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Fanfiction

Malfoy, die Wiesel und eine Horde Inferi in der Londoner U-Bahn - Malfoy, die Wiesel und eine Horde Inferi in der Londoner U-Bahn

von Dr. S

In diesen dunklen Tagen von Voldemorts Herrschaft, konnte man nun wirklich kein Licht in den finsteren Tunneln der Londoner U-Bahn erwarten. Keine Warnlichter, keine Geräusche von heran ratternden Zügen und erst Recht keine Menschen.
Fast keine…
Den leuchtenden Zauberstab zuerst um die Ecke haltend, schaute Draco Malfoy sich vorsichtig um. Das weißblonde Haar strahlte in der Düsternis, wie das Licht am Ende des Tunnels. Nicht der U-Bahntunnel. Das wäre im Moment praktisch gewesen…
Ein Stück über dem Blondschopf lugte jetzt ein wuscheliger Rotschopf um die Ecke. Malfoy verzog augenblicklich die Mundwinkel, als Ronald Weasley sich nicht nur aufspielen musste, weil er einen Kopf größer war, sondern auch noch absolut keinen Respekt vor so etwas wie Intimsphäre hatte. Zu nah!
Ginny Weasley dagegen hatte noch weniger Respekt, krallte sich an Malfoys HĂĽfte fest und schielte ebenfalls in die Schatten, die sich nicht bewegten, aber so wirkten, weil drei eingeschĂĽchterte Teenager nicht durch einen U-Bahntunnel laufen konnten, ohne zu denken, etwas wĂĽrde gleich um die Ecke schieĂźen und sie alle umbringen.
Da standen nun drei Teenager, rot-weiß-rot, hatten weder etwas mit Pommes, noch mit Fußball zutun, auch wenn man das ansatzweise vermuten konnte, und warteten jeweils darauf, das einer von ihnen einen Schritt nach vorne trat, vielleicht nur mal etwas sagte, ein Geräusch machte, am besten eines, über das man sich erschrecken und schreiend davonrennen konnte.
Es blieb still. In der Ferne hörte man etwas tropfen. Vermutlich bahnte sich der ewige Dauerregen, der herrschte, seit Voldemort herausgefunden hatte, dass Sonne nicht gut für seine Haut war, jetzt auch noch den Weg hier herunter und in wenigen Monaten war aus der Londoner U-Bahn ein neues Schwimmbad geworden. Bis dieses sich in eine zweite Kanalisation verwandeln würde und angereichert mit allerlei Fäkalien, nur noch diversen Ratten eine schöne Bleibe bieten würde.
„Wir sind falsch“, raunte Ron, schob die Unterlippe vor, damit er noch dämlicher, als ohnehin schon aussah und diese unglaublich kluge Bemerkung unterstreichen konnte.
„Wir sind nicht falsch. In einer U-Bahn kann man nicht falsch sein, Wiesel“, schnaubte Draco. Die kalte Stimme verbarg perfekt, dass sein Herz ihm bis zum Hals schlug und seine Knie fest gegeneinander schlotterten.
„Du weißt doch gar nicht, was eine U-Bahn ist!“, fauchte Ron, bekam Dracos Stirn gegens Kinn, als er runter schaute und der Kleinere gleichzeitig hoch. Synchron ein Echo-produzierendes „Au“ von sich gebend, schlugen sie sich sinnvollerweise gegen die schmerzenden Stellen, machten so alles noch schlimmer und verfluchten den jeweils anderen dafür heftig. Aber nur innerlich… Ein Wunder, durchaus.
„Jungs,“, fasste das einzige Mädchen netterweise genau die beiden Jungs in einem Wort zusammen, die das nie hatten hören wollen, „wir sind richtig. Haltet die Klappe und geht weiter.“
Man könnte vermuten, ein jeder Gryffindor würde sich verzweifelt darum reißen, seinen Mut zu beweisen, indem er in einen dunklen Tunnel wanderte, um einen entgleisten Wagon zu finden, der hoffentlich eine Batterie beinhaltete. Hoffentlich. Sicher war das absolut nicht und alleine das war schon Grund genug für einen Slytherin, sich davonzumachen, wenn der nicht seiner Cousine versprochen hätte, zwei furchtbar schnell extrem desorientierte Menschen nicht alleine zu lassen. Nun war Draco Malfoy wirklich nicht der Meinung, dass er sich hier zurechtfinden würde und noch weniger war er überzeugt davon, dass er zwei orientierungslose Wiesel nicht einfach hier unten verrotten lassen würde, aber er fühlte sich eben schuldig. Immerhin hatte Dora ihn fürsorglich aufgenommen. Neuerdings entwickelte sie aber eine Neigung dazu, einfach alles aufzunehmen, das ansatzweise hilfsbedürftig war. Siehe Wiesel eins und zwei.
Ein langer Gedankengang. Zwei endlos erscheinende Minuten später hatte sich keiner der Drei bewegt, nicht einmal laut geatmet oder geschluckt, obwohl schlucken im Moment von jeder ihrer Kehlen erwartet wurde.
„Geh, Malfoy“, zischte Ron, schupste Draco so abrupt nach vorne, dass der in den Gang stolperte, sich gerade noch auf den Beinen halten konnte und sich nun in absoluter Schwärze wiederfand. Nur sein starres Gesicht von seinem Zauberstab erleuchtet. Verloren stand er eine Zeit lang so da, glaubte viel zu laut zu atmen und wünschte sich nichts sehnlicher als einen Schritt zurückzumachen. Dunkelheit. Alles stockfinster um ihn herum und sein Licht nicht stark genug, damit er mehr als zwei Meter weit sehen konnte. Als würde die Schwärze es aufsaugen…
Draco schluckte jetzt doch lieber, sogar weitaus lieber, als Ron anzukeifen, obwohl so ein Geräusch ihn natürlich beruhigt hatte. Das Bedürfnis, keinen Ton von sich zu geben, war größer, als der Wille einfach wegzulaufen. Die Blamage ganz außer Acht gelassen. Obwohl kein Zweifel bestand, dass es den Wieseln genauso ging.
Oder?
„Wiesel?“ Dracos Stimme war kaum mehr als ein Hauchen. „Wiesel?!“ Ein Zittern schlich sich ein, als er keine Antwort bekam. Schwer atmend drehte Draco sich nicht um, fühlte einen Schweißtropfen seine Schläfe herunterlaufen und verfolgte den Weg, der sich ausbreitenden Gänsehaut peinlichst genau. Hauptsache er konnte für einen Moment diese Stille und Dunkelheit vergessen… verdrängen.
Ein Geräusch, das Draco nicht bestimmen ließ, aus welcher Richtung es kam, trieb ihn fast in den Wahnsinn. Sein Herz schlug so schnell, dass er glaubte, sein Brustkorb würde jede Sekunde gesprengt werden. Laufen, laufen, laufen. Mehr war da nicht mehr in seinem Kopf, als er den warmen Atem in seinem Nacken spürte.
Noch ehe das „Buh!“ ausgesprochen werden konnte, schrie Draco aus tiefster Kehle, drehte sich auf den Absätzen um und vergas vollkommen, dass er einen Zauberstab hatte, als er Ron mit voller Wucht auf die Nase schlug. Es knirschte unter seinen Fingerknöcheln, durch die sich augenblicklich ein prickelnder Schmerz zog, der auch nicht durch die reibende Bewegung der anderen Hand gelöscht werden konnte.
„Hast du sie noch alle, Malfoy?!“, schnauzte Ron ihn wütend an, wollte ihn wohl am Kragen packen, bekam Draco aber nicht zu fassen.
„Das sagt der Richtige. Hast du dir selbst zu zuschreiben, Wiesel. Solch eine Albernheit…“ Draco schnaubte, verschränkte die Arme vor der Brust und drehte sich mit dem Licht extra von Ron weg. „Kein Wunder, das Potter dich zurückgelassen hat.“
„Als ob du das beurteilen könntest!“, gab Ron wütend zurück. „Jetzt reiß dich zusammen, oder brauchst du schon ne neue Hose?“
„Halt’s Maul…“, schnaubte Draco. „Deinetwegen hab ich die Orientierung verloren.“
„Was?! Wieso meinetwegen?“, polterte Ron, tauchte urplötzlich vor Dracos Nase auf und zog seine Schwester hinterher, die nur genervt mit den Augen rollte. „Nur weil du zu blöd…“
„Ich bin nicht blöd!“, brüllte Draco ärgerlich. „Halt deine scheiß Klappe oder ich hau nochmal rein!“
„Oh, Malfoy wird sauer? Pech nur, dass Daddy nicht mehr da ist, um deinen Arsch zu retten, was?!“
„Du mieser, kleiner…“ Draco erstarrte, als ihm etwas durch die Haare fuhr. Erst dachte er natürlich an das Wiesel, das ihn ja gerne in unpassenden Momenten begrabbelte, schnallte dann aber, obwohl ziemlich spät, dass Ron direkt vor ihm stand, Ginny gleich daneben.
„Hat’s dir die Sprache verschlagen, Malfoy?“, trällerte Ronald, ignorierte gekonnt, dass Ginny ihn mit vor Angst geweiteten Augen am Ärmel zupfte und übersah auch einfach die knochige Hand, die sich immer wieder den Weg durch das weißblonde Haar bahnte.
Furchtbar langsam drehte Draco den Kopf über die Schulter, glaubte seine Augen auf die Größe von Tennisbällen anschwellen zu fühlen und stolperte einen Schritt zurück, wurde aber vom empörten Wiesel gleich wieder in die Arme dieses… Dings geschupst.
„Bäh! Pack mich nicht an, du kleines Frettchen!“, keifte Ron pikiert.
Draco gab ein verzweifeltes Wimmern von sich und ließ sich eine halbe Ewigkeit von den wächsernen Händen betatschen, bevor er anfing wild um sich zuschlagen und dabei brüllte, als wäre er gerade eben auf die Welt gekommen.
Sofort nutzte er die erstbeste Gelegenheit sich loszumachen, drehte sich wieder herum und schupste die beiden sich nicht rührenden Geschwister auseinander, um wie ein Irrer in den U-Bahnschacht zu laufen. Selbst wenn er versucht hätte, seine Schreie zu unterdrücken, er hätte es nicht geschafft. Die Berührungen dieser eiskalten Hände kribbelten auf seiner Kopfhaut und liefen wie Eiswasser langsam über seinen Körper.
Hinter sich hörte er Ron und Ginnys Schritte, hoffte zumindest, dass es ihre waren. Lieber die, als… als was immer das andere gewesen war. Er rannte, bis seine Seiten sich anfühlten, als würden Speere sich zwischen seinen Rippen hindurch bohren, weshalb er natürlich nicht angehalten hätte. Ausgerechnet jetzt musste ausgerechnet ihm das Klischee der Klischees passieren. Aber deswegen wurden die Dinger ja zu Klischees…
Draco stolperte. Stolperte nicht wirklich, sondern spürte wie seine Schuhspitze sich unter einer Holzlatte verhakte, die Zehen alle nacheinander langsam umknickten und er richtig flog. Keinen hohen Bogen, aber ein paar Meter weit, bevor er mit den Händen auf den Gleisen aufkam, wie von oben zusehen durfte, wie sein Körper hinterher schlitterte und er stöhnend liegen blieb. Als hätte man ihm alle Knochen gebrochen und nicht nur ein paar Zehen, wo er gewissermaßen ja selbst dran schuld war, so fühlte sich das an.
Und die Wiesel liefen einfach weiter. Er sah das rote Haar in der Dunkelheit aufflackern, bevor sein Zauberstablicht erlosch und Draco sich nun wirklich in absoluter Finsternis wiederfand.
Draco biss sich auf die zitternde Unterlippe, drehte den Kopf über die Schulter und hörte Ächzen, sowie schlurfende Schritte. Immer näher und er konnte sich einfach nicht rühren. Jeder Muskel flehte ihn um Bewegung an, aber sein Gehirn hatte sich ausgeschaltet, oder schon davon gemacht.
Die Augen zusammenkneifend schlug Draco so fest er konnte auf das Gleis und stöhnte auf, bevor er sich schwerfällig hochrappelte. Den Zauberstab zwischen den aufgeschürften Fingern drehend, murmelte er „Lumos“ und wünschte sich, er hätte das nicht getan.
Der Tunnel wimmelte nur so von Körpern, die Draco jetzt einfach mal als Inferi abstempelte, die nicht genug Verstand besaßen, um einen von ihnen vorzulassen. So nahmen sie sich gegenseitig immer wieder den Platz und schoben sich als große Masse durch den Tunnel, die Arme nach Draco ausgestreckt, der diesen Anblick gar nicht richtig verdauen konnte.
Ein fiependes Wimmern von sich gebend, drehte er sich wieder herum und rannte blindlings gegen eine Säule. Eine warme Säule, die ihn an den Schultern fasste. Höh?
Draco schaute hoch und war noch nie so froh darĂĽber, eine ganz bestimmte Hakennase so dicht an seiner Stirn zu haben.
„Zurück“, murmelte Severus, wo immer er auch herkam, sicher hatte der Himmel ihn geschickt, richtete den Zauberstab auf die untote Masse direkt vor ihm und murmelte wohl extra undeutlich einen Zauberspruch, bevor er Draco am Arm packte. Draco sah und spürte die heiße Flamme, welche die Inferi endlich dahin schickte, wo sie hingehörten. Hoffentlich…
„Dummer Junge“, schallt Severus ihn sofort. „Das hätte…“
„Danke, danke, danke!“ Draco dachte gar nicht groß nach und umklammerte Snape fest, vergrub das Gesicht in der altmodischen Robe und versuchte nicht zu heulen, wie ein kleines Mädchen. „Ich dachte, ich sterbe…“
„Was auch immer…“, murmelte Severus, packte den schlotternden Jungen am Arm und apparierte mit ihm dorthin, wo er die beiden Weasley-Kinder hin geschickt hatte, die nicht minder verstört waren, als Draco, es aber gnädigerweise unterlassen hatten, ihn mehr als nötig anzufassen. „Das hätte…“, begann er noch einmal, aber Draco musste erst einmal sein Adrenalin loswerden.
„Du!“ Er drückte Severus kurzerhand seinen Zauberstab in die Hand und sprang auf Ron zu, den er am Kragen packte und gegen die kahle Steinmauer presste. „Wie fühlt sich das an, jemanden zurückzulassen?!“
„Ich…“
„Schieb es bloß nicht darauf, dass ich dich genauso wenig leiden kann, wie du mich! Ich hätte das nicht gemacht!“, log Draco ohne rot zu werden, schüttelte Ronald dabei heftig und schlug den roten Haarschopf immer wieder gegen die Wand. „Du widerwärtiges, undankbares, kleines Wiesel!“
„Aufhören!“, kreischte Ginny, wie Mädchen immer kreischten, wenn zwei Kerle sich in der Mangel hatten. „Das bringt doch nichts!“
„Und – ob – das – was – bringt!“ Mit jedem Wort hämmerte Draco Rons Schädel gegen die Wand, bis der nicht mehr nur Sterne sah, sondern kleine Engel, die wie Malfoy aussahen und einen Teufel-Ron mit ihren Heiligenscheinen verfolgten, um ihn damit zu erdrosseln.
Keuchend ließ Draco schließlich von Ron ab, der daraufhin an der Wand herunter rutschte, sofort Gesellschaft von seiner besorgten Schwester bekam und darauf undankbarer reagierte, als man es von einem großen Bruder erwartet hätte.
„Hast du es, Draco?“, wollte Severus wissen und hielt ihm den Zauberstab hin.
„I-Ich denke schon…“, murmelte Draco über sich selbst erstaunt und drehte den Zauberstab zwischen den Fingern. „Was war das?“
„Inferi.“
„Ja, aber was machen die hier?“, keuchte Draco und wischte sich das verschwitzte Haar aus der Stirn.
„Sich herumtreiben, bis der Dunkle Lord sie braucht. Ich habe das soeben erfahren und wollte etwas… nun ja, aufräumen.“ Severus musterte Draco mit hochgezogener Augenbraue. „Was man dabei nicht alles wiederfindet…“
„Wenn ich das gewusst hätte, wär ich sicher nicht herkommen“, zischte Draco. Eingeschnappt verschränkte er die Arme vor der Brust und versuchte Ron und Ginny nicht mal einen abfälligen Blick zu schenken. „Hättest du nicht… Bescheid sagen können?“
„Bescheid“, sagte Snape.
Draco schnaubte.
„Was wolltet ihr hier?“
„Wir brauchen eine Batterie, oder so“, erklärte Draco. „Die haben uns den Strom abgestellt. Frag mich aber nicht, was Lupin mit dem ganzen Muggelzeug will…“
„Hm…“, machte Severus, stimmte Draco damit indirekt zu, dass Lupin in letzter Zeit nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte, die seiner Meinung nach eh alle ziemlich angeknackst waren. „Wir gehen. Weasleys!“ Damit drehte er sich um, bauschte seinen Umhang dabei extrem auf, sodass Draco sich fühlte, als würde ein Lethifold von ihm Besitz ergreifen wollen. Den Drang, schon wieder wild um sich zuschlagen, unterdrückte er diesmal aber.
„Wir gehen aber nicht ohne dieses Ding!“, machte Ron darauf aufmerksam, dass er einen enormen Drang hatte sich zu beweisen, seit Potter mit Dumbledore durchgebrannt war und ihn genauso wenig mitgenommen hatte, wie seine Schlammblut-Freundin, geschweige denn seine richtige Freundin.
„Das gehen wir ja auch holen, du Depp!“, schnaubte Draco nach hinten, hoffte, dass Severus das wirklich vorhatte und trippelte, so hochnäsig er konnte, neben seinem ehemaligen Professor her. Nicht, dass er gerne so trippelte, als würde er das erste Mal hohe Schuhe anhaben, aber mit mindesten drei gebrochenen Zehen konnte man sich das nun mal nicht aussuchen.
„Wir gehen da nochmal rein?“, quiekte Ron jetzt.
„Du wolltest doch eben noch!“, fauchte Draco nach hinten, wurde aus den blauen Augen ärgerlich angefunkelt, bekam aber zum Glück keine Antwort. „Mann…“
„Passt dir was nicht, Malfoy?“, quakte Ginny ihn von der Seite an.
„Ach, wie kommst du denn darauf, Weaslette? Es ist doch überhaupt nichts passiert. Mir geht’s blendend und ich bin einfach nur unglaublich beruhigt, dass dir und deinem Brüderchen ebenfalls nichts passiert ist.“ Theatralisch aufseufzend fuhr Draco sich durch die Haare, während die Wiesel bewiesen, dass sie auch knurren konnten.
„Okay, was waren das für Typen?“, fragte Ginny bemüht ruhig.
Draco schnaubte. „Ist doch klar, was das war. Oder wer…“
„Kanntest du die?“
„Pah!“ Ron musterte Draco abfällig. „Alle, die der kennt, sind tot!“
Fast hätte Draco daraufhin gelacht, wenn es nicht halbwegs stimmen würde. „Trotzdem laufen sie dahinten rum, was?“
Ron blieb abrupt stehen, bis das Licht von Snapes Zauberstab fast nicht mehr zusehen war. „Die waren tot?!“, quiekte er und rannte den anderen nach.
„Mausetot“, sagte Draco und grinste fies, als er über die Schulter schaute.
„Im Unterricht nicht aufgepasst, Weasley?“, fragte Severus süffisant grinsend.
„Welcher Unterricht?!“ Dass Ronalds Stimme noch höher rutschen konnte, hätte wohl niemand gedacht. „Wir haben keinen Unterricht!“
„Ach, nee…“ Draco verdrehte die Augen.
„Unterricht hin oder her, was machen wir gegen Malfoys Freunde, wenn die uns anpacken wollen?“, wollte Ginny wissen.
„Ich hätte mir denken können, dass das keiner von euch weiß“, murmelte Severus genervt. „Mit…“
„Feuer.“ Draco schwenkte den Zauberstab und ließ ein kleines Flämmchen durch die Gegend schweben, vorzugsweise etwas in die Nähe von Rons Haaren. „Warum wandern sie sonst hier unten rum, wo’s feucht und kalt ist? Trottel…“
Ron klopfte sich die angesengten Haarspitzen aus. „Das ist wie in… einem schlechten Horrorfilm.“
„Dafür hat deine Schwester nicht genug Vorbau“, murmelte Draco, duckte sich geradeso eben unter Rons Faust und bekam dafür Ginnys in den Magen. „Ist doch wahr. Da laufen hübsche Mädchen weg und… Aua!“ Noch ein Schlag direkt gegen den Oberarm. „Und werden ermordet.“ Er ließ die Augenbrauen hüpfen, als Ron hörbar schluckte. Ginny verdrehte nur die Augen. Sollte man sich darüber jetzt Gedanken machen, dass Ronald Weasley sich anscheinend für ein hübsches Mädchen hielt? Nein…
„Wir sollten uns einfach nicht trennen“, quietschte Ronald und räusperte sich. Nun war er für den Stimmbruch aber auch wirklich zu alt. „Trennen heißt sterben.“
„Weise Worte, Wiesel“, sagte Draco mit triefendem Sarkasmus.
„Eine Alliteration. Dreifach. Sehr gut, Draco“, befand Severus, bekam eine spielerische Verbeugung zu sehen und hätte früher dafür mal eben zwanzig Punkte springen lassen.
„Hat du weißt schon wer diese Horrorfilme gesehen und macht das deswegen so?“, konnte Ron absolut nicht aufhören darauf herumzureiten, dass hier ein paar Untote durch die Gegend wanderten. Also wirklich…
„Wohl eher inspiriert“, gab Draco zurück. Nicht, dass er viele Horrorfilme gesehen hatte, aber seit Dora diese Phase hinter sich hatte, nahm sie hilfsbedürftige Menschen auf. Baute das irgendwie aufeinander auf, oder lag es daran, dass sie jetzt Lupin hieß?
„Moment. Dann sind wir im zweiten Teil und Snape hat den ersten überlebt? Das ist immer so!“, wimmerte Ron und klammerte sich an Ginnys Arm fest. „Wir sind in der hundsmiserablen Fortsetzung!“
Severus verdrehte darĂĽber nur die Augen.
„Jaah, und du bist der dämliche Trottel, der die ganze Zeit pures Glück hat und überlebt, damit er dann auf ganz abstruse Weise am Ende draufgeht“, murmelte Draco kopfschüttelnd.
„Das…“
„Ich möchte diese wirklich interessante Diskussion nur ungerne unterbrechen, aber wir sind da“, sagte Severus und deutete auf den umgestürzten Zug wenige Meter vor ihnen. Die hintere Tür stand sperrangelweit offen und lud geradezu verdächtig offensichtlich dazu ein, mal reinzuschauen. „Am Besten wartet ihr hier und rührt euch nicht. Ich komme gleich wieder.“
„Oh, nein! Ganz sicher nicht!“, quiekte Ron. „Sie haben gesagt, Sie kommen gleich wieder. Das heißt, Sie kommen ganz sicher nicht wieder!“
„Jetzt hör aber auf, Wiesel. Das ist total peinlich“, raunte Draco. „Wie viel hast du dem Hut gegeben, damit er dich nach Gryffindor steckt? Seid ihr deswegen so arm?“
Ron verzog die Mundwinkel. „Du hast doch geschrien wie ein Mädchen!“
„Ich weiß nicht, wovon du redest…“ Äußerst interessiert musterte Draco seine Fingernägel.
Genervt stöhnte Severus auf. „Versteckt euch, solange ich weg bin. Das dürfte…“
„Ein großer Fehler sein! Niemals verstecken!“, schrie Ron richtig.
„Die haben dich schon längst gehört, Ron. Wenn du einfach leise sein könntest…“, murmelte Ginny, schockte Ron damit ziemlich und hatte ihm so zum Glück ein unsichtbares Pflaster auf den Mund geklebt.
„Ich muss mit Lupin reden und ihm auf die Nase binden, was für eine dumme Idee es war, ausgerechnet euch drei zusammen loszuschicken“, murmelte Severus, bevor er sich herumdrehte und einfach ging, Rons theatralische Gesten dabei einfach übersah und sich auch nicht dafür interessierte, dass es eine geraume Zeit dauerte, bis einer der Drei auf die Idee kam ein Licht anzuzünden.
„Licht ist dumm“, zischte Ron seiner Schwester zu. „Die finden uns!“
„Die finden uns auch ohne Licht“, gab Ginny zurück und schüttelte resignierend den Kopf. „Aber so sehen wir wenigstens, wenn sie uns gefunden haben.“
„Wollen wir das wirklich wissen?“ Ungeduldig tippte Draco immer wieder mit dem verletzten Fuß auf den Boden, warf gehetzte Blicke in den Zug und nahm sich vor, sowas nie wieder zu machen. Wahrscheinlich liefen die Dinger jetzt bei Nacht auch noch oben auf den Straßen rum!
„Hör auf damit!“, machte Ron ihn an.
Die Augen verdrehend, stoppte Draco mit dem Fuß auf dem Boden herum zu tippen und hinterließ damit eine bedrückende Stille. Wenn die einen nur nicht so ängstigen würde… Immerhin bedeutete Stille, dass da nichts war. Warum wollte man also lieber leise vor sich hin summen?
„Hört ihr das?“, wisperte Ginny von Paranoia geplagt.
„Was?“
„Das, was sich anhört, wie Ron, wenn er unter der Dusche perverse Sachen macht.“
Draco schüttelte sich. „Erinner mich nicht daran…“
„Und hörst du’s?“
„Nein… Aber frag doch deinen Bruder“, schlug Draco vor, deutete auf den leeren Platz und legte den Kopf schief, als er das Verschwinden des Wiesels bemerkte. „Aha…“
„Aha?!“, quietschte Ginny entsetzt. „Ron?! Ron!“
„Den haben wir… hier.“ Mit einer barschen Bewegung beförderte Snape Ron aus dem Wagon und schüttelte entnervt den Kopf. „Ich habe, was Lupin will.“
„Dann können wir jetzt gehen?“, fragte Draco und atmete erleichtert aus, als Severus nickte. „Du kannst die Finger von mir nehmen, Weaslette.“
„Ich fass dich sicher nicht an, Malfoy.“
„Äh…“ Furchtbar langsam drehte Draco den Kopf über die Schulter, schaute in ein Paar leere Augen und schrie wieder lauthals los, wobei er diesmal Unterstützung von Ron und Ginny bekam.
Während Severus augenrollend Asche aus dem Inferius machte, rannte Draco, dicht gefolgt von den Weasleys, so schnell seine Beine ihn trugen aus der U-Bahn.


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Es hat mich beruhigt, zu sehen, dass eigentlich niemand die Szenen beim ersten Take schafft.
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