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Carried By The Wind - Väter

von Dr. S

„Ron, sag mir… Ist meine Brille verhext, oder spricht Cedric Diggory tatsächlich mit Lucius Malfoy und… lebt immer noch?“ Harry putzte sich die Brille und suchte die Menge auf dem Bahnhof King’s Cross nach dem anderen weißblonden Haarschopf ab, entdeckte ihn direkt neben sich und fuhr zusammen.

„Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten“, zischte Draco Malfoy und verschränkte die Arme vor der Brust. Er befeuchtete sich angespannt die Lippen, richtete den Blick auf seinen Vater und atmete tief durch, bevor er nach vorne trat, prompt gegen einen großen Mann knallend, der ihn zum Glück am Arm packte, damit er nicht über seinen Koffer stolperte und auf dem Boden landete.

„Draco, pass mir ja auf!“, mahnte Black ihn und zog ihn in eine beschützende Umarmung, den blonden Haarschopf tätschelnd. „Harry, du läufst mir bitte nie gegen fremde Männer, ja?“

„Lass – mich – auf – der – Stelle – los!“ Wie wild hämmerte Draco gegen die breite Brust, hörte hinter sich das Glucksen von Potter und Ronald, wurde davon noch wütender und versuchte bloß nicht Blacks widerliches Aftershave einzuatmen, als er schließlich aufgab.

„Ach, er ist so anschmiegsam, nicht wahr? Wie ein junger Welpe…“, seufzte Black, wiegte Draco in seinen Armen und grinste dabei Harry an. „Am liebsten würde ich ihn mitnehmen.“ Draco musste sich nicht umdrehen um Potters Kopfschütteln und den abgeneigten Blick zu spüren. „Ja, ich glaube, mein Herz hat auch schon etwas vor, diese Ferien…“ Black drückte Draco an den Schultern von sich und schaute sich nach Cedric um. „Ja, ja… Aber wenn Lucius dich rauswirft, dann findest du bei mir immer ein Plätzchen.“ Damit zog er Draco zu sich hoch und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.

„Igitt, Sirius!“, quietschte Harry, auch Ronald würgte und Draco kriegte es nicht einmal ordentlich hin, die Mundwinkel zu verziehen.

„Ups!“, machte Black schockiert und blinzelte unschuldig, machte so mehr als deutlich, dass das pure Absicht gewesen war. „Ich wollte seine Stirn erwischen. Bringt Kevin mich jetzt um?“

Draco schnaubte. Das machte der Arsch nur, um sich über ihn lustig zu machen. „Cedric…“, murmelte er, schupste Black zur Seite und marschierte auf seinen Vater zu, der Cedric zu jedermanns größtem Erstaunen noch nicht umgebracht hatte. Tatsächlich schienen sie sich merkwürdig gut zu verstehen. Cedric lächelte sein typisches Lächeln und Lucius nickte gerade mit einer Spur Anerkennung. „Vater?“, machte Draco auf sich aufmerksam, streckte die Hand aus und begrüßte seinen Vater per Handschlag. „Du… hast Cedric getroffen?“

Lucius hob die Augenbrauen. „Nun, eher gesagt hat er mich gefunden“, sagte er und ließ mit keiner Regung darauf schließen, ob er begeistert oder entrüstet oder sonst was war. „Ich hörte, ihr habt Pläne für die Ferien?“

Cedric warf Draco einen begeisterten Blick zu und klopfte ihm auf die Schultern, als der Jüngere das nicht erwiderte.

„Die werdet ihr verschieben müssen“, sagte Lucius kalt. Jetzt schwand auch Cedrics Begeisterung. Er schien davon ausgegangen zu sein, dass alles glatt gelaufen war, aber da kannte er Lucius Malfoy schlecht. Eigentlich kannte er ihn ja auch nicht. Draco schrumpfte in sich zusammen.

„Mr. Malfoy, ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber ich…“

Mit einer barschen Handbewegung schnitt Lucius Cedric das Wort im Munde ab. „Was Sie gesagt haben, scheint mir plausibel, Cedric, aber ich werde meinen vierzehnjährigen Sohn –“

„Ich bin fast fünfzehn, Vater…“, murmelte Draco, wurde aber einfach überhört.

„– nicht bei jemanden Urlaub machen lassen, den ich nicht kenne, der fast drei Jahre älter ist und offensichtliches Interesse hat.“

Während er langsam errötete fragte Draco sich, was Cedric Plausibles von sich gegeben hatte, dass Lucius ihn nicht umbrachte.

„Lernen Sie mich doch kennen“, haute Cedric raus und Draco kippte fast aus den Latschen. Geschockt starrte er den Hufflepuff an und formte klar und deutlich „Hast du sie noch alle?“ mit dem Mund. Cedric beachtete ihn aber gar nicht und setzte sein charmantestes Lächeln auf, was Dracos Knie weich werden ließ.

„Laden Sie sich gerade selbst ein?“, raunte Lucius und verengte die Augen zu schmalen Schlitzen.

Cedric überlegte einen Moment, sehr offensichtlich, und nickte dann.

„So…“ Lucius klopfte seinen Spazierstock mit voller Wucht gegen Cedrics Brust. „Gefällt mir. Er weiß, was er will.“

Dracos Augen weiteten sich. Was war in seinen Vater gefahren? Für einen kurzen Moment musterte Lucius seinen Sohn, bevor er zustimmend nickte.

„Ich denke, das lässt sich einrichten“, sagte er. „Klären Sie das mit Ihren Eltern.“

„Was?“, entfuhr es Draco geschockt, während Cedric zufrieden grinsend Lucius‘ Hand schüttelte. „Was?“

„Jetzt verabschiedet euch. Die Leute starren uns an und da werde ich immer klaustrophobisch…“, sagte Lucius und wandte sich ab. Cedric nutzte das sofort aus und zog Draco in eine Ecke, die vor ebendiesen Blicken geschützt war.

„Cedric, ich… ich… Was hast du meinem Vater erzählt?“, haute Draco raus, bevor Cedric ihm überhaupt die Arme um die Schultern legen konnte. Draco wehrte sich gegen jeden Ansatz von Umarmung. Er wollte jetzt wissen, was hier gespielt wurde! Cedric probierte sich am Imperius! Das war überdeutlich!

„Ach“, winkte Cedric ab, „nur so ein paar unwichtige Sachen.“

„Unwichtig?“

„Für uns unwichtig. Für deinen Vater sehr wichtig. Umarmung?“

Draco schüttelte den Kopf, hob die Hand und holte aus. Kurz vor Cedrics Wange stoppte er aber und seufzte. „Wie… Wie kannst du das machen?“ Als Cedric seinen Blick suchte, kniff Draco die Augen zusammen, legte die Hand auf Cedrics Wange und versuchte wieder zu Atem zu kommen. „Ich dachte, er bringt dich um…“, hauchte er. „Ich dachte, er bringt dich hier vor allen Leuten um und du willst…“ Draco wusste nicht, warum mit einem Mal dicke Tränen über seine Wangen liefen. Schnell vergrub er das Gesicht in den Händen.

„…eine Umarmung“, sagte Cedric einfühlsam und zog Draco an sich. „Das brauchst du jetzt auch. Was ist los? Hm?“ Behutsam streichelte er über Dracos Hinterkopf, solange, bis der die Hände herunternahm und sich an Cedrics Rücken festklammerte, die Tränen an Cedrics Hemd abwischend. Das war ihm so peinlich. Er heulte mitten auf dem Bahnsteig Cedric voll, nachdem der sich todesmutig bei Lucius eingeschleimt hatte. Draco überlegte ernsthaft einen Moment, ob er nicht das Kind von Narzissas lesbischer Affäre sei. Sowas wie er hatte den Namen Malfoy gar nicht verdient.

„Du kennst meinen Vater nicht“, presste Draco hervor. „Er hätte… Er hätte dich… Das kannst du nicht machen. Du darfst nicht kommen. Vater plant nur… irgendwas. Er wird dich umbringen, wetten? Cedric… Das ganze Turnier ist… ist schon so gefährlich und ich… Cedric, ich hab Angst um dich.“ Vorsichtig schaute Draco auf. Cedric lächelte ihn glücklich an, was Draco schon wieder sauer aufschnauben ließ. „Mach dich nicht lustig.“

Cedric grinste glatt noch breiter, wofür Draco ihm gegen die Brust schlug. „Du bist niedlich, wenn du dich sorgst“, sagte Cedric und fuhr Dracos durchs Haar. „Mit roten, tränenverschmierten Wangen…“

„Sadist“, schnaubte Draco und schaute beschämt weg. „Ich…“

„Hey, hör mal.“ Cedric brachte Draco wieder dazu ihn anzusehen. „Dein Vater ist nichts gegen einen Drachen. Und der Drache ist in diesem Fall eine Metapher.“ Angestrengt seufzte der Hufflepuff.

„Du hältst mich für anstrengend?“, zischte Draco. Cedric schaute ihn verblüfft an. „Was? Hältst du mich für einen dieser Menschen, die nicht wissen, was ihr Name bedeutet? Früher hat mein Vater mich als seinen kleinen Drachen bezeichnet.“ Cedric gluckste. „Was nicht heißen soll, dass mein Vater besonders humorvoll veranlagt ist. Er ist nur nicht… sonderlich einfallsreich. Und er ist…“ …gefährlich…

„Draco, ich hab deinem Vater nur ein paar furchtbar logische Fakten präsentiert, warum ich das einzig richtige für dich bin“, sagte Cedric. Draco überhörte das Bisschen Sarkasmus, so ungewohnt aus Cedrics Mund, fast. „Aber die werde ich dir nicht sagen, weil mein kleiner Drache dann… blindlings vor den Zug springen wird.“

Draco bereute schon, dass er das mit dem Drachen erwähnt hatte. Cedric würde ihn jetzt vielleicht nicht Zuckermäuschen nennen, aber eigentlich konnte er auf Spitznamen jeglicher Art verzichten.

„Aber wenn dein Vater dir davon erzählt, dann kannst du dir sicher sein, dass ich das verdammt ernst meine.“ Damit zog Cedric Draco an den Schultern hoch zu sich und küsste ihn, als würde er ihn nie wieder sehen dürfen. Draco konnte kaum selbst stehen, als Cedric ihn losließ. Er versuchte zu Atem zu kommen, aber Cedrics Anblick raubte ihm den sofort wieder. Irgendetwas war besonders an diesen Worten. Es fühlte sich besser, als „ich liebe dich“ an und Draco würde niemals vergessen, was für ein Feuer Cedrics Geständnis in ihm entfacht hatte…

„Ich will nicht, dass Vater mir das sagt“, wisperte Draco. „Sag du’s mir.“

Cedric lächelte. „Später vielleicht. Dann hast du was, auf das du dich freuen kannst.“ Schmollend schob Draco die Unterlippe vor, aber Cedric schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Wir…“

„Ced!“

Angesprochener grinste breit, legte Draco einen Arm um die Schulter und drehte ihn mit sich herum. „Dad! Ich hätte doch apparieren können. Aber dann kannst du Draco kennenlernen…“

Allerdings schaute Mr. Diggory nicht wirklich begeistert aus. Eher vermittelte er Draco das Gefühl, ihm würde gleich ein Spazierstock mit Schlangenkopf gegen die Brust gehauen werden. Sich durch das kurze, stoppelige Haar fahrend seufzte Mr. Diggory auf und klopfte seinem Sohn fest auf die Schulter.

„Aha…“, machte er. Jeglicher Enthusiasmus war wohl gerade vor den Zug gesprungen. Cedric störte sich da wenig dran und schenkte seinem Vater einen eindeutigen Blick, bevor er auf Draco deutete. Erneut seufzend streckte Mr. Diggory die Hand aus. „Malfoy Junior, ja?“

„Mr. Diggory“, grüßte Draco und schlug ein. Er bereute es sofort. Cedrics Vater zerquetschte ihm fast die Hand und schüttelte sie so heftig, dass Draco glaubte, ihm würde der Arm abgerissen werden.

„So, Ced“, schwenkte Mr. Diggory wieder zu seinem Sohn und strahlte ihn an. „Was ist aus der kleinen Französin geworden? Der Weihnachtsball.“

Draco hob verwirrt die Augenbraue. Hallo? Er war hier auch noch, ja? Der unheimlich attraktive Freund von Cedric Diggory! Dafür kam man sogar in die Hexenwoche.

„Äh, Dad…“ Cedric ließ Draco los um mit den Händen komisch herumwedeln zu können. „Fleur und ich sind nur Freunde. So wie Viktor und ich. Harry grenzt sich ein bisschen aus, aber das könnte am Altersunterschied liegen… Vielleicht auch daran, dass er sich ins Turnier geschlichen hat.“ Draco stupste Cedric in die Seite. „Wie dem auch sei. Möchtest du Draco nicht etwas mehr Beachtung schenken?“ Draco staunte schon wieder. Was hatte er nur aus Cedric gemacht, dass er so frech wurde? Cool…

Mr. Diggory musterte Draco einen ewigscheinenden Moment. „Nein.“

Cedric mochte aussehen, als hätte man ihn geschlagen, aber Draco fühlte sich so.

„Deine Mutter freut sich für uns beide, dass du jemanden… gefunden hast“, fügte Mr. Diggory hinzu. „Können wir denn dann…“

„Nein“, sagte Cedric. Ihm schien diese Aussage für den Anfang zu reichen. „Meine Pläne haben sich geändert. Besprechen wir das kurz?“ Mr. Diggory nickte schulterzuckend. „Draco? Wir sehen uns heute Abend, ja? Bis dann.“ Zum Abschied gab Cedric Draco einen kurzen Kuss. Sein Vater wandte sich ab. Draco ebenfalls. Na ja, was hatte er denn bitte erwartet? Das er gleich mit überschwänglicher Freude begrüßt werden würde? Gut, sowas in der Art hätte er schon begrüßt, aber er hatte auch gedacht, dass Lucius Cedric umbringen würde… Wunderte ihn immer noch, dass dem nicht so war.

„Bis dann“, murmelte Draco mehr zu sich selbst und starrte auf den Boden. Und jetzt? Erst einmal schaute er sich nach Lucius um, der von Black vollgelabert wurde. „Na, toll…“ Potter und Ronald schienen nicht minder begeistert zu sein, als Draco sich neben sie stellte.

„…als du mir deinen Schläger an den Kopf…“

„Potter, was redet dein Pate mit meinen Vater?“, raunte Draco, das merkwürdige Gespann musternd. Lucius verdrehte gerade gekonnt die Augen.

„Keine Ahnung“, seufzte Potter. „Nimm ihn doch einfach mit.“

„Nimm du doch deinen Paten mit!“, schnaubte Draco.

„Er wollte nochmal mit dir reden“, raunte Harry. Eingeschnappt verschränkte er die Arme vor der Brust, als Ron sich an ihm vorbeilehnte um Draco anzusprechen. Browny, seine Ratte, streichelte er in einer Hand.

„Wusste gar nicht, dass dein Vater und Sirius gemeinsame Erinnerungen haben“, sagte er. „Wusste auch nicht, dass Lucius Malfoy sich mal dazu herabgelassen hat, Quidditch zu spielen.“

„Pah!“ Nun war es an Draco die Arme zu verschränken. „Dein eingeschränktes Blickfeld wird dir die Sicht auf diverse Siegesplaketten im Trophäenschrank wohl genommen haben, Wiesel.“

Ronald schüttelte den Kopf. „Ich hab die mal alle poliert. Hätt ich doch gesehen, wenn da was bei gewesen wäre.“ Er gluckste. „Vielleicht war er genauso mies, wie du.“

„Ach?“ Draco verzog die Mundwinkel. „Ich hab aber Beweisbilder! Mein Vater war der beste Treiber, den Hogwarts je gesehen hat…“

„Hast du dein Talent darin von ihm?“, fragte Ronald grinsend. Potter verdrehte genervt die Augen. „Fred steht auf dich, seit er das mit dem Schlagholz… letztes oder vorletztes Jahr gesehen hat.“

„Vorletztes“, meinte Draco. Er versuchte seinen Vater auf sich aufmerksam zu machen, aber der war damit beschäftigt Black zusammenzustauchen. „Kannst du deinem Bruder dann sagen, dass ich kein Interesse habe und er mich mal in Ruhe lassen soll? Immerhin hab ich dir eine süße, kleine Ratte geschenkt.“

„Schleimer…“, murmelte Potter. Draco ignorierte ihn. Ronald ebenfalls.

„Und Malfoy, wie is‘ es so, schwul zu sein?“ Das Wiesel lachte hohl und versuchte seine roten Ohren zu verbergen, indem er Browny auf seine Schulter setzte und sich an die Ratte schmiegte. Igitt…

„Das geht dich nichts an, Wiesel“, zischte Draco, langsam errötend. Er war doch nicht schwul, oder? Nicht wirklich, oder? Hilfesuchend schaute er zu seinem Vater, der ihn jetzt endlich bemerkte, Black piekte und seinen Sohn schnell – außerdem sehr grob – am Arm fasste.

„Wir gehen…“

„Nein!“, hielt Black ihn zurück und packte Lucius an der Kapuze. Dracos Vater würgte und hustete los, als Black ihn fast erdrosselte. „Ich lad euch zum Essen ein!“ Black versuchte sich an einem Hundeblick. „Komm schon. Die Kinder haben Hunger. Ich auch…“

„Du zählst als Kind…“, murmelte Draco undeutlich.

„Draco hat keinen Hunger“, keuchte Lucius und rieb sich die Kehle. „Oder Draco?“

„Natürlich, Vater“, sagte Draco.

Black seufzte enttäuscht auf und schaute Draco bettelnd an. Draco verdrehte die Augen und schaute wiederum seinen Vater bettelnd an.

„Ein bisschen schon“, sagte er leise. „Vielleicht können wir ja doch etwas mit Cousin Sirius essen gehen.“

Sirius strahlte von einem Ohr zum anderen, packte Draco kurzerhand von hinten an den Schultern und drückte ihm einen fetten Schmatzer auf den Scheitel. Draco erschauderte, Potter schaute nicht minder angewidert, wie Lucius und Ronald fand das Ganze wohl ziemlich amüsant.

„Wunderbar!“, sagte Sirius. Für ihn war Dracos Wort wohl Gesetz und für Lucius war der flehende Ausdruck in Dracos Augen Gesetz. Vielleicht sogar mehr, wenn er ihm dafür sogar Cedric Diggory erlaubte…

Entweder konnte Cedric sehr überzeugend sein, oder Lucius war zu vernarrt in seinen einzigen Sohn.

~*~

„Und dann meinte Moony, dass ein kleiner Kuss schon zu viel gewesen sei und hat das arme Mädchen abserviert.“

„Jaah, Percy hat uns alle damit gequält, dass Penny zu ihm zurückgekommen sei. Er saß doch in der Jury bei der zweiten Aufgabe… Ich bin ihn gar nicht mehr losgeworden.“

„Eigentlich ist es deswegen ganz gut, dass Harry die Ferien bei euch verbringt. Remus kommt nicht aus seinem Zimmer und bläst Trübsal. Ich glaube, er vermisst vor allem die gemeinsamen Stunden unten in meinem Keller, wo er mit Penny merkwürdigen Schleim zusammengebraut hat.“

„Sirius, da ist ein Haar in meinem Essen…“

„Oh, ich glaube, das gehört mir…“

Synchron seufzte Draco mit seinem Vater auf.

„Ich hasse Blacks große Klappe“, murmelte Lucius und schaute sich gelangweilt im Tropfenden Kessel um.

Draco schmunzelte, klopfte nicht minder gelangweilt auf der Tischplatte herum und lauschte weiter Blacks furchtbar interessantem Leben. Merkwürdigerweise schien sein Ex-Hund seinen Egoismus dann mal herunter zu schrauben, denn er redete bis jetzt nur über den lüsternen Professor, der sich an seiner ehemaligen Schülerin vergangen hatte.

„Was hast du gesagt, Lucius?“, fragte Black gerade.

Lucius räusperte sich. „Ich sagte, wärest du eine Wurst, Black, würdest du bei den Unmengen an Essen, das du in dich hineinstopfst, platzen.“

Draco konnte das Lachen weitaus besser unterdrücken, als es Ronald nicht gelang. Ein Weasley der über einen „Witz“ eines Malfoys lachte… Das war schon fast selbst ein Witz.

„Hm, jaah… Im Gegensatz zu dir neige ich eben nicht zum Fett werden“, gab Black grinsend zurück. „So… Draco, mein Herz, bist du sicher, dass du –“

„Black, dein Verhalten… Auftreten gegenüber meinem Sohn passt mir gar nicht“, sagte Lucius bedrohlich leise.

Black blinzelte unschuldig. „Ich glaube, ich höre in der Hinsicht eher auf Narzissa, als auf dich.“ Er wandte sich wieder Draco zu und schob ihm ein Stückchen Brot hin, das Potter sich schnappte, als Draco es nicht beachtete. „Falls ich mir überhaupt von irgendwem Vorschriften machen lasse. Harry, lass dich nie von deiner Meinung abbringen, sowas lassen nur Krümel wie Kevin mit sich machen.“

„Cedric scheint mir mehr ein Idealist zu sein.“ Draco warf seinem Vater einen skeptischen Blick zu. Hatte Lucius gerade ernsthaft Cedric verteidigt? Fand er ihn am Ende wirklich ansatzweise sympathisch? Wäre bei jemanden wie Cedric Diggory nachzuvollziehen, oder?

„Passt nicht sonderlich gut zu einem Slytherin, ja?“ Black grinste steif.

„Sagte der personifizierte Egoismus“, murmelte Draco und wurde dafür von seinem Vater gepiekt.

„Achte auf deine Worte, Draco.“

„Ja, Malfoy. Beleidige nicht meinen Paten“, zischte Potter ihn an. Draco verdrehte die Augen. Das Potter sich immer so aufspielen musste. Gut, dann hatte er eben einen Paten. Draco hatte auch einen und gerade viel ihm ein, dass er Severus‘ Geburtstag vergessen hatte, aber da machte der sich ja eh nichts draus.

„Würde ich nie im Leben. Oder, Cousin Sirius?“ Süßlich lächelte Draco Potters Paten an und bekam dafür ein breites Grinsen zu sehen.

„Jaah…“ Sich hastig räuspernd schüttelte Black den Kopf, als wäre er eben noch ganz woanders mit den Gedanken gewesen. „Ja, klar. Das ist… äh, unser Ding, Harry.“

„Ihr habt ein… Ding?“ Potter schüttelte fassungslos den Kopf. „Mein Pate hat ein Ding mit Malfoy…“

„Na, na, na, Mr. Potter. Wollen wir jetzt mit Vorurteilen anfangen?“, mischte Lucius sich in Potters Monolog ein.

„Ich geh mal kurz…“ Draco stand kopfschüttelnd auf, als man ihm eh nicht zuhörte und schlüpfte zwischen den Tischen im Tropfenden Kessel hindurch. Irgendwas musste mit Vater nicht stimmen. Alleine schon das er sich in den Tropfenden Kessel – der wirklich tropfte, wie Draco im Waschraum bemerkte – bequemte… Draco schüttelte den Kopf, griff sich ein Handtuch und trocknete sich die nassen Hände. Okay, warum sollte er Lucius‘ Verhalten aber in Frage stellen, wenn für ihn dabei nur Gutes rauskam? Eigentlich lief gerade alles gut. Fast zu gut…

Draco drehte sich herum und bemerkte in der hinteren Ecke neben dem Waschbecken einen Schatten. Neugierig geworden trat er näher und musterte den wurmartigen Schwanz der Ratte. Der toten Ratte.

Draco schluckte, seine Hände begannen zu zittern und wieder nass zu werden. Er sah doch ständig Ratten. Jeder zweite in Hogwarts hatte eine. Aber keine tote… Keine, die bei Draco Nervenflattern verursachte.

Sich auf die Lippe beißend trat er einen Schritt zurück und wollte sich umdrehen, kriegte plötzlich aber keinen Fuß mehr vom Boden. Die Wände schienen plötzlich immer näher zu kommen und ein Surren breitete sich in Dracos Schädel aus, weshalb er sich die Hände gegen die Ohren presste.

Er hasste es, wenn das passierte. Meistens nachts, wenn er einen Alptraum gehabt hatte, aber dann war er nicht allein im Schlafsaal. Zur Not konnte er immer Crabbe und Goyle wecken und sie dazu verdonnern irgendwas mit ihm zu machen, sei es nur Karten zu spielen.

Eine Hand legte sich auf seine Schulter und Draco fuhr herum, drückte sofort die Wirbelsäule durch, als er seinen Vater erkannte. Langsam nahm er die Hände von den Ohren und lächelte verkrampft.

„Was hast du solange gemacht, Draco?“, fragte er und schüttelte missbilligend den Kopf. Sein Blick fiel auf das tote Tier und er verzog die Mundwinkel. „Ich wusste, wir hätten nicht herkommen… Oh…“ Anscheinend fiel ihm gerade ein, dass sein Sohn ja ein klitzekleines, kaum nennenswertes Rattentrauma hatte. „Draco… Komm wieder raus, wir essen zu Ende und dann gehen wir nach Hause.“ Er fasste Draco am Oberarm und wollte ihn hinter sich herziehen, aber der jüngste Malfoy bekam keinen Fuß vor den anderen. Lucius verschränkte die Arme vor der Brust und kratzte sich mit dem Schlangenkopf seines Stockes unterm Kinn, während er Draco von oben bis unten musterte. Anscheinend war er mit der Situation überfordert.

„Tut mir Leid, Vater“, sagte Draco leise. „Gib mir einfach eine Minute.“

„Eine Minute mit der toten Ratte?“

Draco senkte den Blick.

„Draco, ich hoffe du weißt, dass es in Ordnung ist, wenn du… Angst hast.“ Lucius hob das Kinn seines Sohnes. „Und glaube nicht, ich würde vergessen, dass Black daran Schuld ist. Er wird dafür zahlen, Potter wird dafür zahlen... Schon bald. Du bist mein Sohn, Draco. Ein Malfoy. Du bist stark und wirst dich von sowas nicht unterkriegen lassen.“

Draco nickte und versuchte sich an einem ehrlichen Lächeln, als Lucius ihm die Wange tätschelte.

„Ich liebe dich, Draco.“

Augenblicklich wich jedes Lächeln aus Dracos Gesicht und er starrte seinen Vater verblüfft an.

„Ich sollte dir das öfter sagen und vor allem nicht in… einer Toilette.“ Lucius schaute sich angewidert um und schüttelte den Kopf. Draco schniefte auf, bevor er sich seinem Vater um den Hals warf. Der Spazierstock fiel dem überraschten Lucius aus der Hand, als er seinen Sohn festhalten musste.

„Ich liebe dich auch, Daddy…“, schniefte Draco, das Gesicht fest gegen Lucius‘ Schulter drückend.

Unbeholfen tätschelte sein Vater ihm den Rücken. „Du hast mich zuletzt mit vier Daddy genannt.“

„Du hast mir nie gesagt, dass du…“ Draco schniefte erneut.

„Ich dachte, du weißt das…“, murmelte Lucius und seufzte auf. „Jetzt fang nicht an zu weinen. Draco? Wehe dir.“

~*~

„Ron? Ron! Hab ich richtig gehört?“ Harry rückte näher an den Türspalt.

Ron nickte langsam. „Inzest“, hauchte er. „Wenn ich das Fred…“

„Nein!“ Sirius hatte sich zwischen sie gehockt und starrte die Tür an, wischte sich eine imaginäre Träne aus den Augenwinkeln. „Das ist das wunderschöne Happy End, in welchem Draco versteht, dass er doch nicht ungeliebt in seiner Familie ist und endlich glücklich werden kann.“

Harry starrte ihn an, als sei er verrückt geworden.

„Hach, ich freu mich so für mein Herz“, seufzte Sirius. „Lucius hat seine Lektion gelernt. Draco bekommt kein Drama, Kevin wird nicht gekillt und Sirius braucht was Süßes. Gehen wir in den Honigtopf?“

„Au, ja!“ Ron strahlte sofort, die Gedanken schon bei dicken Schokoriegeln.

„Äh…“ Harry schüttelte verwirrt den Kopf. „Wir sind in der Winkelgasse. Der Honigtopf ist in Hogsmeade.“

„Flohen oder wollt ihr euch an meine Arme klammern? Ich hab’s Apparieren geübt.“ Sirius wackelte mit den Augenbrauen. „Auf jeden Fall müssen wir Remus Schokolade besorgen… Der hat kein Happy End bekommen.“

Harry schüttelte weiter den Kopf. In was für einem Film war er hier nur gelandet?


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Ich habe diese Bücher für mich selbst geschrieben. Was passiert ist, ist ein Schock für mich. Ich dachte mir, dass die Bücher vielleicht drei Menschen gefallen werden, neben mir meiner Schwester und, vielleicht, meiner Tochter.
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