von BlackWidow
„Leonie, wach auf, es gibt Geschenke!“
Teddy war nicht mehr zu bremsen, als er an Leonies Tür klopfte.
„Fröhlische Weihnachten, Teddy!“
brachte Leonie gerade noch hervor, als sich Phineas Nigellus aus seinem Portrait meldete.
„Soso, das ist also die kleine Französin. Man hat mich in Hogwarts beauftragt, Ihnen zu bestellen, dass ein Brief aus Ihrer Heimat für Sie angekommen ist. Im Übrigen möchte ich Ihnen mitteilen, dass solche Botengänge weit unter der Würde eines ehemaligen Schulleiters sind.“
„O, Monsieur, dann bin isch Ihnen aber besonders großen Dank schuldig dafür, dass Sie es trotzdem getan 'aben.“
„Ich sollte Ihnen noch ausrichten, dass eine Eule aus Hogwarts bereits unterwegs ist.“
„Vielen Dank, Monsieur, dass Sie sisch gemascht 'aben die große Mühe, und ich wünsche Ihnen fröhlische Weihnachten!“
Aber da war Phineas Nigellus schon wieder aus seinem Portrait verschwunden und Leonie konnte nur noch herumrätseln, wer um alles in der Welt ihr aus Frankreich einen Brief schicke sollte. Aber nicht nur die Neugier auf diesen und auch auf die Geschenke veranlasste sie, sich so schnell wie möglich anzuziehen, sondern sie war auch ganz besonders glücklich, das Fest mit dieser Familie, die sie schon so in ihr Herz geschlossen hatte, feiern zu dürfen.
„Guten Morgen, Leonie, und fröhliche Weihnachten!“ begrüßte Ginny sie unten, und nachdem alle ihre Wünsche ausgetauscht hatten, gab es ein gemütliches Frühstück, bei dem sich die Kinder gleichzeitig auf die Geschenke stürzten. Leonie bekam von Ginny und Harry ein Buch über Werwölfe, worüber sie sich wahnsinnig freute. Offensichtlich musste Teddy viel mehr über sie erzählt haben, als sie gedacht hätte.
Die Idylle wurde unterbrochen von einer Eule, die ans Fenster klopfte, und da erzählte Leonie schnell die Begebenheit mit Phineas Nigellus. So wurde die erschöpfte Eule, die wohl einen Eilflug hinter sich hatte, gleich hereingelassen. Leonie nahm an, dass sie diesen Brief erhalten sollte, doch die Eule flog schnurstracks auf Harry zu und bestand darauf, dass er den Brief entgegen nehmen sollte.
Er enthielt ein großes Kuvert, in dem wiederum ein kleineres lag, aber die darin enthaltene Notiz erklärte:
„Lieber Mr. Potter,
dieser Brief an Mademoiselle Trouver erreichte uns gestern Nacht auf Umwegen. Er wurde zufällig bei einem Muggelanwalt in Nizza gefunden, kam dann ins Waisenhaus, wo die vorwitzige Leiterin ihn unautorisiert geöffnet und vermutlich auch gelesen hat. Wie lange er dort lag, kann nicht mehr nachvollzogen werden, und es ist mehr oder weniger ein Glücksfall, dass er überhaupt den Weg zu uns gefunden hat. Da er, wie gesagt, schon geöffnet war, ließ es sich nicht vermeiden, den Inhalt zu erfahren. Wir bitten Sie inständig, ihn Mademoiselle Trouver auszuhändigen, doch verbinden wir damit die noch dringendere Bitte, sie beim Lesen nicht allein zu lassen, denn der Inhalt könnte schockierend für die Schülerin sein.
Mit weihnachtlichen Grüßen
Minerva McGonagall
Olympe Maxime“
Harry versuchte, den Brief zu überfliegen, doch mangels Französischkenntnisse war er überfordert. Er konnte aber trotzdem an einigen Wörtern erkennen, dass der Inhalt wohl auch ihn selber schockieren würde. Dann erinnerte er sich daran, dass ihn zuerst die rechtmäßige Empfängerin lesen sollte und händigte ihn an Leonie aus.
Und Leonie begann zu lesen...
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