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Fanfiction

Tropic Of Cancer - Draco‘s Dilemma

von Dr. S

@Draco_Malfoy: Yes! Man kann doch niemanden mögen, den Draco so abstoßend findet! Nein! *schüttelt vehement den Kopf* Gut, ich spiel mit Harry Schach und tröste ihn. So viel Hass! Brr... Das macht den armen doch traurig. Merci fürs Kommi!

@StillAlive: Bodyguard ist nicht wirklich mein Genre. Ich hasse Romanzen. Männer gehen gerne mit mir ins Kino, muahaha. Ah, so. Dat mit Alex' Äuglein ist ja eher innerlich. Ich mein, Unfälle gibbet immer wieder und wenn das Mädchen sich selbst Lovegood-like fast in die Luft jagt, dann erwischt's öfter mal das Gesicht, möhöhö...
Na ja, die Dumbledore-Frage hatten wir ja schon in APiT geklärt. Auch keine Ahnung, wie du da nochmal drauf kommst. Hahaha... Danke dir fürs Kommi!

@Tagträumer: Haha, jaah, normalerweise ist Draco ja nicht sooo eifersüchtig. Ich sehe Verlustängste! Und nun gut, kann keiner wissen, aber wirklich gern hat Siri Caradoc nicht. Ich geh davon aus, das er lieber in der Winkelgasse Ordens-Flyer verteilt, bevor er freiwillig noch mehr Zeit mit Dearborn verbringt. Muss Draco aber nicht wissen... Liebsten Dank fürs Kommi!

@Hauself: Hairy und Einsperren ist das Stichwort für das Chap nach dem hier. Haha... Die Algarve ist in Portugal, nech? Hm... Hab mal ne portugiesische Drarius-FF gelesen fällt mir da ein! Höhöhö. Dann wart ich mal gespannt auf dein Neues! Theater, Theater! *hust* Dankeschön fürs Kommi!

Nächstes Chap!
Ich wünsch viel Spaß!
Dr. S


Draco‘s Dilemma

Selten, vielleicht noch nie, hatte Sirius Draco dermaßen wütend gesehen. Ein richtiges Feuer loderte in seinen Augen auf und Sirius war nur froh, dass es keinen schwarzen Rauch produzierte. Davon hatte er bis jetzt nichts mehr mitbekommen, hoffte inständig, dass das so bleiben würde und hatte doch einen schweren Kloß im Hals, jedesmal wenn er an diese Augen zurückdachte und eine noch bedrückendere Schwärze über seinem Kopf, weil er das niemanden erzählte.

Draco bemerkte weder den Kloß noch die Schwärze, sprang auf und stürzte zielstrebig auf den rechten Weasley-Zwilling zu. Auseinanderhalten konnte er sie sicher nicht, das schaffte nicht einmal Molly und trotzdem wirkte es fast so. Sirius rappelte sich sofort hoch und machte erst einmal große Augen, als Draco überhaupt nicht mehr geschwächt oder müde wirkte.

„Ihr wagt es mich anzusprechen?!“, spuckte er dem Rotschopf, den er am Kragen gepackt hatte regelrecht entgegen. „Du wagst es, George? Reicht es dir nicht, nicht nur mein Leben, sondern auch das deiner Freunde zerstört zu haben?“

„Schau mal… Nicht schlecht geraten…“, murmelte der andere Zwilling, Fred. Sirius hob darüber nur eine Augenbraue und machte einen Schritt auf Draco zu.

„Hey, das ist…“

„Lass!“, fauchte Draco nach hinten, verstärkte seinen Griff um Georges Kragen und schien kurz davor ihn zu würgen. „Das hat nichts mit dir zu tun.“

„Aber trotzdem könntest du mich loslassen.“ George schien das immer noch recht amüsant zu finden, fasste Draco an den Handgelenken und versuchte den Griff des stark erschöpften Jungen zu lösen. „Das ist nicht nett.“

„Das ist nicht nett?“, wiederholte Draco fast manisch. „War es nett das Ding nach mir zuwerfen? Was hattest du davon? Hat es dir nicht mehr gereicht mich regelmäßig zu demütigen?“

„Weiß du, Malfoy…“, mischte Fred sich ein und stellte sich neben seinen Bruder um einen gruseligen Blick aus grauen Augen zu bekommen. „Eigentlich müsstest du im Plural sprechen, wenn du weißt, was das ist. Sonst fühl ich mich so außen vorgelassen.“ Er seufzte deprimiert und bekam ein Malfoy’sches Schnauben zurück. „Und eigentlich haben wir nicht nur dich regelmäßig gedemütigt, Frettchen.“

„Aha…“, machte Draco und lachte auf, bevor er George wegstieß und zurücktaumelte. Sirius konnte ihn gerade noch stützen, bevor er erschöpft nach hinten umfiel. „Ich habe keine Lust mehr auf irgendwelche Spielchen. Das war zu viel. Ihr habt ja keine Ahnung, was ihr angerichtet habt…“

Sirius spürte wie Draco richtig bebte. Vorsichtig legte er ihm einen Arm um die Schulter, worauf Draco das Gesicht an seine Brust drückte und die Finger tief zwischen seine Rippen krallte. Verzweifelt klammerte er sich an dem Älteren fest, als würde er sonst wieder ein paar Jahre in die Vergangenheit geschleudert werden.

„Mach, dass sie weggehen…“, murmelte er dumpf. Sein Atem war so wunderbar warm gegen Sirius‘ Haut und das selbst durch das Hemd.

„Draco, red doch kurz mit ihnen.“, flüsterte Sirius dem Blonden zu. „Ich bin mir sicher, dass…“

„Nein!“, blaffte Draco ihn sofort an und wollte sich losmachen. „Die verpesten meine Luft! Ich ertrage keinen von beiden in meiner Nähe und wenn du nichts gegen sie unternehmen willst, dann krieg ich das auch allein hin.“

Perplex blinzelnd verstärkte Sirius seinen Griff, spürte die weichen Haarspitzen an seinem Hals und drückte eine Hand auf Dracos Hinterkopf. „War es denn so schlimm?“, wisperte Sirius. Irgendwo verletzte es ihn, das Draco so dachte. Leben zerstört… Dabei…

Draco hob den Kopf, schloss einen Moment die Augen und schaute Sirius dann so voller Schmerz an, dass der am liebsten sofort die Zwillinge hier rausgeworfen hätte. „Hast du vergessen, was aus Harry und Hermine geworden ist?“, fragte er furchtbar leise. „Was mir alles passiert ist? Wie ich jetzt aussehe… Das wär alles nicht passiert, wenn…“ Er kniff die Augen zusammen und drückte sich wieder an Sirius‘ Brust. „Ich dachte, du hast mich gern…“

„Natürlich.“, sagte Sirius sofort.

„Warum schickst du sie dann nicht weg?“, fiepte Draco richtig.

„Aber…“ Sirius warf Fred und George einen Blick zu, während die synchron die Arme vor der Brust verschränkten. „Sie wollen doch nur mit dir reden. Nichts Böses.“ Er kam sich ziemlich blöd vor sowas zu sagen, aber Draco wirkte so verstört. Irgendwas musste man da ja sagen. „Fred und George sind doch… cool.“, hauchte er Draco ins Ohr, wobei er sanft über die weißblonden Haare strich.

„Ich will aber nicht…“ Dracos Stimme zitterte richtig.

„Komm schon, Malfoy. Gib uns… ein paar Minuten.“, sagte Fred, wobei Draco das breite Grinsen nicht sehen konnte.

„Wir laden dich auf was ein.“, fügte George hinzu.

„Und zwar alles, was du willst.“

„Wenn es da sein sollte…“

„Ansonsten besorgen wir’s dir!“

„Fred! Doch nicht vor Sirius…“

Draco hob den Kopf und schaute über die Schulter. „Ihr könntet mich doch nicht einmal dann einladen, wenn ich es wollen würde.“, schnaubte er verächtlich.

Sofort schüttelten die beiden Weasleys den Kopf. „Nicht so abweisend, mein Lieber.“

„Wir sind durchaus im Besitz von etwas Gold.“

Draco verdrehte die Augen. „Betonung liegt hierbei auf etwas…“

„Und wir sind sehr gewillt es für dich auszugeben, Malfoy.“

„Wobei wir uns gleich ein bisschen unterhalten können…“

„So…“ Fred räusperte sich, tauschte einen Blick mit seinem Bruder und zog eine Zeitung hervor. „Geschäftlich.“

„Ich verzichte.“, presste Draco hervor und drehte den Kopf weg, als Fred ihm die Zeitung hinhielt, weshalb Sirius die entgegennahm.

„Jetzt komm schon, Malfoy! Wir hätten da ein Angebot, das du dir gar nicht entgehen lassen solltest.“ Fred ließ die Augenbrauen hüpfen. „Was könntest du auch sonst zu tun haben?“

„Oh…“ Draco grinste übertrieben. „Ich wüsste da so einige Sachen…“ Nachdenklich tippte er sich ans Kinn. „Nicht zu vergessen euch in den Arsch treten.“ Sirius schmunzelte.

„Wo er nur so reden gelernt hat, Fred?“

„Von uns nicht, George.“

Die Zwillinge fanden das wohl urkomisch.

„Aber wir könnten dir’s beibringen!“, sagte Fred breit grinsend, worauf George ihm in die Seite stieß.

„Ich sagte doch, nicht vor Sirius…“, murmelte er.

„Hört auf damit!“, blaffte Draco. Sirius zischte schmerzhaft auf, als die schmalen Finger sich noch tiefer zwischen seine Rippen gruben. Und er dachte, das wäre gar nicht mehr möglich… „Ernsthaft, ihr hattet euren Spaß. Versteht erst einmal, was ihr mit eurem Spielzeug angerichtet habt, bevor ihr mich als Maskottchen missbrauchen wollt um für irgendwas Werbung zu machen.“

„Wenigstens kann er mitdenken, was George?“ Fred grinste immer noch, während George sich etwas rosa um die Nase räusperte. „Zick mal nicht so rum, Malfoy. Wir können absolut nichts dafür, dass du da unbedingt auftauchen musstest. Deine eigene Schuld, dass du das Teil abgekriegt hast.“

„Meine Schuld?“ Draco schaute von einem Zwilling zum anderen. „Jaah, meine Schuld. War’s das dann jetzt?“

„Wir wollten…“

„Ich will nichts mit euch zu tun haben! Mit keinen von euch…“ Draco presste das Gesicht dicht an Sirius‘ Brust. „Würdest du… Ich kann nicht mehr…“

Sirius umklammerte Draco fest, während die Zwillinge ratlose Blicke tauschten. Merlin, der Kleine war total fertig… War ihm dann jetzt auch egal, wer da hinten immer noch mit Proudfoot am Tisch saß und mit ihm reden wollte. Nichts vor Draco… Vor allem nicht, wo dieser Körper so wunderbar an seinem liegen konnte. Perfekt!

Die Augenbrauen festzusammen gezogen reckte Sirius sich leicht und schaute über Dracos Kopf zu den Zwillingen. „Verschwindet.“, sagte er ernst. „Draco soll sich ausruhen.“

„Wir wollen ja nur…“

„Nein.“, sagte Sirius scharf. „Das ist ein harter Tag heute. Lest es ruhig nach…“ Er knallte ihnen die Zeitung vor die Füße und wandte sich Draco zu. Eine Hand auf der unversehrten Wange hob er das blasse Gesicht an und lächelte leicht. „Hast du Hunger?“ Draco atmete tief durch und schüttelte den Kopf. „Dann bring ich dich wieder zurück…“

„Du wolltest doch mit der Grinsekatze reden…“, murmelte Draco, während Sirius ihm den Rollstuhl hinschob.

„Nein, James hat Caradoc auch immer so genannt!“, gluckste Sirius. Er drückte Draco in die Knie, damit er sich in den Rollstuhl setzte, und schob ihn dann an Fred und George vorbei. „Aber nur, wenn keiner da war…“

„Woher weißt du’s dann?“, fragte Draco schmunzelnd.

„Hey, hey!“ Von jeder Seite einer tauchten die Zwillinge wieder auf und bauten sich vor Sirius auf, der auch nicht vorbeifahren konnte. Draco stöhnte genervt auf, vergrub das Gesicht in den Händen und versuchte tief durchzuatmen, während Sirius allmählich sogar wütend wurde. Es war doch mehr als deutlich, wie miserabel es Draco ging! Warum verstanden die beiden das denn nicht? Sirius hatte sie eigentlich nicht für blöd gehalten, aber da hatte er sich wohl getäuscht.

„Wir können Malfoy bringen!“

Sirius hob eine Augenbraue. „Natürlich. Wieso hab ich da nicht gleich dran gedacht…“, sagte er kopfschüttelnd. „Hört mal Leute, lasst es einfach bleiben. Ich will nicht ärgerlich werden.“

„So ärgerlich, wie du immer mit Kreacher schimpfst?“, gluckste George.

„Der arme, kleine Hauself…“, seufzte Fred. „Kümmer dich doch kurz um ihn, während wie etwas Geschäftliches mit Malfoy besprechen.“

„Ich glaub es hackt!“, brüllte Sirius jetzt wirklich. „Glaubt ihr, ich lasse mich so zum Narren halten?!“ Dachten wohl, er wäre jetzt total weich geworden. So ein… schwules Klischee, oder so. Aber nicht mit Sirius Black! Er war immer noch ein ganzer Kerl und würde sich von zwei unsensiblen Teenies nicht auf der Nase herumtanzen lassen. „Ihr solltet euch selbst reden hören. Draco hat das nicht verdient, egal was ihr gegen ihn habt.“

„Wir haben absolut nichts gegen ihn!“, warf George sofort ein.

„Uns interessiert nur, was ihm so alles passiert ist.“, stimmte Fred zu.

Sirius schnaubte. Als ob Draco mit denen da drüber reden würde. Er redete ja nicht mal mit Sirius über Sachen, die ihn richtig verletzt hatten. Vielleicht musste er mal in die Psychiatrische Abteilung? Nein, nein… Sein Draco Darling war ja nicht verrückt, aber… Nee, er brauchte sowas nicht.

„Vielleicht kann man ein Buch schreiben…“, murmelte George.

„Wir kennen jemanden, der kann ganz gut schreiben.“, grinste Fred. „Wär das nicht was, Malfoy?“

„So richtig viel Rampenlicht?“

„Und Geld?“

„Und Rampen…“

„Hatten wir schon…“

„Oh…“

Sirius räusperte sich. Die Zwillinge standen immer noch im Weg, aber das Geräusch ihrer irgendwie leicht monotonen Stimmen brachte Draco dazu allmählich wegzudämmern. Er dämmerte leicht mal weg in letzter Zeit. Neulich, da hatte Sirius ihm überschwänglich erzählt, wie er sich eine halbe Stunde vor Proudfoot verkrochen hatte, das äußerst erfolgreich und als er seine sehr bildreiche Schilderung beendet hatte, da hatte Draco schon selig vor sich hin geschlummert. Gut, man merkte das aber auch nicht, wenn der keinen Mucks von sich gab.

„Buch wird nichts. Wenn, dann mache ich das. Immerhin bin ich Schriftsteller.“, sagte Sirius, wollte eine kleine Lücke nutzen, aber die Zwillinge wussten, wie sie ihn aufhalten konnten. Mann…

„Du bist was?!“, fragten sie gleichzeitig. „Seit wann?“

„Ey, Molly hat sogar mein Debüt im Schrank, schaut einfach mal nach.“, maulte Sirius beleidigt. „Apropos, weiß sie, dass ihr hier rumstromert oder soll ich ihr Bescheid sagen?“

„Mum liest nur Liebesschnulzen und Groschenromane…“, winkte Fred ab, hielt abrupt in der Bewegung inne und schaute zu seinem Bruder, bevor sie gleichzeitig Sirius fixierten. „Nee, oder?“

„Ich denke, ich sage ihr Bescheid…“, ging Sirius da nicht weiter drauf ein. Banausen… „Macht Platz oder ich bewerfe euch mit schnulzigen Metaphern!“

„Aber wir…“

„Warte, Fred…“

Sirius wich mit Draco zurück, als George sich vorlehnte und Draco anstarrte.

„Er schläft… Wann ist er bitte eingeschlafen?!“ Empört stemmten die Zwillinge die Hände in die Hüften.

„Ich sagte doch, er hat einen harten Tag.“, sagte Sirius und seufzte angestrengt. „Mensch, sein Vater wird heute beerdigt. Könnt ihr nicht etwas Rücksicht darauf nehmen, dass er trauert?“

George schnaubte. „Soll doch froh sein, dass das Arschloch tot ist.“

Fred hustete über diesen Kommentar seines Bruders hinweg, fand das wohl gar nicht toll, sagte aber nichts.

„Ihr versteht das nicht.“, sagte Sirius leicht genervt. „Das ist eine komplizierte Geschichte und die zwischen euch…“ Er deutete auf jeden der drei Teenager. „…ist ebenso kompliziert. Noch dazu ist Draco noch nicht mal richtig dazu gekommen, zu realisieren, dass er wieder hier ist. Soll ich euch aufzählen, wie viele Freunde er an einem Tag verloren hat? Dann hat er auch noch einen gefährlichen Stalker am Hals und…“ ab und an eine komische Augenfarbe… Sirius schluckte. Das wäre ihm jetzt fast rausgerutscht und das konnte er nicht riskieren.

„Er wirkt nicht so, als würde ihn das besonders kümmern.“, meinte Fred.

„Oder verdrängt er?“, wollte George wissen.

„Zehn auf ersteres…“ Fred griff schon in die Tasche, aber George winkte ab. „Häh?“

„Will dich nicht ausnehmen, Bruder.“, grinste George, bevor er sich wieder Sirius zuwandte. „Er hatte doch Monate Zeit um ein bisschen nachzudenken. Zumindest über das mit der Zeit…“

„Hör mal, George. Weder du noch dein Bruder könnt verstehen, wie es sich anfühlt einen Sprung von neunzehn Jahren zu machen.“, sagte Sirius ruhig.

„Sechzehn.“, korrigierte George.

„Unseren Berechnungen zu Folge müssen es sechzehn Jahre gewesen sein.“, erläuterte Fred nickend.

Sirius schüttelte den Kopf. „Nicht bei Draco.“ Damit schien er die Zwillinge echt zu erstaunen. „77, da hat er sich verabschiedet. Wisst ihr doch…“

„Aber…“ Fred kratzte sich am Kopf, während George nachdenklich die Arme vor der Brust verschränkte. „Das geht nicht. Dann müsste er gut zwei Jahre im Nirgendwo verbracht haben…“

Schwer schluckend senkte Sirius den Blick und konnte Dracos Kopf gerade noch davon abhalten auf die Armlehne zu krachen. „Dann hab ich mich wohl geirrt…“, murmelte er schnell und schob sich ohne Rücksicht zwischen den Zwillingen hindurch. Ihm doch egal, ob er einen Zeh oder zwei erwischte. „Floht uns nicht an, wir flohen euch an…“

Anscheinend schienen die Zwillinge jetzt auch anderes Zeug zum Reden gefunden zu haben und Sirius konnte Draco ungestört in sein Zimmer zurück bringen. Allerdings wollte man sein Draco Darling heute wohl nicht mehr in Ruhe schlafen lassen, was? Stocksteif am Fenster saß Schniefelus und beobachtete eine Schneeflocke, die sich den Weg durch den Fensterspalt gebahnt hatte und es sich auf seinem knochigen Knie gemütlich machen wollte.

„Snape, du störst.“, raunte Sirius.

Severus drehte den Kopf über die Schulter und hob die Augenbrauen. „Haben wir Proudfoot abgeschüttelt, Black?“

„Was?“ Sirius schaute hinter sich. Da fehlte was. Tatsächlich… „Cool!“

„Wie auch immer…“ Langsam erhob Snape sich und sah zu, wie Sirius Draco an sein Bett schob und hineinlegte. Anscheinend hätte er zu gerne rumgemeckert, ließ es aber zum Glück bleiben. Sirius’ Nerven waren eh schon am Ende… „Ich bin hier um Draco abzuholen.“

„Na ja, er schläft.“, sagte Sirius, während er Draco liebevoll zudeckte. Im Schlaf fasste der Junge seine Hand und wollte ihn wohl nicht mehr loslassen. Sirius lächelte gerührt und setzte sich an Dracos Bettkante, um ihm stetig über den Rücken zu streichen.

Snape verkniff sich merkwürdigerweise jeglichen bissigen Kommentar. „Ich nehme an, dass du mitkommst.“

Den Blick nicht von Draco nehmend schüttelte Sirius den Kopf. „Er will’s nicht.“, murmelte er leicht verletzt. „Heute tu ich ihm den Gefallen.“

„Lucius ist ein kompliziertes Thema.“ Wenn es nicht Schniefelus gewesen wäre, dann hätte Sirius gedacht, man wolle ihn aufmuntern.

„War…“, korrigierte er. „Immerhin ist er jetzt ja Geschichte.“

„Aber nicht aus der Welt. Red dir das nicht schön, Black.“, sagte Snape gedehnt. „Dass war das Schlimmste, was passieren konnte.“

Wenn Draco ihn nicht so fest umklammert hätte, wäre Sirius empört aufgesprungen. So beschränkte er sich darauf Snape wütend anzufunkeln. „Der Arsch ist tot. Jetzt wird er Draco nie wieder etwas tun. Was soll daran schlimm sein?“

„Dass du das wieder nicht verstehst, war glasklar, Black.“, seufzte Snape.

„Erklär’s mir.“, verlangte Sirius barsch.

Snape hob die Augenbraue. „Warum sollte ich?“

„Weil ich das wissen sollte, wenn ich mit Draco spreche.“, sagte Sirius, fixierte die dunklen Augen und versuchte sich an dem bösesten Blick, den er hatte. Für Snape war das nicht wirklich schwer und dafür bekam er auch eine große Portion Hass zurück. „Glaub mir, freiwillig würde ich dich nichts fragen.“

„Das ist freiwillig, Black.“, gab Snape zurück, worauf Sirius die Augen verdrehte.

„Dann…“ Sirius kniff die Augen zusammen und atmete tief durch. „Dann sag mir bitte, warum es so schlimmer ist…“

Für einen Moment schien es Snape sogar die Sprache verschlagen zu haben, bevor er süffisant grinste. „Fast würde ich denken, du sorgst dich, Black. Fast. Du warst ja immer ein guter Schauspieler, aber das zieht bei mir nicht. Früher oder später wird Draco erkennen, was er sich mit dir antut und dann endlich mal dein Herz brechen.“

„Ich kann mich erinnern, dass du da mal nicht so verbohrt gewesen bist…“, brummte Sirius. Einmal versuchte man nett zu sein und dann war das auch wieder falsch. Was anderes als Hass war da eben nicht mehr zwischen Schniefelus und ihm. Trotzdem mussten sie wohl ab und zu Zeit miteinander verbringen. Draco zu Liebe…

„Deine Wahrnehmung war schon immer arg eingeschränkt.“, gab Snape zurück. „Genau das, was Draco gebrauchen kann…“, fügte er sarkastisch an.

„Oh, natürlich…“, zischte Sirius und zog wütend die Augenbrauen zusammen. „Was er gebraucht hätte, wäre jemand gewesen, der Lucius einfach killt, bevor der ihn anfasst. Aber mit dem Gewissen musst du ja leben, Snape.“ Bevor Snape ihm etwas entgegen spucken konnte, fuhr Sirius fort. „Ich will nur das Beste für Draco. Wenn du da einfach mal den Unterschied erkennen würdest, dann…“

„Wenn du nur sein Bestes willst, warum bist du dann noch hier?“, unterbrach Snape ihn. „Wir wissen alle, wie das enden wird. Sobald du dich nicht mehr selbst bemitleiden kannst, weil deine…“ Er schnaubte. „…große Liebe weg ist, dann suchst du dir was anderes. Das war doch der einzige Grund, warum Draco dir wichtig war. Weil du seinetwegen einen Grund hattest deprimiert zu sein. Jetzt, wo dein Freispruch vor der Tür steht, da reicht es dir sicher nicht mehr nur noch um Potter zu trauern. Irgendwie wirst du es kaputt machen und nur wieder Draco wehtun.“

Sirius fuhr ruckartig hoch und hätte Snape wahrscheinlich zu Boden geworfen, wenn Draco sich nicht murrend herumdrehen würde, wodurch er Sirius wieder herunterzog. „Du bist doch nur neidisch, weil ich glücklich sein werde und du niemals wieder.“, raunte er. „Glaubt doch alle was ihr wollt. Mich interessiert das nicht und…“

„Draco auch nicht?“ Snape schüttelte schnaubend den Kopf. „Wir werden ja sehen, wie er seine Meinung ändert, wenn er wiederkommt…“

„Was meinst du damit?“, fragte Sirius verwirrt, drückte Dracos Hand fester und wollte jetzt doch lieber mitkommen.

Snape prustete fast amüsiert. „Schon mal nachgedacht, wer da sein wird, Black? Ach… Du kannst ja gar nicht denken, wie konnte ich das nur ansatzweise annehmen.“, sagte er ölig.

„Witzig. Als ob ich die Gästeliste auswendig gelernt hätte…“, gab Sirius zurück.

Süffisant grinsend verschränkte Snape die Arme vor der Brust. „Avery zum Beispiel?“ Was Snape daran jetzt amüsant fand, verstand Sirius überhaupt nicht. Der Kerl war ein Todesser. Gefährlich für Draco und… „Crabbe, Goyle, Macnair…“

„Er geht da nicht.“, sagte Sirius stur.

Snape verdrehte die dunklen Augen. „Als ob die ihn angreifen würden, während da noch ein Haufen anderer Zauberer anwesend sein wird.“, sagte er kühl. „Aber trotzdem. Avery wird mit Draco reden wollen. Wenigstens er… Immerhin hatten sie ja ein gegenseitiges kleines Faible füreinander…“

Sirius hoffte inständig, dass Snape ihn nur ärgern wollte. Draco hatte nie ein Faible für Mr. Augenklappe gehabt. Zumindest früher nicht. Kleine Kinder fanden Piraten-look-alikes sicher komisch, aber… Nein. Snape wollte ihn nur ärgern, weil er sicher wusste, dass Sirius immer empfindlich auf den Kerl und sein Draco Darling reagiert hatte. Mann, der hatte aber auch immer gestarrt, als hätte es Draco morgen nicht mehr gegeben! Wirklich! Nein, er übertrieb nicht!

„Und ganz so blöd, wie er sich manchmal verhält ist Avery auch nicht.“, fuhr Snape fort. „Hat sich ziemlich gemacht in den letzten Monaten. Lucius‘ Abstinenz musste man ja ausnutzen um sich etwas Anerkennung zu besorgen…“

„Du lässt Draco da ja nicht allein.“, meinte Sirius, war sich da nicht so sicher, aber Draco wollte ihn ja nicht da haben. Er konnte sich das Drama ausmalen, das sich abspielen würde, sollte er da auftauchen.

„Draco ist ein freier Mensch…“ Snape seufzte. „Wie er mit Sachen umgeht, die man ihm mitteilt, dass werde ich sicher nicht beeinflussen.“

Sirius verzog die Mundwinkel. Der wusste doch irgendwas… „Du weißt doch irgendwas.“

„Mehr als du auf jeden Fall.“, schnaubte Snape.

„Schnüffler.“

Snape zog eine Augenbraue hoch. „Macho.“

„Danke.“, grinste Sirius, knutschte übertrieben offensichtlich Dracos Handrücken und warf Snape einen zuckersüßen Blick zu. „Draco mag das. Ich sollte ihn mal wieder gegen eine Wand pressen…“

Kurz davor ihm vor die Füße zu kotzen drehte Snape sich um und starrte wieder aus dem Fenster. „Du presst ihn nirgendwo gegen, solange ich in der Nähe bin.“

„Damit hast du mal so gar nichts zu tun, klar?“, raunte Sirius. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Ein fürsorglicher… was immer Snape auch war. Ein fürsorglicher Lehrer. Mann, kein Teenager hörte auf seinen Lehrer! Das war auch bei Remus so gewesen. „Ich probiere jede Wand aus, die ich will.“

Langsam kräuselten Snapes Lippen sich zu einem süffisanten Grinsen, womit Sirius nicht gerechnet hatte. „Falls du es noch nicht weißt…“ Er wusste sowas von genau, dass Sirius keine Ahnung hatte. „Mit der heutigen Eulenpost bin ich Dracos rechtmäßiger Vormund.“

Sirius fuhr ruckartig hoch. „Was?!“, brüllte er mit weit aufgerissenen Augen und weckte Draco durch die Echo-produzierende Lautstärke seiner Stimme. „Ups…“ Während Draco sich herumdrehte und sein Kissen schön durchdrückte, presste Sirius sich die Hand auf den Mund. Aber Hilfe! Sah das niedlich aus… Und er murmelte „Sirius“! Schon wieder ganz vergessend was Snape von sich gegeben hatte, schmolz Sirius mal eben dahin und waberte eine halbe Ewigkeit als merkwürdige Pfütze am Boden herum.

„Wiesel weg?“, fragte Draco gähnend, während er das Gesicht fest ins Kissen drückte. Jaah, vermisste sein Black’sches Kuschelkissen, das sich auch sofort in Dracos Bettchen schleichen würde, wenn Snape sich verkrümelt hatte. Was er wohl nicht tun würde, immerhin hatte er so nen doofen Zettel und war hier um Draco mitzunehmen.

„Jaah, und Sevi da.“ Oh, Schniefelus‘ Gesichtsausdruck war ja phantastisch! Sirius biss sich auf die Lippe, damit er nicht lachen musste. Lachen war ja unpassend… „Du…“

Während Draco sich schwerfällig aufrichtete wurde die Tür so ruckartig aufgestoßen, dass sie gegen die Wand knallte und zurück geschleudert wurde. Proudfoot allerdings konnte sie gerade noch abfangen, bevor sie ihm die Visage noch mehr eindellte. Im Großen und Ganzen sah der noch recht junge Auror nämlich aus, als hätte er sich zu oft vor der Kneipe geprügelt. Vielleicht spiegelte das aber auch nur Sirius‘ Antipathie für seinen Wachhund wieder.

„Mr. Black, Sie können doch nicht einfach verschwinden, ohne mir vorher Bescheid zu sagen!“, regte er sich auf, hielt sich eine Hand auf die breite Brust und atmete tief durch.

„Anscheinend kann ich doch und ich werde es wieder und wieder und wieder und wieder tun…“ Mit jedem ‚wieder‘ ließ Sirius die Hand um das eigene Gelenk rotieren und grinste Proudfoot fies an. „Keine Angst, ich petz es nicht, dass Sie lieber mit Minderjährigen flirten, als sich um Ihren Job zu kümmern…“ Damit hatte er Proudfoot wohl einen Eimer Farbe über den Kopf geschüttet. Oh, mit roter… Allerdings ging er darauf nicht weiter ein und positionierte sich wieder vor der Tür.

„Wo ist Mutter?“, fragte Draco schläfrig, schaute dabei Snape an und klammerte sich an Sirius‘ rechtem Arm fest. „Ich dachte, sie…“

Während Sirius Dracos Wange streichelte schüttelte Snape den Kopf. „Lies.“, sagte Snape kühl, holte ein Pergament hervor und reichte es Draco, der sich über die Augen rieb, bevor er zu lesen begann. Ab und zu stockte er, schaute Snape verwirrt an und schüttelte ungläubig den Kopf. Sirius wartete geduldig, bis Draco fertig gelesen hatte, wusste er doch, dass der es gar nicht leiden konnte, wenn man seine Post mitlesen wollte.

„Okay…“, murmelte Draco schließlich und gab Snape den Brief wieder. „Und jetzt?“ Er lehnte den Kopf gegen Sirius‘ Schulter. „Muss ich bei dir wohnen?“ Draco ließ Snape gar nicht zu Wort kommen. „Ich mach dir einen Vorschlag: du wohnst einfach bei mir!“

Ziemlich enttäuscht senkte Sirius den Kopf. Er hatte Draco doch fragen wollen… ob… und jetzt kam… Schniefelus dazwischen. Eine Dreier-WG kam für ihn nicht in Frage. Vier, wenn sie Proudfoot mitzählten.

„Ich wohne in Hogwarts, Draco. Und du wohnst da auch.“, sagte Snape und seufzte angestrengt.

„Wer sagt, ob ich weiter zur Schule gehe? Es ist mitten im Schuljahr und ich hab grad meine Sechste fertig. Wo soll ich denn hin?“ Anscheinend verdrängt Draco gerade gekonnt, das Narzissa ihn regelrecht sitzen gelassen hatte…

„Du kriegst dein Pensum, keine Sorge. Das werde ich alles noch mit dem Direktor besprechen.“, sagte Snape kühl. „Die beste Lösung, glaub mir.“

Draco schloss einen Moment die Augen und schaute zu Sirius, der immer noch leicht deprimiert auf seine Knie starrte. „Wie lange?“

„Wenn du dich anstrengst, dann dürftest du durchaus dieses Schuljahr noch deine UTZe machen können. Aber das wird nicht leicht…“, sagte Snape, musterte Sirius kurz und grinste fies. „Viel Zeit für andere Dinge bleibt dir nicht.“

Eigentlich ganz froh über Ablenkung nickte Draco langsam und richtete sich auf. Immerhin wartete noch eine Beerdigung auf ihn.

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Dr. S hat die merkwürdige Vermutung, das Zissy auf Hawaii rumlungert, was mit Hermy anfängt und Mitte des Jahres wiederkommt mit Dracos neuem Vat... äh, Mutter...
Ähhhh...


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