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Fanfiction

Where are your roots? - Aus der Vergangenheit

von BlackWidow

Meine liebste Leonie,
vermutlich wirst Du mich hassen fĂŒr das, was ich Dir angetan habe, und ich kann Dir dies gar nicht verdenken. Welche Mutter lĂ€sst ihr Kind einfach im Stich und legt es vor der TĂŒr eines Waisenhauses ab? Ich selber habe mich immer gehasst dafĂŒr und kann es mir auch jetzt, wo ich spĂŒre, dass mein Leben zu Ende geht, nicht verzeihen.
Ich hĂ€tte Dir so vieles zu sagen gehabt und habe alles falsch gemacht und das Wichtigste versĂ€umt. Nun möchte ich Dir wenigstens mitteilen, wer Dein Vater ist, und wenn Du schon nie Deine Mutter kennengelernt hast, vielleicht magst Du Dich auf den weiten Weg machen, um den Mann zu treffen, den Deine Mutter einmal sehr geliebt hat und den sie aber nie so richtig verstand. Ich weiß selber so gut wie nichts ĂŒber ihn, er stand eines Tages halb verhungert vor meiner TĂŒr und verlangte nur, dass ich ihm vertrauen soll. Er sah wirklich schrecklich aus, und wenn ich mich an diesen ersten Anblick erinnere, wundere ich mich immer wieder, wie ich ihn allmĂ€hlich lieben lernen konnte. Er war bis auf die Haut abgemagert, hatte eingefallene Augen, eine wĂ€chserne Haut, kurz, er sah mehr tot als lebendig aus und hat in diesem Zustand mehr mein Mitleid als andere GefĂŒhle erregt. Wenn Du je in Deinem Leben Bilder von Juden, die 1945 aus den Konzentrationslagern der Nazis befreit wurden, gesehen hast, so kannst Du Dir auch ein Bild davon machen, wie Dein Vater aussah, als ich ihn das erste Mal in meinem Leben sah. Ich konnte nicht anders, ich nahm ihn bei mir auf, pĂ€ppelte ihn wieder ein bisschen auf und versuchte herauszukriegen, woher er kommt und wovor er auf der Flucht ist. Denn dass er sich verfolgt fĂŒhlte, war ihm sofort anzusehen, aber wer hinter ihm her war, konnte ich nicht aus ihm herausbekommen. Er meinte nur, ich solle ihm doch bitte vertrauen, die Dinge seien nicht immer so, wie sie schienen. Unsere VerstĂ€ndigung war teilweise miserabel, da ich mein Schulenglisch seit Jahren nicht mehr gebraucht hatte und er kaum Französisch sprach. Nachts schlich er sich öfter aus dem Haus und ich nahm mir vor, ihn dabei einmal zu beobachten. Was ich dort erlebte, schockierte mich so tief, dass ich mir heute noch nicht sicher bin, ob das Wirklichkeit war oder nur ein Traum. Ich ging ihm heimlich nach und sah ihn in einem WaldstĂŒck verschwinden, das ziemlich dĂŒster und umheimlich war. Ich nahm all meinen Mut zusammen und verfolgte ihn im Dunkeln bis in den Wald hinein. Und was ich dort sah, konnte ich bisher keiner Menschenseele anvertrauen, denn sonst wĂ€re ich sofort fĂŒr verrĂŒckt erklĂ€rt worden! Er ging zu einem riesengroßen Tier, halb Pferd, halb Adler! Ich wĂ€re beinahe in Ohnmacht gefallen bei diesem Anblick, und ich hatte in den weiteren Jahren immer wieder TrĂ€ume, in denen dieses Tier, das er zĂ€rtlich „Buckbeak“ nannte, auftauchte. Wie ich den Weg nach Hause ĂŒberhaupt bewĂ€ltigen konnte, ist mir nicht bewusst.

Eines Tages sah ich in den Nachrichten sein Fahndungsfoto mit dem Hinweis, dass er ein aus dem GefĂ€ngnis entflohener Massenmöder sei. Zu dieser Zeit waren wir schon ein Liebespaar und ich glaubte ihm sofort, als er mir seine Unschuld beteuerte. „Eines Tages werde ich dir Alles erzĂ€hlen, aber im Moment ist die Zeit noch nicht reif dafĂŒr. Ich kann dich nur immer wieder bitten, mir zu vertrauen.“ Diesen Satz hörte ich stĂ€ndig, wenn ich ihn nach seiner Vergangenheit fragte. Und ich vertraute ihm und habe es bis heute nicht bereut. Endlich hatte ich einen Mann getroffen, der mich bedingungslos liebte, so wollte auch ich keine Bedingungen stellen. Im Laufe der nĂ€chsten Wochen und Monate erholte er sich körperlich zunehmend, aber sein Blick hatte immer noch etwas von einem geprĂŒgeltem Hund, wenn ich auch in seinen Augen lesen konnte, dass er ein gĂŒtiger Mensch ist, der ein Herz voller Liebe hat. Sein Verhalten war manchmal so ungewöhnlich, dass ich mein restliches Leben darĂŒber rĂ€tseln musste. So kam nachts manchmal eine Eule, die ihm einen Brief brachte! Stell Dir so etwas verrĂŒcktes vor! Wie gut, dass ich am Dorfrand lebte, so konnten die Nachbarn nicht viel mitbekommen. Doch an einem schönen Sommertag erlebte ich das RĂ€tselhafteste, das je einem Menschen geschehen konnte. Auch dies habe ich noch keiner Menschenseele erzĂ€hlt, weil ich selber an meinem Verstand zweifelte oder das GefĂŒhl hatte, in einem MĂ€rchen zu sein. An einem wunderschönen Sommernachmittag stand die Polizei vor meiner TĂŒr mit einem Hausdurchsuchungsbefehl, weil er eine glaubwĂŒrdige Zeugin hĂ€tte, die einen gesuchten Mörder bei mir aus- und eingehen sah. Mir blieb fast das Herz stehen, denn es gab keinen Hinterausgang aus meinem Schlafzimmer, in dem Sirius sich versteckt hatte. Doch als die Beamten diesen Raum betraten, war ein Wunder geschehen: auf meinem Bett lag ein großer schwarzer Hund und von meinem Liebsten war weit und breit nichts zu sehen! Glaube mir, meine liebe Leonie, so habe ich es erlebt, auch wenn es sich noch so verrĂŒckt anhört, aber es ist die reine Wahrheit! Oder sollte ich an meinem Verstand zweifeln? Die Polizei war schnell davon ĂŒberzeugt, dass die Zeugen sich wohl geirrt haben mussten, da im ganzen Haus kein Mann zu finden war, obwohl vom Keller bis zum Dachboden alles grĂŒndlich durchsucht worden war. So konnten wir unbehelligt einen wunderschönen Sommer lang zusammenleben, und es hĂ€tte meinetwegen noch lĂ€nger dauern können. Als ErklĂ€rung fĂŒr diesen Hund sagte er nur: „Es gibt viel mehr zwischen Himmel und Erde, als du dir vorstellen kannst. Eines Tages werde ich Dir das Alles erklĂ€ren.“ Da ich mir angewöhnt hatte, keine Fragen mehr zu stellen, blieb auch diese ErklĂ€rung mal wieder aus.
Mir fiel ein, dass einige Tage bevor Sirius vor meiner TĂŒr stand, ein streunender Hund um das Haus herumschnĂŒffelte. Da er dann verschwand, habe ich nicht mehr darĂŒber nachgedacht...

Irgendwann merkte ich, dass ich schwanger war. Es war ein Schock fĂŒr mich, denn ich war schon Ă€lter als 45 Jahre, hatte bereits eine ungewollt kinderlose Ehe hinter mir, und ich hatte mit dieser Möglichkeit nicht mehr gerechnet. Ich ĂŒberlegte lange, ob ich es Sirius sagen sollte, fand aber nicht den Mut dazu. Was ich inzwischen von ihm wusste, war die Tatsache, der er zwölf Jahre unschuldig im GefĂ€ngnis war, und ich wollte nicht, dass er nun glaubte, in ein weiteres GefĂ€ngnis zu kommen. Manche MĂ€nner empfinden ja eine feste Beziehung als Gefangenschaft, und mir war nicht klar, wie er dazu stand. Ich denke aber, dass er in seiner Jugendzeit einmal ein rechter DraufgĂ€nger und Frauenheld gewesen sein musste, und wenn die Zeit der Gefangenschaft ihm nicht das letzte Bisschen Stolz genommen hat, dann sollte er sich nicht verpflichtet fĂŒhlen, bei mir zu bleiben, nur weil ich ein Kind von ihm erwartete. Und dieses Schweigen ist wohl die grĂ¶ĂŸte Schuld, die ich auf mich geladen habe. Im Herbst teilte er mir mit, dass er dringend fort mĂŒsste, weil sein Patenkind in großer Gefahr sei. Er sei der Sohn seines besten Freundes, die einzige Familie, die er noch hĂ€tte, und er mĂŒsste noch diese Nacht abreisen.

Es war das letzte Mal, dass ich ihn sah. Anfangs dachte ich, er hĂ€tte sich, wie so viele MĂ€nner, einfach aus dem Staub gemacht, meine GefĂŒhle schwankten zwischen Verzweiflung, Wut und Trauer. Warum hatte ich nicht den Mut gefunden zu sagen: „Bleib hier, du hast jetzt eine eigene Familie, denn du wirst Vater!“ Ich wollte ihm seine Freiheit nicht wegnehmen, aber nicht nur ich habe bitter dafĂŒr bezahlt, auch Du, mein Kind, musstest darunter leiden. Die UmstĂ€nde, unter denen ich Dich geboren habe, möchte ich Dir nicht schlildern, ich war ganz allein, weil ich mich nach Sirius' Verschwinden nicht mehr unter Menschen getraut hatte. Es ist schwer zu erklĂ€ren, was sich fĂŒr mich durch diese Liebe alles verĂ€ndert hat, aber ich hatte das GefĂŒhl, dass ich durch ihn in einer völlig anderen Welt war. Einer Welt, die ich nicht verstand, aber ich hoffte zu diesem Zeitpunkt noch, dass er wiederkommt und mich in diese seine Welt mitnimmt. Vielleicht war ich einfach dumm, habe einen KleinmĂ€dchentraum getrĂ€umt und bin nur auf einen Blender hereingefallen, der mir eine verrĂŒckte Show vorgespielt hat. Vielleicht habe ich in meiner Kindheit einfach zu viele MĂ€rchen gelesen und glaube nun an nicht existierende Gestalten wie Feen, Zauberer und dergleichen. Bald nach Deiner Geburt kam eine Eule mit einem Brief von Sirius mit der Nachricht, dass er noch einige Zeit in England bleiben mĂŒsste, denn es wĂŒrde wohl bald Krieg geben und er hĂ€tte wichtige Verpflichtungen. Die Sache mit dem Krieg verstand ich nicht so recht, denn außer Jugoslawien war ja in den letzten Jahrzehnten kein europĂ€isches Land in einen Krieg verwickelt. Log er mich an? Oder lebte er vielleicht tatsĂ€chlich in einer ganz anderen Welt? Konnte er ein Außerirdischer sein? Ich habe tage- und nĂ€chtelang gegrĂŒbelt, bin darĂŒber immer depressiever geworden und dann an einen Punkt gekommen, an dem ich an Selbstmord dachte. Ich konnte nicht anders, ich musste Dich irgendwo hinbringen, wo fĂŒr Dich gesorgt wird. Ich hoffe so sehr, dass es Dir dort gut geht. Nun schwinden meine KrĂ€fte zusehends, ich denke, ich werde diese Welt bald verlassen. Ich bin nicht traurig darĂŒber, sterben zu mĂŒssen, denn der Tod ist ja nur ein neues Abenteuer. Aber ich bin wirklich untröstlich, dass ich Dich nie mehr sehen werde, ich kann nur hoffen, dass Du keinen Groll gegen Deine unfĂ€hige Mutter hegst.

Solltest Du Dich eines Tages auf die Suche nach Deinem Vater machen, so kann ich Dir nur wenige Hinweise geben. Er heißt Sirius Black, aber den Namen Black wird es wohl in England sehr hĂ€ufig geben, und ich habe keine Ahnung, in welchem Teil des Landes er lebt. Er hat mir einmal erzĂ€hlt, dass er in London aufgewachsen ist, aber mit 16 Jahren sein Elternhaus verließ, um nie wieder dorthin zurĂŒckzukehren. Er faselte etwas von einem „ReinblĂŒtigen-Spleen“, den seine ganze Familie hatte. Er hat lange schwarze Haare und graue Augen, und er ist der schönste Mann, den ich je getroffen habe. Ich weiß, dass diese Beschreibung nicht reicht, um ihn zu finden. Und ich weiß gar nicht, ob Du Dich auf die Suche nach ihm machen möchstest. Vielleicht hast Du lĂ€ngst eine Familie gefunden, in der Du glĂŒcklich bist.
Ich möchte Dich nur wissen lassen, dass Deine Eltern sich sehr geliebt haben, und die Ă€ußeren UmstĂ€nde es nicht zuließen, diese Liebe auch ihrem Kind zu geben. Du sollst aber auch wissen, dass mein Herz immer bei Dir war, mein Kind. Ich bin nun schon seit langer Zeit in der geschlossenen Abteilung einer psychiatrischen Klinik, weil ich wohl fĂŒr die normale menschliche Gesellschaft unzumutbar geworden bin. Ich weiß es selber nicht, ob ich an Außerirische oder Zauberer oder sonst irgend etwas VerrĂŒcktes glauben soll. Ich weiß nicht einmal, ob ich Dir dieses Wissen um Deinen Vater zumuten darf, oder ob ich Dich damit belasten. Ich werde versuchen, diesen Brief bei einem Notar zu hinterlegen, denn ich bin schon im Begriff, mich von dieser Welt zu verabschieden.
Was auch immer Du tust, und wo auch immer Du bist, sei Dir bewusst, dass Deine Mutter Dich wirklich geliebt hat. Und Dein Vater hÀtte es auch getan, wenn er die Chance bekommen hÀtte, zu erfahren, dass er eine Tochter hat.
In Liebe
Deine Mutter
Marie Durand

Nizza, 3.7.1996


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