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Fanfiction

Tropic Of Cancer - Tonks als Türsteher

von Dr. S

*hust*

@joghi: Ich mag die Zwillinge sehr, aber wäre es nicht falsch diese ihrer Seiten Außen vorzulassen? Die ist nämlich da oder ich hab andere Bücher gelesen, muahahaha!
Na ja, Gott sei Dank schreib ich nie irgendwen in der Erwartung, das er oder sie sympathisch oder unsympathisch ist... Igitt! Erwartungsdruck!
Als Dank für's Kommi kriegst du meinen Bruder. Wie wär's? Aller guten Dinge sind drei! *diabolisches Lachen* Nein. Jubiläums-Schoki für dich!

@Draco_Malfoy: Ich mag die Zwillinge sehr, aber wäre es nicht falsch diese ihrer Seiten Außen vorzulassen? Die ist nämlich da oder ich hab andere Bücher gelesen, muahahaha!
Ein großer Jubiläums-Keks für dich und... mai, ich widme dir einfach mal das Fredge-sind-so-unsympathisch-Dornröschen-Chap! Hahaha... Ich bin so nett.

@StillAlive: Ich mag die Zwillinge sehr, aber wäre es nicht falsch diese ihrer Seiten Außen vorzulassen? Die ist nämlich da oder ich hab andere Bücher gelesen, muahahaha!
Antipodisches Opalauge? Moment... *holt "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" raus*

Der Opalauge stammt aus Neuseeland, wandert jedoch wie wir wissen auch nach Australien aus, wenn der Lebensraum in seinem Ursprungsland knapp wird. Für einen Drachen ungewöhnlich, haust er nicht in den Bergen, sondern in Tälern. Er ist von mittlerer Größe (zwei bis drei Tonnen schwer). Diese vielleicht schönste Drachenrasse hat schillernde, perlmuttartige Schuppen und buntfarbene, pupillenlose Augen, von denen er seinen Namen hat. Dieser Drache erzeugt eine leuchtkräftige, scharlachrote Flamme, doch verglichen mit anderen Drachen ist er nicht besonders aggressiv und tötet selten, wenn er nicht hungrig ist. Als Nahrung bevorzugt er Schafe, obwohl aktenkundig ist, dass er gelegentlich auch größere Beutetiere angreift. In den späten siebziger Jahren kam es zu einer Massentötung von Kängurus, die man einem männlichen Opalauge zugeschrieben hat, das von einem herrschsüchtigen Weibchen aus seinem Stammland vertrieben worden war. Die Eier des Opalauges sind blassgrau und können von arglosen Muggeln mit Fossilien verwechselt werden.
*räusper* *Wasser trink* Puh... Jetzt darf gefragt werden, warum Charlie Draco für eben diese Rasse Drachen hält. Haha...
Mega-Erklärung für das 100ste Kommi! *Luftballon reich*

@LilyFan: Ich mag die Zwillinge sehr, aber wäre es nicht falsch diese ihrer Seiten Außen vorzulassen? Die ist nämlich da oder ich hab andere Bücher gelesen, muahahaha!
Yes, poor-Reg wird das mit dem Augenbrauen wackeln wohl sein lassen. Versöhnungsversuch mit Brüderchen schlägt fehl, Herzchen lässt er sich auch nicht mehr zusammen flicken, allzu viel für andere Slytherins hat er nicht übrig und da bleibt ihm nur noch des Nachts mit Kreacher zu sprechen... und vielleicht einen Weg zu finden, das wieder in Ordnung zu bringen. Er hat einfach Timing-Probleme...
Ich denke, die Zwillinge sollten einen reichen Teenager mit leichten Rachegelüsten nicht unterschätzen. Dray-Dray könnte ihr Leben mit einem Fingerschnippen zerstören und er hat genug Zeit mit Lucy-Wucy verbracht um sowas hinzukriegen. Noch dazu stehen sie immer noch auf Hairys Hassliste. *Hände reib* Uh, und Georgie war nicht einfach so... süß. Er weiß was, das Fred nicht weiß, kriegte was, das Fred nie haben will... *Reggie-likes Augenbrauen wackeln* und hat auch ein APiT-Geheimnis, obwohl er nur im 1. Chap vorkam............ (Dachte, da kann ich mich mal drum drücken, muahaha)
*Jubiläumscookie rüberschieb*

Höhöhöhöhö, jetzt hab ich euch allen dasselbe gesagt und noch dazu so viel Quatsch! *Dr. S hat gelernt wie man einen Text kopiert* Haha, jah... Sorry........
Nächstes Chap, viel Spaß!
Dr. S


Tonks als Türsteher

Mit voller Wucht rammte sich die Tür in Tonks‘ Rücken, brachte sie ins Stolpern und schließlich zu Fall.

„Ey!“, nölte sie nach hinten und konnte sich noch geradeso eben wegrollen, bevor Narzissas Absätze sie erstechen konnten. „Was…“

„Du kannst jetzt nicht gehen!“ Sirius stolperte fast auf seine Großcousine, als er Dracos Mutter hinterherkam. „Narzissa!“

Angesprochene wirbelte herum, strich sich das blonde Haar aus dem blassen Gesicht und offenbarte dadurch die tränenverschmierten Wangen. „Ich kann das nicht.“

„Wie, du kannst das nicht?“, fragte Sirius nach, während er gleichzeitig Tonks hochzog.

„Ich kann ihn nicht ansehen.“, quietschte Narzissa und deutete auf die offenstehende Tür.

Sirius zog ärgerlich die Augenbrauen zusammen. „Er ist dein Sohn!“

„Und hast du ihn einmal angesehen? Ich kann das jetzt nicht… Er sieht aus wie…“ Ihre Stimme brach mittendrin ab und sie schüttelte resignierend den Kopf. „Kümmere dich doch einfach um ihn.“

„Aber…“ Narzissa drehte sich auf den Absätzen um und marschierte davon. „Ey! Komm zurück!“ Natürlich hörte sie nicht auf ihren Cousin, der sich völlig baff am Türrahmen festklammerte.

„Was war das denn?“, fragte Tonks nach einer Weile. Sirius schnaubte und stapfte wieder in Dracos Zimmer, wo er sich an dessen Bettkante setzte. Tonks folgte ihm und schloss die Tür hinter sich. „Sirius?“

„Frauen! Dass war das…“, maulte Sirius. Fahrig strich er das schon strähnig werdende Blondhaar aus Dracos Stirn, fasste mit der anderen Hand Dracos ziemlich blasse und drückte sie fest.

Die beiden anderen Betten in Dracos Zimmer waren leer und eines noch ungemacht. Sirius machte es sich da sonst immer bequem, wenn die Müdigkeit ihn trotzdem einmal überkam. Das Fenster war einen Spalt breit geöffnet und dicke, weiße Flocken legten sich auf die Fensterbank, wehten ab und zu auf den Koffer, wo ein paar Sachen von Draco drin waren. Alles, was er am Grimmauld Place gehabt hatte war wohl oder übel den Flammen zum Opfer gefallen. Sirius hatte zwar nicht viel gehabt, hatte jetzt aber gar nichts mehr und wollte auch nicht einkaufen gehen. Er könne das mit Draco machen, wenn der aufwache, meinte er immer. Seidenschnabel war bei Hagrid untergebracht worden und Kreacher machte sich in Hogwarts… nützlich. Alles nur solange, bis Sirius sich um eine neue Bleibe gekümmert hatte. Allerdings verschob er das ständig nach hinten…

„Kommt sie wieder?“, wollte Tonks wissen, ließ sich auf den noch warmen Stuhl neben Dracos Bett fallen und musterte ihren Cousin genauestens. Er sah aus, als würde er ganz normal schlafen. Tat er nur schon zu lange.

„Ich hoffe es.“ Sirius prustete. „Dachte schon, sie hat den Verstand verloren. Aber die spinnen ja alle, die Malfoys.“

„Alle?“ Tonks deutete auf Draco und Sirius machte große Augen.

„Ups…“ Er drückte einen Kuss auf Dracos Fingerknöchel. „Wach auf und pamp mich an, Dray-Dray. Gib’s mir! Und dann gehen wir deine Mutter anmeckern.“

„Wie geht’s ihm denn?“, wollte Tonks wissen.

„Geht so. Er hat sich wohl ziemlich verausgabt.“, murmelte Sirius. Vorsichtig deckte er Draco besser zu und legte die schmale Hand auf die Matratze. Dracos Atmung war kaum zu sehen und seine Cousine fand, man hätte ihn für tot halten können. „Keine Bange. Er schläft immer so ruhig.“, sagte Sirius, als er den besorgten Blick bemerkte. „Da sprech ich aus Erfahrung.“

„Glaubst du… er will vielleicht einfach nicht aufwachen?“, fragte Tonks vorsichtig. Sirius hob fragend eine Augenbraue. „Soll’s geben. Realitätsflucht. Seine Mutter würde sich das wohl wünschen, so fertig, wie sie ist.“

„Quatsch. Immerhin bin ich hier!“ Sirius grinste breit. „Dray-Dray hat schon Schlimmeres im Krankenflügel durchstehen müssen. Kennst du die Geschichte, als er Flussgras nicht vertragen hat?“ Tonks schüttelte den Kopf. „Er verträgt ne Menge nicht. Alkohol zum Beispiel… Vielleicht waren’s damals auch die Käferaugen… Du musst Snape fragen. Merkwürdigerweise kennt er sich da besser aus, als Narzissa.“

„Hab Snape eben getroffen. Entweder kommt er oder geht. Ich weiß es nicht…“

„Hoffen wir Letzteres.“, murmelte Sirius. „Jedenfalls mischst du Draco einfach Käferaugen unter und er kichert wie ein verliebtes Schulmädchen. Nicht zu vergessen, das er sich dann knutschen lassen will.“ Vor sich hin lächelnd streichelte Sirius Dracos Bauch.

Tonks hätte am liebsten „Wie niedlich“ geschrien, konnte sich aber noch beherrschen. „Hast du?“

„Oh, ja.“ Sirius wackelte mit den Augenbrauen. „Hab das voll ausgenutzt.“

„Uh…“ Tadelnd schüttelte Tonks den Kopf. „So ein böser Junge. Hat er dich dafür geschlagen?“

„Ja! Woher weißt du das?“ Sirius legte den Kopf schief, blinzelte verwirrt und schmunzelte, als Tonks mit den Schultern zuckte. „Da ging seine erste Beziehung gerade wegen zu wenig Körperkontakt und wachsender Verblödung in die Brüche. Die zweite ging dann kaputt, weil ich an ihm rumgegraben hab, wie die Muggel an nem Schlossgraben.“

„Sirius! Du warst ja ein richtiges Arschloch…“, gluckste Tonks.

Schnell hintereinander klimperte Sirius mit den Wimpern. „Danke dir.“ Er schaute wieder Draco an. „Ich hoff mal nicht, dass er jetzt arg stinkig wird. Das hatten wir schon mal. Er war gerade ganz annehmbar geworden und dann Futsch! Hat er an allem außer Remus rumgemeckert.“

„Versuch aber auch mal an Remus rumzumeckern. Ich war ihn übrigens gerade besuchen.“, meinte Tonks. „Macht sich unheimliche Sorgen um Draco. Hatten die auch mal was miteinander?“

„Ich hoffe nicht.“ Sirius zwirbelte Dracos Haar zwischen den Fingern. „Remus hatte öfter mal wen neues. Ich glaub, ich war auch mal dabei… Bin mir nicht mehr ganz sicher. Wechselt so oft bei ihm.“

„Wirklich?“ Tonks kriegte den Mund gar nicht mehr zu. „Er wirkt gar nicht so…“

Sirius öffnete den Mund und räusperte sich. „So meinte ich das auch nicht. Er schmachtet eben gerne aus der Ferne und sowas eben… Macht er auch mit teuren Schuhen und Büchern… Erst will er unbedingt dieses Lexikon und nach zwei Wochen interessiert es ihn nicht mehr. Na ja, ist ja jetzt auch verkohlt, also…“

„Schmachtet…“

„Oh! Ruf jemanden. Er bewegt sich…“, rief Sirius ganz aufgebracht, umfasste Dracos bleiches Gesicht mit beiden Händen und ließ ihn nicht aus den Augen. „Dray-Dray?“

„Das hast du dir eingebildet.“, sagte Tonks, war sich da selbst nicht so sicher und lehnte sich zu Draco rüber. „Cousin?“

„Wenn ich bloß wüsste, wie die das damals gemacht haben, damit er aufwacht…“, murmelte Sirius enttäuscht.

„Vielleicht, wenn wir wüssten, was genau im Grimmauld Place passiert ist…“, überlegte Tonks laut. „Das könnten die untersuchen und dann…“

„Ey, niemand untersucht Draco wie ein… Versuchstier. Er muss sich nur ausruhen.“, meinte Sirius sofort. Seine Gesichtszüge verhärteten sich und er fuhr fort beschäftigt Dracos Haare zu streicheln.

„Weißt du was?“ Tonks legte den Kopf schief, als Sirius abrupt innehielt. „Sirius? Du hast ihn doch…“

„Ich hab Dumbledore schon gesteckt, das ich nichts weiß.“, brummte Sirius ungehalten. „Wir haben…“

„Mhm… Bla…ck?“

Sirius konnte gar nicht so schnell gucken, da hatte Draco ihm die flache Hand ins Gesicht geklatscht und tastete auf der stoppeligen Wange herum.

„Cousin!“ Freudig sprang Tonks auf und klatschte in die Hände.

„Draco?“

„Kann sein…“, schmatzte Draco, hatte die Augen noch nicht geöffnet und machte auch keine Anstalten, das zu tun. „Wo…“

„Im St. Mungos.“, sagte Sirius munter.

„…ist mein Vater?“

Angespannt schluckte Tonks und senkte den Blick, erhaschte dabei einen Blick auf Sirius, der aussah, als würde er am liebsten irgendwo gegenschlagen. Warum konnte sie sich nicht denken. Mitfühlen musste Sirius da doch, egal ob Lucius Malfoy jetzt ein Todesser gewesen war oder nicht. Immerhin war er Dracos Vater gewesen.

„Mach erst einmal die Augen auf…“, bat Sirius und klang mehr als angespannt. Tonks vermutete, wegen der schlechten Nachricht, die er gleich formulieren musste. „Draco?“ Genauer betrachtet, sah Sirius aber nicht aus, als würde es ihm schwer fallen Draco zu sagen, Lucius sei tot. Da war etwas anderes… „Dora, holst du mal jemanden? Oder schick Proudfoot…“

„Der macht Pause.“, sagte Tonks hastig, rappelte sich auf und wollte die Tür aufmachen, die in eben diesem Augenblick aufgezogen wurde. Taumelnd konnte sie sich geradeso eben auf den Beinen halten, ruderte wild mit den Armen und traf etwas Weiches am Kopf.

„Argh!“

Der Schrei war so laut, das Draco erschrocken hochfuhr und die Augen weitaufriss. Das erste, was er sah, war Sirius, der erleichtert ausatmete, ihn dann anlächelte und einen kurzen Seitenblick für Tonks übrig hatte.

„Oh… Oh! Das tut mir Leid! Ich wollte nicht…“, entschuldigte die sich gerade und rieb sich die schmerzende Handkante, die sie jemanden mit voller Wucht auf den Kopfverband gehauen hatte.

„Passen Sie doch auf.“, wurde sie von einer Heilerin angemeckert, die ihre Patientin gleich hastig ins Zimmer schob, wo Sirius sie auf Draco aufmerksam machen wollte. Eilig zog die Heilerin einen Vorhang vor und ignorierte Sirius Black einfach. Eine Frechheit.

„Holen muss ich jetzt wohl niemanden mehr…“, murmelte Tonks und schlurfte zu Dracos Bett zurück. „Wie geht’s dir denn?“

Draco antwortete ihr nicht und schaute ziemlich abwesend Sirius an, während er immer wieder verschlafen blinzelte. „Was machst du hier?!“, platzte er dann lauter heraus, als man es ihm nach tagelangem Schlaf zugetraut hätte. Sirius wäre vor Schreck fast vom Bett gefallen.

„Ich hab mir Sorgen gemacht, Dray-Dray. Kannst du das…“

„Du wirst doch gesucht!“, zischte Draco, packte Sirius am Arm und zog ihn runter. Mit der rechten Hand presste er den schwarzen Haarschopf auf seinen Bauch und schaute sich verstohlen um, bevor er Sirius seine Decke über den Kopf zog. Vor sich hin summend verknotete Draco die Finger ineinander und tat so, als wäre kein ausgewachsener Mann unter seiner Decke.

„Nymphadora?“

„Tonks.“

„Wie kriegen wir ihn hier raus?“ Übertrieben unauffällig deutete Draco mit dem Kinn auf die Ausbeulung unter seiner Decke, wo Sirius sich verzweifelt bemühte nicht laut loszulachen.

„Gar nicht.“, grinste Tonks und sah gerade noch, wie Draco empört den Mund öffnete, bevor Sirius wieder auftauchte. Sie gluckste, als Sirius Draco fest in die Arme schloss und an sich drückte.

„Was… gar… Black?“ Draco klopfte Sirius aufs Schulterblatt, damit der ihn losließ, was Sirius aber nicht ansatzweise vorhatte. Schwer seufzend drückte er das Gesicht an Dracos Schulter und brabbelte irgendwas vor sich hin. „Black? Black! Lass mich los!“ Barsch drückte Draco Sirius weg, sodass der jetzt wirklich vom Bett fiel, sich aber schnell wieder auf die Beine rappelte. „Was ist hier los?!“

„Nennst du mich jetzt immer Black? Hasst du mich? Irgendwelche komischen Gefühle?“, fragte Sirius so schnell hintereinander, das Draco nur Bruchstücke verstand.

„I-Ich…“ Draco fuhr sich durch die Haare. „Ich hab Hunger.“

„Ich auch! Und diesen Krankenhaus-Pudding will ich nicht. Wehe, Sie bringen mir den. Mein Vater ist Stationsheiler bei den ansteckenden Krankheiten. Ich schmuggele Ihnen da was unter!“

„Oh, nette Gesellschaft hast du da bekommen…“, murmelte Tonks, als sie Draco noch verwirrter durch die Gegend starrend sah, wohl auf der Suche nach der Stimme.

„Ich habe kein Einzelzimmer?“, fragte Draco geschockt.

„Ich auch nicht! Find dich damit ab, du Mädchen.“

„Aber ich… ich bin Draco Malfoy! Mein Vater hätte mir ein Einzelzimmer… Einen ganz Flur für mich alleine besorgt, damit ich nicht solches Gesindel…“

„Jetzt reicht’s!“ Mit einem Ratschen wurde der Vorhang beiseite gezogen und Draco aus einem Paar azurblauer Augen angefunkelt. Eines davon halbverdeckt durch einen weißen Verband, was das zornige Funkeln aber nicht weniger gefährlich aussehen ließ. „Gesindel? Ich weiß zwar nicht, was das heißt, aber es hört sich fies an.“ Das Mädchen, das Draco gerade selbst als eines bezeichnet hatte, schien kurz davor ihm die Augen auszukratzen. Kinnlanges, blondes Haar, nur wenig dunkler als Dracos, dessen Spitzen sich elektrisch aufzustellen schienen. „Ich…“

„…setze mich wieder.“ Ein Zauberstabschlenker der Heilerin und ein paar Seile schlangen sich um die schmalen Handgelenke, bevor das Mädchen zurückgezogen wurde, dabei dämlicher aus der Wäsche guckte, als man vermuten könnte und, Merlin sei Dank, wieder hinter dem Vorhang verschwand. Das Gekeife konnte man allerdings schlecht ausblenden.

„Black, mein Vater. Er wird mir ein Einzelzimmer besorgen.“, sagte Draco leicht abwesend und klammerte sich an der Bettdecke fest. Sirius‘ Hand schob sich langsam auf die geringfügig kleinere zu und er strich vorsichtig über den Handrücken. „Sirius?“ Draco senkte den Blick.

„Komm her…“ Sirius drückte Draco noch einmal an sich und ließ sich diesmal fast schmerzhaft festumklammern. Eine Hand legte er auf Dracos Hinterkopf und streichelte sanft über das weißblonde Haar. „Brauchst du was?“

Draco drückte Sirius nicht weg, schüttelte aber deutlich und langsam den Kopf.

„Ich kann dir ein Einzelzimmer besorgen.“, ließ Sirius aber nicht locker. Das Sanfte seiner Stimme passte absolut nicht und Draco schüttelte wieder nur den Kopf. „Pudding?“ Noch ein Kopfschütteln und Draco ließ lockerer. „Kaffee?“

„Ich brauche nichts!“, polterte Draco und stieß Sirius weg. Tränen glitzerten in seinen Augen, aber liefen nicht über die blassen Wange. „Nichts, das du mir geben könntest!“

„Okay…“ Sirius räusperte sich sichtlich verletzt. „Soll ich…“

„…mich halten, ja.“, sagte Draco, streckte die Arme aus und zauberte wieder so etwas wie ein Lächeln in Sirius‘ Gesicht, was im Moment aber mehr als unpassend war. Trotzdem durfte er Draco an sich drücken.

„Ich stell mich mal wieder vor die Tür.“, murmelte Tonks und rappelte sich auf. Im Vorbeigehen durfte sie feststellen, das es verdammt schwer sein konnte, aufgebrachten Jugendlichen einen Trank einzuflößen.

„Tonks!“ Kaum hatte sie die Tür geschlossen wurde sie auch schon wieder voll in Anspruch genommen. Das man hier wirklich nie seine Ruhe hatte! Sie gluckste.

„Remus, solltest du nicht im Bett liegen?“, fragte sie und deutete auf den Werwolf, der im Pyjama und Morgenmantel gerade durch den Flur gestapft kam. Hinter ihm konnte man in der Ferne die roten Haare der Zwillinge aufblitzen sehen, die die Köpfe zusammen gesteckt hatten und ab und an herüber schielten.

„Ich wollte nach Draco sehen…“, murmelte Remus, schaute sich ziemlich verstohlen um und wirkte dadurch um Jahre jünger. Wie ein Teenager… „Zweimal hat man mich geschnappt, aber ich… konnte entkommen.“

Tonks gluckste. „Das passt ja gar nicht…“

Sofort wurde Remus leicht rosa um die Nase. „Na ja… Kann ich zu ihm?“, fragte er und verknotete die Finger ineinander.

„Tut mir Leid, Remus.“ Abwehrend hob Tonks die Hände. „Ich kann hier niemanden rein lassen. Eben war ich nur kurz abwesend und schon hat Draco kein Einzelzimmer mehr.“

„Bitte? Das ist nicht dein Ernst, oder?“ Empört schüttelte Remus den Kopf, als Tonks mit den Schultern zuckte. „Du sollst nicht jeden Beliebigen rein lassen, aber ich kenne sowohl Draco als auch Sirius. Außerdem dich! Ich… Ich… Wieso?“

„Äh… Da musst du Jim fragen. Er kennt die genaueren Bestimmungen, wer wann wie lange rein darf und ob du dann überhaupt etwas sagen darfst.“, ratterte Tonks herunter, schaute Remus entschuldigend an und kam sich furchtbar mies vor, als Remus‘ große, blaue Augen glänzten, als würde er gleich in Tränen ausbrechen. Mist! Jetzt hatte sie sein Herz gebrochen… „Och, Remus…“ Unbeholfen tätschelte sie ihm den Oberarm. „Draco kuschelt eh grad mit Sirius. Auch wenn ich glaube, das er nicht unbedingt der Richtige für Trauerbewältigung ist…“

„Ich bin mir da auch nicht so sicher. Sirius ist alles andere als sensibel… Draco kam immer gerne zu mir.“, wollte Remus es auf die unschuldige Tour versuchen. Oho! Ganz durchtrieben der Kerl.

„Du warst sein Lehrer, oder? Ich bin nie gern zu meinen Lehrern gegangen, als ich sechzehn war.“, sagte Tonks und setzte ein breites Grinsen auf. „Hab ich mal versucht. Bei Professor Snape…“

Remus presste sich die Finger an die Schläfe. „Das konnte dir auch nur ein lebenslanges Trauma verpassen…“, murmelte er. „Jetzt lass den Quatsch aber und…“

„Ah! Quatsch?“ Empört stemmte Tonks die Hände in die Hüften. „Das ist mein Job, Remus. Da mache ich absolut keine Ausnahmen. Sprich mit Jim Proudfoot, sobald er wieder da ist. Das ist sein Zuständigkeitsbereich.“

„Aber…“

„Solltest du nicht wirklich wieder ins Bett gehen?“ Tonks deutete den Gang herunter. „Oder muss ich dich holen lassen?“

„Was?!“ Geschockt riss Remus die Augen auf und konnte nicht glauben, was er hörte. „Okay, okay… Das wird mir zu albern. Richte Draco einfach meine besten Genesungswünsche aus. Dich selbst lässt du ja rein, wenn ich das richtig verstanden habe…“ Damit drehte er sich um und stapfte bemüht wütend den Korridor entlang. Allerdings wirkte er doch eher, als würde er sein gebrochenes Herz hinter sich herziehen müssen.

„Remus!“ Mitleidig seufzte Tonks. Hätte ja nur eine halbe Stunde warten müssen. Jim hätte ihn sicher rein gelassen und…

„Entschuldigen Sie, aber könnten Sie einen Schritt zur Seite treten.“

Oh, noch jemand. Der gute Jim hatte ja ganz schön was zu tun. Presse abwimmeln, was? Tonks schüttelte den Kopf und schaute die größere Frau freundlich an. „Tut mir Leid, aber hier kann niemand rein.“

Zwischen der schwarzen Stoffkappe und der dunklen Sonnenbrille mit extrem großen Gläsern schoss eine Augenbraue nach oben. Herrje, wer trug im Winter überhaupt eine Sonnenbrille? Hatte schon was von so einer Presselady. Kein Umhang, aber ein längerer Stoffmantel aus demselben dunklen Stoff, wie der Schal, der noch mehr dazu beitrug, das man kaum einen vernünftigen Blick auf das braungebrannte Gesicht erhaschen konnte.

„Ist das nicht Zimmer 45a?“, fragte die Frau, angeblich verwirrt und schaute auf die Zimmernummer, angeblich um sich zu vergewissern, das sie hier richtig war. Aber so einfach legte man eine junge Aurorin nicht herein!

„Doch, doch, aber ich kann Sie nicht rein lassen. Tut mir aufrichtig Leid.“, sagte Tonks stur.

Sie bekam nur ein ungläubiges Prusten zu hören, sah zu, wie die Frau ihre Tasche, sicher vollgepackt mit Foto-Kram und Schrift-Zeug, von einer Hand in die andere nahm und sich das dunkelblonde, lange Haar aus dem Gesicht wischte, aber weder Sonnenbrille noch Hut abnahm. „Jetzt hören Sie mal, meine Tochter ist da drinnen…“ Aha! Hatte gesehen, dass das Mädchen reingebracht worden war und wollte sich so rein schleichen. „Ich weiß, sie stellt manchmal absurde Sachen an, aber der Sicherheitsdienst wird sicher irgendwo anders mehr gebraucht, ja? Also gehen Sie einen Kaugummiautomaten aufbrechen, der Knuts gefressen hat.“ Zum Ende hin schien sie richtig ärgerlich zu werden.

„Werden Sie nicht unhöflich, ich bin nur die Pausenvertretung. Solange müssen Sie warten.“, sagte Tonks und räusperte sich. Vielleicht doch niemand von der Presse… Merlin, jetzt wusste sie, warum Jim den Job gekriegt hatte und nicht sie.

„Wie, Pausenvertretung? Wofür?“ Ungläubig schnaubend nahm sie jetzt doch die Sonnenbrille ab und musterte Tonks aus großen, dunkelbraunen Rehaugen. Gut, ähnlich sah sie dem Mädchen nicht wirklich. Die Nase vielleicht und die Augenbrauen, aber… Oje, oje… Man konnte doch eine besorgte Mutter nicht genauso das Herz brechen, wie eben Remus.

„Für genauere Auskünfte müssen Sie sich wohl ebenfalls gedulden.“, spulte Tonks einen Standardsatz nach dem anderen ab.

„Wieso haben Sie selbst keine Ahnung, was Sie tun müssen?“, wurde Tonks jetzt auch noch angemotzt. Na, toll…

„Ich bin, wie gesagt…“

„Die Pausenvertretung, ja, ja. Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt.“ Genervt mit den Augen rollend setzte sie sich die Sonnenbrille wieder auf und schaute sich suchend um. „Wie lange hat Ihr Kollege oder Ihre Kollegin Pause?“

Äh, keine Ahnung… „Darüber kann ich Ihnen leider keine Auskunft geben.“

„Jetzt…“ Sich räuspernd musste die Lady sich erst einmal wieder beruhigen und tief durchatmen. „Okay, es wird schon ein guter Grund sein, nicht wahr?“ Tonks nickte heftig. „Aber Personal befindet sich derweil in den Räumlichkeiten?“

Häh?

„Wie wäre es also, wenn ich meinen Mann hole? Er arbeitet hier.“

„Ah, ja… Und Ihre Tochter hasst Krankenhausessen?“, gluckste Tonks.

„Eigentlich hasst sie so ziemlich alles…“

„Blond, kurzes Haar?“

„Exakt. Könnte im Moment durch einen Verband etwas eingedämmt sein. Kann ich jetzt rein?“

„Oh, nein. Sorry. Ich wollte nur sichergehen.“, sagte Tonks und bekam dafür ein entnervtes Stöhnen zu hören. „Sie sieht Ihnen nicht sehr ähnlich.“

Die Arme vor der Brust verschränkend ignorierte die Frau Tonks‘ Aussage einfach. „Ich hole meinen Mann, in Ordnung?“

„Den kann ich auch nicht…“

„Jetzt hören Sie mir aber mal gut zu, ich will da auf der Stelle rein und wenn Sie sich weiter so dämlich anstellen, dann werde ich… ungemütlich.“

Oha, mütterlicher Zorn. Wenn der Mollys Ausmaße annahm, dann würde das wirklich nicht sehr angenehm werden, aber… „Vorschriften sind Vorschriften, Ma‘am. Ich bin… untröstlich.“

„Jetzt reicht es aber wirklich! Lassen Sie mich augenblicklich zu meiner Tochter oder…“

„Mum…“ Tonks wurde einfach zur Seite geschoben und Miss Kopfverband nahm ihrer Mutter die Tasche ab. „Pu ine…“

„Ah! Was haben wir über Griechisch gesagt?“

„Kann auch auf Schwedisch reden… Wo ist mein…“

„Halt! Ich weiß nicht ob das in Ordnung ist!“, fuhr Tonks dazwischen. „Geben Sie ihr ihre Tasche und… und die muss ich durchsuchen.“

„Hey! Keiner wühlt in meinen Sachen rum!“, beschwerte das junge Mädchen sich, drehte sich etwas zur Seite torkelnd um und deutete auf Sirius, der sich auf das Bett in der Mitte gesetzt hatte um auf den vorgezogenen Vorhang zu starren, wo Draco wohl gerade untersucht wurde. „Sie da.“

„Hm?“ Unschuldig blinzelnd drehte Sirius sich um und baumelte mit den Beinen. „Jaah?“

„Gehen Sie raus! Spielen Sie mit Ihrer Freundin und lassen Sie mich packen aus!“ So abgehackt hatte das kleine Ding vorhin aber nicht geredet. Tonks legte gleichzeitig mit Sirius den Kopf schief, aber wohl aus einem anderen Grund.

„Ich?“ Sirius tippte sich auf die Brust.

„Natürlich.“ Die Arme vor der Brust verschränkend drehte das blonde Mädchen sich wieder zu Tonks um. „Wegen ihm stehen Sie doch hier, oder?“ Sie sprach wirklich langsam, schien sich bei jedem Wort unsicher zu sein und verbarg das wiederrum recht gut mit diesem grässlichen Temperament.

„Ja, schon… Ich denke, das geht in Ordnung.“, sagte Tonks und kratzte sich am Kopf. „Sirius, lass uns doch etwas essen.“

„Sirius Black?!“ Falls es überhaupt noch möglich war versteckte die ohnehin schon ziemlich eingewickelte Frau sich noch mehr hinter ihrem Schal und zog sich die Mütze tiefer ins Gesicht.

„Was ist serious black?“, fragte ihre Tochter.

„Nein! Da kennt mich wer nicht.“, gluckste Sirius und rutschte vom Bett. „Will mal nicht so sein, was immer hier los ist.“ Er rutschte vom Bett und stellte sich vor das gut zwei Köpfe kleinere Mädchen. „Ich bin Sirius Black.“

Der Kopfverband rutschte, als sie den Kopf schief legte und Sirius musterte. „Und… wo?“

Sirius legte den Kopf ebenfalls schief und schaute dann an sich herunter. Er trug nichts Schwarzes und fuhr sich schließlich durch die Haare. „Hier.“, sagte er grinsend.

„Oh… Aha… Was auch immer.“ Sichtlich verwirrt und dadurch wohl davon abgebracht das halbe Krankenhaus zusammen zu keifen setzte das anscheinend nicht so schwer verletzte Mädchen wieder auf ihr Bett, um selbst in ihren Sachen rumzuwühlen.

„Dray-Dray, soll ich dir was aus der Cafeteria mitbringen?“, flötete Sirius in Richtung von Dracos Bett.

„W-Was? Lassen Sie mich mal kurz…“ Der Vorhang wurde weggezogen und Draco lugte hervor. „Du willst weg?“ Verletzter hatte Draco wohl noch nie geklungen. Zumindest nicht in Tonks‘ Gegenwart.

„Jup.“, grinste Sirius. „Brauchst mich ja grad nicht.“

Da hatte Sirius tagelang ununterbrochen an Dracos Bett gesessen und haute jetzt einfach ab? Jetzt? Wo Draco gleich sowas wie einen Befund bekam und noch dazu offensichtlich deprimiert war?

„Ich… Natürlich…“, krächzte Draco und versteckte sich wieder hinterm Vorhang. „Viel Spaß.“

„Werd ich haben.“, antwortete Sirius, schob sich an Tonks vorbei, warf der sich wegdrehenden Frau einen kurzen Blick zu und ging dann kopfschüttelnd den Flur entlang.

„Sirius, du kannst doch jetzt nicht einfach abhauen!“ Tonks hielt ihn am Arm fest. „Das versteh ich grad gar nicht.“

„Ich hab auch Gefühle, klar?“, blaffte Sirius sie auf einmal mehr als wütend an. „Und auf denen ist er gerade herum getrampelt, wie Seidenschnabel auf Hagrids Lieblingsflubberwurm…“ Das Gesicht vor Zorn zerfressen trat Sirius gegen die Wand und zischte schmerzhaft auf. „Immer nur mein Vater hier, mein Vater da… Es kotzt mich an. Wo ist mein Vater?“, äffte er Draco nach. „Als ob ich gar nicht da gewesen wäre.“

„Sein Vater… ist tot.“, hauchte Tonks geschockt über so viel Unverständnis. „Das muss er doch erst einmal verdauen.“

Sirius schnaubte und schüttelte den Kopf. „Ich versteh’s nicht… Ich versteh’s einfach nicht. Er sollte froh sein! Erleichtert… Irgendwie so etwas und nicht… vor Trauer umkommen!“, murmelte er vor sich hin und hieb dann mit voller Wucht gegen die Wand, sodass Tonks zusammenzuckte. „Ich hab ihn da rausgeholt. Ich hab sein verdammtes Leben schon wieder gerettet und alles was ihm einfällt ist: Wo ist mein Vater!“

Tonks streckte die Hand aus und klopfte Sirius aufs Schulterblatt. „Nur weil du Dracos Vater nicht leiden…“

„Du hast doch keine Ahnung!“, fuhr Sirius dazwischen und wischte die kleine Hand von seiner Schulter. „Ich aber auch nicht… So ne Scheiße…“

„Och, Sirius…“ Angesprochener ließ sich an der Wand runter auf den Boden rutschen und verbarg das Gesicht in den Händen. „Teenager sind kompliziert. Vielleicht…“

„Bin ich zu alt für ihn? Willst du das sagen?“ Sirius hob den Kopf und schaute Tonks ratlos an. „Ich fühl mich nicht wie Mitte dreißig… Bei Draco fühl ich mich wohl.“

„Sowas wollt ich sicher nicht sagen.“, sagte Tonks schnell. „Aber nur weil ich da nichts gegen hab… Na ja, du weißt schon, das sich jetzt eine ganze Menge ändern wird.“ Sirius ließ tatsächlich die Schultern hängen. „Deinem Freispruch steht nichts mehr im Weg und…“ Tonks zuckte mit den Schultern.

„Und was?“, hakte Sirius nach.

„Hm… Draco ist ein Teenager. Ein reicher Teenager.“ Sie drehte die Hand um das eigene Gelenk, als würde das alles erklären. Verständnislos imitierte Sirius diese Geste. „Ich hab in dem Alter gern gefeiert. Zumindest in den Ferien und… Draco…“

„Ich kann feiern. Er kann mit mir…“

„Er kommt gar nicht in die Clubs, aber wenn mal…“ Tonks räusperte sich.

„Ich schmuggel ihn rein, wenn er will.“, sagte Sirius gespielt motiviert. Die Niedergeschlagenheit schwang in seiner Stimme mit und schien sich auszubreiten. „Wir können viel zusammen machen.“

„Sirius, ich will dich ja nicht irgendwie beleidigen, aber… wärst du mit deinen Eltern weggegangen?“

Natürlich schnaubte Sirius dabei auf, sagte aber nichts. Tonks machte den Mund auf, als sie ebenfalls die hohen Absätze hörte.

„Hui…“, entfuhr es ihr, als sie so wunderbar lange Beine sah, das man neidisch werden konnte. „Stell dir vor, deine Mutter wäre so scharf gewesen…“

„Igitt! Meine Mutter kennst du doch!“ Sirius schüttelte sich, schaute der Frau aber nach.

„Hey, das würde Draco aber nicht gefallen, Si…“

„Kenn ich die irgendwo her?“ Mit zusammengezogenen Augenbrauen legte Sirius den Kopf schief und kratzte sich an der Schläfe.

„Kommt nicht von hier, wenn ich das richtig verstanden hab. Außerdem haben viele Frauen lange Beine…“, erwiderte Tonks.

Sirius schüttelte den Kopf. „Kenn ich. Wenn sie sich jetzt umdreht, waren wir mal im Bett.“, sagte er und deutete auf die Lady, die wirklich kurz über die Schulter schaute, sich den Mantelkragen höherschlug und um die Ecke verschwand.

„Wow… Das ist scary, Sirius.“, gluckste Tonks. „Ernsthaft?“

„Ganz so ein Arschloch, wie Remus dir das sicher erzählt hat, war ich auch nicht…“, grummelte Sirius eingeschnappt.

„Hat er nicht.“

„Ein Wunder…“

Tonks gluckste. „Gehst du jetzt nicht mehr in die Cafeteria?“

„Und laufe in Proudfoot? Der Kerl nervt mich…“, gab Sirius zurück und winkte ab. „Will hier nicht weg…“

„Aber…“

„Nur kurz… frische Luft schnappen.“, fuhr Sirius fort. „Sonst hätt ich Draco geschüttelt und er ist doch… Mann, ich hab eben mit ner anderen Reaktion gerechnet… Und Narzissa ist auch weg. Was sag ich Draco denn jetzt?“ Stöhnend fuhr Sirius sich durch die Haare. „Ich kann da jetzt nicht rein. Er ist schon so fertig…“

„Auf mich wirkte er… den Umständen entsprechend recht munter.“, sagte Tonks schulterzuckend, aber Sirius schüttelte den Kopf, erklärte sich nicht, entwickelte aber eine Neigung dazu, einfach den Kopf zu schütteln. „Halt ihm doch einfach die Hand.“

„Halt ihm die Hand?!“, platzte es aus Sirius raus. „Halt ihm die Hand, sagt sie… Und stell dir dabei vor, das er lieber seinen Vater da sitzen haben würde…“

„Das stimmt jetzt aber nicht. Immerhin war er die letzten Monate bei dir.“

„Weil er keine Wahl hatte…“, murmelte Sirius. „Weil er… weil er keine Wahl hatte… Und Narzissa haut einfach ab. Ich bin nicht sein Vater und erst recht nicht seine Mutter. Und ich weiß nicht, was ich tun soll.“

„Na ja, mehr falsch machen, als einfach abzuhauen kannst du nicht…“

Sirius lachte auf und rappelte sich auf. „Ehrlich gesagt wäre das wohl das beste…“, murmelte er und richtete den Blick auf Dracos Tür.

„Oh, abhauen kannst du ganz sicher nicht! Nicht mit oder ohne deinen Freund.“ Einen Arm um Sirius‘ Schulter legend schaute Tonks ihren Cousin aus großen Augen an. „Vor allem wäre das irgendwie Verführung Minderjähriger.“

„Als ob ich nicht schon genug Probleme hätte.“ Dieses hatte Sirius wohl ganz vergessen und kniff jetzt fast schmerzhaft die Augen zusammen.

„Ich seh deine Probleme nicht.“, meinte Tonks. „Frei, verliebt und Happy End auf zwölf Uhr…“

„Optimismus pur…“ Sirius lächelte gequält.

„Pessimismus stinkt.“

„Ich bin nicht pessimistisch, ich bin realistisch. Hast du die Zeitung gelesen?“ Angestrengt seufzte Sirius, als Tonks nickte. „Nicht die von heute. Das war extrem blumig… Es ist Krieg.“ Er musterte Tonks aus den Augenwinkeln und schüttelte wieder den Kopf. „Ich weiß genau, was du denkst und ich sag dir jedesmal wieder, das es kein Spiel bleiben wird. Ich hab das auch mal so gesehen…“

„Du machst dir bloß Sorgen um Draco und Harry.“, sagte Tonks mit einem aufmunternden Lächeln. „Den einen kriegen wir schon wieder und der andere läuft dir sicher nicht weg.“

„Harry ist ein Problem und Draco ein vielleicht noch größeres…“, sagte Sirius mehr zu sich selbst. Abwesend starrte er die Tür an und versank weiter in trüben Gedanken, wie in einem Morast. „Der Tod ist so nah… Er hat eine Hand über jedem von uns.“

„Machst du dir… einfach nur Sorgen um Draco?“ Tonks verstand einfach nicht, auf was Sirius hinaus wollte. Wo das Problem denn jetzt sein sollte.

Sirius fuhr sich durch das kurze Haar und zupfte beschäftigt darin herum. „Ich hab mal… Er hat mich mal… so halb sitzen lassen, deswegen. Wegen diesem Krieg. Ich war siebzehn, grad geworden, und hab gedacht ich müsste Draco klarmachen, wie schwer mir das fällt, so wichtig für ihn zu sein. Und jetzt hat er ja kaum noch jemanden. Narzissa ist abgehauen, kommt vielleicht nicht wieder, Lucius ist tot und seine Freunde hat er ewig nicht mehr gesehen. Sind ihn nicht mal besuchen gekommen… Ich… weiß ja nicht mal, ob ich das damals wirklich geschafft hätte. Beim ersten Mal, da war ich so verdammt froh, das ich keine Beziehung hatte. So konnte ich tun, was immer ich wollte und… na ja, das schlechte Gewissen bei Freunden ist da weniger stark ausgeprägt. Wenn jetzt…“ Er seufzte angestrengt. „Alles, woran ich denken würde, wäre das ich nicht sterben darf, weil Draco dann traurig wär und ich nicht will dass er traurig ist. Außerdem… kann ich jetzt ja kaum noch an was anderes denken, als das jemand vorbeikommen könnte und ihn einfach… im Schlaf mit dem Kissen erstickt, oder so. Vor allem mit Harry! Harry… hat sie nicht mehr alle. Wirklich…“

Sich räuspernd verwuschelte Tonks das schwarze Haar. „Trottel, das ist ganz normal. Das nennt man sich sorgen.“

Sirius verdrehte die grauen Augen und winkte ab. „Frauen. Mit euch kann man nicht über dieses Gefühlszeug reden.“, versuchte er einen Scherz zu machen. „Du… kennst Draco nicht so gut. Er ist so… naiv! Setz ihn alleine mit diesen geldgeilen Säcken in einen Raum und sag mir, dass er sie eiskalt abzieht. Nee, er wird sich ausziehen lassen! Wortwörtlich… Du kennst diese Leute nicht… und… Draco ist so leichtgläubig. Sag ihm, du liebst ihn und er glaubt’s dir fast sofort. Sag ihm, es ist ne prima Idee in den Regen rauszulaufen um eine Katze in London zu suchen und er macht’s!“

„Nein, wie niedlich.“, gluckste Tonks und Sirius winkte ab.

„Hab ich auch gedacht. Du hättest ihn sehen sollen. So ganz verloren im Regen und keine Ahnung, wo er überhaupt war. Hätt ich ihn nicht gefunden, dann…“ Er schüttelte sich. „Daran wollen wir gar nicht denken… Mein Bruder hat sein Kätzchen dann adoptiert. Ein Geschenk von Harrys Mutter, übrigens.“

„Er…“

„Du könntest mir einen Gefallen tun.“ Sirius drehte sich ruckartig zu Tonks um und fasste sie an den Schultern. „Ja?“

„Äh… Wenn Jim wieder da ist, gerne. Was immer du willst.“, antwortete sie und gluckste, als Sirius ihr einen dicken Kuss auf die Stirn gab.

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Was könnte der Gefallen sein?
a) ein Stück Kuchen aus der Cafeteria holen
b) Narzissa davon abhalten vom Dach zu springen
c) ein Geschenk für Dray-Dray besorgen
oder d) die Bitte ihren Job nicht mehr sooo ernst zu nehmen?


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