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Fanfiction

Tropic Of Cancer - Harry‘s Fehler

von Dr. S

@Draco_Malfoy: Ich maaag Snape! Er kommt gleich nach Draco, der nach Sirius kommt. So. Haha... *stellt sich Drarius und Snupin in einer WG vor* Für uns wäre das sicherlich äußerst amüsant. Merci fürs Kommi!

@StillAlive: Na ja, Sirius weiß ja, das er Recht hat. Er will nur sein Kaninchen... äh, Dray-Dray beschützen. Aber zur Aufklärung: Für Draco 19 Jahre für Harmony 16 Jahre. Draco 1977 und Harmony 1979. Während den zwei Jahren war Dracos Seele bei Kurt Cobain und sie haben Smells like Teen Spirit gespielt. Nirvana, ne? *hust* Was aus Dracissa wird, das werden wir noch sehen. Einfach so rausschreiben werd ich sie nicht. Und wer weiß, ob sie sogar einen gerechtfertigten Grund hatte, sich ne Auszeit zu nehmen...... Danke fürs Kommi!

@Hauself: Oi! Siehste hätt ich die FF fast verpasst, wenn du mich nicht dran erinnert hättest. Merlin sei Dank gibbet Werbung, haha. Ich denk, Zissy ist ganz in Ordnung, nur arg überfordert. Lucy tot, nix vererbt gekriegt, sonst was anderes. Jaah, dann schaun wir mal, was aus Harry-einsperren wird! Merci fürs Kommileinchen!

Das nächste Chap!
Ich wünsche viel Spaß!
Dr. S


Harry‘s Fehler

Weiß und unberührt lag die Schneedecke über dem Friedhof. Keine Spur mehr von den vielen Fußspuren. Die dicken Flocken legten sich auf Dracos Schultern und Kopf, hoben sich weitaus besser von dem schwarzen Mantel ab, als von dem weißblonden Haar. Kalt, aber nicht zum Zittern kalt. Vielleicht war er auch einfach zu müde zum Zittern.

Draco hätte nicht gedacht, dass es so schwer sein würde, sich diese dämliche Grabrede anhören zu müssen und noch schlimmer die ganzen Menschen, die ihm ihr Beileid wünschten. Alle mit so einem komischen Funkeln in den Augen, das sicher nichts mit Trauer zu tun hatte. Er selbst hatte nichts sagen können. Was sollte er denn auch über Lucius sagen? Warum erwartete man überhaupt, dass er etwas sagte? Hätte man ihm dann nicht vorher Bescheid sagen können, damit er sich sowas überlegte, wie… Vater liebte es in der Zeitung zu sein, besonders auf der Titelseite? Da er sowas eh nicht konnte, war er ganz froh, dass er als trauernd abgestempelt worden war. Der junge Draco fängt gleich an zu weinen, den sollte man lieber in Ruhe lassen… Aber trauerte er wirklich? Fühlte sich das so leer an? Müsste er nicht weinen und vor Schmerz umkommen? Aber wenn, dann nicht in der Öffentlichkeit. Da weinte ein Malfoy nicht. Daran musste er jetzt auch immer denken, oder?

Die Leute hatten sich genauso benommen, wie man es auf einer Beerdigung nicht erwartet hatte. Weder durchweg bedrückt, noch hatte irgendwer geweint. Aber das erwartete man wohl auch eher von Frauen und es war absolut keine Frau anwesend gewesen. Dracos Magen zog sich schmerzhaft zusammen, als er genauer darüber nachdachte. Am liebsten wäre ihm gewesen, er hätte die jüngere Version seines Vaters nie kennengelernt. Wer wollte schon einen offensichtlich schwulen Vater haben? Am Ende hatte er die halbe Mannschaft beim Dunklen Lord flachgelegt, während Narzissa mit einem Baby zu Hause rumsitzen musste…

Und wann war Lucius eigentlich so kalt geworden? Lag wahrscheinlich an einem doofen Kind, was? Irgendwas hatte er immer falsch gemacht. Dabei hatte er seinen Vater nur stolz machen wollen. Vielleicht hatte er es übertrieben und Lucius dadurch zu anderen Dingen getrieben.

Er schniefte kurz. Passenderweise wurde ihm gerade ein Taschentuch unter die Nase gehalten. Draco hatte sich auf eine Bank unter den schneebedeckten Ästen einer Eiche niedergelassen. Severus stiefelte hier irgendwo herum und reichte ihm sicher kein Taschentuch, außerdem trug er keine Handschuhe. Draco musterte den schwarzen Stoff eine Weile, bevor er sich das Taschentuch schnappte und sich furchtbar laut die Nase schnäuzte.

„Danke…“, murmelte er und reichte das weiße Tuch zurück, hob den Kopf und bekam gerade noch mit, wie Alex eine Augenbraue hob. Die rechte, wie immer. Und wie immer verschob sich die Augenklappe dabei ein bisschen. Merlin, war der Kerl alt geworden…

„Kannst du behalten.“, sagte er und ließ sich neben Draco fallen. „Wie geht’s?“

Dämliche Frage, aber dann hatte sich der Kerl wenigstens nicht verändert. Mann, was wollte der überhaupt? Er müsste Draco hassen oder… sonst was… „Weiß ich nicht so genau…“, antwortete er wahrheitsgetreu. „Was… Wie kann ich helfen, Mr. Avery?“

„Ich lese immer noch Zeitung, ja?“, gab Alex zurück, worauf Draco sich räusperte.

„Ich dachte, nur die unwichtigen Artikel…“, murmelte er. Das Taschentuch knüllte er immer wieder zusammen, scharte leicht mit den Füßen und hoffte einfach, das er nicht gleich ein Grab hier belegen durfte…

„Ich werde dich nichts über diese Sache fragen oder dir Vorwürfe machen. Es ändert die jetzigen Umstände, aber nichts von früher kann rückgängig gemacht werden.“, sagte Alex und Draco wünschte sich verdammt nochmal, dass mehr Leute so denken würden. Wie oft spürte er Remus‘ Blick im Nacken und wusste genau, dass der Werwolf ihm innerlich, auch wenn er es nie zugeben würde, nicht mal vor sich selbst, ihm die Schuld daran gab, dass Lily und James und so viele andere gestorben worden. Sirius müsste eigentlich ähnlich denken, wahrscheinlich war er aber einfach zu froh, sein Draco Darling wiederzuhaben. Und Severus durfte ihm nicht einmal Vorwürfe machen. Den Fehler sollte er zuerst bei sich und seinem manipulierendem, senilen Sack suchen. Alex war schlichtweg… zu engstirnig und auch zu blöd. Wahrscheinlich hatte er angefangen darüber nachzudenken, es war ihm zu kompliziert geworden und irgendwann, mit pochenden Schläfen, hatte er sich daran gemacht den Klitterer zu lesen.

„Warum ich hier bin…“

„Kann ich mir denken.“, sagte Draco und umklammerte automatisch seinen linken Arm.

Alex räusperte sich und fuhr mit belegter Stimme fort. „Lucius stand weit oben in unseren…“ Er schaute sich verstohlen um. „In unseren Reihen. Der Dunkle Lord hatte nur wenige Lieblinge und dein Vater kam sogar noch vor den Lestranges. Kennst du die noch? Äh, auch egal…“ Draco verdrehte die Augen. Die Schmerzen, die ihm Bellatrix Lestrange, seine liebe Tante, zugefügt hatte, würde er nie im Leben vergessen. „Wir erwarten von dir das Gleiche Engagement. Das betrifft besonders das Finanzielle und die Connections. Solltest du dich nicht querstellen, kann ich sicherlich dafür sorgen, dass du nicht zu brutal gefoltert wirst. Immerhin sollte man beachten, dass es dir nicht möglich war dem Ruf deines Meisters zu folgen und…“

Draco hob eine Hand, damit Alex die Klappe hielt und tatsächlich half das, worauf Draco erstaunt eine Augenbraue hob. „Das ist dein Angebot? Weniger Folter?“

Unsicher räusperte der Ältere sich schon wieder und zuckte mit den Schultern, als wüsste er das nicht genau.

„Du kannst mir das nicht mal garantieren?“ Draco konnte seine Kinnlade geradeso eben davon abhalten nähere Bekanntschaft mit dem Boden zu machen.

„Hm… Schau mal.“ Alex deutete direkt vor sich auf einen unsichtbaren Punkt in der Luft. „Da haben wir Lucius, Liebling des Dunklen Lords und hier…“ Er deutete irgendwo auf den Boden. „…haben wir Alex ich-hatte-Angst-vor-Askaban-und-hab-behauptet-ich-hätte-unterm-Imperius-gestanden Avery.“

Draco suchte irgendwo in sich nach einer kleinen Portion Mitleid, aber das Bedürfnis sich über den Dummkopf lustig zu machen war größer. „Vater hatte sich auch vor Askaban gedrückt.“

„Dein Vater hat sich raus gekauft.“, korrigierte Alex. „Ich habe gewimmert und gefleht. Ziemlich blamiert hab ich mich auch und so ist der Meister im Moment zwar wieder recht gut auf mich zu sprechen, aber im Schleimen war ich nie so gut, wie Lucius.“

„Wer’s glaubt…“ Draco setzte sich aufrecht hin, drehte den Kopf leicht und fixierte die Augenklappe. „Ich entschuldige mich dafür, dein Vertrauen missbraucht zu haben, früher. Dennoch beabsichtige ich nicht, mich in nächster Zeit bezüglich meines Werdeganges festzulegen.“

Alex‘ Mundwinkel zuckten. „Wie alt warst du nochmal?“

Draco hob eine Augenbraue. Er konnte nicht wirklich glauben, dass Alex das wirklich vergessen hatte, aber eigentlich konnte es ihm auch egal sein. Wüsste er nicht, dass der Kerl wenig älter als Sirius war, dann wüsste er es wahrscheinlich auch nicht. „Fünfzehn.“ Daran musste er sich erst wieder gewöhnen. Aber was machte schon das eine Jahr.

„Oh.“ War das da Mitleid in Alex‘ Stimme? „Schaust älter aus.“ Er ließ den Blick über Draco schweifen, bevor er die verquollenen Augen fixierte. Draco schluckte unauffällig. „Mehr wie… achtzehn?“ Hämisch grinsend reckte Alex das Kinn. „Verstanden?“

„Selbst wenn, es interessiert mich.“ Natürlich hatte Draco verstanden und der Todesser neben ihm war doch nicht wirklich so blöd, dass er… „Moment.“ Misstrauisch verengte Draco die Augen zu schmalen Schlitzen. „Was genau willst du von mir?“

„Nicht ich will etwas von dir, sondern der Dunkle Lord. Dein Meister, solltest du das vergessen haben. Das Mal auf deinem Arm bedeutet Verpflichtung, Malfoy. Entweder kommst du ihr nach oder du stirbst.“

Draco schluckte angespannt, versuchte sich das aber nicht anmerken zu lassen. „In dieser Hinsicht habe ich mich bereits geäußert. Akzeptiere das bitte oder ich sehe mich gezwungen andere Maßnahmen zu ergreifen.“ Er versuchte sich an einem überheblichen Grinsen, aber seine Mundwinkel blieben wie festgetackert unten.

„Oh, die Maßnahmen eines Teenagers, ich zittere vor Angst.“ Alex demonstrierte seine wirklich zitternde Hand und verzog deswegen die Mundwinkel. „Na ja, metadings… Hier…“ Er kramte in seiner Manteltasche herum und reichte Draco eine nicht sehr ordentlich geführte Mappe. „Das ist die Akte Black!“ Er lachte heiser auf und räusperte sich wieder. „Verzeihung. Bisschen erkältet, glaub ich. Gut, jedenfalls haben wir hier stündlichen Bericht über Blacks Aktivitäten, eine ausführliche Beschreibung über den nun wirklich nicht unantastbaren Auror Jim Proudfoot und damit…“ Er schnipste und lehnte sich zurück, während Draco mit ansah, wie gerade eine neue Zeile von unsichtbarer Hand geschrieben wurde. Anscheinend aß Sirius gerade Pfannkuchen und das demonstrativ vor Proudfoot. „…deinen Schwachpunkt, Malfoy.“

„Jim Proudfoot weckt keinerlei Gefühle bei mir.“, sagte Draco und klatschte Alex die Mappe vor die Brust. „Beschattet Sirius ruhig. Er kann ganz gut auf sich aufpassen.“

„Manchmal sieht man das Grün ein bisschen spät…“ Demonstrativ langsam zog ein Alex eine Feder aus der Tasche, befeuchtete die Spitze kurz und tippte gegen das Pergament. „Aber Mr. Black kann ja auf sich aufpassen.“ Alex zog den ersten Strich eines As, aber bevor er die Feder herunterziehen konnte, hatte Draco ihm das Ding aus der Hand geschlagen. Zufrieden lächelnd musterte Alex ihn wieder. „Aha…“

„Du bluffst doch nur.“ Draco schaute sich nach Severus um. Natürlich konnte der seine Deckung nicht noch mehr gefährden, aber… aber… Er konnte das nicht allein. Unter Druck traf er noch schlechtere Entscheidungen, als sonst schon.

„Dafür schmerzt meine Hand ein bisschen sehr…“, grinste Alex und rieb sich die kribbelnde Stelle. „Du hast keine Wahl, Malfoy.“

„Das denkst du, Avery.“ Draco rümpfte die Nase und machte den typischen Gesichtsausdruck seiner Mutter nach, wenn sie etwas unter ihrer Würde befand.

„Dann denk daran, wie stolz Lucius auf dich gewesen wäre, wenn du seinen Traum näher an die Erfüllung bringst.“, sagte Alex, während er die Mappe wieder in seinem Mantel verschwinden ließ.

Draco biss die Zähne festzusammen. Einfach nicht hinhören. Lucius war tot. Es brachte nichts mehr ihn stolz machen zu wollen. Trotzdem war der Drang groß genau das zu tun. Seine Hände zitterten richtig vor… Aufregung? War es das? Als hätte er ewig auf diesen einen Moment gewartet. Sein Herz schlug ihm heftig gegen den Brustkorb. Fast hatte er das Gefühl Lucius‘ Hand auf seiner Schulter zu fühlen, ein zustimmendes Gemurmel im linken Ohr.

„Willst du alles, was dein Vater dir beigebracht hat, über den Haufen werfen?“

Die Stimme drang nur dumpf zu Draco durch. Das war wahr… Er hatte seine ganzen Vorsätze von einem Tag auf den anderen über Bort geworfen. Ohne dass er auf seine Abstammung hatte zurückgreifen können, hatte er sich zu etwas Malfoy-unähnlicherem als ein Flubberwurm gewandelt. Draco presste die Hände an den Kopf und raufte sich die Haare, brachte sie James Potter-like durcheinander. Avery wartete das tatsächlich geduldig ab, in der Gewissheit schon fast am Ziel zu sein.

„Ihr braucht mich doch gar nicht. Ich bin sech… fünfzehn!“ Und er hörte sich wie ein Zwölfjähriger an…

„Du bleibst nicht immer fünfzehn.“, sagte Alex, das triumphierendes Grinsen wie ein gemalter Schwung in seinem Gesicht. „Und dann weißt du, wo du hingehörst.“

„Und bis dahin?“ Draco richtete sich auf und klopfte sich den Schnee von den Schultern. Jetzt flogen die kleinen Fragezeichen wieder über Alex‘ Schädel. „Was ist mit… Rache?“ Er genoss einen Moment den Blick in das ratlose Gesicht. „Hoff mal, du kriegst keinen Ärger, wenn du Harry Honey verlierst.“ Er zog den rechten Mundwinkel zu einem fiesen Grinsen hoch, worauf Alex die Stirn runzelte. Erschrocken wich der Todesser zurück, als Draco seinen Zauberstab zog. „Potter hat meinen Vater getötet und ich stand gleich daneben. Du denkst nicht wirklich, ich würde ihn ungestraft davonkommen lassen, oder?“

„Was hab ich jetzt damit zutun?!“ Abwehrend hob Alex die Hände, aber Draco hatte ja nicht vor auf ihn loszugehen.

„Er ist dir nach. Ich hab ihn gesehen.“ Draco wirbelte herum und ließ einen etwas weiter entfernten Baum einfach explodieren. Der Stamm krachte mit einem ohrenbetäubenden Lärm zur Seite und gab den Blick auf Harry frei, der sich mal eben zwischen seinen eigenen Schultern geduckt hatte. Die Finger fest um das Weißdornholz schließend verengte Draco die Augen zu schmalen Schlitzen und ging auf den Werwolf zu, der tatsächlich versuchte sich die Haare zu richten. Alex beschloss erst einmal einen neuen Rekord im dämlich aus der Wäsche gucken aufzustellen. Immerhin sprengte man nicht einfach Bäume. Vor allem nicht auf Friedhöfen…

„Nette Begrüßung!“, gluckste Harry, wich keinen Schritt zurück, als Draco den Zauberstab auf ihn richtete und schaute sich ganz unschuldig um. „Aber ich wusste, dass du mich bemerken würdest. Ich spüre auch immer, wenn du in der Nähe bist.“ Er seufzte glücklich.

„Dein Gestank ist auch schwer zu verbergen.“ Harry roch vorsichtshalber an sich. „Nach Tod, du Depp!“

„Wir sind auf einem Friedhof, Liebling.“, gab Harry zurück. „Das bin nicht ich.“

Draco verzog die Mundwinkel. „Noch kannst du laufen, Harry.“, sagte er leise und ließ die Augenbrauen hüpfen, brachte Harry damit aber gar nicht aus der Ruhe.

„Du bringst mich nicht um, Draco. Das kannst du gar nicht.“, sagte er grinsend.

Draco lachte erst leise, was Harry schon arg zu verunsichern schien und als das Gelächter immer lauter wurde, schaute sich der Werwolf doch verstört um, gerade rechtzeitig um die apparierenden Zauberer erscheinen zu sehen.

„Was…“

Sofort wurde ein gutes Dutzend Zauberstäbe auf Harry gerichtet, aus einem schossen Fesseln und nahmen Harry Arm- und Beinfreiheit. Er geriet ins Stolpern und knallte vor Dracos Füßen auf den Boden. Hämisch grinsend stupste Draco Harrys Wange mit seiner frisch polierten Schuhspitze an.

„Ups, hast du dir wehgetan?“, hauchte er süßlich, bevor er wieder leise zu lachen anfing.

„Harry Potter…“ Kingsley zog den Werwolf am Kragen hoch. „…Sie werden wegen Mordes verhaftet und ohne Gerichtsverhandlung sofort nach Askaban eskortiert. Ein paar letzte… Worte?“ Die dunkle Stimme klang mehr als angewidert, aber Harry kümmerte das wenig, er sträubte sich nicht einmal.

„Für mein Draco Darling würde ich liebend gerne die perfekte Imitation eines verrückten Lachens von mir geben… Falls ihr versteht…“ Er seufzte theatralisch. „Schade nur, dass ich niemals dermaßen den Verstand verlieren werde.“

„Askaban wird dir dabei helfen.“, brummte Kingsley.

Harry grinste diabolisch. „Das kommt drauf an, wie lange ich da sein werde.“ Jetzt lachte er tatsächlich und es hallte selbst dann noch in Dracos Ohren wieder, als er schon längst wieder alleine war. Er hatte es sich gedacht. Im Bezug auf ihn war Harry eben bescheuert und das würde auch so bleiben. Jetzt konnte er ja hoffentlich etwas mit einem Dementor knutschen.

„Er hat Recht, Draco.“, kam Alex‘ Stimme von hinten. „Askaban wird bald ziemlich… leer sein.“

„Danke für die Informationen.“, sagte Draco und verschränkte die Arme vor der Brust, bevor er sich umdrehte. Seine Mine war ausdruckslos und er fühlte sich auch nicht besser. Ob er dabei sein konnte, wenn die Dementoren ihre Arbeit an Harry verrichteten? Würde es ihm danach besser gehen?

„Die wirst du nicht weitergeben.“, sagte Alex fest überzeugt.

Draco hob die Augenbrauen. „Werde ich nicht? Solltest du nicht dafür sorgen, dass ich meine Klappe halte?“

Alex gluckste tatsächlich. Ja, ja… Von Teenagern ließ man sich nicht provozieren, was? „Nicht heute, Sunshine. Das nächste Mal, wenn wir uns sehen, vielleicht.“ Er zuckte mit den Schultern. „Werd erst einmal erwachsen, dann zeig ich dir gerne, wo ich besser geworden bin.“ Kurz ließ er die Augenbrauen hüpfen, winkte und drehte sich um. Draco biss die Zähne fest zusammen, während er beobachtete, wie Alex seelenruhig den schneebedeckten Weg entlang spazierte, als wäre eben nicht Harry Potter von einer Bande Auroren, die ihn eigentlich gleich hätten mitnehmen können, abgeschleppt worden war.

„Komischer Kerl…“, murmelte Draco, drehte sich um und schrie erschrocken auf, als Severus direkt hinter ihm auftauchte. „Merlin…“

„Fast.“, sagte Severus kühl und ignorierte Dracos Augenrollen. „Genug Trübsal geblasen?“ Knapp nickte Draco und stapfte neben Severus her, der in die entgegengesetzte Richtung von Avery ging. Severus würde sich im Moment recht gut mit Sirius verstehen. Alles was sie taten war auf Dracos Gefühlen rumzutrampeln. Als ob er sich darüber freuen sollte, dass sein Vater tot war… „Ich muss mich korrigieren, es war eine gute Idee Shacklebolt herzubeten.“

„Harry ist auch nichts Besonderes. Mörder gehen immer zu der Beerdigung ihrer Opfer…“, murmelte Draco. Jetzt klang seine Stimme wieder extrem müde und gedehnt. Das hatte er eben unterdrücken können. Severus merkte das natürlich sofort und beschwor den blöden Rollstuhl rauf, wo Draco sich nur widerwillig reinsetzte. Er war ja kein Krüppel… nur ein bisschen müde.

„Ich glaube, er war eher wegen dir hier.“, sagte Severus ungerührt.

Draco zuckte mit den Schultern. „Nicht mehr mein Problem…“, sagte er und gähnte.

„Avery hat aber recht, wenn er sagt, dass Potter nicht lange inhaftiert bleiben wird. Viele gute Leute aus den Reihen des Dunklen Lords befinden sich in Askaban.“, sagte Severus. „Trotzdem, gute Arbeit. Du könntest…“

„Ich weiß schon, was ich als nächstes mache. Für den Fall, dass Harry wieder rauskommen sollte, mit dem, was von seiner Seele übriggeblieben ist… Ich sorg ein bisschen vor.“, sagte Draco, lehnte den Kopf zurück und starrte in den bewölkten Himmel. Ein paar Schneeflocken legten sich auf seine eisigen Wangen. „Gibt’s das Werwolfunterstützungsamt noch?“

„Kann sein…“, sagte Severus. Fragend zog er eine Augenbraue hoch und schaute auf Draco runter, der daraufhin wieder nach vorne sah, die Hände in seinen Schoß legte und die Finger ineinander verknotete. „Was hast du bitte vor?“

„Na ja… Ich hab da ja mal… ausgeholfen.“, meinte Draco leicht verlegen. „Und… Ich finde, da könnte man mehr rausholen. Wenn ich das hinbekomme, dann führen Harrys Freunde ein besseres Leben und wollen ihm ganz sicher nicht mehr bei irgendwas helfen. Was immer er auch vorgehabt hatte…“

„Das grenzt schon fast an Aktionismus, Draco.“, sagte Severus, sein süffisantes Grinsen war deutlich zu hören und regte Draco fast auf. „Machst du das nicht immer bei Liebeskummer?“

„Ich habe keinen Liebeskummer!“, blaffte Draco wütender, als er eigentlich wollte. War doch aber auch egal. Was nervte man ihn denn jetzt damit? Er hatte gerade einen harten Tag hinter sich, wo es genug Sirius-Probleme gegeben hatte und die hatte er heute sicher nicht gewollt…

Snape schien das nur sehr amüsant zu finden.

„Wirklich, Sev! Ich… hab einen erwachsenen Freund. Der weiß sich zu benehmen…“, murmelte Draco.

„Black und erwachsen? Natürlich…“, spottete Severus. „Davon hab ich auch gar nicht geredet.“

„Dann rede so, dass ich dich verstehe.“ Draco seufzte angestrengt und beobachtete, wie sein Atem als kleine Wolke gen Himmel verschwand. „Zum Denken bin ich zu müde…“

„Müde?“

„Jaah, müde.“, sagte Draco, schüttelte irritiert den Kopf und versuchte schließlich seine Haare wieder zu richten. Er hätte jetzt lieber Sirius‘ Hand, die ihm da drin herumwühlt.

„Ich nehme aber stark an, dass es diesmal keine psychische Störung ist, oder?“, brummte Severus.

„Ich habe… Was?!“ Draco drehte ruckartig den Kopf und starrte Severus entsetzt an. „Willst du sagen, ich sei verrückt, nur weil ich ein bisschen müde bin?!“

„Ganz ruhig.“, sagte Severus, verdrehte trotzdem die Augen und brachte Draco damit sicher nicht dazu sich zu beruhigen.

„Ich bin nicht verrückt!“, blaffte er. „Ich…“

„Ich habe nie gesagt, du seist verrückt.“, schnaubte Severus. Innerlich stieß er wahrscheinlich ein klischeehaftes „Teenager!“ aus… „Wir sind eben noch nicht dazu gekommen, die Ursachen deiner… Müdigkeit zu besprechen.“

„Dafür sind die im St. Mungos zuständig…“, murrte Draco eingeschnappt.

„Nun…“

„Ich red da nicht drüber.“

„Das wird…“

„Nein. Ich red da mit dir nicht mehr drüber.“

„Aber…“

„Lass mich…“ Draco verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust, während Severus genervt aufstöhnte.

„Teenager…“, schnaubte er.

„Die beschatten Sirius.“, wollte Draco ablenken.

Severus hinter ihm gab ein entnervtes Seufzen von sich.

„Wusstest du davon?“, fragte Draco und als keine Antwort kam, konnte er es sich schon denken. „Sirius hast du es aber nicht gesagt, oder?“

„Was glaubst du, würde Black tun, wenn er erfahren würde, dass ein Todesser immer in seiner Nähe herumwuselt?“ Als Draco keine Antwort gab nickte Severus. „Genau. Deswegen behalten wir das lieber für uns, bevor… Black diesmal wirklich eine halbe Straße in die Luft sprengt.“

„Haben wir… Sicherheitsvorkehrungen, damit sie ihm nichts tun?“, wollte Draco wissen. Er war besorgt. Besorgter als jemals zuvor in seinem Leben und trotzdem klang er, als wäre Sirius nur unnötiger Ballast. Irgendwie klang er eh ziemlich genervt, arrogant und angespannt in letzter Zeit. Ein „Ich liebe dich“ sollte er so lieber nicht sagen…

„Was immer Avery dir eingetrichtert hat, vergiss es wieder.“, sagte Snape knapp. „Der Kerl ist ein prolliger Wurm, der nur versucht etwas Aufmerksamkeit zu bekommen.“

Draco lehnte sich zurück und beobachtete die vielen Marmorsteine, die an ihm vorbeizogen. Der Schnee knirschte unter den Rädern des Rollstuhls und ab und an hatte Severus ernsthaft Probleme weiter voran zukommen. Aber er hatte Draco ja unbedingt schieben wollen.

„Hilf mir, Sev…“, hauchte er. Abrupt hielt Severus inne, kam aber nicht herum um Draco anzusehen. „Ich weiß nicht, was ich tun soll. Mir wird das alles zu viel.“ Abgekämpft sackte Draco ein Stück zusammen und fokussierte den blütenweißen Schnee. Er musste Severus nicht erzählen, was ihm zu viel wurde. Eigentlich war es sogar überflüssig ihm zu sagen, dass ihm irgendwas zu viel wurde.

„Es stehen eine Menge Sachen an, die zu erledigen sind, Draco. Du musst… durchhalten.“

„Ich… bin so müde.“ Stöhnend ließ Draco den Kopf hängen, die weißblonden Haare dunkelten sein Blickfeld etwas ab und das allein reichte schon, damit er fast einschlief. „Ich will nicht lernen, kämpfen oder… stehen. Ich will nur schlafen.“

Eine längere Pause in der Severus‘ Hand einen Moment Dracos Schulter berührte, sie aber nicht mal drückte. „Schlaf jetzt ruhig, ich überlege mir etwas.“ Draco war sich fast sicher, dass Severus ein „dummer Junge“ hintendran setzte. Wen er damit meinte, dass konnte er sich allerdings nicht denken.

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Sie sind alle dumm:
Draco weil er das Blondinen-Klischee bedienen muss...
Harry weil er dahin gekommen ist...
Severus weil er sich einen Teenager angelacht hat...
Alex weil er... er... äh... metadings!


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