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Fanfiction

Jessica Black Parker - Tatzes Tochter - Kap 5

von Roya

Die letzten Ferientage vergingen viel zu schnell. Am Weihnachtsmorgen hatten sich einige Geschenke an Jessis Bettende angesammelt, die sie mit Begeisterung öffnete, während Ginny neben ihr ebenfalls ihren Berg an Geschenken auspackte.
Das erste Paket war von Mum. Sie hatte Hugo mit einem Brief und einem Geschenk wieder in den Fuchsbau zurück geschickt. Der kleine Kauz saß nun auf Jessis Bett und ließ sich ein paar kleine Kekse schmecken, die Ginny ihm zugeworfen hatte.
Jessi zerriss das Geschenkpapier und hatte ein kleines, längliches Paket in der Hand. Sie öffnete es und heraus fiel eine Kette mit einem ovalen Anhänger. Jessi kannte sie und es stockte ihr den Atem: Das war der Anhänger, den Mum immer bei sich trug, mit Fotos von Dad und Jessi. Sie nahm den Anhänger in die Hand und klappte die zwei Teile auseinander und ihr Atem ging schneller. Drinnen waren die zwei Fotos, eins von Jessi und Mary und eins von Mary Sirius und in ihren Armen ein kleines Baby, was in die Kamera lachte. Es war ein Muggelfoto, deshalb bewegten sich die Menschen darauf nicht, aber Jessi traten die Tränen in die Augen. Sie zog die Kette schnell an und versteckte sie unter ihrem Pyjama Oberteil.
Dann zog sie den Brief hervor, den ihre Mum beigelegt hatte.

Liebste Jessi,

ich wünsche dir ein fröhliches Weihnachtsfest! Ich hoffe, dass es dir bei den Weasleys gut geht und du viel Freude hast. Ich habe mich sehr über deine Post gefreut, da ich keine erwartet hatte. Doch da du jetzt ja Hugo hast (ein sehr lieber Kerl, er fraß mir aus der Hand!), kannst du mir ja öfter schreiben.
Die Kette ist von mir, ich habe sie immer bei mir getragen. Hoffentlich kann dein Vater sich bald um dich kümmern, denn ich merke, wie ich immer schwächer werde.
Du darfst auf keinen Fall den Glauben verlieren, hörst du? Glaub an dich und an deine Familie!
Ich wünschte, ich könnte dich heute sehen. Aber leider bleibt uns beiden das verwehrt. Bitte sorge dich nicht um deine kranke Mum, feiere schön und genieße deine freie Zeit.

In Liebe
Mum

Jessi wischte sich die Tränen aus ihren Augenwinkeln und las den Brief noch einmal. Sie war voller Trauer, dass sie Weihnachten nicht mit ihrer Mum verbringen konnte und andererseits glücklich, dass Mum ihr so ein tolles Geschenk machte. Ginny war mittlerweile fast fertig mit ihren Geschenken und sie sah auf.
„Hey, du hast ja noch gar nicht richtig angefangen. Willst du etwa nicht? Ich kann dir gerne helfen.“
Sie lachte, und Jessi versuchte zu lächeln, so gut es ging.
Dann legte sie den Brief zur Seite und sah sich um. Da lag noch ein großes Geschenk, was sehr weich war. Jessi machte es neugierig auf und zum Vorschein kam ein schwarzer Pullover, mit einem großen JP vorne drauf gestickt.
„Cool, du hast auch einen Weasley-Pulli, Mum macht sie jedes Jahr für uns.“
Da lag noch ein weiteres Päckchen, was sich schwer anfühlte. Jessi hob es hoch und packte es aus. Heraus fiel wieder eine Karte und ein Buch kam zum Vorschein. Der Titel lautete: „Wölfe und ihre magischen Kräfte und Bedeutungen“.
Ginny, die ihr über die Schultern geguckt hatte, fragte:
„Von wem ist das?“
„Keine Ahnung. Aber warte mal, da ist eine Karte bei.“

Liebe Jessi,

frohe Weihnachten wünsche ich dir! Ich dachte mir, dies hier ist eine schöne Lektüre für dich, da deine Mum mir verriet, dass du Wölfe sehr magst. Ich hoffe, du hast eine schöne Zeit bei den Weasleys. Komm gesund und munter wieder.

Remus

„Wow, das ist von Professor Lupin. Was hast du denn mit dem zu tun? Und woher kennt der deine Mum?“
„Ach, weißt du, mein Dad war früher sehr gut mit Professor Lupin befreundet, daher kennt er auch meine Mum.“
Sie hasste es, Ginny anlügen zu müssen. Nun ja, eigentlich war es ja keine Lüge, da sie nur nicht alles sagte. Nichtsdestotrotz fühlte sie sich mies dabei.
Ginny wollte weiter nachhaken, doch da hörten sie laute Rufe und Treppengeklapper. Kurz darauf stürmten Fred und George in das kleine Zimmer hinein und riefen laut:
„Frohe Weihnachten!“
Nachdem alle gegrüßt hatten, sah Jessi nach den Geschenken. Sie hatte sonst nichts bekommen. Auch nichts von Dad. Gewünscht hatte sie es sich schon, auch wenn klar war, dass er das nicht riskieren konnte. Dennoch hatte sie insgeheim erhofft, dass ein kleiner Brief oder Ähnliches von ihm kommen würde.
Sie wurde schnell wieder abgelenkt. Fred und Jessi ließen sich vom Vortag nichts mehr anmerken und auch die drei anderen Weasleys erwähnten die Situation nicht mehr.

---------------------

Am letzten Ferientag verabschiedeten sich die vier Weasleys und Jessi wieder von Mr Und Mrs Weasley und kamen so schließlich abends wieder nach Hogwarts zurück. Im Gemeinschaftsraum herrschte aufgeregte Stimmung. Das Gerücht ging um, Harry habe einen Feuerblitz bekommen. Fred und George, die sofort Feuer und Flamme waren, rannten zu Harry hin und fragten ihn aus. Später kamen sie mit gemischten Gefühlen zurück.
„Und?“ Jessi sah sie fragend an.
„Na ja, er hat wirklich einen Feuerblitz bekommen und er weiß nicht von wem, allerdings hat McGonagall ihn konfisziert, da sie befürchtet, Sirius Black hätte Harry den Besen geschickt, um ihn beim Spiel zu töten. So ein Schwachsinn.“
„Meinst du, George? Vielleicht ist Black ja wirklich hinter Harry her, schließlich wollte er auch in den Gryffindorturm einbrechen.“
Jessi stand erzürnt auf, versuchte sich zwanghaft unter Kontrolle zu halten.
„Was ist los, Jes?“
„Nichts“, sagte sie mit gepresster Stimme. Sie drehte sich um und ging zu den Mädchenschlafsälen hoch.
George murmelte leise zu seinem Bruder:
„Manchmal möchte man meinen, dass sie wirklich was mit diesem Black zu tun hat.“
Fred nickte nur.

-------------

Nach einigen Wochen stand das vorletzte Spiel der Quidditch Saison bevor, Gryffindor gegen Ravenclaw. Gryffindor musste das Spiel gewinnen, sonst hatten sie keine Chance mehr den Pokal gegen Slytherin zu gewinnen.
Allerdings sollte es kein Problem werden, da Professor McGonagall Harry seinen Feuerblitz wieder gegeben hatte, nachdem er auf sämtliche Flüche überprüft worden war. Es war nichts gefunden worden. Innerlich hatte Jessi die leise Befürchtung gehabt, dass an Freds Vermutung doch etwas dran sein könnte und Dad Harry den Besen geschickt hatte. Doch warum hätte er es auch tun sollen? Wenn er es getan hatte, dann nicht, um Harry zu schaden, schließlich ist er Harrys Patenonkel, obwohl dieser das vielleicht nicht wusste.
Nun war also der Tag des Spieles gekommen und Fred und George saßen total aufgeregt am Haustisch der Gryffindors, Jessi neben ihnen.
„Ach kommt schon, ihr schafft das schon. Haut sie alle weg!“
Bevor die Beiden antworten konnten, gab Oliver Wood das Zeichen zum Aufbruch und die sieben Spieler standen unter tosendem Applaus des Gryffindor Tisches auf und verließen die große Halle.
Nach einigen Minuten standen auch die anderen Schüler, unter ihnen Jessi, auf und machten sich auf den Weg zum Quidditch Feld.
Lee Jordan, der wie immer das Spiel kommentierte, ging mit Jessi zusammen den Weg entlang.
„Na, bist du gut drauf?“
„Klar, ich freu mich schon richtig darauf, wenn Ravenclaw gegen den Feuerblitz verliert.“ Er lachte und verschwand, um seinen Platz neben Professor McGonagall einzunehmen.
Jessi sah Ginny und rannte zu ihr. Zusammen suchten sie sich einen guten Platz aus und warteten darauf, dass das Spiel begann.

---------------

Das Spiel war dank des Feuerblitzes bald entschieden. Zweimal erschien der Schnatz und Harry raste ihm hinterher, doch die Sucherin von Ravenclaw, die hübsche Cho Chang, schaffte es immer wieder, Harry aufzuhalten.
Fred und George machten ihre Sache wie immer gut und verteilten die Klatscher über das Feld.
Beim dritten Mal tauschten auf einmal am Rande des Feldes mehrere Dementoren auf, doch Jessi spürte nicht wie sonst die Kälte. Plötzlich tauchte aus Richtung Harrys ein weißer Lichtblitz auf, der genau auf die Dementoren zu jagte. Er traf genau und die Dementoren - fielen um. Doch die Aufmerksamkeit der Menge wurde wieder auf Harry gerichtet, der nun seine Finger um den Schnatz schloss und das Stadion in ein ohrenbetäubendes Gebrüll ausbrach.
Gryffindor hatte zwar noch nicht den Hauspokal gewonnen, aber es war ein guter Anfang!

----------

Wie sich kurz darauf herausstellte, waren die Dementoren niemand anders als Draco Malfoy mit seinen Kumpanen, die Harry wieder zur Ohnmacht bringen wollten. Sie bekamen alle von McGonagall Strafarbeiten aufgelegt, was die Stimmung der Gryffindors, wenn dies überhaupt noch möglich war, weiter ansteigen ließ. Fred und George wollten durch einen der Geheimgänge in den Honigtopf laufen und Butterbier, Kürbislimo und Süßigkeiten kaufen.
Als sie wieder kamen, wurde ausgiebig der Sieg gefeiert, bis in den Morgengrauen. Auf einmal öffnete sich das Portraitloch und Professor McGonagall kam zerzaust im Morgenmantel in den Gemeinschaftsraum.
„Ab ins Bett jetzt mit euch. Alle. Los!“

-------------

Jessi ging müde mit den anderen die Treppe hoch, nachdem sie sich von Fred, George und Lee verabschiedet hatte. Als sie im Bett lag, schaute sie aus dem Fenster, wo sich der Mond hinter den Wolken abzeichnete. Sie holte die Kette hervor, die sie seit Weihnachten immer um den Hals trug und betrachtete sie liebevoll. Doch dieses brachte sie nur wieder dazu, an Mum zu denken. Traurig blickte sie wieder gen Himmel, an dem nun der Mond, der hinter den Wolken hervorgetreten war, hell strahlte. Er beschien die glitzernden Tränen in Jessis Augenwinkeln. Als die Trauer sie mehr und mehr einnahm, fing jemand an zu schreien.
Es war ein Schrei von einem Jungen, und es kam von unten. Jessi schreckte hoch und auch die anderen Mädchen fingen an sich zu bewegen. Jetzt hörte man Getrappel von vielen Füßen, auch Jessi sprang auf und rannte zur Tür. Was war nur los? Sollte es wieder...?
Sie übersprang einige Treppenstufen und erreichte mit einigen anderen Mädchen den Gemeinschaftsraum. Es schien, als ob sich alle Gryffindors hier versammelt hätten. In der Mitte stand Ron, ziemlich blass im Gesicht, zusammen mit Harry und Dean. Jetzt kamen auch Fred und George die Treppe hinunter, bei in ihren Pyjamas. Fred fing sofort an zu strahlen, als er alle Schüler beisammen sah.
„Gute Idee, machen wir weiter?“
Doch Percy, der gerade herein gerannt kam, rief laut:
„Alle zurück in ihre Betten!“
Er kam kurz vor Ron zum Stehen und blickte ihn fragend an.
Dieser stotterte:
„Percy - Sirius Black. In unserem Schlafsaal! Mit einem Messer! Hat mich geweckt!“
Stille breitete sich im Raum aus und Percy begann zu reden, als McGonagall wutentbrannt in den Gemeinschaftstraum eintrat.
„Was ist hier los?“
Ron begann wieder zu erzählen, doch Jessi hörte nicht zu. Ihr Blick ging ins Leere? Warum? Stimmte es, was Ron sagte? Warum hatte sich Sirius in den Schlafsaal geschlichen? Wollte er etwa doch Harry etwas antun? Ihre Gedanken wirbelten in ihrem Kopf herum, sie wusste nicht, was sie denken sollte. Ihr Kopf begann zu pochen, ihr wurde schwindelig. Sie hielt sich mit einer Hand an einer der Sessel fest, um nicht umzukippen. Ihr ganzer Körper zitterte. Fred, der sie beobachtete, wusste nicht, was los war. Er ging zu ihr hinüber und wollte gerade etwas fragen, als Professor McGonagalls Stimme ertönte:
„Ihr bleibt alle hier, geht am Besten wieder schlafen. Aber es soll sich keiner wagen, aus dem Gemeinschaftsraum zu verschwinden.“
Dann kam sie direkt zu Jessi hinüber und sagte leise:
„Und sie möchte ich sprechen. Ich wollte es ja vermeiden, aber ich glaube, wir kommen nicht drum herum. Bitte kommen sie mit.“
Jessi, die ihren Blick nicht von Boden abgewendet hatte, während McGonagall mit ihr sprach, nickte dem Teppich zu und ging, ohne Fred einen Blick zu zu werfen, der ihr mit einen äußerst verwirrten Gesichtsausdruck nachschaute, ihrer Lehrerin hinterher.

-----------

Professor McGonagall führte Jessi zu dem Wasserspeier, die vor Dumbledores Büro stand und sagte zu diesem:
„Zitronendrops.“
Der Wasserspeier drehte sich und Professor McGonagall drückte Jessi auf die Wendeltreppe, die sie langsam hoch stiegen. Oben angekommen klopfte die Lehrerin forsch an die Tür. Jessis Herz klopfte rasend schnell und sie zitterte immer noch am ganzen Körper. Angst ließ sie immer wieder erschaudern und ihr liefen einige Schauer über den Rücken vor Furcht, was jetzt passierte. Gleichzeitig musste sie daran denken, was ihr Vater jetzt schon wieder getan hatte. Warum? Doch bevor sie ins grübeln kam, rief eine sanfte Stimme:
„Herein.“
Professor McGonagall öffnete schnell die Tür und rauschte mit Jessi im Schlepptau in das Büro des Schulleiters. Professor Dumbledore saß hinter seinem Schreibtisch und hatte sich anscheinend bis vor kurzem mit einer Lektüre beschäftigt, die noch aufgeklappt vor ihm auf dem Tisch lag.
„Minerva? Was ist passiert?“
Und Professor McGonagall berichtete. Dumbledore hörte ohne Unterbrechung zu und als die Lehrerin geendet hatte, stand er rasch auf und lief zum Kamin. Er nahm sich eine handvoll Flohpulver aus einem Gefäß, warf es ins Feuer und rief laut:
„Severus, Pomona, Filius, Remus, schnell, auf ein Wort.“
Er trat vom Kamin zurück und kurz darauf erschienen nacheinander in den Flammen die Professoren Snape, Sprout, Flitwick und Lupin, die Dumbledore mit verstörter Miene ansahen. Snape hatte wie immer einen schwarzen Umhang an, doch die anderen hatten nur ihre Morgenröcke übergezogen.
Dumbledore berichtete schnell, was passiert war und gab dann den Auftrag, dass die einzelnen Hauslehrer nachschauten, ob in den Häusern alles in Ordnung war und dann alles durchsuchten.
Dann schaute er kurz Jessi an und sagte:
„Du bleibst hier. Ich muss gleich noch mit dir reden. Remus, Minerva, wir gehen hinunter und riegeln alle Türen ab und überprüfen, ob Black noch im Haus ist. Los.“
Alle Lehrer setzten sich in Bewegung und kurz darauf war Jessi allein. Sie schritt nervös im Zimmer auf und ab und hatte keinen Blick für ihre Umgebung. Erst als sie ein leises Geräusch hörte, schreckte sie aus ihren düsteren Gedanken auf und sah einen wunderschönen, rotgoldenen Phönix, der sie mit starren, durchdringenden Augen anblickte.
„Du bist aber schön.“ Hauchte das Mädchen und vergaß für einen Moment ihre Sorgen. Sie näherte sich dem Vogel und streckte sacht ihre Hand aus. Er näherte sich ihrer Hand und ließ sie seinen Kopf streicheln. In diesem Moment hörte sie Schritte von draußen und kurz darauf öffnete sich die Tür. Professor Dumbledore kam durch die Tür und setzte sich, ohne das verunsicherte Mädchen zu beachten, müde auf seinen Stuhl. Dann sagte er leise:
„Wie ich sehe, hat dich Fawkes ein bisschen beruhigt, Jessica. Setz dich zu mir.“
Jessi zögerte kurz, denn die Nähe des Phönixes gab ihr Kraft, doch dann streichelte sie ihn ein letztes Mal und ging zu dem Stuhl vor Dumbledores Schreibtisch und setzte sich.
Dumbledore schwieg noch einen kurzen Moment und sagte dann schlicht:
„Wir haben Sirius nicht gefunden.“
Ein innerlicher Druck, den Jessi so gar nicht wahrgenommen hatte, verschwand und sie atmete leicht auf. Dies entging Dumbledore nicht und er redete weiter.
„Wenn ich deine Reaktion richtig deute, bist du erleichtert, dass wir ihn nicht erwischt haben?“
Jessi blickte ihren Schulleiter erstaunt und ängstlich an, doch dieser sah sie so freundlich an, dass sie nur wahr antworten konnte.
„Ja.“
„Was denkst du von ihm?“
Diese Frage überraschte Jessi, doch sie antwortete schnell, vor Dumbledore konnte sie alles sagen, das fühlte sie, er würde sie nicht verurteilen:
„Ich glaube an seine Unschuld. Er ist unschuldig und irgendwann wird er es auch beweisen.“
Zu ihrem großen Erstaunen war ihre Stimme klar und fest, obwohl sie erwartet hätte, dass sie eher wackelig und ungläubig herüberkam, da sie in letzter Zeit so viel gezweifelt hatte.
Dumbledore sah sie an und sagte dann:
„Ich wünschte, ich könnte es auch glauben. Sirius war immer ein guter Schüler und treuer Freund gewesen, niemand hätte je erwartet, dass er so etwas tut. Oder vielleicht so etwas getan hat.“ Schloss er, da er Jessis widerspenstigen Blick gesehen hatte.
„Warum bist du dir so sicher?“
Jetzt musste sie etwas länger überlegen.
„Nun, Mum hat mir mein Leben lang eingebläut, dass Dad unschuldig ist und ich habe es geglaubt, schließlich wusste ich bis zu meinem elften Geburtstag noch nicht einmal, dass ich eine Hexe, geschweige denn dass er ein Zauberer ist. Als ich dann in der Schule ankam, hatte nie jemand ein Wort über ihn verloren, auch wenn ich gehofft hatte, dass niemand meinen zweiten Nachnamen mit Sirius in Verbindung setzen würde, und das ist auch aufgegangen. Niemand weiß, wer ich bin.“
Dieser Gedanke stimmte sie wieder traurig und sie sah schweigend zu Boden.
Dumbledore nickte nur und schwieg ebenfalls. Dann sah er sie noch einmal forsch an.
„Eins muss ich dich fragen, Jessi, und du musst mir ehrlich antworten. Hast du...?“
„Nein, Sir.“
Dumbledore sah sie überrascht und fragend an:
„Nun, sie wollen wohl wissen, ob ich mit meinem Dad Kontakt habe, nicht wahr?“ Nach einem Nicken seinerseits redete Jessi weiter.
„Ich habe noch nie etwas von ihm gehört. Das ist auch einer der Gründe, warum ich mir nicht mehr sicher bin, was ich glauben soll. Ich kann mir doch eigentlich gar nicht sicher sein, ob er nun unschuldig oder nicht ist. Was ist, wenn Mum sich all die Jahre getäuscht hatte?“
Jessi war immer aufgebrachter und lauter geworden, nun verstummte sie, mit Tränen in den Augen. Doch Dumbledore schüttelte den Kopf und sagte dann eindringlich:
„Nein, Jessica, das darfst du nicht glauben! Wenn du von seiner Unschuld überzeugt bist, dann hast du etwas, was ich auch haben möchte, nichts lieber als das: Vertrauen in eine Person, die sonst niemanden mehr auf der Welt hat! Wenn du nicht mehr an ihn glaubst, wer soll dann an ihn glauben? Ich wünschte ich könnte glauben, dass er unschuldig ist, doch leider spricht zu viel gegen ihn. Nein, dein Vertrauen darfst du nicht aufgeben, niemals!“

Nach diesem Gespräch war Jessi verwirrter als vorher. Sie wanderte zurück zum Gemeinschaftsraum und traf noch Professor McGonagall, die sie begleitete und noch einmal nach dem Rechten schaute.
Im Gemeinschaftsraum angekommen, fand Jessi immer noch einige Schüler, die sich auf den Couches lümmelten. Auch Fred war dort, doch er hatte sich auf einer Couch zusammengerollt und war eingeschlafen. Traurig blickte Jessi auf ihren Freund, der ihr so viel bedeutete. Warum konnte sie es ihm nicht erzählen?
Als er sich im Schlaf bewegte, verschwand Jessi rasch im Gang zu den Mädchenschlafsälen.


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