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Carried By The Wind - Ein Ausflug mit Folgen

von Dr. S

Bescheuert sah er aus. Sirius schnaubte und wedelte wild mit dem Schwanz. Draco sah bescheuert aus. Eine dunkle Schirmmütze tief in die Stirn gezogen, etwas zu groß für seinen Kopf und ein paar verschwitzte, weißblonde Haarsträhnen schauten unter dem Rand hervor. Das weiße T-Shirt war von Schweißflecken verschont geblieben, aber Draco zupfte ständig an den abgeschnitten Hosenbeinen seiner Jeans herum, als würde sie kleben.

Brütend heiß war es. Sirius hechelte die ganze Zeit und leckte sich ab und an über die Hundenase. Draco fächerte sich mit der Hand Luft zu und erklomm die letzten Meter des Hanges. Den Morgen hatte er mit einem einsamen Frühstück verbracht, gut, bis auf Sirius, der es sich unter dem Tisch gemütlich gemacht hatte und von Draco schließlich auf eine stundenlange Wanderung durch Wiltshire geschleppt worden war. Das bei der Hitze… Jetzt auch noch Mittagshitze! Mann, konnte der Junge nicht den Tag im Pool verbringen, anstatt auf einer weitläufigen, saftig grünen Wiese? Nein, Draco Malfoy – verzogenes Balg und stolz darauf – wollte ein Eis. Nicht irgendein Eis. Er wollte das Eis aus dem Café in Strangways. Nicht das aus Durrington oder Larkhill, nein. Strangways sollte es sein und wenn die Malfoys im Moment keinen Hauself besaßen, der dem Jungen sein Eis besorgen konnte, dann zog der sich eben Muggelkleidung an, um es sich selbst zu besorgen.

So hatte Draco erst einmal – ziemlich unbeholfen – schlecht zusammenpassende Klamotten ausgesucht, sich von Sirius dann neue bringen lassen und es wohl auch nur mit großem Glück geschafft, sich alleine anzuziehen. Muggelgeld hatte er auch erst gefühlte Stunden suchen müssen und lief jetzt, mit eintausend Pfund in den Hosentaschen, durch die Gegend. Er hatte gar nicht gemerkt, dass ihm ab und an ein Hunderter aus der Tasche gefallen war. Sirius hatte ihn aufgesammelt, erst eine Möglichkeit gesucht sich das irgendwie einzustecken und es schließlich enttäuscht an Draco zurückgegeben, der ihn dafür jedesmal heftig knuddelte. Ohnehin drückte der Junge ihn ständig, schien auf jede noch so kleine Gelegenheit zu warten, um durch das schwarze Fell zu fahren und ehrlich gesagt, hatte Sirius da auch nicht groß was gegen. Musste der Hund in ihm sein…

„Das da ist Woodhenge.“ Draco deutete geradeaus, wo eine Menge Holzstümpfe aus dem Boden schauten, anscheinend sollte das irgendein Muster ergeben. „Da hinten…“ Suchend schaute Draco sich um, deutete dann nach Südwesten. „Da hinten liegt Stonehenge.“

Toll, wirklich toll… Warum bei allen Dementoren der Welt erzählte Malfoy das einem Hund?! Wenn Sirius nicht ab und an entfallen würde, dass er nicht als Mensch herumlief, würde er nicht bemerken, dass Draco ihn nicht sehr wie ein Tier behandelte. Sprach mit ihm, als wäre ein Schulfreund zu Besuch… Das konnte einem fast Leid tun.

„Stonehenge sind Steine. Woodhenge…“

Moment? Holz?

„…besteht aus Holzpfählen.“

Juhu! Hundert Punkte für Sirius Black! Entweder war der Junge übergeschnappter als seine Tante drei Etagen über Sirius‘ Zelle – man hörte sie trotzdem noch nach Voldemort schreien – oder er war extrem einsam. Vielleicht hörte er sich auch einfach gerne reden. Es interessierte Sirius nicht. Es interessierte ihn weniger als Stone- oder Woodhenge. Nicht mehr lange… Nicht mehr lange, dann würde er in Hogwarts sein und damit ganz nah an Wurmschwanz dran. Nur noch ein bisschen…

„Kannst du nicht mehr?“, fragte Draco. Sirius wich erschrocken zurück, als das makellose Teenagergesicht so dicht vor ihm auftauchte. Hatte nicht mal Hautprobleme! Sirius selbst hatte auch nie welche gehabt, aber Teenager sollten welche haben. Das war gut für ihr Ego. Ließ es nicht so überdimensional groß werden…

Draco tätschelte ihm liebevoll die Schnauze und schaute sich um, wobei er sich unnötigerweise die Augen abschirmte. Traute der Mütze wohl nicht, was?

„Es ist nicht mehr weit. Ich hätte vielleicht einfach den Nimbus nehmen sollen“, seufzte Draco, bedeutete Sirius ihm zu folgen und stapfte den Kiesweg entlang. „Bald kommt der Feuerblitz heraus. Hab ich zumindest gelesen.“

Sirius horchte auf. So, wie er es mitgekriegt hatte, war Narzissa die Schulsachen ihres Sohnes schon kaufen gegangen, an dem Tag, als Sirius hier aufgetaucht war. Draco war alleine zu Hause gewesen und draußen rumgestromert, obwohl seine Mutter es ihm untersagt hatte. Eben wegen einem ganz bestimmten Massenmörder, der ständig die Titelseite des Tagespropheten schmückte. Deswegen durfte Malfoy Junior das Grundstück auch eigentlich nicht verlassen. Was Draco aber nicht interessierte, wenn er das dringende Bedürfnis nach einem Becher Eiskrem verspürte und seine Eltern noch selig schlummerten. Obwohl man ohne Seele ja schlecht selig schlummern konnte und Lucius Malfoy, mit der Lieblingsspeise der Dementoren, wäre etwas vollkommen Neues.

Sirius hatte sich angesehen, was der gute Lucius alles unter seinem Salon gebunkert hatte. In seiner menschlichen Gestalt streunerte er gerne mal des Nachts durch Malfoy Manor, nutzte das um sich aus dem Kühlschrank zu bedienen, sich ordentlich zu waschen und schließlich Dracos Hausaufgaben zu korrigieren. Dort, wo das dann mal nötig war. Wieso der Junge damit überhaupt schon fertig war, das blieb Sirius ein Rätsel. Er selbst hatte seine Hausaufgaben immer erst im Schlafsaal gemacht, meistens von James abgeschrieben.

Nicht, dass er jetzt gerne Hausaufgaben machen würde, aber ihm war langweilig. Gut, ihm sollte nicht langweilig sein. Immerhin musste er Wurmschwanz kriegen, aber… dafür musste er wiederum die nötige Geduld aufbringen. Keine Fehler machen, hieß das. Sich mit dem Rücken an Dracos Bett lehnen und den mit den langen Haaren kuscheln lassen, hieß das.

Und nein, er gewöhnte sich ganz sicher nicht daran, ein Hund zu sein. Zwölf Jahre Askaban… Eine kleine, minimale Erholung würde ja wohl erlaubt sein, nicht wahr?

„Oje…“, murmelte Draco plötzlich, weckte so Sirius‘ Aufmerksamkeit und schon donnerte es. Gewaltig. Sirius zuckte ebenso zusammen, wie Draco. Prompt fing es auch noch an, wie aus Eimern zu schütten. Binnen weniger Sekunde waren sowohl Draco, als auch Sirius bis auf die Knochen durchnässt.

„Mist…“, murmelte Draco, schaute sich suchend um und lief dann kurzerhand unter einen Baum, wo er sich die Oberarme rieb. Sirius trabte ihm nach und schüttelte sich erst einmal kräftig. Draco schirmte sein Gesicht ab, damit Sirius ihn nicht noch nasser machte. Penibler Junge… Der jetzt ohne Mütze aussah, wie Harry. Sirius hätte gelächelt, wenn er kein Hund wäre und wenn sein Patenkind nicht gerade wer weiß was durchstehen musste. Und das, wo hier so ein versnobtes Kind durch die Gegend laufen konnte…

Obwohl… Wenn Sirius so an seine Kindheit dachte, der von Draco durchaus ähnlich, dann tat ihm der Junge doch irgendwo Leid. Erinnerte ihn an Regulus. Sehr sogar.

Und Regulus…

„So, und jetzt?“ Draco stemmte die Hände in die Hüften und knüllte die Mütze dabei ziemlich. „Wir sitzen mitten in der Pampa. Im Regen. Nichts zu essen oder zu trinken, dafür gerademal ein paar läppische… Pfund, oder wie immer das heißt. Damit kommt man ja nicht mal bis nach London!“

Oh, aber sowas von. Dazu auch noch ein hübsches Hotel und ein leckeres Steak. Aber das bekam der Junge ja auch zu Hause.

„Ich bin dafür, dass du Hilfe holst“, sagte Draco zu Sirius und hob erwartungsvoll die Augenbrauen. Sofort schüttelte Sirius sich wieder und machte Draco so nass er konnte. „Ey!“ Schnaubend schaute Draco weg, schmollte aber nicht lange und ließ sich auf das feuchte Gras fallen. „Geh.“

Sirius wedelte verwirrt mit dem Schwanz.

„Lass mich zurück. Rette dein Leben und achte nicht auf mich…“ Draco ächzte theatralisch, hielt sich in einem gefakten Ohnmachtsanfall die Hand vor die Stirn und kippte einfach zur Seite weg. Eine Weile wedelte Sirius weiter mit dem Schwanz und tapste dann auf Draco zu, um ihn mit der Nase anzustupsen. Die Augen hatte der jüngste Malfoy geschlossen, atmete wohl extra ruhig und lag eine halbe Ewigkeit einfach so da. Vielleicht lauschte er ja dem Regen. Gut, solange er die Grasflecke aus dem Hemd kriegte, bevor seine Mutter das sah…

Winselnd legte Sirius sich vor Draco auf den Boden und legte die Ohren an. Mit der rechten Vorderpfote bedeckte er Dracos zur Faust geballte Hand fast gänzlich.

Urplötzlich öffnete Draco die Augen und erschreckte Sirius fast zu Tode. Er bellte, während Draco sich grinsend wieder aufrichtete, die Arme hinterm Kopf verschränkte und sich gegen den Baum lehnte.

„Ich finde, das war eine perfekte Potter-Imitation“, gluckste er.

Sirius fand das nicht lustig, was auch immer Draco damit meinte. Trotzdem bettete er die Schnauze im Schoß des Blonden und rollte sich leicht zusammen.

„Sowas ähnliches soll doch in der Kammer des Schreckens passiert sein…“, murmelte Draco vor sich hin und fing jetzt an, Sirius den Nacken zu kraulen. „Hat das Weasley-Mädchen gerettet und sich dabei selbst so dolle wehgetan, dass er es fast geschafft hätte, uns mit seiner Fresse für immer zu verschonen.“

Sofort richtete Sirius sich auf, fletschte die Zähne und knurrte ungehalten. Erst weiteten Dracos Augen sich ängstlich, dann verdrehte er sie.

„Oh, ja! Noch einer für den Potter-Fanclub… Und ich dachte, du seist in Ordnung. Vielleicht fragst du den Kleinen mit der Kamera, ob du ihm beim Drucken der Autogrammkarten helfen kannst. Der Platz des Fangirls ist wie gesagt schon an Miss Weasley vergeben.“ Draco schnaubte und Sirius zeigte weiter seine Zähne. „Sollte auch einfach lesbisch werden. So wie Mutter. Erinnerst du dich an das Foto, das du gefressen hast?“

Ja, tat er und nein, er hatte es nicht gefressen! Verfluchter Bengel!

„Vielleicht kann Weaslette ja gleich was mit Mutter anfangen. Anscheinend hatte sie eine Schwäche für Rotschöpfe“, sagte Draco mehr als ungehalten. „Wüsste zu gerne, wer das ist.“

Na, das könnte Sirius ihm prima auf die Nase binden. Dann würde der Kleine weinen und sich unter seinem Bett verkriechen, als wäre das Monsterbuch wieder ausgebüchst.

„Nein, ich will’s doch nicht wissen…“, murmelte Draco leise. „Oder doch? Ich mein… Mädchen sind doch bescheuert. Wie kann man die mögen?“

Sirius verdrehte die Augen. Da sollte der Kleine mal ein paar Monate warten, dann fand er Mädchen toll und könnte nicht verstehen, was Narzissa an Lucius fand.

„Und dann auch noch knutschen! Igitt…“ Draco schüttelte sich fast so, wie Sirius es eben getan hatte. „Da will man ja brechen.“

Kurzerhand schleckte Sirius dem Jungen über die Wange, was der aber nicht eklig fand, sondern erst kicherte und Sirius dann bedeutete den Kopf wieder auf seine Oberschenkel zu legen. Ja, ja… Wäre er jetzt Sirius Black gewesen, dann hätte der Junge sich übergeben, wetten? Nachdem er sich vor Angst in die Hosen gemacht hatte. Uah! Ein entflohener Massenmörder auf Kuschelkurs!

„Stell dir vor, so eine Zunge ist in deinem Mund!“ Angewidert verzog Draco die Mundwinkel. „Bäh! Wenn ich dran denke, das Parkinson mir diese Karte zu Lockharts Valentinstagsparty geschrieben hat… Merlin sei Dank war die nicht so peinlich wie Potters, irgendwas mit gepökelten Kröten… Aber seine Augen sehen wirklich aus, wie frisch gepökelte Kröten. Nur mal so. Nicht, dass ich da besonders drauf achten würde, aber fällt nun mal auf. Wo war ich stehengeblieben?“

Sirius bellte, bemerkte erst etwas später, dass er ja gar nicht sprechen konnte und legte die Pfoten auf Dracos Oberschenkel, um da dann seine Schnauze draufzulegen. Dracos Oberschenkel waren zu warm.

„Na ja, Parkinsons Zunge bleibt bitte schön bei ihr. Wer weiß, wo die da schon überall mit war.“ Draco würgte. „Wir dürfen nächstes Jahr ja nach Hogsmeade, außer, sie streichen das wegen Black. Ich war da natürlich schon. Vater hat mich mitgenommen und so toll ist das gar nicht… Da gibt es dieses Café… Madam… Madam…“

Puddifoot’s. Sirius konnte das Wedeln mit dem Schwanz nicht unterdrücken. Er war auch ein Hund, okay? Die machten das so…

„Jedenfalls ist das total abstoßend. Alles rosa und… Oh, Merlin! Ich weiß gar nicht, was Vater da wollte…“

Seinen Sohn ausführen? Sirius‘ Augen weiteten sich. Igitt!

„Gut, okay… Die Törtchen waren gar nicht mal so schlecht“, gab Draco zu und wie recht er hatte. Sirius lief das Wasser im Munde zusammen. „Sie müsste nur ein wenig umdekorieren. Weniger pink. Mehr Grün. Und die Rüschen! Welcher Mann geht da freiwillig rein? Das ist doch nur was für Lesben.“

Wurde da jemand homophob? Sirius hob den Kopf und hechelte vor sich hin, weshalb Draco die Mundwinkel verzog.

„Ich hab nichts gegen solche Leute! Find’s eben nur eklig“, rechtfertigte Draco sich.

Sirius hätte gelacht, wenn er gekonnt hätte. So bellte er nur und eigentlich klang es fast wie sein Lachen. Nicht, dass er sich da noch groß dran erinnern konnte. Das letzte Mal, dass er gelacht hatte, war über ein Jahrzehnt her und es war ein weltberühmtes, verrücktes Lachen gewesen.

Mit dieser Erinnerung verspürte Sirius jetzt auch nicht mehr den geringsten Drang danach, zu lachen.

„Ist doch wahr… Ich mein, ich steh ja auch nicht auf Goyle oder sonst einen Kerl“, plapperte Draco weiter. „Und das Goyle auf mich steht, ist sowas von klar. Das muss man ja nicht erwidern, ne?“

„Solange du keine Gefühle verletzt.“

Draco fuhr herum, krallte sich mit einer Hand an Sirius‘ Fell fest und starrte mit einer Mischung aus Angst und Ekel zu dem Landstreicher empor. Sirius kam als erstes der Gedanke, dass er vor wenigen Tagen nicht anders ausgesehen hatte, dann schaltete sich wohl sein Hundeinstinkt ein. Draco, reicher Junge und sah auch noch so aus versus widerlich stinkender Mann, der den Alkohol vom letzten Abend noch ausatmete und wohl in seinem Erbrochenem geschlafen hatte… Das konnte nicht gut gehen!

„Das wiederum geht Sie ja wohl nichts an“, schnaubte Draco verächtlich.

Was bitte war aus dem guten, alten und vor allem friedlichen Wiltshire geworden, wenn ein armer, kleiner Slytherin nicht einmal einen harmlosen Spaziergang machen konnte, ohne… Sirius‘ Augen weiteten sich, als der Kerl Draco kurzerhand am Kragen packte und hochzog.

„Ey!“ Draco wischte den Arm weg, was ihm auch gelang. „Fassen Sie mich nicht an, ja?“

„Jetzt mach mal kein Drama. Wollt dir nur mal schnell aufhelfen.“ Abwehrend hob der Landstreicher die Hände, grinste und entblößte gelbe Zähne, die Hälfte wohl verfault.

„Ich kann alleine aufstehen. Danke“, sagte Draco falsch lächelnd, drehte sich um und würgte in Sirius‘ Richtung, bevor er davongehen wollte.

„Wo ich dir doch geholfen hab, könntest mir ja Danke sagen.“

Draco verdrehte die Augen, tat leider nicht das, was Sirius ihm geraten hätte und drehte sich noch einmal um, damit er eine blöde, unsinnige Antwort geben konnte. „Hab ich schon. Sind Sie taub, oder Ihre Ohren nur genauso schmutzig, wie ich vermute?“

„Na, wir wollen ja nich‘ unhöflich werden, ne?“ Der Kerl streckte die Hand aus. „Gib mir mal dein Taschengeld und ich sag dem Weihnachtsmann, dass er dich doch noch besuchen soll.“

Draco schnaubte und verschränkte die Arme vor der Brust, ignorierte vollkommen, dass Sirius ihn am Hosenbein wegziehen wollte. „Der Weihnachtsmann ist eine bescheuerte Erfindung der Muggel, Sie Dummkopf. Womit –“

Baff!

Draco konnte gar nicht mal aufschreien, da hatte der Mistkerl ihm kurzerhand einen heftig aussehenden Schlag ins Gesicht verpasst. Sirius nutzte aus, dass Draco auf den Boden sackte und sprang zähnefletschend über den Jungen drüber. Er musste wirklich gefährlich aussehen, denn der Landstreicher wich sofort zurück, warf noch einen sehnsüchtigen Blick auf Draco und torkelte so schnell er konnte davon. Sirius bellte ihm so laut er konnte hinterher. Als der Mann nur noch eine dunkle Gestalt im Regen war, drehte Sirius sich herum und musste mit ansehen, wie Draco wohl das erste Mal in seinem kurzen Leben das Blut richtig tropfen fühlen konnte.

Wie gelähmt beobachtete er, wie dicke, dunkelrote Tropfen ihm auf die Handfläche fielen. Was immer Draco jetzt im Kopf vorging, es schien eine Menge zu sein. Oder er ließ sich einfach leicht schocken. Vorsichtig, um ihn nicht zu verschrecken, tapste Sirius auf Draco zu. Hatte der am Ende einen zu schweren Schlag gegen den Kopf bekommen?

Fiepend stupste Sirius den Jungen an, der zu zittern begonnen hatte.

„Sie…“ Draco hob den Kopf, während sein linkes Auge langsam zu schwoll, eine hässliche Platzwunde an der Schläfe, die das blonde Haar verklebte. „Sie liebt mich gar nicht, oder?“

Sirius schleckte das Blut aus Dracos Hand. Schmeckte salzig, bleiern. Wie Blut eben… Nichts Besonderes, nur weil es ‚rein‘ war.

„Deswegen… hat sie Vater geheiratet, oder?“ Schmerzhaft fest ballte Draco die Hand zur Faust, die Sirius eben noch vom Blut befreit hatte. „Eigentlich wollte sie lieber diese Frau. Eine Frau!“ Entsetzt schüttelte Draco den Kopf. „Und… mich kann sie dann gar nicht mögen… Ich seh ja auch noch aus, wie Vater…“, murmelte er kopfschüttelnd. „Ich dachte, sie hätten sich geliebt und ich sei nicht das Produkt irgendeiner arrangierten erhaltet-das-reine-Blut-Ehe.“ Mühsam rappelte Draco sich auf, schwankte kurz, als ihm schwindelig wurde und setzte sich die Schirmmütze wieder auf.

Sirius wedelte mit dem Schwanz, als Draco ihn ansah und wartete darauf, dass der Junge irgendwas machte, aber eine ganze Weile starrte er einfach nur in die grauen Hundeaugen.

„Ich kann da nicht mehr hin“, sagte Draco schließlich.

Sirius‘ Augen weiteten sich. Oh, nein! Pubertätskrise! Eltern-blah-blah! Nein, nein, nein! Der Junge musste nach Hause und nach Hogwarts. Vor allem musste er Sirius mitnehmen. Aber wie sollte er das Draco klarmachen, der jetzt sichtlich niedergeschlagen über die Wiese marschierte? Er war nur… ein Hund.

Aber sich jetzt einfach davonmachen und den Kleinen alleine lassen, das brachte auch Sirius Black nicht übers Herz…


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