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Fanfiction

One Way Of Love - One Way Of Love

von SummerSky

One Way Of Love

In den letzten Tagen war das Wetter immer schlechter geworden. Die Sonne ließ sich nur noch selten blicken und doch wurde es immer wieder so warm, dass es zu Gewittern kam.
Seufzend betrachtete Hermine wie sich auch heute wieder dunkle Wolken bildeten, die rasend größer wurden. Schon fielen die ersten Tropfen gegen die Scheibe und nicht mehr lange, dann würde der erste Lichtblitz den Himmel erhellen. Die meisten hier im Gemeinschaftsraum bekamen davon nicht viel mit. Alle waren noch mit Hausaufgaben beschäftigt, unterhielten sich oder spielten irgendwas, so wie Ron und Harry neben ihr, die mal wieder konzentriert um das Zauberschach-Brett herumsaßen. Um Hermine kümmerte sich hier niemand. Aber wieso auch? Sie hatte ein Buch in den Händen und schien zu lesen und dabei störte man sie besser nicht, das wussten ihre Freunde mittlerweile. Doch Hermine hatte sich schon seit einigen Tagen nicht mehr auf ihre Bücher und die Lernerei konzentrieren können. So ging auch heute ihr Blick wieder ins nichts und ihre Gedanken schweiften ab. Zu demjenigen der sie in letzter Zeit in ihren Gedanken und Träumen nicht in Ruhe ließ.
Wiedermal sah sie ihn vor sich. Seine blonden Haare fielen ihm frech ins Gesicht. Seine Augen leuchteten und seine Lippen umspielte ein spöttisches Lächeln. Das war am ersten Tag dieses Schuljahres gewesen. Das erste Aufeinandertreffen und es war auch nicht das Letzte geblieben. Doch Draco hatte sich, wie Hermine fand, kaum verändert. Der Dunkle Lord war zwar besiegt, die Malfoys waren auf die gute Seite gewechselt, als ihnen nichts anderes mehr übrig blieb doch noch immer musste Hermine die ganzen Beleidigungen über sich ergehen lassen. Und das, wo es dieses Jahr noch stärker schmerzte als davor. Doch nie brachte sie eine Erwiderung hervor. Meist flüchtete sie dann so schnell es ging und versuchte das Hohngelächelter hinter sich zu lassen.
Sie ballte die Hände zu Fäusten um das Zittern zu verbergen. Sie verstand einfach nicht wie sie sich in Draco Malfoy hatte verlieben können!? All die Jahre hatte er ihr nur Hass entgegengebracht. Hatte sie und ihre Freunde beleidigt und doch musste sie jetzt jedesmal dieses Kribbeln spüren, wenn sie ihm begegnete.
Harry war Hermine einen kurzen Blick zu, als Ron gerade am Zug war. Sie bemerkte es nicht, viel zu sehr war sie darin versunken ihre Gefühle zu hassen und sich selbst, weil sie so etwas zulassen konnte.
Harry hatte einen leisen Verdacht, was mit Hermine los war. Doch sie wollte darüber nicht reden. Jedesmal, wenn er sie darauf ansprach verschwand sie mit irgendeiner Ausrede. Aber immer wenn bestimmte Slytherins in der Nähe waren, dann wurde sie nervös und ging auf Beleidigungen und Streitereien schon gar nicht mehr ein. Aber Harry war aufgefallen, das Malfoy selbst immer so komisch reagierte, wenn er Hermine wiedermal beleidigt hatte. Klar, auch Malfoy hatte sich seit dem letzten Kampf verändert und doch war er in manchen Situationen immer noch der Alte. Konnte es vielleicht sein, dass Hermine mittlerweile anders gegenüber Malfoy stand? Es war schwer zu glauben und doch war auch Hermine nur ein Mädchen und aus deren Sicht sah Malfoy wohl nicht schlecht bis ziemlich gut aus. Aber hatte sie denn alles vergessen, was Malfoy ihnen in all den ganzen Jahren angetan hatte? Er seufzte leise. Hatte er gerade eben nicht selber noch gedacht, dass Malfoy sich geändert hatte? Vielleicht sollte er dem eine Chance geben… Merkte Hermine überhaupt Malfoys Reaktion auf seine eigenen Beschimpfungen? Wohl eher nicht… Ob er sie mal darauf hinweisen sollte? Oder würde sie sowieso alles abstreiten?...
„Harry, du bist dran!“ wurde er schließlich aus seinen Gedanken gerissen. Ron merkte von alldem mal wieder gar nichts. Also verschob er den Rest erst mal auf später und konzentrierte sich wieder aufs Spiel. Er war am verlieren.
Hermine war es hier drinnen mittlerweile zu stickig, voll und laut geworden und so stand sie auf und verließ den Gemeinschaftsraum.
Gedankenverloren spazierte sie durch die Gänge. Es musste sicher schon Ausgangssperre sein denn sie begegnete keinem Schüler. Und schließlich erlosch auch die letzte Fackel an der sie gerade vorbeigekommen war. Sie lehnte sich an die kalte Steinwand und ließ sich daran hinunter gleiten. Ein Blitz erhellte kurz ihr Gesicht, dann war es wieder dunkel und kurz darauf ein leises Donnergrollen zu hören. Durch die dicken Mauern war es kaum zu vernehmen und Hermine bettete den Kopf auf ihren angewinkelten Knien. Hier war es so schön still, in dieser Dunkelheit…
Doch sie blieb nicht lange alleine. Sie bemerkte gerade noch einen Lichtschein, dann hörte sie SEINE Stimme.
„Verlaufen, Granger?“
Oh nein!, dachte sie, bitte nicht!. Dann sah sie auf.
„Äh… Nein, natürlich nicht!“ schon wieder dieses warme Gefühl, als seine eisblauen Augen direkt auf sie gerichtet waren. Er hielt ihr die Hand hin und ehe sie sich fragen konnte ‚Warum?‘ hatte sie sie ergriffen und ließ sich hochziehen.
„Danke.“ Murmelte sie und wagte nicht, ihn anzusehen, lange hätten ihre Beine sie dann wahrscheinlich nicht mehr halten können, wenn sich wieder seine Silbernen Augen in sie bohrten als würde er sie genau kennen und dann wieder dieses glitzern darin.
„Also, darf man(n) erfahren, wieso du trotz Ausgangssperre noch auf den Gängen bist?“ seine Stimme klang so anders… Gar nicht spöttisch wie sonst immer, eher –freundlich? Konnte das gehen? Hermine wollte sich gerade raus stottern, da fiel ihr auf, warum er sie in so einem belustigten (und dennoch netten) Ton gefragt hatte. Draco dürfte ja normal auch nicht hier sein!
„Das gleiche könnt‘ ich dich fragen!“ sie sah ihn demonstrativ an.
„Du hast aber lange gebraucht um das zu erkennen!“ er lachte und Hermine senkte errötet wieder den Blick. War ja wieder klar, dass sie sich vor ihm nur blamieren konnte!
„Aber naja, ich hab es einfach nicht mehr ausgehalten, im Gemeinschaftsraum. Und da kommt einem die Kälte und Ruhe der Kerker sehr gelegen.
„Oh.“ Machte Hermine. Sie war doch tatsächlich zum Slytherin-Gemeinschaftsraum gelaufen! Noch schlimmer konnte es echt nicht werden…
„Hm… Jaah, geht mir genauso. War nur nicht beabsichtigt, hier unten zu landen.“
„Ich kann dich wieder zu deinem Gemeinschaftsraum begleiten.“ Bot er an. „Wenn du willst.“ Fügte er dann noch schnell hinzu.
„…Jaah.“ War das einzige was Hermine dazu sagen konnte. Draco lächelte, was Hermine jedoch nur aus den Augenwinkeln sah und sie fragte sich warum er auf einmal lächelte.
„Ich würde gerne noch etwas hinausgehen.“ Meinte sie leise.
„Aber es regnet.“ Draco deutete zu einem der Fenster, wo im selben Moment wieder ein Blitz über den Himmel zuckte.
„Ich weiß.“ Antwortete sie nur und lief trotzdem weiter. Sie erwartete, dass er sich jetzt einfach umdrehen würde und ging, doch er lief schweigend weiter neben ihr her. Hermine fragte sich, wieso er das tat und noch nicht 1mal hatte er sie beleidigt! Für einen Augenblick schien sie glücklich, doch sie wusste nicht, wie lange das anhalten würde.
Schließlich erreichten sie das große Eichenportal. Es war nicht mehr so sicher geschlossen, wie früher, denn wer sollte jetzt noch in die Schule einbrechen?!
Hinter ihnen fiel die Türe wieder ins Schloss und sie standen nur noch unter einem kleinen Vordach des riesigen Schlosses. Hier draußen war es doch überraschend kalt und Hermine schlang fröstelnd die Arme um sich.
„Sollen wir nicht lieber wieder reingehen?“ Draco schien nicht zu frieren, denn er stand gelassen wie immer da. Doch seine Stimme hatte besorgt geklungen. BESORGT? Hermine hätte am liebsten gelächelt. Sie konnte es einfach nicht fassen. Doch sie schüttelte aufgrund seiner Worte nur den Kopf und genoss die kühle aber erfrischend klare Luft. Draco seufzte und schon im nächsten Moment fand Hermine sich in seinen Armen wieder. Überrascht hielt sie die Luft an und versuchte dann langsam wieder ruhig auszuatmen. Ihr Herzschlag raste und sie hoffte er würde das nicht merken. Schnell wurde ihr warm und ihre Knie schienen nur noch aus Butter zu bestehen.
„Warum tust du das?“ flüsterte sie.
„Ich kann dich doch nicht erfrieren lassen.“ Antwortete er leise. „Aber bild‘ dir bloß nichts ein!“ setzte er noch hinzu und für den Augenblick hatte seine Stimme wieder kalt geklungen. Doch seine Arme lockerten sich nicht.
Hermine seufzte innerlich. Natürlich, was hatte sie denn gedacht? Und doch, war es nicht sein Herz, das so schnell schlug als sie sich noch mehr an ihn lehnte? Hermine lächelte. Im Moment interessierte es sie relativ wenig und sie genoss es einfach nur.
Doch mit der Zeit wurden ihre Augen schwerer und die Müdigkeit kroch ihr in die Glieder. Und obwohl sie sich versuchte wachzuhalten musste sie sich doch bald eingestehen, dass sie nicht mehr lange hier stehen bleiben konnte.
„Draco, ich glaube wir sollten langsam doch wieder reingehen.“ Sie sah zu ihm auf. Sein Blick war in weite Ferne gerichtet und nur langsam realisierte er ihre Worte. Dem verdankte Hermine wohl auch, dass er nicht bemerkt hatte, wie sie ihn ausversehen mit seinem Vornamen angesprochen hatte. Aber er klang so schön…
„Äh… Ja. Ja da sollten wir wahrscheinlich.“
Das Spiel von Blitz und Donner war weitergegangen, doch Hermine hatte es gar nicht mehr richtig realisiert gehabt. Erst als sie durch den Wind vom Regen getroffen worden waren, hatte sie wieder in die Wirklichkeit zurückgefunden.
Wie elektrisiert ließ Draco Hermine plötzlich los, als hätte er erst jetzt gemerkt, wer sie war. Hermine wäre fast gefallen, konnte sich aber noch rechtzeitig fangen und sah enttäuscht zu Boden. Dann huschte sie durch die Türe, die er ihr offen hielt.
„Jaah… Also dann, gute Nacht.“
„Gute Nacht...“ Antwortete Hermine leise.
Draco drehte sich um und schon nach wenigen Metern hatte ihn die Dunkelheit verschluckt.
„…Draco.“ Fügte sie noch hinzu, dann machte auch sie sich auf den Weg in ihren Gemeinschaftsraum. Glücklicherweise begegnete sie weder einem Lehrer, noch Mr. Filch. Erleichtert betrat sie den Gemeinschaftsraum – und wäre am liebsten wieder umgedreht. Sie wurde schon erwartet. Von Harry und Ron, natürlich! Hermine seufzte innerlich, wieso konnten die beiden eigentlich nie in ihren Betten liegen, wenn sie mal zu spät kam?!
„Hermine, wo warst du denn so lange???“ fragte Ron aufgebracht. Sie hatte keine Ahnung, warum sich ausgerechnet Ron darüber Sorgen machte!
„Das geht dich gar nichts an, Ronald!“ zischte sie und wollte an ihm vorbeigehen, doch er hielt sie fest. So fest, dass es schon wieder weh tat.
„Und ob mich das was angeht! Also, wo warst du??“ rief er wütend.
„Lass mich!“ Hermine riss sich los und stolperte nach vorne. Schmerzend rieb sie sich den Arm. „Ich brauche keinen Aufpasser, Ronald Weasley! Und schon gar keinen wie dich!“ ihre Stimme klang kalt und Ron sah sie geschockt an. Dann wandte Hermine sich ab und lief die Treppe zu den Mädchenschlafsälen hinauf. Sie hörte noch wie Ron wütend auf Harry einredet, weil dieser nichts gesagt hatte, dann ließ sie leise die Türe hinter sich zugleiten.
Ja, wahrscheinlich hatte sie mal wieder zu hart gehandelt, aber auf dieses mütterliche Getue von ihren Freunden konnte sie getrost verzichten! Ein schlechtes Gewissen plagte sie, wenn sie an Rons geschockten Blick zurückdachte, doch sie verdrängte es schnell (sie hatte schließlich nicht angefangen!) und erinnerte sich an den Augenblick mit Draco, während sie sich gedankenverloren fertig machte. Wieso hatte er das getan? Jetzt, wo sie sicher war, dass er nicht einfach als Traum zerplatzen würde, konnte sie sich beruhigt diese Frage stellen. Er war auf einmal so nett gewesen, hatte sie gewärmt. Aber das passte doch gar nicht zu ihm! Wieso sollte er so etwas für sie tun? Ausgerechnet für sie? Seine Stimme hatte so freundlich und Spottfrei geklungen! Es war, als hätte jemand anderes Dracos Platz eingenommen. Glücklich lächelnd ließ Hermine sich in ihr Bett fallen. Es war Punkt Mitternacht. So viel Zeit war mit ihm wie im Fluge vergangen und trotz des Unwetters hatte sie es genossen, dort draußen in seinen Armen zu stehen. Aber wieso war er am Ende wieder so distanziert? Hatte sie etwas falsch gemacht? War der ‚richtige‘ Draco wieder gekommen? Sie wusste keine Antworten zu Draco, also versuchte sie einzuschlafen und abzuwarten was morgen geschehen würde. Doch sie war viel zu aufgeregt, als dass sie sofort einschlafen konnte. Und so drehte sie sich noch einige Zeit unruhig in ihrem Bett umher.

Am nächsten Morgen war sie malwieder viel zu früh wach und außerdem war sie total müde, weil es gestern so spät geworden war. Aber so konnte sie immerhin noch in Ruhe duschen, ehe ihre Zimmerkameradinnen das Bad besetzten. Also stand sie auf und verschwand im angrenzenden Badezimmer. Danach wühlte sie noch in ihrem Schrank nach irgendwelche tollen Klamotten, obwohl man sie unter der Uniform wahrscheinlich eh nicht sehen würde. Dann schnappte sie sich ihre Tasche und machte sich auf den Weg nach unten. Doch als sie durch den Gemeinschaftsraum lief, fiel ihr wieder der Streit von gestern Abend ein. Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe. Ob Ron ihr böse war? Blöde Frage, natürlich würde er beleidigt sein, es war schließlich Ron! Sie musste leicht schmunzeln, doch dann wurde ihr Gesicht wieder nachdenklich. Sollte sie sich entschuldigen? Eigentlich lag es ja an Ron, das zu tun, er hatte ja angefangen! Aber andrerseits hatte sie auch gleich so bissig reagiert...
„Mann, Ron!“ fluchte Hermine leise. Sie hatte doch schon genügend andere Probleme! Und ein ziemlich großes davon saß gerade am Slytherintisch und unterhielt sich amüsiert. Hermine hoffte sie war unbemerkt geblieben und huschte schnell unauffällig zum Gryffindortisch. Doch sie konzentrierte sich weder auf ihr Frühstück, noch dachte sie weiter über Ron nach. Fast die ganze Zeit starrte sie Draco an. Ganz sicher ihr größtes Problem. Gestern war er so anders gewesen und jetzt hörte sie schon wieder sein Spottgelächter. Doch wie würde er ihr begegnen? Hermine war nervös, als er auf einmal den Kopf hob. Erst meinte sie, noch ein Lächeln gesehen zu haben, so wie am Tag zuvor, doch schon sahen fast alle anderen Slytherins ebenfalls zu ihr und sein Gesichtsausdruck wurde schadenfroh, als er den anderen etwas sagte und sie in Gelächter ausbrachen. Dann wandten sie sich wieder ab. Verbissen starrte Hermine auf den Teller vor ihr und eine Träne bahnte sich den Weg über ihre Wange. Schon wieder ballte sie die Hände so fest zu Fäusten, dass das weiße hervortrat, um ihr Zittern zu verbergen. Gestern war er doch so anders gewesen… Ruckartig stand sie auf und verließ rennend die große Halle. Was sie dabei nicht bemerkte, war, wie ihr ein trauriger Blick folgte.
Beinahe hätte sie Harry und Ron umgerannt, doch sie konnte gerade noch ausweichen und geriet ins straucheln. Sie sah ihre Freunde nicht an, denn weitere Tränen waren der Ersten gefolgt.
„Hey, Hermine, langsam.“ Sagte Harry lachend und wollte sie festhalten, damit sie nicht fiel, doch sie wich seiner Hand aus.
„Ich geh schon mal vor.“ Murmelte sie mit brüchiger Stimme und stolperte weiter.
Als Harrys Blick in die große Halle fiel war ihm klar, dass es mal wieder nur an Malfoy liegen konnte. Er bemerkte noch kurz seinen traurigen Blick, dann starrte Malfoy ihn kalt an und drehte sich weg.
Hermine war noch nicht zum Klassenzimmer gegangen. Sie hatten jetzt Zaubertränke und noch wollte sie nicht dort hinunter. Dort, wo gestern alles angefangen hatte… Stattdessen hatten ihre Schritte sie nach draußen gelenkt, dort wo es geendet hatte. Jetzt stand sie wieder unter dem kleinen Vordach, hatte fröstelnd die Arme um sich geschlungen und ließ ihren Tränen freien lauf. Wieso? Wieso ausgerechnet er? Fragte sie sich immer wieder. Doch sie wusste keine Antwort.
Nach einer Weile versiegten die Tränen und sie drehte sich langsam um. Dabei fiel ihr Blick gerade noch auf eine blondhaarige Person, dessen blau-silberne Augen genau auf sie gerichtet waren, dann war Draco um die nächste Ecke verschwunden. Auch Hermine beeilte sich, denn zu spät zu kommen, bei Snape, darauf konnte sie ganz sicher verzichten! Sie wischte sich nochmal über die Augen, dann huschte sie gerade noch an Snape vorbei, bevor er die Türe schließen konnte. Er warf ihr einen finsteren Blick zu, den sie gekonnt ignorierte, doch kaum dass sie im Klassenzimmer war, musste sie feststellen, dass sie ihre Tasche vergessen hatte. Sie wollte sich gerade wieder umdrehen, um Snape davon zu berichten, als sie rechtzeitig sah, wie Harry sie mit ihrer Tasche zu sich winkte. Sie seufzte leise erleichtert auf setzte sich zwischen Harry und Ron.
„Danke!“ flüsterte sie leise und hoffte, dass keiner sie wegen ihren roten Augen ansprechen würde. Aber das wären dann ja nicht ihre Freunde gewesen.
„Hast du geweint?“ fragte Ron, so direkt wie immer. Man sah ihm an, dass er grad versuchte sein beleidigt-sein zu überwinden.
„Äh… nein…nein, natürlich nicht! Das ist… eine… Allergie! Ja, das liegt an meiner Allergie!“ Versuchte Hermine sich rauszureden und lächelte zweifelnd.
„Hast du ja gar nie erzählt.“
„Äh…tja. Wir sollten jetzt lieber zuhören, sonst wird Snape noch sauer.“ Wich Hermine ihm aus. Ron schwieg, musterte sie jedoch mit einem Seitenblick. Hermine bemerkte, dass Harry ihr kein Wort glaubte, ob er etwas ahnte? Doch er schweig und Hermine versuchte sich, so gut es ging auf den Unterricht zu konzentrieren. Doch nicht lange, dann erregte etwas anderes ihre gesamte Aufmerksamkeit. Draco saß ein paar Reihen vor ihr. Lässig in seinem Stuhl zurückgelehnt und spielte mit seiner Feder. Hermine hätte ihn stundenlang ansehen können, wäre sie in dem Moment nicht aufgerufen worden. Oh Verdammt!, dachte sie. Sie hatte keine Ahnung, über was Snape gerade geredet hatte.
„Äh…“ fing sie an und erntete beinahe alle verwunderten Blicke der Klasse. Doch da flüsterte Harry ihr auf einmal was zu und Hermine gab das als Antwort. Snape warf ihr noch einen abfälligen Blick zu und wandte sich wieder ab.
„Danke, Harry.“ Flüsterte Hermine und atmete erleichtert aus.
„Schon gut, lenk deine Aufmerksamkeit aber das nächte Mal auf den Unterricht.“
Hermine sah ihn an. Er nickte leicht. Sie biss sich auf die Unterlippe und wandte den Blick ab. Verdammt, dachte sie erneut. Er weiß was! Was dachte er denn jetzt von ihr? Das zum ersten Mal er ihr geholfen hatte, statt sie ihm, hatte sie schon wieder vergessen. Jetzt beschäftigten sie wieder andere Gedanken. Aber Harry war ja gar nicht sauer oder anders gewesen… Überlegte sie. Im Gegenteil, er hatte eher verständnisvoll geklungen… Wie viel er wohl wusste? Und wer wusste noch davon? Ron? Sie sah zu ihm. Nein. Ron ganz sicher nicht. Der saß immer noch ahnungslos auf seinem Platz und passte seit diesem Jahr sogar im Unterricht auf! Na gut, dann war es also nur Harry, der es wusste. Und so wie sie ihn kannte, würde es er aus nicht weitererzählen. Ob sie mit ihm reden sollte? Nein, sie schüttelte den Kopf. Lieber nicht! Was er wusste war genug. Und vielleicht wusste er ja noch nicht alles. Wie zum Beispiel, dass sie Draco wirklich liebte. Jedenfalls hoffte sie es und konzentrierte sich richtig auf den Unterricht. Und nach einer ätzend langen Stunde, in der sie mal wieder einen Trank brauen mussten, war Zaubertränke endlich vorbei. Hermine verließ gerade das Klassenzimmer, als sie an Draco vorbei lief. Sie sah ihn an. Hoffte auf ein ehrliches Lächeln, dass sie im ersten Moment auch erhielt, dann verzog sich sein Gesicht wieder zu einer höhnischen Grimasse und ein paar Slytherins fingen an zu lachen. Auf einmal wurde Hermine weitergezogen. Nur mit Mühe konnte sie die Tränen zurückhalten und sah dankbar zu Harry.
„Wo ist Ron?“ fragte sie mit zitternder Stimme.
„Vorgegangen.“ Antwortete Harry knapp. Jetzt liefen ihr doch einige Tränen über die Wangen.
„Es tut mir leid, Harry.“ Schluchzte sie und drehte den Kopf weg, damit er ihre Tränen nicht sehen konnte. Sie wusste jetzt, dass er über ihre Gefühle Bescheid wusste.
„Es musst dir nicht leid tun.“ Sagte Harry und legte ihr einen Arm um die Schulter. Mit der anderen Hand wischte er ihre Tränen weg und lief so weiter. Vor dem nächsten Klassenzimmer blieben sie stehen.
„Meinst du, er wird sich noch ändern?“ fragte Hermine mit zaghafter Stimme und sah ihn Harrys grüne Augen, die wie Diamanten funkelten.
„Das hat er schon.“ Antwortete dieser lächelnd und lief ins Klassenzimmer um sich neben Ron zu setzten. Hermine tat es ihm gleich, setzte sich aber neben ihn. Nachdenklich betrachtete sie Draco und seine Clique, die soeben eintraten. Sie wusste nicht, was sie getan hatte und wieso die Slytherins sie dieses Jahr so fertig machten, aber kaum dass sie sie sahen wurde sie von allen höhnisch angesehen und Harrys Worte waren schon bald wieder in Vergessenheit geraten.

Stumm folgte Hermine jetzt jeder Unterrichtsstunde. Sie bemerkte weder Harrys besorgten Blick, noch die traurigen blau-silbernen Augen, die die ganze Zeit auf sie gerichtet waren. Im Unterricht sagte sie nichts mehr von sich aus, nur wenn sie drangenommen wurde. Wenn eine Stunde vorbei war verschwand sie sofort und tauchte erst wieder zu Beginn der nächsten auf. Den Slytherins versuchte sie immer auszuweichen. Sah Draco nur noch selten an und verschwand dann nach der Mittagsschule sofort in ihrem Schlafsaal. Sie ertrug das alles nicht länger. Auch Harrys gut-zureden löschte das Hohngelächter und seinen hämischen Gesichtsausdruck nicht aus. Sie konnte einfach nicht mehr. Warum hatte er das in der einen Nacht getan? Wieso hatte er ihr diesen Hoffnungsschimmer gegeben, wenn er ihn am nächsten Tag doch wieder nahm? Nur um sie aufs Neue zu zerbrechen? Um sie, als wäre sie Glas, erneut hinunter fallen zu lassen? Sie wünschte sich, dass sie ihn doch hassen könnte. Aber ihre Liebe war zu stark. Sie kannte jeder seiner Bewegungen, Reaktionen, seine Stimme und seine Gesichtszüge. Sie konnte es einfach nicht länger ertragen. Wieso hatte er sich denn nicht geändert, nach dem Endkampf? Wieso musste die Feindschaft zwischen Gryffindor und Slytherin denn immer noch bestehen?
Von Tag zu Tag versank sie mehr in solchen Fragen. Wenn sie grad wieder sein lächelndes Gesicht sah, würde sie ihm am liebsten sagen, was sie empfand, doch schon im nächten Augenblick glitzerte wieder Hohn in seinen Augen und sie konnte ihn nicht länger ansehen. Immer wieder fühlte sie, wie er ihr neue Hoffnung gab um sie dann wieder zu zerbrechen.

Jetzt saßen sie gerade in Verwandlung. Draco saß ein paar Reihen vor ihr. Hatte sich mal wieder lässig zurückgelehnt und sah zu ihr hinter, als McGonagall gerade was an die Tafel zauberte. Er lächelte ihr zu und sie spürte tausende Schmetterlinge im Bauch. Sie wollte zurücklächeln, doch da drehten sich andere Slytherins um. Sein Gesicht wurde wieder kalt. Dann wandten sich die anderen wieder ab und er lächelte wieder. Das war für Hermine dann das ausschlaggebende.
„Oh verdammt!“ murmelte sie noch, dann stand sie ruckartig auf. Ihr Stuhl krachte nach hinten und alle wandten sich ihr zu. McGonagall wollte gerade etwas zu ihr sagen, als sie rief:
„Draco!“ er sah sie an. „Ich liebe dich!“ fügte sie etwas leiser hinzu, doch alle hatten es verstanden. Sie sah ihn nicht mehr an und rannte aus dem Klassenzimmer. Die Türe knallte hinter ihr zu, dann herrschte Stille. Betroffen sah Draco zu Boden. Er wagte es nicht, jemanden anzusehen.
„Draco.“ Es war Harrys Stimme. Draco sah auf.
„Folge ihr.“ Lächelte er. Er ignorierte Ron, der schon bei Hermines Worten schockiert gewesen war und jetzt scharf die Luft einzog.
Draco lächelte dankbar. Sein Stuhl scharrte über den Boden als er aufstand und Hermine nachging. Die Türe fiel hinter ihm ins Schloss, dann war nichts mehr zu hören.


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