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Fanfiction

Carried By The Wind - Cedric

von Dr. S

Draco wurde erst kreidebleich, atmete schwer aus und lief langsam wie ein Thermometer hochrot an. Er war… Oh, scheiße… Draco kniff die Augen festzusammen. Wieso musste ihm das passieren? Wieso ausgerechnet jetzt und warum vor Cedric? Er wartete das Lachen ab, aber Cedric nahm sich wohl zurück.

„Merlin!“ Das Gesicht in den Händen verbergend rollte Draco sich unter Cedric hervor und fiel fast aus dem Bett. Das warme, klebrige Gefühl in seiner Leistengegend ignorierte er.

„Hey, hey, schön hiergeblieben!“, sagte Cedric hastig und legte die Arme um Dracos Schultern. Draco war zu beschämt um sich groß zu wehren. Etwas Peinlicheres hätte ihm kaum passieren können. Er war wirklich kurz davor zu heulen wie das Baby, das er war, wenn er so eine zarte Berührung schon nicht wegstecken konnte.

„Merlin, wie peinlich…“, grummelte Draco in seine Handflächen. Er würde Cedric nie wieder ansehen können. „Scheiße, scheiße, scheiße…“

„Nicht fluchen.“ Cedric hauchte ihm einen Kuss in den Nacken. „Passiert.“

Draco wurde noch einen Rotton dunkler. „Tu nicht so… Lach ruhig.“ Er fühlte Cedrics Schmunzeln an seinem Nacken und schnaubte. Er hatte mit etwas anderem gerechnet.

„Tergeo.“ Das kalte Holz von Cedrics Zauberstab fuhr an Dracos Wange entlang, als er ihn wieder wegsteckte. „Das braucht dir nicht peinlich sein. Wahrscheinlich überfordere ich dich…“

„Ich…“ Draco nahm langsam die Hände runter und schaute über die Schulter, bekam sofort Cedrics Lippen auf seine. „Sorry…“

Cedric schüttelte den Kopf und lächelte ihn an, bevor er Draco mit sich auf die Matratze zog.

„Du bist nicht sauer?“, fragte Draco, obwohl er es sich denken konnte. Irgendwie war er sich gerade mehr als unsicher und brauchte Bestätigung. Mehr Bestätigung als liebevoll zugedeckt und im Arm gehalten zu werden.

„Nein, natürlich nicht…“ Cedric ließ ein paar blonde Strähnen über seine Finger gleiten und Draco schloss die Augen.

„Nur… ich… Das war so…“ Draco gluckste. „Weiß ich auch nicht.“

„Nied–“

„Ced! Du sollst mich nicht niedlich nennen…“ Draco seufzte übertrieben, legte sich die kalte Hand auf die Wange, um die zu kühlen.

„Aber…“

„Und dabei wolltest du dich doch nicht auf mich rollen… Das ist alles deine Schuld.“ Draco schniefte theatralisch.

Cedric umklammerte ihn fester. „Ich dachte, das sei der Moment gewesen und du… sahst so niedlich aus…“

„Ced!“

„Wie du geschlafen hast…“ Cedric seufzte furchtbar verliebt auf und trieb damit wieder die Schamesröte in Dracos Gesicht. „Wie ein Engel… Ich hätte stundenlang dein Haar…“

„Ced, bitte…“ Es brauchte schon viel, damit Draco so offensichtlich bettelte. Außer bei seinem Vater, aber da machte er viele Ausnahmen. „Schön, dass du mich für äußerst attraktiv hältst, aber betone es nicht ständig, ja?“

„Doch.“ Wieder seufzte Cedric, bevor er Dracos Lippen suchte und sanft verschloss. „Ich lie…“ Schnell drückte Draco seine Lippen gegen Cedrics, als der rumsülzen wollte. „…be…“ Diesmal schob Draco Cedric gleich seine Zunge in den Mund, um ihn am Sprechen zu hindern. Allerdings war er damit nicht lange erfolgreich.

„Mist“, keuchte Cedric, aber Draco hatte keine Ahnung, warum er den doch recht schönen Kuss unterbrach. „Mein Vater…“ Jetzt hörte auch Draco die Schritte. Cedric seufzte, als die Türklinke nach unten gedrückt und heftig an ihr geruckelt wurde.

„Was ist das denn für einer?“, wunderte Draco sich. „Nicht mal mein Vater kommt nachschauen, ob ich schlafe…“

„Dein Vater hat auch nichts gegen mich“, murmelte Cedric ihm ins Ohr. Draco wollte etwas erwidern, aber Cedric drehte ihn auf die Seite und drückte sich an seinen Rücken. „Äuglein zu.“ Damit zog er die Decke bis zu Dracos Schultern und platzierte noch einen Kuss in Dracos Nacken.

Draco verdrehte die Augen und schloss sie gerade noch, bevor Cedrics Vater die Tür öffnete.

„Amos…“ Das war Cedrics Mutter. „Stell dir vor, sie wären… beschäftigt gewesen.“

„Deswegen schau ich doch nach“, wisperte Mr. Diggory. „Einem Malfoy kannst du nicht trauen. Der fällt über unsern Jungen her und…“

„Und was? Ach, du wieder…“ Ein fast mädchenhaftes Kichern folgte. „Jetzt komm runter.“

„Lass mich nur kurz…“

„Nein. Jetzt.“

Die Tür fiel unter Mr. Diggorys Gemurmel wieder ins Schloss. Draco drehte sich schmunzelnd in Cedrics Armen herum.

„Dein Vater ist mir etwas suspekt…“, wisperte er Cedric zu, der ihm liebevoll gegen die Nase stupste.

„Manchmal weiß ich auch nicht, was er von mir will. Seine Erwartungen sind nicht besonders hoch und trotzdem… Manchmal hab ich das Gefühl, ich könnte ihm nichts recht machen. Bringe ich einigermaßen gute Noten nach Hause ist ihm der Sport wichtiger, fange ich den Schnatz, dann stimmt der Notenschnitt wieder nicht.“ Cedric seufzte auf und winkte ab. „Na ja…“

„Er wirkt gar nicht so.“ Zaghaft rückte Draco näher. „Eher als wärst du sein ganzer Stolz.“

Cedrics Lächeln war im Dunkeln kaum auszumachen. Draco streckte die Hand aus und fuhr über die sehr warme Wange. Weswegen war Cedric jetzt rot geworden? „Solange ich ihm etwas gebe mit dem er vor anderen prahlen kann, wird er wohl zufrieden sein. Ich will mich ja auch gar nicht beschweren.“

„Solltest du ruhig mal… Wenn du das alles in dich reinfrisst, dann wirst du… mich irgendwann schlagen, oder so.“

„Du solltest wirklich aufhören schnulzige Romane zu lesen…“, murmelte Cedric belustigt, schlang die Arme fest um Draco und zog ihn dicht an sich. „Und jetzt?“

„Weich nicht aus, Ced. Ich erzähl dir so viel über mich und du… Eigentlich weiß ich kaum etwas über dich.“ In einem Anflug von Übermut ließ Draco seine Hände nach unten wandern und strapazierte den Bund von Cedrics Pyjamahose. „Ich will aber alles wissen. Allein an deinem Büchergeschmack kann ich wenig über dich sagen, Diggory.“

„Nenn mich nicht Diggory“, bat Cedric und seufzte. „Und nimm die Hände da bitte weg.“ Draco tat genau das Gegenteil und wärmte sich die Hände an Cedrics bloßer Hüfte. „Draco…“

„Cedric?“ Draco lehnte sich vor, schloss die Augen und lehnte die Stirn gegen Cedrics Kinn. „Willst du nicht, dass ich das mache?“

„Soll ich dir währenddessen oder danach meine Lebensgeschichte erzählen?“, fragte Cedric, keuchte leicht abgehackt und grub die Finger tief zwischen Dracos Schulterblätter.

„Ich will nur meine… Schüchternheit überwinden.“ Draco hob den Kopf und presste die Lippen gegen Cedrics Kinn, bekam kurz danach einen vorsichtigen Kuss aufgedrückt.

„Dass du überhaupt schüchtern sein kannst“, raunte Cedric.

„Na ja, ich kenn mich da eben nicht aus. Und versuch mal… ähm, homoerotische Liebesromane zu finden.“ Cedric prustete los, was Draco zum Erröten brachte. „Ich will doch nur… Oh, du bist doof, Diggory.“

„Entschuldige, aber… Sag nochmal ‚homoerotisch‘. Das ist zu…“ Cedric brachte vor unterdrücktem Lachen kaum ein vernünftiges Wort heraus.

„Aber… es stimmt doch… Oder… Du findest mich gefälligst erotisch, Ced.“ Trotzig schob Draco die Lippen vor, wirkte so alles andere als erotisch und brachte Cedric zum schallenden Lachen. „Ced!“ Draco war allerdings nicht der Einzige, der das rief. Schnelle Schritte waren zu hören, Cedrics Augen weiteten sich und er presste Draco so dicht wie möglich gegen seine Brust, hielt die Luft an, als Dracos Hand so etwas tiefer und zwischen seine Beine rutschte. Draco verkrampfte sich sofort und bekam nicht einmal mehr die Augen zu, während Cedric auch nicht sehr entspannt – oder schlafend – wirkte. Sein Vater würde das sicher bemerken.

Draco schluckte, als die Tür geöffnet wurde, Cedrics Griff sich verstärkte und er sich gar nicht mehr bewegen, vielleicht nicht einmal atmen konnte. Machte Cedric das gerade absichtlich? Draco versuchte Cedrics Gesichtszüge in der Dunkelheit besser auszumachen, gleichzeitig aber auch dem Drang zu widerstehen, seine Hand ansatzweise zu bewegen. Er hätte nicht gedacht, wie schön es sich anfühlen würde einfach zu spüren, dass er Cedric auch auf diese Weise nicht kalt ließ. Immerhin war das die Grenze zwischen Freundschaft und… Liebe. Draco lächelte leicht und öffnete den Mund, als er wieder Schritte hinter sich hörte.

„Amos! Noch einmal und ich lasse dich auf der Couch schlafen. Lass deinen Sohn in Ruhe schlafen.“

„Der Malfoyjunge schläft aber nicht. Er wird… Er wird… Autsch!“

„Sie schlafen beide. Im Schlaf dreht man sich. Jetzt komm, ich bin müde.“

„Ja doch…“ Die Tür fiel wieder ins Schloss und Draco zog seine Hand sofort zurück, ballte sie zur Faust und presste sie gegen Cedrics Brust, dem enttäuschten Seufzen lauschend.

„Ich kann das nicht… Tut mir Leid“, murmelte Draco und suchte Cedrics Blick, als der die Augen öffnete. „Sauer?“

Cedric schüttelte leicht den Kopf. „Quatsch… Ich würde auch nicht wollen, wenn ständig dein Vater reinkommen könnte.“

Draco lachte leise auf, legte eine Hand auf Cedrics glühendheiße Wange und befeuchtete sich die Lippen. „Ced?“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Hauchen. „I-Ich… Ich, uhm… Weißt du, ich…“

Cedric legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Ich weiß“, wisperte er und fuhr Dracos Lächeln mit den Fingerspitzen nach. „Ich liebe dich auch.“

Sich fest auf die Lippe beißend versuchte Draco Blickkontakt zu halten und nicht verlegen den Blick abzuwenden. Er hatte nichts gesagt oder getan, dass Cedric das glauben lassen könnte, aber er fragte sich keine Minute, ob Cedric sich einfach selbst sagte, was er gerne hören wollte.

„Halt mich fest“, hauchte Draco und drückte sich dicht gegen Cedrics Brust. „Halt mich einfach fest und… Ich… Ich will nicht daran denken, dass hier schon mal ein Mädchen oder… oder ein Junge gelegen hat, aber ich weiß es doch nicht. Du sagst ja nie… Du warst gerademal in die fünfte Klasse gekommen, als wir uns angefreundet haben. Ich hätte doch mitgekriegt, wenn du eine Freundin gehabt hättest. Oder war es nachher eine Duschaffäre mit… Oliver Wood, oder so?“

Cedric fuhr ihm sanft durch die Haare. „Ist doch nicht mehr wichtig, Draco. Ich weiß erst was Liebe ist, seit ich dich kenne…“

Nach Luft schnappend klammerte Draco sich fest. „Sag’s mir einfach. Ich will da nicht immer dran denken müssen…“

„Du machst dir da so viele Gedanken drüber?“ Cedric klang gerührt. „Draco, ich war… ein vernarrter, verblendeter, dummer, naiver, verwirrter… Na ja, eben fünfzehn.“

„Zum Glück bin ich vierzehn…“, murmelte Draco, die Wange dicht an die Stelle von Cedrics Brust pressend, wo er den Herzschlag hören konnte.

„Und ich hab Angst, dass es dir nur ähnlich geht, wie mir damals…“, erwiderte Cedric. „Ich will das auch nicht ausnutzen.“

„Ich will doch nur… Einer oder Eine?“ Cedrics Brust presste sich fest gegen Dracos Wange, als er tief einatmete.

„Ich…“ Cedric rang einen ewigscheinenden Moment mit sich. „Roger Davies“, nuschelte er kaum verständlich. Draco sagte nichts und die Stille wurde unangenehm. „Ich, ähm… ja… D-Du…“

„Ich weiß, wer Roger Davies ist“, presste Draco hervor. Vielleicht hätte er Cedric doch lieber nicht gefragt. Quidditchkapitän plus Quidditchkapitän, da konnte er gar nicht mithalten. Aber so wie Davies mit allem Möglichen rummachte hätte man ihm das zutrauen können. „Wusste aber nicht, dass der auf… auf…“

„Es… ähm… war wohl nur ne Phase?“

„Und das du mich zu Madam Puddifoot’s geschleppt hast, als er da ein Date hatte, war nur Zufall?“ Draco spürte Cedric schlucken. Hart schlucken.

„D-Daran erinnerst du dich noch?“

Draco ballte die Hände zu Fäusten, kratzte mit den Fingernägeln schmerzhaft fest über Cedrics Brust. „Das war irgendwie unser erstes Date. Ja, daran erinnere ich mich. Ich erinnere mich an das Törtchen und das du die Zuckerherzen gegessen hast, ich erinnere mich an Chang, die genervt hat und…“ Er schnaubte leise. „Und das du immer ausgewichen bist. Du weichst eigentlich immer aus, wenn ich dich was frage und…“ Draco rutschte weg und setzte sich auf. „…vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich nicht gefragt hätte.“

Cedric packte ihn an der Hand, als Draco aufstand. „Jetzt mach da kein Drama draus. Das ist ewig her und… Wie gesagt, ich war bescheuert. Ich dachte einfach, zwei Fliegen mit einer Klappe.“

„Das Gratistörtchen und Davies eifersüchtig machen, was?“ Draco wusste, dass er nicht wütend sein musste, durfte, sonst was… Trotzdem fühlte er sich wie ausgekotzt.

„Draco…“ Cedric zog leicht an ihm, aber Draco machte keine Anstalten sich hinzusetzen. „Sag mir, was das jetzt ändert.“

„Oh, so einiges.“ Mit einer Drehung machte Draco sich los. „I-Ich weiß nicht, ob ich das jetzt noch kann. Das ist ja nur… eine Farce. Keine richtige Basis und…“

„Und was?“

Draco schnaubte.

„Du musst mir schon sagen, was ich jetzt falsch gemacht habe“, sagte Cedric ruhig. „Du wolltest doch, dass ich dir das sage und dann ist es jetzt auch wieder falsch? Komm wieder zurück und ich erzähle dir von meinem ersten Kuss.“

„Oh, super!“ Dracos Stimme rutschte zwei Oktaven höher. „War das jetzt Oliver Wood oder gibt es bei dir doch noch ein Mädchen?“

„Du warst mein erster Kuss, Draco…“, flüsterte Cedric und Draco musste nicht das Licht einschalten, um sich das hochrote Gesicht vorzustellen. Langsam drehte er sich herum und starrte Cedric aus großen Augen an, bevor er sich wieder auf die Bettkante fallen ließ. „Ich weiß… Ziemlich spät, aber… Ich war die… ganze Zeit…“ Er räusperte sich. „Ich mag dich schon sehr lange, ja? Glaub mir einfach.“

Draco verschränkte die Arme vor seinem Bauch und wandte den Blick wieder ab. Cedric rückte näher und legte ihm einen Arm um die Schulter. Einen Moment sträubte Draco sich dagegen, ließ sich dann aber näher ziehen und lehnte sich gegen Cedrics Oberarm.

„Du bist mein bester Freund, weißt du Ced? Aber grad bin ich mir gar nicht mehr sicher, ob es… mehr ist.“

„Schlaf drüber“, schlug Cedric vor. Er klang tief verletzt und Draco spürte einen Funken Genugtuung. Mehr hatte er im Moment nicht gewollt und das machte ihm jetzt wieder Angst. Jemanden wie Cedric absichtlich verletzen zu wollen nur wegen so etwas Albernen, das konnte man auch nicht mit der Ausrede „Slytherin“ abtun. Es tat ihm leid und mit jeder Sekunde mehr, vor allem als Cedric die Arme fest um ihn schlang. Draco kniff die Augen zusammen und versuchte sich zu beherrschen. Am liebsten wollte er Cedric um den Hals fallen und ihn anbrüllen, dass er ihn liebte.

„Cedric?“ Draco drehte sich um und klammerte sich an Cedrics Oberarm fest. „Hat er dir das Herz gebrochen?“ Ein Schulterzucken folgte. „Dann mach ich ihn fertig.“ Draco nickte entschlossen und Cedric gluckste. „Niemand tut meinem Lieblingshufflepuff weh. Erst recht niemand, der zwei Köpfe größer ist als ich und mich böse angefunkelt hat, als ich den Schnatz vor Chang gefangen hab. Und jetzt denk bloß nicht, der wäre eifersüchtig gewesen. Wegen einem unsensiblen Hufflepuff wird man nicht eifersüchtig und küssen will man ihn auch nicht.“ Glucksend wich Draco zurück, als Cedric ihm das Gegenteil beweisen wollte, dabei aber sicher nur überspielte, wie sehr es ihm an die Nieren ging, was Draco gesagt hatte. Merlin, von wegen er kannte Cedric nicht, wenn ihm sowas auffiel…

„Ced? Sag mir…“ Draco rutschte auf Cedrics Schoß und lehnte die Schläfe an Cedrics Schulter. „Wie hat man… du weißt schon was ohne sich zu küssen?“

„Vielleicht ist es ein bisschen spät um darüber zu reden…“, wich Cedric aus.

Draco verdrehte die Augen. „Gerade jetzt…“, hauchte er. „Es ist dunkel, alles leise…“

„Und du willst dann wieder melodramatisch werden?“

„Melodramatisch?“ Draco schnaubte. „Ich bin absolut nicht melodramatisch.“ Cedric prustete kurz, wofür Draco ihm in die Wange kniff. „Komm schon.“

Cedric druckste einen Moment herum, ließ sich von Draco die Haare verstrubbeln und seufzte dann. „Du kannst… schlecht küssen, wenn du mit der Brust an die Wand gedrückt wirst.“

Dracos Augen weiteten sich erschrocken. „Merlins Unterhosen! Der hat dich aber nicht… ähm… ähm… Cedric, der hat dir aber nicht wehgetan, oder?“

Cedrics Lachen war dumpf, weil er die Stirn gegen Dracos Schulter lehnte. „Ähm, nicht wirklich. Können wir jetzt schlafen? Oder über etwas anderes reden?“

Draco schüttelte den Kopf, bevor er Cedric fest in den Arm nahm. Sein armer Hufflepuff… Von einem miesen, arroganten Ravenclaw ausgenutzt und fallengelassen. Am Ende auch noch unfreiwillig?

Cedric legte ihm eine Hand auf den unteren Rücken. „Das ist Geschichte. Ich bin… drüber weg.“

„Ach?“

„Ich mein… es gab nichts zum drüber wegkommen. Das hört sich so bescheuert an. Er wollte ja nicht mal mehr mit mir sprechen.“ Wieder klang Cedric tief verletzt und Draco drückte sich ein bisschen dichter an ihn, spielte mit den braunen Nackenhaaren. „Okay, ich bin nichts besonderes, aber…“

„Blödsinn“, platzte Draco dazwischen. Cedric hob den Kopf und schenkte ihm ein verlegenes Lächeln. „Merlin, wo ist dein Selbstbewusstsein, Ced? Du bist der Schwarm so vieler Mädchen, bist intelligent, sportlich und…“ Er seufzte. „Du bist so ein toller Mensch, Cedric. Wer das nicht erkennt, ist strohdoof. Immerhin weiß das sogar der Feuerkelch. Dein Name ist da nicht umsonst rausgekommen und den von Davies hätte der nie ausgespuckt.“

„Draco…“ Cedrics Wangen waren siedendheiß, als Draco seine Hände auf sie legte.

„Keine Widerrede. Ich bin einfach nur ehrlich. Wenn du endlich mal erkennen würdest, was in dir steckt, dann würde uns das auch gut tun. Du verbringst Stunden in der Bibliothek um einen Zauber nachzuschlagen, den du im Schlaf beherrschst. Flitwick gibt dir nicht umsonst ein O in Zauberkunst.“

„Ich wollte nur…“

„Sichergehen?“

„Es ging um dich, Draco. Wenn ich diesen Kopfblasenzauber nicht hinbekommen hätte, dann… Wir wussten doch nicht, was passiert, wenn wir nicht schnell genug sind. Und ich war nicht mal schnell genug. Ich konnte dich nicht…“

Draco presste ihm die ganze Hand auf den Mund. „Du hast mich gerettet, Ced. Und viel wichtiger, du hast mich im echten Leben gerettet. Wo keine Jury in der Nähe war oder irgendjemand, der dir hätte helfen können. Das ist extrem mutig gewesen.“

Cedric zog Dracos Hand von seinem Mund und seufzte. „Das war…“

„Wieso willst du dich da jetzt überhaupt rechtfertigen?“ Draco hauchte Cedric einen kurzen Kuss auf die halbgeöffneten Lippen. „Wenn du nicht so bescheiden wärst, dann hätte ich hier einen Gryffindor sitzen.“

Ein Lächeln breitete sich auf Cedrics Lippen aus, weshalb Draco ihm gleich noch einen Kuss gab. „Einen Gryffindor hättest du hier aber gar nicht gerne sitzen“, murmelte er. Seine warmen Hände fuhren liebevoll über Dracos Wirbelsäule und brachten so ungewollt Verlangen und Hitze in die grauen Augen. Draco blinzelte hektisch, versuchte die Gefühle so zu unterdrücken.

„Du bist eine gute Mischung aus allen Häusern“, wisperte Draco, presste die Lippen gegen Cedrics Wange und befürchtete fast, dass Cedric ihn missverstehen konnte, obwohl es dafür keinen Grund gab. Er glaubte auch, Cedric würde gleich einfach aufspringen und weglaufen, warum auch immer… Draco war außerordentlich verwirrt und sich gleichzeitig unwahrscheinlich sicher in seiner Sache. Vor wenigen Minuten hatte er sich noch beinahe gezwungen gefühlt und jetzt bereute er nahezu alles, was er eben getan und gesagt hatte, wünschte sich einfach, dass er nochmal an Cedric gekuschelt aufwachen würde.

„Trotzdem liebst du mich nicht…“

Draco atmete schwer gegen Cedrics warme Haut aus und schmiegte sich eng an dessen Wange. Er hätte gleich merken sollen, wie viel er mit so einem Satz wie „Du bist mein bester Freund“ kaputt machte. Würde es blöd klingen, wenn er jetzt „Ich liebe dich“ sagte? Konnte er das überhaupt vernünftig formulieren oder würde er sich extrem verhaspeln? Er hatte alleine jetzt schon das Gefühl sein Herz würde platzen, nur weil er an diese drei Worte dachte.

„Sorry…“, kam ihm Cedric zuvor. „Und wieder hab ich alles kaputt gemacht.“

Draco lachte unfreiwillig auf, brachte Cedric so zu einem verblüfften Keuchen. „Hör auf zu sagen, was ich denke“, verlangte Draco belustigt.

„Ähm… Warum… Was sollst du kaputt gemacht haben?“

Den Kopf schüttelnd legte Draco das Thema innerlich zur Seite. „Können wir das… einfach vergessen? Können wir…“ Sein Herz tat einen heftigen Sprung, als er höher auf Cedrics Schoß rutschte, bis Brust gegen Brust drückte.

„Ja?“, presste Cedric bemüht ruhig hervor. Seine zitternden Hände legten sich auf Dracos Hüfte.

„Können wir aufhören unsicher zu sein?“ Draco keuchte überrascht auf, als Cedric ihn richtig herumwarf und ihn fest auf die Matratze presste.

„Himmel, ja…“ Damit küsste Cedric ihn so einnehmend, dass Draco alles außer diesen perfekten Lippen auf seinen vergaß. Er bäumte sich auf, was Cedric nutzte um ihm die Hose herunter zu ziehen, was irgendjemanden erschrocken aufschreien ließ. Draco fuhr verdutzt hoch und rutschte hinter Cedric, starrte über dessen Schulter genau in das kreidebleiche, vom Zauberstablicht erleuchtete Gesicht von Amos Diggory.

„Ced, was…“

„Dad!“ Cedric sprang auf und hastete auf seinen Vater zu, der vollkommen erstarrt war und mit einer Hand immer noch die Tür aufhielt. „Platz verdammt nochmal nicht immer in mein Zimmer!“

„Aber… aber… aber… Deine Mutter meinte, du würdest schlafen…“

Draco zog sich die Hose wieder hoch, als Cedrics Vater ihm einen Blick zu warf. Zwar war ihm da nicht nach zu Mute, aber er winkte kurz und lächelte. Die Hitze aus seinem Körper verflog langsam wieder und daran war nur dieser alte Sack Schuld, der ständig reinplatzen musste. Für die ersten Male war Draco ihm fast noch dankbar, aber jetzt… Merlin, er war sich sicher, dass das der Hammer geworden wäre.

„…und nicht… mit dem da schlafen!“

Cedric knurrte tatsächlich auf. „Dad, hör auf Ma und geh schlafen. Ich bin volljährig und…“

„Der da aber nicht!“

„Der da hat einen Namen und ich hab genug! Ich kauf mir so ein verdammtes ‚Bitte nicht stören‘-Schild.“ Cedric raufte sich die Haare.

„Was? Aber… Ced, das hat dich früher nicht gestört! Daran ist nur dieser Malfoyjunge Schuld!“

Draco schnappte sich ein Kopfkissen und zog es sich in den Schoß, als Mr. Diggory den Zauberstab auf ihn richtete. Zwar nur als Verlängerung für seinen Finger, aber man zeigte nicht mit dem Finger auf andere Leute.

„Nimm das Ding runter!“, schnauzte Cedric und klang ernsthaft wütend. Mit einer geschickten Bewegung entfernte er den Zauberstab aus den Fingern seines Vaters. „Merkst du überhaupt noch, wie grässlich du dich benimmst? Anstatt das du dich einmal in deinem Leben für mich freust, kannst du wiedermal nur rummeckern. Mir steht’s wirklich bis hier.“

„Pass auf was du sagst. Und zieh dir ein Hemd über, verstanden?“

Cedric schnaubte auf, fasste seinen Vater am Arm und schob ihn aus der Tür, bevor er die kräftig zuknallte. Er wartete einen Moment, starrte den Zauberstab in seiner Hand an und öffnete noch einmal kurz die Tür, um den raus zu werfen. Schnaufend lehnte er sich gegen die Tür und starrte auf seine Füße, hob erst den Blick als Draco leise applaudierte. Glucksend stieß er sich ab und ließ sich neben Draco fallen, nahm ihm das Kissen aus dem Schoß und presste es sich vors Gesicht, bevor er einfach reinbrüllte. Draco grinste still vor sich hin, bis Cedric ihn wieder ansah.

„Er kommt nicht nochmal rein“, sagte Draco leise.

„Er ist geschockt und wird Ma alles erzählen. Vielleicht gibt sie ihm dann einfach einen Schlaftrank.“ Cedric seufzte und ließ sich nach hinten fallen. Draco legte sich seitlich neben ihm und strich das braune Haar aus Cedrics Stirn. „Ich glaub, das kann ich noch besser, aber… Puh…“ Cedric fasste Dracos Hand und drückte ihm einen Kuss auf die Fingerknöchel.

„Ich bin stolz auf dich“, grinste Draco.

Cedric lachte leise. „Ich…“

„Nein, du bist auch stolz auf dich“, unterbrach Draco ihn, bevor er sich an Cedrics Schulter kuschelte. „Aber dein Vater hat den Moment zerstört.“

„Ist wahrscheinlich besser so. Ich bin müde und dann rede ich wirr.“ Cedric rutschte ans Kopfende, zog Draco an sich und deckte ihn liebevoll zu. „Und vor allem von Sachen, die ich lieber für mich behalten sollte.“ Dracos Murren ignorierend platzierte Cedric einen kurzen Kuss auf dem weißblonden Haarschopf und lehnte sich dann zurück, um endlich etwas schlafen zu können.

Draco machte es sich in Cedrics Armbeuge bequem und betrachtete das zufriedene Gesicht, musste davon selbst lächeln. Er hätte ihn stundenlang beobachten können – vielleicht tat er das auch – und jetzt kam es ihm auch nicht mehr seltsam vor, wenn Cedric genau dasselbe sagte.

Während er so da lag und das braune Haar durch seine Finger gleiten ließ, dachte er darüber nach, warum er nicht sagen konnte, wie viel Cedric ihm bedeutete. Er hatte Angst, aber wieso? Weshalb war er so unsicher?

Verliebt zu sein war ein unglaubliches Glücksgefühl. „Ich liebe dich“ zu hören war mit das Schönste und trotzdem hielt er einen einfachen Satz zurück? Jemand wie Cedric hatte verdient das zu hören, aber… Was, wenn Cedric ihn morgen hasste? Hätte er Wahrsagen gehabt, könnte er vielleicht voraussehen, ob sich Cedrics Gefühle einmal ändern würden, aber bis dahin wollte er dieses Glück hier festhalten. Er war auch glücklich, wenn er die drei Worte für sich behielt, aber Cedric war dann unsicher. Nur würde es etwas ändern, wenn er das sagte? Immerhin war er auch unsicher, hatte Angst Cedric zu verlieren und irgendetwas falsch zu machen.

Es änderte nichts. Egal, ob er es sagte oder nicht; die Angst würde bleiben, sogar wachsen. Je glücklicher er wäre, desto größer würde die Angst werden, dieses Glück wieder zu verlieren… Schob er es aber auf, das „vollkommene“ Glück zu schaffen, dann zögerte er auch das Ende davon hinaus. Aber…

Als Cedric schon friedlich vor sich hinschlummerte drückte Draco ihm einen Kuss auf die Wange und flüsterte ihm ein leises „Ich liebe dich“ ins Ohr.


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Im Buch wird sie als hässliche Kröte beschrieben. Als man mir dann sagte: ,Du wärst toll in der Rolle‘, antwortete ich: ,Herzlichen Dank!‘ Aber natürlich habe ich mich gefreut, als man mich darum bat, denn die Rolle ist ein echtes Juwel, es ist einfach traumhaft, in dieser Welt mitmischen zu dürfen … ganz abgesehen davon, dass ich in der Achtung meiner zwölfjährigen Tochter deutlich gestiegen bin.
Imelda Staunton