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Fanfiction

Tropic Of Cancer - Ein Floh mit heiserer Stimme

von Dr. S

@Draco_Malfoy: Krass, jetzt nimmt das sogar ab, wenn Harry gar nicht vorkommt… Aber Sev-Sev begleitet Dray-Dray… Oh, und Vestalein. Na ja, sie erinnert Draco an Avery, der ihr Onkel ist. *Stammbaum mal* Sirilein kennt den Namen Dearborn, weil er Caradoc von früher kennt. Ist das nicht eklig, das er mit beiden Elternteilen von dem Mädchen was hatte? *blättert in Sirius‘ rotem Büchlein* *verzieht Mundwinkel* Althea und Caradoc, der „Sirius Black hat mein Herz gebrochen“-Club! War es in etwa das, was du nicht geblickt hast, oder wie man Mah-Jongg mögen kann? Hehehe…

@Tagträumer: Nein! Ein Schwarzleser. Und ich dachte, die hätten sich alle schon mal geoutet, haha. Na ja, was soll's. Hauptsache es gefällt dir und freut mich voll, dass dich das Kapitel irgendwie aufgemuntert hat. Also: Gern geschehen. *Cookie geb* Fürs viele Lesen.

@LilyFan: Jaah, richtiger Satz. *applaudiert* Jetzt steck noch abused!Draco in das Abteil, lass den Dementor vorbeihuschen, was sieht der Arme dann wohl? Dann stammelt er am besten noch zusammenhangslose Sätze wie: „Nicht… Bitte nicht! Lass… Vater…“ Flüstert das am besten auch noch alles direkt in Georgies Ohr, weil der nachschauen wollte, warum Malfoy zitternd auf den Boden sinkt, dabei schnieft, heult, krampft und zittert wie sonst was… Stuff like that. *hust* *altes Matheheft zuklapp* *weiter hust*
Oh, nochmal Applause für die Wangennarbe. Schön aufgepasst. An der Wade hat er sowas auch… Böser Alex. Haha... Und hey, Sirius war schon immer ne unsensible Socke und er hat nur Angst, das Draco ihm wegläuft. Da denkt er nicht viel an anderes Zeug.

@StillAlive: Neeeeeeein! Ich kenn Bodyguard gar nicht, hab auch nicht gesehen das der lief, hab's nicht so mit TV. Die Szene, wo jemand durch die Menge getragen wird, kenn ich nur Simpson-parodiert. Haha... Aber was meinst du mit dem Gesicht? *verwirrt sei* Ein halbes Gesicht lässt sich nicht vererben. Vor allem dann nicht, wenn keiner in der Familie irgendwas im Gesicht hat, weder Alex noch Ally. Das erste, das Alex beim Duell schreit ist: "Nicht mein Gesicht!" Haha... Leichtsinnig ist auch weder Alex noch Ally. Slytherins sind irgendwie selten leichtsinnig, find ich. Ich denke, das könnte sie von der Gryffindor'schen Seite der Family haben. Höhö... Aber ja: Poppy hat gesagt, das geht nicht. Vor 20 Jahren! Dr. S glaubt an sowas wie magischen Fortschritt. *zwinker*

@joghi: Mah-Jongg ist ein bisschen wie... Poker? Du hast Spielsteine und versuchst deine "Hand" zu verbessern in dem du Steine abwirfst und aufnimmst. Ziemlich kompliziert, aber es ist chinesisch, die Chinesen scheinen komplizierte Sachen zu mögen. Bodyguard wusst ich gar nicht, das es läuft, das war Zufall, haha... Ich hätt es wohl auch einfach ignoriert. Das ist nicht mein Genre Film. Wünsch dir viel Spaß beim wieder aufholen! *Schokolade hinleg* *verstauben lass*

@Hauself: Ich hab noch drei Tage bis zu den Ferien und drehe langsam aber sicher noch mehr am Rad als sonst schon! *verrückt lach* Wir brauchen alle Urlaub, was? Ich fahr nur mal in den Kurzurlaub, und du? Gibbet denn mal was Neues von dir? *Dackelblick aufsetz* Oh, aber Hairy und Einsperren ist DAS Stichwort...... *mysteriös verschleier*

So, das nächste Chap!
Ich wünsche viel Spaß!
Dr. S


Ein Floh mit heiserer Stimme

Draco keuchte auf, als der stämmige Mann in dem limonengrünen Krankenhausumhang hereinkam. Er kannte den. Das war Vestas Vater und der kam sie immer besuchen, wenn seine Schicht vorbei war, aber er hatte nicht gewusst, wie der hieß. Und der Name Caradoc weckte unangenehme Erinnerungen. An eine Zugfahrt… Draco spürte förmlich das Rattern des Zuges, aber er hatte eben kein gutes Namensgedächtnis. Irgendwie spulte sich Remus‘ Stimme in seinem Kopf ab und sagte ständig: „Caradoc trauert dir immer noch nach.“

Während es in seinem Kopf noch lauter ratterte, als in einem Zug üblich war, bekam er gar nicht mit, wie Sirius sich hyperaktiv von ihm verabschiedete, ihm dabei nur den Kopf tätschelte und sich dann, dicht gefolgt von Proudfoot und Vestas Daddy davonmachte. Alte Zeiten auffrischen?

„Das geht nicht!“, entfuhr es ihm, als die Tür schon lange zugefallen war und niemand mehr im Raum, außer Vesta, die es aber nicht zu stören schien, dass ihr Vater sich früher davon gemacht hatte. Ihr Gesprächsthema Nummer eins war eh ihre bescheuerte Familie, ihr viel zu perfekter Daddy, ihre viel zu hübsche Mummy und ihr viel zu intelligenter Bruder. Irgendwie sowas. Draco konnte sich immer schlecht konzentrieren, wenn er beim Mah-Jongg am Zug war und vollgelabert wurde. Wahrscheinlich machte sie das mit Absicht um zu gewinnen.

„Was geht nicht?“, fragte sie ihn jetzt und legte den Kopf schief.

„Wo ist… Er kann doch nicht einfach…“ Draco wollte aufstehen, aber das bleierne Gefühl der Müdigkeit wollte nicht sofort verschwinden und er sank zurück auf die Matratze. „Was… Aber… Nein…“

„Willst du deinem Freund nachspionieren?“, fragte Vesta grinsend, rieb sich aus irgendeinem Grund die Hände und stand auf.

„Nein! Ich… vertraue…“ Draco schüttelte den Kopf und deutete in die Ecke. „Rollstuhl!“

„Sofort!“ Damit schnappte Vesta sich Dracos Rollstuhl, den er extra bekommen hatte um heute Nachmittag auf die Beerdigung seines Vaters zu gehen, und schob Draco, der eine gefühlte Ewigkeit brauchte um sich da rein zu setzen, in den Flur. „Wohin?“

Einen Ellenbogen auf der Armlehne aufstützend dachte Draco nach. „Eins höher. In die Cafeteria.“, sagte er, wäre fast aus dem Rollstuhl gefallen, als das so zierlich wirkende Mädchen ihn richtig herumwirbelte und auf den Fahrstuhl zuschob. „Was macht dein Vater?“

„Nerven?“ Draco prustete. „Arbeitet seit ein paar Tagen in der Dritten. Die haben einen neuen Stationsheiler gesucht und den großen Fehler begangen ihn zu nehmen.“

„Ist er ein schlechter Heiler?“, wollte Draco wissen.

„Hm…“ Wie Vesta mit den Schultern zuckte konnte Draco nur sehen, weil sie sich gerade über ihn lehnte um den Knopf zu drücken. „Definitiv nicht. Aber das hab ich nie gesagt.“, murmelte sie. „Er ist selber Schuld jetzt umzuziehen. Hätte das Krankenhaus in Athen übernehmen können, wollte aber nicht. Dumm.“

Draco verzog die Mundwinkel, als die Fahrstuhltür mit einem Bling aufging und er hineingeschoben wurde. Ein erfolgreicher Mediziner… Grandios. Und er hatte noch nicht einmal seinen Abschluss! Ohnehin schien Sirius mehr als genervt von ihm zu sein… Dracos Magen zog sich krampfhaft zusammen, als er wieder aus dem Fahrstuhl geschoben wurde. Er konnte den Kerl nicht leiden und musste unbedingt Remus fragen, warum er diese komische Stimme im Kopf hörte. Allerdings konnte er Dearborn erst einmal noch weniger leiden, als er den mit Sirius an einem Tisch sitzen sah. Sollte sich doch mit seiner Tochter beschäftigen! Proudfoot machte seinen Job nicht richtig, wenn er solches Gesindel zu Sirius ließ.

Vesta machte sowas wohl nicht zum ersten Mal und fand den perfekten Platz um sich mit Draco hinter einem Getränkeautomaten zu verstecken. Synchron streckten sie Köpfe vor und lugten auf einen der wenigen besetzten Tische. Draco verengte die Augen zu schmalen Schlitzen, sodass er kaum noch erkennen konnte, wie dämlich der Kerl grinste. Wie frisch von einem Karibikurlaub gekommen sah der nur eine Nuance dunkelblondere Dearborn aus und Draco ließ sich sicherheitshalber eine weißblonde Haarsträhne vor die Augen fallen, um zufrieden festzustellen, das sein Farbton viel besser aussah. Aber in Verbindung mit dem schönen… schrecklichen Braunton der Haut?

„Ist das gefärbt?“, raunte er und hob den Kopf. Niemand hatte von Natur aus einen so dunklen Ansatz. „Mist…“ Außer Dearborns Tochter, die den Kopf und damit das gleiche Blondhaar schüttelte.

„Er kriegt aber schon graues Haar.“, sagte Vesta, schob Draco ein Stück vor und direkt auf den blöden Kerl zu! Was sollte das denn? Er wollte da nicht hin. Sirius amüsierte sich ja prima ohnehin. Und jetzt musste die dämliche Grinsekatze sie auch noch bemerken. Draco kaute so fest auf seiner Unterlippe herum, dass er schon Blut schmeckte. Merlin, musste der sich so drehen, damit man seine widerwärtigen Augen sehen musste? So strahlend blau-grün, dass er sich vielleicht das Wasser aus der Karibik gleich mitgenommen und auf die Iris geschüttet hatte! Buäh! Was konnte man nur toll an dem und seinem Zahnpasta-Lächeln finden? Warum grinste der Draco jetzt überhaupt an? Der hatte gerade beschlossen, dass er nie jemanden so wenig gemocht hatte, wie Caradoc Dearborn!

Gerade schloss der grinsend die Augen, während er Draco ein perfekt einstudiertes Fotowinken schenkte, das dem einen Brechreiz bescherte, den er selten so stark verspürt hatte. Ganz genau scannte Draco das ovale Gesicht dieses Dreckskerls, während der sich mit Winken beschäftigte. Alles perfekt! Kein zu spitzes Kinn, keine Narben auf den Wangen… Vielleicht Sommersprossen, aber die konnte man nicht erkennen, weil der ja so braun sein musste! Nur die dunkleren Augenbrauen waren nicht perfekt! Hah!

An der rechten musste ihm mal irgendwas passiert sein, jedenfalls hatte er da einen länglichen Streifen, wo kein mickriges Härchen zu sehen war. Draco fuhr sich automatisch über seine durchaus feingeschwungenen Augenbrauen. Problem nur, dass man sie nicht sehen konnte, weil sie denselben Farbton wie die weißblonden Haare haben mussten! Warum hatte der denn so helle Haare und dafür dunkle Augenbrauen? Draco wollte auch… Nein! Wollte er gar nicht! Weggehen sollte der! Und aufhören zu winken! Draco hatte es doch gesehen! Arschloch…

Sirius hatte ihn jetzt auch bemerkt, wirkte plötzlich gar nicht mehr fröhlich und fuhr sich durch das schwarze Haar, als ob er es richten müsste. Er schien etwas sagen zu wollen, aber Vesta kam ihm dazwischen.

„Dad, du hast meinen neuen Freund einfach ignoriert.“, sagte sie und fuhr Dracos Rollstuhl genau gegen das Knie ihres Vaters, was der mit einem Lächeln abtat. „Das ist Draco.“ Tatsächlich hatte Dearborn ihn bis jetzt immer ignoriert, wenn er vorbeigekommen war. Aber Draco bezweifelte, das sowas wie der eine ähnliche innere Abneigung gegen einen kranken Jungen hegen konnte.

Immer noch grinsend stand der Mann so um die vierzig auf und streckte Draco die Hand entgegen. „Freut mich sehr.“, sagte er und wartete vergeblich darauf, dass Draco einschlug.

Draco konnte dem Drang die Mundwinkel wieder herunterzuziehen nicht widerstehen, als er so eine ekelhafte, schleimige, gleichmäßige, dunkle Stimme hören musste. „Dearborn.“, presste er zwischen zusammen gepressten Zähnen hervor und versuchte seine Stimme mal nicht schnarrend und träge klingen zu lassen. Warum klappte das denn nicht? Verdammt! Falsch grinsend hätte Draco sich am liebsten umgedreht und Vesta vor die Füße gekotzt, als Caradoc einen perfekten Wimpernaufschlag hinlegte. Draco vermutete Wimperntusche! Sonst konnte jemand doch nicht so dunkle Wimpern haben… Draco wollte auch… Nein! Gar nicht!

Sirius grinste inzwischen fast so schlimm wie die scheiß Grinsekatze! Boah, das färbte ab! Widerwärtig… Sollten doch zusammen über die Wiese hüpfen und um die Wette grinsen! Wieder wollte er etwas sagen, aber sein neuer Freund musste ja dazwischen labern. Nicht, das es Draco interessieren würde, was Grinsekatze Nummer zwei zu sagen hätte. Konnte es ja seinem neuen Freund erzählen…

„Ich hab dich für größer gehalten.“ Caradoc legte den Kopf schief und die leicht struppeligen, trotzdem glänzenden Haare bewegten sich dabei wie eine Wiese, wenn eine leichte Sommerbriese darüber wehte. Mist, verdammter! „Aber in deinem Alter wächst man auch sicher noch.“, sagte Dearborn und nickte, als müsste er Draco aufmuntern, oder so… Außerdem waren sie in etwa gleichgroß! Sollte sich verdammt nochmal nicht so aufspielen! Noch dazu saß Draco im Rollstuhl! Der konnte gar nicht wissen, wie groß er war… Blond und blöd!

„Ich wachse schon seit zwei Jahren nicht mehr.“, quiekte Draco mit peinlich hoher Stimme, worüber Caradoc nicht einmal lächelte, sondern so tat, als sei es ganz normal, dass jemand so klang, als würde er mit bloßen Fingernägeln über den Schiefer einer Tafel kratzen. Scheiß Stimme… Warum ließ die ihn denn ausgerechnet jetzt im Stich? Er wollte cool klingen! Und er war sowas von cool. Er war ein Malfoy, hatte Millionen und würde sich einfach eine coole Stimme kaufen. Pah!

„Oh? Dann bist du schon… älter?“, fragte Caradoc, der ihn wahrscheinlich für dreizehn hielt, lächelte immer noch und wagte es tatsächlich Draco anzufassen! Perversling. „Ein Fussel.“ Er strich Draco kurz über die Wange und grinste dabei wieder mit geschlossenen Augen. Pah! Und Caradoc Dearborn sammelte wahrscheinlich Fusseln um die dann abends in die Freiheit fliegen zu lassen! Fusseln hatten ja auch Gefühle, was?

„Wir sind gleichalt, glaub ich.“, sagte Vesta, die zum Glück nicht einfach eine Grinsekatze in weiblich war. Dann würde Draco aus dem Badezimmer gar nicht mehr rauskommen. Am liebsten würde er jetzt nach Hause rennen und sein hässliches Gesicht unter der Bettdecke verstecken. Hah! Aber sein Gesicht war ja gar nicht mehr hässlich! Nur war in dessen Gegenwart wohl alles hässlich, was?

Sirius räusperte sich, setzte jetzt ein sehr unsicheres Lächeln auf und wollte Draco ansprechen, war aber wieder zu spät.

„Nein. Das ist ja ein Zufall… Aber keine Sorge, ich will schon niemanden verkuppeln.“, sagte Dearborn sanft lächelnd und natürlich konnte er sowas wie Draco seiner Tochter nicht mal dann antun, wenn der das gewollt hätte. Immerhin war er hässlich, was? Aber Dearborn machte das nichts aus! Der würde gleich wieder dahin gehen, wo er herkam und Delphine vor dem Ertrinken retten, oder sowas!

„Ich denke nicht, dass so etwas nötig wäre.“, presste Draco zwischen aufeinander mahlenden Kiefern hervor. „Bin vergeben.“

„Ah!“, machte Dearborn und musterte Draco einen Moment. „Ja, wir finden alle irgendwann jemanden der passt.“, wollte er unterschwellig wohl mitteilen, dass er Draco nicht mal glaubte! Und jetzt lächelte der wieder so dämlich, als müsse er Draco aufmuntern und gleich würde er ihn in sein Psychologie-Seminar schleifen! Wahrscheinlich tat er das in seiner Freizeit auch wirklich noch! Predigen für Weltfrieden und… Buäh! Wenn Draco ihm vor die Füße kotzen würde, dann würde Dearborn das sicher auch noch für ihn wegmachen. Draco hasste ihn! Er hasste, hasste, hasste diesen gutmütigen, gutaussehenden Kerl! Vor allem, weil der neben Sirius saß und Sirius fröhlich aussah, während er bei Draco nur noch aussah, als würde er sich zu Tode langweilen und seine letzten Nerven verlieren…

Und verdammt, warum wusste der nicht, dass Draco wirklich jemanden hatte? Gab es hier im Moment irgendwas, das annähernd wichtiger war? Nein! Wahrscheinlich wäre Sirius mit der Grinsekatze durchgebrannt, wenn Draco nicht gekommen wäre.

Er war kurz davor in Tränen auszubrechen und auf dem Boden herum zu trommeln, damit Dearborn dann wenigstens etwas hatte, wo er seine wohltätige Ader ausleben konnte. Sofort würde Draco wahrscheinlich in eine warme Decke gewickelt werden und dann einen heißen Kakao mit einem Marshmallow serviert bekommen…

Als Sirius jetzt auch noch verständnislos den Kopf schief legte, war Draco kurz davor sich umzudrehen und sich wenigstens von Vesta oder Proudfoot den Kopf tätscheln zu lassen. „Was’n?“, wollte Sirius wissen und kratzte sich am Hinterkopf.

Ruckartig drehte Draco ihm den Kopf zu und bedachte seinen Schnuffel mit dem ich-hasse-Caradoc-Dearborn-Blick, den der schon wieder jüngste Anwesende seit kurzem besaß, was Sirius aussehen ließ, als würde er von siebzehn Todessern in die Ecke gedrängt. Aber er war ja gar nicht der Jüngste. Er hatte ein Jahr in der Vergangenheit gelebt, war also sechzehn und nicht wie die Zeitung behauptete fünfzehn, außerdem hatte er keine Ahnung wann Vesta Geburtstag hatte, was ihn auch wenig interessierte, weil er solche Daten eh immer vergas.

„Ähm…“ Man konnte das Licht in Sirius‘ Birne förmlich aufgehen sehen und er stand blitzschnell auf um Draco einen Arm um die Schulter zu legen, worauf der ein bisschen sehr übertrieben das Kinn reckte, aber neben Caradoc ‚The Face‘ Dearborn konnte man ja auch nur bescheuert aussehen. Hatte er das schon? War auch egal… „Das ist…“

Merkwürdigerweise sah die Grinsekatze jetzt aus, als hätte man ihr gerade ein fettes Fleischermesser in den Rücken gerammt und drehte das gerade ein paar Mal herum. Oha! Wenn der noch auf Sirius stand, dann würde er Draco jetzt die Decke wegnehmen und den Marshmallow so in den Kakao legen, dass er ganz matschig wurde.

„Äh…“ Sirius schien nicht ganz zu wissen, wie er sich ausdrücken sollte und wurde dafür von Draco mit heruntergezogenen Mundwinkeln angestarrt. Was war denn so schwer daran? Freund! Freund! Freund! Draco hob den rechten Arm und nagte an seinen Fingerknöcheln herum, was er solange tun würde, bis Sirius seinen Satz rausgehauen hatte.

„Kann ich den haben?“, fragte Vesta, die für Sirius den Platz hinter Dracos Rollstuhl geräumt hatte und sich neben Proudfoot setzte. „Ja?“ Sie deutete auf Sirius‘ Kaffee.

„Kein Kaffee, Vesta. Koffein ist nicht gut für dich.“, sagte Dearborn und schüttelte vehement den Kopf, während seine Tochter schnaubend die Arme vor der Brust verschränkte. „Was wolltest du sagen, Sirius?“

„Na ja… Äh… Draco und ich…“ Sirius räusperte sich. „Wir planen sowas wie eine gemeinsame Zukunft.“, grinste er, sichtlich stolz darauf eine einigermaßen schöne Formulierung gefunden zu haben. Draco fand die nicht so toll. Das klang, als würden sie demnächst ein Haus mit Veranda bauen wollen… Igitt…

„So…“, wollte Dearborn die Klappe einfach nicht halten. „Hab ich das jetzt richtig verstanden?“ Er deutete zwischen Sirius und Draco hin und her, bis der ehemalige Gryffindor kräftig nickte. „Ist er nicht ein bisschen jung?“

Bang! Das musste ja kommen… Sirius schluckte hörbar und warf Draco einen kurzen Blick zu, was der aber gar nicht mitkriegte, weil er damit beschäftigt war beleidigt an Proudfoot vorbei zu starren, was der wohl irgendwie falsch verstand und ein bisschen verträumt grinste. Aha…

„Ich bin volljährig.“, behauptete Draco einfach mal. Immerhin waren das nur noch knapp sechs Monate, dann war er irgendwie… siebzehn… Obwohl er eigentlich erst sechzehn… aber… Ay, das verwirrte ihn jetzt. Er wurde volljährig, fertig.

„Das mit Dracos Alter ist ein bisschen kompliziert, nicht?“ Sirius strich Draco liebevoll das Haar nach vorne, was den aber nicht davon abhielt noch etwas zu schmollen.

„Ah, ja… Aber du bist schon noch sechsunddreißig, oder Sirius?“, schien Caradoc wohl irgendwie für einen schlechten Scherz zu halten, was Draco schon wieder ziemlich stinkig werden ließ.

„Weißt du, das ist auch nicht so einfach.“, grinste Sirius. „Das ist nur mein Körper, mein Kopf ist irgendwo bei dreizehn.“

Draco stupste Sirius dafür in die Rippen und rollte schmunzelnd mit den Augen, während Proudfoot und Vesta sich darüber etwas lauter amüsierten.

„Ja, scheint so.“ Caradoc schien das irgendwie nicht zu gefallen, dass das ein Teenager war, der Sirius‘ Hand im Nacken hatte, aber dann brauchte er ja nicht hingucken. „Du musst schon verstehen, das es nicht sehr häufig vorkommt, sowas.“, sprach die Grinsekatze nur Sirius an, als wäre Draco überhaupt nicht da. Mann, wenn der das mit seiner Tochter genauso machte, dann konnte die einem echt Leid tun. Konnte sich allerdings ganz gut damit beschäftigen Proudfoot zu fragen, ob er schon mal jemanden umgebracht hatte. Aha…

„Kommt genauso selten vor, dass todgeglaubte Freunde wieder auftauchen.“, sagte Sirius, hockte sich zu Draco und zog den Rollstuhl herum. „Dray-Dray, warum genau bist du jetzt hier?“ Er sprach etwas leiser, damit sonst keiner zuhörte und Dearborn schien sich auch gut anderweitig unterhalten zu können.

„Du warst plötzlich weg, Sirius.“, schnaubte Draco und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich dachte, wir wollten noch… spielen…“ Merlin, wie kindisch das klang. „Du kannst mich jetzt doch nicht alleine lassen.“

Sirius öffnete erstaunt den Mund. „Du wolltest mich doch nicht dabei haben…“

„Ja, natürlich. Wie konnte ich das vergessen…“, grummelte Draco und schüttelte den Kopf. „Ich geh ja schon wieder.“ War er Sirius eben scheißegal. Das interessierte ihn nicht. Er hasste Sirius jetzt. Aber nur für eine Sekunde…

„Ach, Dray-Dray.“, seufzte Sirius, hielt Dracos Rollstuhl einfach fest, als der sich umdrehen wollte und klimperte unschuldig mit den Wimpern. „Was hab ich jetzt schon wieder falsch gemacht?“

„Oh, gar nichts, Sirius.“, zischte Draco. „Ich dachte nur, ich sei dir ansatzweise wichtig. Aber das hat sich wohl in Luft ausgelöst, als dein Freispruch in greifbare Nähe rutschte! Äh, rückte, meine ich. Rückte.“

„Das stimmt nicht. Ich bin doch ständig da.“, meinte Sirius, aber Draco ignorierte ihn und drehte sich herum um davonzufahren. „Draco!“ Sirius trippelte ihm schnell nach und quietschte auf, als Draco ihm über den Fuß rollte. „Ich erklär dir das hier einfach später, okay?“

„Spar’s dir, Black.“, fauchte Draco nach hinten, versuchte schneller zu rollen, aber dafür war er zu ungeübt. Sirius holte schnell wieder auf und packte Dracos Rollstuhl. „Lass das! Geh doch wieder zurück und lass dir einreden, dass ich zu jung für dich bin!“, schnauzte er wütend, als Sirius ihn wieder zu sich herumdrehte.

Die Augenbrauen festzusammen gezogen schüttelte Sirius den Kopf. „Du sagst mir jetzt erst einmal, warum du so unglaublich wütend bist.“

„Pubertätskrise?“, gab Draco schnippisch zurück.

Sirius hob eine Augenbraue und versuchte sich ein kleines Lachen zu verkneifen. Draco wollte ihm dafür ordentlich was um die Ohren hauen, aber Sirius laberte ihm dazwischen. „Wenn’s dich nicht stört, dass Proudfoot draußen vor der Tür steht… Ich hab Remus‘ Wohnung heute ganz für mich allein.“ Er wackelte mit den Augenbrauen, als Draco knallrot wurde. „Dann tun wir ganz pubertär so, als würden wir für die Schule lernen.“

„Mit Proudfoot statt Harry vor der Tür?“ Draco senkte verlegen den Blick und ließ sich von Sirius den Pony in die Stirn kämmen.

„Daran kannst du dich noch erinnern?“, fragte er zufrieden grinsend. „Dann machen wir das.“

„Mach mir keine leeren Versprechungen, Sirius. Ich weiß ganz genau, warum du mich nicht mehr küsst.“ Draco schnaubte. „Und wie es aussieht, musst du wohl nicht nur sechs Monate, sondern anderthalb Jahre warten! Offiziell bin ich ja fünf…zehn…“

Sirius verdrehte demonstrativ die Augen und schaute sich verstohlen um. „Aber…“, hauchte er Draco ins Ohr. „…das muss doch keiner mitkriegen.“

Draco rollte ein Stück zurück. „Du weißt, dass das nicht geht, sonst verklagen die dich.“, sagte er und verzog die Mundwinkel. „Demnächst weiß wahrscheinlich die halbe Welt, dass ich in dieser Richtung nicht zurechnungsfähig bin und deswegen… solltest du dir lieber jemanden in deinem Alter suchen.“

„Ist das nicht mein Satz?“, fragte Sirius grinsend, aber Draco fand das gar nicht lustig.

„Aber auf einen verheirateten Mann würde ich verzichten.“, spie Draco regelrecht aus, drehte sich schwungvoll um und rollte vorwärts.

„Draco, das ist doch…“

„Kindisch?“ Draco hielt an und schaute über die Schulter. „Nicht zu vergessen bin ich blind, was?“

„Wie meinst du das?“, fragte Sirius verwirrt.

„Ich meine damit, dass du einfach abhaust um mit einem wildfremden…“

„Moment. Du kennst Caradoc doch.“, unterbrach Sirius ihn schnell, aber Draco schüttelte den Kopf. „Komm schon. Du hast ihm beim Quidditch gesehen, oder? Der Hüter!“

„Von Hufflepuff, was?“, gab Draco schnippisch zurück.

„Nein, Gryffindor!“, antwortete Sirius da tatsächlich drauf. „Jeder kannte Caradoc!“ Draco verengte die Augen zu Schlitzen, während Sirius aufzuzählen begann. „Vertrauensschüler, Kapitän, Schulsprecher. Öh, eben alles, was ich nie sein wollte.“ Er grinste breit, während Draco die Mundwinkel soweit er konnte herunterzog. Anscheinend machte er Sirius damit sogar Angst.

„Bind mir auch noch auf die Nase, wie toll der ist.“, zischte er. „Und wo kommt der plötzlich her? Kennst du noch nicht genug Menschen?!“

„Äh…“ Sirius kratzte sich an der Schläfe. „Wir dachten er sei tot. Weiß auch noch nicht, wo er herkommt. Eigentlich war er ja nur verschwunden… Also… sowas…“

„Und warum regt der mich so auf?!“, wimmerte Draco und schniefte, ohne es wirklich zu wollen.

Sirius trippelte um ihn herum und hockte sich vor Draco hin. „Nicht weinen, Draco.“, bat er.

„Ich heul gar nicht!“, presste Draco hervor und schnaubte. „Dearborn sollte man vielleicht in Tearborn umtaufen, was? Flennen tut der jetzt, weil du ihn da hast sitzen lassen und… und…“

„Nicht weinen, Draco…“, sagte Sirius schnell.

„Lass mich! Ich heul nicht!“, fauchte Draco und fuchtelte mit der Hand vor seiner Nase herum.

„Sicher, dass du nicht so was Ähnliches wie schwanger bist?“, fragte Sirius und Draco schnipste ihm dafür gegen die Stirn. „Ey…“

„Lass das, oder ich geb dir Nachhilfe in Anatomie, oder wo immer man sich da auskennen muss…“, sagte Draco und schob schmollend die Unterlippe vor.

„Och, Dray-Dray…“ Sirius quetschte dem Jüngeren mit einer Hand die Wangen zusammen. „Du brauchst nicht eifersüchtig sein. Das mit Caradoc war ein Ausrutscher. Wusst ja nicht mal, dass du dich daran erinnerst. Er hat jetzt ja Familie und ich hab dich.“

Draco wischte Sirius‘ Hände weg. „Der Kerl hat ne Pigmentstörung. Sieht scheiße aus.“

„Nee, ich glaub…“

„Du weißt doch gar nicht was eine Pigmentstörung ist, weil du genauso wenig Ahnung von Biologie hast, wie Schniefelus von Shampoo!“, regte Draco sich auf. Sirius zuckte entschuldigend mit den Schultern, worauf Draco seufzte. „Du musst sagen, dass er doof oder hässlich ist, Mann…“

Sirius rollte mit den Augen. „Draco, das ist doch albern. Wer hat dir so einen Floh ins Ohr gesetzt? Hm?“, wollte er wissen.

Draco schniefte wieder. Er heulte aber nicht! Vielleicht bekam er eine Erkältung. „Der Floh hat Remus‘ Stimme…“, sagte er wahrheitsgetreu.

„Ach, jaah…“, seufzte Sirius. „Hörst du Zuggeräusche in deinem süßen Schädel?“ Draco nickte. „Jaah, dann weiß ich schon, woran du dich fast erinnerst. Jetzt mach dir aber keinen Kopf. Das ist nur… äh, geschäftlich. Caradoc war früher zumindest ein ausgezeichneter Zauberer. Wir können froh sein, wenn er vorhat wieder dem Orden beizutreten und ich krieg ein Lob, wenn ich Werbung gemacht hab.“ Er zwinkerte, brachte Draco aber nicht zum Lächeln. „Vertraust du mir nicht? Das ist doch ein Kerl! Bin doch nicht schwul.“ Jetzt schmunzelte Draco. „Ich bin kein Teenager mehr, Draco. Diese Phase hab ich hinter mir.“

„Du…“ Draco befeuchtete sich die Lippen. „…bist doch jung, Sirius. Nach all den Jahren Askaban solltest du dich amüsieren können und mir nicht… bei den Hausaufgaben helfen…“, murmelte er, senkte den Blick und drehte sich wieder nach vorne, wo er eine halbe Ewigkeit seine Füße anstarrte, bis Sirius‘ warme Hand sein Kinn anhob.

„Ich würde…“ Sirius streichelte liebevoll Dracos Wange. „Ich würde mein Leben in Askaban fristen, wenn ich dafür eine Stunde mit dir Hausaufgaben machen könnte.“

Pure Wärme breitete sich in Dracos Körper aus und er lächelte gerührt. Noch etwas zaghaft strich er das schwarze Haar aus der Sirius‘ Stirn, bevor er ihn fest an sich drückte und das Gesicht in Sirius‘ Halsbeuge vergrub. Dabei störte ihn wenig, dass der Rollstuhl langsam aber sicher nach hinten wegrollte und auch Sirius gluckste nur, als er plötzlich mit Draco nach hinten plumpste.

„Na, schau mal einer an, was sich da auf dem Boden rekelt.“

„Nein, nein. Es heißt wer sich da auf dem Boden rekelt, Fred.“

Jegliches schönes, angenehmes Gefühl wurde prompt aus Dracos Körper geschwemmt und verwandelte sich in brodelnden Hass, den er sofort loswerden wollte…

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*Draco ein Taschentuch reich*
*Sirius ein Biologiebuch reich*
*Fredge wegekel damit Drarius schmusen können*


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