von BlackWidow
Hagrid schaute aus seiner HĂĽtte und entdeckte Olympe Maxime, die ganz aufgeregt berichtete, dass Buckbeak, der Hippogreif, sich seltsam verhielt.
„Er wird wohl wissen, dass wir zu Besuch sind und noch nicht bei ihm vorbeigeschaut haben,“ stellte Harry fest, und so machte sich die Gruppe auf zum Hippogreif-Gehege im verboteten Wald. Buckbeak gehörte eigentlich Harry Potter, der ihn von seinem Paten Sirius Black geerbt hatte. Doch Harry war der Meinung, dass er es hier in Hogwarts doch viel besser hätte als in dem dunklen Haus in London. Ginny und Harry lebten derzeit noch am Grimmauld Place, in dem Haus, das ebenfalls zum Nachlass seines Paten gehörte. Aber sie beschäftigten sich mit dem Gedanken, ein Haus in der Nähe von Ginnys Eltern zu bauen, erstens weil sie beide das Landleben liebten und zweitens, weil es ziemlich nervenaufreibend war, mit Sirius' Mutter, beziehungsweise mit ihrem Gemälde, unter einem Dach zu leben.
„Hast du Erfahrung im Umgang mit Hippogreifen, Leonie?“ fragte Hagrid und Leonie verneinte. „Du musst ihm in die Augen schauen ohne zu blinzeln, dann musst du dich verbeugen.“
Doch gerade als Leonie damit beginnen wollte, kam Buckbeak auf sie zu und legte seinen Kopf an ihren. Die anderen standen mit offenen Mündern da und konnten sich dieses Verhalten nicht erklären.
„Er verhält sich so, als würde er dich erkennen! Kannst du dir das erklären?“ staunte Hagrid, doch Leonie verstand nicht, was dieser meinte.
„Hippogreife haben einen sehr ausgeprägten Geruchssinn, sie erkennen sogar den Geruch des Blutes von Menschen, die ihnen nahestehen.“
Harry, Ginny und Hagrid warfen sich vielsagende Blicke zu, doch als sie Leonies Verwirrung sahen, sprachen sie ihre Gedanken nicht laut aus.
Die nächsten Schulwochen vergingen wie im Fluge, und unsere Heldin war nicht nur eine ausgesprochen gute Schülerin, sondern sie hatte sich auch bestens in Hogwarts eingelebt. Sie teile Madame Maxime mit, dass sie mit Teddy das Weihnachtsfest in London bei den Potters verbringen würde, was diese gern genehmigte. So stiegen die Kinder wenige Tage vor Weihnachten in den Hogwarts-Express, um Richtung London, King's Cross zu fahren.
Am Bahnsteig standen Ginny und Harry und hieĂźen sie willkommen.
„Leonie, wir müssen dich allerdings vor der ehemaligen Hausherrin warnen, die sich ganz schrecklich benehmen wird. Denke dir nichts, wenn Walpurga Black ganz fürchtlich aus ihrem Gemälde schimpfen und fluchen wird. Das tut sie immer, und das ist auch mit ein Grund, warum wir es nicht mehr lange in diesem Haus aushalten werden.“
„O, danke für die Warnung, isch werde mir einfach die Ohren zu'alten, wenn isch an ihr vorbeigehe. Isch 'offe, das Gemälde 'ängt nischt in die Zimmer, in welches isch schlafen werde!“
„Nein, keine Sorge. Aber es ist in der Eingangshalle, und so wirst du ständig an ihr vorbeilaufen müssen. Leider lässt es sich nicht abmachen, das haben wir schon seit Jahren versucht.“
Nach einer Fahrt mit der Muggel-U-Bahn kamen sie endlich am Grimmauld Place an, doch Leonie entdeckte nur die Hausnummern 11 und 13. Aber gerade in dem Moment kam Bewegung in die Häuser und es tauchte ein Haus mit der Nummer 12 auf, in das sie schnell hineinbegleitet wurde.
Kaum hatten sie die Eingangshalle betreten, kam ihnen auch schon lautes GebrĂĽll entgegen:
„Ihr dreckigen Blutsverräter, was bringt ihr nur für ein Halbblutgesindel in dieses edle und fürnehme Haus. Schämt euch, ihr Lumpenpack!“
Doch kaum kam Leonie der ehemaligen Hausherrin näher, so geschah etwas, das alle Anwesenden verwunderte. Das wohlerzogene Mädchen machte einen Knicks, lächelte die alte Dame an und sagte höflich: „Bonsoir, Madame. Je m'apelle Leonie Trouver, je suis de la France. Isch freue misch sehr, in Ihre edle 'aus su Gast sein su dürfen.“
Walpurga verschlug es zum ersten Mal in ihrem Dasein als Portrait die Sprache, denn so höflich hatte noch nie jemand zu ihr gesprochen, und außerdem machte sie eine Entdeckung, die sie aber vorerst für sich behielt, weil sie zu schockierend war...
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