben :( Deswegen werdet ihr wahrscheinlich etwas länger auf die weiteren Kapitel warten müssen, doch ich tue mein bestes.
So, genug geredet. Viel Spass beim lesen!
Liebe Grüße euer Reaver aka Tobi

„Guten Tag Professor, können wir den Direktor
sprechen?“, fragte Harry, als er, Ginny, Hermine und Ron nach dem Unterricht am Freitag in ihrem Büro vorbeischauten.
„Hallo Potter, worum geht es denn?“, wollte McGonagall wissen , als sie von ihren mit Papierstapeln beladenem Schreibtisch aufsah.
„Es geht um Voldemort.“, antwortete Harry wahrheitsgemäß.
„Potter, ist es etwas passiert? Hatten sie wieder eine....Vision?“, fragte sie besorgt und stand auf, um ihm in die Augen zu sehen.
„Nein Professor, es handelt sich eher um ein.....wie soll ich sagen, prophylaktisches Gespräch.“, sprach Harry langsam.
„Wenn es wichtig ist.“, meinte McGonagall und ging zur Türe. „Ich möchte sie nicht bedrängen aber der Direktor hat in letzter Zeit einiges um die Ohren. Es sollte also wirklich wichtig sein. Folgen sie mir bitte.“, forderte sie auf und schritt aus ihrem Büro. Sie nahmen den wohlbekannten Weg zum Eingang vom Büro des Direktors. McGonagall hielt an und flüsterte der Statue etwas zu, die sofort den Weg zur Treppe freigab. Die Vier stiegen auf die Treppe und wurden zum Büro von Slughorn gebracht. Harry klopfte an und öffnete die schwere Holztür, als sie herein gebeten wurden. Erstaunt sah er sich im Büro um. Es hatte sich so gut wie nichts verändert. Es waren einige gemütliche Sessel dazugekommen, doch im Großen und Ganzen war alles beim Alten geblieben.
„Hallo!“, begrüßte sie Slughorn. Gerade erhob er sich hinter seinem mächtigen Schreibtisch, hinter dem ein riesiger alter Stuhl stand. „Na, wie kann ich euch helfen?“
„Guten Tag Professor.“, grüßte Harry. „Wir sind wegen einer etwas heiklen Sache hier.“
„Wenn ich euch helfen kann dann raus mit der Sprache.“, sagte Slughorn jovial und breitete die Arme aus. „Aber erstmal, setzt euch doch. Tee, Saft, ich habe alles da.“ Er deutete auf die Sessel und nahm selbst Platz.
„Tee bitte.“, meinte Ginny und die anderen schlossen sich ihrer Entscheidung an.
„Gut, gut.“ Er machte eine Bewegung mit dem Zauberstab. Ein Tablett mit Teetassen erschien auf einem kleinen, kunstvollen Tisch.
„Vielen Dank.“, sagte Harry. Der Inhalt der Tassen verbreitete einen angenehmen erfrischenden Duft. Harry nahm sich eine und begann die heiße Flüssigkeit zu schlürfen. „Nun, wir sind hier, um sie nach einer Beurlaubung zu fragen.“, begann er nach einigen Schlucken. Slughorn hob die Augenbrauen sagte jedoch nichts. Er wartete, dass sie von selbst fortfuhren. Harry warf den anderen einen Blick zu und fuhr fort. „Wir hätten etwas dringendes in Ostengland zu erledigen.“
„Und was ist das für eine dringende Angelegenheit?“, fragte Slughorn, der Harry interessiert musterte.
„Wir wissen wo einer der verbliebenen Horkruxe ist.“, sagte Hermine nebensächlich, als wäre es das normalste der Welt. Slughorn verschluckte sich an seinem Tee und starrte sie an.
„Was?“, keuchte er und stellte vorsichtshalber die Tasse weg, als seine Hand zu zittern begann. Einige Tropfen des Getränks hatten sich über seiner silbern glänzenden Hose verteilt. „Wie denn, wann denn?“
„Ich habe es von Voldemort erfahren.“, meinte Harry, ebenfalls in diesem Tonfall und dankte Hermine für diesen klugen Schachzug. Slughorn sah ihn nur aus großen Augen an und rang sichtlich um seine Fassung.
„So, alles der Reihe nach.“, sagte er schließlich. „Also, Ihr wollt beurlaubt werden, da ihr sicher nach dem Horkrux suchen wollt. Wo er sich befindet habt ihr von Voldemort erfahren.“, fasste er zusammen. Die Vier nickten lächelnd. „Aha.“, sagte er knapp. In seinem Sessel sah er auf einmal sehr verloren aus.
„Voldemort ist in meinen Geist eingedrungen, um mich zu bedrohen, da er erfahren hat, dass wir den einen Horkrux zerstört haben. Dabei ist es mir irgendwie gelungen an eine Erinnerung von ihm heranzukommen.“, erklärte Harry und trank wieder etwas von seinem Tee.
„Hast du das Gefühl, dass Voldemort es bemerkt hat?“, fragte Slughorn nach.
„Keine Ahnung, doch ich glaube nicht, er war etwas zu beschäftigt, es hat auch nur den Bruchteil einer Sekunde gedauert.“, sagte Harry. Die Bilder zogen wieder an ihm vorüber. Er fröstelte obwohl es in dem Zimmer wohlig warm war.
„Harry, dir ist klar, dass es eine Falle sein könnte.“, sprach Slughorn langsam.
„Wir müssen die Chance nutzen. Vielleicht bietet sich uns so eine Möglichkeit nie wieder.“, sagte Ron
„Solange ihr hier in der Schule seid, bin ich für euch verantwortlich.“, bemerkte Slughorn ernst und schüttelte langsam den Kopf. „Wenn euch etwas passieren würde.....“ Er brach ab.
„Denken sie Professor, dass Harry den ersten Horkrux ohne Probleme bekommen hat? Hermine, Ron, Bill und er wurden beinahe getötet!“, rief Ginny erregt.
„Ich weiß Ginny.“, sagte der Direktor sanft. „Doch es ist etwas anderes, wenn ihr es in den Weihnachtsferien macht oder in der Schulzeit.“
„Professor, die Entscheidung liegt bei ihnen. Was ist ihrer Meinung nach zu tun?“, fragte Harry schließlich nach einer Pause des Schweigens. Slughorn sah ihn an, sagte jedoch nichts. „Danke für die Zeit, die sie unserem Anliegen geschenkt haben.“, meinte Harry, stellte die Teetasse beiseite und erhob sich langsam.
„So warte doch!“, rief sein Gegenüber. Harry setzte sich wieder, zufrieden, dass sein Plan aufgegangen war. „Es ist kompliziert. Wie ihr bereits sagtet, ist es ein Risiko, wenn allzu viele Personen von den Horkruxen wissen.“
„Bedenke was gefordert wird und wie hoch der Preis sein kann.“, sagte plötzlich eine wohlbekannte Stimme aus einem der Gemälde. Sofort drehten alle den Kopf und sahen das Portrait von Dumbledore an. Er lächelte freundlich und hatte den Kopf aufgestützt.
„Was meinst du Albus?“, fragte Slughorn überrascht.
„Denke, was passiert, wenn ihr Voldemorts Horkruxe nicht vernichten könnt. Hogwarts ist nicht der einzige Ort an dem es noch Macht gibt, die Voldemort eine Zeit lang widerstehen kann. Auch anderorts gibt es noch Macht, doch ich fürchte sie alle werden in nahenden Dunkel belagerte Inseln sein. Sie werden alle nach und nach versinken.“, sprach Dumbledore ernst und traurig.
„Du meinst, ich sollte Harry gehen lassen.“, wollte Slughorn wissen und warf Harry einen traurigen Blick zu. „Was ist, wenn er getötet wird?“
„Wir alle werden einmal sterben Horace. Der Tod ist nur ein weiterer Weg, den wir alle gehen müssen.“, sagte Dumbledore in ruhigem Tonfall. Slughorn saß eine Zeit lang einfach nur da. Man konnte fast sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete.
„OK, ich beurlaube euch, wann immer ihr wollt. Doch ihr werdet mindestens einen Auror mitnehmen oder ein Mitglied des Ordens. Ihr kennt ja schon einige.“, sprach Slughorn, der sie der Reihe nach musterte. „Wenn ihr wirklich das Risiko eingehen wollt, dann wünsche ich euch viel Glück, wenn ihr wollt komme ich auch mit.“
„Vielen Dank Professor, ich weiß diese Geste zu schätzen. Doch ich kann sie nicht annehmen.“, sagte Harry, stand auf und schüttelte Slughorn die Hand. „Ich denke mal, dass wir am Sonntag nach dem Horkrux suchen werden.“
„Wo ist denn der Horkrux?“, wollte Slughorn wissen.
„Er ist in Grimsby. In Ostengland.“, erklärte Hermine.
„Grimsby also. Nunja, also wenn ihr Sonntag aufbrechen wollt, dann werde ich die nötigen Formulare ausfüllen und denkt dran ihr werdet jemanden zu eurer Sicherheit mitnehmen. Zur Not werde ich dies selbst organisieren!“, schärfte er ihnen ein, als sie sich zum Gehen wandten, nachdem sie sich verabschiedet hatten.
Harry war Dumbledore unendlich dankbar. Auch wenn er nur noch als Bild existierte, hatte er ihnen dennoch wieder einmal geholfen. Aber durfte er weitere Personen einer solchen Gefahr aussetzten? Er hatte schon Schuldgefühle, wenn er an Hermine, Ron und ganz besonders an Ginny dachte. Er durfte sie keiner solchen Gefahr aussetzten, dafür bedeutete sie ihm einfach zuviel, viel zuviel. Genau sowenig konnte er sie zurückweisen und ihr die Mitreise verbieten, ohne sie zu verletzen. Sie selbst hatte sich ja entschlossen ihn zu begleiten, die Sache an seiner Seite durchzustehen. Aber was ist, wenn Ginny zu Schaden kommt? Schnell, ehe er genauer darüber nachdenken konnte, verbannte er den Gedanken aus seinem Kopf. „Wen sollen wir denn fragen?“, hörte sich Harry fragen, als sie die Treppe zum Gemeinschaftsraum hinauf gingen.
„Wie wäre es mit Tonks oder Lupin?“, meinte Ron und sagte das Passwort. Die Fette Dame schwang auf und ließ sie eintreten.
„An die Beiden habe ich auch schon gedacht, doch ich bin mir nicht sicher ob.....“, begann Harry, wurde jedoch von Hermine unterbrochen.
„Harry, es ist mir klar, dass du sie schützen möchtest. Sie haben selbst angeboten dir zu helfen. Sie sind ebenso deine Freunde wie wir.“, sagte sie ernst. Sie gingen in eine ruhige Ecke des Gemeinschaftsraums und setzten sich in die dortigen Sessel. „Ich meine, wir brauchen Hilfe. Tonks, wie Lupin können wir bedingungslos vertrauen.“
„Es ist nicht, dass ich ihnen nicht trauen würde.“, meinte Harry und sah Hermine eine lange Zeit an.
„Ich weiß Harry.“, sagte sie leise. „Ich kann mich sicher nicht in deine Lage hineinversetzten, aber wir müssen Ihr-wisst-schon-wen aufhalten.“ Harry sagte lange nichts und dachte nach. War dies wirklich das Ziel, das er verfolgte, um jeden Preis? Lebte er nur, um Voldemort zu vernichten. Rechtfertigte dieses Ziel jedes Handeln und war alles Andere nebensächlich? Für ihn eindeutig nicht. Dazu bedeuteten ihm seine Freunde viel zuviel.
Dennoch sagte er: „Wenn es getan werden muss, dann muss es wohl sein, auch wenn ich es nicht richtig finde. Dumbledore dagegen scheint nicht dieser Meinung zu sein, dies ist der einzige Grund, warum ich Tonks und Lupin fragen werden.“
„Harry, du musst es nicht Dumbledore zuliebe machen.“, meinte Ginny und griff nach seiner Hand. „Wenn du es nicht richtig findest, dann.....“
„Wie sonst sollen wir an den Kelch kommen?“, unterbrach er sie. „Wenn es eine Möglichkeit gibt, dann sagt sie mir. Einfach abhauen? Wir kommen bei der Bewachung nicht einmal aus dem Schloss raus.“, sprach er verbittert. Ginny sah ihm nur in die Augen und schüttelte langsam den Kopf. Harry schluckte, als er den Ausdruck darin las. Plötzlich hatte er einen Klos im Hals und schluckte schwer. „Ich........“, begann er, seine Stimme erstarb. Sirius war tot, Dumbledore war tot und Bill war tot, alle mehr oder weniger durch seine Schuld. „Ich will nicht, dass noch jemand stirbt.“, flüsterte er.
„Harry, wenn du dir die Schuld gibst, an dem was geschehen ist, dann tust du dir selber unrecht.“, sprach Ginny sanft und drückte seine Hand. „Du kannst nichts dafür, was passiert ist.“ Harrys Augen brannten, er unterdrückte die aufsteigenden Tränen. Kurz schloss er die Augen.
„Danke.“, flüsterte er kaum hörbar.
„Schon OK. Also komm, lass uns Tonks und Lupin fragen.“, meinte Ginny.
„OK.“, erwiderte Harry und zusammen erhoben sie sich. Tiefe Dankbarkeit Ginny gegenüber durchströmte ihn. „Aber, wie sollen wir es schicken? Die Eulen werden durchsucht und das Flonetzwerk wird überwacht.“, sagte Harry und starrte auf den Kamin.
„Dein Patronus Harry. Schick damit eine Nachricht!“, meinte Hermine und deutete auf das Fenster.
Für Harry schien es im Moment die einzige logische Möglichkeit zu sein. „Gut.“ Er konzentrierte sich, dachte an Tonks und Lupin. „Expecto Patronum!“, rief er. Ein silberner Hirsch brach aus seinem Zauberstab hervor und tauchte den Gemeinschaftsraum in gleißendes Licht. Alle Köpfe wandten sich zu ihnen und dem Patronus um, der durch das Fenster hinaus galoppierte.
„War nun nicht gerade unauffällig.“, kommentierte Ron, als er in die fragenden Gesichter der Gryffindors blickte. Harry grinste nur verlegen und zuckte demonstrativ mit den Schultern.
„Was war das denn?“, fragte Dean, der sogar aufgestanden war.
„Was?“, erwiderte Harry scheinheilig, als wäre nichts passiert.
„Der Patronus, was sollte das?“
„Post verschicken.“, erklärte Harry, als wäre es das selbstverständlichste der Welt.
„Du verarschst mich.“
„Nein. Was hätte ich denn sonst tun sollen. Siehst du einen Dementor?“ Seamus blickte ihn noch kurz mit zusammengekniffenen Augen an, dann setzte er sich wieder. Auch die anderen Köpfe drehten sich wieder von ihnen weg. Hermine rollte die Augen. Ron grinste nur. Ginny zog seinen Kopf zu sich heran und sie küssten sich.
„Mal sehen, wann die Antwort kommt.“, meinte Hermine interessiert.
Harry zuckte mit den Schultern. Gerade wollte er sich wieder setzten, als Ron sagte: „Leute, ich habe
Hunger.“
Ginny drehte sich prustend weg, während Harry sich auf die Zunge biss um nicht loszulachen. Hermine drehte sich langsam zu Ron um. Sie sah ihm fest in die Augen. Unter ihrem Blick schien er zu schrumpfen und machte automatisch einen Schritt rückwärts. „Wie kannst du nur immer an essen denken?“, schimpfte sie. „In einer solchen Situation! Das ist ernst und kein Spiel!“ Ron hab abwehrend die Hände. Er sah ziemlich kläglich aus, fand Harry.
„Schon gut Hermine.“, flüsterte er und ergriff ihre Hände. Sie entspannte sich, als er sie zu sich heran zog. „War nicht ernst gemeint.“, hauchte er und sie lächelte. Vorsichtig näherten sie ihre Gesichter, bis sich ihre Lippen trafen. Harry ergriff Ginny an der Hand und sie ließen die Beiden alleine. Er warf noch einen Blick über die Schulter zurück auf das zärtlich küssende Paar. Zusammen mit Ginny ging er zum Essen in die Große Halle. Unterwegs unterhielten sie sich über Ron und Hermine, wie gut sie zusammen passten und, wie immer, über Quidditch. Das Abendessen nahmen sie hastig zu sich, um zurück zu sein, wenn die Nachricht von Tonks und Lupin eintraf. Gerade, als sie die Treppe hochgingen, erhellte ein silberner Schimmer die Stufen. Harry und Ginny drehten sich hastig um. Sie sahen wie ein leuchtender Wolf die Treppe hinauf hetzte. Unter seinen kräftigen Pfoten leuchteten die Bodenplatten kurz auf. Mit gewaltigen Sätzen preschte er heran. Geradewegs auf Harry zu. Der Wolf hielt vor ihm an und Harry streckte die Hand danach aus, um das Tier zu streicheln. Seine Finger glitten durch den silbrigen Dunst. Der Patronus verschwand. Zurück blieb nur eine Wolke nebligen, silbernen Dunstes. Harry sah irritiert aus, doch plötzlich schien er Tonks Gedanken lesen zu können, die sie gehabt hatte, als sie den Patronus nach ihm ausgesandt hatte.
„Harry, wir helfen dir gerne. Remus und ich werden euch dann morgen früh in Slughorns Büro treffen. Die Sache mit den Horkruxen beantwortet einige Fragen, die wir uns gestellt haben, aber keine Angst das Geheimnis ist bei uns sicher. Bis morgen dann!“
„Sie kommen morgen!“, sagte Harry erfreut. Ginny sah ihn nur verständnislos an. „Ginny, es war mir als könne ich Tonks Gedanken in meinem Kopf hören, als ich den Patronus berührt habe.“, erklärte er.
„Wow. Wusste nicht, dass sowas geht.“, meinte sie beeindruckt. „Und sie kommen morgen?“
„Ja, zu Slughorn ins Büro.“, sprach Harry freudig.
„Toll. Also gehen wir, mal sehen was Ron und Hermine treiben.“, sagte Ginny mit einem verschmitzten lächeln. Sie traten, nachdem Harry das Passwort gesagt hatte, in den Gemeinschaftsraum und entdecken Ron und Hermine in einer dunklen Ecke. Hermine saß auf Rons Schoß und hatte die Arme um seinen Hals geschlungen. Als Harry das sah, legte er eine Hand auf Ginnys Schulter und schüttelte den Kopf.
„Stören wir sie nicht.“, meinte er. Gerade wollte er sich in einen Sessel sinken lassen, als Ron sie entdeckte und ihnen winkte zu ihnen zu kommen.
„Na, ist die Antwort schon da?“,. fragte er interessiert, auch Hermine drehte sich nun zu ihnen um.
„Ja. Tonks und Lupin kommen morgen früh her.“, sagte Harry. Hermine, deren Gesicht jetzt etwas rot wurde, nickte. Langsam nahm die Arme von Rons Hals und räusperte sich.
Super.“, sagte sie etwas heiser. „Harry, wenn du dir Vorwürfe machst..........“
„Hermine, schon gut. Ich habe darüber nachgedacht, es ist besser so.“, unterbrach Harry sie.
„Wirklich?“ Sie sah ihn forschend an.
„Ja, wirklich.“, bestätigte er.
„Aber nun habe ich wirklich Hunger! Kommst du Hermine?“, fragte Ron und Hermine folgte ihm lachend.
Sofort nach dem Frühstück am nächsten Morgen machten sich Harry, Ginny, Hermine und Ron auf den Weg zu Slughorns Büro. Harry hatte in der Nacht kein Auge zugetan. Er hatte nur an den heutigen Tag gedacht. Tausend Fragen waren ihm durch den Kopf geschwirrt, auf die er keine Antwort gefunden hatte. Schließlich war er doch eingeschlafen und wie es ihm vorkam gleich darauf wieder aufgewacht. Nun hatte eine Spannung von ihm Besitz ergriffen, die ihn nicht mehr losließ. Die Statue sprang sofort zur Seite, als sie sich der Treppe näherten, die sie in das Büro des Direktors brachte. Sie traten ein und sahen, dass Tonks und Lupin schon eingetroffen waren. Tonks hatte ihren dunkelblauen Umhang, den sie normalerweise als Aurorin trug, gegen einen bequemeren Reiseumhang getauscht. Heute fiel ihr langes braunes Haar in sanften Wellen über ihre Schultern. Remus dagegen hatte einen langen schwarzen Mantel an. Er drehte sich um, als sie eintraten. Auch Slughorn erhob sich aus seinem Sessel und ging ihnen entgegen.
„Hallo!“, begrüßter er sie lächelnd. Sie nickten ihm zu und Tonks schritt auf Harry zu, um ihn zu umarmen.
„Guten Morgen Harry.“, sagte sie, als sie sich wieder voneinander gelöst hatten. „Wir freuen uns dir helfen zu können, bei deiner – Suche.“
„Genau.“, bestätigte Lupin und schüttelte jedem von ihnen die Hand. „Schön euch wiederzusehen. Wie geht‘s euch denn?“
„Schätze ganz gut, oder?“, meinte Ginny, während sie nach links und rechts sah, ob Harry, Hermine oder Ron den Kopf schüttelten.
Tonks lächelte und sagte: „Gut, also dann können wir ja alles wichtige besprechen.“
„Exakt, was möchtet ihr? Kaffe, Tee oder etwas anderes?“, fragte Slughorn und breitete gütig die Arme aus. Sie entschieden sich, wieder einmal, für Tee und setzten sich. Es waren die gleichen Sessel, in denen sie auch gestern gesessen hatten. Sie erzählten den Beiden, wie Harry an die Information gekommen war und wo der Horkrux zu finden war. Lupin hob die Augenbrauen, als Harry von Helga Hufflepuffs Grab sprach und dass Tom Riddle damals dort den Kelch versteckt hatte.
„Das hätten wir uns denken können. Dennoch, das Versteck ist genial, mehr als das.“, meinte Remus, der widerwillig anerkennend mit dem Kopf nickte. „Er vereinte das Artefakt also wieder mit seiner alten Besitzerin.“
„Also.“, begann Slughorn schließlich. „Die Sache ist die, solange Harry und seine Freunde hier in die Schule gehen, bin ich streng genommen für sie verantwortlich, egal ob nun volljährig oder nicht.“ Er wandte sich direkt an die Vier. „Ich habe kein gutes Gefühl dabei euch auf eine solch gefährliche Mission gehen zu lassen. Wenn es eine Falle ist, dann....“ Slughorn brach ab und sah sie nur traurig an.
„Horace, du wirst sehen, es wird nichts passieren.“, sagte Tonks beruhigend. „Und nun sollten wir aufbrechen, habt ihr alles was ihr braucht?“, fragte sie.
„Ja, dann mal los.“, sprach Harry.
„Viel Glück euch.“, meinte Slughorn und schüttelte jedem die Hand. „Ich hoffe ihr werdet es nicht brauchen.“
Sie verließen Slughorns Büro und machten sich auf den Weg nach Hogsmeade. Als sie die Eingangshalle von Hogwarts durchquerten warfen ihnen einige Schüler irritierte Blicke zu. Harry ignorierte diese und versuchte sich auf die Aufgabe zu konzentrieren. Doch immer wieder schweiften seine Gedanken zu Ginny ab, die neben ihm ging. Als sie das äußere Tor von Hogwarts erreichten, kam eilig Filch mit seinem Geheimnisdetektor angelaufen. Als er Tonks erkannte, blieb er jedoch stehen. Er verzog sich dann mit ziemlich griesgrämigem Gesicht. Trotz des Mantel, den Harry angezogen hatte und der Drachenhautjacke darunter, wurde ihm allmählich kalt. Er atmete erleichtert auf, als sie Hogsmeade erreichten. Sie hatten damit den Apparierschutz verlassen, der Hogwarts Ländereien umgab. Die kleine Gruppe blieb stehen. Sie fassten sich an den Händen und dachten an Grimsby. Die Welt schien auf ihn niederzustürzen. Ein ungeheures Gewicht drückte ihn nieder. Gerade als er meinte, dass der Druck unerträglich wurde, nahm die Umgebung wieder Konturen an.
„Das ist ja abartig!“, schimpfte Ginny. Torkelnd machte sie ein paar unbeholfene Schritte. Sie hatte die Hände an den Kopf gedrückt und war ziemlich bleich. Sofort eilte Harry zu ihr. Zärtlich legte er ihr einen Arm um die Schulter.
„Kein sehr angenehmes Gefühl, aber wie Dumbledore schon sagte, man gewöhnt sich dran.“, erklärte er. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und atmete einige Male tief durch.
„Es geht schon wieder. Ich hatte es mir nur - anders vorgestellt.“, sagte sie dann.
Harry sah sich aufmerksam in der Umgebung um. Sie waren auf einem verschneiten Feldweg aufgetaucht .Etwa einen Kilometer entfernt waren einige Häuser zu erkennen. Grimsby, wie Harry ahnte. Der Schnee knirschte unter ihren Stiefeln, als sie sich auf den Weg in den Ort machten. Der Wind frischte auf und trug den Geruch des Meeres zu ihnen hinüber. Die wenigen Häuser standen um eine alte Kirche herum, die von hohen uralten Bäumen umgeben war. Die schwarzen Stämme sahen aus wie Säulen und die Last des Schnees bog die Äste tief herab. Keine Menschenseele war zu sehen. Der einzige Beweis, dass hier überhaupt jemand lebte war ein sorgfältig von Schnee befreites Auto, das vor einem kleinen Haus stand.
„Dort ist der Friedhof.“, sprach Lupin und deutete auf einen Eisenzaun links von der Kirche. Nur einige Hügel im Schnee verrieten, dass dort Grabstein standen. Seine Stimme klang in der Stille, die über dem Ort lag unnatürlich laut. Eine Böe fegte über den Dorfplatz. Spitze kleine Eiskristalle, die vom Wind heran getragen wurden, stachen in ihr Gesicht. Harry schüttelte sich fröstelnd und zog den Mantel enger um die Schultern. Langsam gingen sie über den kleinen Dorfplatz zum Friedhof hinüber. Irgend etwas irritierte Harry, doch er konnte nicht sagen was. Etwas war falsch, eindeutig falsch. Er drehte sich um die eigene Achse und ließ seinen Blick noch einmal über den Ort gleiten. Etwas stimmte nicht. Das Eisentor quietschte laut, als es von Lupin geöffnet wurde. Die alten Scharniere waren von Rost zerfressen, taten jedoch immer noch wie vor hundert Jahren ihren Dienst. Lupin trat als erster auf den schneebedeckten Friedhof. Nur hier und da schaute ein Kreuz aus dem Weiß heraus. Harry hatte die Assoziation eines Leichentuchs, dass über dem gesamten Ort ausgebreitet hatte. Die Stille, die über dem Ort lag war wie die eines Grabes. Einige Bäume standen entlaubt auf dem Friedhof und im hinteren Teil hob sich das dunkle Mauerwerk von Mausoleen gegen den Schnee ab.
„Das ist es.“, flüsterte Harry, dessen Blick auf einer der Grabstätten hängen geblieben war.
„Was?“, fragte Ginny, die neben ihm ging, und seine Hand ergriffen hatte.
„Das Mausoleum dort, das ist es. Ich erkenne es wieder dort ist er Horkrux.“, sprach Harry und deutete mit dem Finger auf das Rechte. Es lag nun Schnee auf dem Dach der aus großen Feldsteinen erbauten Gruft, doch es war keine Verwechslung möglich. Die Bäume waren die selben, auch wenn sie nun noch knorriger aussahen. Alte Wesen, von Alter und Sturm gebeugt. Lupin lenkte seine Schritte dorthin und zog langsam seinen Zauberstab. Harry tat es ihm gleich. Sein Gefühl, das etwas nicht stimmte verstärkte sich, je näher sie dem Mausoleum kamen. Aufmerksam musterte er den Boden, ob Spuren im tiefen Schnee zu sehen waren, doch er lag wie eine glatte Decke vor ihm. Nur ihre eigenen Schritte hatten sich tief eingegraben. Lupin hatte die Tür erreicht und wartete, bis sie zu ihm aufgeschlossen hatten. Ein altes Stahlgitter verschloss den Eingang. Von Rost zerfressen, aber noch zu erkennen war der Dachs, der das Schlüsselloch schmückte.
„Ist es das?“, vergewisserte sich Lupin. Harry nickte.
„Alohomora!“, flüsterte er. Ein leises Klicken war zu hören. Vorsichtig schob er das Gitter auf und trat in das Mausoleum. Es roch nach Erde und altem Stein. Harry schwang seinen Zauberstab durch die Luft. Helles Licht erhellte die eisige Grabstätte. Im hinteren Teil stand der steinerne Sarkophag von Helga Hufflepuff. Sie standen ehrfürchtig davor und betrachteten den in Stein gemeißelten Dachs auf dem Deckel. Also hier ruht eine der Gründerinnen von Hogwarts, dachte Harry und strich mit den Fingern über die Steinkante des Deckels. Er stutzte. Die Staubschicht war an einigen Stellen verschwunden. Der blanke, von unzähligen Fingern polierte Stein glänzte im Licht des zauberstabes.
„Hier war jemand, es ist noch nicht lange her.“, flüsterte Harry und deutete auf die blanken Stellen.
Tonks drehte sich zum Eingang um und hielt ihren Zauberstab bereit. „Was sollen wir tun?“, fragte Harry, und sah seine Freunde an.
„Trapendo!“, sagte Lupin, mit der Spitze seines Stabes auf den Sargdeckel deutend. Ein bläuliches Licht erschien, und er schüttelte den Kopf. „Keine Fallen, wir können den Deckel öffnen.“, sprach er. Sogleich fassten an sie jeder an einer Seite des Deckels an. Mit vereinten Kräften schoben sie den Deckel zur Seite, bis sie einen Blick in das Innere des Sarkophags werfen konnten. Die leeren Augenhöhlen eines Schädels starrten sie an. Harry riß sich vom unheimlichen Anblick los und ließ seinen Blick über den Rest des Skelettes wandern. Die Fingerknochen hatten sich um die Überreste eines Zauberstabes gekrallt, der auf der brust der Toten lag. Daneben lag ein Kelch. Das Metall war stumpf, von Staub bedeckt, doch es war der Kelch Helga Hufflepuffs. Kein Zweifel, welcher Kelch sollte es sonst sein?
„Ja.“, flüsterte Harry, nahm ein Tuch aus seiner Manteltasche und streckte die Hand nach dem Horkrux aus.
„Nicht anfassen!“, zischte Lupin.
Harry hielt inne. Irritiert sah er Lupin an, der seine Hand erhoben hatte. „Wieso nicht?“
„Du weis nicht, welche Flüche auf ihm liegen.“, erwiderte Lupin und starrte den Kelch an.
„Bei den anderen war es so, dass man sie mit einem Tuch berühren konnte, ohne etwas abzukriegen.“, meinte Ginny, die wie alle anderen ebenfalls auf den Kelch starrten.
Lupin sah sie einen Moment forschend an, dann nickte er. „OK, Harry aber sei vorsichtig!“
„Sicher.“ Harry streckte die Hand wieder aus. Vorsichtig griff er nach dem Rand des alten Trinkgefäßes. Die Kälte des Metalls drang kühl durch den Stoff. Plötzlich spürte er ein Reißen an seiner Hand und er verlor den Boden unter den Füssen. Einen Moment blickte er noch in die entsetzten Gesichter seiner Freunde, dann zerfloss die Welt um ihn herum. Mit rasender Geschwindigkeit bewegte er sich fort. Ein Portschlüssel! Schoss es ihm durch den Kopf, also doch eine Falle! Seine rechte Hand klebte am Kelch, doch die andere umklammerte seinen Zauberstab, was immer geschehen würde, er war vorbereitet. Plötzlich wurde es dunkel. Er hatte wieder Boden unter den Füssen. Sofort rollte er sich ab, sah dunklen Stoff und belegte die Person mit einem Schockzauber. Er hörte den eichen, merkwürdig dumpfen Aufprall. Noch immer den Kelch umklammernd kam er wieder auf die Beine. Es roch nach Erde und feuchtem Moder. Das Gemäuer, in dem er sich befand musste alt sein, uralt. Ein roter Blitz zuckte an ihm vorbei und Harry warf sich auf den Boden. Kühle Steine befanden sich unter ihm und er schoss einen weiteren Schockzauber ab. Dieser verfehlte sein Ziel. Der Zauber prallte, rote Funken spühend an der Wand ab. Doch der kurze Moment hatte gereicht sich zu orientieren. Neben ihm lag der bewusstlose Todesser und an der anderen Seite des Raumes duckten sich drei weitere.
„Du hast keine Chance Bursche!“, rief eine Stimme, die sogleich laut zu lachen anfing. Ein rauhes widerliches Lachen, erfüllt von Schadenfreude und ein großer Fehler. Harry erkannte die Position und schrie: „Silvenus!“ Der goldene Blitz schoss aus seinem Zauberstab. Er tauchte den ganzen Raum in gleißendes Licht. Es war eine Art Kerker. Eine Gittertür versperrte den Ausgang und die Wände waren aus unbehauenen Steinen gemauert. Der Blitz traf den Todesser und schleuderte ihn trotz Protego gegen die Wand. Die beiden anderen Schossen wieder Schockzauber ab. Harry rief: „Gardendo!“ Sofort wurden die Flüche von der silbernen Kugel auf die verdutzten Todesser reflektiert, die jedoch abblocken konnten. Harry ließ seinen Zauberstab aufflammen und der Raum wurde in taghelles Licht getaucht. Die Augen zusammengekniffen sah er sich um.
„Potter, du hast keine Chance. Gib auf oder du wirst leiden.“, sagte Lucius Malfoy durch seine Maske hindurch.
„Guten Tag Lucius.“, entgegnete Harry. „Wo sind wir hier?“
„Tut nichts zur Sache Potter. Wirf den Kelch herüber und leg den Zauberstab nieder.“, schnarrte Lucius, der drohend mit dem Zauberstab auf Harry deutete. Zwei der Todesser lagen am Boden, die beiden anderen bedrohten ihn mit ihren Stäben. Wenn er schnell zur Türe kam und sie nicht verschlossen war, hatte er vielleicht eine Chance. Jedoch würden sehr sicher noch mehr Todesser sich hier aufhalten. „POTTER LEG DEN ZAUBERSTAB WEG!“, brüllte Lucius und Harry zuckte gespielt zusammen. Die Todesser lachten hämisch. Harry bückte sich, wie um den Stab abzulegen. Kraftvoll sprang er ab. „Silvenus!“, rief er im Sprung. Der Fluch raste auf den Todesser zu, der neben der Tür stand. Hastig brachte sich dieser mit einem Sprung in Sicherheit. Lucius brüllte wütend auf und ein Fluch zischte über Harrys Schulter hinweg. Harry landete strauchelnd auf seinen Beinen. Er überwand die Strecke bis zur rettenden Tür mit einem einzigen großen Schritt. Zwei Schockzauber trafen ihn in den Rücken wurden jedoch von der verzauberten Jacke abgewehrt. Lucius Brüllen wurde lauter, doch mischte sich auch Verwunderung hinein.
„Crucio!“, schrie einer der Todesser.
Harry hatte die Tür erreicht. „Gardendo!“, rief er und der Mann fiel schreiend auf den Boden. Die Gitterstäbe rührten sich nicht. Alles zerren blieb erfolglos. Panik drohte sich in ihm breit zu machen. Verzweifelt trat er dagegen und das verrostete Schloss gab nach. Gerade als er hindurch hechtete legte sich eine große Hand auf seinen Arm und riß ihn brutal zurück. „Sectumsempra!“, schrie er, mit dem Zauberstab wahllos nach hinten deutend. Es gab ein widerliches schlitzendes Geräusch. Die Finger, die seinen Arm umklammert hielten, verloren ihre Kraft. Einige warme, klebrige tropfen trafen die haut in seinem Gesicht. Harry warf einen Blick zurück. und stellte fest, dass Lucius zusammen mit einem anderen Todesser über ihren gestürzten Kameraden kletterten, der quer vor der Türe lag. Flüche zischten an ihm vorbei und Harry war gezwungen Haken zu schlagen, um ihnen zu entgehen. Nur das Licht aus seinem Zauberstab beleuchtete den Gang. Es musste sich tatsächlich um einen Kerker handeln, denn zu seiner linken und rechten zweigten überall Gittertüren ab.
„BELIB STEHEN, DU KANNST NICHT ENTKOMMEN!“, brüllte Lucius hinter ihm her, doch Harry rannte weiter den Gang entlang. In einiger Entfernung, sah es so aus, als würden Treppen nach oben führen. Hoffentlich endete sie nicht vor einer vergitterten Tür. Als er die erste Stufe erreichte, schoss er einige Schockzauber über die Schulter, um sich einige kostbare Sekunden zu erkaufen. „ACCIO KELCH!“, tönte es plötzlich von unten. Harry gelang es im letzten Moment den Zauber abzublocken. Eilig stopfte er den Kelch, der noch immer von einem Tuch umhüllt war, in seine Manteltasche. Die letzten Stufen sprang er hinauf. Lass sie nicht verschlossen sein!“, betete er und drückte im laufen die Klinke. Mit der Schulter sprengte er die Tür auf, und rannte hindurch. Sofort blieb er wie angewurzelt stehen. Vor ihm lag eine große Halle. Hohe Fenster ließen das spärliche Licht des Tages hinein, das durch die dicken Wolken fiel. In der Mitte der halle stand ein langer Tisch, der von einigen Kerzen erleuchtet wurde. Die gut zwanzig in schwarz gekleideten gestalten, die daran saßen drehten alle im gleichen Moment den Kopf zu ihm herum. Am Ende der Tafel erhob sich eine in schwarz gehüllte Gestalt, deren roten Schlangenaugen ihn fixierten. Voldemort. Harry überwand seinen Schrecken und rannte, so schnell er konnte, zum Ausgang der Halle.
„Haltet ihn auf ihr Idioten!“, zischte Voldemort und Harrys Narbe begann zu prickeln. Das Rücken von Stühlen und eilige Schritte waren zu hören. Unzählige Flüche prasselten auf ihn nieder. Harry konzentrierte sich, und schrie: „Gardendo!“ Es war schwer für ihn einen klaren Gedanken zu fassen. Das kribbeln in seiner narbe nahm immer mehr zu. Beinahe bildete er sich ein Voldemorts Gedanken zu hören, die wie dicke schwarze Nebelschwaden seinen Geist zu durchdringen schienen. Silbernes Licht umgab ihn. Schreie waren zu hören und einige der Todesser wurden von ihren eigenen Flüchen zu Boden gerissen. Plötzlich schlug neben Harry ein grüner Blitz in den Boden. Voldemort schrie sofort: „KEIN TODESFLUCH IHR IDIOTEN! ICH BRAUCHE IHN LEBEND!“ In sein Gebrüll mischten sich die qualvollen Schreie eines Todessers, der von seinem Herrn bestraft wurde. Der Ausgang rückte nur quälend langsam näher. Bedrohlich schnell näherten sich hinter ihm die Stiefeltritte seiner Verfolger. Harrys Lungen brannten und seine Beinmuskeln schmerzten. Lange würde er diesen Sprint nicht mehr durchhalten. Es hing alles davon ab, wie weit er noch würde laufen müssen, wenn er das Gebäude verlassen hatte. Voldemort hatte mit hundertprozentiger Sicherheit einen anti-Apparierzauber auf das Gemäuer gesprochen.
„SCHNAPPT IHN!“, heulte Voldemort und wieder fing ein Todesser an zu schreien. Wie konnte man nur so unheilbar krank sein? Fragte sich Harry. Er schoss einige Schockzauber nach hinten. Wild Haken schlagend näherte er sich der Tür. Ich schaffe es! Ich schaffe es! Innerlich begann er sich etwas zu entspannen. Kurz bevor er sie erreichte trat eine Gestalt in den hellen Schein, der durch sie hindurch fiel.
„Nein!“, keuchte Harry. Es war zu spät um abzubremsen. Fast gemächlich hob der Todesser den Zauberstab. Beinahe meinte Harry das spöttische Grinsen zu sehen, das sich auf dem Gesicht des Mannes ausbreitete. Mit letzter Kraft beschleunigte Harry noch einmal und jagte auf den Todesser zu.
„Crucio!“, sprach er fast zärtlich. Harry sprang ab. Die letzten Meter segelte er, fast waagerecht in der Luft liegend, auf den Todesser zu. Der Fluch traf ihn und seine Eingeweide zogen sich zusammen. Sein Kopf schien zu explodieren und jeder Nerv in seinem Kopf kreischte, doch Harry biss die Kiefer zusammen. Er prallte mit voller Wucht gegen den Todesser. Es riss Beide von den Füssen und sie rollten hinaus in den Schnee. Der Cruciatus verlor an Kraft. Schließlich hörte er ganz auf, als der Todesser kopfüber im Schnee landete. Harry sprang auf und sah sich kurz um. Er befand sich in einem Burghof und das Tor war verschlossen.
„Nein!“, sprach Harry verzweifelt, als er sah, dass die riesigen Torflügel sorgfältig verschlossen waren. Da würde auch Alohomora nichts helfen. Trotzdem rannte er los, doch nicht auf das Tor zu, sondern auf eine Treppe zu, die zum Wehrgang auf der Mauer der Ruine führte. Der Todesser rappelte sich gerade wieder auf. Er schien nicht ganz so gut aufgekommen zu sein wie Harry. Als er sich erhob strauchelte er und sein linkes Bein knickte kurz ein. Unbeholfen landete der Mann wieder auf den Knien. Harry sprang einfach über ihn hinweg und jagte auf die Treppe zu.
„BLEIB STEHEN POTTER!“, brüllte der Todesser. Harry erkannte die Stimme. Snape. Hass loderte in ihm auf und er wäre am liebsten umgekehrt. Doch er rannte weiter. Plötzlich schlängelte sich ein Seil um seinen rechten Knöchel. Mit einem Ruck landete er im Schnee. Sein Kopf sauste nur einen Zentimeter an der untersten Treppenstufe vorbei. Harry spürte, wie seine Haare die Steinkante bereits berührten. Hastig rollte er sich herum und sah wie Snape auf ihn zueilte, zusammen mit dem Rest der Todesser.
„Sectumsempra!“, flüsterte er. Der Fluch durchtrennte das Seil, das Snape herbeigezaubert haben musste. Sofort wurde er wieder von Flüchen bombardiert. Strauchelnd kam er wieder auf die Füsse und hastete die Treppe hinauf. „SECTUMSEMPRA!“, schrie er und deutete auf die vordersten Todesser. Snape blockte den Zauber mit Leichtigkeit Zauber ab, doch einer seiner Kameraden wurde von den Füßen gerissen. Schwer schlug er im frischen Schnee auf, der sich unter ihm rasch rot färbte. Die eiskalte Luft brannte wie Feuer in seinen Lungen, während Harry geduckt die Treppe hinauf sprintete. Unter ihm erreichte Snape gerade die erste Stufe und sprang gleich drei auf einmal nehmend nach oben. Harry erreichte den Wehrgang. Vor ihm eröffnete sich ein atemberaubender Ausblick. Die Burg thronte auf einem hohen Berg, der sich über das hügelige Umland erhob. Unter ihm fiel eine Felswand steil ab, um drei oder vierhundert Meter weiter unten in einem See zu enden. „Verflucht!“, keuchte Harry und rannte weiter den Wehrgang entlang. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Schoss es ihm durch den Kopf. Links neben seinem Gesicht zerbröselte eine Zinne unter dem Aufprall eines Fluches. Hastig zog Harry den Kopf ein. Sein Blick fiel auf das andere Ende der Mauerkrone. Er erstarrte. Durch den Eingang eines Turmes kamen ihm einige Todesser entgegen. Hinter ihm lachte Snape triumphierend auf und verlangsamte seine Schritte, um den Moment des Sieges auszukosten.
„So sieht man sich wieder Potter. Nur ich fürchte, das Vergnügen wird von kurzer Dauer sein.“, zischte er mit seidiger Stimme. Harry warf gehetzte Blicke um sich und sie verharrten an dem Eingang zur Halle. Eine hochgewachsene Gestalt erschien darin. Sie hob den Blick. Ein verzerrtes Lächeln umspielte Voldemorts Züge, als seine roten Schlitzaugen ihn erblickten. Die Lippen formten seinen Namen. Die Todesser hatten ihn fast erreicht. Verzweiflung machte sich in Harry breit und er wich immer weiter zurück, bis er den rauhen Stein einer Zinne im Rücken spürte. So darf es nicht Enden! Seine Gedanken überschlugen sich. Fieberhaft suchte er nach einem Ausweg. Das ist es! Flink sprang er auf eine der Zinnen und breitete die Arme aus, um hinunter zuspringen. „Aber nicht doch., Will das Potterbaby uns schon wieder verlassen? Der Sturz würde es töten.“, sagte Bellatrix unter ihrer Maske. Viele der Todesser lachten auf. Bellatrix breitete die Arme aus und nahm die Maske ab. Ihre Blicke bohrten sich in Harrys, als sie eine Hand zum Mund führt. Sie hauchte einen Kuss darauf und warf ihn Harry zu. „Komm schon Schatz, wollen wir den Dunklen Lord nicht warten lassen.“, sprach sie zuckersüß lächelnd.
„Avada Kedavra!“, schrie Harry. Die Spitze seines Zauberstabes deutete auf Bellatrix, die ihm inzwischen am nächsten stand. Entsetzt schrie sie auf, als ein grüner Blitz aus Harrys Stab schoss. Sie warf sich zur Seite und der Todesfluch zerschmetterte die Steine zu ihren Füßen. Ihr gelang es nicht, sich festzuhalten. Ihre Hände glitten am rauhes Stein ab, der unten ihren Fingern zu Staub zerbröckelte. Sie stürzte mit einem lauten Schrei in den Burghof. Mir grimmiger Befriedigung vernahm Harry den dumpfen Aufschlag im Schnee und das erstickte Keuchen, mit dem der Schrei erstarb.
„Das Potter, hättest du besser nicht getan. Jetzt wirst du leiden müssen!“, zischte Snape, er hinab zu Bellatrix blickte, die reglos im Schnee lag. „Packt ihn!“
Die Todesser stürzten vor und Harry sprang ab, so stark er konnte. Sofort stoppten die Todesser und blickten aus ihm aus schockierten Augen hinterher. Einer, eine schlanke Gestalt, die Harry irgendwie bekannt vor kam, schloss für einen Moment sogar die blauen Augen. Doch nicht alle hielten an. Mit Entsetzen, sah Harry, wie Snape mit einem gewaltigen Satz über die Zinne hechtete. „So einfach ist es nicht Potter!“, schrie er im Sprung und breitete die Arme aus. Hinter ihm erschien Voldemort auf der Mauer. Mit versteinertem Blick sah er auf ihn herab. Seine Narbe begann zu schmerzen. Harry schloss die Augen um Energie zu sammeln. Etwas blockierte seine Gedanken. Mit aller Kraft dachte er an den Friedhof und er spürte eine fremden Willen, der ihm nicht gestattete zu apparieren. Immer schneller raste der See unter ihm näher. Dann plötzlich war er frei. Er spürte, wie eine Hand sich um seinen Arm schloss, dann verschwand er. Die Welt stürzte auf ihn nieder und gerade als er meinte, den Druck nicht mehr ertragen zu können tauchte der Himmel wieder über ihm auf. Harry blinzelte, als eine Schneeflocke, die vereinzelt aus dem Himmel fielen sich auf seinem rechten Auge niederließ. Mit gewaltiger Kraft wurde er in den Schnee gepresst. Schwarzer Stoff blockierte sein Sichtfeld und verschwand sofort weder. Der Aufprall drückte ihm die Luft aus den Lungen. Es wurde für einen Moment schwarz um ihn. Sein Magen drehte sich rebellierend um. Stoßweise atmete er ein um die aufkommende Übelkeit niederzukämpfen.
„SO EINFACH IST ES NICHT!“, brüllte Snape und holte Harry mit den Worten in die Wirklichkeit zurück. Er setzte sich auf und sah Snape, wie er sich torkelnd erhob. Hastig versuchte Harry auf die Beine zu kommen, strauchelte und fiel wieder hin. Instinktiv wollte er seinen Zauberstab heben, doch erst jetzt bemerkte er, dass seine Hand leer war. Sein Stab zwei Meter entfernt lag. So schnell er konnte wühlte er sich durch den Schnee. Erleichtert streckte er die Hand aus und fühlte den vertrauten Druck des Holzes. Ein schwarzer Stiefel senkte sich auf seine Hand. Rücksichtslos drückte Snape sie in den Schnee.
„So einfach ist es nicht Potter.“, sagte er wieder in jenem zärtlichen Ton. Harry schloss verzweifelt die Augen.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 3. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Wahrscheinlich haben sich darin irgendwann ein paar Eichhörnchen ein gemütliches Nest eingerichtet.
Jany Temime, Kostümbildnerin, über die Haare Prof. Trelawneys