Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Carried By The Wind - Von falschen Ratschlägen und Verwechslungen

von Dr. S

„Du hast da einen Strich vergessen. Dann heißt es… Ich lese Niffler?“ Cedric fuhr sich durch die Haare und klopfte nachdenklich auf dem Tisch herum.

Draco saß ihm gegenüber in der Bibliothek und verzweifelte gerade wunderbar an Alte Runen. Cedric war so freundlich gewesen, ihm seine Hilfe anzubieten. Ob das am Ende so eine gute Idee gewesen war, sollte jemand anderes entscheiden. „Wer hat jetzt in Runen nicht aufgepasst?“, gab Draco zurück. Ungeduldig tippte er mit den Zehen auf dem Boden herum und erwischte dabei ab und an Cedrics Fuß, was den nicht weiter interessierte.

„Ich hab meine Tabelle nicht dabei und deine ist so unübersichtlich…“, murmelte der Champion, der eigentlich Champion-Arbeit hatte verrichten wollen. Immerhin war morgen die zweite Aufgabe und Cedric verriet Draco natürlich immer noch nichts. Als ob er ernsthaft zu Potter rennen würde und dem das sagen würde. Der saß übrigens zwei Reihen hinter ihnen und brütete mit Wiesel und Hamster über sehr merkwürdigen Büchern.

„Meine Tabelle ist nicht unübersichtlich!“, regte Draco sich auf. Für die Lautstärke bekam er ein zischendes „Scht!“ von Madam Pince zu hören. „Dein Kopf ist einfach mit Stroh gefüllt, wenn du das mit „Ich lese Niffler“ übersetzt. Das ergibt doch gar keinen Sinn… Egal wie viele Striche ich über dieses… Ding setze!“

Cedric zuckte mit den Schultern. „Vielleicht hast du’s falsch abgeschrieben?“

„Sicher nicht“, schnappte Draco beleidigt. „Professor Babbling hat ne Sauklaue.“

„Hm… Auch wieder wahr…“, grinste Cedric. „Nicht grad geeignet für den Beruf…“

„Hätte Heilerin werden sollen, was?“

„Lenk nicht ab.“ Cedric schob ihm das Pergament mit Dracos Übersetzungen wieder hin. „Weitermachen.“

Mit den Augen rollend kapitulierte Draco und durchblätterte sein staubiges Lexikon.

„Wenn du deinen ZAG in dem Fach schaffen willst, müssen wir aber noch einiges tun“, seufzte Cedric, als hätte er hier Neville Longbottom für Zaubertränke-Nachhilfe sitzen!

„Nicht ausfallend werden, Diggory“, schnaubte Draco. „Du bist so fies in letzter Zeit, das bricht mir das Herz. Frustrierte Champions sind eben keine gute Gesellschaft.“

Cedric zog die Augenbrauen zusammen. „Ich bin nicht frustriert.“

„Jaah, nur zu blöd um… Aua! Hast du mich getreten? Hast du es ernsthaft gewagt mich zu treten?“, hauchte Draco geschockt. Cedric verdrehte die Augen und versteckte sich hinter seinem fetten Wälzer mit so verschnörkelter Schrift, dass man sie kaum lesen konnte. „Macho.“

„Was?“ Cedric knallte das Buch auf den Tisch. „Ich bin kein Macho!“

Skeptisch hob Draco eine Augenbraue und wandte sich äußerst interessiert seinem Lexikon zu. „Dann bleiben wir eben beim Schönling…“, murmelte er so leise, dass Cedric es nur verstehen würde, wenn er es verstehen wollte. Wollte er anscheinend.

„Ich bin kein Schönling!“, war seine sehr einfallsreiche Antwort.

Draco schmunzelte und räusperte sich. „Dafür hattest du aber ganz schön Angst um dein Gesicht, als es angekokelt wurde“, sagte er hämisch grinsend und lauschte genüsslich Cedrics Schnauben.

„Wer hat hier denn fast angefangen zu heulen, als ich… angekokelt wurde?“, gab er zurück.

Schlagartig wurde Draco rot. „Tu mal nicht so…“, nuschelte er. „Stehst du doch drauf, wenn ich kurz vorm Heulen bin. Deswegen hast du mich doch erst umgerannt, im Regen damals.“

„Jaah, es war überdeutlich, dass du geweint hast und ich konnte rotgeschwollenen Augen noch nie widerstehen“, sagte Cedric und grinste.

Draco stutzte und legte den Kopf schief. Ãœbte er wirklich weiterhin irgendeinen Einfluss auf den Hufflepuff aus oder war das gar kein Sarkasmus gewesen? Ein sarkastischer Cedric?

„Was schaust du so?“ Cedric lugte über seine Schulter. „Schwebt die Graue Dame hier herum? Macht sie öfter mal… So ein Klischee, wegen Ravenclaws und Bibliothek, du verstehst?“

„Ced, bist du nervös?“ Mit der Adlerfeder kratzte Draco sich am Kinn und musterte sein Gegenüber genauestens. Es musste einen Grund für dieses doch recht merkwürdige Verhalten geben.

„Ich? Iwo!“

„I-was?“

„Iwo…“

„Was willst du von mir, Diggory?“ Draco legte den Kopf schief und machte eine verständnislose Handbewegung.

Cedric schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Vergiss es…“

„Wenn du mir was über das Rätsel –“

Mit einer Handbewegung schnitt Cedric ihm das Wort ab. „Hatten wir doch oft genug. Ich soll das alleine machen, bin fast fertig und werde dir kein Sterbenswörtchen verraten, ja?“

Draco rollte mit den Augen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Potters Freunde helfen ihm. Sind wir keine Freunde? Darf ich dir nicht helfen?“

„Und was willst du dafür?“

„Wie kommst du darauf, dass ich was dafür will?!“, schnaubte Draco empört.

„Na ja…“ Cedric musterte ihn einen Moment. „Slytherin? Malfoy? Du wolltest sogar was dafür, als du mir etwas zu Essen mitgebracht hattest.“

Draco räusperte sich, den Rotschimmer auf seinen Wangen ignorierend. „Wenn du einen klitzekleinen Kuss so schlimm findest, dann tret ich den Hauselfen eben nie wieder in den Hintern, damit sie dir was kochen. Du isst zu wenig, weil du nur in der Bibliothek hängst und hier darf man nicht essen.“ Draco ließ sich einen Moment mustern und schnaubte dann. „Was? Dann sorge ich mich halt. Alleine kannst du doch nicht auf dich aufpassen!“

Cedric lachte auf und ließ Draco so noch röter werden. „Mach deine Aufgaben.“ Er tippte gegen Dracos Lexikon und vergrub die Nase wieder hinter seinem Buch.

„Ich…“

„Malfoy?“, sprach ihn jemand an. Draco schaute über die Schulter und musterte die Weasley-Zwillinge. „Mitkommen.“

„Was?“ Draco verzog die Mundwinkel und schüttelte den Kopf. „Ihr könnt mich mal. Geht Potter verschleppen.“

„Professor McGonagall hat uns gesagt, wir sollen dich holen. Können wir ja nichts für“, sagte einer der Zwillinge und der andere zuckte für ihn mit den Schultern.

Draco zog die Augenbrauen zusammen und schaute Cedric fragend an, der aber nur ratlos den Kopf schüttelte. „Ich hab ihm nicht geholfen! Wieso will sie mich sprechen?“, fragte Draco verwirrt.

„Wir haben keine Ahnung, Junge. Jetzt beweg deinen Hintern oder wir tragen dich“, sagte Zwilling eins, während Zwilling zwei Draco am Kragen packte.

„Ich kann alleine gehen!“, schnauzte Draco sauer und machte sich los. „Bis dann, Ced.“ Er winkte und verdrehte die Augen, als die Weasleys pfeifen mussten. Cedric lächelte ihm kurz zu und verschwand schnell wieder hinter seinem Buch.

„Und hat Cedric das Rätsel schon gelöst?“, fragte Fred oder George Draco, der erneut die Augen verdrehte.

„Keine Ahnung. Wir reden da nicht drüber“, sagte er wahrheitsgetreu und beschleunigte seine Schritte. Er wollte schnell wissen, was die McGonagall von ihm wollte und dann zu Cedric zurück. Der konnte sagen, was er wollte, er war nervös und brauchte Beistand. Ob die ihn bestrafen wollte, weil er mit Cedric in der Bibliothek arbeitete? Dachten sie, er würde ihm helfen, so wie Wiesel und Hamster Potter?

„Nicht so schnell, Kleiner!“

„Du hast es aber eilig wieder die Matratze zu spie–“

„Fred!“

Draco blieb abrupt stehen, während George seinem Bruder auf den Mund schlug, damit der die Klappe hielt. „Matratze?“ Den Kopf schüttelnd drehte Draco sich herum und verzog misstrauisch das Gesicht. Fred versuchte Georges Arm herunterzubekommen, während er sich irgendetwas ins Ohr zischen lassen musste. „Ihr wart das? In Hogsmeade?“

„Das ist Jahre her, Mal–“

„Fred!“

Draco wich leicht zurück. „Ihr verdammten Bastarde. Das war nicht lustig. Ihr seid ohnehin nicht lustig und mich dann auf offener Straße begrabbeln? Schon mal dran gedacht, dass mir das ein lebenslanges Trauma hätte verpassen können?“

„Hat es doch nicht!“ Fred machte sich mit einer Drehung los und schlitterte zu Draco, der angesäuert die Arme vor der Brust verschränkte. „Und es hat dich nicht daran gehindert dich durchliegen zu lassen, was?“ Schnaubend schüttelte Draco die Hand ab, welche Fred auf seine Schulter legte. „Oder schon genug von Diggory. Er ist so frustriert in letzter Zeit.“

„Hat neulich in Zaubertränke seinen Kessel schmelzen lassen“, fügte George hinzu, drehte seinem Bruder aber den Rücken zu. „Und das wo Snape ihn eh auf dem Schirm hatte.“

„Was…“ Draco bekam jetzt beide Hände auf die Schultern gelegt und wurde von Fred nach hinten gedrückt. „Hallo? Fass mich nicht an, Wiesel! Ich brauche keine Entschuldigung von sowas wie… Ungh!“ Draco sackte ein Stück an der Wand, gegen die er gepresst wurde, herunter. Mit den Füßen scharrend versuchte er sich wieder aufzurichten, aber der bescheuerte Weasley hielt ihn auf einer unvorteilhaften Höhe. Draco rechnete fest damit muggelartig zusammengeschlagen zu werden.

„Ich finde dich süß, Malfoy. Was sagst du dazu?“ Breit grinsend rückte Fred näher, amüsiert glucksend, als Draco ihn entsetzt anstarrte.

„Was?!“

„Hah! Das sind drei Sickel für mich, George!“, gluckste Fred, bevor er die Augen schloss und sich vorlehnte.

Draco sträubte sich augenblicklich gegen den festen Griff, aber Weasley war wohl nicht umsonst Treiber, bei solchen Armen. „Ich mag dich nicht! Geh weg!“, presste er hervor.

Fred prustete ihm gegen die Lippen. „Ich dich auch nicht, aber du bist niedlich und… wow, dieser Schlag den du drauf hast. Unglaublich, die halbe Tribüne wegzuhauen…“

„Lass. Mich. Los!“ Draco warf einen hilfesuchenden Blick zum anderen Weasley, aber der starrte lieber die Wand an. Schluckend versuchte Draco erneut Cedrics Jahrgangskollegen abzuschütteln. Das wurde ihm unheimlich. Nein, es war ihm bereits unheimlich. McGonagalls Büro war doch gleich um die Ecke, er konnte einfach… austreten, Weasley die Möglichkeit nehmen jemals Kinder zu bekommen und laufen! Zu Cedric. So merkte er gerade wie groß der Unterschied war, wenn sein Freund ihn berührte. Jede kleine Berührung von Cedric drückte seine Zuneigung aus und das hier war… einfach nur widerlich.

„Ich will doch nur mal…“

„Fred, lass ihn doch. Anscheinend ist er gar keine Matratze.“

Wirklich? Draco hätte fast gelacht. Hielt man ihn für einen sich rumvögelnden Slytherin?! Wie kam man denn bitte da drauf?

„Ach, der tut doch nur so unschuldig. Das verbindet ihn mit Diggory.“

„Halt die Klappe, Weasley!“, schnauzte Draco und hob das Knie, rammte es direkt zwischen Freds Beine. „Cedric tut nicht unschuldig! Beleidigt ihn noch einmal und ihr werdet mich auf Knien anflehen in die morsche Hütte, die ihr euer Zuhause nennt zurückkehren zu können!“ Er trat den sich krümmenden Zwilling nochmal vors Schienenbein. „Und meine Füße können auch ohne Schlagholz schmerzhaft werden.“

Er warf dem „guten“ Zwilling noch einen ärgerlichen Blick zu und verschwand um die Ecke, hoffend, dass er den kleinen Funken Dracomanie ausgetreten hatte…

Professor McGonagall erwartete ihn in ihrem Büro. Draco schaute sich verwirrt um, nickte Cho Chang zu, die neben einem kleinen Mädchen mit silberblondem Haar stand und ihn irgendwie an die blöde, französische Kuh erinnerte.

„Wir warten noch auf jemanden“, sagte Professor McGonagall und musterte die Anwesenden. „Jetzt hören Sie auf zu zittern, Mr. Malfoy, es passiert Ihnen nichts.“

Draco ballte die Hände zu Fäusten und verdrehte die Augen. Musste die ihn ansprechen, als wäre er gerade kurz davor zusammenzuklappen.

Es klopfte und auf das „Herein“ von McGonagall trat Dumbledore ein, einen Besen tragend. Dracos Augen schwollen an. Wieso hatte Dumbledore einen Feuerblitz?! Sachen gab’s…

„Ah, es sind bereits alle versammelt“, sagte er lächelnd und schloss die Tür hinter sich, bevor er in die Runde strahlte. „Sie dürfen sich glücklich schätzen, meine Damen.“ Draco räusperte sich. „Und Mr. Malfoy, Entschuldigung.“ Den Feuerblitz legte Dumbledore auf McGonagalls Schreibtisch. „So, was machen Sie also hier? Es geht um die morgige zweite Aufgabe. Jeder von Ihnen ist für einen der Champions abgeholt worden und…“

„Moment. Aber wir sind nur drei“, sagte Draco mit heruntergezogenen Mundwinkeln. Jetzt musste er auch noch was machen? Na ja, wenn er Cedric so helfen konnte, dann würde er sich zumindest anstrengend.

„Ja, für Mr. Krum haben wir seinen überalles geliebten Feuerblitz“, gluckste Dumbledore und streichelte den Besenstil. „Äußerst gut gepflegt, durchaus. Ich habe ihn zum Schloss probegeflogen. Jeder Besitzer ist zu beneiden. Wenn ich noch jünger…“

Professor McGonagall räusperte sich. „Direktor.“

„Oh, ja, Verzeihung.“ Dumbledore verknotete die Finger vor seinem Bauch und lächelte in die Runde. „Die Champions werden Sie vom Grunde des Schwarzen Sees holen.“

Draco riss die Augen weit auf, das kleine Mädchen zitterte eh die ganze Zeit und Chang keuchte auf.

„Ich kann nicht schwimmen!“, platzte es aus Draco raus. „Lassen Sie Cedric auch seinen Besen retten!“

„Es tut mir außerordentlich Leid, Mr. Malfoy, aber den Champions wurde das genommen, was Ihnen am Wichtigsten ist und das sind nun einmal Sie für Mr. Diggory“, sagte Dumbledore und lächelte noch breiter als Draco puterrot wurde. Nur Chang konnte seinen Farbton noch übertreffen. Der Feuerblitz surrte zufrieden.

Draco senkte den Blick. Er war wirklich das allerwichtigste für Cedric? Ein Lächeln schlich sich wie von selbst auf sein Gesicht. Das bedeutete ihm so unsagbar viel, dass er sogar auf dem Grund des Sees warten würde, um Cedric hinterher damit aufzuziehen.

„Haben Sie keine Angst. Sie werden schlafen und erst aufwachen, wenn Sie die Wasseroberfläche wieder erreicht haben“, beruhigte Dumbledore sie. „Der Rest von Ihnen kann schwimmen?“

Jetzt wurde Draco vor Scham rot und Chang musste auch noch kichern.

„Oh, ich denke, Mr. Diggory wird Sie schon an Land bekommen, Mr. Malfoy. Ansonsten sind wir ja auch noch da. Seien Sie einfach versichert, dass Ihnen gar nichts passieren kann“, sagte Dumbledore und zückte den Zauberstab. „Sie werden jetzt schlafen. Noch ein paar letzte Worte?“

Draco konnte nicht verhindern, dass er schwer schluckte, aber im Gegensatz zu Chang war er nicht so blöd und schüttelte den Kopf. Das war ja wohl ein Scherz gewesen, nicht wahr? Dumbledore jedenfalls lächelte amüsiert, schwang den Zauberstab und schon entschwand Draco ins Land der Träume.

~*~

Die Arme voll beladen mit Einkaufstüten trat Sirius die Haustür hinter sich zu und lud seinen Einkauf schnaufend in der Küche ab. Das Remus so ein Vielfraß war hatte er beinahe vergessen. Für die Osterferien musste er allerdings nicht Harry mit einplanen, der war bei den Weasleys eingeladen. Sirius würde sich also ein paar schöne Tage mit Remus machen und vielleicht mal die alten Zeiten aufleben lassen.

„Moony?“ Er horchte einen Moment, aber Remus schien nicht da zu sein. Schulterzuckend schnappte Sirius sich eine Tüte Chips und schlurfte ins Wohnzimmer. Sein Haus war zu groß, zu hellhörig und hatte nicht genug geheime Ecken, wo er seine Box mit Fotos verstecken könnte. Wenn die jemand fand, dann würde das ein ähnliches Drama geben, wie damals, als Draco in den Sachen seiner Mutter gewühlt hatte. Merlin, dass Narzissa immer noch an Lily zu hängen schien, war ihm um Weihnachten herum wieder mehr als deutlich geworden. Und er hatte gedacht… Sirius schüttelte den Kopf. So wie die beiden auseinander gegangen waren hätte er eben anderes erwartet.

Als er am Wohnzimmer vorbeilief, hörte er ein Geräusch und gluckste. Moony war wohl wieder beim Lesen auf der Couch eingeschlafen. Na, den würde er jetzt ordentlich erschrecken. Sirius schlüpfte breit grinsend in den Raum und war genauso schnell wieder draußen.

Remus…

…und…

…ein Mädchen?

Sirius schluckte. Hatte er gerade Remus Lupin knutschen sehen? Also, nicht wirklich knutschen… Aber… auf dem Weg dahin? Und nein, da störte er nicht bei. Alles, was er wollte war noch einen Blick ins Wohnzimmer und auf die Glückliche demnächst Mitbewohnerin werfen. Sirius schielte um die Ecke und legte den Kopf schief. Langes, blondes, zu einem Zopf geflochtenes Haar… der weiße Umhang sah nach Apotheke aus… das Schildchen konnte Sirius nicht lesen, aber er war ja intelligent und hatte es Remus gesagt! Miss Clearwater!

Sirius grinste und stürmte aus der Tür, wo er aus einer Pirouette heraus disapparierte. Er hastete von Hogsmeade aus zum Schloss hoch und fand Harry am See auf den Ländereien, allerdings alleine, die Knie angezogen und sehr deprimiert wirkend.

„Harry!“, kreischte Sirius mit hoher Stimme und erschreckte seinen Patensohn fast zu Tode. Er fuhr herum und starrte Sirius aus großen, grünen Augen an, bevor er erleichtert ausatmete.

„Sirius, was machst du denn hier? Dumbledore hat dir doch gesagt, dass du nicht so oft kommen sollst.“ Harry richtete sich auf und nahm Sirius die Tüte Chips ab, die der immer noch mit sich herumtrug. „Danke.“

„Remus hat ne Freundin! Remus hat ne Freundin!“ Sirius grinste breit und klatschte in die Hände. „Und sie produzieren kleine Moonys auf meiner Couch.“

Harry ließ die schönen Chips fallen und starrte Sirius entsetzt an. Dem fiel gerade auf, dass er das Bienchen und Blümchen Gespräch ja noch vor sich hatte…

„Da setz ich mich nie wieder drauf…“, murmelte Harry, starrte jetzt sehnsüchtig die Chips an und seufzte auf.

„Äh, ja…“ Sirius kratzte sich am Hinterkopf. „Und schon aufgeregt wegen morgen?“

„Ich hab das Rätsel immer noch nicht…“, murmelte Harry.

„Aber ich hab dir doch gesagt, dass es Meerisch ist“, sagte Sirius verwirrt.

„Ja, und hast du mir auch gesagt, wie ich eine Stunde unter Wasser überleben soll?“, schnaubte Harry und drehte sich eingeschnappt weg.

„Na ja, irgendwas solltest du auch selbst machen, nicht wahr?“, seufzte Sirius und schaute hoch zum Schloss. Ob Draco wohl ein angenehmeres Pläuschchen halten wollen würde? Ein kleines Lächeln schob sich auf Sirius‘ Züge. Ja, Champions brauchten jetzt ihre einsamer-Wolf-Phase und Draco würde traurig weinen. Sirius hatte ein Taschentuch dabei…

„Ich hab nur Angst dich wieder zu verlieren, Sirius…“, murmelte Harry, holte seinen Paten so aus Draco-braucht-Trost-Gedanken. „Weil… es mir doch was nehmen soll… und meine Familie will ich nicht wieder…“

„Hey, Harry!“ Sirius klopfte seinem Patenkind auf die Schulter. „Nimm das nicht zu ernst. Dumbledore wird nicht zulassen, dass irgendwer bei diesem Turnier in ernsthafte Gefahr gerät. Ich kenn den alten Bowling-Fan doch.“

Harry schaute ihn verwirrt an. „Du glaubst… Ich brauch das nicht so ernst nehmen?“

„Sitzt du deswegen ganz alleine hier?“, wollte Sirius wissen und seufzte, als Harry den Blick senkte. „Ach, Harry… Zerbrich dir mal dein Köpfchen nicht zu sehr.“ Er wuschelte durch die schwarzen Haare und zauberte dem jungen Gryffindor so ein Lächeln aufs Gesicht. „Oh, vielleicht doch… Geh wieder in die Bibliothek und finde raus, wie du das, was dir am Wichtigsten ist retten kannst.“

„Aber Diggory hockt da die ganze Zeit… mit Malfoy und…“ Harry schüttelte den Kopf, als Sirius den Mund öffnete. „Das Schloss solltest du wirklich nicht betreten. Eben hab ich Dumbledore dahin… fliegen sehen.“

„Was?“

„Jaah…“ Harry zuckte die Achseln. „Anscheinend kann er das… Aber er ist auch Dumbledore.“

„Trotzdem… merkwürdige Vorstellung.“ Sirius kratzte sich am Kopf. „Bestell Draco liebe Grüße von mir. Ich geh mich dann besaufen, weil ich so einsam bin und Remus jetzt keine Zeit mehr für mich haben wird.“

Harry gluckste etwas unsicher und schien Sirius einen guten Rat mit auf den Weg geben zu wollen, aber er machte sich doch lieber kopfschüttelnd davon, klettete sich an Moody, als der aus den Büschen auftauchte. Sirius winkte noch eine Weile, bevor er wirklich zurück nach Hogsmeade ging um sich volllaufen zu lassen.

~*~

Draco träumte von einer weitläufigen Wiese mit widerlich perfekten Blumen und ohne störende Insekten. Er saß in der Mitte, die Beine angezogen und die Hände nach hinten abgestützt, den Blick gen Himmel gerichtet, wo er die Wolken beobachtete. Hübsche, widerlich perfekte Wolken, dicht, weiß und bauchig. Er schloss die Augen, als ein warmer Sonnenstrahl sein Gesicht traf und als er sie wieder öffnete, schnappte er verzweifelt nach Luft.

Cedric hatte einen Arm um seine Hüfte geschlungen und strich ihm schnell das klitschnasse Haar aus der Stirn, sich vergewissernd, dass Draco wirklich nichts passiert war. „Alles okay?“, keuchte er geschafft.

Verzweifelt klammerte Draco sich an Cedric, fühlte wirklich nichts unter seinen Füßen und schlang deswegen schnell die Beine um Cedrics Hüfte, aus Angst sonst einfach unterzugehen. Der See war so schwarz und tief, da würde man ihn kein zweites Mal finden!

„Draco? Du musst… Deine Beine. Ich kann sonst nicht schwimmen“, raunte Cedric ihm zu. Draco verstand ihn kaum über das Gejubel und Geklatsche hinweg, das von der Tribüne, die auf Säulen immer Wasser stand, zu ihnen herüber drang. Noch ziemlich desorientiert fixierte Draco die Tribüne, ließ Cedric los und ging prompt unter. Gelächter war zu hören, als Cedric ihn wieder hochzog und mit Draco ans Ufer schwamm.

„Herzlichen Glückwunsch, Mr. Diggory! Sie sind der Zweite!“, gratulierte Bagman Cedric, als der aus dem Wasser kam, Draco an der Hand hinter sich herziehend. „Gehen Sie sich abtrocknen, bis Miss Delacour und Mr. Krum hier sind.“

„Nur Zweiter?“, keuchte Draco, als Cedric ihm ein graues, flauschiges Handtuch über den Kopf warf. Suchend schaute er sich um, als Cedric nickte. „Wer…“

„Harry war schneller. Myrte hat Wegweiser für ihn gespielt“, murmelte Cedric leicht angefressen. Er deutete über die Schulter, wo Potter auf einem Stein saß und…

„Moment mal.“ Draco wischte sich eine Alge aus dem Gesicht. „Der Feuerblitz ist aber Krums!“

Cedric fuhr herum und betrachtete Harry, der seelenruhig den Besen putzte. „Er hat ihn sich ganz zielstrebig geschnappt und die Wassermenschen haben auch nichts gemacht, also…“ Er zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder Draco zu, um das weißblonde Haar trocken zu rubbeln. „Ich hatte richtig Angst um dich.“

Draco grinste etwas verlegen. „Uns wäre nichts passiert“, sagte er leise. „Aber… danke.“ Liebevoll fuhr Cedric ihm über die leicht aufgedunsene Wange und lächelte, als Draco sich in diese Berührung lehnte.

„Wusste sofort, dass sie dich mitnehmen würden“, sagte Cedric leise. „Ich hab nie so viel für…“

„Ced…“, unterbrach Draco ihn verlegen, die Wangen glühend. „Nicht rumsülzen. Oder soll ich wieder weglaufen?“

„Muss ja nicht unbedingt diese Auswirkungen haben, wenn ich dir sage, was ich fühle“, erwiderte Cedric ungerührt. „Gegen ein bisschen… Freude hätte ich zum Beispiel nichts.“

„Ah, da kommt Krum!“, lenkte Draco ab. „Er hat… Wieso hat er Chang, das kleine Mädchen und Fleur dabei?“

Cedric fuhr herum und im Großen und Ganzen fand Draco es sehr passend, Cedric später reinzuwürgen, dass ihm die Augen rausgefallen seien. So glubschig wie die im Moment aussahen. Krums Haikopf war aber auch imposant und dann dieser Berg von Mädchen auf ihm. Fleurs kleine Schwester – wie Draco vermutete – klammerte sich an Krums Rückenflosse, Cho trippelte hustend neben ihm her und Fleur hing über dem muskulösen Arm des Bulgaren.

„Was ist mit ihr?“, fragte Cedric besorgt.

„Ohnmächtig“, versuchte Draco ihn zu beruhigen, war sich da aber nicht so sicher. Fleur sah wie tot aus. Die Haut fahler als ihr Haar und ihre Gliedmaßen baumelten leblos herunter. Überall am Körper hatte sie tiefe Schnitte, die heftig bluteten. Madam Pomfrey war sofort bei ihr. „War es so gefährlich?“

Cedric antwortete nicht.

„Aber dir geht’s gut, oder?“, hauchte Draco besorgt und musterte Cedric das erste Mal genauer. Seine Hose war zerrissen, aber er blutete nicht und hatte ansonsten auch nur leicht verschrumpelte Fingerkuppen. „Ced?“

„Komm mit“, sagte der fast gleichzeitig und zog Draco zu der kleinen Gruppe am Ufer. Potter machte sich auch auf den Weg dorthin und stellte sich neben Draco, das Gesicht ganz fahl.

„Ich dachte… Sirius meinte, man solle das Lied nicht so ernst nehmen…“, hauchte er geschockt.

Draco verdrehte die Augen. Potter war ein Trottel, wenn er auf Black hörte und sich auch noch die falsche Geisel schnappte. Für wen hätte Chang denn sein sollen? Für Cedric?!

„Geht es ihr gut?“, fragte Cedric Madam Pomfrey, die abgehakt nickte. „Ah…“ Erleichtert atmete er aus, worauf Draco leicht eingeschnappt die Unterlippe vorschob.

„Ich hab sie gefunden“, sagte Krum mit seinem herben Akzent. „Wollt sie nicht unten lassen.“ Er schlang sich ein Handtuch um den nackten Oberkörper und rubbelte sich trocken. Chang hustete sich noch immer die Seele aus dem Leib, aber Potter machte keine Anstalten sich ihr zu nähern und klammerte sich an seinem Feuerblitz fest. Am Ende hatte er Angst vor Mädchen. Krum jedenfalls nutzte das schamlos – vielleicht auch unwissentlich – aus und kümmerte sich um Cho, die das mit einem strahlenden Lächeln dankte. Fleurs kleine Schwester kauerte mit besorgter Mine neben dem Veela-Verschnitt, aber sie regte sich schon wieder.

„Du hast es versaut, Potter“, raunte Draco dem anderen Hogwarts-Champion zu. Wann war man schon mal von zwei Hogwarts-Champions eingeengt? „Warum hast du den Besen gerettet?“

„Mein Feuerblitz ist von Sirius!“, gab Harry schnaubend zurück. „Sirius ist mir das Wichtigste, meine Familie, ja? Es war klar, dass du das nicht verstehst, Malfoy.“

Draco verdrehte in Cedrics Richtung die Augen. „Das ist Krums Besen.“

Die grünen Augen weiteten sich und er starrte auf den Besen, suchte anscheinend eine Gravur. Als würde man ihn schlagen kniff Potter die Augen zusammen und formte ein unschönes Wort mit den Lippen.

„Zur Punktevergabe!“, sagte Bagmans verstärkte Stimme. Draco schnappte sich Cedrics Arm und legte ihn sich um die Schulter. „Fleur Delacour zeigte uns einen sehr gut ausgeführten Kopfblasenzauber, allerdings haben die Grindelohs sie erwischt. Fünfundzwanzig Punkte für diese Leistung.“ Beifall ertönte.

„Cedric Diggory ebenfalls mit einem Kopfblasenzauber.“ Draco grinste Cedric von unten an, aber der hatte nur ein schiefes Lächeln übrig, während er nervös auf seine Punkte wartete. „Allerdings müssen wir ihm Punkte dafür abziehen, dass er etwas über dem Zeitlimit war. Siebenundvierzig Punkte.“ Es jubelte ohrenbetäubend, bis Draco es wagte Cedric einen Kuss zu geben, durchaus seine Absicht. Jetzt würde auch noch der letzte von denen kapiert haben, was zwischen ihnen war und dann war Lucius nur noch eine kleine Hürde. Cedric jedenfalls fand Dracos Reaktion so umwerfend, dass er ihn kurzerhand fest in seine Arme schloss, richtig hochhob und einmal mit sich im Kreis drehte. „Ja, so freut man sich doch mal richtig!“, kam es von Bagman. „Und weiter…“

„Harry Potter… Nun ja, er hat die falsche Geisel mitgenommen, war aber innerhalb des Zeitlimits. Die Richter haben sich beraten und sind zu einem Ergebnis von vierzig Punkten dafür gekommen.“ Harry wurde knallrot und ließ sich auslachen.

„Viktor Krum war weit über dem Zeitlimit, zeigte eine unvollständige Verwandlung und jede Menge Courage, weil er alle Geiseln und sogar einen Champion mit nach oben gebracht hat.“

Viktor lehnte sich zu Cedric. „Eigentlich ich habe nur aus Versehen alle Schnüre durchgebissen.“

„Passt schon“, beteuerte Cedric über Dracos Schulter hinweg.

„Wir geben ihm dafür die volle Anzahl von fünfzig Punkten!“, rief Bagman und tosender Beifall, besonders von den Schülern aus Durmstrang, brach los. „Damit ist Viktor Krum auf Platz eins, Cedric Diggory auf Platz Zwei, Harry Potter auf dem dritten Platz und unser Schlusslicht auf Platz Vier ist Fleur Delacour.“

„Oh, merde!“, regte Fleur sich auf. Ihre Schwester schlug die Hände vor dem Mund zusammen. „Oh, Gabrielle, ’ör nischt auf das, was isch sage. Isch bin ersürnt! Viktör!“ Sie streckte die Hand aus. „‘ilfst du mir ’och?“ Anscheinend hatte sie Cedric gerade aufgegeben. Das ging aber schnell. Draco würde Cedric niemals kampflos aufgeben. Viktor allerdings nahm lieber seinen Feuerblitz in Empfang. Fleur schnaubte, gefrustet über ihre Niederlage und die Abweisung. Sie ließ sich von ihrer Schwester zum Schloss begleiten. Krum schlurfte alleine zurück, rannte aber genau in die entgegengesetzte Richtung, und Harry schien damit zu hadern, ob er neben Cho gehen sollte, die die Arme vor der Brust verschränkt hatte und schmollte, aber sehr offensichtlich darauf wartete, dass er sie ansprach.

Cedric hielt Draco immer noch fest an sich gedrückt, als würde er ihn sofort verlieren, wenn er losließ. Draco piekte ihm ins Schulterblatt.

„Du erkältest dich. Champions dürfen sich nicht erkälten.“

„Einen Moment noch…“

„Ich erkälte mich.“

Sofort presste Cedric ihn noch dichter an sich und wärmte den schlanken Körper in seinen Armen, so gut er konnte. Draco konnte nicht anders als breit zu grinsen.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Er kann sich wunderbar in andere Menschen versetzen und hat viel Sinn für Humor. Ein großartiger Filmemacher.
David Heyman über Alfonso
Cuarón