Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
HörbĂŒcher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
WĂ€hrungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Liebe wider Willen - The last fight

von FeuerflĂŒgel

Hallo!
Also, das ist es nun. Das letzte Kapitel dieser FF *schluchz*. Tja, es ist wirklich schwer, sich von einer FF zu trennen, die so vielen hier gefallen hat! An dieser Stelle möchte ich mich noch mal gaaannnzzz fest bei allen bedanken, die mir immer so viele liebe Kommis geschrieben haben! Ihr seid spitze!
So, jetzt will ich noch eine Frage beantworten, die in meinen Oneshots, die ich zwischendrin noch verfasst habe (“Because of you“, “Zu spĂ€t“ und “I‘ll never be with you“), oft gestellt worden ist: Wieso schreibst du immer so traurige Sachen?
Okay, die Frage ist berechtigt, schließlich ist der ĂŒberwiegende Teil meiner storys eher tragisch... Gut, also ich liebe dramatische Szenen, egal in welcher Weise und da fallen mir immer mehrere Varianten fĂŒr Oneshots ein. Und ich schreibe grundsĂ€tzlich nur Geschichten, die ich auch selber lesen wĂŒrde (sollte ja eigentlich bei jedem FF-Autor so sein *g*). Aber keine Angst, so schlimm bin ich auch nicht, ich mag natĂŒrlich auch Happy Ends! Da ich beide Möglichkeiten, eine FF ausklingen zu lassen, sehr mag, ist es bei mir etwas schwerer, das Ende zu erraten, denke ich! Also will ich euch nicht weiter aufhalten, viel Spaß bei dem letzten Kapitel von “Liebe wider Willen”! Und vergesst nicht, jetzt noch einmal richtig viel zu reviewen! *g*
**************************************


Malfoys Schritte verlangsamten sich und er blieb schließlich vor einer großen, hölzernen TĂŒr stehen.
“Wir sind da.” wĂŒrgte er unter Harrys Klammerzauber hervor. Harry atmete einmal tief durch, um sein klopfendes Herz zu beruhigen. Auch wenn viele ihn fĂŒr einen Helden hielten, hatte er trotzdem Angst. Und davon sicherlich nicht zu knapp. Er wandte seinen Blick wieder Malfoy zu. Er blickte ein paar Meter neben die Stelle, wo er im Moment stand. Auch wenn es unfair war, jemanden anzugreifen, der ihn nicht sehen konnte, setzte er ihn innerhalb weniger Sekunden mit Hilfe eines LĂ€hmungszaubers außer Gefecht. Ohne ein weiteres GerĂ€usch glitt Malfoy zu Boden. Harry hob die Hand und sein Gegner fing an zu schweben, ein paar Meter ĂŒber dem Boden. Und mit einem weiteren Fingerschnipsen war Malfoy verschwunden. Verschwunden aus dem Haus. Verschwunden aus Harrys Leben. Er atmete noch einmal tief durch, bevor er die schwere EichentĂŒr schließlich aufschob. Nun war es soweit. Nun wĂŒrde sich sein Schicksal entscheiden. Entweder wĂŒrde er das Opfer oder der Mörder sein. Oder beides.

Sirius rannte in der Robe des Todessers, den er vor einer halben Stunde außer Gefecht gesetzt hatte, den Gang entlang. Niemand hielt ihn auf, er konnte sich schnell durch das GebĂ€ude bewegen. Doch diese Tatsache brachte ihn auch nicht wirklich weiter. Sirius fand Harry nicht. Es gab nur noch einen Weg. Er hielt einen Todesser auf, der an ihm vorbeirennen wollte.
“Hey, ich muss zum dunklen Lord.” sagte er mit leicht verstellter Stimme. Sein GegenĂŒber starrte ihn nur genervt an.
“Ja und? Was geht mich das an, verdammt?”
“Ich bin neu hier. Wichtige Nachricht fĂŒr ihn.” die Augen des Todessers verengten sich, doch er nickte schließlich.
“Ich bring dich hin.”

Hermine saß auf Rons Bett und starrte regungslos auf den Boden. In ihr tobten so viele GefĂŒhle auf einmal, dass sie glaubte verrĂŒckt zu werden. Sorge, Ärger, Zorn, Liebe, VerstĂ€ndnis, Angst, Trauer, Hoffnung. Und all diese GefĂŒhle waren nur wegen Harry, dem Mann, mit dem sie alt werden wollte. Sie schluchzte vor Verzweiflung laut auf.
“Hermine?” hörte sie hinter sich Ron fragen. Sie sah betreten auf und wischte sich die TrĂ€nen aus den Augen. Hilflos blickte Ron sie an. Er wusste nicht, was er sagen sollte.
“Wieso kann ich ihm denn nicht helfen?” wimmerte sie und blickte aus dem Fenster.
“Ich... es tut mir wirklich Leid, Hermine. Und ich weiß, dass es jetzt ein ziemlich beschissener Zeitpunkt ist, um dir das hier zu zeigen, aber vielleicht... na ja.. also.. er wollte, dass du es erfĂ€hrst, irgendwann... also... hier.” er hielt ihr ein StĂŒck Pergament hin. Hermine nahm es und fing an zu lesen. Mit jedem Wort weiteten sich ihre Augen mehr, bis sie schließlich geschockt das Dokument sinken ließ.
“Er hat sein Testament geschrieben!?” er war weniger eine Frage als eine Feststellung. Wie konnte er das nur tun? Wie konnte er nur...?
“Ja.” flĂŒsterte Ron und blickte betreten zu Boden.
“Dann ERWARTET er ja nichts anderes als zu sterben!” schrie Hermine erschrocken und sprang auf. “Ich muss zu ihm!” Sie sprang auf und wollte gerade aus dem Zimmer sprinten, als sie zurĂŒckgehalten wurde.
“Hermine, mach das nicht.”
“Doch, ich muss zu ihm!”
“Was meine Mum vorhin gesagt hat, stimmt. Du weißt, dass du damit sein Schicksal besiegelst.”
“Das ist Unsinn! Ich muss ihm helfen!” Hermine riss sich von Ron los, rannte so schnell sie konnte die Treppen hinunter, durch die KĂŒche und direkt zur TĂŒr hinaus. Sie erschrak fĂŒrchterlich, als sie die Blitze auf ihrer Haut spĂŒrte, doch der Schmerz, den sie auslösten, war ertrĂ€glich. Schließlich stand sie schnaufend im Hof des Fuchsbaus. Hermine atmete einmal tief durch, um ihre GefĂŒhle wieder in den Griff zu bekommen. War es richtig, was sie da gerade tat?... Sie wusste es nicht. Sie wusste nicht einmal, in wiefern sie Harry ÜBERHAUPT helfen konnte. Aber er brauchte sie, sie spĂŒrte es. Sie spĂŒrte es tief in ihrer Seele. Sie konnte nicht mehr zurĂŒck. Sie atmete noch einmal tief ein und apparierte dann mit einem sanften Plopp.

Remus deutete auf den provisorischen Plan des GebÀudes.
“Hier sind weniger Wachen aufgestellt. Wir können unbemerkt dorthin gelangen... Wie viele MĂ€nner haben wir?”
“Siebenhundert, Sir.” Remus nickte und wollte sich gerade abwenden, als hinter ihm plötzlich ein leises Plopp erklang. Blitzschnell blickte er sich um.
“Hermine!” entfuhr es ihm. Diese nickte.
“Remus, ich muss in dieses Haus kommen. Harry braucht mich.”
“Ich glaube nicht, dass... ich meine... wieso hĂ€tte er dich denn wegschicken sollen, wenn er dich braucht?” Sie blickte betreten zu Boden.
“Bitte, Remus! Ich weiß einfach, dass er mich braucht!”
“Ich... aber... das...” Remus schien genau verstanden zu haben, auf was Hermine hinaus wollte.
“Ich kann dir das erklĂ€ren. Harry und ich ... wir sind ein Paar und-” kaum hatte sie diesen Satz ausgesprochen, ertönte ein lautes Grollen und die Erde erbebte. Hermine schrie erschrocken auf, als sie zu Boden stĂŒrzte. Und dann war sie plötzlich verschwunden. Wie aus dem nichts. Remus starrte auf die Stelle, auf der sie gerade noch gestanden hatte. Und er wusste genau, was das zu bedeuten hatte. Deshalb hatte Harry ihre Beziehung unbedingt geheim halten wollen. Sobald auch nur einer von ihnen ihr Geheimnis preisgab, dann wĂŒrde Voldemort es sofort erfahren, durch einen extra angelegten Zauber. Und Harry musste das gewusst haben. Hermine war nun in Voldemorts Gewalt. Er senkte den Kopf und schloss kurz die Augen.
“NEIN, VERDAMMT!” und dann stĂŒrzte er aus dem unsichtbaren Zelt. Sie mussten sich beeilen, sonst wĂŒrde es nicht nur fĂŒr Harry und Sirius, sondern auch fĂŒr Hermine zu spĂ€t sein.
“Schnell, holt alle noch Kampftauglichen hierher! Wir mĂŒssen uns beeilen! Los, los!”

In der Halle war es dunkel, nur zwei Fackeln erhellten den Raum provisorisch. Man sah fast nichts.
“Ah, Harry. Wie schön, dass du mich besuchen kommst.” hörte er plötzlich eine hohe kalte Stimme von der Stirnseite des Raumes sprechen. Ein kalter Schauer lief ihm den RĂŒcken hinab.
“Voldemort.” sagte er leise mit bebender Stimme.
“Na, hat der kleine Harry Angst?” Am liebsten hĂ€tte er laut ‘Ja!’ gebrĂŒllt, doch diesen Gefallen wĂŒrde er ihm nicht tun. Es gab einen lauten Knall und die Halle erhellte sich innerhalb von Sekunden. Voldemort saß auf einem kalten Steinthron und grinste ihn hĂ€misch an.
“Wie findest du mein bescheidenes Heim? Du musst doch zugeben, dass dieser Thron wirklich vorzĂŒglich in diesen Raum passt.” Er spielte mit ihm. Voldemort fand es Ă€ußerst lustig, das war Harry sofort klar. Doch genauso, dass er ihn unterschĂ€tzte. Und das konnte er zu seinem Vorteil ausnutzen. Harry antwortete nicht auf seine Frage, die Voldemort ohnehin nie von ihm beantwortet haben wollte.
“Weißt du, Harry, ich werde dieses Anwesen ein wenig vergrĂ¶ĂŸern, wenn ich dann mal der Herrscher des Universums geworden bin... Und ich werde eine Frau an meiner Seite brauchen... FĂŒr so dies und das... Was hĂ€ltst du von ihr?” Voldemort schnipste mit den Fingern. Und eine junge Frau kam hinter dem Thron hervor. Das braune Haar war zerstrubbelt und ihr Gesicht war dreckbeschmiert. Lange Striemen liefen ĂŒber ihren Körper. Harrys Herz blieb stehen und er schloss vor Grauen kurz die Augen. Es war Hermine. Seine Hermine. Wieso war sie hier? Hatte er den Zauber falsch angewendet? Er sah wieder hoch. Verzweiflung blitzte in seinen Augen auf. Hermine war seine Gefangene. Und er konnte ihn mit ihr erpressen. Der Kampf war schon jetzt verloren.
“Hermine...” flĂŒsterte Harry leise.
“Harry. Lauf.” flĂŒsterte sie gerade laut genug, dass er sie hören konnte.
“Und, wie findest du sie?” er lachte gackernd. Harry wusste lĂ€ngst, dass er keineswegs vorhatte, Hermine zu seiner Frau zu machen. Dass er keineswegs vorhatte, ihr Leben zu verschonen. Sie war der Köder und hatte sie erst einmal ihren Zweck erfĂŒllt, dann wĂŒrde er sie genauso töten. Aber das wĂŒrde er niemals zulassen. Nicht, solange er noch einen kleinen Lebenshauch in sich hatte.
“Lass sie frei, Voldemort.” knurrte Harry. Voldemort antwortete nicht, sondern zog seinen Zauberstab und richtete ihn auf Hermine.
“Crucio!” rief er erheitert. Und sie schrie, zuckte und wĂ€lzte sich am Boden. Harrys Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen.
“NEIN!” brĂŒllte er, zog ebenfalls seinen Zauberstab und richtete ihn gegen Voldemort. Ein roter Lichtblitz zuckte durch den Raum, doch Voldemort wehrte den Zauber mĂŒhelos ab. Mit einem Schwenker des Zauberstabs seinerseits schickte er einen Fluch zurĂŒck und traf.
“HARRY!” schrie Hermine, doch es war bereits zu spĂ€t. Harrys Schulter wurde zerfetzt und er wurde nach hinten geschleudert. So etwas wĂ€re ihm sicher nicht so schnell passiert, wenn er nicht seine gesamten Gedanken Hermine zuwenden wĂŒrde. Und Voldemort wusste, dass Harry zehnmal schwĂ€cher war, wenn er sich auf seine Freunde konzentrierte. Er war zu unaufmerksam.
“Sollen wir deine kleine Freundin noch ein bisschen quĂ€len, Harry?” fragte er kalt und wandte sich wieder Hermine zu, die Ă€ngstlich nach hinten rutschte. Ganz offensichtlich hatten sie ihr ihren Zauberstab abgenommen. Harry rappelte sich keuchend auf. Unglaubliche Wut und Angst schnĂŒrten ihm die Kehle zu und erfĂŒllten jeden Zentimeter seines Körpers. Ein Beben ging durch die Mauern des Anwesens. Die Fackeln und auch der Rest der Beleuchtung fingen gefĂ€hrlich an zu flackern. Steine bröckelten von den WĂ€nden. Der dunkle Lord blickte ĂŒberrascht auf und ließ von Hermine ab. LĂ€ngst spĂŒrte Harry den Schmerz in seiner Schulter nicht mehr, viel zu groß war die Sorge um Hermine. Nichts existierte mehr außer seinem Feind und der Frau, die er liebte. Und er wĂŒrde sie nicht sterben lassen. Nicht hier, nicht jetzt, niemals, wenn er etwas tun konnte. Und wenn er dabei sein Leben geben musste. Aber Hermine wĂŒrde heute nicht sterben.
“Lass sie in Ruhe. Sie hat nichts mit unserem Konflikt zutun. Lass sie gehen.”
“Nein, ich denke nicht, dass ich meinen kleinen Triumph gehen lassen kann, Potter.”
“So was von feige, wie immer.” knurrte Harry. Doch er war sich sicher, dass das Voldemort eher wenig beeindrucken wĂŒrde.
“Ähm... ich glaube, das ist mir relativ egal. Hauptsache ich gewinne. Wollen wir es gleich beenden, oder soll ich deine Freundin erst noch töten?”
“Lass sie da raus.” Der dunkle Lord nickte grinsend.
“Granger, das ist doch dein Name, oder? Wie dem auch sei, ich gestatte dir, zuzusehen, wie ich deine große Liebe vor deinen Augen töte. Du kannst danach selbst entscheiden, ob ich dich dann umbringen soll oder ob du es selbst ĂŒbernehmen möchtest.” Hermine spuckte zu seinen FĂŒĂŸen. Voldemort ließ ein gackerndes Lachen vernehmen.
“Nun, Harry. Lass es uns zu Ende bringen.” er schritt hochmĂŒtig die Treppen vor seinem steinernen Thron hinab und kam schließlich zehn Meter vor Harry zum stehen. “Ich glaube, wir sollten uns an die klassische Form halten.... Verbeugen wir uns.” er verbeugte sich ein wenig. Harry kam sich vor wie vor drei Jahren, auf dem Friedhof, an dem Tag, an dem Cedric starb. Es war genau die selbe Situation. Doch er wĂŒrde ihm auf gar keinen Fall den Gefallen tun und sich freiwillig verbeugen. Er sammelte seine Magie und bĂŒndelte sie um sich, sodass ein starkes Schutzschild um ihn herum entstand. Einen Rest seiner KrĂ€fte legte er auf Hermine, fĂŒr den Fall, dass ein Fluch sein Opfer verfehlte und wohlmöglich noch sie traf. Dieses Risiko wollte er nicht eingehen.
“Ich sagte: Verbeugen wir uns. Hast du es immer noch nicht richtig gelernt, Harry?” fragte der dunkle Lord mit gespielter EntrĂŒstung und wollte gerade den selben Zauber anwenden, wie vor drei Jahren. Doch nichts geschah. Voldemorts Augen weiteten sich vor Schreck, als er bemerkte, dass Harry sich nicht verbeugen wĂŒrde. Nicht vor ihm. Sichtlich irritiert blickte er Harry an, der ihn wiederum nur feindselig anstarrte. Harry konnte genau sehen, dass er beunruhigt war und es verstecken wollte. Doch sein Gegner fing sich schnell wieder und machte eine peitschende Bewegung mit seinem Zauberstab. Der gelbe Lichtblitz prallte einfach einen Meter vor Harry ab. Und da sah er sie, die GefĂŒhlsregung, die Harry nur ein einziges Mal bei Lord Voldemort gesehen hatte, und zwar als er einmal mit Dumbledore kĂ€mpfte. Angst. Voldemort wusste, dass Harry alle Horkruxe zerstört hatte. Doch er hatte ihn dennoch unterschĂ€tzt.
“Sectumsempra!” Harry traf ihn am Arm. Blut floss aus der Wunde hervor, es war fast schwarz.
“Avada Kedavra!” brĂŒllte Voldemort mit hektischem Unterton in der Stimme. So schnell er konnte rollte sich Harry ab, so, wie er es lange Zeit zuvor trainiert hatte, denn sein Schutzschild konnte keinen der Unverzeihlichen FlĂŒche abwehren. Kein herkömmlicher Zauber vermochte das.
Als der grĂŒne Lichtblitz ein paar Meter neben seinem Feind einschlug, schrie Voldemort wĂŒtend auf. Harry strapazierte seine Nerven und er machte ihm Angst. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, Harry war beunruhigend stark geworden. Voldemort wich zurĂŒck. Harry starrte seinen Erzfein irritiert an. Hatte er etwa Angst? Angst vor ihm?... Plötzlich wandte sich der dunkle Lord blitzschnell um und brĂŒllte:
“IMPERIO!” der Fluch traf Hermine. Wieso, verdammt noch mal, hatte sein Schutzschild nicht ausgereicht?! Doch Harry wusste, wieso. Diese Schilder zehrten an den KrĂ€ften und es wĂŒrde nicht mehr lange dauern, bis auch sein Schutzschild völlig versagte. Er fixierte wieder Hermine, um sicher zu gehen, dass ihr nichts passiert war. Und plötzlich registrierte sein Hirn die unvermeidliche Wahrheit, als er sah, wie sie starr und blicklos ihre Augen auf die gegenĂŒberliegende Wand richtete. Willenlos, wie eine Puppe. Vor wenigen Sekunden noch, hatte Harry nicht registriert, dass Hermine nun dem Imperiusfluch unterlag.
“Los, mach ihn fertig.” sagte er triumphierend. Und als sich die Frau, die er liebte, tatsĂ€chlich in Bewegung setzte, wieder ihren Zauberstab in der Hand, blieb sein Herz fĂŒr einige Sekunden stehen. Was sollte er nur tun?! Er konnte Hermine nicht angreifen, es war unmöglich auch nur seine Hand gegen sie zu erheben. Harry wich zurĂŒck, unfĂ€hig, irgendeinen Zauber auszusprechen, der sie mir Sicherheit aufgehalten hĂ€tte.
“Sectumsempra!” ihre Stimme hallte durch den Raum und durchschnitt die Stille wie ein Schwert. Doch der Fluch prallte kurz vor Harry ab. Er spĂŒrte, wie ein weiterer Teil seiner Energie in verließ. Viele FlĂŒche wĂŒrde er mit diesem abgewandelten ‘Protegozauber’ nicht mehr abwehren können.
“Hermine! Hermine, ich weiß, dass du mich hören kannst! KĂ€mpf dagegen an, ich weiß, dass du es kannst!” rief Harry nun in schierer Verzweiflung. Voldemorts gackerndes Lachen erklang nun.
“Sie wird es nicht schaffen, diesen Zauber abzuschĂŒtteln, Potter. Er ist viel zu stark.” Harry ging immer weiter rĂŒckwĂ€rts.
“Crucio!” er sprang zur Seite und rollte sich hinter eine Statue, die einen schmerzverzerrten Gesichtsausdruck hatte und sich offensichtlich um einen Troll handelte. Sein Atem ging stoßweise und sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Vielleicht konnte er Hermine mit einem Schocker außer Gefecht setzen, ohne sie ernsthaft zu verletzen. Er sprang wieder hervor und richtete seinen Zauberstab auf Hermine.
“Stupor!” doch er hatte Hermine unterschĂ€tzt. Sie war ganz genauso intelligent wie sonst auch und schĂŒtzte sich mit einem einfachen “Protego!”. Harry sprang wieder hinter die Statue, als ein erneuter Folterfluch auf ihn zuraste. Hermines Schildzauber waren einfach zu stark, um sie mit einfachen und harmloseren Zaubern zu durchbrechen. Ohne sie ernsthaft zu verletzen konnte er sie nicht außer Gefecht setzen.
“Na, Potter, deine kleine Freundin ist ja richtig bewandert im Umgang mit ihrem Zauberstab, was?” lĂ€sterte Voldemort mit hĂ€mischen Lachen. Harrys Herz schnĂŒrte es zu. Was sollte er nur tun? Er konnte Hermine doch nicht verletzen, geschweige denn sie einfach töten! Die einzige Möglichkeit war, Voldemort zu töten, damit der Fluch seine Wirkung verlor. Und er musste sich bis zu ihm vorkĂ€mpfen, ohne Hermine zu verletzen. Er wusste, dass das so gut wie unmöglich war, aber er musste es tun. Es war seine einzige Wahl. Und Harry sprang wieder hervor.
“Hermine, bitte! Komm schon, du bist stĂ€rker als er!” versuchte er es ein letztes Mal. Keine Reaktion, kein Zucken mit der Wimper. Genauso starr wie vor ein paar Minuten.
“Sectumsempra!” Harry sprang zwar zur Seite, war jedoch nicht schnell genug und der Fluch prallte wieder kurz vor ihm ab. Er spĂŒrte, wie das Schutzschild sich in Luft auflöste, genauso, wie seine Hoffnung, dass sie den Fluch vielleicht doch bekĂ€mpfen konnte.
“Stupor!” rief Harry, doch er wusste schon vorher, dass es zwecklos war.
“Überleg dir mal was anderes!” lachte Voldemort hĂ€misch. Er saß wieder in seinem Thron und beobachtete erheitert das grausige Schauspiel. Hermine machte plötzlich eine peitschende Bewegung mit ihrem Zauberstab. Und dieses Mal traf sie. Harry wurde mit voller Wucht nach hinten und gegen die Wand geschleudert. Der Schmerz durchzuckte seinen gesamten Körper und fĂŒr einige Sekunden schien alle Luft aus ihm herausgepresst. Schwankend kam er wieder zum stehen. Er zuckte erneut zusammen, als er bemerkte, dass Hermine ihm soeben zwei Rippen gebrochen hatte.
“Hermine, bitte...” flehte er mit brĂŒchiger Stimme, gegen die Wand gelehnt, um nicht den Halt zu verlieren.
“Schweig! Du bist so erbĂ€rmlich, ich hasse dich!” Harry wusste zwar, dass Hermine nicht wusste, was sie sagte, doch sein Herz verkrampfte sich dennoch schmerzhaft, als er diese Worte aus ihrem Mund hörte. Er schloss kurz die Augen und wurde unsichtbar. Vielleicht half ja dies. Voldemort hob die Hand und legte einen weiteren Zauber ĂŒber Hermine. Er kannte diesen Zauber zwar nicht, aber als er sah, wie Hermine ihn mit ihren leeren Augen genau fixierte, war ihm klar, dass sie ihn nun sehen konnte, auch wenn er unsichtbar war. Daher ließ er den krĂ€fteraubenden Zauber gleich bleiben und wurde wieder sichtbar. Es gab keine Chance.
“Sectumsempra!” rief Hermine plötzlich, wie aus dem Nichts. Und Harry war viel zu angeschlagen, um schnell genug auszuweichen. Auch dieser fluch traf. Blut spritzte und der weißliche Steinboden fĂ€rbte sich rot. Röchelnd sackte Harry in sich zusammen. Seine Brust war der LĂ€nge nach aufgeschlitzt. Plötzlich ertönte ein erstickter Schluchzer. Mit getrĂŒbten Blick sah er auf und richtete seine Augen auf Hermine. Sie verschwamm immer wieder vor seinen Augen, aber er sah TrĂ€nen glitzern. Oder bildete er sich das nur ein?
“Hermine, hör auf damit!” ein erneuter Schlenker ihres Zauberstabes und er krachte erneut gegen die Wand. Doch sie hatte gezögert. Schwer atmend und sich seine Brust haltend kam er schwankend wieder auf die Beine.
“Hermine...” und sie kĂ€mpfte. KĂ€mpfte gegen die Stimme in ihrem Kopf, kĂ€mpfte gegen den fremden Willen an, der ihr aufgezwungen wurde. Doch Harry wartete nicht lĂ€nger. Er hob die Hand und richtete sie gegen Voldemort. Nun wurde ER gegen die gegenĂŒberliegende Wand geschleudert. Doch Harrys Energie neigte sich langsam dem Ende und er drohte bewusstlos zu werden.
Doch plötzlich war der Raum erfĂŒllt vom Gesang eines Phönix’. Es war Fawkes. Wie oft hatte er Dumbledores Vogel singen gehört, wie oft hatte er sich nach seinem Tod nach den tröstenden Tönen dieses Wesens gesehnt. Harry schöpfte neue Kraft und richtete seinen Blick wieder auf seinen Erzfeind, der immer noch am Boden lag. Eines der unzĂ€hligen Schwerter, dass an der Wand hing und mit grĂŒnen Steinen besetzt war, fing plötzlich an zu schweben und richtete sich auf Voldemorts Herz.
“NEIN! GRANGER, TÖTE DEN JUNGEN! ES IST EGAL WELCHEN ZAUBER DU ANWENDEST; JEDER ZAUBER KÖNNTE IHN UMBRINGEN!” schrie er angstvoll auf. Harry drehte sich schwankend und langsam um und erkannte, dass Hermine nicht lĂ€nger gegen Voldemorts Einfluss kĂ€mpfen wĂŒrde. Sie richtete bereits ihren Zauberstab abermals auf ihn. Harry blieben nur noch wenige Sekunden, in denen er Voldemort töten konnte. Sonst wĂ€re alles vorbei. Wenn er, Harry, erst mal tot war, dann war das auch Hermines Todesurteil. Harry hob die Hand, das Schwert Slytherins raste auf Voldemort zu und stach mitten ins Herz.
“NEEIIINNN!!!” schrie Voldemort, der böseste Zauberer aller Zeiten, noch ein letztes Mal auf, bevor er tot nach vorne sackte.
“Sectumsempra!” schrie Hermine in der selben Sekunde und traf Harry in den RĂŒcken. Noch mehr Blut spritzte. Harry sank in die Knie und sein Blick war so getrĂŒbt, dass er nicht bemerkte, wie sein Pate mit einem lauten Aufschrei in die Halle gerannt kam und sich neben ihm auf den Boden warf.
“Hermine, ich liebe dich.” es schien ihm wichtig, dies zu sagen, bevor ihn die Dunkelheit endlich ĂŒbermannen wĂŒrde. Und schon fiel er ins Dunkel, tief, tief, tief...

Sirius starrte entgeistert auf Harrys leblosen Körper, den er in den Armen hielt. Er war zu spÀt gekommen. UnbÀndige Wut kochte in ihm hoch und er schrie, so laut er konnte, Hermine an.
“DU HAST IHN GETÖTET! WIE KONNTEST DU NUR?!” Sie schien aus ihrer Trance zu erwachen und blickte erst Sirius und dann Harry an, der leblos und schlaff in seinen Armen lag.
“OH GOTT! HARRY!” sie wollte zu ihm stĂŒrzen, als Sirius sie aufhielt.
“BLEIB JA WEG VON IHM!” er sah nach oben und pfiff leise. Und Fawkes kam, setzte sich neben Harry und ließ perlenĂ€hnliche TrĂ€nen auf seine Wunden tropfen. Hermine weinte.
“I... I... Ich ... k.. konnte nichts dafĂŒr. E... Er hat mich... mich... mit dem Imperius Fluch belegt...” schluchzte sie und sank auf die Knie, vergrub ihr Gesicht in ihren HĂ€nden.
“Das weiß ich! Das meinte ich auch nicht! Wieso bist du zurĂŒckgekommen?! Ohne dich hĂ€tte Harry ihn locker um die Ecke bringen können!” schrie Sirius verzweifelt auf. Fawkes’ TrĂ€nen hatten inzwischen die schlimmsten Verletzungen Harrys geheilt, doch er wurde nicht wach. Sirius und Hermine waren beide so von ihrem Schmerz erfĂŒllt, dass sie die plötzlich aufwallenden GerĂ€usche und Rufe nicht wahrnahmen. Erst, als Lupin hereinstĂŒrzte, sahen sie auf.
“Wir haben... Gott, was ist passiert?!” keiner der beiden antwortete.
“Ist... ist er... ist Harry tot?”
“Ich weiß nicht.” flĂŒsterte Hermine mit erstickter Stimme. Doch Lupin ĂŒberlegte gar nicht lĂ€nger, sondern packte Harrys leblosen Arm und apparierte mit ihm ins St. Mungos Hospital fĂŒr unheilbar magische Krankheiten.

Dumbledore saß ruhig in seinem Stuhl und beobachtete Harry ĂŒber die GlĂ€ser seiner Halbmond-Brille, wĂ€hrend Sirius seinen Frust und seine Erregung in Bewegung umsetzte. Alle paar Minuten unterbrach er seinen Gang durch das Krankenzimmer und beugte sich ĂŒber Harry. Er lag ruhig da und schlief. Es ging ihm erheblich besser als noch vor ein paar Tagen und er wĂŒrde sich bald wieder ganz erholen, so die Medimagier. Dumbledore, der eigentlich tot war, lĂ€chelte Sirius an.
“Möchtest du dich nicht setzen, Sirius?“ fragte er freundlich. Schließlich machte er diese Prozedur schon seit drei Tagen.
“Nein.. ich... Stehe lieber.“
“Du solltest wissen, dass dich keine Schuld trifft.“ meinte der alte Mann weiter.
“Ja, ich weiß.“
“Und Miss Granger auch nicht.” bemerkte er etwas leiser. Sirius sah automatisch zu dem Stuhl an Harrys Bett, auf dem Hermine saß, jedoch schlafend den Kopf auf sein Bett gelegt. Auch sie war keine Sekunde von Harrys Seite gewichen.
“Aber sie-”
“Du wolltest Harry doch auch helfen, Sirius. Und sie liebt ihn.” Sirius sah verblĂŒfft aus.
“Ehrlich? Das wusste ich nicht!”
“Es wusste so gut wie niemand. Sie mussten es geheim halten. Aber jetzt ist das ja nicht mehr nötig.” sagte Dumbledore seufzend. “Ich denke, wir sollten uns ein wenig die Beine vertreten, diese KrankenhĂ€user machen mich immer ganz depressiv.” Ob er nun wusste, dass keine zwei Sekunden, nachdem die beiden aus dem Krankenzimmer gegangen waren, Hermine und spĂ€ter sogar Harry, zum ersten Mal seit seinem Kampf, aufwachen wĂŒrden, war fraglich.
Hermine rieb sich verschlafen die Augen und blickte wieder Harry an. Er lag immer noch genauso da, wie vor ein paar Stunden. Ob er jemals wieder aufwachen wĂŒrde? TrĂ€nen sammelten sich in ihren Augen. Es war alles ihre Schuld und nur, weil sie wieder nicht auf Harry gehört hatte, lag er hier im Hospital. Gerade wollte sie aufstehen, um sich ein Taschentuch zu holen, als Harry sich plötzlich regte. Aufgeregt setzte sich Hermine wieder neben ihn und hielt seine Hand.
“Harry, Harry?! Kannst du mich hören?” Langsam, ganz langsam, öffneten sich seine Augen und er sah sie verschlafen und ein bisschen geblendet an.
“Hermine.” krĂ€chzte er leise.
“Ja, Harry, ich bin da.” flĂŒsterte sie glĂŒcklich und weitere TrĂ€nen rannen ihr ĂŒber die Wangen.
“Bin ich tot?”
“Nein, du bist hier im St. Mungo.” Langsam nickte er und dann sah er sie wieder an.
“Wieso weinst du denn?” fragte Harry sichtlich irritiert.
“Ich... Ich... Ich dachte, ich wĂŒrde dich fĂŒr immer verlieren! Ich...”
“Schscht.... Wein nicht, mir geht es gut.”
“Es... es tut mir so Leid, Harry, ich hĂ€tte nicht..-”
“Du kannst nichts dafĂŒr, Hermine. Mach dir keine Gedanken.”
“Aber-”
“Hermine, ich liebe dich.” Alles hĂ€tte sie in dieser Situation erwartet, alles, nur nicht das. Und dann versanken sie in einem langen und innigen Kuss. Im RĂŒckblick auf all die Geschehnisse diesen Jahres, konnte sie sagen, dass sich ihr Leben wirklich verĂ€ndert hatte. Sie hatte zwar Cho als Freundin verloren, jedoch neue gewonnen und sie hatte sich verliebt. Richtig verliebt, in den Jungen, der lebte. Vor einem Jahr hĂ€tte sie jeden fĂŒr VerrĂŒckt erklĂ€rt, wenn er so etwas behauptet hĂ€tte. War es anfĂ€nglich eine Liebe wider Willen gewesen, so war sie sich sicher, war das nun nicht mehr so.
“Ja, Harry. Ich liebe dich auch.”


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: The World of Ice & Fire: The Untold History of Westeros and the Game of Thrones
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Wenn mir frĂŒher jemand erzĂ€hlt hatte, was einmal alles passieren wĂŒrde, hĂ€tte ich kein einziges Wort geglaubt.
Joanne K. Rowling