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Fanfiction

Tropic Of Cancer - Im Wendekreis des Krebses

von Dr. S

@Draco_Malfoy: Wieso hab ich mir das so halb gedacht? :D Neue Sachen um Harrys zu hassen sind immer gut, was? Schauen wir mal, ob er es bis zu Dray-Dray schafft...

@LilyFan: Krass, ne? Harry vs. Dumbledore fände ich als Art übermenschliches Zaubererduell zwar cooler, aber Hairy hat's nicht so mit... Zauberstäben. *seufz* Die Puppenspielerin kehrt auch prompt zurück... Es kann eben immer nur einen geben, öhöhö... Ja, und dann rätsel mal weiter wer der Blondschopf sein könnte...

Sorry, dass ich euch so lang hab warten lassen. Das RL... *Kekse hinschieb*
Das sehr verwirrende nächste Chap! Glaubt Hermine nicht alles, ja?
Viel Spaß!
Dr. S


Im Wendekreis des Krebses

Es war ein angenehmer Morgen. Nicht besonders warm oder kühl, gar nichts schien irgendwie auf etwas Besonderes hin zu deuten, dennoch hatte Hermine die ganze Zeit so ein komisches Gefühl. Sie fühlte sich bestätigt, als am späten Vormittag jemand den Strand entlang gewandert kam. Mit den knielangen Hosen und dem klischeehaften Touristenhawaiihemd hätte sie Avery kaum erkannt, wenn er nicht diese äußerst auffällige Augenklappe tragen würde. Ein Piratenoutfit wäre jetzt doch mal was…

Sie klappte ihr Notizbuch zu und rutschte von der Terrasse ihrer kleinen Strandhütte. Das Buch unter den Arm klemmend schirmte sie sich die Augen ab und schüttelte kaum merklich den Kopf, als Alex ihr winkte. Irgendwie war das absurd. Machten Todesser Urlaub? Alle zusammen? Nein, natürlich nicht. Hermine konnte sich auch schon fast denken, warum er hier war.

„Sind das Flip-Flops?“, fragte Hermine, als Alex nah genug war, damit sie seine Füße erkennen konnte.

„Jup, coole Teile. Hab ich in der Stadt besorgt.“

Hermine schmunzelte. „Was willst du?“, wollte sie wissen, sich durchaus darüber im Klaren, dass das ihr bedeutender erster Wortwechsel seit gut zwanzig Jahren war. Alex sah auch älter aus, immer noch so braun, als wäre er die ganze Zeit hier gewesen und das dunkelblonde Haar ziemlich verschwitzt. Hermine wohnte aber auch ziemlich abgelegen, weshalb er einen Mordfußmarsch hinter sich haben musste. Und das in Flip-Flops? Aua…

„Erstmal was zu trinken.“ Ohne auf eine Antwort zu warten schlurfte Alex auf Hermines Terrasse und ließ sich dort auf die Sitzbank fallen. Schwer ausatmend fächerte er sich Luft zu und machte so einen bemitleidenswerten Eindruck, dass Hermine ihren Zauberstab rausholte um ihm ein Glas Wasser zu spendieren. „Danke.“

„Bitte.“ Hermine verschränkte die Arme vor der Brust, bevor sie sich neben Alex setzte. „Geht es um Draco?“

„Mhm.“, murmelte Alex in sein Wasser.

„Du glaubst nicht wirklich, dass ich dir helfe. Du bist der Böse.“

„Ein Böser.“, korrigierte Alex und deutete auf sein Glas. „Nachschenken.“ Hermine schwenkte seufzend den Zauberstab. „Und natürlich wirst du mir helfen.“

„Komm mir nicht mit der Beziehungskiste. Das ist lange her.“, sagte Hermine süßlich lächelnd.

„Dummkopf. Ich foltere es aus dir raus, oder so. Deswegen schickt man doch mich.“, sagte Alex. „Aber am besten packst du einfach aus. Wer in Groß Britannien gut und böse ist kann dir ja wohl so ziemlich egal sein.“

„Ja.“ Hermine nickte. „Aber was hab ich davon?“ Sie lächelte erwartungsvoll.

„Oh, sag nicht ich muss dir meinen Körper verkaufen.“ Alex verzog die Mundwinkel, aber Hermine schüttelte den Kopf.

„Dafür kriegst du nichts.“, sagte sie. „Ich will Forschungen am lebenden Objekt.“

Alex‘ rechte Augenbraue schoss nach oben.

„Meinetwegen mach ich das auch für euch, aber ich komme einfach nicht weiter und ich bin mir fast hundertprozentig sicher, dass Dracos Albanienausflug der Schlüssel ist.“, sagte Hermine, den Blick auf das Wasser richtend legte sie die Stirn in Denkfalten.

„Albanien ist explodiert.“

„Genauer gesagt ist der bestimmte Ort in Albanien implodiert, Alexander.“ Hermine seufzte. „Wenn ein ganzes Land explodieren würde, dann…“

Alex würgte dazwischen. „Erbsenzählerei. Du hilfst mir also?“, wollte er wissen.

Hermine lachte auf. „Dir helfe ich nicht. Du würdest nicht einmal die Hälfte von dem verstehen, was ich dir erzähle.“ Sie wischte sich unter Alex‘ eingeschnappten Blick eine Lachträne aus den Augenwinkeln.

„Na ja, du wirst es versuchen müssen.“, sagte er und seufzte genervt auf. „Und mach es interessant genug, damit ich dem Meister deinen Vorschlag unterbreiten werde.“

„Okay, komm mit.“, sagte Hermine resignierend. Sie stand auf und spazierte den Strand entlang, Alex dackelte ihr nach. „Wir fangen ganz einfach an.“ Alex‘ Augenrollen konnte sie sich denken und ignorierte es gekonnt. „Magie hat viele Facetten. Eine davon ist die Zeit. Zeit und Raum, um genauer zu sein. Das ist sozusagen ein Dipol-Molekül. Magiepartikel sind im Grunde meistens Dipole, aber das ist, denke ich, ein anderes Thema. Zeitmagie bildet einen Strom, das muss sie, damit hier nicht alles durcheinander kommt. Würden die Partikel sinnlos überall herumfliegen, dann wäre das ein totales Chaos. Diese Partikel sammeln sich also in einem Strom, der wiederum immer gegen die Erdrotation fließt. Ich muss allerdings zugeben, dass ich keine Ahnung habe, ob das wichtig ist.“

„Hm…“, machte Alex, einfach weil er mal wohl ein verstehendes Geräusch von sich geben wollte, obwohl er trotzdem keine Ahnung hatte, was ihm eingetrichtert werden sollte.

Hermine räusperte sich. „Wo war ich? Ach, ja… Der Strom. Dieser Strom fließt hier in der Nähe entlang, um ganz genau zu sein –“

„Ich bitte darum…“

„– am Nördlichen Wendekreis, auch tropicus cancri oder Tropic of Cancer genannt. Wendekreis des Krebses deshalb, weil bis 15 vor Christus die Sonne zur Sonnenwende das Sternbild Krebs durchquerte, danach Zwillinge, bis zu 1990. Da hätten wir dann übrigens meine Vermutung warum es Draco nicht umgebracht hat, als er…“ Sie drehte die Hand um das eigene Gelenk. „Als er die volle Packung des Stromes abbekommen hat.“ Abwartend schaute sie Alex von der Seite an und verdrehte die Augen, als er eine Augenbraue hob.

„Ehrlich, ich versteh kein Wort. Weil er Zwillinge ist?“

„Weil er kompatibel ist!“, regte Hermine sich auf. „Das ist so unglaublich logisch.“

„Nicht wirklich.“, murmelte Alex. „Für mich klingt das wie an den Haaren herbeigezogen…“

Hermine räusperte sich. „Die Blacks stehen doch so auf Sternbilder und Sterne.“

„Ich mag Blacks nicht.“, raunte Alex dazwischen.

„Magie braucht Energie, weshalb Draco doch immer zusammen klappt und…“

„Moment. Woher willst du das denn wissen?“, fragte Alex verwirrt.

„Dumbledore.“, sagte Hermine knapp. „Der Strom bezieht seine Energie von der Sonne und das am 21. Juni, der Sommersonnenwende. Draco hat Geburtstag am 5. Juni und das ist sehr nah dran. Nicht perfekt, aber um kompatibel zu sein müssen nicht alle Merkmale übereinstimmen. Auf eine mir noch unbekannte Weise konnte er also auf diese Energie zurückgreifen und die bereits gesammelte absorbieren, deswegen die schwarzen Augen. Diese Partikel sehen aus wie schwarzer Rauch. Wäre er ein anderes Sternzeichen würde seine Quelle eine ganz andere sein und er könnte wohl einfach nichts mit dieser… Kraft anfangen. Vielleicht wäre er auch tot. Eigentlich wäre er wohl tot… Na ja, aber so hatte seine… Seele rund zwei Jahre Zeit sich diese Energie anzueignen und deswegen ist Draco Malfoy jetzt also eine wandelnder Zeitstrom.“

„Häh?“

Hermine prustete los. „Jetzt, bitte, stell dich nicht dümmer als du bist. Selbst wenn du die etwas komplizierteren Informationen weglässt ist es noch immer kinderleicht.“, sagte sie. „Draco ist wie Obelix in den Kessel mit dem Zaubertrank gefallen, fertig.“

„Wer ist Obelisk?“ Alex verzog die Mundwinkel.

„Ach, halt die Klappe.“, seufzte Hermine. Sie ließ sich in den Sand fallen und starrte aufs Meer hinaus. „Es bringt dir nichts, wenn ich mit dir raus aufs Meer fahre und dir das Leck, das ich gefunden habe, zeige. Du kannst die Partikel nicht sehen, weil du nie durch die Zeit gereist bist.“ Alex öffnete den Mund. „Ein Zeitumkehrer reicht nicht aus. Es muss eine größere Distanz sein. Mit jedem Tag, den wir in der Vergangenheit verbracht haben, haben sich mehr dieser Partikel an uns gehängt.“

Alex setzte sich neben Hermine und massierte sich das taube Bein. „Müsstet ihr das dann nicht alle können? Also, du und Potter auch?“

Hermine schüttelte den Kopf. „Dafür reichte die Zeit wiederum nicht aus und wir wären wohl auch nicht kompatibel.“

„Was hat es mit diesem kompatibel auf sich?“, wollte Alex wissen. „Das klingt wie bei der Partnervermittlung… Nicht, dass ich da jemals gewesen wär.“

„Es hat was mit der Seele zu tun, aber mir… passt diese Vorstellung einfach nicht. Die Seele existiert doch eigentlich gar nicht, also…“ Hermine winkte ab. „Weißt du, was ein Horkrux ist?“

„Nein.“

„Du kannst deine Seele spalten und in ein Gefäß sperren. So bleibt immer ein Teil von dir erhalten und du bist sozusagen… unsterblich, bis dieses Gefäß zerstört wird.“

Alex nickte anerkennend. „Nett… Und Draco hat jetzt ein Horkrux?“

Den Kopf schüttelnd malte Hermine abwesend im Sand herum. „Er ist wohl eine Art Horkrux für die… ähm, Seele unserer Erde.“ Sie verdrehte die Augen. „Aber davon halte ich nichts. Das habe ich in Griechenland gelesen und die Griechen haben sie nicht alle was diese magischen Dinge angeht. Außerdem wäre es eh egal. Du kannst unsere Erde nicht töten.“

Mahnend hob Alex einen Zeigefinger. „Denk an den Klimawandel, Darling.“

Hermine gluckste. „Wie dem auch sei… Draco ist ein Schwamm. Fertig.“

„Das hab ich jetzt auch verstanden!“, sagte Alex stolz. „Und das kann man ausnutzen?“

„Durchaus.“, sagte Hermine nickend. „Wenn er es mit sich machen lässt. Ich denke, dass kann gefährlich werden und ich würde es mir mit ihm nicht verscherzen. Wenn er lernt es zu kontrollieren, dann…“ Sie schüttelte den Kopf. „Das kann auch schlimm in die Hose gehen. Er könnte uns alle ins Chaos stürzen.“

„Willst du ihn deswegen als Laborratte?“, fragte Alex mit hochgezogenen Augenbrauen.

Hermine lächelte. „Eifersüchtig?“

„Ich will nichts von deiner Laborratte!“, empörte Alex sich.

„Mann…“ Hermine verdrehte die Augen. „Ich meinte auf mich. Falls du vergessen hast…“ Sie deutete zwischen ihnen umher.

„Oh…“ Alex verzog die Mundwinkel. „Passt schon.“ Er massierte sich wieder den Oberschenkel und starrte aufs Meer hinaus. Eine Weile blieb es still. „Ist schön hier. In England regnet’s dauernd…“

„Es ist ein bisschen einsam.“

„Mhm…“

„Du könntest auch bleiben.“

Alex verzog die Mundwinkel.

„Ist es weil ich muggelstämmig bin?“, wollte Hermine wissen. „Hm?“

„Wäre ich dir wichtig gewesen, dann hättest du mich wohl nochmal angesprochen.“, brummte Alex. „Aber du bist einfach abgehauen, also…“

„Was sollte ich machen? Du hast mich abserviert.“, schnaubte Hermine empört.

„Jaah, man muss natürlich Sirius Black heißen, um solche Aussagen zu ignorieren.“, murmelte er. „Ist auch egal. Ich habe kein Interesse. Und ja, wenn irgendwer anders hier her geschickt worden wäre, dann wärst du jetzt tot. Ich werd dafür enormen Ärger kriegen, aber ich krieg ja eh ständig Ärger und vielleicht solltest du dir in Erinnerung rufen, dass ich Menschen umgebracht habe und es immer noch tue, tun werde. Kommt nicht gut an bei Frauen.“

„Du kannst damit aufhören, oder?“ Mit dem Ellenbogen stupste Hermine ihn leicht an. „Wenn du nicht mehr willst. Aber das kann ich mir schwer vorstellen.“

Alex kratzte sich am Hinterkopf. „Ohne Lucius macht das irgendwie keinen Spaß mehr…“

„Ich hätte Lucius Malfoy auch gerne hier.“ Hermine seufzte sehnsüchtig. „Albanien würde mich so sehr interessieren.“

„Der Dunkle Lord ist auch nicht mehr derselbe. Nichts mehr von wegen… reinblütige Gesellschaft. Ständig macht er Ausnahmen, wenn es ihm in den Kram passt. Diese körperlose Zeit scheint ihm nicht gut getan zu haben.“, grummelte Alex vor sich hin. „Das ist auch ziemlich einsam. Ohne Evan, Tony… Lucius… und Matt sitzt im Knast. Mit Snape kann man ja nicht reden und meine Ambitionen hin oder her, Spaß sollte es schon machen.“

„Das ist krank… Zum Spaß…“ Hermine schüttelte den Kopf. „Vielleicht solltest du deine Prio…“ Sie stoppte abrupt, als weit draußen am Horizont ein schwarzer Streifen erschien. „Siehst du das?“

„Ich bin fast blind. Natürlich nicht.“, antwortete Alex sarkastisch.

Hermine ignorierte ihn, rappelte sich auf und klopfte sich den Sand von der Rückseite. Die Augen zusammenkneifend beobachtete sie den immer dichter werdenden Streifen. „Oh, natürlich siehst du es nicht! Das ist… das Leck? Phantastisch!“ Strahlend zückte sie ihr Notizbuch und durfte noch eine Weile zusehen, wie der Streifen einfach breiter wurde, bevor eine gewaltige Schockwelle sie zu Boden fegte. Alex kriegte eine halbe Tonne Sand ins Gesicht und musste sich erst frei schaufeln, bevor er entsetzt aufsprang.

„Was war das?!“, brüllte er und starrte mit großem Auge aufs Meer hinaus. „Hermine? Ist das normal?“

„Natürlich nicht, du Vollidiot!“

„Kein Grund mich zu beleidigen…“

Hermine verdrehte die Augen und setzte sich in den Schneidersitz. „Es ist vorbei…“ Sie befeuchtete sich den Zeigefinger und hielt ihn nach oben, um die Windstille schließlich mit einem Nicken abzutun. Alex betrachtete sie skeptisch. „Wahrscheinlich…“

Ein lauter Knall ertönte und ein gleißendes Licht ließ beide die Augen zusammen kneifen. Hermine brauchte eine Weile um wieder vernünftig sehen zu können. Mit großen Augen starrte sie auf die schwarzvermummte Gestalt direkt vor Alex und ihr. Der Todesser wich hastig zurück und richtete den Zauberstab auf den Mann. Zumindest musste es von der Gestalt her ein Mann sein. Einer, der sich jetzt umschaute… Die Kapuze seines weiten Umhanges hatte er allerdings so tief ins Gesicht gezogen, dass man nicht einmal seine Hautfarbe erkennen konnte.

„Stehenbleiben!“, brüllte Alex, als die Gestalt sich in einer fließenden Bewegung herumdrehte. Die weiten Ärmel seines Umhanges verbargen seine Hände perfekt, nur die Spitze eines Zauberstabes schaute hervor. Hermine verfluchte sich dafür ihren auf der Terrasse zurückgelassen zu haben.

„Avery…“, zischte die Gestalt. „Granger…“

„Woher…“ Hermine richtete sich auf, aber die Gestalt benutzte die andere Hand, ohne Zauberstab, und schleuderte sie wieder auf den Boden. Stöhnend rieb sich Hermine den Hinterkopf und blinzelte verwirrt. Was war das denn jetzt? Weder irgendeine ihrer Berechnungen noch eine… an den Haaren herbeigezogene Erklärung konnten ihr das hier auf Anhieb plausibel erscheinen lassen.

„Ich habe keine Zeit.“ Die Stimme klang heiser und tonlos, als wäre sie ewig nicht benutzt worden. „Aber das nächste Mal wenn wir uns sehen, nehme ich mir welche.“ Eine übertriebene Verbeugung folgte und kurz darauf ein lauter Knall. Die Gestalt war verschwunden und nur noch die Fußabdrücke im Sand bezeugten, dass das hier kein absonderlicher Traum gewesen war.

„Scheiße…“, brummte Alex. „Jetzt muss ich den Weg nochmal laufen… Verdammter Traum!“

Kopfschüttelnd stand Hermine auf, stellte sich hinter Alex und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Kein Traum… Nein, aber was dann?“ Sie drehte sich herum und legte sich nachdenklich einen Zeigefinger unters Kinn. „Kann es sein, dass wir einem Zeitreisenden begegnet sind? Aber Dumbledore hatte mir versichert, dass das so nicht mehr vorkommen würde… Außerdem wäre der Ort und Zeitpunkt… Nein, nein, das kann nicht sein. Vergangenheit oder Zukunft? Hm… Aber nein, es kann nicht sein… Außer… Hah! Ich habe es!“ Schwungvoll drehte sie sich herum und erstarrte, als Alex ihr Notizbuch gerade durchblätterte, dabei wohl auf einer Seite hängengeblieben war. Als dann aber noch ein dickes Blatt Pergament herausfiel, verdrehte sie die Augen und schnaubte auf.

„Gut okay! Deine Schwester ist nicht tot, schreibt viel zu lange Briefe und ja, ist gerade in England. Sei später geschockt und…“

„Was?“

„…beweg deinen Hintern. Ich brauche deine Hilfe und…“

„Moment! Ich…“

„…dafür zeige ich dir auch, wo sie wohnt. Kommst du?“

Alex verzog recht dümmlich das Gesicht, zog die Augenbrauen zusammen und starrte auf das kleine Büchlein in seinen Händen. Es ratterte fast hörbar in seinem Schädel, aber letztendlich nickte er. Immerhin kam seine liebe Schwester immer zuerst, nicht wahr? Hermine hatte da inzwischen andere Prioritäten…

*

Kalter Wind durchschnitt die Luft wie scharfe Messer, brachte Harrys verfilztes Haar durcheinander und verursachte pfeifende Geräusche, wenn er die Löcher in Askabans Mauern streifte. Harrys Blick war in die Tiefe gerichtet, fixiert auf die hohen Wellen, die gegen den Fels schlugen. Schaumkronen tanzten auf der Oberfläche und sammelten sich an den kahlen Steinwänden. Hinter ihm krochen die ersten Gefangenen aus den gesprengten Mauern. Harry erkannte das verrückte Lachen von Dracos Tante – Bellatrix Lestrange. Allerdings interessierten ihn vielmehr die hastigen Schritte und das fassungslose Seufzen, das sich jetzt in seine Ohren schlich.

„Wie konntest du das tun?“, hörte er Remus hinter sich krächzen.

Mit einem spöttischen Grinsen auf den Lippen drehte Harry sich herum. Er hatte eigentlich geglaubt, Dumbledore würde alleine hierher kommen, den einsamen Wolf spielen, sozusagen. Früher hatte er es doch gerne so gemacht, oder? Brauchte er jetzt Leibwächter oder hatte Remus sich aufgedrängt, weil Harry ihm ja so unglaublich Leid tat?

Remus‘ Hand zitterte, als er den Zauberstab auf Harry richtete, der keine Probleme gehabt hatte, sich mit seinem neuen den Weg aus Askaban zu bahnen. Ihm war egal, dass er dabei noch einen Haufen anderer Gefangener mit in die Freiheit nahm.

Der Himmel über ihnen war dunkel, wie er es immer über Askaban war, trotzdem blieb das Gefühl zurück, dass sich dort ein Sturm zusammenbraute, was hier draußen, nahe den Klippen, gefährlich werden könnte. Harry interessierte das auch wenig, außer das es ein bisschen Atmosphäre dazu verlieh. Remus‘ Umhang und Haar flatterte im Wind und so dünn, wie er aussah, würde es ihn gleich ins Meer schleudern.

„Wieso, Harry?“ Remus schüttelte den Kopf, das Gesicht vor Schmerz verzogen. „Er sagte… Du bist der Auserwählte, Harry!“ Das hörte der „Auserwählte“ wiederum zum ersten Mal auf diese Weise. „Die Prophezeiung meinte… du würdest…“

„Remus, Remus, Remus… Solltest du nicht am besten darüber Bescheid wissen, dass es jeden Tag neue Prophezeiungen gibt? Eine sinnloser, als die andere?“ Die letzten Worte zog Harry genüsslich in die Länge.

Remus verzog auch prompt die Mundwinkel. „Tu das nicht, Harry. Du kannst noch… Es ist noch nicht zu spät für dich wieder den richtigen Weg zu gehen!“

„Als ob ich mit Dumbledore nicht eben das Fass für eure kleine Truppe zum Überlaufen gebracht hätte.“ Harry lachte auf. „Sind hier noch mehr von euch?“ Anscheinend ja, so wie Remus sich auf die Lippe biss. „Schau mal einer an…“ Betont offensichtlich spielte er achtlos mit Dumbledores Zauberstab, beachtete dabei kaum die kleine Menschenmenge in zerlumpten Umhängen, die sich in seiner Nähe versammelte. Remus war blöd genug gewesen hierher zu kommen… Oh, er war wohl eher Gryffindor genug um hierher zu kommen…

„Wie konnte das nur aus dir werden, Harry? Ich hab doch versucht dir zu helfen! Ich hab meinen guten Ruf für dich riskiert und du…“ Wieder schüttelte Remus den Kopf. „Wie…“

„Du fragst wie?“ Harry kam seelenruhig ein paar Schritte näher und prompt umklammerte Remus seinen Zauberstab fester. „Du bist doch erst Schuld an alledem hier.“ Er machte eine ausladende Handbewegung und klopfte sich dann auf die Brust. „Wer hat mich denn zu dem hier gemacht?“

Remus schluckte, schüttelte aber schnell wieder den Kopf.

„Du hast Dumbledore doch nicht geglaubt, dass wäre ein Zufall gewesen, als dir aufgefallen ist, dass ich auch immer krank wurde?“ Harry lachte hohl auf. „Wie kann man so naiv sein, Remus? Möchtest du die Narben vergleichen?“ Langsam zog er seinen Kragen herunter und demonstrierte die wulstigen Vertiefungen auf seinem Hals. „Du brauchst nicht lange um die zu zuordnen, oder?“

Weiter den Kopf schüttelnd presste Remus sich eine Hand vor die Stirn.

„Doch, doch…“ Harry grinste wieder. „Und weißt du, warum ich dich jetzt nicht einfach töte? Weil es für dich tausendmal schlimmer ist mit diesem Wissen weiterzuleben.“ Er drehte der Vorhut des Ordens den Rücken zu. „Und noch schlimmer wird es für dich, wenn du am Ende wieder als einziger übrig sein wirst, Remus. Ganz allein…“

„Zwing mich nicht, dich z-zu töten!“

Harry beachtete ihn gar nicht und winkte der Menge von Ausgebrochenen. „Braucht jemand eine Mitfahrgelegenheit?“, schlug er freundlich lächelnd vor.

*

„Wer bist du?“, wiederholte Draco heiser. Der Mann, der aus den Schatten trat zog sich eine Kapuze über und tief ins Gesicht, bevor Draco genauer hinsehen konnte. Der Umhang war weit, hüllte die schlanke Gestalt vollkommen ein und ließ sie so noch unheimlicher aussehen. Draco fasste auf seinen Nachttisch und richtete den Zauberstab auf den Eindringling. „Keinen Schritt näher.“, verlangte er ungewöhnlich ruhig.

„Du brauchst dich nicht fürchten.“, sagte der Mann leise, seine Stimme wie Rauch, der einem langsam die Gedanken vernebelte. „Ich bin gekommen um dir zu helfen. Du willst zurück, oder?“

Draco öffnete den Mund, sagte aber nichts und klammerte sich an seinem Spiegel fest.

„Du brauchst nichts sagen. Ich weiß ganz genau, was du fühlst. Selbst wenn du es dir nicht eingestehen willst, hier bist du einfach fehl am Platz. Oder nicht? Fühlst du dich nicht einsam und verlassen? Sirius kann dir nicht geben, was du brauchst. Er ist nicht mehr der junge Teenager, den du liebst. Denke nicht, du würdest dich aufgrund von Lucius oder sonstwem in seiner Gegenwart plötzlich unwohl fühlen. Du liebst ihn einfach nicht und das ist in Ordnung. Ich…“

„Halt!“ Draco sprang auf und war kurz davor den Kerl mit einem Silencio zu belegen. „Was machen Sie in meinem Zimmer?! Sollte das nicht eine Psychotussi sein, die mit mir wegen Sirius reden sollte?!“

Einen Moment blieb es still. Der Mann rührte sich und schien tief durchzuatmen. „Ich bin hier um dir zu helfen.“, wiederholte er. „Ich kann dich wieder zurückbringen. Du musst mir nur vertrauen.“

Draco keuchte auf und plumpste wieder auf sein Bett. Er wusste nicht warum, aber er glaubte dem Kerl. Er wollte ihm nicht nur glauben, er tat es, einfach so… Wurde er jetzt endgültig verrückt? Er kannte den nicht und fühlte sich trotzdem, als würde er mit jemanden reden, den er seit Jahren kannte!

„Wie?“, hauchte Draco.

Der weite Umhang raschelte leise, als der Mann sich auf ihn zu bewegte, sich aber nicht setzte. „Du musst mir einfach vertrauen, Draco.“

„Ich kenne nicht einmal deinen Namen!“ Draco regte sich mehr über sich selbst auf. Er vertraute nicht leicht, hatte das noch nie getan und plötzlich kam so ein Kerl dahergelaufen, der es zu Stande brachte, dass Draco ihm am liebsten sein Herz ausgeschüttet hätte?

„Hm…“ Der Mann räusperte sich. „Ähm… Du kannst mich Scott nennen.“

Draco gluckste auf. „Scott? Sorry, aber…“ Er versuchte erfolglos das Lachen zu unterdrücken. „Aber bei Scott hab ich immer das Bild von Sirius‘ Romanfigur im Kopf.“

„Jaah…“ Diesmal war das Räuspern eher unsicher.

„Mann, das war ein dämlicher Trottel… Hieß er überhaupt Scott?“

„Ich habe ein schlechtes Namengedächtnis. Sorry.“

„Geht mir genauso…“

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"Scott" hatte sogar schon einen ToC-Auftritt! (siehe Chap 7) Na ja... Und APiT 213... *glucks*
Was Hermy gelabert hat, könnte alles auch an den Haaren herbeigezogen sein, ich würde ihr nicht vertrauen. Aber ich würde es irgendwie niedlich finden, wenn Magie aus Dipolen bestehen würde.
Bei Fragen bin ich ja auch immer da... aber nehmt ruhig Obelix als Beispiel, öhöhöhöhö...


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Emma ist eine natürliche Schönheit – wenn sie also die ,normale‘ Hermine in ihrer Schuluniform spielt, müssen wir ihr Aussehen unter dem Make-up eher herunterspielen. Aber der Weihnachtsball erfordert natürlich das genaue Gegenteil – da konnten wir uns mit dem Make-up richtig austoben.
Amanda Knight, Maskenbildnerin