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Carried By The Wind - Von Fotos und Drachen

von Dr. S

„Ich komme! Ich komme!“ Nur mit Handtuch um die Hüfte rannte Sirius durchs halbe Haus um die Tür zu erreichen. Es klopfte wie wild an seiner Tür, weshalb Sirius sich nicht darum kümmerte, dass er eine Unmenge an Schaum auf seinem Boden verteilte. Lucius‘ Schlangenstäbchen piekte ihn direkt in die nackte Brust, als Sirius die Tür schließlich öffnete.

„Du widerlicher, kriecherischer, undankbarer…“ Weiter Sirius‘ Charaktermerkmale vor sich hinmurmelnd stieß Lucius Sirius in dessen Haus und schupste ihn gegen die Wand, drückte ihm ein Foto in die nassen Hände. „Das ist alles deine Schuld, Black“, zischte er.

„Äh…“ Sirius senkte den Blick und seine Augen weiteten sich, bevor er sie zornig verengte. Sein Draco in einer wirklich eindeutigen Pose. Tiefrot angelaufen schaute er in die Kamera, mehr verlegen als schockiert, das Hemd rutschte ihm von der blassen Schulter. Haut so blass, wie feinste Seide, die Lippen rotgeschwollen und die Augen wie nebelige Tiefen, die man ergründen wollte…

„Black, verdammt!“ Lucius rammte seinen Stock neben Sirius‘ Gesicht gegen dessen Wand, worauf der sich schüttelte, wie ein nasser Hund.

„Kevin…“, knurrte Sirius, verengte die Augen zu schmalen Schlitzen und musterte den größeren Jungen, der genau zwischen Dracos Beinen auf einer Bank in der Umkleide hockte. Sirius reichte die kurze Vergewisserung, dass auch der pädophile Mistkerl sich ertappt fühlte.

„Cedric“, verbesserte Lucius knurrend. „Und das ist deine Schuld! Dein verdammter schwuler Einfluss führt dazu, dass ich meinem Sohn das Herz brechen muss!“

„Ich?!“, spuckte Sirius förmlich und Lucius wandte angewidert den Blick ab. „Mach’s einfach nicht! Wenn er nen Kerl abschleppen will, dann lass ihn doch. Wo ist dein verdammtes Problem, Malfoy?!“

„Ich hätte durchgreifen müssen, als Narzissa meinte, du wärst eine gute Idee…“, schnaubte Lucius. „Dann hätte Draco jetzt noch seine Freunde und würde nicht vom Besen fallen, weil ihn irgendein Hufflepuff beim Quidditch ein Lächeln zuwirft. Ich weiß ganz genau, wo er das her hat…“

„Von deiner Frau vielleicht?“, gab Sirius zuckersüß zurück.

„Ganz genau. Die Black’schen Gene“, erwiderte Lucius und rümpfte die Nase. „Aber Draco wird sich fügen, so wie seine Mutter es auch getan hat. Und du siehst ihn nicht wieder, egal, was Narzissa dir sagt. Draco kann dich nicht leiden und er wird es nie, also mach dir bloß keine Hoffnungen. Spiel mit deinem Patenkind.“

„Oh, das werden wir ja noch sehen, Lucius“, raunte Sirius, packte den blonden Mann am Arm und beförderte ihn zum Ausgang. „Und jetzt entschuldige mich, mein Bad wartet auf mich!“ Bevor Lucius etwas antworten konnte, schlug die Tür zu und lief von ihr weg, bevor er Lucius‘ Gemurmel verstehen konnte.

Das Foto immer noch in der Hand ließ Sirius sich wieder in seine Badewanne gleiten, presste sich die freie Hand auf die Stirn und atmete tief durch. Scheiße, was war los mit ihm? Der Junge war… ein Junge. Zu jung! Er mochte älter aussehen, vor allem durch die leichten Ringe unter den Augen, die wohl von Alpträumen zeugten. Alpträume von einer Ratte… Dadurch war er sicherlich etwas erwachsener geworden, auch geistig, aber das rechtfertigte nicht Sirius‘ beschleunigten Herzschlag, wenn er nur ein Foto von dem Jungen sah. Erst recht nicht die Eifersucht auf irgendeinen Hufflepuff! Und ja, er war eifersüchtig. Dazu musste er das nicht erst Remus erzählen. Das würde er nämlich sicher nicht tun, sonst landete er wieder im Gefängnis.

Es war wirklich besser, wenn er den Kleinen nicht mehr sah…

„Zweieinhalb Jahre…“, murmelte er vor sich hin, betrachtete sich das Foto genau und fühlte, wie er automatisch lächelte. Zweieinhalb Jahre in etwa, dann war der Junge volljährig. Dann würde Sirius ihm zeigen, wie wunderschön rot seine Lippen wurden, wenn ein Gryffindor ihn küsste. Zumindest jemand, der wusste, wie das ging. Der mickrige Hufflepuff wirkte nicht gerade, als hätte er das schon in der Praxis durchgehabt…

Die Augen schließend ließ Sirius sich ein Stück tiefer ins Wasser gleiten. Er musste daran denken, dass Draco nicht wirklich schwimmen konnte. Sirius hatte ihn immer an den Beckenrand ziehen müssen. Ob er zu Hause ab und an daran dachte, wenn er die Wanne benutzte? Oder war er ganz auf die Dusche umgestiegen? Ob das beißende Buch es ein Jahr lang in Lucius‘ Kleiderschrank ausgehalten hatte?

Deprimiert seufzte Sirius. Er war einsam, das Haus leer ohne Harry und Remus auf Jobsuche… Überall dunkle Schatten, die ihn in gewissen Augenblicken an Dementoren erinnerten, weshalb er meistens das Licht angeschaltet ließ. Ein genauso einsamer Junge neben ihm, der ihm den Nacken kraulte, wenn er schlief, das wäre ein Segen. Ein warmer Körper… Jemand da, wenn er die Augen aufschlug. Jemand, der ihn auf eine Weise brauchte, die Harry hoffentlich nicht einmal in Betracht zog. Zwar wuchs die Ähnlichkeit zwischen Harry und James jeden Tag, aber er ihre Basis war eine ganz andere. So durchgeknallt war Sirius nun auch wieder nicht.

Die Idee, dass Draco in ein paar Jahren verstand, wie langweilig dieser Kevin war und wie cool sein alter Hund, gefiel ihm mit jeder Sekunde besser. Wie in einem schönen Liebesfilm…

In verbotenen Gedanken versunken fuhr Sirius den Rand des Fotos nach. Er sollte seine alte Kamera mal wieder auspacken…

~*~

„Viel Spaß… Viel Spaß! Merlin, dümmer geht’s nicht, Draco…“, murmelte der blonde Slytherin, während er sich durch die überfüllten Ränge im Stadion kämpfte. Es war der vierundzwanzigste November, die erste Aufgabe, und alles, was er Cedric zu genuschelt hatte war „Viel Spaß“ gewesen! Nicht mal Glück! Oh, Mann! Nach der Sache vor ein paar Tagen kriegte er kaum noch ein Wort in Cedrics Gegenwart raus. Zwar war nichts von ihnen in der Zeitung gelandet, aber was da fast passiert wäre, machte Draco irgendwie… Angst. Er verdrehte die Augen, wenn er daran dachte, weil es… so schön gewesen war, aber… Ach, er wusste es selbst nicht. Cedric war das Thema auch unangenehm. Geküsst hatten sie sich seitdem nicht mehr, erst Recht nicht so, und Händchen halten war auch nicht mehr wirklich drin.

Draco fühlte sich… Das wusste er auch nicht. Er war verwirrt. Sehr verwirrt. Er dachte über Sachen nach, die er nie in Betracht gezogen hatte und das auch nicht lange, weil es ihm schnell die Röte ins Gesicht schießen ließ. Seine Blicke in Cedrics Richtung verursachten nicht mehr nur ein unglaubliches Kribbeln, sondern jetzt auch noch eine… Art Hitze, die er nicht einzuordnen wusste. Manchmal keuchte er davon schon auf, seine Wangen heiß und rot. Goyle musterte ihn schon so komisch und Crabbe meinte, das läge daran, dass Draco nicht genug essen würde.

„Macht mal Platz“, verlangte Draco und quetschte sich zwischen Crabbe und Goyle, die ihm einen Platz in der ersten Reihe freigehalten hatten. Sein Blick wanderte sofort die Koppel entlang, wo gerade ein Drache hinaus geführt wurde. Ein Drache! Oh, Scheiße! Er ballte die Hände zu Fäusten. Das würde richtig gefährlich werden und wenn Cedric… Nein, nein, alles würde gut gehen und… Was mussten die denn machen? Was…

„Hier, dein Schal“, meinte Crabbe und legte Draco den silber-grünen Schal auf den Schoß. „Es ist kalt.“ Damit wandte er sich wieder nach vorne. Draco würde sich eh nicht bedanken und das erwartete er auch gar nicht.

Nickend schlang Draco sich den Schal um den Hals und entfernte ihn gleich wieder. Ihm war heiß. Nein, arschkalt war ihm und… Merlin, wie lange mussten sie denn noch warten?

„Hast du Hunger?“ Goyle packte Draco ein Sandwich in die Hände.

Draco nickte wieder, brachte nicht mehr zu Stande. Er war hungriger als jemals in seinem Leben zu vor und würde bei dem Kloß in seinem Hals keinen Bissen herunterbekommen. Wo war Cedric? Warum ein Drache? Ein Drache! Schreckliche Bilder brannten sich in seinem Geist ein. Cedrics Gesicht total entstellt von Brandwunden, noch schlimmer, Cedric einfach gefressen und…

Draco kniff die Augen zusammen. Merlin, wann war die Anspannung gekommen? Cedric war alt genug um auf sich aufzupassen und Draco brauchte sich nicht… sorgen… Das war nur ein… Drache. Draco schaute sich das Biest noch nicht genauer an, machte die Augen erst wieder auf, als ein Pfiff ertönte.

Es wurde still.

Draco schaute auf, direkt in das dunkle Augenpaar des blau-grauen Drachens. Das Vieh hockte neben einem Haufen Eier, eines davon war golden.

„Ah, entschuldigen Sie meine Verspätung!“, ertönte eine laute Stimme. Draco erkannte Ludo Bagman. „Hier eine kurze Erläuterung: Die Champions werden versuchen an ihrem Drachen – ja, für jeden einen anderen – vorbeizukommen und das goldene Ei zu ergattern. Dafür werden ihnen Punkte gegeben, die schließlich die Platzierung ergeben, falls man es sich nicht denken kann. Und hier kommt auch schon unser erster Champion! Mr. Diggory!“

Die Menge schrie auf, jubelte, kreischte, sodass Dracos Ohren klingelten. Sein Blick war auf Cedric gerichtet, den er gut von seinem Platz aus sehen konnte. Er wirkte nervös und war ganz fahl im Gesicht. Sein Blick wanderte keinen Moment über die Tribünen, sondern fixierte sich sofort auf den Drachen. Ein Schwedischer Kurzschnäuzler, wie Bagman soeben erwähnte. Draco lauschte ihm nur mit halbem Ohr. Er umklammerte das Sandwich fest und entlockte Crabbe ein enttäuschtes Stöhnen, als er es zerdrückte.

Cedric zückte den Zauberstab, richtete ihn auf einen Stein und murmelte einen Spruch. Kurz darauf hörte man ein Kläffen und ein Hund, der Draco irgendwie an Killer erinnerte, lenkte die Aufmerksamkeit des Drachens auf sich. Cedric stürmte los und auf die Eier zu, versuchte das goldene zu erreichen und…

Baff!

Draco fuhr erschrocken hoch, als der Schwanz des Drachen Millimeter neben Cedric aufschlug. Die Druckwelle beförderte den Champion ein paar Meter weit weg, wo er sich hinter einem Stein versteckte.

„Oooh, da hat er ihn knapp verfehlt, ganz knapp… Er geht ja volles Risiko, der Junge! Clevere Finte – schade, dass es nichts genützt hat!“

Oh, Cedric hatte noch viel mehr auf Lager, als einen falschen Black zu opfern. Der war auch immer noch da und kläffte den Drachen jetzt an, lief wie wild im Kreis herum und lockte den Schwedischen Kurzschnäuzler zu sich. Cedric nutzte wieder die Chance, sprang hinter dem Stein hervor und hechtete auf das Ei zu und…

Draco hätte fast laut aufgejubelt, als Cedric sich das goldene Ei unter den Nagel riss. Der Schock kam Sekundenbruchteile später. Ein Wimpernschlag zu viel und Draco verpasste, wie der Drache sich drehte und dabei die blaue Flamme ausspie. Ein ohrenbetäubendes Brüllen ging durch die Menge und Draco schnappte verzweifelt nach Luft. Cedric stand noch, das Gesicht von der Menge abgewandt und versuchte sich den brennenden Haarschopf auszuklopfen. Die Drachenwärter hielten den Kurzschnäuzler davon ab, Cedric noch einmal zu verbrennen.

Bagmans Stimme war dumpf in Dracos Kopf und auch die Punkte interessierten ihn nicht. Er knallte Goyle das Sandwich auf den Kopf und rannte die Tribünen herunter, suchte verzweifelt das Krankenzelt und schlitterte mehr dort hinein, als das er Malfoy-like eintrat.

„Cedric?!“ Seine Stimme klang viel höher, als er es inzwischen gewohnt war und zitterte noch dazu stark. „Ce…“

„Ja, doch…“, hörte er Madam Pomfrey sagen. „Er ist hier. Alles okay… Mr. Malfoy?“ Überrascht hielt sie vor dem Slytherin inne, der sich nicht darum kümmerte und um sie herum spickte. Er entdeckte Cedrics Silhouette hinter einem Vorhang und stürmte darauf zu.

„Cedric?!“ Wieder schnappte Draco nach Luft, als Cedric hochschaute, seine linke Gesichtshälfte mit einer orange-roten Paste eingekleistert, die widerlich stank. Aber Draco war es egal, solange Cedric ihn noch anlächeln konnte, egal wie widerlich verschmort sein Haar aussah. „Oh, Merlin sei Dank…“, hauchte er und ließ sich auf die Bettkante nieder, streckte die Hand nach Cedrics Gesicht aus, hielt aber sicherheitshalber inne.

„Du hättest doch nicht herkommen müssen, Draco. Mir geht’s gut. Sieh dir das Turnier an“, sagte Cedric schief lächelnd, wegen seiner Verletzung. „Das sieht man nicht alle Tage.“

Draco schüttelte sofort den Kopf, versuchte das Brennen in seinen Augen wegzublinzeln und das Hicksen zu unterdrücken. „Das… Das war doof von dir“, presste er hervor, wischte sich schnell über die tränenden Augen und versuchte sauer zu klingen. „Wie konntest du dich hier nur anmelden!“

Erstaunt öffnete Cedric den Mund, legte das Ei, dem Draco noch gar keine Beachtung geschenkt hatte, auf den Nachttisch, und zog stattdessen Draco in seine Arme. „Pscht…“, machte er, anstatt sich darüber auszulassen, wer immer ganz enthusiastisch versucht hatte ihn zu überreden, sich doch beim Turnier anzumelden. Draco war ihm so dankbar dafür. Fast so dankbar, wie dafür, dass Cedric ihn nicht allein gelassen hatte. Nahe dran zu weinen vergrub Draco das Gesicht an Cedrics Schulter und umklammerte ihn fest, ließ sich liebevoll über den Hinterkopf streicheln. Ihm war, als würde er die Hitze der Flamme noch spüren können und das ließ ihn wieder verzweifelt nach Luft schnappen.

„Ich wusste du schaffst das, aber… als das Feuer… und du… ich dachte…“, stotterte Draco herum, bevor seine Stimme endgültig brach. Am liebsten hätte er jegliche Erziehung abgelegt und einfach dem Bedürfnis nachgegeben sich auszuweinen. Nie zu vor hatte er sich so gesorgt, solche Angst gehabt… nie zu vor hatte er sich so wohl gefühlt…

Ein Schniefen unterdrückend schaute Draco hoch in Cedrics erschöpfte Augen.

„Ist doch nur mein hübsches Gesicht“, meinte der Ältere belustigt. „Darum hatte ich sogar mehr Angst, als um mein Leben.“

Draco schlug ihm kurzerhand gegen die Brust, schmunzelte aber leicht. „Das wird wieder, oder?“

„Nein. Ich… Drachen eben. Da kann man nichts machen.“

Bestürzt riss Draco die Augen auf und suchte Cedrics Hand, hielt sie fest in seiner. „Mir… egal wie du aussiehst…“, sagte er schnell.

„Mr. Diggory, was erzählen Sie dem armen Jungen?!“, kam Madam Pomfreys Stimme von hinten. Verwirrt zog Draco die Augenbrauen zusammen und bemerkte Cedrics angehobenen Mundwinkel, kam sich jetzt total bescheuert vor. Hochrot ließ er Cedric los und verschränkte eingeschnappt die Arme vor der Brust. „Das kommt wieder in Ordnung, keine Sorge. Sie werden nichts sehen. Aber schön zu wissen, dass Sie selbst hässlich noch einen Freund hätten, nicht wahr?“

„Mhm“, machte Cedric zustimmend und tätschelte Dracos Schulter, während Madam Pomfrey ihn sich noch einmal anschaute. Dann verschwand sie.

„Mistkerl…“, murmelte Draco ziemlich verlegen. „Du hast… das ganz Slytherin-like einfach ausgenutzt. Schon wieder…“

Cedric lachte kurz auf.

„Lach nicht! Ich hab mich gesor… Ach, lass mich doch…“, maulte Draco. Ungefähr fünf Sekunden schmollte er, bevor er sich umdrehte und Cedric die Arme um die Schultern legte, sich wieder an ihn drückte um einfach den Herzschlag spüren zu können. Es interessierte ihn auch nicht, dass gerade jemand anderes reinkam.

Cedric anscheinend schon. „Da…“

„Mir auch egal…“, murmelte Draco, klammerte sich fester. „Sollen ruhig wissen, wie mies du mich immer behandelst, Slytherin.“

„Dra…“

„Harry, du warst einfach klasse!“, hörte Draco den Hamster sagen und hob den Kopf, lauschte noch einen Moment dem Anfall von Hysterie.

Dann kam das Spannende. „Harry, wer immer deinen Namen in den Kelch geworfen hat – ich – ich wette, die wollten dich erledigen!“ Das Wiesel. Nach gut einem Monat das erste vernünftige Wort, wie Draco es selbst mitgekriegt hatte und von Black in Briefen ausführlich beschrieben bekommen hatte. Ihm war es aber immer noch egal, weshalb er lieber Cedrics Herzschlag lauschte, als dem Rumgedruckse zwischen Potter und Ronald.

„Harry!“ Oh, und Black war ebenfalls gekommen… „Ist alles in Ordnung?“

Baff!

Black schien gestolpert zu sein, direkt gegen den Vorhang von Cedrics Bett, wo er sich festklammerte und trotzdem mit einem lauten Krachen zu Boden ging. Potter saß gegenüber von Cedrics Bett und hatte damit den besten Ausblick auf Malfoy in inniger Umarmung mit dem wahren Champion von Hogwarts. Die grünen Augen weiteten sich ebenso wie die von Hamster und Wiesel. Black sah auch ziemlich blass um die Nase aus.

„Äh…“, machte Cedric.

„Was glotzt ihr denn so?!“, fauchte Draco. „Geht Potters Punkte abholen, wenn der Kratzer ihn nicht davon abhält.“

„Oh, stimmt!“, rief Ronald und drängte Potter nun zum Ausgang. Hamster half im Vorbeigehen Sirius hoch und schenkte Cedric und Draco einen gar nicht so missfälligen Blick. Dafür konnte Black das doppelt gut.

„So…“ Madam Pomfrey kam noch einmal vorbei. „Das lassen Sie bitte bis morgen früh drauf und kommen dann noch einmal zu mir, ja?“

Draco zog die Augenbrauen zusammen. „Wie soll er denn dann schlafen?“, wollte er verwirrt wissen.

„Draco, ich krieg das schon…“

„Nein! Du bist erschöpft. Du musst gut schlafen können und mit so ner stinkenden Paste auf der Wange geht das nicht“, sagte Draco, fand seinen mütterlichen Unterton auch irgendwie verstörend und schüttelte sich. „Sorry…“

„Genau. Sind Sie die Heilerin oder ich, Mr. Malfoy? So, und jetzt ab mit Ihnen ins Champion-Zelt“, sagte Madam Pomfrey und scheuchte Draco und Cedric aus ihrem Zelt. „Und wenn Sie falsch schlafen, ruinieren Sie ihr Gesicht, also…“

„Was?“, keuchte Cedric.

„Raus mit Ihnen…“

Draco zog Cedric am Arm hinter sich her. Der Hufflepuff schien doch etwas betrübt in der Aussicht sein Gesicht zu verlieren und ließ fast das goldene Ei fallen, als er sein Gesicht betasten wollte.

„Nicht anfassen!“, mahnte Draco. Er schob Cedric zum anderen Zelt und beteuerte ihm zu warten, was er kurz darauf bereute, als er sich Ronald gegenüber wiederfand, der auf Potter wartete.

„So…“, machte Ronald, starrte mit verschränkten Armen in die andere Richtung.

Draco schnaubte. Konversation mit Wiesel? Nein, danke…

„Du und Diggory? Wir dachten, dass sei nur, um dich zu ärgern…“

„Du solltest das Denken von vorneherein sein lassen, wenn da eh nichts draus resultiert.“

„Passt ja irgendwie… Könnt ja beide nur gut aussehen.“

„Neidisch, Ronald? Hättest deinen einen Tanz eben besser ausnutzen sollen…“

„Was?!“

„Ich sagte…“

„Ich hab’s verstanden, aber…“

„Ganz so sicher wäre ich mir bei deinem breiigen Gehirn da nicht…“

„Du lenkst ab, Malfoy!“

„Uhum…“

„Wie kannst du es wa…“

Draco trat einen Schritt zur Seite, als Ronald ihn packen wollte, hörte nur das Rumpeln und schaute kurz über die Schulter um das Potter/Weasley-Bündel am Boden mustern zu können. Dann war da auch schon wieder Cedric und das Quieken, Fiepen, sonst was der Jungs am Boden war unwichtiger, als jemals zu vor.

„Zum Schloss?“, fragte Cedric knapp, schenkte Harry und Ron einen amüsierten Blick und Draco ein ehrliches Lächeln, als der nickte. Na ja, was hatte Cedric erwartet? Ein „Nein, ich will lieber Potter schikanieren“? Pah! Draco war so froh, dass sie jetzt wieder ganz normal miteinander umgehen konnten und…

Er errötete schlagartig, als er sich an den… Vorfall in der Umkleide erinnerte.

„Wegen neulich…“ Oh, nein! Musste Cedric das ausgerechnet jetzt ansprechen, wo sie weit abgelegen von allen anderen am Waldrand entlang spazierten? So… romantisch… „Ich –“

„Ist schon gut, Ced“, wollte Draco ihn abwürgen. Das war ihm immer noch peinlich und nach einem Drachen fiel Cedric kein anderes Thema ein?

„Nein, ich… Lass mich nur kurz…“ Cedric fasste Draco am Arm und zwang ihn stehen zu bleiben. „Du… Ich will einfach, dass du weißt, dass ich dich zu nichts… zwingen werd und bedrängen auch nicht. Hoff ich…“ Dracos Augen weiteten sich. „Äh… Neulich sind die Hippogreife mit mir durchgegangen. Passiert mir auch mal, also…“

„Also vergessen wir das und schauen uns das da mal genauer an?“ Draco deutete auf das Ei.

Cedric schien es einen Moment völlig vergessen zu haben und schaute sich ganz perplex um. „Oh, ach so… Ja. Eigentlich soll ich das alleine machen.“

Draco setzte seinen Daddy-ich-will-einen-neuen-Besen-Blick auf und dagegen schien wohl nur Severus immun zu sein, denn Cedric seufzte resignierend.

„Gut, aber das Rätsel lös ich selbst.“

„Oh, Rätsel! Ich liebe Rätsel… Aufmachen“, verlangte Draco.

Cedric gluckste und machte sich daran das Ei zu öffnen. Allerdings kam nur ein ohrenbetäubendes, widerlich lautes Gekreische heraus und er schloss es schnell wieder, als Draco sich die Ohren zuhielt.

„Oh, viel Spaß, Ced…“, murmelte Draco angewidert.

~*~

Sirius betätigte den Auslöser genau dann, als Kevin dieses bescheuerte Ei aufmachen musste. Fast ließ er seine Kamera fallen, verschwand schnell hinter einem Baum und lugte vorsichtig drum herum, als das Gekreische verstummte. Prompt wurde ihm sein kleines Foto extrem peinlich, aber… In seinem Kopf suchte er nach einer Rechtfertigung, fand aber keine und zuckte einfach mit den Schultern.

Nur ein kleines Foto. Nichts Verbotenes. Er musste den Film vollkriegen, damit Harry schnell seine Hornschwanz-Bilder bekam. Mehr nicht…

Es waren immer nur Fotos gewesen…

„Black.“

Sirius schaute hoch und erstarrte. Jetzt hatte ihn jemand beim Spannen erwischt. Bei seinem Glück war das auch noch Schniefelus… Aus den Schatten trat allerdings…

„Vicky!“ Sirius grinste breit. „Super, dieser Bindehautentzündungsfluch! Ich hätte dasselbe gemacht und…“ Aus Versehen drückte Sirius den Auslöser seiner Kamera ein weiteres Mal, als Krum einen schnellen Schritt auf ihn zu machte. „Hast du mich erschreckt…“ Er lachte heiser und schaute über die Schulter, fühlte sich ziemlich eingezwängt und das obwohl Viktor noch ein gutes Stück von ihm entfernt stand.

„Sie“, sagte Viktor knapp und deutete auf Sirius, „mir sagen wo ich bin!“

„Häh?“, machte Sirius, den Blick starr auf Cedric und Draco gerichtet. Anscheinend versuchte der Jüngere seine Vermutungen über das Ei Kund zu tun, aber Cedric presste ihm einfach eine Hand auf den Mund. Hah! Aber Sirius wusste, dass es sicher nicht darum ging, dass er das Rätsel alleine lösen sollte. Er hatte Draco doch gesagt, dass Kevin ihn schon bald auf den dreckigen, furchtbar unhygienischen Waldboden zerren würde! Zum Glück brauchte Sirius sich nur noch einen weißen Abraxaner besorgen, seine Rüstung polieren und dann konnte er Draco aus den schmierigen Fängen dieses Lackaffens befreien!

„Ich habe verloren Karkaroff und finden nicht zurück“, holte Viktors Stimme ihn aus seinen Gedanken. Sirius fühlte sich ein bisschen von dem rollenden R geplättet und schüttelte den schwarzen Haarschopf. Eigentlich wollte er noch schauen, ob Draco sicher hoch zum Schloss kam. Bei Kevin wusste man ja nie…

„Ich glaube, ich bin ein bisschen alt für dich, Vicky. Fühle mich aber sehr geschmeichelt.“

Viktor zog die Augenbrauen fest zusammen und klammerte sich an seinem goldenen Ei fest. Er machte einen Schritt zur Seite, ließ Sirius so wieder durchatmen, und stierte Cedric und Draco an, bevor er wieder zu Sirius schwenkte, der seine Kamera zwischen den Fingern drehte.

„Ich frage Drako“, sagte Krum knapp, wollte sich schon davonmachen, aber Sirius packte ihn am Arm.

„Erstmal heißt es Draco, ja? Und zweitens gehst du da jetzt nicht hin. Dann flieg ich ja auf…“ Sirius schüttelte seufzend den Kopf.

„Dann ich frage Ihr Patenkind“, schlug Viktor vor.

Sirius schlug sich vor die Stirn. „Kevin ist nicht mein Patenkind! Scheiß Kommunikationsprobleme…“

Bei Viktor schien es Klick gemacht zu haben und er deutete auf sich. „Ich muss zu See. Zu Schiff von meiner Schule. Schlafen.“

„Ich sagte doch schon, ich bin ein bisschen alt für dich.“ Sirius grinste so breit, seine Zähne mussten in der Dunkelheit leuchten.

Die Augenbrauen wieder fest zusammen ziehend schüttelte Viktor den Kopf und drehte sich um.

Sirius hielt ihn wieder fest. „Kann ich noch ein Foto haben?“, fragte er.

Abgehackt nickte Viktor, ließ sich von Sirius einen Arm um die Schulter legen und schaute mürrisch in die Kamera, während Sirius breit grinste, die Kamera so hielt, dass sie ja auch beide draufkamen, und den Auslöser betätigte. „Danke dir vielmals. Gute Nacht!“

Seine Kamera wieder wegsteckend huschte Sirius ins Dickicht und ließ Viktor zurück. Der Durmstrang-Champion wartete einen Moment zu lange und fand sich schließlich in absoluter Dunkelheit wieder, umringt von der schaurigen Geräuschkulisse des Verbotenen Waldes und allein.

Dabei war er doch ein Star…


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