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Fanfiction

Carried By The Wind - Mütter

von Dr. S

„Freund? Wieso weiß ich davon nichts?“ Narzissa Malfoy schüttelte fassungslos den Kopf und schaute ihren Sohn enttäuscht an. Aber wovon war sie ausgegangen? Draco hatte sie seit anderthalb Jahren meistens ignoriert und schaute auch jetzt äußerst interessiert in der Gegend herum. Wenn sie das vorher nicht gemerkt hatte, warum war es ihr dann jetzt plötzlich wichtig? Sollte sie doch shoppen gehen oder in ihren alten Sachen rumwühlen. Diese dämlichen Erinnerungen an Potters Mummy bedeuteten Narzissa doch so viel mehr, als ihr Zwangskind…

Er war auch der Meinung, man müsse ihr gar nicht sagen, wer Cedric war und warum er Draco besuchen kam. Solange Vater es erlaubte war alles in Ordnung, auch wenn Draco das mulmige Gefühl, dass Lucius etwas Perfides plante, einfach nicht loswurde. Vielleicht hatte er seinem Sohn deswegen weißmachen wollen, er würde ihn lieb haben. Draco wurde bei dem Gedanken daran fast wärmer, als bei Cedrics „Ich liebe dich“. Aber dann fiel ihm ein wie lockerleicht er seinem Vater „Ich liebe dich“ entgegen geschleudert hatte und wie schwer ihm schon „Ich find dich ganz okay“ bei Cedric fiel. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, woran das lag.

Natürlich mochte er Cedric anders als seinen Vater. Das wäre ja pervers, wenn er auf seinen Vater stehen würde, aber gab es so einen großen Unterschied zwischen „Ich liebe dich“? Damals, als er seinen Hund neu hatte, da war Draco nicht mal auf die Idee gekommen an die große Liebe zu denken. Er hatte nicht mal an Freundschaft geglaubt, aber Cedric war der beste Freund, den er sich wünschen konnte. Merlin, natürlich empfand er mehr als Freundschaft für Cedric. Er bekam eine Gänsehaut, wenn er zu lange in das Stahlgrau von Cedrics Augen sah und errötete immer noch leicht, wenn Cedrics Arm nur kurz seinen streifte.

Wahrscheinlich könnte Cedric ihn mit einem falschen Wort an die Wand klatschen, aber Cedrics Skala für Bosheit erreichte selten die Hälfte von Dracos Standard. Und selbst wenn Cedric mal einen besonders gemeinen Spruch über Slytherins abließ, dann litt er darunter mehr, als Draco, den er entschuldigend in den Arm nahm, wenn er das übertriebene Schmollen zu ernst nahm. Cedric musste wirklich der Traum aller Mädchen sein, aber Draco war kein Mädchen, was Cedric wenigstens nie vergaß und ihn übertrieben bevormundete.

Perfekt war er trotzdem nicht. Cedric war manchmal etwas zu leichtgläubig und ließ sich allen möglichen Schwachsinn auf die Nase binden. Dann war er gerne mal zu standhaft und ließ sich nicht von seiner Meinung abbringen, wenn er glaubte, dass sie hundertprozentig zutraf. Meistens redete er aber auch nur über Dinge, die er stichhaltig beweisen konnte. Wenn er nicht begründen konnte, dass das Wort „Niffler“ bedeutete, dann hatte er eben einfach seine Tabelle zum Übersetzen vergessen und beim nächsten Mal verstand Cedric absichtlich keine von Dracos Andeutungen, dass er falsch gelegen hatte, um dann klammheimlich unterm Tisch seinen Fehler zu berichtigen.

Nicht, dass diese Eigenschaft Draco besonders stören würde. Viel mehr wollte er Cedric gerne mal aus seiner eisernen Ruhe bringen. Da zeigte er ja mehr Gefühle… Zwar sah man dem Hufflepuff an, wenn er verletzt war, aber er bemühte sich immer das zu überspielen und weiter freundlich zu sein. Die heftigste Reaktion, die Draco von Cedric zu sehen bekommen hatte, hätte fast zu einem Zeitungsartikel geführt…

„Hatte ich das noch nicht erwähnt?“, fragte Lucius und hob eine Augenbraue, als Narzissa den Kopf schüttelte. „Als ich dafür gesorgt habe, dass Dracos Eskapaden nicht in der Zeitung landen?“

„Du meinst, als du Davis vom Tagespropheten gedroht hast?“

„Nein, das war, weil er hinter meinem Rücken über meine Frisur hergezogen hatte…“

„Übrigens könntest du deine Haare wirklich mal wieder schneiden. Ich finde es immer recht gewöhnungsbedürftig, wenn sie länger werden, als meine…“

Draco drehte den Kopf langsam zu seinem Vater, der beleidigt die Nase rümpfte. Na, wenn Narzissa sich da mal hoffentlich ihre Nacht auf der Couch gesichert hatte. Draco war der Ansicht, dass sie beide, sein Vater und er, ohne Narzissa auch viel besser zurechtkommen würden. Wozu brauchten sie die denn überhaupt? Was machte Narzissa Malfoy eigentlich den ganzen Tag?

„Ihr kommt vom Thema ab und mein Freund wird bald hier sein! Wir müssen doch… den Schein waren. Haben wir wirklich keine Hauselfen-Puppe? Ein paar Haare von Dobby? Ich besorge Vielsafttrank von Severus und…“

„Ganz ruhig, Liebling“, kicherte Narzissa.

Draco verzog die Mundwinkel. „Nenn mich nicht Liebling“, knurrte er.

„Wir bekommen das schon hin.“ Narzissa überhörte ihn einfach und strahlte, wie Draco sie selten strahlen gesehen hatte. Seine Geburtsmaschine strahlte nie, noch nicht mal, als er sie noch Mutter genannt hatte. „Ach, ich hatte immer gehofft, dass du dein Glück findest, Draco.“

Lucius schnaubte auf und schlug das Buch zu, das er gelesen hatte. „Du kennst Cedric noch nicht. Der Junge ist die Langeweile in Person!“

Empört öffnete Draco den Mund und lehnte sich in seinem Sessel vor.

„Für deine Mutter, Draco, für deine Mutter“, korrigierte Lucius sich, bevor er angestrengt ins Kaminfeuer starrte. „Ich denke, dieser Cedric wäre ein prächtiger Schwiegersohn.“ Er räusperte sich. „Wenn ich eine Tochter hätte…“ Bevor jemand seinen Monolog unterbrechen konnte, fixierte Lucius Narzissa. „Ich hab dir ja immer gesagt, wir sollten noch eines…“

„Wir müssen jetzt vorsorgen. Lucius, du kümmerst dich um das Essen und ich helfe Draco das Gästezimmer herzurichten“, unterbrach Narzissa ihren Mann hastig und stand auf. Sie lächelte Draco an, während sie sich das lange, dunkle Kleid glatt strich.

„Ich gehe morgen ins Büro für Hauselfen-Vermittlung“, murrte Lucius, der mit dem Schürhaken versuchte das Kaminfeuer am Leben zu erhalten.

„Das sagst du seit fast zwei Jahren, Lucius“, schmunzelte Narzissa. „Komm, Draco.“

„Ich bin ein vielbeschäftigter Mann“, murmelte Lucius, leicht eingeschnappt.

Draco war nicht minder eingeschnappt. Er konnte sich Besseres vorstellen, als Zeit mit Narzissa zu verbringen.

„Erzähl mir von ihm, Draco“, sagte Narzissa. „Cedric, wie ist er so?“ Man hörte sie selten so gespannt, was wohl der einzige Grund war, weshalb Draco Folge leistete.

„Hm…“ Die Hände in die Hosentaschen steckend stieg er neben Narzissa die Treppe hoch. „Cedric ist da für mich, während alle anderen mich hassen. Blacks Schuld, im Übrigen…“

Anscheinend überhörte Narzissa den kleinen Seitenhieb einfach. Immerhin war es doch ihre Schuld, dass er den ganzen letzten Sommer bei Black hatte verbringen müssen. Sie und ihr überalles geliebter Cousin. Wahrscheinlich hätten die eine Affäre, wenn sie nicht lesbisch wäre und Black leicht… angeschwult… Wer nannte sonst einen Teenager „Herz“?

„Und?“

„Und was? Er ist schon ganz okay. Du triffst ihn doch nachher“, murmelte Draco. Was sollte diese mütterliche Fürsorge auf einmal? Hoffend, dass Narzissa jetzt genug hatte, tapste Draco um die Ecke, aber seine Geburtsmaschine glitt lächelnd neben ihm her.

„Du bist verliebt und kannst nur sagen, dass er okay ist?“ Sie lachte tatsächlich, während Draco hochrot anlief.

„Ich… Verliebt?“ Er würgte und schüttelte sich, was Narzissa schon wieder wie ein Schulmädchen kichern ließ, während sie Draco die Tür zum Gästezimmer offenhielt. Ganz in der Nähe von Dracos Zimmer, was dem Jungen jetzt aber noch nicht auffiel.

„Wenn du es nicht bist, warum erzählst du dann deinem Vater von ihm?“ Narzissa hob die Augenbrauen, erwartete aber wohl kaum eine Antwort und drehte sich herum, um die Kissen aufzuschütteln. Draco machte sich missmutig an ein Kissen. Er vermisste den Hauself. Zumindest vermisste er, was der Hauself für ihn tat. Narzissa sollte bei B.Elfe.R mitmachen.

„Da ist nichts falsch dran, nur weil es ein Junge ist, Draco.“

„Du musst es ja wissen“, murmelte Draco unhörbar.

„Bitte?“

„Nichts…“

„Draco.“

Angesprochener verdrehte die Augen. „Ich meinte, warum du plötzlich alles auf Muggelart tun willst. Das ist peinlich.“

„Und du willst dich vor Cedric nicht blamieren?“ Wieder lächelte Narzissa fast dieses Lächeln, dass Draco nur von vergilbten Fotos aus einem Karton kannte.

„Natürlich nicht. Geht er weg bin ich ganz allein! Weil ich niemanden… Wegen Black.“ Draco hämmerte das Kissen gegen das Kopfende und ließ sich auf die Matratze fallen.

„Wenn du da sitzt, kann ich nichts beziehen.“

Aufschnaubend richtete Draco sich wieder auf, die Hände in den Hosentaschen verbergend. Seine Mutter schaltete hier wohl auf stumm, aber was hatte er auch erwartet? Severus‘ Erzählungen nach fand sie das mit Cedric doch nur toll, wenn es irgendwie außergewöhnlich war und das mit Cedric und ihm war… Draco lächelte leicht. Das war nur für ihn etwas Besonderes. Sein Herz hüpfte vor Aufregung im Dreivierteltakt, als er daran dachte nur ein paar Zimmer von Cedric entfernt schlafen zu müssen, morgens mit ihm ganz alleine frühstücken zu können und danach den ganzen Tag Cedric nur für sich zu haben…

Es klingelte. Draco drehte sich auf den Absätzen herum und biss sich auf die Unterlippe. Das war er! Das war er! Oh, nein! Sie waren doch noch gar nicht fertig und… Oh, Mist!
Nervös wippte Draco vor und zurück, richtete sich zum Amüsement Narzissas immer wieder die Haare und eilte beim erneuten Klingeln in Windeseile aus dem Zimmer. Die Marmortreppe in der Eingangshalle war ziemlich glatt und Draco rutschte prompt aus, fiel die Hälfte und landete am Fuß der Treppe auf dem Hosenboden.

„Merlin, Draco“, hörte er seinen Vater sagen, der ihn fast angewidert von oben musterte. Die Schamesröte schoss dem blonden Jungen ins Gesicht und er senkte den Blick, bevor Lucius ihn am Kragen packte und hochzog. „Jetzt mach auf. Ich muss noch…“ Lucius verzog die Mundwinkel. „…den Tisch decken… Merlin, morgen geh ich wirklich zur Behörde.“

„Bitte.“ Draco versuchte wieder seine Haare zu ordnen und schritt zur Tür. Bevor er sie öffnete atmete er tief durch, fächerte sich Luft zu und setzte schon mal ein leichtes Lächeln auf. „Hey, Ced!“, quietschte er und wäre am liebsten schon wieder vor Scham im Boden versunken. Warum musste seine Stimme jetzt… Oh, Scheiße!

Cedric grinste nur, war wohl leicht eingeschüchtert und blieb deswegen erst einmal draußen stehen. „Nettes Haus“, sagte er, lehnte sich vor und drückte seine kühlen Lippen auf Dracos Stirn. „Hallo erstmal.“

Draco senkte verlegen den Blick und schmunzelte. „Hey…“

„Sagtest du bereits…“

Mit einem Blick über die Schulter vergewisserte er sich, dass niemand in der Halle war, bevor er sich nach vorne in Cedrics Arme warf. Die Wärme des anderen Körpers war beruhigend und Draco seufzte sehnsüchtig auf. Er hatte Cedric schon in den wenigen Stunden vermisst, das war fast krank. „Ein kleiner Teil von mir hat gedacht, du würdest nicht kommen“, hauchte er gegen Cedrics Ohr. „Ein anderer hat es gehofft.“

„Draco…“ Es klang als würde Cedric einen niedlichen Hund gesichtet haben… „Bittest du mich rein?“

Draco ließ schnell los und wich einen Schritt zurück, machte dabei eine einladende Geste. „Willkommen in Malfoy Manor, wo Träume zum Platzen gebracht werden.“

Cedric grinste, schüttelte den Kopf und trat ein. Seine stahlgrauen Augen weiteten sich, während er sich umschaute und den Mund schien er auch kaum wieder zu kriegen zu können. „Ach, du meine Güte…“ Beinahe andächtig setzte er den Fuß auf den schweren Teppich und starrte ihn an.

„Wo ist dein Gepäck?“, fragte Draco und schaute hinter Cedric. Als er nichts fand schloss er die Tür wieder. Die Angst, dass Cedric gleich wieder wegmusste, machte sich in Draco breit.

Cedric tippte sich aber gerade auf seine Umhangtasche und räusperte sich. „Moment…“ Er zückte seinen Zauberstab, holte etwas aus seiner Innentasche und reichte es Draco. Bevor der es genauer betrachten konnte, ließ Cedric es größer werden. „Meine…“ Cedric seufzte. „Meine Mutter hat Kekse gebacken. Sie sagte, bring den Malfoys Kekse mit, dann mögen sie dich.“ Er schmunzelte. „Meine Mutter ist der Meinung, Kekse würden Kriege beenden.“

Draco grinste breit und versuchte zu verbergen, wie sehr er sich wirklich über diese kleine Aufmerksamkeit freute. Das bedeutete Cedrics Mutter war ihm gegenüber aufgeschlossener als Cedrics Vater. Und damit konnte er leben.

„Du sagst ja gar nichts… Soll ich sie schnell draußen vergraben?“

Glucksend schüttelte Draco den Kopf, drückte Cedric einen Kuss auf die Wange und starrte wieder die Keksdose an. „Danke…“

„Wenn es glatt läuft, kannst du dich bald selbst bedanken“, sagte Cedric mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht.


„Bitte folgen Sie mir.“ Draco winkte den Hufflepuff hinter sich her und in den Salon, wo Lucius mitten in der Bewegung erstarrte. Seine kalten, grauen Augen weiteten sich und er ließ fast den Teller fallen, als er bei so einer Aufgabe gesehen wurde.

„Guten Abend, Mr. Malfoy“, grüßte Cedric, das Erstaunen konnte er wohl kaum aus seiner Stimme halten.

Lucius‘ Blick fiel auf die Teller, die er vor sich her balancierte, wie jeden Abend, wenn Draco zu Hause war, und dann wieder zu Cedric. „Der Hauself hat so schlechte Arbeit geleistet, da hab ich ihn kurzerhand…“ Malfoy-like ließ Lucius die Augenbrauen hüpfen und versuchte Cedric wohl einzuschüchtern, aber der schien das nur amüsant zu finden. „Nun, ich habe… noch alle Hände voll zu tun. Hinaus.“

Draco verdrehte die Augen und zog Cedric wieder aus dem Salon. „Möchtest du eine Hausführung?“, wollte er wissen, bevor Cedric unangenehme Fragen über die merkwürdigen Malfoys stellte.

„Werden wir da heute noch mit fertig?“, grinste Cedric und schaute sich schon wieder ehrfürchtig um. Draco musste ziemlich an ihm zerren, damit er nicht auf der Stelle stehen blieb und glotzte.

„Sicher… Aber vielleicht zeig ich dir erstmal dein Zimmer.“

„Krieg ich einen Hausplan?“, gluckste Cedric, als Draco ihn zielstrebig durch die Gänge im ersten Stock zog. „Ist das…“ Cedric blieb stehen und richtete den Blick auf Dracos Zimmertür. Dem jüngsten Malfoy wurde sein Namensschild schon fast peinlich, als Cedric dort die ganze Zeit drauf starrte. „Kann ich…“

„Du willst in mein Zimmer?“ Draco schluckte leicht und verzog die Mundwinkel, als Cedric nickte. „Aber… es könnte noch ein bisschen eingestaubt sein.“ Vorsichtig zog er die Tür auf und nickte in den dunklen Raum, der sich mit Licht füllte, als Cedric eintrat.

Anerkennend pfiff der Hufflepuff und trat an das Fenster, das Black letzte Weihnachten mit einem Stein zerschlagen hatte.

„Ähm… Okay. Kommst du?“ Draco wollte Cedric lieber schnell wieder hier raus haben, warum wusste er selbst nicht so genau, aber sein Zimmer war ihm irgendwie unangenehm.

„Ein bisschen steril, oder?“ Anscheinend wollte Cedric noch nicht kommen und tippte jetzt ehrfürchtig den leeren Schreibtisch an, bevor er sich dem nächsten Fenster zu wandte.

„Ich bin ja nicht oft hier“, murmelte Draco. Als wäre er hier zu Gast verlagerte er nervös sein Gewicht von rechts auf links und steckte die Hände in die Hosentaschen. „Poster sind auch nicht wirklich mein Stil und… Jetzt komm raus hier.“ Draco wollte Cedric am Arm packen, aber der drehte sich um und ließ sich auf Dracos Bett fallen, wo er die Matratze teste.

„Sehr gemütlich. Hab ich auch so eine oder muss ich zu dir kommen?“

Mit großen Augen starrte Draco sein Gegenüber an und spürte wie ihm das Blut in die Wangen schoss, damit auch jeder mitbekam, wie peinlich ihm dieses Thema war. Schlafen… Bei Cedric schlafen. Mit Cedric zusammen schlafen? Sowas in der Art… Hatte Cedric deswegen mit ihm zusammen die Ferien verbringen wollen? Damit sie die ‚letzte Grenze‘ überschreiten konnten? Oder war die letzte Grenze Dracos „Ich liebe dich auch“? Cedric wollte doch nicht, dass er das hauchte, oder?

Draco schüttelte schnell den Kopf. Er hätte sich nicht von Severus diesen Groschenroman mit der Hexe im mittleren Alter borgen sollen, die von dem jungen Kerl mit wallendem Haar aus ihrer Depression gerettet wurde. Aber warum hatte Severus auch solche Bücher?

„Was nein?“, fragte Cedric und legte fragend den Kopf schief.

„Bitte?“ Draco schaute sich verstört um.

Cedric lächelte und stand auf. „Gar nichts.“ Er streckte die Hand aus. „Zeigst du mir wo ich schlafen kann?“

Sich auf die Lippe beißend betrachtete Draco Cedrics Hand. Wollte der damit wirklich… überall hin? Wieso fand er den Gedanken so verstörend und Cedric schien an gar nichts anderes denken zu können? War er irgendwie anormal?

„Draco?“

Angesprochener schreckte hoch und versuchte einen Satz zu bilden, aber mehr als unverständliches Gehaspel brachte er nicht raus.

Cedric hob die Augenbrauen, fasste Draco kräftig an der Hand und zog ihn neben sich her. „Händchenhalten in deinem Anwesen verboten?“, fragte er grinsend.

Langsam schüttelte Draco den Kopf, zuckte dann aber die Schultern.

„Vor deinen Eltern sollten wir es nicht tun, was?“

Wieder wurden Dracos Augen groß. Hui, das wurde ihm jetzt aber zu viel, wenn Cedric auch noch wollte, das andere Menschen – vor allem seine Eltern! – dabei zu sahen. „We-Wenn, dann bitte allein und… ungestört“, verlangte er, sah Cedric nicht nochmal an und zerrte den verwirrt blinzelnden Hufflepuff aus seinem Zimmer. „Du wohnst fast… nebenan. Bevor du dich zurechtfindest sollte ich vielleicht lieber mitkommen, wenn du irgendwohin willst. Wenn du nämlich hier nach rechts läufst, kommst du nicht in die Eingangshalle, sondern in die unteren Etagen, wo wir übrigens einen InDoor-Pool haben. Wenn du aber hier links und dann aus Versehen wieder links gehst, kommst du in den Garten. Merkwürdigerweise ohne nochmal Treppen genommen zu haben… Ich weiß nicht wirklich woran das liegt…“

„In deinem eigenen Haus?“

Draco zuckte mit den Schultern. Cedric gluckste, während Draco ihm die Tür öffnete. „Das ist dein Zimmer. Und das ist Narzissa.“

Cedric wandte sich der Frau zu, die gerade die Bettdecke glatt strich. „Freut mich sehr, Mrs. Malfoy.“ Er streckte die freie Hand aus und wartete bis Narzissa sie leicht schüttelte. Immerhin war sie eine… sowas ähnliches wie eine Dame.

„Cedric, mhm…“ Das, was folgte, nannte man wohl den mütterlichen, Draco sehr peinlichen Ganzkörperscan. „Tu meinem Baby weh und du wirst es bereuen, verstanden?“

Die Augen zusammenkneifend drehte Draco den Kopf weg und schlug ihn innerlich gegen eine Wand, während Cedric seiner Geburtsmaschine beteuerte, dass er nicht vorhabe ihren ach so geliebten Sohn zu verletzen. Draco freute sich über diese Aussage, weil er wusste, dass Cedric nicht lügen würde, aber er verabscheute Narzissa dafür, dass sie so tat, als würde er ihr etwas bedeuten.

Unerwarteterweise schienen Narzissa und Cedric beschlossen zu haben, sich so gut zu verstehen, dass Draco beinahe eifersüchtig wurde. Er hoffte nur, dass seine Geburtsmaschine sich nicht dafür rächen wollte, dass Draco ihr Leben versaut hatte, und deswegen Cedric in ihr Bett zerrte. So wie er Cedric hängenließ würde der so ein Angebot sicher nicht ablehnen, oder?

Draco biss die Zähne festzusammen. Er musste etwas tun. Er musste es tun, bevor es zu spät war, aber… Merlin, er war doch erst vierzehn! Viel zu jung… Gut, in ein paar Wochen fünfzehn, aber trotzdem. Seine Moral meldete sich gerade zu Wort und flüsterte ihm etwas von Heiraten ins Ohr…

„Lucius wartet sicher schon“, meinte Narzissa schließlich. „Lernen wir uns doch beim Essen besser kennen.“

Angespannt ballte Draco die freie Hand zur Faust und umklammerte mit der anderen Cedrics Hand fester. Nein, so nicht… Cedric war sein leichtgläubiger Hufflepuff und das würde Narzissa ihm nicht auch noch kaputt machen.


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