Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Tropic Of Cancer - Am Ende noch einmal

von Dr. S

@Draco_Malfoy: Jaah, Alex hatte auch was dagegen, dass ich ihn umgebracht habe, deswegen wollte dieses Kapitel ja auch nicht geschrieben werden. *dir nen fetten Keks geb* Oh, nich beleidigt sein. *mit Wimpern klimper* Danke dir fürs Review!

@LilyFan: Ich denke, nein, ich weiß, dass Alex es gemerkt hat, als seine Schwester dran glauben musste. Deswegen hat er es wohl auch als das beste empfunden ihr gleich darauf folgen zu können. Auch wenn er die ganzen Jahre geglaubt hat sie sei tot und sie nie wieder gesehen hatte, so verbindet sie eben doch ein sehr merkwürdiges, aber festes Band. Jaja... Dort oben können sie sich mit Reg und Evan wieder amüsieren.
dark!Harry war toll, ich hatte ihn immer gern, egal wen er umgebracht hat und so, ich konnte eben nicht anders. Haha... Ich denke, er wird jetzt wenigstens glücklich werden in Prag, mit seinem neuen Spielzeug, das er immer mal wieder vor rachsüchtigen Familienmitgliedern verteidigen muss. Danke dir fürs Kommentar! *Keks geb*

Ihr mögt es am Titel gemerkt haben; das hier ist das Ende! Ich kann sowas immer schlecht, Abschied nehmen, deswegen schreib ich mir ja auch einen dritten Teil, muahahaha! (Wenn ihr Pech hab werd ich das sogar posten...) Ich wünsche euch trotzdem viel Vergnügen und viel Verwirrung, die Essenz zum Schluss in voller Dosis! *Kekse hinstell*
Uh, und wem es aufgefallen ist, das hier sind genau ein Viertel Kapitel von APiT. Und es wird keinem auffallen, aber ganz zufälligerweise stammt das Ende/der Anfang, ganz unten das Ding, aus dem Kapitel 55, dem Ende des ersten Viertels von APiT... *seufz*
Au re-dingsda!
Dr. S


Am Ende noch einmal

Die Nacht war weit voran geschritten und Sirius konnte immer noch nicht schlafen. Sein Hals schmerzte nicht mehr so sehr, wie vor wenigen Stunden, aber es war auch nicht das, was ihm keine Ruhe ließ. Sein Brustkorb war aufgerissen worden und nicht mehr zusammenzuflicken. Metaphorisch. James hätte keine Hand auf seiner Brust liegen, wenn die so aussehen würde.

Schwer seufzend tätschelte Sirius den wirren Haarschopf seines besten Freundes und starrte dabei auf ein ganz bestimmtes Bett, seinem schräg gegenüber. Merlin, wieso konnte er nicht einfach aufhören an ihn zu denken? Es brachte doch nichts. Vor allem brachte es ihm nicht denjenigen zurück, den er hier jetzt an seiner Seite sitzen haben wollte. Gut, James schien ein wenig verstört, aber er hatte am heutigen Tage auch seine Augenbrauen verloren. Das war schon heftig.

Sirius rieb sich über den Hals. Das würde auch schon wieder in Ordnung kommen. Er würde James schon nicht den Verlust seines besten Freundes aufbürden. Auch wenn er manchmal darüber nachdachte, dass er dann vielleicht den wiedersehen würde, den er am meisten brauchte. Merlin, das war doch alles seine Schuld…

„Sirius?“, wisperte Draco und schaute unsicher in die grauen Augen ihm gegenüber.

Seufzend schenkte Sirius ihm einen verlängerten Lidschluss, hob Dracos Hand an seine Lippen und presste sie dann auf die blasse Haut. „Wenn du bleiben willst…“, flüsterte er und Draco hatte über das Potter'sche Gezanke Schwierigkeiten ihn zu verstehen. „…dann pass ich schon auf dich auf, falls du das willst.“

Draco öffnete zaghaft den Mund und schloss ihn wieder.

„Draco“, holte Sirius ihn aus seinen Gedanken und lehnte sich ein Stück vor. „Wenn du Angst hast, dann ist das in Ordnung, ja? Mach nicht wieder etwas, das du nicht willst, weil dich irgendwer ansatzweise dazu zwingt. Okay?“ Draco zog die Augenbrauen zusammen. „Okay?“, fragte Sirius noch einmal und grinste, als Draco nickte. „Fein. Vor allem, mach nichts wegen mir. Wenn ich dem Orden beitreten will, dann musst du das nicht. Ich raste dann nicht aus. Und wenn du dich in Sicherheit bringen willst, dann find ich das to-toll…“ Sirius räusperte sich. „Denk nicht, ich würd dich nicht vermissen.“

„Aber das wär dann meine Schuld“, sagte Draco niedergeschlagen. „Weil ich so dumm gewesen bin und denen direkt in die Arme gelaufen bin.“

Sirius schüttelte den Kopf. „Bringt doch jetzt nichts mehr“, sagte er. „Ich kann auch sagen, ich hätte Schuld oder irgendwer anders. Was hättest du denn tun sollen? Dich umbringen lassen?“

„Jaah“, sagte Draco leise. „Du hättest das so gemacht…“

Sirius befeuchtete sich die Lippen. „Und ich hätte nicht gewollt, dass du dich umbringen lässt“, sagte er. „Da ist ja auch ein Unterschied.“

„Du darfst mutig sein und ich nicht?“, fragte Draco.

„Jup“, sagte Sirius schulterzuckend. „Da bin ich egoistisch, ja? Was soll ich denn tun, wenn du tot wärst?“

Sirius drehte den Kopf und schaute aus dem Fenster, beobachtete die ersten Sonnenstrahlen, die über den Verbotenen Wald hereinbrachen. „Was soll ich tun?“, krächzte er kaum hörbar und grinste über die Ironie der Situation.

Er, Sirius Black, trauerte irgendeinem, dämlichen Jungen nach. Bitte, was war denn so toll an ihm gewesen? Er wusste es gar nicht mehr, wenn er genauer drüber nachdachte.

„Wir nehmen uns so ne snobistische Dachgeschosswohnung in London und ziehen da mit Schneeball ein. Irgendwann, wenn wir reif genug sind, besorgen wir Schneeball einen Freund und die bekommen dann die Kinder“, sagte er zwinkernd.

„Du bist ein Arschloch, Black“, presste Draco hervor. „Wenn du wüsstest, was du da redest. Lass es einfach. Schnapp dir meinetwegen irgendeinen anderen Blonden. Ich bin nichts Besonderes, findest du leicht wieder, aber bitte, lass mich in Ruhe!“

„Du bist mit schon nicht mehr ganz so böse“, sagte Sirius hoffnungsvoll. „Ich krieg dich weich, Dray-Dray.“

„Darum geht's dir wieder, was?“, blaffte Draco. „Du willst doch nur, dass alle dich gern haben!“

„Ich will, das du mich gern hast“, sagte Sirius und lächelte Draco an, der Sirius` Hände schnell von seinen Schultern schlug.

„Du willst doch nur, was du nicht haben kannst und das bin im Moment ich.“

Langsam schob Sirius James zur Seite und rutschte aus dem Bett im Krankenflügel. Wollte er ihn vielleicht wirklich nur, weil er nicht mehr da war? Das wollte er nicht glauben. Dann hätte er sich selbst aber eine ganze Weile ziemlich beschissen. Er war verliebt gewesen… So verliebt, wie Sirius Black eben sein konnte, wie er nie wieder sein würde, aber…

Warum?

Er wusste doch eigentlich kaum etwas über ihn. Nicht mal den Namen seiner Heimatstadt in Amerika hatte Sirius sich merken können und wann hatte er denn auch mal über sich gesprochen? Draco hatte man lesen müssen und Sirius schrieb eben lieber.

„Du… fragst mich kaum was.“, sagte Draco, während er sich leicht beunruhigt an Sirius drückte.

„Was soll ich dich fragen?“ Sirius zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. „Ist dir kalt? Hast du Angst vor den Monstern im Wald?“

Draco verdrehte die Augen und piekte Sirius extra lange in die Wange, bis der einen roten, sichelförmigen Nagelabdruck auf der blassen Haut hatte. „Steckst du das ernsthaft so leicht weg? Dass ich mich darauf eingelassen habe?“, fragte Draco und musterte Sirius genauestens. Jetzt starrte er gerade einfach nach oben in den Himmel, der ihn eben keinen Knut interessiert hatte.

„Du willst nicht mehr und ich glaub dir, dass du deine Meinung nicht mehr so schnell ändern wirst.“, sagte Sirius und hob den Kopf ein Stück, um Draco anzusehen. „Ich vertrau dir eben.“

„Und wie kannst du mir erst vertrauen, wenn du kaum was über mich weißt?“, fragte Draco ganz ernst.

Sirius legte eine Hand auf Dracos Wange und lächelte ihm zu, während der Umhang leider von Dracos Rücken rutschte. „Ich kann's sehen.“, sagte Sirius. „Frag nicht, wie oder so. Ich seh's eben und fühlen kann ich es auch, wenn du etwas ehrlich meinst.“

Sirius ging langsam zum Fenster und lehnte sich gegen den Rahmen. Er versuchte sich das alles schlecht zu reden, damit er loslassen konnte, aber er wollte einfach noch nicht. Vielleicht würde er nie wollen, aber das war es alles wert gewesen.

Er lächelte leicht, gleichzeitig fingen seine Augen an zu brennen, aber wie immer keine einzige Träne. Draco hatte genug für sie beide geweint und vor allem wegen ihm. Sirius hasste sich selbst dafür, dass er immer zuerst das Bild von tränenüberströmten, vernarbten Wangen im Kopf hatte, wenn er an ihn dachte.

Andererseits bekam er immer noch ein merkwürdiges Kribbeln im Magen, wenn er gewisse Faktoren - wie, dass er ihn nie wieder sehen würde - außer Acht ließ. Es gab viele Gründe, warum er Draco gemocht hatte und es war nicht fair das zu verleugnen.

Mit einem Seufzen drehte er sich um und setzte sich wieder auf die Bettkante. James neben ihm regte sich leicht und weckte damit Sirius` Aufmerksamkeit. Aus seiner Umhangtasche schaute der Zwei-Wege-Spiegel heraus und Sirius fiel wieder ein, dass er das Teil verloren hatte. Dafür sollte er sich schämen. Und er sollte sich schämen, dass er Draco nie so etwas gegeben hatte. Dann wäre vielleicht…

Draco hatte ihn aufopferungsvoll geliebt, Draco hatte ihn gebraucht und Draco war ein arrogantes, selbstgerechtes Arschloch gewesen, das versucht hatte sich nicht anmerken zu lassen, wie verletzlich er eigentlich war. Sirius liebte es, wenn er dieses versnobte Verhalten an den Tag legte, sich wand und zierte wie eine verwöhnte Prinzessin und trotzdem konnte er noch erhobenen Hauptes durch die Gegend laufen, nachdem er singende, rosa Samtschleifen spazieren getragen hatte. Manchmal erinnerte er Sirius an James, auch wenn es pervers wäre, wenn das in allen Punkten überein stimmen würde. Allerdings konnte er wohl auch schlecht jemanden mögen, der nur lieb und nett war.

Und sein Draco brauchte ihn doch.

Hatte ihn gebraucht…

Draco öffnete die Augen und löste sich von Sirius hungrigen Lippen.

„Was denn?“, fragte Sirius und stemmte sich hoch, um Draco besser im Blickfeld zu haben.

„Ich… Danke“, sagte Draco und Sirius legte den Kopf schief, als er nicht verstand. „Dass du das gestern nicht ausgenutzt hast. Ich war ganz schön komisch, oder?“

Sirius lächelte breit und drückte Draco einen sanften Kuss auf die Stirn, ohne dabei die Haare wegzustreichen, was er gleich nachholte, um noch einen Kuss auf dieselbe Stelle zu hauchen.

„Jaah, warst du“, sagte er leise und so klang seine Stimme tonlos, nur wie ein Rauch. „So gar nicht wie mein Draco Darling.“

Draco ließ die Hand von Sirius` Brust in dessen Nacken fahren und spielte mit dem schwarzen Haaren. „War… Ist das schlimm? Magst du das nicht?“, fragte er unsicher.

„Mach Dinge nicht deshalb, weil ich sie mag oder nicht, ja?“, sagte Sirius liebevoll. „Dann hab ich dich gern. Wenn du so bist, wie ich dich kenne. Und wenn du mal nicht weißt, was du tust, dann erinner ich dich daran, dass du du sein sollst.“

Mit voller Wucht hieb Sirius die Faust gegen die Wand. Er ertrug das nicht mehr. Er wollte das nicht mehr. Er wollte doch nur…

„Ich will auch kein Drama“, sagte Sirius und fuhr sich durchs Haar. „Ich will ein Happy End. Für dich und mich…“

Sirius senkte den Blick. Er brauchte wohl einfach das Drama in seinem Leben…

Draco räusperte sich, um wieder eine einigermaßen feste Stimme zu haben. „Für uns… gibt es kein Happy End.“

Dracos Blick war fest auf die Bergspitze gerichtet. „Ich will… ein… Happy End.“

Seine Hände waren blutüberströmt und egal wie oft er daran dachte, dass es gar nicht möglich war in seiner Seele zu bluten, es hörte nicht auf. Immer tiefer riss er sich die Handflächen auf, seine Fingernägel waren irgendwann aufgesplittert, als er einmal abgerutscht war und verzweifelt versucht hatte sich festzuhalten. Aus dieser Höhe würde er wahrscheinlich sterben, wenn er den Halt verlor. Konnte er hier drinnen sterben? Er wollte es nicht riskieren. Er wollte nicht sterben und er konnte sich hier nicht darauf verlassen, dass Sirius kommen und ihn retten würde.

Als würde man ihn für diese Worte bestrafen wollen rutschte Draco ab, schlug sich das Kinn an einer scharfen Kante des Berges auf und schlitterte an dem Hang herab, konnte sich erst nach einer schier endlosen, schmerzhaften Rutschpartie festhalten.

Wimmernd kniff er die Augen zusammen, suchte Halt mit den Füßen und zog sich hoch. Schwer atmend schaute er runter und schüttelte den Kopf. Das würde er nie schaffen. Selbst wenn er wollte klappte es nicht. Warum kriegte er das alleine nicht hin?

„Ich ertrinke… Schon wieder und keiner merkt es.“, hauchte Draco und war sich nicht einmal sicher, ob Sirius das hörte. „Warum rettest du mich diesmal nicht?“ Das Blut rauschte nur so in seinen Ohren und hämmerte hart gegen seine Schläfen. Dracos Beine gaben leicht nach und Sirius rutschte mit ihm auf den Boden, anstatt ihn zu halten.

„Draco, du musst mir schon entgegen schwimmen.“, sagte Sirius leise und fuhr mit der rechten Hand durch Dracos Haare. „So wie damals. Gib mir also wenigstens wieder deine Hand, ja?“

Draco biss die Zähne aufeinander und kletterte wieder hoch. „Ich schwimme, Sirius. Ich schwimme doch…“ Er zog sich auf eine schmale Plattform und versuchte zu Atem zu kommen. Seine Schläfe war aufgeplatzt und warmes Blut rann ihm ins Auge, das langsam anschwoll.

Es war nicht mehr weit. Er musste sich nur sagen, dass es nicht mehr weit war, dann würde er durchhalten können. Aber vielleicht sollte er eine kurze Pause machen… Draco war so müde. Er kletterte und kletterte, aber kein Ende schien in Sicht. Einen Moment schloss er die Augen und konzentrierte sich auf den Schmerz, der angenehmer zu werden schien, je länger er sich ausruhte. Der Stein in seinem Rücken fühlte sich nicht mehr hart an und irgendwie saß er auf etwas Weichem.

Verwirrt die Augenbrauen zusammenziehend öffnete Draco die Augen und staunte nicht schlecht, als er auf einer einfachen, sattgrünen Wiese saß. Keine Blumen, nichts anderes in weiter Ferne; nur dichtes, irgendwie wärmendes Gras. Draco richtete sich auf und schaute sich um. Die Umgebung war auf jeden Fall einladender und… Schluckend drehte Draco sich um. Eben hatte er sich noch gegen etwas lehnen können, jetzt war da aber nichts mehr. Er war doch jetzt nicht tot, oder?

„Bin ich tot?“

Draco hielt den Atem an. Diese Stimme… Bei Merlin, diese Stimme würde er selbst im tosenden Sturm erkennen, aber das war unmöglich. Nicht in der Klangfarbe, nicht mit dieser Jugend.

Die immer noch blutenden Hände zu Fäusten ballend drehte Draco sich langsam um und spürte ein schmerzendes Brennen in den Augen, als Tränen sein Blickfeld verschwimmen ließen.

„Sirius?“, fragte er kaum hörbar nach und wischte sich schnell über die Augen, um wieder klar sehen zu können. Keine drei Meter von ihm entfernt stand er tatsächlich, noch ganz jung und trug einen dieser hässlichen Krankenflügelpyjama von denen Draco genug in seinem Jahr in der Vergangenheit für sein ganzes Leben gesehen hatte.

„Draco…“ Sirius grinste etwas schief, bevor er den Eindruck machte, gleich einen Lachanfall zu bekommen. „Träum ich wieder?“

Draco zuckte mit den Schultern. „Was weiß denn ich? Ich bin verwirrt genug. Immer musst du alles schlimmer machen, Black.“

„Ich war…“ Sirius machte einen vorsichtigen Schritt nach vorne. „…im Krankenflügel. Mein Husten… falls du dich erinnerst…“ Er deutete auf seine Kehle und starrte dann auf den Boden.

„Hab ich dir doch immer gesagt, dass du dahin gehen sollst.“, murmelte Draco und schob die Finger ineinander. Einen Moment herrschte Stille, dann räusperte Draco sich und brachte Sirius dazu, wieder hochzuschauen. „Du bist… nicht echt, oder? Alles hier ist irgendwie nicht echt…“

„Ähm… Oi, ich hoff mal ich bin echt. Wär ein scheiß Leben sonst.“, sagte Sirius und Draco prustete kurz, brachte Sirius so zum Grinsen. „Kannst du… mir das erklären?“

Draco schüttelte den Kopf und fragte sich tatsächlich einen Moment, ob seine Haare jetzt bescheuert aussahen. Merlin…

„Ah… Ähm… Magie, ja? Magie versteht man immer erst, wenn die Zeit gekommen ist.“ Sirius machte eine theatralische, ausladende Geste und entlockte Draco ein kurzes Lachen. „Und jetzt beweg deinen Arsch her, verdammt nochmal.“ Draco kniff die brennenden Augen zusammen, stolperte zwei Schritte nach vorne und fiel hin, knallte genau gegen Sirius` Brust. Er atmete zitternd ein, als kräftige Arme sich um ihn schlangen und erwiderte die Geste sofort. Tränen rannen ihm über die Wangen und er machte sich gar nicht erst die Mühe sie an Sirius` Hemd abzuwischen. Die Wange fest gegen die breite Schulter gedrückt schniefte er herzzerreißend auf und ließ sich über den Hinterkopf streicheln.

„Ich vermiss dich so, Schnuffel…“, presste er hervor.

„Bin doch hier.“, murmelte Sirius ihm ins Ohr. Seine Stimme war ganz ruhig und ließ Draco einfach schon wegen dem Klang lächeln.

„Du gehst wieder, oder?“, hauchte Draco und schnappte nach Luft.

Sirius verstärkte seinen Griff. „Ich will aber nicht. Wo ich doch hier bin, kann ich bei dir bleiben. Ich will nichts mehr, wirklich…“

Draco schlug die Augen auf und verharrte ganz ruhig. Irgendwie… machte es einfach so Klick bei ihm. Er verstand jetzt und drückte Sirius deswegen sanft aber bestimmt weg. „Du musst aber gehen, Sirius.“, sagte er und lächelte. Sirius schüttelte den Kopf und streckte die Hand aus. „Nein… Ich weiß, was das hier ist. Warum ich dich treffen kann, aber… Sirius, weißt du, was passiert wenn du träumst?“

„Das ist doch kein Traum.“, sagte Sirius hastig. „Du… fühlst dich so echt an.“

„Weil deine Seele meine berührt.“, sagte Draco und musste grinsen. Das hörte sich zu dämlich an. „Wie in einem Traum, wo sich die Seele vom Körper löst. Aber das hier ist anders. Wenn du zu lange vom Körper getrennt bleibst, stirbst du. Das hat er auch gesagt… Und du möchtest doch nicht sterben.“

Sirius schob den Kiefer leicht vor und machte einen Schritt auf Draco zu, aber der wich zurück. „Ich will bei dir sein.“, sagte er harsch und ballte die Hände zu Fäusten. „Lass mich nicht wieder allein.“

„Ich will aber nicht, dass du stirbst, nur weil wir dann ein paar Minuten haben.“, sagte Draco. „Eigentlich…“ Er senkte den Blick. „Eigentlich war es immer so. Wir sind so eng verbunden, Sirius. Es muss dir jetzt reichen, dass du das weißt und das immer spüren wirst, egal wann wir uns wiedersehen.“

Sirius` Züge hellten sich auf. „Soll das heißen, du kommst zurück zu mir?“

„Ich kann nicht zurück zu dir.“, sagte Draco heiser. „Wir müssen akzeptieren, dass es nie sein sollte. Wir hätten uns nie begegnen sollen, dann…“

„Nein, ich will das nicht hören!“, brauste Sirius auf. Er sackte leicht zusammen und schaute Draco durch ein paar schwarze Haarsträhnen hindurch an. „Es ist doch was Besonderes, Draco. Wir gehören doch zusammen. Ohne dich hätte ich nie…“ Er schüttelte nur noch leicht den Kopf und ertrug scheinbar nicht, dass Draco ihn anlächelte.

„Ohne dich hätte ich das hier nie verstanden.“, sagte Draco mild. „Danke, Sirius. Danke für alles…“ Draco wandte den Blick nicht ab, als dicke Tränen über Sirius` Wangen kullerten. Er ertrug den Anblick nicht, aber noch weniger würde er es ertragen jetzt schon wegzusehen. „Geh jetzt… Jemand braucht dich.“

Sirius hob den Kopf, als würde er lauschen und seine Mundwinkel zuckten kurz. „Wenn ich aufwache, werde ich mich an das hier erinnern?“

„Du wirst dich an das erinnern, was dich zur Ruhe kommen lassen wird.“, sagte Draco leise. „Und dann wirst du etwas finden, das du statt mir beschützen kannst.“

„Wer… Und wer beschützt mich?“

Draco lächelte und tippte sich an die Stirn. „Sirius Black braucht niemanden, der ihn beschützt.“, sagte er und machte einen Schritt zurück. „Du bist stark. Ich bewundere dich dafür und nur wegen dir werde ich durchhalten können.“

„Draco, ich…“

„Ich liebe dich. Nur dich… Dich ganz allein…“, sagte Draco blinzelte die Tränen weg. „Leb wohl.“ Er drehte sich um und vergoss ein paar Tränen als er stur geradeaus ging. Es kostete ihn alle Beherrschung nicht über die Schulter zu sehen, aber er wusste, dass er das Richtige getan hatte, als die Umgebung um ihn herum sich wieder in den fast schon vertrauten Wald im Zwielicht verwandelte.

„Verstehst du jetzt?“, kam eine junge Stimme von der Seite und Draco drehte den Kopf, grinste dem kleinen Draco zu. Schief lächelnd legte er ihm eine Hand auf den blonden Haarschopf und tätschelte ihn kurz.

„Jaah… Irgendwie… Alles scheint so klar zu sein.“

„Obwohl du die Spitze dieses Berges nie erreicht hast?“ Der Junge legte den Kopf schief. „Macht dich das nicht unglücklich?“

Draco schüttelte den Kopf. „Nein… Ich… akzeptiere es. Genau wie die Tatsache, dass ich nicht mehr glücklich werde, wenn ich tue, was ich tun muss.“

„Und was glaubst du tun zu müssen?“

„Ich muss es ändern.“, sagte Draco entschlossen. „Damit die am Leben bleiben, die ich liebe. Aber… um etwas ändern zu können, darf ich nicht darüber sprechen, was ich vorhabe. Sonst wird es nur noch komplizierter.“

„Wie willst du zurückkommen? Denkst du, das kannst du wirklich schaffen?“

„Ich weiß, dass ich es kann und dann werde ich alles versuchen, was in meiner Macht steht.“, sagte Draco und nickte. „Es mussten zu viele sterben, die ich gern hatte und dem Rest geht es nicht gut. Dass ich jetzt helfen möchte zeigt schon eine große Veränderung, nicht wahr?“

Der Junge grinste ihn an. „Wirst du Vater auch helfen?“, fragte er und Draco schloss einen Moment die Augen, bevor er nickte. „Dann brauchst du mich jetzt wohl nicht mehr.“ Als er die Augen wieder öffnete war er allein in dem düsteren Wald.

Aber irgendwie kam er ihm viel heller vor…

*

Mit einem Ruck flogen Sirius` Augen auf und er schüttelte verwundert den Kopf. Den Spiegel legte er instinktiv schnell aus den Händen und schob ihn vor James` Nase. Etwas desorientiert schaute er sich im Krankenflügel um und grinste dann. Irgendwie fühlte er sich ausgeruhter. Und das Kratzen war verschwunden. Sirius hob die Hand an seine Kehle und fühlte nichts mehr, alles war wieder in Ordnung.

„Mhm…“ Schmatzend drehte James den Kopf auf die Seite, schlug die Augen auf und schob sich die Brille gerade. „Tatze, Mann… Leg dich wieder hin.“, murmelte er. „Bist doch krank…“

Sirius schüttelte den Kopf und grinste seinen besten Freund an. „Geht mir blendend.“, versicherte er und beobachtete fast amüsiert, wie James die Augen aufriss.

„Deine Stimme ist wieder da!“ James jubelte auf und boxte Sirius mit voller Wucht in die Seite, worauf der wieder zu husten anfing. „Ey, simulieren is` nicht!“

Sirius lachte auf und streckte die Hand aus um James` Haare zu verwuscheln. Die haselnussbraunen Augen hellten sich merklich auf, aber James sagte nichts, sondern freute sich innerlich darüber, dass es seinem besten Freund wieder einmal etwas besser zu gehen schien.

*

Dracos Lider ließen sich bei Weitem schwerer heben. Egal wie er sich gerade fühlte, sein Körper war geschwächt und vollkommen kraftlos. Er lag noch immer auf diesem kalten Boden und es schien, als hätte sich jemand einen Spaß daraus gemacht ihm das rechte Bein zu brechen. Draco zischte auf und presste sich eine Hand auf die Stelle, wo er den durchgebrochenen Knochen spüren konnte, dabei rutschte ihm der Spiegel, den Severus ihm gegeben hatte, aus der anderen Hand. Um ihn herum war es laut, jede Menge zischende Geräusche und manchmal eine Explosion. Nach einer Weile drangen auch Stimmen zu ihm durch.

„Black, du Vollidiot! Jetzt kommen wir hier niemals raus.“ Das war Severus… aber… Black?

Draco richtete sich stöhnend auf und schaute sich um. Sein Blickfeld war verschwommen, aber er nahm vier Gestalten in der Nähe des Eingangs wahr. Zwei stemmten sich gegen die Tür, eine kauerte am Boden und gleich daneben hockte eine weitere.

„Schnauze, Schniefelus…“ Das war tatsächlich Sirius und er klang schwer angeschlagen. Draco realisierte das er dort an der Wand lag und sich den Arm hielt, nach ein paar Sekunden erkannte er auch das viele Blut, das Sirius` Hemd durchtränkte. „Kann ich wissen, dass Mulciber alles abfeuert, das sich bewegt?“

„Ey! Lasst mich daraus!“ Dracos Augen weiteten sich verwundert. Das war tatsächlich der alte Mulciber! Krass, den hatte er ja… ewig nicht mehr gesehen. Was machte der denn hier? „Salazar… Worauf hab ich mich hier nur eingelassen? Snape, ich schieb das alles auf dich, wenn wir hier nicht lebend rauskommen!“

„Oh, sehr logisch.“, zischte Severus, der gleich neben Mulciber an der Tür stand und diese wohl magisch blockierte. „Immer diese waghalsigen, Gryffindor'schen Rettungsmissionen! Man könnte dich für Potter halten, Black.“

„Seid doch mal ruhig.“ Draco hielt den Atem an. Jetzt fragte er sich ernsthaft, warum er vorher nicht erkannt hatte, dass das seine Stimme war. Gut, ein bisschen tiefer, aber… das musste man doch erkennen. „Sirius, ich kann das nicht heilen. Du musst durchhalten, ja? Mulciber wird das sicher wieder hinkriegen.“

Draco richtete sich langsam auf und hatte den Blick auf den Mann gerichtet, der seine blonden Haare unter einer dunklen Kapuze versteckte. Es war merkwürdig zu wissen, wer sich darunter verbarg. Aber anscheinend bestand schon eine gewisse Verbindung zwischen ihnen, denn sein älteres Ich drehte sich gerade zu ihm um und starrte ihn an. Draco konnte es zwar nicht sehen, da das blasse Gesicht im Schatten der Kapuze lag, aber dafür spürte er den Blick bis ins Mark.

„Was…“ Der schwere Umhang fiel bis auf den Boden als der andere Draco sich aufrichtete und wohl einen Moment brauchte um sich zu sammeln. Seine Umgebung schien er vollkommen auszublenden. „Wieso bist du wach?“, schnauzte er wütend und hastete auf den Jungen zu, packte ihn am Kragen und zog ihn lockerleicht hoch. Draco wand sich leicht und stöhnte vor Schmerz auf, als sein ohnehin schon schwer verletzter Körper gegen die kahle Steinmauer gerammt wurde. „Wieso bist du wach?!“

„Draco, was…“ Sirius versuchte sich aufzurichten, aber eine Handbewegung des Mannes, der sich eben noch rührend um ihn gekümmert hatte, reichte aus um ihn gegen die Wand zu schleudern. Schmerz durchzuckte seine von einem Fluch zerschmetterte Schulter und er sackte bewusstlos zusammen.

„Wieso hast du das getan?“, presste Draco röchelnd hervor und umklammerte die Handgelenke des Anderen. „Er kann doch nichts dafür.“

„Deine Schuld!“, schnauzte der sehr cholerische Draco. „Wie immer! Wieso bist du wach? Du ruinierst alles, Schwächling. Mach es dir leicht und bleib da drinnen, verdammt!“

Draco schüttelte den Kopf. „Nein…“

Das reichte schon aus, damit er noch einmal kräftig gegen die Wand gerammt wurde. Mit einer Zauberstabbewegung wurden jeweils Severus und Mulciber davon abgehalten näher zu kommen, selbst wenn Letzter es überhaupt versucht hätte.

„Du machst alles kaputt!“

Draco schüttelte wieder den Kopf. „Du machst alles falsch.“, sagte er und lächelte, als die Kapuze vom Blondschopf seines Gegenübers rutschte. „Du brauchst keine Angst haben…“

Die Stirn runzelnd schüttelte der andere Draco den Kopf. „Ich habe keine Angst, erst Recht nicht vor dir! Du stehst nur im Weg. Ich wollte es dir einfach machen, aber wenn du es auf die harte Tour willst.“ Der Zauberstab bohrte sich schmerzhaft tief in Dracos Kehle und er röchelte erneut. „Das kannst du haben.“

Draco wartete aber in der Gewissheit, dass ihm nicht passieren konnte. Den Anderen schien das zu verwirren, er wurde unsicher, sein Griff lockerer. „Du kannst mir nichts tun.“, sagte Draco ruhig.

„Du glaubst, du kannst gegen mich gewinnen? Du bist nur ein schwacher, nichtsnutziger Junge!“

„Ich bin du!“ Draco machte sich mit einer ruckartigen Bewegung, die seine letzten Kraftreserven forderte, los und umklammerte den Anderen, der vor Schock erstarrte. „Und ich akzeptiere dich als einen Teil von mir. Das, was du nie konntest…“

Es bebte unter seinen Füßen, was einen brennenden Schmerz durch sein gebrochenes Bein jagte, aber Draco hielt sich einfach weiter fest und schloss die Augen. Und dann spürte er sie. Diese merkwürdige Energie, die er nie hatte identifizieren hatte können. So schwarz wie die Nacht kroch sie tief dort unten umher, breitete sich aus und suchte sich langsam den Weg zu ihm, weil er es jetzt wollte. Das fühlte sich gut an. Wie reines Glück, das ihn umhüllte, während diese Energie sich als verworrenes Aderwerk durch seinen ganzen Körper zog. Seine Gedanken gruben sich tiefer, nicht in irgendeine Himmelsrichtung, sondern hinab in die Vergangenheit dieses Ortes, weil er im Stande dazu war, wenn er diese Energie akzeptierte, die sich weiter tausendfach in seinem Körper verzweigte.

„Nein…“, hörte er den Anderen keuchen, voller Angst und er zitterte am ganzen Körper. „Bitte nicht…“

„Ich brauche dich.“, murmelte Draco leise. „Hab keine Angst mehr und hilf mir…“

Das letzte, was er spürte, waren seine eigenen Hände und trotzdem die von jemand anderen, die sich zwischen seinen Schulterblättern festklammerten…

*

Die Aufgabe mir zu erzählen, was danach passierte blieb leider an Schniefelus hängen. Mir selbst fällt es schwer zu beschreiben, was an diesem absurden Tag überhaupt passiert ist, aber letztendlich zählt eh nur, dass ich noch einmal das verloren habe, was mir am Wichtigsten war. Man sollte denken jemand wie Severus Snape sei in der Lage einem jedes kleine Geheimnis der Magie erklären zu können, aber das zeigt nur, wie wenig wir wirklich über solche Dinge wissen.

Ich wachte in der Dämmerung auf und fühlte mich merkwürdigerweise überraschend gut. Meine Schulter schmerzte und würde sich wohl nie wieder ganz hinkriegen lassen, aber das änderte nichts daran, dass ich das Gefühl verspürte die ganze Zeit Grinsen zu müssen. Snape hasste mich dafür, wie er mich für eigentlich alles hasste, was je tat, tue und tun würde, aber diesmal wohl besonders. Er wählte seine Worte keinesfalls sorgfältig und schien so schnell wie möglich wieder gehen zu wollen, aber trotzdem hörte man ihm an, dass es ihm nahe ging, seine Züge waren eingesunken und die Augen wirkten ausgebrannt.

Er sagte mir, ganz ruhig, dass Draco nicht wiederkommen würde und ich nickte einfach. Dafür hätte er mich am liebsten geschlagen, dass sah man ihm an, aber ich konnte nicht anders, als weiter vor mich hinzulächeln. Der Ort, an dem Voldemort sein Versteck gehabt hatte, sei in sich zusammengefallen wie ein Kartenhaus und ich kam nicht umhin Schniefelus eine spitze Bemerkung entgegen zuschleudern, warum er ausgerechnet mich da raus geholt hätte, obwohl ich mir die Antwort fast schon denken konnte. Es war, als wäre sie tief drinnen und genau daran lag es, dass dieses Grinsen nicht aus meinem Gesicht zu wischen war. Jede Erklärung verschlossen hinter einer Tür in meinem Inneren, aber bekam man eine auf, so würde sich nur eine Tür öffnen und zehn weitere dahinter verborgen sein.

Für Draco, war Snapes vorhersehbare Antwort gewesen. Aber natürlich würde er es nicht wieder tun. Als ich ihn fragte, wo meine beiden Dracos hin waren, da zuckte er einfach mit den Schultern und beließ es bei einem einzigen Wort: Verschwunden. Es dauerte eine geraume Weile bis ich ein paar wenige Einzelheiten aus ihm herausbekommen hatte. Schwarzer Rauch, überall, wie Nebel und als hätte dieser das Gebäude einfach aufgefressen. Voldemort war nicht aufzufinden und die meisten seiner Gefolgsleute, gerade erst wieder um ihn versammelt, tot. Eine rationalere Erklärung lieferte Snape mir tatsächlich auch noch; nämlich, dass Draco einfach tot sei, irgendwo unter diesen Trümmern. Ein Haus, erdrückt von jahrhundertealter Magie, das konnte man nicht überleben.

Ich war da anderer Meinung und auch wenn mir mehr als einen schrägen Blick damit eingehandelt habe, so weiß ich ganz genau, dass Draco etwas Besonderes für diese Magie gewesen war. Höchstwahrscheinlich war sie einfach verknallt in ihn gewesen und man brachte niemanden um, den man liebte; man behielt ihn bei sich.

Also, selbst wenn Draco nicht mehr bei mir ist, ein Teil von seiner Aura ist immer zu spüren, wenn man bestimmten Stellen auf dieser Erde nahe kommt, als würde ein Stückchen Energie von ihm da tief unten immer noch herumwabern, oder was immer Energie - vielleicht auch Magie - tat.

Heute mag ich es einfach dort zu sitzen, wo ich ihn das letzte Mal gesehen habe, weil es manchmal so ist, als läge er direkt neben mir im Gras und beschwere sich darüber, dass es zu nass oder kalt wäre, im Sommer dann zu heiß. Man kann es ganz deutlich spüren, diese starke Präsenz von Magie, die Muggel sich schütteln und umkehren lässt. Wenn der Minister könnte, würde er diesen Ort wohl am liebsten in die Mysteriumsabteilung schleifen, denn nichts anderes war das alles hier; ein großes Geheimnis.

An manchen Tagen, in einer ganz verqueren Ordnung, taucht mein Patenkind ganz plötzlich auf und wenn er gute Laune hat, dann kann man sich sogar mit ihm unterhalten. Er ist der Ältere, nicht der, der hier hin gehört und der zu oft in tschechischen Zeitungen steht. Ob er die ganze Zeit hier ist oder eine Möglichkeit für sich gefunden hat einfach mal für ein paar Stunden genau in unsere Vergangenheit zu kommen weiß ich nicht. Es ist mir auch irgendwie egal. Dadurch wird mir nur jedes Mal wieder klar, dass es irgendwo eine Zeit, eine Welt gibt, in der mein Draco Darling glücklich ist, mit mir ohne mich, es existiert wohl jede Möglichkeit.

Remus fragt mich immer wieder, ob ich dieses oder jenes bereue und ich weiß, dass er darauf anspielt, was er sich gedacht hat, kurz bevor ich damals aufgebrochen bin. Er bereut so viel und es braucht nur ein falsches Wort, dann fängt er an zu seufzen und lässt sich nicht einmal mehr von Tonks aufheitern. Damit wird er wohl selbst fertig werden müssen, ich kann nur für mich sagen, dass ich versuche nichts zu bereuen. Leichter gesagt, als getan, aber irgendein Ziel braucht man ja.

Es gibt Tage, da wacht man auf und hat Bilder von längst vergangenen Tagen im Kopf. Jahre später, wenn der absolut unpassendste Moment für solche Gedanken gekommen ist, wird man regelrecht von ihnen überflutet. Die plötzliche Gewissheit, das alles hätte anders kommen können, wenn man einmal auf sein Herz gehört hätte und die Courage besessen hätte die richtigen Worte, die wie mit Neonfarben geschrieben vor dem inneren Augen aufgeleuchtet hatten, ausgesprochen hätte.

Aber letztendlich weiß doch niemand von uns, ob es nicht diesen einen Ort gibt, an dem man einen anderen Weg gegangen ist…

Ende

Kalte, feuchte Lippen drückten sich gegen seine. Irgendwie bekannt und trotzdem fremd. Keinesfalls in einer intimen Geste. Luft wurde ihm in die Lungen gepresst und dann gleich wieder raus, als große Hände seinen Brustkorb herunterdrückten. Ein knirschendes Geräusch war zu hören und Schmerz loderte zwischen seinen Rippen auf, summierte sich mit dem aus seinem rechten Bein, seinen Armen und vor allem dem Gesicht.

Er schlug die Augen auf und schaute direkt in zwei haselnussbraune Augen hinter einer dicken Brille, begann kurz darauf zu husten, wobei sein Protest dumpf unterging, dass er James Potters Lippen auf seine bekommen hatte und das direkt vor seinem Freund.

„James, zur Seite! Du musst den Kopf drehen!“, rief Sirius. „Draco? Draco, ganz ruhig.“

Moment… Draco blinzelte verwirrt und schaute hoch in das blasse, junge Gesicht von Sirius Black, der ihn besorgt aus den grauen Augen musterte und jetzt erleichtert ausatmete. Er öffnete den Mund, aber ihm entwich nur ein schreckliches Husten.

„Nicht sprechen.“, sagte Sirius, während James nicht wusste, wohin mit seinen Händen. Es regnete in Strömen und sie sahen alle beide total fertig aus. Trotzdem hatte Draco nur Augen für Sirius. War das hier wieder nur eine Art Traum? „Es kommt gleich jemand. Warte, James, ich stütze seinen Kopf.“

Draco schnappte hustend nach Luft, als Sirius seinen Kopf anhob und in seinem Schoß bettete. Sein Herzschlag beschleunigte sich unglaublich und ihm wurde ganz heiß, je länger die schmalen Finger ihm die nassen Haare aus der Stirn strichen. Sehnsüchtig hielt er Sirius` Blick fest und blendete seine Umgebung vollkommen aus. So jung, so hübsch, so… Draco grinste etwas benommen. Sirius…

Seine Mundwinkel zuckten kurz, als Sirius bemerkte, wie er angestarrt wurde, aber er wandte urplötzlich den Blick ab, als sein bester Freund drohte ins Wasser zu fallen. Draco wurde so kalt und er bekam kaum noch mit, was um ihn herum passierte. Er war wieder zurück und er wusste genau wie, aber was brachte es ihm jetzt, wo Sirius absolut nichts für ihn empfand?

Eigentlich genau das, was er brauchte, um die andere Abzweigung nehmen zu können…


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Im Buch wird sie als hässliche Kröte beschrieben. Als man mir dann sagte: ,Du wärst toll in der Rolle‘, antwortete ich: ,Herzlichen Dank!‘ Aber natürlich habe ich mich gefreut, als man mich darum bat, denn die Rolle ist ein echtes Juwel, es ist einfach traumhaft, in dieser Welt mitmischen zu dürfen … ganz abgesehen davon, dass ich in der Achtung meiner zwölfjährigen Tochter deutlich gestiegen bin.
Imelda Staunton