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Fanfiction

Carried By The Wind - Harry’s merkwürdigste Weihnachten

von Dr. S

„I-Ich weiß nicht, Sirius…“ Harry wollte nicht widersprechen, wo Sirius sich solche Mühe mit dem Zimmer gegeben hatte, aber es war mehr als deutlich, dass es ihm nicht sonderlich gefiel. Sich fest auf die Unterlippe beißend, die Arme vor der Brust verschränkt, schaute er sich unsicher um und scharte mit dem Fuß über den rot-orangenen Teppich, der fast die Höhe von gut gepflegtem Gras hatte. Sein Blick wanderte über die zitronengelben Wände, blieb an dem riesigen Gummibaum in der rechten Ecke hängen und schließlich suchten seine Augen Sirius, der mit vor Stolz geschwellter Brust vor dem Fenster stand und noch versuchte die weißen Vorhänge schönere Falten werfen zu lassen.

Es war bunt, ausgeflippt, extravagant, raubte einem sicher schnell die Nerven und hatte doch irgendwie was. Mindestens doppelt so groß, wie sein Zimmer bei den Dursleys, von dem Schrank unter der Treppe gar nicht erst zu sprechen. Sein Kleiderschrank war jetzt ein Wandschrank, der allerdings noch gefüllt werden musste. Harry fand, dass ihm der Schrank als Zimmer auch ausreichen würde, aber Sirius wollte sowas gar nicht hören.

„Was weißt du da nicht?“, fragte Sirius, schaute sich verstört um und bedachte Harry mit solch einem Dackelblick, dass der sich nicht traute zu sagen, dass er bei den grellen Farben wohl kaum schlafen können würde. „Wir gehen ja nochmal einkaufen. Ich wollt nur schon mal vorsorgen. Wir können alles ändern, wenn du willst.“ Breit grinsend fasste Sirius ihn an den Schultern und strahlte Harry an, der verlegen lächelnd den Kopf schüttelte.

„Nee, ist toll“, winkte er ab, worauf Sirius ihn wohl fast fest an sich gedrückt hatte. Der Mann schien oft gelobt werden zu müssen, aber gut… Was soll’s. „Ich pack mal aus…“

„Am besten verbrennen wir das ganze Zeug gleich“, knurrte Sirius. „Tuney hatte schon immer einen grässlichen Kleidungsstil, aber was sie dir angetan hat, dafür sollte sie in Askaban schmoren. Zum Glück läufst du in Hogwarts nicht so rum. Haben die dich in der Schule nicht fertig gemacht?“ Er hob die Augenbrauen und musterte seinen Patensohn, der wieder den Blick senkte.

„Doch…“, murmelte er und tat sich nur für einen Sekundenbruchteil Sirius‘ mitleidigen Blick an. „Aber jetzt könnte ich in einem Kartoffelsack rumlaufen, es würde keinen interessieren.“

Zustimmend nickte Sirius. „Wir kaufen dir trotzdem ein paar anständige Sachen. Hast du das Gold deiner Eltern schon ausgegeben?“, wollte er wissen.

Harry schüttelte den Kopf.

Für einen Moment sah Sirius arg verwundert aus. „Ähm… Warum hast du dann nur löchrige Socken?“, fragte er nach.

Harry zuckte mit den Schultern.

„Und zu große Pullis, Hosen, Unterwäsche?“

Harry räusperte sich. „Ich trag eben ständig meine Schuluniform. Da brauch ich keine anderen Sachen. Außer in den Ferien“, erklärte er schief grinsend. Sirius starrte ihn fast entsetzt an, worauf Harry nicht wusste, was er sagen sollte und wieder mit den Schultern zuckte, leicht rosa um die Nase werdend.

„Na“, sagte Sirius, „das kriegen wir schon hin.“ Er verwuschelte Harry das Haar, was ja nicht viel machte. Es stand eh in alle Richtungen ab, auch wenn Harry schnell versuchte es sich wieder zu richten. „Du hast gar keinen Festumhang, normale Umhänge, Muggelkleidung – das besorgen wir dir alles.“

Harry seufzte angestrengt. Das erinnerte ihn zu sehr an Tante Petunias stundenlange Shoppingtouren, wobei Dudley sich in ein Café hatte setzen können und er die Tüten hatte tragen müssen. Ob es Sirius sehr verletzen würde, wenn er ihn bitten würde, das alleine zu machen? Sicher würde er da alleine mehr Spaß bei haben. Harry war nun wirklich nicht zum Shoppen geboren.

„Vor allem solltest du Unterwäsche unterm Umhang tragen. In der fünften Klasse hatte ich da mal so ein Erlebnis… Na ja, da sprechen wir lieber gar nicht drüber.“ Sirius lachte bellend los, während Harry nachdenklich die Stirn in Falten legte.

„Ich… trag immer Unterwäsche“, sagte Harry, wurde knallrot und glaubte, dass ihn ausgerechnet jetzt irgendwas am Hintern zwicken musste. Nur Einbildung. Bloß nicht hin fassen und sich vor Sirius blamieren.

„Du solltest mal ohne probieren. Das ist ein super Gefühl“, grinste Sirius, musterte Harry kurz und räusperte sich dann. „Da reden wir in ein paar Jahren drüber. Möchtest du was essen? Ich bestell uns Muggelpizza. Die ist gut! Hatte ich Jahre nicht mehr. Bei Malfoys gab’s nur Feinkost.“

Harry nickte unsicher, wurde kurz darauf von Sirius allein gelassen und atmete erst einmal tief durch. Gut… Auspacken. Zuerst Fenster auf und nach Luft schnappen, dann auspacken.

~*~

„Harry, Harry? Hier, wie wär’s damit?“ Sirius entfaltete das knallgelbe T-Shirt und grinste fast so breit, wie das Smiley, das darauf abgebildet war. „Hat doch was, oder? Passt zu dir…“

Unsicher druckste Harry herum, zuckte mit einer Schulter und versuchte den Berg an Klamotten, den er schon trug, nicht auch noch zu verlieren. Sirius würde pleite gehen, so viel, wie sie kauften. Und auch noch so teures Zeug. Harry würde es reichen bei den Sonderangeboten zu schauen. Es gab weitaus wichtigere Sachen, als Kleidung, aber Sirius schien das für wichtig zu halten. Er selbst hatte sich in wenigen Monaten eine mehr als beachtenswerte Garderobe angelegt.

„Jetzt sag doch mal, was du gut findest, Junge“, gluckste Sirius, packte das merkwürdige T-Shirt zum Glück wieder weg und schleppte Harry zur Kasse. Der grummelte irgendetwas vor sich hin und grummelte zwei Stunden später bei Madam Malkins genauso vor sich hin, als Sirius immer wieder mit der Schnittform des Festumhanges unzufrieden war.

Harry wusste nicht einmal, wofür er einen Festumhang brauchte. Er wollte nicht ausgehen! Aber Sirius‘ Augen strahlten so, wenn er Harry als Anziehpüppchen benutzen konnte. Sie strahlten nur ein bisschen mehr, als die Tür aufgeschoben wurde und Harrys Lieblingsfeind hereinkam, dicht gefolgt von seiner Mutter.

Draco Malfoy verzog die Mundwinkel, als er Harry, auf dem Schemel stehend, entdeckte und zog sie tatsächlich noch ein wenig weiter herunter, als er Sirius entdeckte. Das blonde Haar mal wieder extrem glattgestriegelt und genauso blass wie immer. Leichte Ringe unter den kalten grauen Augen, aber die hatte er schon seit Monaten und Harry konnte sich sogar denken warum. Hermine meinte, sogar jemanden wie Malfoy mache es etwas aus, einen Mord zu begehen.

Seine Mutter wirkte nicht weniger angekotzt. Sie rümpfte die Nase, als sie Sirius und Harry entdeckte, schob ihren Sohn, der sich wieder hatte verdrücken wollen, aber in den Laden.

„Draco!“, rief Sirius freudig, was Harry die Augenbrauen fest zusammen ziehen ließ. Vergessen war der bescheuerte Festumhang und die Nadeln, die Harry an unangenehmen Stellen piekten und für Sirius zählte nur noch Malfoys offensichtliche Ablehnung.

„Mutter, können wir nicht wieder gehen? Blacks und Potters Ego nehmen schon den ganzen Raum ein“, sagte Malfoy verächtlich, was Sirius einfach zu überhören schien.

„Nein“, antwortete Mrs. Malfoy und verwickelte Madam Malkins in ein Gespräch, weshalb Harry die Arme verschränkte, um Sirius deutlich zu machen, dass er hier gerade frei war. Allerdings blieb ihm nichts anderes übrig, als zu beobachten, wie Sirius nicht genug davon kriegen konnte, das weißblonde Haar Malfoys zu verstrubbeln.

„Viel zu tun?“, wollte Sirius nach diesem ganzen üblichen „Frohe Weihnachten“ wissen.

„Nein“, gab Malfoy zurück. Fast schien es Harry, als würde er gerade von Draco Malfoy flehentlich angesehen werden, aber das hatte er sich wohl eingebildet.

„Ärgern Sie dich noch?“, fragte Sirius weiter, bemüht ein Gespräch anzufangen, was nicht einfach war, so offensichtlich, wie Malfoys Abwehrhaltung war.

„Nein“, antwortete Malfoy wieder. Und er log. Aber er hatte es verdient so behandelt zu werden. Immerhin hatte er es jahrelang selbst nicht anders gemacht. Wenigstens heulte er nicht Sirius damit voll.

„Ich hab auch schon ein Weihnachtsgeschenk für dich“, sagte Sirius grinsend, eine Hand auf Malfoys Wange legend und die andere zuckte komisch in die Richtung von Malfoys Faust, die vor unterdrückten Emotionen zitterte. „Wenn Lucius es kidnapped, sagst du Bescheid.“ Sirius zwinkerte, drückte Malfoy an sich, als wären sie die besten Freunde und hätte ihn wohl am liebsten mit nach Hause genommen, um ihn einzuschweißen. Malfoy ließ die Arme einfach herunterbaumeln und erwiderte Harrys zornigen Blick, als Sirius ihn nach einer halben Ewigkeit losließ.

„Natürlich, Black…“, murmelte Malfoy, verengte die Augen leicht und zwang sich zu einem falschen Lächeln. „Ich hoffe, mein Geschenk sagt dir ebenfalls zu. Die Auswahl kostete mich wertvolle Lebenszeit.“

Harry hätte ihm am liebsten vor die Füße gekotzt. Snob. Und er hatte kein Geschenk für Sirius. Daran hatte er gar nicht gedacht, immerhin wüsste er auch nicht, was. Er kannte Sirius kaum und würde nie Malfoy fragen, so wie Hermine es vorgeschlagen hatte. Doch nicht Malfoy! Was dachte sie sich nur…

Sirius lachte kurz auf. „Du redest, wie du schreibst, Draco Malfoy“, sagte er, drückte noch einmal Malfoys Schulter und ließ den dann gehen, nachdem er sich das gefühlskälteste „Frohe Weihnachten“ angetan hatte, das jemals ausgesprochen worden war. Selbst Ebenezer Scrooge hätte das besser hingekriegt.

„Malfoy“, zischte Harry, als der Slytherin an ihm vorbeiging, sich über das erste Wort seit Monaten nicht einmal wunderte, oder das verbarg und nur abwinkte.

„Ja, ist er nicht ein netter Junge?“, strahlte Sirius, als er wieder zu Harry trat, der die Augen zu schmalen Schlitzen verengte. Was fand Sirius nur an der miesen Ratte? Er musste unbedingt noch ausführlicher beschreiben, was Malfoy ihm schon alles angetan hatte. „Vielleicht begrabt ihr diese kindische Feindschaft ja allmählich mal. In Wahrheit ist Draco nur verletzt, weil du ihn damals so hast abblitzen lassen. Er hat mir erzählt, wie deprimiert er war, als du nicht mal seine Hand schütteln wolltest, Harry.“

Harrys Augen weiteten sich. „Ich hab ihn nicht abblitzen lassen! Malfoy hat sich über Rons Familie lustig gemacht.“

Sirius hob schlichtend eine Hand. „Nachdem Ronald sich über Dracos Namen lustig gemacht hat, nicht wahr?“ Er zwinkerte und winkte Madam Malkins wieder zu sich.

Harry verzog die Mundwinkel. Sein Pate mochte cool sein, ihn von den Dursleys weggeholt haben und ihm alles in den Arsch schieben, aber Harry verstand wirklich nicht, was für einen komischen Narren er an Draco Malfoy gefressen hatte…

~*~

Genauso wie man es sich wünschte fiel Schnee an Weihnachten. Harry wachte früh am Morgen auf, schweißgebadet von einem merkwürdigen Traum, wo Sirius ihm ein riesiges Geschenk durchs halbe Haus nachgeschoben hatte und letztendlich kam Malfoy herausgesprungen, stellte ihn vor vollendete Tatsachen, dass er Harrys Zimmer bekommen würde und der im Kleiderschrank wohnen müsse.

Sein Zimmer lag im ersten Stock, an die Treppe musste er sich noch gewöhnen, vor allem daran, dass sie so glatt gebohnert war. Mit seinen flauschigen, neuen Wollsocken wäre er fast heruntergefallen. Vorsichtig spickte er ins Wohnzimmer und rieb sich ungläubig die Augen, als ein schwarzer Hund vorm Kamin lag, die Pfote auf seine Schnauze gelegt und tief schlafend. Hatte Sirius kein Bett? Harry hatte nie in sein Zimmer gesehen, irgendwie fand er das unhöflich.

„Sirius?“

Der Hund schreckte hoch, schaute hechelnd über die Schulter und sah für einen kurzen Moment enttäuscht aus, bevor er sich in einen ausgewachsenen Mann verwandelte.

„Harry!“ Sich kurz durch das schwarze Haar fahrend, trat Sirius auf seinen Patensohn zu und drückte ihn überschwänglich an sich, hob ihn fast vom Boden und erinnerte Harry für einen Moment an Hagrid. „Frohe Weihnachten! Hast du gut geschlafen? Willst du schon frühstücken? Ihr jungen Dinger. Immer viel zu früh auf an Weihnachten…“

„Ähm…“ Unbeholfen tätschelte Harry Sirius den Rücken, bis der ihn los ließ. „J-Ja… Gut geschlafen“, log er. Auf Malfoy in seinen Träumen konnte er gut und gerne verzichten.

„Was isst du am liebsten zum Frühstück?“, wollte Sirius wissen, strahlte Harry immer noch an, so wie Ron seine Weihnachtsgeschenke.

„Äh… Ich weiß nicht“, sagte Harry schulterzuckend.

„Draco hat Pfannkuchen geliebt und Waffeln. Möchtest du? Oder bist du eher der herzhafte Typ? Deine Mutter hat sich immer Unmengen an Rühreiern und Schinken reingestopft. Frag mich nicht, wie sie so schlank bleiben konnte.“ Gespannt wartete Sirius auf eine Antwort, aber Harry war jetzt schon leicht überfordert. Pfannkuchen und Waffeln aß Malfoy also, wenn er zu Hause war. Mit Sirup? Moment, was interessierte ihn das denn jetzt?

„Müsli?“, versuchte Harry es.

Sirius grinste – falls das überhaupt möglich war – noch breiter. „Wie dein Vater, Harry. Genau wie dein Vater.“ Damit verschwand er in der Küche. Wo die war, hatte Harry schon wieder vergessen, aber er riss auch erst einmal das Fenster auf und schnappte wieder nach Luft. Tief durchatmen. Er hatte sich nicht blamiert. Sirius würde ihn nicht wieder zu den Dursleys schicken und kein Geschenk sah aus, als würde Malfoy hineinpassen…

~*~

„Harry, du bist einfach eifersüchtig auf Malfoy“, sagte Hermine am Telefon. Tatsächlich hatte Sirius eines. Harry hatte sogar einen Anschluss in seinem Zimmer, damit er auf seinem Bett liegen konnte, mit den Beinen baumeln und die Schnur zwischen den Fingern zwirbeln konnte, wenn er wollte. Wollte er nicht. Er hatte sich auf die Fensterbank gesetzt, ein Bein angezogen und beobachtete die Schneeflocken, die sich auf sein Fenster setzten.

„Ich bin nicht eifersüchtig auf Malfoy!“, schnaubte Harry. „Ich kann eben einfach nicht verstehen, was er so toll an ihm findet. Die Malfoys waren in Voldemorts engsten Kreis, sie wussten doch sicher, dass er unschuldig ist.“

„Ich weiß nicht… Ein wenig merkwürdig ist es schon“, antwortete Hermine. Wahrscheinlich schmuste sie mit Krummbein, denn Harry hörte deutlich das Schnurren. „Wenn du ihn einfach fragst…“

„Ich frag ihn doch nicht, warum er Draco-süchtig ist!“, fauchte Harry. Hermine kicherte kurz, was Harry aber nicht davon abhielt, genervt zu schnauben. „Dann schmeißt er mich erst Recht raus. Ich mach jetzt schon alles falsch…“

„Das stimmt doch nicht, Harry“, versuchte Hermine ihn zu beruhigen.

„Doch! Er hat jetzt schon genug von mir und schiebt mich nachher zu Ron ab“, sagte er heiser. „Wahrscheinlich will er nur mal schnell zu Malfoy schlüpfen. Der trägt sicher auch keine Unterwäsche…“

„Wie bitte?“, fiepte Hermine entsetzt.

Harry winkte ab, obwohl Hermine es nicht sehen konnte. „Verstehst du nicht… Ich auch nicht, aber was soll’s.“

„Oh, Harry! Wenn ihr appariert dann musst du mir unbedingt das Gefühl beschreiben!“, wechselte Hermine das Thema.

„Appa-was?“, fragte Harry verwirrt.

„Ach, Harry…“ Damit verfiel Hermine in eine ausschweifende Erklärung was Apparieren sei und lenkte Harry so wenigstens davon ab, dass Sirius ihn nach den Ferien sicher nie wiedersehen wollen würde.

~*~

Sie apparierten nicht. Sirius meinte nach zwölf Jahren fehlte ihm die Übung und er wolle nicht riskieren, dass er nur mit Harrys Arm vorm Fuchsbau landete. Also benutzten sie den Kamin, was Harry nicht viel besser gefiel, aber als Zauberer musste er sich da wohl langsam mal dran gewöhnen.

Ron erzählte er auch, was er für einen schrecklichen Traum gehabt hatte und der wollte den sofort deuten. Anders als Harry es vermutet hatte, war Sirius aber nicht abgehauen, sondern unterhielt sich gerade fröhlich mit Fred und George, während Mrs. Weasley in der Küche herumwerkelte. Ron und Harry saßen dicht am Kamin und suchten die Bedeutung von Harrys Traum, aber irgendwie glaubte Ron am Ende, dass Harry bald sterben würde, erdrosselt von Malfoys Geschenkband.

„Ich weiß nicht…“, murmelte Ron.

„Ich auch nicht…“, stimmte Harry zu.

„Vielleicht ist das Buch einfach Schrott!“ Ron wedelte mit dem Wälzer herum und schien kurz davor, ihn ins Feuer zu werfen.

Harry stützte die Ellenbogen auf dem Boden ab und starrte ins Feuer. Gut, das war nur ein Traum gewesen, aber Malfoy schien plötzlich überall zu sein! Demnächst kam der noch zu Besuch…

Es klopfte. Harrys grüne Augen weiteten sich erschrocken. Wehe das war jetzt Malfoy! Aber das war genauso unwahrscheinlich, wie… plötzlich einen Paten zu haben.

„Ich komme, ich komme!“, rief Mrs. Weasley und hastete zur Tür. Die Zwillinge und Sirius lehnten sich gleichzeitig über die Sofalehne und starrten zur Tür, während Harry und Ron nur leicht die Köpfe recken mussten.

Harry klappte der Mund auf. Wenn er dafür mal keine gute Note in Wahrsagen bekommen würde…

Im Türrahmen erschien die doppelte Malfoy’sche Kotzfresse. Malfoy Senior direkt hinter seinem Sohn, der ihm schon fast bis zur Schulter reichte. Der wuchs aber schnell… Gut gelaunt wirkte keiner von beiden. Draco trug ein kleines Kästchen vor sich her und Lucius stupste ihn die ganze Zeit fordernd mit dem Schlangenstock in den Rücken.

„Oh, das ist ja mal eine… Überraschung“, presste Mrs. Weasley hervor.

Malfoy verdrehte die Augen, sagte keinen Ton bis Lucius ihm irgendetwas zu zischte, und trat schließlich einen Schritt vor.

„Ist Ihr Sohn zu sprechen, Mrs. Weasley?“, presste er hervor und es war mehr als deutlich, dass er lieber Toiletten geschruppt hätte, als hier zu sein.

„Äh, ja. Fast alle. Welchen möchtest du?“, wollte Mrs. Weasley betont freundlich wissen. Ihr schien das genauso schwer zu fallen, wie Malfoy und Sohn.

„Wiesel…“ Lucius piekte seinen Sohn wieder. „Ronald, bitte.“ Draco setzte ein Lächeln auf, das selbst so verkrampft, nicht zu ihm passen wollte.

Rons blaue Augen weiteten sich derweil auf Tennisballgröße und er starrte Harry leicht ängstlich an, der aber nur mit den Schultern zuckte. Schwer schluckend stand Ron auf und folgte der Handbewegung seiner Mutter zur Tür. Fred und George kicherten irgendwas von „Malfoy liebt Ron“, wofür sie im Vorbeigehen einen bösen Blick geschenkt bekamen.

„Was willst du Malfoy?“, schnaubte Ron, stand genauso vor seiner Mutter, wie Draco vor seinem Vater, der schon wieder in die schmale Schulter piekte, damit sein Sohn den Mund aufkriegte.

Malfoy räusperte sich. „Ich wollte mich persönlich dafür entschuldigen, was mit deiner Ratte passiert ist und dir gleichzeitig eine geringe Entschädigung vorbeibringen, die dir den… Schmerz sicher nicht abnehmen wird, aber vielleicht alles etwas leichter macht.“ Er drückte Ron das Kästchen in die Hände und wischte sich schnell die Handflächen an seinem Umhang ab. Erstaunt starrte Ron auf das Kästchen zu Malfoy und wieder auf das Kästchen. Lucius Malfoy piekte seinen Sohn wieder, der daraufhin die Hand ausstreckte.

„Es tut mir außerordentlich Leid“, presste Draco hervor und schüttelte für den Bruchteil einer Sekunde Rons Hand, bevor er sich seine wieder am Umhang abwischte. „Können wir jetzt bitte wieder gehen?“, zischte er seinen Vater zu, der knapp nickte.

„Ich wünsche Ihnen…“ Lucius Malfoy erhaschte einen Blick auf den mickrigen Baum und lächelte hämisch. „…fröhliche Weihnachten, Molly. Grüßen Sie Arthur von mir.“ Damit drehte er seinen Sohn herum, wartete gar nicht auf eine Antwort und zog ihn weg.

„Unglaublich… Das ich sowas noch erleben darf“, hauchte Mrs. Weasley und schloss die Tür wieder. „Zeig mal her, Ron.“

„Ich glaub, es wird gleich explodieren…“, fiepte Ron und ließ sich den Kasten nur zu gerne wegnehmen. Harry richtete sich auf und stellte sich neben Ron, gerade rechtzeitig, um die Enthüllung von Rons neuem Haustier zu erleben. Eine perfekte Ratte. Anders konnte man sie nicht beschreiben und sie bewegte sich im Moment auch gar nicht, starrte nur zu Ron hoch und schnupperte an dem Finger, den der ihr hinhielt. Die Ratte richtete sich auf, umklammerte mit den Krallen Rons Finger und wirkte fast, als würde sie ihn schütteln wollen, bevor sie sich wieder hinlegte.

„Krass…“ Ron schnappte seiner Mutter das Kästchen weg. „Die ist ja cool!“

„Aber die ist von Malfoy!“, sagte Harry entsetzt.

„Ist das nicht lieb von ihm?“, kam es von Sirius, der die Arme auf der Sofalehne verschränkt hatte und den Kopf auf die Unterarme gelegt hatte.

„So ein lieber Junge…“, ergänzte Fred.

„Wann ist die Hochzeit?“, fragte George.

Ron streckte ihnen die Zunge raus. „Ihr seid doch nur neidisch.“ Im Gegensatz zu Harry, misstraute er dem Geschenk wohl kaum. „Ich weiß, dass Fred voll auf ihn steht.“

„Sowas will ich nicht hören, Ronald!“, kam es von Mrs. Weasley. „Gib der Ratte einen Namen und vergiss nicht dich bei dem Jungen zu bedanken, wenn du ihn wieder siehst. Die Malfoys haben es immer so eilig…“

„Ja, Mum…“, murmelte Ron und packte Harry am Arm. „Lass uns Browny sein Zimmer zeigen.“

Harry hob die Augenbrauen. „Browny?“

„Mhm…“

„Aber… die ist von Malfoy!“, rief Harry fast entsetzt, aber keiner schien auf ihn hören zu wollen.

~*~

„Harry, du bist einfach eifersüchtig auf Malfoy“, sagte Hermine, als Harry später am Abend auf seinem Bett lag, mit den Beinen baumelte und die Telefonschnur zwischen den Fingern zwirbelte, während er sich über das merkwürdigste Weihnachten, das er je erlebt hatte, ausließ.


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Manchmal ist es auch sehr schade, dass eine Figur verschwindet und im nächsten Band nicht mehr vorkommt. Dazu zählt beispielsweise Gilderoy Lockhart, den ich sehr mochte, weil er so furchtbar eitel war und ich mir einen Spaß daraus machte Leute aus dem Showbusiness mit seiner Charakterisierung zu veralbern.
Rufus Beck