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Tropic Of Cancer - Verantwortung

von Dr. S

@Draco_Malfoy: Familie hält zusammen, hat Lucius dem kleinen Dray-Dray immer gesagt, da wollte er zu Andromeda, nicht zu Tonks. Er mag Tonks nicht. Tonks mag ihn. Jaah, ab und an mag auch noch jemand Draco 1, hahahaha. Bella benutzte weibliche Intuition *zwinker* danke dir fürs Kommi!

@Yoghurtgum: Hui, ich bin impressed. Danke dir vielmals für dein Lob. Das ist Pudding für meine Seele. Jaah, also ich steh ja auf so langsame Beziehungsbildungen und Drarius waren mein Überraschungspaket, wobei ich den jungen Sirius auch unglaublich vermisse. Er ist eben ganz anders und passt auch besser zu Draco 1, während Draco 2 besser zum alten Sirius passt. Das ist eben diese Geschichte mit den Traumata. Draco 1 kann Sirius' Askabanschaden schlecht flicken, wenn er sein eigenes Trauma nicht überwunden hat. Aber ein Malfoy-Black Baby wäre das Beste und Schlimmste, das der Welt passieren könnte. Man stelle sich nur einmal das Ego vor... Hahaha...
Ich liebe Reggie ja auch. Immerhin bin ich auch das jüngere Kind, das nicht aus dem Schatten kommt. Man kann's wohl doch nicht vergleichen, aber Reg ist knuffig und verdient mehr Beachtung.
Es steckt wirklich ne Menge Schreib-Notizen-Kram dahinter. *auf Schreibtisch lins* Und ich bin so chaotisch, manchmal dauert es Tage bis ich herausgefunden habe, ob Draco jetzt sagen darf, was er sagt. Das ist mir persönlich einfach wichtig, genauso wie das Mystery. *Mystery an die Wand press* *hust* Ich weiß ja, das man bei ner FF nicht wirklich über Kleinigkeiten nachdenkt, aber ich bin widerlich detailfixiert. Nothing without a reason, öhöhöhö...
Harry, Hairy und... wie nennen wir Harry 2? Haha, na ja, auch Harry Potter ist nicht vor Traumata geschützt. Das mit dem Werwolf hat ihn ziemlich mitgenommen und dann das mit Draco, irgendwann konnte er dem Tier in ihm eben nicht mehr standhalten. Ich hab jetzt kein Faible für Dark!Harry, wenn er sich Voldy anschließt, oder so, aber hier ist er eben im falschen Moment in die falschen Hände geraten und... abgestürzt, plus seine Obsession, die sich durch Dracos Abwesenheit ums tausendfache verfestigt. Aber es macht Spaß Harry so zu schreiben.
Oh, und ich bin immer wieder überrascht, wenn Leute Alex mögen, eigentlich ist er ja ein... na ja, haha... Ich mag ihn aber auch.
Danke dir vielmals nochmal für die Mühe so ein langes Kommi zu schreiben. *Keks geb*

@LilyFan: Ich vermiss CbtW auch schon, haha... *schnäuz* Draco 2 ist seeeeeehr anders. Erstmal ist er sechs Jahre älter, als Draco 1 und das macht schon ne Menge. Wir Teenager sind so kompliziert manchmal, haha. In meinem Kopf liegt das Gesicht von Draco 2 auch immer so halb im Schatten und man sieht nur so ein hinterlistiges Grinsen, wenn du verstehst, was ich meine. Und im Gegensatz zu Draco 1 hat er eine dynamischere Melodie, während Draco 1 die meiste Zeit melancholisch ist.
Das mit Dracos Anziehung ist auch so ein Ding. Es weist uns auf Draco 2s Bescheidenheit hin, wo auch immer sie hergekommen ist und wie klein sie dennoch ist. Es ist... halber Unfug. Wenn du weißt, was du kannst, also selbstsicher bist, dann wirkt sich das auf deine Ausstrahlung aus. Wahrscheinlich auch ein Grund, warum James im Gegensatz zu Harry immer so beliebt war, wo sie sich doch so ähnlich sehen. Die Moral von der Geschicht, vertrau Draco nicht? Ehehehehe...
Andromeda ist cool. Für mich ist sie nicht nur Sirius in weiblich, aber ich hab meine ganz eigene Version. Hab ja ein paar FFs zu ihr gelesen, aber ich will sie nicht kopieren. Und ich mag das Potential das Lucy und Dromeda haben einfach, allein von ihrem Background. Ich hätte sie gerne intensiver eingebunden.
Und aus Chap 7 wissen wir so in etwa den Zeitraum, wann Sirius gestorben ist, man kann es jetzt zusammenpuzzlen. Ich kann natürlich auch einfach sagen, dass es im November 2000 war, hahahahaha...
Ähm ja... *verplappert sich wieder* Danke dir vielmals fürs Kommi!

Das nächste Chap!
Viel Spaß!
Dr. S


Verantwortung

Die glitzernden nebelgrauen Augen waren stur auf ihn gerichtet und wurden mit jedem Millimeter den Sirius wieder näherkam hungriger. Draco hatte die Hände auf Sirius‘ Brust gelegt und krallte sich an dessen Hemd fest, brachte so ungewöhnlich viele Falten in den dünnen Stoff, aber Sirius hatte eh etwas gegen gebügelte Kleidung. Die Luft um sie herum hatte immer noch eine fast tropische Feuchte und eigentlich wäre man dankbar über jede frische Brise gewesen, aber Sirius zog Draco nur dichter an sich, das Gesicht in dessen Halsbeuge vergrabend.

„Das sind schon längst mehr als zehn Minuten.“, wisperte Draco ihm ins Ohr. Sirius schmunzelte und presste die Lippen gegen Dracos Nacken. „Merlin, Sirius… Hör auf.“ Draco gluckste, als Sirius ihn seine Zähne spüren ließ. „Ich…“ Er seufzte.

„Zehn oder zwanzig Minuten, was macht das schon.“, murmelte Sirius. Die Hand in Dracos Haaren vergrabend zog er ihn leicht nach hinten und schaute wieder in dieses bezaubernde Augenpaar. „Fuck, Draco… Du brauchst gar keine besonderen Zauberkräfte um gut anzukommen.“ Er umfasste das langsam errötende Gesicht mit beiden Händen und zog Draco so nah, dass er seine Lippen schon spüren konnte. „Du siehst sündhaft gut aus.“

Draco grinste. „Nach gerade eben fühle ich mich sündhaft gut. Das tut seinen Teil dazu.“ Er ließ die Hände langsam nach unten fahren und an Sirius‘ Hosenbund nach hinten, bevor er seine Finger in Sirius‘ Hosentaschen gleiten ließ.

Der Ältere hob die Augenbrauen. „Uh, Dray-Dray… Was trauen wir uns denn da?“

„Ach, du…“ Draco bettete die Schläfe an Sirius‘ Schulter, nahm aber keine Sekunde den Blick von ihm. „Als ob ich das zum ersten Mal tun würde.“

„Normalerweise war das mein Part.“

Draco verdrehte die Augen. „Überbewerte dieses kleine Intermezzo nicht, Sirius.“, sagte er recht kühl und machte sich los. Sirius blinzelte perplex, beobachtete wie Draco sich sorgfältig den Umhang richtete und biss sich fest auf die Unterlippe, als er jede Bewegung der feingliedrigen Finger verfolgte. „Es wird keine guten Folgen haben.“

„Was meinst du?“ Sirius zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. Es war unglaublich gewesen Draco nach so langer Zeit endlich wieder spüren zu können, egal ob es unbequem gewesen war. Sirius sah da kein Problem.

„Hast du deinen kleinen Freund vergessen?“ Draco drehte sich schwungvoll um und machte sich auf den Weg zum Hauseingang. „Mich? Du hast mich gerade… betrogen, Sirius.“ Er lachte und zog die Tür auf, drehte sich auf der Schwelle zu Sirius um. „Krasse Situation, oder?“

Sirius wurde etwas grün um die Nase. Er hatte seinen verlorengegangenen Draco komplett vergessen. Am liebsten würde er im Boden versinken. Sein Draco Darling war ganz alleine da draußen. Verstört, fühlte sich wieder Dracomäßig wegen… wegen irgendwas eben und saß am Ende zitternd in diesem Inferno da draußen. Und Sirius hatte Wandsex mit der einundzwanzigjährigen Version seines Dracos?!

„Ich muss ihn suchen.“ Sirius drehte sich auf den Absätzen um und wollte davonrennen, aber Draco packte ihn am Ärmel. Er sagte nichts, schaute Sirius nur flehentlich an, als der über die Schulter schaute. Als hätte er Schmerzen, mehr Schmerzen als Sirius ihm eben hätte zufügen können. „Ich… Merlin, ich kann nicht…“

„Du kannst mit mir schlafen, weil ich aussehe wie er und dann abhauen, um denjenigen zu retten, den du besser kennst?“ Draco klang vorwurfsvoll und seine Augen glitzerten jetzt nicht mehr, weil pures Glück durch seine Adern strömte. „Du hast das nie gekonnt, Sirius. Sex bringt Verantwortung mit sich, aber woher soll jemand, der sich durch halb Hogwarts geschlafen hat, das wissen?“

Ruckartig machte Sirius sich los und funkelte Draco zornig an. „Ich habe mich ausgetobt, bevor ich mit dir zusammenkam, na und? Aber ich hab nie…“ Dracos Blick wurde verschlossener und er wandte sich ab. „Ich hab dich nie… ich… Draco, ich würde dich nie… Hab ich?“

Draco verdrehte die Augen, öffnete den Mund und… schreckte zusammen, als ein lauter Schrei nach außen drang. Blitzschnell wirbelte er herum, bewegte sich aber erst nach Sirius ins Haus. Im Gegensatz zu Sirius lief er aber gleich nach oben, brachte Sirius so aus dem Konzept, weshalb er einen kurzen Moment einfach doof in der Gegend rumstand. Ein weiterer Schrei weckte ihn wieder auf und diesmal lief er gleich die Treppe hoch. Draco machte gerade einen Sprung zur Seite, als Althea aus einem der Zimmer gestürmt kam.

„Caradoc?!“, kreischte sie vollkommen aufgelöst und hastete auf Sirius zu, der sie aber nicht vorbeiließ. „Caradoc, wo… wo… Lass mich vorbei!“ Sirius packte sie schnell an den Schultern und schob sie auf Draco zu, der jetzt in das hellerleuchtete Zimmer lugte, das seine jüngere Version im Moment bewohnte.

„Beruhig dich erstmal.“, sagte Sirius und suchte Blickkontakt, aber er bezweifelte, dass Althea etwas durch die Tränenschicht, die ihre tiefbraunen Augen zum Glitzern brachte, sehen konnte.

„Lass – mich – los!“, verlangte Althea heiser. „Caradoc?! Wo ist mein Mann, verdammt?!“

„Was ist los?“ Eine Maus konnte es nicht sein.

Draco meldete sich zu Wort. „Das hier ist los…“ Er trat hinter Althea und demonstrierte Sirius ein schwarzes Stück Stoff, oder so etwas… Sirius konnte es nicht genau erkennen. „Avery war hier.“

„Und er hat meinen Sohn mitgenommen!“, donnerte es von hinten. Sirius fuhr herum, Althea immer noch an den Schultern festhaltend. So wütend hatte er Caradoc selten gesehen. Seine Haarspitzen schienen sich förmlich aufzustellen, wurden aber schnell wieder plattgedrückt, als er an Sirius vorbeihastete und Draco am Kragen packte, ihn kurzerhand gegen die Wand rammte. Ein Bild fiel scheppernd zu Boden und die Scherben glitzerten im hellen Licht. „Wo ist mein Sohn?!“

„Woher soll er das wissen?“ Sirius hatte im Moment nur noch das Bedürfnis Draco zu beschützen, aber der wirkte vollkommen gelassen.

„Er weiß doch immer alles!“, schnauzte Caradoc nach hinten, bevor er schnell wieder Draco fixierte, der weiterhin ganz ruhig blieb. „Jetzt kann Mr. Know-it-all wenigstens mal zu was nütze sein!“

„Lass ihn…“, fing Sirius an, verstummte aber, als Althea hickste. „Hey…“ Unbeholfen tätschelte er ihre Schulter und wollte lieber Abstand nehmen, als sie das Gesicht in den Händen verbarg. Zum Glück war Caradoc schon bei ihr und schloss die Arme um sie.

„Ich finde ihn. Ganz sicher. Ich bring ihn dir wieder.“, flüsterte Caradoc seiner Frau ins Ohr, die sich verzweifelt an ihn klammerte. Bis eben hatte sie ihren Sohn wahrscheinlich noch im Haus geglaubt und nur Angst vor dem schrecklichen großen Bruder gehabt…

Sirius schaute zu Draco. In dem engen Flur konnte er sich nicht einfach an aufgelösten Eltern vorbeischieben. „Avery hat deinen… Sohn?“

„Wahrscheinlich.“, meldete Draco sich zu Wort. „Jedenfalls deutet ein verschwundener Des und eine verlorene Augenklappe darauf hin.“

„Bei dir ist das nicht zufällig passiert?“, hauchte Althea hoffnungsvoll, einen Blick über Caradocs Schulter auf Draco werfend.

„Tut mir Leid.“ Draco schüttelte den Kopf. „Aber er wird ihm nichts tun. Keine Sorge.“

„Woher willst du das wissen?“, schnaubte Caradoc.

Draco verdrehte wieder leicht die Augen. „Ich kenne ihn. Familie geht ihm sogar über Voldemort. Das ist sein wunder Punkt.“ Althea senkte den Blick. „Wir erinnern uns alle gut an seinen… Schwesterkomplex?“ Althea schrumpfte noch ein Stück zusammen. „Keine Sorge, Dearborn. Du kriegst deinen Sohn wieder. Aber zuerst muss ich… mich finden.“

„Ich warte nicht.“, sagte Caradoc sofort und wollte schon typisch Gryffindor einfach losstürmen, wurde aber von Althea festgehalten.

„Was hast du vor? Du weißt doch gar nicht wo du ihn finden kannst…“ Sie schüttelte ahnungslos den Kopf.

„Ich weiß, was ich tun muss, damit er zu mir kommt.“ Zärtlich strich er Althea eine dunkelblonde Strähne aus der Stirn. „Vertrau mir.“

„Caradoc, warte. Wenn wir Draco gefunden haben, dann können wir dir helfen.“, schaltete Sirius sich ein. „Du solltest sowas nicht alleine machen.“

Caradoc schüttelte den Kopf. „Draco ist wichtiger. Immerhin will Voldemort ihn persönlich. Das ist für alle bedeutender. Und Avery wird seinem Neffen schon nichts tun.“ Er lächelte eher unsicher. „Ich krieg das schon hin.“

„Ich komme mit.“, sagte Althea hastig, aber Caradoc hob abwehrend eine Hand.

„Nein, bitte… Sag Vesta Bescheid. Hol sie am besten nach Hause, bevor dein Bruder da auch noch auf dumme Gedanken kommt.“

Altheas ohnehin schon recht große Augen weiteten sich noch ein Stück und sie presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen.

„Nur vorsichtshalber.“, sagte Caradoc und grinste sein dämliches Lächeln. „Bis später.“ Er drückte die Lippen gegen Altheas Stirn.

„Ich liebe dich.“, murmelte sie und fuhr Caradoc durch die Haare. „Sei vorsichtig, bitte.“

Nichts mehr sagend, dafür aber lächelnd drehte Caradoc sich um und hastete die Treppe herunter. Sirius drehte sich wieder zu Draco, der die Arme verschränkt darauf wartete seine Aufmerksamkeit wiederzubekommen. Er zwinkerte Sirius kurz zu, bevor er sich abstieß und in dem Zimmer verschwand.

„Geht schon mal ins Wohnzimmer!“, rief Draco Sirius zu, als der ihm nachwollte. Resignierend seufzend legte Sirius einen Arm um Altheas bebende Schulter und zog sie neben sich her.

„McGonagalls Kamin steht uns sicher offen und dann holen wir dein Töchterchen ab.“, versuchte er sie zu beruhigen.

„Sirius, du Idiot. Meine Tochter geht nicht nach Hogwarts.“ Althea schniefte leise. „Es wird die halbe Nacht dauern sie nach Hause zu bekommen.“

Sirius räusperte sich. „Morgen früh tut es doch sicher auch noch.“, meinte er schulterzuckend. „Am wahrscheinlichsten ist es sogar, dass Avery gar keinen Schimmer hat, dass noch eine goldige Nichte auf ihn wartet. Der war doch nie besonders schlau. Sicher alles eh nur eine Kurzschlussreaktion. Immerhin kann er alleine gar nichts…“

„Sirius, es reicht. Danke.“ Althea machte sich los und bog in die Küche ab, während Sirius weiter ins Wohnzimmer marschierte. Erwartungsvoll wurde er sofort von allen angeglotzt. Remus hatte ihm einen Platz auf der Couch freigehalten, den er sofort besetzte.

„Draco holt noch was.“, sagte Sirius und grinste in die Runde. Warum räusperte sich die Hälfte und schaute höchst verlegen zur Seite? Fragend drehte er sich Remus zu, der ebenfalls den Blick abwandte. „Ähm…“

„Tatze, die Terrassentür… war offen.“ Remus deutete auf ebendiese und trotzdem machte es nicht Klick bei Sirius.

„Ähm, und?“

Remus seufzte. „Wir finden es nicht sehr angebracht, was ihr in Anbetracht der Situation für Dinge im… Garten macht.“, presste er hervor. Irgendwo gluckste aber doch jemand verhalten. Remus wollte sofort einen strafenden Blick versenden, aber der kam nicht an, weil er sich nicht entscheiden konnte, ob Emmeline oder Hestia gegluckst hatte. Seit wann war letztere eigentlich anwesend?

„Oh…“ Sirius hüstelte gekünstelt. „Na ja, wirklich lange war’s ja nicht. In der Zeit haben wir hier ein ganzes Kind verloren.“

„Ich dachte mir schon sowas…“, murmelte Remus. „Caradoc ist wie ein aufgescheuchter Hippogreif durch die Gegend getrampelt. Aber… Es tut mir Leid, aber dafür haben wir keine Zeit. Wir müssen…“

„Dir das Lenkrad wieder wegnehmen, RJ.“ Draco betrat gerade das Zimmer und warf Remus einen belustigten Blick zu. „Sowas passt nicht zu dir.“

Sirius hätte am liebsten gesagt, dass es auch nicht zu Draco passen würde, aber er bewies ja gerne mal das Gegenteil. Gerade entfaltete Draco eine Landkarte und breitete die auf dem Wohnzimmertisch aus. Seinen Zauberstab zückend plättete Draco das Pergament erst einmal wieder, damit es sich nicht ständig wieder zusammenrollte. Er hielt es auch nicht für nötig irgendeinen Zauber laut zu formulieren und Sirius schob das durchaus darauf, dass Draco so ganz leicht angeben wollte.

„Ortungszauber haben wir schon probiert, aber…“

„Das ist kein Ortungszauber.“, gluckste Draco, als würde er es tatsächlich amüsant finden, dass man nicht kapierte, was genau er da tat. „Haltet einfach die Klappe.“ Er schwang den Zauberstab und blendete alle Leute kurz mit einem hellen Licht. Als Sirius wieder einigermaßen gut sehen konnte zogen sich schwarze Linien über das Papier, fanden sich zu einem Punkt zusammen. Sirius lehnte sich vor und bekam tatsächlich Dracos Zauberstab auf den Scheitel gehauen, als er mal anfassen wollte. „Pfoten weg, Black.“ Draco schüttelte tadelnd den Kopf und wandte sich dem Pergament zu. „Er ist nicht sehr weit weg. Man hält es für einen Punkt, dabei sind es zwei. Das könnt ihr erkennen, wenn ihr näher kommt. Aber nicht anfassen.“ Er schenkte Sirius noch einen kurzen Blick, worauf der schmollend die Unterlippe vorschob. „Einer bin ich. Der nördlicher liegt. Draco befindet sich…“ Draco beugte sich weiter herunter. „…bei… Dora?“

„Erstaunt?“, fragte Emmeline verwirrt. „Solltest du dich nicht am besten kennen? Oh, und hab ich vorhin nicht gesagt, er ist sicher bei Tonks?“

Draco winkte ab. „Ich wäre nie zu Nymphadora Tonks gegangen. Eher hätte ich einen Flubberwurm geküsst.“ Einen Moment dachte er angestrengt nach. „Andromeda? Familie sollte zusammenhalten, hat Vater immer gesagt, aber…“ Sirius schnaubte dazwischen, Draco ignorierte ihn. „Ja, natürlich. Aber uns fehlt immer noch der Grund, warum er plötzlich das Bedürfnis nach Familienwiedervereinigung hat.“

„Ist das wichtig?“, fragte Sirius.

„Wir sollten schon wissen, um was es geht, wenn wir ihn aufsuchen.“, meinte Draco.

Sirius schüttelte den Kopf. „Ich frag lieber als zu spekulieren.“

Draco gluckste. „Ja, natürlich…“

*

Alex blickte stur in diese großen, blau-grünen Augen, die hinter einer so dicken Brille versteckt waren, dass man sich nur für sie schämen konnte. Der arme kleine Junge. Würde sich hänseln lassen müssen.

„Wie alt bist du?“, fragte er und legte den Kopf schief.

Sein Neffe tat es ihm gleich. Das blonde Haar so viele Nuancen heller als sein eigenes, dass es nur von Dearborn stammen konnte. Ohnehin erinnerte nahezu alles an seinen Vater.

„Elf…“, wisperte der Junge, lange nicht mehr ganz so verstört wie am Anfang.

„Dann gehst du bald nach Hogwarts?“ Alex hob die Augenbrauen.

Desmond – bescheuerter Name, konnte nur von Dearborn stammen – nickte.

„Weißt du irgendwas über Hogwarts?“, wollte Alex wissen.

„Ich hab alles gelesen.“, antwortete Desmond. Oh, na toll… Ein kleiner Streber. Mit dem karierten Hemd, bis oben hin zugeknöpft, den ordentlich gescheitelten Haaren und der Brille, sah er auch noch so aus. Keiner würde ihn mögen…

„Und in welches Haus willst du?“ Irgendwie wusste er, dass es sicher nicht Slytherin sein würde.

„Gryffindor.“ Der Junge strahlte. „Wie Dad!“

Alex verzog die Mundwinkel. „Deine Mutter war in Slytherin. Willst du nicht da hin? Oder versohlt dir Daddy sonst den Hintern?“

„Dad meint, es wäre egal, solange ich mich wohlfühle. Aber ich will nach Gryffindor, weil…“

„Weil dein Daddy da war. Schon klar.“ Alex seufzte, verschränkte die Arme hinterm Kopf und lehnte sich zurück. Den Blick durch die überfüllte Halle gleiten lassend suchte er nach einem buschigen, braunen Haarschopf, aber Hermine schien sich Zeit zu lassen.

„Wann darf ich wieder nach Hause?“, fragte der Junge unschuldig.

Alex verdrehte die Augen. „Dein Daddy holt dich schon ab, keine Sorge.“ Er grinste fies, was sein Neffe nicht ganz verstand und verschüchtert lächelte.

„Aber ich darf wieder nach Hause?“

„Ich hab doch gesagt, ich tu dir nichts.“, schnaubte Alex. „Wenn du dich benimmst.“, fügte er hinzu.

Desmond drückte die Wirbelsäule durch und setzte sich gerade hin, als würde schon eine falsche Haltung es rechtfertigen, dass man ihm wehtat. Unsicher schaute er sich in der Halle um, aber Alex hatte ihm oft genug gesagt, dass er gar nicht versuchen brauche wegzulaufen. Wenigstens hörte der Junge auf das, was man ihm sagte.

„Spielst du Quidditch?“, fragte Alex auf der Suche nach Gemeinsamkeiten. Noch hatte er keine gefunden.

Desmond schüttelte den Kopf.

„Aber du willst mal?“ Alex lehnte sich leicht vor und starrte in diese widerwärtigen Augen. „Dein Daddy hat Quidditch gespielt.“

Desmond errötete. „Ich weiß, aber ich kann’s nicht. Dad sagt…“

„Dass das nicht so schlimm ist?“ Alex hob die Augenbrauen, als Desmond eifrig nickte. „Wenn du ne Vase runterschmeißt, ist das dann auch nicht so schlimm?“ Wieder ein Nicken. „Ist er irgendwann mal sauer?“

„Auf mich nicht.“

„Auf deine Mutter?“

Desmond schüttelte den Kopf.

„Auf wen denn dann?“

„Meine Schwester baut immer Schei… ähm, Mist.“ Desmond verknotete die Finger ineinander, während Alex die Mundwinkel verzog. „Entschuldigung…“

„Du darfst ruhig Scheiße sagen.“, grinste Alex. „Du hast ne Schwester?“

Desmond nickte. Nicht sehr gesprächig der Kleine…

„Wie alt?“

„Fünfzehn.“

Alex‘ Augen weiteten sich. Ohne die Augenklappe brannte sein rechtes leicht. „Fünfzehn?!“ Das war viel zu alt! Dann musste Althea ja… jedenfalls viel zu jung gewesen sein. Dearborn, dieses pädophile, lüsterne, schwule Arschloch. „Unglaublich… Und sie ist sicher auch in Gryffindor?“

Desmond schüttelte den Kopf. „Sie, ähm… geht nicht nach Hogwarts. Sie hat Dad eine drei Rollen lange Erklärung geschrieben, warum ihr dieses Häusersystem nicht zusagt, als er sie dort hin schicken wollte.“

Alex verzog die Mundwinkel. „So?“

„Es waren ganz viele Rechtschreibfehler drin.“

Glucksend setzte Alex sich wieder gerade hin. „Spielt sie Quidditch?“

Desmond schüttelte wieder den Kopf. „Auf Durmstrang dürfen Mädchen nicht in die Quidditchmannschaften.“

„Durmstrang?“ Alex blinzelte überrascht und Desmond schlug sich die Hände vor den Mund. Anscheinend hatte er den Namen der Schule nicht verraten wollen. „Das hat dein Daddy erlaubt?“

„Er meinte, wenn…“

„Wenn sie sich da wohlfühlt, dann ist es in Ordnung?“ Die rechte Augenbraue hebend beobachtete Alex das Nicken. „Na ja… Und sie haben sie genommen? Mit nem Schlammblut als Vater?“ Desmond blinzelte verwirrt. „Die nehmen da ja keine Muggelstämmigen. Muggelgeborene nennt man Schlammblut.“

„Schlammblut?“ Desmond kannte den Begriff anscheinend wirklich nicht.

„Wie dein Vater. Ganz widerlich…“ Alex schüttelte sich demonstrativ. „Du gehst dann gerade noch. Immerhin haben wir mein reines Blut in dir. Das ist sehr wichtig, weißt du? Achte immer darauf mit was für Zauberern du dich abgibst. Manche sind besser als andere.“

Desmond blinzelte. „Aber… warum bin ich dann hier?“

„Ähm…“ Scheiß Kinder… Er hätte den Teenie kidnappen sollen. Oder? Die waren auch anstrengend. Wie war Evan nur jemals aus den Gedanken gekommen Alexander Avery zum Patenonkel zu machen? „Von irgendwem musst du das ja lernen. Und warum dann nicht von Onkel Alex.“

„Mum spricht nie von dir.“

Aua… Alex verzog das Gesicht und kratzte sich am Hinterkopf. Suchend schaute er sich kurz um, bevor er wieder seinen kleinen Neffen fixierte, aber nichts mehr sagte. Desmond kaute auf seiner Unterlippe herum und hielt Blickkontakt. Wie eine kleine Katze.

„Hast du Kinder?“, fragte er schließlich und legte den Kopf schief.

Alex zuckte mit den Schultern. „Kann sein. Wächst vielleicht irgendwo vor sich hin.“ Er lachte heiser auf, aber der Junge verstand wohl nicht, was er meinte. „Nein, eigentlich nicht. Ich hab ein Patenkind. Den würdest du in Hogwarts treffen.“

Desmond nickte. Dann herrschte wieder Schweigen. Alex räusperte sich und schaute sich erneut um, bevor er das kleine Kind wieder anstarrte, damit es nicht zu türmen versuchte.

„Was ist mit deinem Auge?“ Desmond deutete auf ebendieses.

Alex hielt sich automatisch eine Hand vor das blinde Auge. „Onkel Alex hat Aua gemacht, weißt du?“

Desmond hob die rechte Augenbraue und Alex gluckste. Hah, eine Gemeinsamkeit!

„Er ist kein Baby, Alexander. Rede vernünftig mit ihm.“ Endlich hatte Hermine sich wieder herbequemt und setzte sich neben Desmond. „Und seit wann hast du ein Patenkind?“

„Seit April 1979. Ist fast so alt wie du, Darling.“ Alex grinste, als Hermine die Augen verdrehte.

„Name?“

„Ist das wichtig?“ Alex versuchte an die Tickets zu kommen, die Hermine aber lieber vor ihm in Sicherheit brachte. „Dylan.“

„Nachname?“

„Vaisey.“

„Aha…“ Hermine zückte einen Lutscher aus ihrer Tasche und drückte ihn Desmond in die Hände. Der starrte ihn aber nur eine halbe Ewigkeit an. „Evans?“

„Jap.“

„Und du bist…“

„Jap.“

„Was hat ihm da denn das Gehirn vernebelt?“

Alex schnaubte. „Ich bin gut. Der Kleine liebt mich. Na ja, so klein ist er auch nicht mehr. Hat schon Evans Ausmaße angenommen. Hoffe nur, dass er sich nicht irgendwann wegsprengt.“

„Oder in deine Nichte verknallt?“ Hermine schmunzelte.

„Du wusstest das?“

„Jaah.“ Sie lächelte etwas breiter. „Und es passt so wunderbar von den Initialen. D.V. und V.D., das kann kein Zufall sein. Das Schicksal möchte doch noch die Liebe zwischen deinem besten Freund und deiner Schwester erfüllen.“

„Nicht vor dem Kind, Darling.“ Alex schüttelte sich. „Das ist ja widerlich.“

„Sagte der Kindsentführer.“ Hermine verschränkte die Arme vor der Brust. „Unser Flug geht in zwei Stunden.“

„In der Zeit hätte ich auch einen Portschlüssel…“

„Von denen wird mir schlecht, das hab ich dir schon tausendmal gesagt. Find dich mit dem Flugzeug ab.“, schnaubte Hermine dazwischen.

Alex brummte leise und schnappte Desmond den Lutscher weg, als der ihn noch immer nicht angerührt hatte. „Ich versteh eben nicht, wie die Dinger in der Luft bleiben. Voll unheimlich.“

Hermine verdrehte seufzend die Augen und drückte Desmond einen neuen Lutscher in die Hand.

*

Dichter Rauch waberte durch das gesamte Haus, die Decke bröckelte langsam und immer öfter knallte eine Holzlatte direkt vor Dracos Füßen auf den Boden. Es brannte. Irgendwo im ersten Stock brannte es und er hörte Bellatrix‘ verrücktes Lachen, das ihm durch Mark und Bein ging. Er zitterte am ganzen Körper, bewegte sich vorsichtig von einem Raum zum anderen, immer darauf bedacht keinen Ton von sich zu geben. Die Schuhe mit einem Silencio belegt schlich er sich gerade durch den Flur, nur ein paar Zimmer von dem Kampfgetümmel entfernt.

Es war feige. Sogar für ihn war es einfach grausam feige, was er hier tat. Er war doch schuld, dass seine Tante hier aufgetaucht war, auch wenn er keine Ahnung hatte, wie sie plötzlich aus Askaban gekommen war und was sie hierher verschlagen hatte. Aber es war seine Schuld. Und jetzt ließ er Nymphadora, Ted und Andromeda einfach im Stich um sich davonzustehlen?

Draco war kurz davor wieder zurückzukriechen, aber die Erinnerung an Bellatrix war so frisch, so intensiv, dass er sich kaum bewegen konnte. Und wenn, dann nur weg von ihr. Er hatte Angst wie selten in seinem Leben zu vor. Das würde man doch verstehen können, oder?

Etwas schneller bewegte er sich auf den Ausgang zu und grinste schon fast erleichtert, als er die Klinke zu fassen bekam. Er konnte bereits die frische Nachtluft einatmen, als eine kräftige Druckwelle ihn erwischte und gegen die Wohnzimmercouch schleuderte.

„Wo wollen wir denn hin, mein süßer Neffe?“, kicherte Bellatrix. Draco machte nur ihre Beine aus, als er langsam die Augen öffnete. Schmerz durchzuckte seine Glieder und ließ ihn leise stöhnen. „Lässt deine Familie im Stich? Das ist aber gar nicht nett.“

Draco bekam eine Schuhspitze zwischen die Rippen gerammt und biss sich fest auf die Lippe, wollte sich wegdrehen, scheiterte aber. Sein Körper schien wie gelähmt und dabei hatte Bellatrix nicht einmal so einen Zauber angewendet.

„Lass ihn sofort in Ruhe!“ Andromedas Stimme glich der ihrer Schwester unglaublich und jagte Draco trotzdem keine Schauer über den Rücken. In seinem verschwommenen Blickfeld glichen sie sich aber so sehr, dass er nur wimmernd davonkroch. Wie ein kleines Kind rollte er sich hinter der Couch zusammen und hoffte einfach, dass das alles ein böser Traum war.

„Mum?!“ Nymphadora trampelte die Treppe runter, dicht gefolgt von ihrem Vater, der irgendetwas murmelte. Draco hörte Bellatrix wieder nur lachen. Aber drei gegen eine? Das würde schon gut gehen. Das… musste gut gehen. Draco klammerte sich an seinen Beinen fest und zog die Knie fest gegen sein Gesicht, versuchte sich auf seinen schnellen Herzschlag zu konzentrieren. Hauptsache nicht dieses Lachen, das ihm manchmal noch in seinen Alpträumen begegnete. Seine Wangen brannten, Phantomschmerzen, die ihn heftig zittern ließen. Merlin, würde er von oben auf sich herunterschauen, wie er hinter einer Couch lag und sich krümmte, dann würde er sich selbst auslachen.

„Ihr kriegt ihn nicht.“, hörte er Bellatrix sagen. „Der Meister hat großes mit ihm vor. Dem wollt ihr doch nicht im Wege stehen, oder?“

Draco schluckte hart und versuchte sich zusammenzureißen, während Ted irgendetwas sagte, das mehr nach Gryffindor klang, als in ihm steckte. Langsam richtete Draco sich auf, schaute über die Lehne und versteckte sich schnell wieder hinter ihr. Da stand der Alptraum seiner Nächte voll Schlaf und kehrte ihm den Rücken zu, sicher in der Annahme, er würde sich vor Angst in die Hosen machen. Aber so tief war er nun auch wieder nicht gesunken.

Seinen Zauberstab zückend ließ Draco sich auf die Knie sinken, klemmte das Weißdorn-Holz zwischen den Zähnen ein und krabbelte langsam über den hellen Teppich, bis er das Ende des Sofas erreichte. Gerade wollte er sich zu dem Sessel vorarbeiten, als die Couch mit einem Knall in die Luft flog. Das Gesicht in der Armbeuge verbergend drückte Draco sich auf den Boden, während weiße Stofffetzen auf ihn niederregneten.

„Willst du abhauen, Brandy?“ Bellatrix grinste und entblößte dabei gelbe Zähne.

Draco erstarrte. Ein Blinzeln reichte, damit tausend Bilder durch seinen Kopf schossen. Schreckliche Erniedrigungen und Schmerzen, gemischt mit seinem Vater. Den bloßen Gedanken an Lucius ertrug er im Moment noch gar nicht.

„Ex–“

Bellatrix wirbelte herum. „Avada Kedavra!“

Tonks konnte sich gerade noch unter dem grünen Lichtstrahl ducken, der darauf hin die Blumen in der Vase hinter ihr traf. Draco wandte schnell den Blick ab.

„Du kannst gar nicht gewinnen.“, sagte Tonks bemüht ruhig. „Wir sind in der Überzahl.“

„Und das Kaninchen ist vor Angst gelähmt.“ Lachend machte Bellatrix einen Schritt nach hinten und richtete den Zauberstab auf Draco, der zitternd am Boden hockte. „Eine falsche Bewegung, von irgendjemanden, und es gibt Hasenbraten.“

„Ich rufe Hilfe.“, murmelte Tonks und wollte sich umdrehen, aber Bellatrix hielt sie zurück.

„Na, na, na… Ich spaße nicht. Davon kann Blondie hier ein Liedchen singen.“

„Und dein Meister wird es toll finden, wenn er tot ist? Sicher nicht.“ Drei Zauberstäbe deuteten auf Bellatrix, schienen sie aber nicht einzuschüchtern. „Du hast absolut keine Chance.“

Draco spürte wie seine Glieder steif wurden, als Bellatrix ihn non-verbal lähmte, um kurz darauf einen schnellen Fluch auf jeden der Familie Tonks abzufeuern. Ted flog die Treppe gleich wieder rauf, Andromeda herunter und Nymphadora kullerte über ihre Mutter, um dann mit voller Wucht gegen die Wand geschlagen zu werden.

„Ja… Hm…“ Bellatrix legte den Kopf schief. „Keine Chance? Ja, ich leide Höllenqualen.“ Sie lachte wieder auf und wandte sich Draco zu, der sich bemühte keine Bissspuren auf seinem Zauberstab zu hinterlassen. „Den nehme ich.“ Bellatrix zog ihm das Holz aus dem Mund. „Und dich nehme ich natürlich auch.“ Lachend packte sie ihn am Arm und zog ihn hoch, als die Tür aufgesprengt wurde und mit einer unglaublichen Geschwindigkeit durch den Flur flog.

„Lass die Finger von ihm, Cousinchen.“ Dracos Herz tat einen Sprung, als er Sirius‘ Stimme erkannte und ihn kurz darauf auch sehen durfte. „Oder hast du vergessen, dass ich ungemütlich werde, wenn man meine Sachen anfasst?“

„Sirius? Was für eine Überraschung. Setz dich doch einen Moment. Es dauert etwas, bis der Kaffee fertig ist.“ Bellatrix legte einen Arm um Dracos Kehle und presste den Zauberstab unter sein Kinn, zog ihn dabei so, dass er Sirius genau in die Augen sehen konnte. Der Rauch waberte an ihm vorbei ins Freie, wurde noch mehr aufgewirbelt, als weitere Menschen ins Haus stürmten. Draco erkannte Remus, der sich hastig umschaute und mit einem erschrockenen Keuchen auf Tonks zu hastete, sich keine Sekunde mehr für Draco interessierte, was dem wieder einen Stich ins Herz versetzte.

Genau in diesem Moment kam ihm auch wieder in den Sinn, warum er davongelaufen war. Die Mundwinkel aufgrund des Lähmzaubers nur innerlich verziehend starrte Draco Sirius an, fixierte sich auf die schmalen Lippen und fühlte Tränen aufsteigen. Tat so weh. Schmerzte mehr, als jeder Cruciatus seiner Tante. Sirius wollte ihn nicht mehr. Er wollte nur nicht, dass man seine alten Sachen anfasste. Es war wie mit einem alten Teddybären, den man ins Regal stellte, weil man es nicht übers Herz brachte, ihn wegzuwerfen, weil er irgendwann nicht mehr weich genug gewesen war.

Plötzlich wünschte Draco sich, Bellatrix würde ihn einfach umbringen, damit er diese Schmach nicht ertragen musste.

„Lass ihn los.“, verlangte Sirius. „Du kommst hier nicht raus.“

„Und daran sollen… Moment… vier mickrige Ordensmitglieder etwas ändern?“ Bellatrix lachte auf.

„Du bist alleine!“

Bellatrix flüsterte ein kaum hörbares „Imperio“ und ließ Draco los, der zwar kurz versuchte sich zu wehren, aber davon bekam er so schreckliche Kopfschmerzen und Sirius wollte ihn doch eh nicht und… hatte doch keinen Zweck.

„Du…“ Sirius trat einen Schritt beiseite um Emmeline Platz zu machen. „Du denkst nicht, ich würde nicht merken, dass das der Imperius ist, oder?“, schnauzte er, als Draco seinen Zauberstab annahm und auf ihn richtete.

„Ändert nichts daran, dass mein Lieblingsneffe mich jetzt unterstützt.“, kicherte Bellatrix. „Und ihm wirst du – wird keiner von euch – wehtun.“

„Remus? Kannst du sie wecken?“, fragte Sirius. Seine Zauberstabhand zitterte.

„Was glaubst du versuche ich hier gerade?!“, blaffte Remus, dem der Schweiß auf der Stirn stand. Seine Hände zitterten ebenfalls, aber Draco bekam nicht mehr wirklich mit, was er mit ihnen tat.

Sirius brummte nur, schrie dann aber erschrocken auf, als ein Fluch direkt neben seinem Ohr vorbeiraste. Geschockt sprang er zur Seite, knallte gegen Emmeline, die wiederum gegen die Wand geschleudert wurde. „Fuck!“ Sirius schluckte hart, als sein Blick auf Dracos Zauberstab fiel. „Mach das nicht, Draco. Sie will doch nur spielen. Du kannst dich wehren.“

Wahrscheinlich könnte er das, aber warum sollte er?

Warum?

„Oh, ja! Lasst uns spielen!“ Bellatrix‘ Augen leuchteten richtig auf, als sie Draco den Zauberstab heben ließ.

„Nein!“ Sirius hob den Zauberstab ebenfalls, war aber etwas schneller. „Expelliarmus!“ Geschickt fing er Dracos Zauberstab auf und grinste leicht. „Jetzt hast du nicht aufgepasst, was?“

„Selber.“ Bellatrix streckte ihm die Zunge raus, packte Draco gleichzeitig am Arm und disapparierte einfach mit ihm. Sirius riss die Augen auf und stürzte nach vorne. Sein erschrockenes Gesicht war das letzte, was Draco sah, bevor es um ihn herum schwarz wurde.


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