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Fanfiction

Harry Potter und die Rückkehr der Zauberer - Kapitel 19 Die Kraft zu kämpfen

von Reaver

Harry wusste nicht wie lange sie so da saßen. Plötzlich ertönte ein Schrei, der ihn aus seinen finsteren Gedanken riss. Er blickte auf und sah Mrs Weasley, die von Arthur gehalten wurde, damit sie nicht umkippte. Harry wurde fast übel, als er die Szene betrachtete. Alles schien sich in ihm zu verkrampfen, als er daran dachte, wie sich Mrs Weasley jetzt fühlen musste. Über ein Jahr, hatte sie ständig Angst haben müssen. Nun war ihr schlimmster Alptraum wahr geworden. Harry fiel eine Gestalt auf, die neben Bill saß und seinen Kopf in ihren Schoß gebettet hatte. Sie hatte silbernes Haar. Fleur, dachte er. Sie war noch kein halbes Jahr mit Bill verheiratet gewesen, doch schon war er gewaltsam aus ihrem Leben gerissen worden. Rasch sah er weg. Ginny klammerte sich wieder an ihn. Sie begann wieder zu weinen und vergrub ihr Gesicht an seinem Hals. Harry spürte ihre heissen Tränen auf der Haut.
„Harry......“, flüsterte eine Stimme. Er hob seinen Blick. Das Gesicht von Mrs Weasley schien um Jahrzehnte gealtert zu sein. Ihre Gesichtszüge waren schlaff und es war keine Spur mehr von dem Zug beständigen Humors zu sehen, der sich sonst um ihren Mund zog. „Harry, ich weiß es ist schwer für dich, ........doch man hat mir erzählt, dass du dort warst, als sie........ihn ermordet haben.......“, flüsterte sie wieder, und brach wieder in Tränen aus.
Harry erhob sich, fasste Mrs Weasley am Arm und ging schweigend ein Stück mit ihr. „Harry!“, hauchte sie plötzlich. „Du bist ja voller Blut!“
„Keine Sorge, das ist nicht meines, das.......“ Er folgte ihrem Blick, der an seine Händen klebte. Sie glänzten vor frischem Blut. „Ich........“, er stockte. „Ich wollte Bills Mörder umbringen. Ich habe so lange auf sein Gesicht eingeschlagen, bis ich meine Arme fast nicht mehr bewegen konnte. Kingsley hat mich schließlich zurückgehalten.“, gestand er.
Mrs Weasley sah ihm in die grünen Augen. „Aber Harry......Dann warst du.......Du hast den Mann....“
Harry nickte.
„Er hat Bill getötet?“, ihr kamen wieder die Tränen.
Harry legte den Arm um sie, und erzählte ihr die Geschichte. Von Anfang an, bis zum tragischen Ende. Mrs Weasley hörte sich alles schweigend an, doch nicht ohne hin und wieder nach seinem Arm zu greifen. Plötzlich standen sie vor dem Todesser, dessen Gesicht noch immer eine Maske aus rohem Fleisch und Blut war. Er wurde gerade von einem Auror befragt. Man hatte ihm magische Fesseln an Händen und Füßen angelegt. Mrs Weasley starrte voller Hass auf ihn hinunter. „Mörder.......“, flüsterte sie. Der Todesser, wie der Auror Sahen sie an. Das blutige Gesicht das Mannes verzog sich zu einem hämischen Grinsen, und Harry sah, dass ihm alle vorderen Zähne fehlten. Der Auror erhob sich, und fasste Mrs Weasley sanft am Arm.
„Mam.....würde sie......“
„DU HAST MEINEN SOHN GETÖTET!“, brüllte sie, und wollte einen Schritt auf den Todesser zu gehen, doch der Auror hielt sie zurück.
„Mam, würden sie sich bitte beruhigen!“, keuchte er.
„ICH..............“
Der Todesser lachte auf. Harry machte rasch einen Schritt auf ihn zu und hob die Faust. Sofort zog der Mann den Kopf ein. Er presste die Zähne so stark zusammen, dass seine Kiefermuskeln deutlich hervorsprangen. „Du bist nichts weiter als feige!“, zischte er dem Todesser ins Ohr. „Du feiges Stück Scheiße traust dich nur zu lachen, weil Auroren in der Nähe sind, die verhindern werden, dass dich Mrs Weasley umbringt. Wenn du nochmals lachen solltest, weil du ein perverses Vergnügen daran findest, ihren Schmerz zu verstärken, dann prügele ich dich tot, verstanden? Du lebst sowieso nur noch, da Kingsley“ Harry deutete auf ihn. „mich zurückgehalten hat. Sonst wäre dein Gesicht noch mehr Hackfleisch, als es jetzt ist. Ich hätte so lange auf dich eingeschlagen, bis sie dich nicht einmal mehr erkannt hätten. Aber ich denke der Kuss des Dementoren wird dir gut bekommen!“
Der Todesser erstarrte. Seine Augen weiteten sich vor Furcht. „NEIN!........Nicht der Kuss.......NEIN! ICH NEIN!“ Er begann an seinen Fesseln zu zerren und versuchte hüpfend zu fliehen, doch er stürzte. Er kam nicht wieder hoch. Wimmernd, wie ein übergroßes Baby, blieb er liegen. Harry ging zu ihm und drehte ihn mit dem Fuß herum. „Ich sag ja nichts als Feigheit.“, zischte er wieder. „Du wirst diesen Moment niemals vergessen! Erinnere dich an Bills Gesicht! Los! Sag mir, wie sah er aus, als du ihn getötet hast!“
Mrs Weasley, Arthur, Fleur und der Auror blickten zu Harry und dem am Boden liegenden Todesser hinüber.
„Er lag am Boden, und hat mit einem meiner Brüder gekämpft, um diese eine Frau zu beschützen.“ Er deutete auf McGonagall. „Ich habe meinen Zauberstab auf ihn gerichtet, er hatte selbst keinen mehr. Ich.....Er drehte sich herum, weil ihr ihn gewarnt hattet. Als er mich sah, blickte er mir in die Augen......“
„Ja seine Augen, wie sahen seine Augen aus?“, fragte Harry flüsternd.
„Sie sahen mich an.......Ich sah Angst in ihnen. Er schüttelte den Kopf, flehend........Ich habe gelächelt, ich habe seine Angst genossen........Ich......Ich habe den Avada Kedavra benutzt. Er.......Er......Seine Augen brachen, doch sie blickten mich an, sie fragten mich wieso ich sie getötet hatte.“
„Ja vergiss diese Augen niemals erinnere dich an sie. Erinnere dich an sein Gesicht, als du ihn getötet hast. Es wird dich verfolgen. Du wirst seine Augen immer sehen, wenn du schläfst oder wenn du in de Spiegel schaust. Immer werden dich seine Augen ansehen und immer werden sie dich fragen: Warum hast du mich getötet!“ Doch du wirst nie eine Antwort geben können. Sie werden dich verfolgen, solange du lebst.“ Harry blickte in das schreckenstarre Gesicht des Todessers. „Schafft ihn weg!“, sagte Harry, und der Auror setzte sich in Bewegung. Er zerrte den Mann auf die Beine, und verschwand disapparierte mit ihm.
Mrs Weasley, Arthur und Fleur starrten ihn stumm an, dann näherte sich Arthur und legte ihm einen Arm um die Schulter. „Harry, du..........es bedeutet mir viel, was du getan hast, doch du musst dich selbst fragen, ob............“ Er gestikulierte wild mit den Armen, als wenn ihm die richtigen Worte nicht einfielen.
„Ob ich mir bewusst war, was ich tat?“, fragte Harry.
„Ja, und ob du dir Konsequenzen klar waren?“, meinte Arthur.
„Nein. Ich sah, wie der Todesser Bill tötete, und dann wollte ich nur noch Rache. Es ist ja meine Schuld, dass Bill tot ist. Wenn ich nicht zu den Grangers gegangen wäre, dann wären die Todesser nicht gekommen, und Bill würde noch leben.“, sagte Harry mit belegter Stimme.
„Harry, du darfst dir nicht zum Vorwurf machen was geschehen ist. Du kannst absolut nichts dafür. Niemand hätte ahnen können, dass soetwas passiert.“, sprach Arthur, und blickte Harry in die Augen.
„Ich hatte nicht daran gedacht. Die Gefahr, die durch meine Anwesenhei........“, er wurde unterbrochen.
„Es ist nicht deine Schuld! Es ist die Schuld des Todessers, den du nunja, das war nicht richtig, aber du hast deinen Zorn an ihm ausgelassen. Harry, jeder kann verstehen, dass du ihn gehasst hast, aber du darfst nie wieder so die Kontrolle verlieren!“ Er blickte Harry weiterhin in die Augen.
„Ich wollte ihn töten.“, flüsterte Harry. „Wenn......Kingsley nicht eingegriffen hätte, dann hätte ich ihn getötet.“
„Harry, du bist kein Mörder, und ich hoffe, dass du nie gezwungen sein wirst zu einem zu werden.“
„Arthur, ich hab........ich bin dem Zorn und der Rache erlegen. Ich......“, Harry versagte die Stimme.
„Ich verstehe Harry. Du bist ein prima Kerl, Harry, und ich bin froh, dass Ginny und du sich gefunden haben. Ich freue mich für meine Tochter, doch denk in Ruhe mal über das nach, was fast passiert wäre.“ Arthur klopfte ihm auf die Schulter. „Jetzt müssen wir uns um meinen Sohn kümmern.“ Er sah hinab zu Bill und Fleur, die noch immer über sein rotes Haar streichelte, und ihn hin und her wiegte.
„Ich liebe dich!“, flüsterte sie und küsste die Lippen, ihres Mannes.
Harry schaute gerührt auf sie herab. Vorsichtig kniete er sich neben Fleur nieder und berührte sie leicht an der Schulter. „Fleur, wenn ich etwas für dich tun......“
„‘Arry!“, sie viel ihm um den Hals. „Isch danke dir! Was du zu dem Todesser gesagt hast, das......“, ihre Stimme erstarb.
„Schon gut, ich konnte nicht ertragen, dass er Mrs Weasley ausgelacht hat.“, antwortete er und strich ihr über den Rücken.
„Er ist ein böser Mann!“, schluchzte sie. „Er hätte es verdient zu sterben, er hat mir Bill genommen!“
„Es wäre nicht richtig gewesen ihn zu töten Fleur. Im ersten Moment habe ich nur Zorn gefühlt und das Bedürfnis nach Rache, doch es wäre nicht richtig gewesen. Aus Rache zu töten oder überhaupt zu töten zerstört nicht nur das Gegenüber, sondern auch einen selbst.“, erklärte er.
„Isch wünschte mir, er hätte es vorher gewusst, bevor er Bill ermordet hat, isch hätte ihn getötet ‘Arry. Isch hätte es getan!“, ihre Stimme erstarb wieder. Sie vergrub, das Gesicht an seiner Schulter. Nach einer Weile kamen zwei Auroren, die Bill auf eine bereit schwebende Trage zauberten. Harry half Fleur auf und ging ein Stück mit ihr zusammen neben der Trage her. Fleur apparierte mit den Auroren, ins Skt. Mungo Hospital, während Harry, Ron und Ginny in den Fuchsbau zurückkehrten. Hermine wollte noch etwas bei ihren Eltern bleiben, um ihnen einiges erklären.
Sie saßen schon seit Stunden schweigend im Wohnzimmer. Dunkle Wolken hatten sich vor den Mond und die Sterne geschoben. Sie schluckten das letzte bisschen fahles Licht. Niemand war aufgestanden um Licht zu machen und so saßen sie in nahezu vollkommener Finsternis da. Der Tag hatte so vielversprechend begonnen um und in einer solchen Katastrophe zu enden. Weihnachten das Fest der Liebe, dachte Harry wieder einmal sarkastisch. In dieser Welt schien es fast nur noch Schmerz und Hass zu geben. Ginny war in seinen Armen eingeschlafen und lag an seiner Schulter. Sie ließ einen kleinen Schnarcher hören, als sie im Schlaf ihre Position änderte. Harry strich ihr über den Rücken und starrte weiterhin in die Dunkelheit.
Die Wolken rissen auf. Der Mond schickte kaltes Licht zu ihnen in das Wohnzimmer. Harry sah Rons Augen glänzen, als sie das Licht reflektierten, auch er schien noch wach zu sein. Das fahle Licht verschwand wieder, als sich eine neue Wolke vor den Mond schob. Dunkelheit legte sich wieder über das Zimmer. Die Konturen des Zimmers verschwammen und machten einer undurchdringlichen Schwärze Platz. Plötzlich hörte Harry schnelle Schritte, die durch den Schnee pflügten. Die Haustür wurde so stark aufgerissen, dass das Poltern wie ein Schuss in der nächtlichen Stille klang. Ginny regte sich unruhig im Schlaf.
„Mum, Dad, ich habe.......“, rief jemand und brach ab.
Harry erkannte die Stimme von Charlie, der in der Küche stehengeblieben war. „Hier sind wir!“, flüsterte er in die Dunkelheit. Seine Stimme, schien die Stille, wie ein Messer zu durchschneiden. Schritte näherten sich dem Wohnzimmer und ein Licht flammte auf. Charlie trat mit erhobenem leuchtenden Zauberstab ein, um zu sehen, wer alles anwesend war. „Sei bitte ruhig, sie schläft.“, flüsterte Harry wieder auf Ginny deutend.
„Hallo.“, sagte Charlie. „Mich erreichte eine Eule, dass etwas mit Bill passiert ist. Was denn?“
Harry und Ron schauten sich an, dann ergriff Ron das Wort: „Bill ist tot Charlie.“, flüsterte er.
„Tot?“, hauchte sein Bruder. „Tot? Wie denn?“
Ron erzählte die ganze Geschichte, und Charlie hatte sich in einen Sessel ihm gegenüber gesetzt. Er verbarg das Gesicht in den Händen. „.......und dann bist du hier reingekommen.“, schloss Ron und blicke seinen Bruder an.
„Ich kann es nicht fassen! Bill........“, flüsterte Charlie. „Mum und Dad sind noch im Skt. Mungo?“
„Ja.“, antwortete Ron. „Mit Fleur.“
„Fleur? Bei Merlin, ist alles OK mit ihr, wie hat sie es verkraftet?“, keuchte er.
„Sie meinte, wenn ich den Todesser nicht schon zwischen gehabt hätte, dann wäre er nicht mehr am leben.“, antwortete Harry.
„Hmmmm......musstest ordentlich Dampf ablassen, was Harry? So kenne ich dich gar nicht!“
„Ich kenne mich selbst nicht mehr, was ich da heute getan habe, macht mir Angst!“, gestand er.
„Jeder von uns verliert mal die Kontrolle, Harry. Das kannst du dir nicht zum Vorwurf machen. Ein Freund von dir wurde vor deinen Augen ermordet. Jeder reagiert in diesem Moment anders.“, erklärte Charlie.
Sie verfielen wieder in Schweigen, während jeder seinen Gedanken und Erinnerungen hinterher hing. Harry dachte an Bill, wie er lachend mit Fleur herumalberte. An Bill, der mit ihm in Godric’s Hollow war und an den, der sich herumwarf, um in das Gesicht seines Mörders zu blicken. Wer würde noch sterben, bevor dieser Krieg zu Ende war? Ginny, Ron oder Hermine?
Die Haustür wurde geöffnet und Hermine rief: „Hallo?“
Bill stand auf, ging zu ihr und redete leise in der Küche. Langsam wurde Harry auf müde. Er musste sich zwingen nicht die Augen zu schließen um zu verhindern, dass er einschlief. Der Tag forderte schließlich doch seinen Tribut. Harry glitt in einen traumlosen Schlaf.
Er erwachte, als ihn etwas in der Nase kitzelte. Mühsam hob er die Augenlieder. Er blickte durch lange lange, weiche, rote Locken hindurch. Vorsichtig hob er den Kopf, so dass Ginnys Haare ihn nicht mehr kitzelten und sah sich um. Der bunt geschmückte Weihnachtsbaum, schien ihn zu verhöhnen, doch das Wetter war passend. Schneeflocken trieben gegen das Fenster und bildeten eine dünne weiße Schicht. Er schaute auf Ginnys hübsches Gesicht und strich eine Haarsträhne zur Seite. Sein Rücken schmerzte von der Nacht im Sessel. Harry erhob sich vorsichtig, um Ginny nicht zu wecken. Langsam zog er seine Arme unter ihrem Körper hervor und stand auf. Es knackte, als Harry den Rücken durchdrückte, doch das Stehen tat ihm gut. Hermine, Ron und Charlie schliefen noch in ihren Sesseln. Keiner schien gestern Nacht die Kraft gefunden zu haben, zu Bett zu gehen.
Er schlich sich in das Badezimmer und stützte sich auf den Rand des Waschbeckens. Lange starrte er nur in die grünen Augen seines Spiegelbilds. Er riss sich vom Spiegel los. Das eiskalte Wasser, das er sich in das Gesicht schöpfte tat sein übriges um ihn richtig aufzuwecken. Nachdem er sich mit einem flauschigen Handtuch abgetrocknet hatte, ging er in sein und Rons Zimmer, um sich umzuziehen. Seine Kleidung war an vielen Stellen blutverschmiert, und dreckig. Ein Buch fiel aus seinem Koffer, als er den Deckel hob. Harry seufzte laut, und schmiß es wieder hinein. Wann würde es endlich aufhören ihn zu nerven. Es war zwar nicht mehr so penetrant wie früher, doch es machte nach wie vor auf sich aufmerksam. Das Buch blieb, wie üblich, auf der Seite, mit dem Mentorus-Zauber, aufgeschlagen liegen. Harry ignorierte diese Tatsache und nahm einige saubere Sachen aus dem Koffer. In den frischen Klamotten, fühlte er sich um einiges besser und wusch im Bad die Wunden an seinen aufgeplatzten Knöcheln aus. „Ich bin kein Mörder!“, flüsterte er seinem Spiegelbild zu, als er wieder den Blick hob. Den Schmerz ignorierend tupfte er vorsichtig die Wunden mit seinem Handtuch ab.
„Haste Recht!“, sagte Ron, der in der Türe erscheinen war.
„Ähh.....Ron, ich.......“, stotterte Harry.
„Schon gut, Mann, hätte das Schwein auch am liebsten getötet.“
„Ron, ich habe mich gehen lassen, daran ist nichts ruhmreiches!“, sagte Harry.
„Er hat Bill getötet! Ey Mann, das war mein Bruder, der erst vor nem halben Jahr geheiratet hat! Der steht nicht wieder auf!“
„Ron, ich wollte dich nicht verletzen. Natürlich ist es schlimm, das der Todesser Bill getötet hat, doch man sollte nicht so wie ich, die Kontrolle.......“, er wurde von Ron unterbrochen.
„Die Kontrolle ja? Die Kontrolle. Das Schwein hätte den Tod verdient. Ich war nur zu feige, es selbst zu tun.“
„Sei froh darüber Ron. Dumbledore hat mir gesagt.......“
„Dumbledore ist tot Harry. Er wurde genau so ermordet wie Bill, und beide Mörder laufen frei durch die Gegend. Wer weiß, vielleicht ist das nächste mal Hermine dran, oder Ginny. Vielleicht auch du oder ich.“
„Ron!“, begann Harry verzweifelt. „Du darfst nicht so anfangen, zu denken! Verliere die Hoffnung und den Mut nicht Ron!“
„Hoffnung! Mut!“, rief Ron abfällig. „Verwendest diese Begriffe verdammt häufig! Was hat uns die Hoffnung bis jetzt gebracht? Weiteren Schmerz und Bills Tod.“
„Was geschehen ist, ist geschehen, doch es kann, egal wie tragisch es war nicht mehr geändert werden.“, sprach Harry langsam, um seinen Freund nicht noch zusätzlich zu reizen.
„Ja verdammt! Doch ich habe keinen Bock mehr drauf Harry! Ich will nicht mehr kämpfen! Es ist vorbei, es hat keinen Sinn mehr! Was nützt einen am Ende der Sieg, wenn der Preis so hoch war, dass die Wunden, die der Kampf gerissen hat nie mehr heilen können!“, schrie Ron.
Harry wollte Ron eine Hand auf die Schulter legen, um ihn wieder zu beruhigen, doch er wich einen Schritt zurück.
„Denk daran Harry! Denk daran, wenn du weiter kämpfen willst!“
„Ron! Ich weiß es! Denkst du Sirius, Dumbledores und nun Bills Tod bedeuten mir nichts? Ich habe mir viele Vorwürfe gemacht, doch Dumbledores Auftrag, Voldemort zu..........“, er wurde wieder von Ron unterbrochen.
„Was ist denn mit Dumbledore? In seiner Vorstellung war er sicher nicht tot. Hat sich toll aus dem Verkehr gezogen!“
„Sag sowas nie wieder!“, rief nun auch Harry aufgebracht. „Er wurde ein Opfer des Verrats!“
„Das ändert nichts daran, dass er tot ist! Er kann uns verdammt noch mal keine Hilfe sein!“
„Doch! Er hat das Geheimnis der Horkruxe ergründet und er wird so lange unter uns sein, wie wir noch hinter ihm stehen!
„Pah! Immer wieder das gleiche Geschwätz. Wenn es so weiter geht, werden wir alle sterben.“, sagte Ron resignierend, und begann langsam wieder die Treppe hinunter zu gehen.
„Ron!“, rief Harry, doch er drehte sich nicht um. „RON!“, schrie Harry nun, doch noch immer kam keine Reaktion. Harry ließ die erhobenen Arme sinken und sah seinem Freund nach. Er hatte nicht geahnt, wie tief die Wunde war, die Bills Tod bei ihm gerissen hatte. Normalerweise, beneidete er ihn für seine Fähigkeit, alles mit Humor zu nehmen, doch nun war eine dunklere Seite an ihm zu Tage getreten. Was, wenn Ron Recht hatte, wenn all die Anstrengungen wirklich nur weiteren Schmerz und Tod zur Folge hatten? „Nein!“, rief er laut. So weit würde er es nicht kommen lassen. Dumbledore hatte nicht aufgegeben, er würde es auch nicht tun. Dies war er ihm schuldig. Er strich sich glättend über die Kleidung, straffte seine Gestalt, und schritt die Treppe hinab.
Ginny, Hermine und Charlie, waren aufgewacht, wahrscheinlich von seiner und Rons lautstarken Auseinandersetzung, und blickten auf, als er die Treppe hinunterging.
„Guten Morgen!“, sagte er lahm.
„Hallo.“, antworteten Hermine und Ginny wie aus einem Mund. Charlie sagte kein Wort. Er hatte nur die Lippen zu einem schmalen blutleeren Strich zusammengepresst.
„Wie geht’s?“, fragte Harry, um das Schweigen zu brechen.
„War eine unbequeme Nacht, würde ich mal sagen.“, antwortete Hermine.
„Ich kann nicht klagen!“, meinte Ginny, und zwinkerte Harry zu, der lächelte.
„Wo ist Ron? Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung.“, fragte er in die Runde.
„War nicht zu überhören.“, murmelte Charlie. „Draußen, doch ich würde ihn alleine lassen.“
„Hm.........“, machte Harry.
„Ich mein es ernst. Jeder wird auf andere Weise mit der Sache fertig.“
„Schon gut, ich.......“, sprach Harry, hielt jedoch inne, als die Haustür aufging und der Rest der Weasleys, zusammen mit Fleur eintrat. Mrs Weasley, wurde von ihrem Mann gestützt, der sie dann behutsam auf einen Stuhl setzte. Als letztes, trat Percy durch die Tür. Er sah sich unbehaglich in der Küche um. Mrs Weasley hatte ihr Gesicht wieder in de Händen vergraben. Arthur streichelte ihr sanft den Rücken, während sie leise schluchzte. Harry sah einen Augenblick zu und richtete dann den Blick auf den Boden. Der Anblick der trauernden Familie, brachte die Geschehnisse des gestrigen Tages wieder an die Oberfläche. Wie ein grausamer Film spielten sich die Ereignisse vor seinem inneren Auge wieder ab.
„Wo ist Ron?“, fragte Mrs Weasley plötzlich, und ihre Stimme hatte einen hysterischen Klang.
„Er ist irgendwo hinter dem Haus, Mum.“, antwortete Charlie.
„Er.......wieso denn? Kannst du ihn nicht holen Harry?“
„Ich........ich hatte Streit mit ihm, es wäre nicht so gut, wenn ich jetzt......“, druckste er herum.
Mrs Weasley schaute ihn durchdringend, aus ihren verweinten Augen an. „Ähhhh Charlie könntest du....“
„Sicher Mum!“, antwortete er, und erhob sich aus dem Sessel, und drückte seinen Rücken durch, wie Harry es getan hatte, als er aufgestanden war.
„Danke.“, haute seine Mutter.
Charlie öffnete die Türe und verschwand aus dem Haus. „Harry, kommst du?“, fragte Ginny. Sie deutete mit der Hand, auf den Sessel, in dem sie saß. Harry ging auf sie zu, setzte sich und sie kuschelte sich an ihn. Er legte den Arm um sie und begann langsam ihre Seite auf und ab zu streicheln. Ihre Nähe, verdrängte die Bilder und Gedanken, die durch seinen Kopf geisterten. Wärme schien sich in seiner Seele und seinem Körper auszubreiten. Sie vertrieb die starre Kälte, die versucht hatte sich dort breitzumachen. Er blickte von Ginnys Gesicht auf. Sein Blick fiel in Küche. Gerade wollten Fred und George in das Wohnzimmer gehen, doch Hermine erhob sich rasch aus ihrem Sessel und schob die Zwilling, leise auf sie einredend, zurück in die Küche. Harry war ihr dankbar. Das letzte was er jetzt brauchte, waren Fred und George, die ihn für gestern beglückwünschten.
Das Abendessen verlief, wie nicht anders zu erwarten, in sehr gedrückter Stimmung. Zwar versuchten Arthur und Charlie, ein paar Mal mit Witzen, die Stimmung zu heben, doch niemand lachte, oder ging drauf ein. Ron war zwar wieder aufgetaucht, doch sofort in sein Zimmer geilt und hatte die Tür verschlossen. Harry hatte den Wunsch seines Freundes alleine zu sein respektiert. So verbrachte den Rest des Tages bis zum Abendessen zusammen mit Ginny im Wohnzimmer. Selbst jetzt glänzte Ron nur durch Abwesenheit. Verdrossen, saßen sie nun am Tisch und starrten auf ihre Teller. Zwar konnte Bill nun nicht mehr zusammen mit ihnen speisen, doch Mrs Weasley hatte an seinem gewöhnlichen Platz, dennoch für ihn gedeckt. Jeder hatte erstaunt die Augenbrauen hochgezogen, als sie es bemerkten, doch nach einem Blick in das Gesicht von Mrs Weasley, hatte niemand ein Wort darüber verloren.
„Ich denke, ich gehe schlafen.“, sagte Charlie und stand auf. „Vielen Dank für das Essen, Mum, es war köstlich.“ Er ging aus der Küche. Harry hörte seine schweren Schritte die Treppe hinauf gehen. Mrs Weasley erhob sich ebenfalls. Wortlos begann sie die Teller abzuräumen. Bei Bills Gedeck, verharrte sie einen Augenblick, als würde sie überlegen, ob er nun aufgegessen hätte. Harry biss sich auf die Lippe, und sah weg. In Hermines und Ginnys Augen glitzerten Tränen im Kerzenschein. Langsam strich er ihr eine Strähne ihres Haares aus dem Gesicht, und sie schmiegte ihre Wange an seine Hand.
„Ich liebe dich.“, flüsterte er Ginny zu. Über ihre Schulter konnte er sehen, dass Hermine seine Worte verstanden haben musste, denn sie sah ihn kurz lächelnd an.
„Ich dich auch.“, hauchte Ginny zurück.
„Ich würde vorschlagen, wir machen den Abwasch, während ihr euch anderweitig beschäftigt.“, sagte Arthur, und deutete auf seine Frau und sich selbst. Sie standen nun alle auf und Harry wollte gerade die Treppe ersteigen, als ihm Ron einfiel, der sich in dem Zimmer eingeschlossen hatte. Unschlüssig stand er am Fuß der Treppe. Ziellos er blickte sich um, als könne er eine Beschäftigung entdecken.
„Nichts zu tun?“, fragte Ginny hinter ihm lächelnd, doch als Harry in ihre Augen blickte, lächelten diese nicht. Ein Schatten hatte sich auf ihre sonst vor Fröhlichkeit glänzenden Augen gelegt.
„Nein, Ron hat sich ja im Zimmer eingeschlossen, und ich möchte ihn nicht stören.“, antwortete er. „Vielleicht mache ich was mit Fred und George, bevor sie wieder zu ihrem Geschäft apparieren, oder.......Ginny, was ist?“, fragte er überrascht, als sie den Kopf drehte, damit er nicht sehen konnte, wie sie weinte.
„Ich, kann noch nicht glauben, dass er tot ist.“, schluchzte sie. „Gestern lebte er noch und heute......“
„Ginny.....“, flüsterte Harry beruhigend, und nahm sie in die Arme. „Ich verstehe schon. Auch für mich ist es schwer, doch vielleicht verarbeite ich es anders.“ Sie legte ihren Kopf an seine Brust, und er wiegte sie leicht hin und her. Durch den Stoff seines Hemdes spürte er Ginnys Tränen auf der Haut.
„Er war der beste Bruder, den man haben konnte, verstehe mich nicht falsch, Charlie, Ron, Fred, George und Percy sind natürlich auch nett, doch Bill er war........Lass uns irgendwo hingehen, wo wir reden können.“, flüsterte sie und blickte in Harrys Augen.
„Natürlich.“, sagte er knapp. Ginny löste sich langsam von ihm, und ging die Treppe hinauf, in Hermines und ihr Zimmer.


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