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Fanfiction

Tropic Of Cancer - Ãœberzeugungsarbeit

von Dr. S

@StillAlive: Ich spoiler gern, ehehe... Am liebsten mysteriös. Glaub aber nicht, das Dracos Zauberstab was damit zu tun hatte. Sirius hat damit ja nichts gemacht, nech? Oder unterbewusst? We will see...

@Draco_Malfoy: Uh, doch, doch... Draco darf jetzt erstmal Dornröschen spielen. Wär doch zu einfach, wenn da Alles so glatt ginge...

@LilyFan: Mystery für alle! JA! *räusper* Joghi hat die Schweigeminute für Made Malfoy gehalten. (by the way, sehr schöne Alliterationen... Ich steh auf die Dinger, haha) Mjah, ich verplapper mich ja dauernd. 'S ist nur ein Wunder, wenn's jemand versteht. Damit gehörst du zu einer sehr kleinen Gruppe Menschen, haha... Jetzt trau ich mich nicht mehr, irgendwas zu sagen. Eigentlich ganz einfach aber: Die Flammen haben gestoppt. Angehalten. Draco mitten drin. Na? Ja! Draco verwandelt sich langsam, aber sicher in einen Dementor! Öh...

@joghi: Im Hause Malfoy legt man auch Wert auf Pünktlichkeit. Vor Allem, wenn einem sonst böse Strafe von Lord vor dem Ort droht. Höhö... Ich schocke gern. Und du schockst mich grad... Liebe war da zwar net wirklich beteiligt, aber dat kommt noch. Is' ja Harry Potter. Da ist so viel Liebe. Das muss ne wichtige Rolle spielen! *sich mit Dumby in einen Kreis stell und sing*

Danke für die Kommis! Da habt ihr Harry/Voldemort!
Viel Spaß!
Dr. S


Ãœberzeugungsarbeit

Das Gebäude war dunkel und verstaubt, noch mehr als der Grimmauld Place und ganz nach Harrys Geschmack. Wenn er dafür jetzt den Kopf gehabt hätte… Die zwei Todesser, die ihn an den Armen gepackt hatten, interessierten ihn nicht wirklich, auch wenn er bei den Muskelprotzen schon Schwierigkeiten gehabt hätte, sich zu befreien. Aber er war ja nicht mehr allein und selbst wenn es nicht alle seiner alten Freunde waren, einer im Moment schon das weiße Licht sah und Eleanors Schluchzen bis nach Schottland zu hören war, fühlte Harry sich dadurch etwas selbstsicherer. Das hatte bei ihm so abgenommen in den letzten Monaten. Mit so vielen neuen, alten Gesichtern, alle von der vermeintlich guten Seite und noch dazu ein frischverliebtes Pärchen. Aber jetzt würde Alles einfacher werden. Er musste nur die Ruhe bewahren.

„Harry Potter.“ Der rasselnde Atem Voldemorts war durch die schlitzförmigen Nasenlöcher deutlich zu hören, für Harry besonders, der nicht nur bei diesem Anblick die Mundwinkel verzog. Weiße, wächserne Haut, so durchscheinbar das man wohl jede noch so kleine Vene sehen konnte, auch wenn man nicht sicher sein konnte, das Blut in ihnen floss. Die schmalen Lippen zogen sich zu einem manischen Lächeln, während die steifen Finger auf der Armlehne des Stuhles, auf dem sich der Dunkle Lord niedergelassen hatte, herum klopften. Nur einmal jeder Finger, ein Anstupsen der verhärteten Fingernägel gegen feinste Buche, bevor die ganze Hand sich festklammerte. Aufregung. Harry grinste. So einfach hatte er sich das nicht vorgestellt und er wusste, dass das Aufblitzen seiner grünen Augen nicht so unsicher war, wie das rote Aufflackern auf der Iris des Mannes ihm gegenüber.

„Hinknien.“, befahl einer der Todesser und drückte Harry auf den Boden, bevor er sich mit seinem Kumpel einen Schritt hinter Harry auf das schmutzige Holz fallen ließ.

Wie eine Erscheinung erhob Voldemort sich, um auf Harry zu zutreten. Sein dunkler Umhang wehte wie feiner Rauch um seine Fußknöchel herum, auf die der Werwolf blickte. Seine Narbe prickelte. Er hatte das seit Monaten nicht gehabt, selten nur in den Siebzigern, aber sollte der feine Schnitt sich jetzt wieder beteiligen wollen, konnte ihm das nur helfen. Immerhin zeigte sie ihm deutlicher, wie Voldemort fühlte.

„Sechs Monate, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.“, wisperte der Dunkle Lord, als ob er die um ihn herum herrschende Stille nicht durchbrechen wollte. All seine Anhänger, manche mehr, manche weniger verletzt verfolgten so gut sie konnten jeden Schritt ihres Meisters.

„Und immer noch kannst du dir keine Schuhe leisten, Tom.“, zischelte Harry, so wie Voldemort es gerne zu tun pflegte und hob den Kopf, um den Mann, der seine Eltern auf dem Gewissen hatte anzusehen. Harry grinste, als das schockierte Murmeln seine Ohren ausfüllte. Mit einer barschen Handbewegung brachte Voldemort seine Gefolgsleute zum Schweigen. „Mitleidserregend…“ Harry seufzte extra theatralisch und richtete sich auf. Voldemort war größer als er, hatte diese gruselige Ausstrahlung, aber das kümmerte Harry nicht. „Haben deine Diener kein Herz für ihren Meister?“

Stille.

Voldemort fing an zu lachen, leise nur und nicht amüsiert. „So ein frecher Junge.“, sagte er zu seinen Todessern, die zustimmend nickten. „Und so dumm.“ Blitzschnell hatte er wieder Harry im Blickfeld, der weiter grinste. „Kommt direkt in meine Arme gelaufen.“ Federleicht strich er Harry das Haar aus der Stirn und fuhr über die Narbe. „Hast du vergessen, dass die Liebe dich nicht länger beschützt?“ Für alle anderen außer Harry muss es wie Zauberei gewirkt haben, so schnell war Voldemorts Hand an Harrys Hals. „Ich kann dich berühren, dich töten.“

Harrys Griff war bei Weitem fester, als er Voldemort an der Kehle packte und sich vorlehnte, dutzende Zauberstäbe auf ihn gerichtet. „Gleichfalls.“, wisperte er und ließ gleichzeitig mit dem Dunklen Lord los.

Wieder lachte der Dunkle Lord, bedeutete seinen Dienern die Zauberstäbe sinken zu lassen. „Die Dinge haben sich geändert, wie mir zu Ohren gekommen ist.“, philosophierte er vor sich hin und schritt seiner Meinung nach wohl anmutig durch den Raum. „Allerdings wird nichts die Tatsache ändern, das ich dich töten werden, Harry Potter.“

Die Arme vor der Brust verschränkend verdrehte Harry die Augen und wandte sich dem Oberbösewicht zu. Lächerlich… „Natürlich. Bring deine Nemesis um und töte gleichzeitig den Sinn deines erbärmliches Daseins, Tom.“

„Wage es nicht, mich so zu nennen.“, zischte Voldemort.

„Ich stehe hier. Warum tötest du mich nicht?“, ging Harry da nicht weiter drauf ein und suchte die Reihen der Todesser nach bekannten Gesichtern ab. Zu schade, dass die alle Masken trugen… „Ich kann dir sagen, warum. Du kannst es in meinen Augen sehen.“ Nur einen Moment hielt er Blickkontakt mit Voldemort, bevor er sich weiter umschaute. „Ich bin nicht länger, der Junge, der überlebte. Harry Potter ist bereits tot.“

Langsam fing Voldemort wieder an zu lachen.

„Im Weg stehen werde ich dir nicht mehr.“, fuhr Harry schließlich leicht genervt vor. Bösewichte! Das die immer so lange irgendeine Atmosphäre aufbauen mussten. „Es interessiert mich nicht, ob du Muggel umbringst oder dir irgendwann Sandalen kaufst.“

„Er hat eigene Ziele!“, verkündete Voldemort seinen Mitstreitern, die daraufhin glucksten. „Ich kann sie alle sehen. Dein Kopf ist immer noch ein offenes Buch für mich, Harry.“

„Solange du nicht in deinen schauen musst…“, murmelte Harry.

„Harry Potter liegt genauso viel an der Liebe, wie Albus Dumbledore.“, säuselte Voldemort und rauschte wieder vor Harry um ihn von oben zu mustern.

„Na ja, irgendwo bin ich ja auch nur ein Mann.“, sagte Harry und zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. „Wo dir ja schon so viele Körperteile fehlen…“

„Genug!“ Voldemort fuhr herum und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. „Was willst du?“

Harry kratzte sich an der Schläfe. „Ich könnte mir überlegen, ein bisschen was in deinen Reihen zu machen, wenn du meinem Freund hilfst. Der verblutet da draußen gerade.“

„Einem Werwolf soll ich helfen?“ Voldemort lachte wieder. „Ich könnte dich einfach töten und den Rest deiner… Freunde auch.“

Harry äffte das kranke Lachen nach. „Kannst du nicht.“, sagte er bestimmt, hatte zwar keine Ahnung, ob das stimmte, aber solange er überzeugend rüberkam. „Schnips einfach mit den Fingern und ihm geht’s wieder gut… und mal ehrlich…“ Harry schaute sich langsam um. „Du kannst Unterstützung gebrauchen. Das sind nicht mal halb so viele, wie zu anderen Zeiten.“

„Hört, hört. Harry Potter möchte uns helfen unseren Traum zu erfüllen. Nur für einen verletzten Werwolf?“ Voldemort hätte eine Augenbraue gehoben, wenn er eine besessen hätte.

Das Schlucken unterdrückend versuchte Harry sich nicht anmerken zu lassen, wie schwer ihm das alleinige Aussprechen des Namens fiel. „Ich will Draco Malfoy.“

Das Raunen in der Todessermenge nervte wohl nicht nur ihn, sondern Voldemort auch, der sofort um Schweigen… bat. Ganz Voldy-like eben. Harry gähnte nur.

„So, so…“ Das hämische Grinsen mit dem schlitzförmigen Mund sah einfach nur widerlich aus. „Den jungen Mr. Malfoy wollen wir also… Sag mir, Harry, was hätte ich davon, dir zu helfen?“

„Ich will ja nicht wirklich Hilfe. Ab und an vielleicht mal… und im Gegenzug bin ich auch mal da, wenn du nett fragst. Nicht zu vergessen hab ich ganz ansehnliche Kontakte.“ Harry fächerte sich ein bisschen Luft zu. „Kannste sicher gebrauchen. Vor Allem, wo das Ministerium jetzt mehr als geschnallt hat, das du wieder da bist. Obwohl… Fudge trau ich ernsthaft zu, das noch ne Weile zu verdrängen…“

Voldemort machte eine Weile einfach gar nichts. Er schien nicht einmal vernünftig zu atmen. Vielleicht war er ja einfach an Altersschwäche krepiert und keiner hatte es gemerkt? Harry fing an ungeduldig von den Zehen auf die Fersen und zurück zu wippen.

„Alexander, tritt vor.“ Der Dunkle Lord winkte einen Todesser mit seiner steifen Hand zu sich. Harry wusste natürlich wer das war, hatte zwar nie viel mit dem geredet, aber sein Gedächtnis war ausgezeichnet, wenn er mal bescheiden bleiben wollte. Der Speichellecker fiel jedenfalls sofort auf die Knie und wartete ab. „Liebend gerne hätte ich das Lucius machen lassen, aber da scheint es ja Probleme zu geben. Nun, wie auch immer… Ich denke, du wirst ebenfalls Alles in deiner Macht stehende unternehmen um unseren… neuen Freunden zu helfen.“

Harry roch förmlich, das Avery sich lieber umdrehen und Harry vor die Füße kotzen wollte, als ihm bei irgendwas zu helfen.

„Sehr wohl, mein Herr.“, ließ er trotzdem voller Demut verlauten. Harry musterte in der Zwischenzeit seine Fingernägel. Da klebte noch ein bisschen Malfoy, igitt.

„Dann kümmere dich auch um den Verletzten.“, fuhr Voldemort fort. „Dein Haus bietet ja genug Platz.“

Avery war blöd genug um das nicht zu kapieren und noch blöder um nachzufragen. „Ich verstehe nicht ganz…“ Eher überhaupt nicht. Na, toll! Harry verdrehte die Augen. Da hätte er ja lieber Macnair…

„Wir unterstützen Freunde immer, mein Guter. Unsere neuen Freunde haben kein Dach über ihren hübschen Köpfchen, oder?“ Harry nickte still vor sich hin. „Es ist selbstverständlich, dass wir ihnen zur Seite stehen. In der Not…“

„Natürlich…“ Avery richtete sich auf, verbeugte sich noch einmal tief und drehte sich schwungvoll um. Er schenkte Harry einen abfälligen Blick, gepaart mit blankem Hass und humpelte an ihm vorbei.

„Hm…“ Harry schaute sich nochmal um, winkte lässig und folgte Avery. „Man sieht sich, Tom.“ Falls Voldemort noch etwas erwidern wollte, ging es unter, als Harry die Tür laut hinter sich zuschlug. Sofort beschleunigte er seine Schritte, packte Avery am Arm und zerrte ihn zu Jérôme. Den hatte es mehr als schwer erwischt. Ein Fluch von Charlie Weasley, der daraufhin ordentlich von zwei aufgebrachten kleinen Brüdern zerkratzt worden war. Das letzte Mal als Harry den Rotschopf gesehen hatte, da bewies er, das Literweise Blut auf dem Boden nicht sehr schön aussahen.

Einfach auf dem Boden lag der Werwolf jetzt ebenso in einer gewaltigen Blutlache. Seine rechte Seite komplett weggesprengt, ein Arm weg und den würde er wohl auch nicht mehr wiederkriegen können. Schweißnass sah das rotbraune Haar noch krausiger aus, als es sonst war. Kaum stillhalten konnte er vor Schmerzen, wand sich unter den Armen seiner Freundin, die schluchzend versuchte ihn festzuhalten, wohl kurz davor war ihn einfach umzubringen um es leichter zu machen. Normalerweise hätte Eleanor das schon längst getan, wenn Harry ihr eben nicht gesagt hätte, dass er das regeln würde. Fenrir, sowie Jérômes Brüder standen an der Wand und nahmen den Blick nicht von ihrem Freund. Henri, der jüngste der Drei, weinte still dicke Krokodilstränen. Er war schon immer ziemlich emotional gewesen. Harry und er waren damals im selben Alter gewesen und hatten sich prächtig verstanden. Jetzt war Henri Mitte Dreißig, sah trotz Werwolfsein immer noch aus wie grad mal zwanzig und schlief wahrscheinlich immer noch mit seinem Teddy. Harry machte das nichts aus immer noch so jung zu sein. An Verstand zugelegt hatte sicher keiner von ihnen und zwei weniger schienen es eh zu sein…

„Mach schneller.“, verlangte Harry und warf Avery förmlich vor Jérômes Füße. Angewidert verzog der Todesser die Mundwinkel, schob sich die verrutschte Brille wieder hoch und zückte den Zauberstab. „Wird’s bald?“

„Jetzt werd mal nicht frech, Junge. Du hast grad nen Freund von mir umgebracht.“, spielte er auf diesen Ausrutscher mit Lucius Malfoy an. Harry verdrehte wieder die Augen. Er hatte seine Gründe und er fand das durchaus gerechtfertigt. „Zeig Respekt und du kriegst welchen zurück…“, murmelte Avery und stupste Eleanor mit seiner Schuhspitze an, damit sie wegging.

„Du weißt doch gar nicht, wie man Respekt schreibt.“, raunte Harry, verpasste Avery einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf und kümmerte sich dann um Eleanor, die bitterlich weinend das Gesicht an seine Schulter drückte. „Jetzt mach!“, schnauzte Harry Avery an und tätschelte der aufgelösten Frau den Rücken. „Ich kann auch anders…“ Die giftgrünen Augen blitzten gefährlich auf und das schien Avery erst einmal zu reichen.

„Ich bin da nicht gut drin.“, raunte er aus den Mundwinkeln, machte sich aber daran Jérômes Wunden notdürftig zu schließen. „Das wird wieder aufgehen. Wir bringen ihn… nach Hause und dort wird sich jemand um ihn kümmern.“

Jérômes Brüder atmeten erleichtert durch, Fenrir hob eine Augenbraue und Eleanor weinte immer noch.

„Harry, was meint er mit zu Hause?“, wollte der Älteste wissen. Fenrir verschränkte die Arme vor der Brust und wartete auf eine Antwort.

„Wir bleiben eine Weile bei Mr. Avery. Ist das nicht liebreizend von ihm?“ Harry grinste und bekam von fast Allen ein Lächeln zurück.

„Merry Cristmas, Alex…“, murmelte Avery zu sich selbst. „Das kommt davon, das du so ein netter Junge warst…“

„Geschenke im Überfluss, ja, ja.“, seufzte Harry, zog Eleanor mit sich hoch als er aufstand und klimperte mit den Wimpern. „Sechs Wölfchen mit Schleife drum.“

Avery wirkte einen Moment als wäre er kurz davor Lucius folgen zu wollen, ließ es aber bleiben. Leider? Vielleicht…

„Ich mach uns nen Portschlüssel.“, murmelte Avery und wühlte in seinen Umhangtaschen herum.

Harry ließ Eleanor sich wieder neben Jérôme knien und kratzte sich am Hinterkopf. War eigentlich Alles ganz cool gelaufen. Er hatte sich das weitaus schwerer vorgestellt, aber vielleicht schätzte er Voldemort auch falsch ein. Meistens lag er richtig, aber eben nur meistens… Vielleicht stellte sein Verstand sich auch allmählich ab? Immerhin hatte er eben gedacht, Draco wäre am Grimmauld Place gewesen und das war unmöglich. Gesehen hatte er jedenfalls niemanden, aber Lucius trug auch fast widerlich offensichtlich den Geruch seines Sohnes durch die Gegend. Hatte sich nicht mal Zeit für eine Dusche genommen. Widerwärtig… Hatte nichts anderes verdient, als den Tod.

„So…“ Avery legte eine Thermoskanne auf den Boden.

„Mon Dieu! Was ‘at är in seine Tasche!“, rief Henri aus, wurde von Philippe dafür geboxt und schaute mit großen Augen unschuldig in die Runde, weil er das wirklich nicht verstand.

Etwas dümmlich verzog Avery das Gesicht. „Ey, weißt du, wie lange so ein Einsatz dauern kann? Da krieg ich manchmal Durst, ja?“, rechtfertigte er sich tatsächlich. Irgendwie niedlich… „Jetzt alle anfassen. Husch!“

„‘usch?“

„Komm einfach!“

„Abär…“

„Fass an, oder du bleibst hier!“

„Isch will nischt!“

„Junge, pack die verdammte Flasche an!“ Greyback musste Henris Hand auf das Metall drücken, so wie Eleanor die übriggebliebene von Jérôme halten musste. Schmerzen schien er immer noch schreckliche zu haben und es machte es nicht besser, dass Depp Avery nicht mal einen dämlichen Portschlüssel hinbekam! Ganze drei Minuten standen sie doof rum, alle einen Finger auf dem Metall und nur Henri wollte sich immer wieder ängstlich davon machen.

Dann das Harry kaum noch bekannte Ziehen hinterm Bauchnabel und prompt landete er auch schon aufrecht im kniehohen Schnee. Die Gegend hier kannte er. Bakewell, irgendwo in Derbyshire. Wenn er richtig lag, dann wohnte hier immer noch der gute, alte Jason Cornfoot. Den sollte er mal wieder besuchen…

Philippe hatte inzwischen große Mühe Henri aus dem Schnee zu fischen und brauchte Hilfe von Fenrir, während Avery so freundlich war und Jérôme zu seinem Haus schweben ließ. Der weiße Gartenzaun ging im Schnee vollkommen unter und auch das Backsteinhaus sah aus, als wäre Zuckerguss darüber gegossen worden. Das nahgelegene Waldgebiet verbarg sich genauso unter einer weißen Haube, die bei stärkerem Wind einen Vorhang von Eiskristallen regnen ließ. Die perfekte Winterlandschaft, aber was Harry nicht erwartet hätte, war der Schneemann in Averys Garten, mit Slytherinschal. Ja, ja… Erwachsenwerden war schwer… Avery schien sich da aber selbst drüber zu wundern und murmelte leise „Verdammt“ bevor auch schon die Haustür aufging.

„Überraschung!“, rief dem Todesser da jemand entgegen. Harry lehnte sich leicht seitlich und wurde verwirrt aus einem sehr vertrauten Augenpaar, das in einem fast weißlichen Blau erstrahlte, angestarrt. „Was… Potter?“

„Dylan, geh wieder rein.“, herrschte Avery den Jungen an.

Harry konnte sich nicht an ihn erinnern, aber die Augen kannte er doch… Mann, wenn man sein Gedächtnis einmal brauchte, dann spielte es mit Lockhart!

„Ja, aber…“

„Ist deine Mutter hier?“ Als der Junge nicht antwortete, schob Avery sich einfach an ihm vorbei. Nicht, das Avery klein wäre, aber der Schwarzhaarige überragte ihn um gut fünf Zentimeter. Harry hätte sich also strecken müssen, um ihm ein Küsschen auf die Wange zu geben, was er gleich mal tat, als er vorüberging. Das würgende Geräusch brachte ihn gleich zum Glucksen, Henri und Philippe stimmten da gerne mit ein und Greyback wollte den Jungen wohl lieber auf seinem Schoß sitzen haben. Eleanor interessierte das Alles nicht. Jérôme zählte und dem trippelte sie so gut sie konnte hinterher. Irgendetwas musste sie am Bein erwischt haben. Schade, sie hatte so schöne, lange Beine.

„Sian?!“, brüllte Avery als Begrüßung in seinem Flur. Alles sehr hell. Das Laminat wie frisch gebohnert, die Wände hell und mit schönen Stillleben, die sicher auch noch teuer waren. Auf dem Boden ein weicher Perserteppich, der zu den kleinen Ablegern auf der Holztreppe passte, die nach oben führte. Harry schaute sich ebenso gespannt um, wie seine Freunde, spürte dabei mehr als deutlich den Blick aus den stechendblauen Augen in seinem Nacken.

„Alex, was…“

Harry drehte den Kopf und hatte da wohl die Mutter des Jungen, wie er aus Averys Satz eben schloss. Dasselbe pechschwarze Haar, nur hatte ihr Sohn mehr davon. Der trug es etwa kinnlang, während… Sian sogar kürzere Haare als Avery hatte. Die großen, braunen Augen waren wohl das auffälligste an ihr. Ein bisschen wie ein Reh… Das Gesicht schmal und blass, wirkte aber nicht zerbrechlich, etwas alt vielleicht. Schon deutliche Fältchen waren zu erkennen, dabei musste sie Averys Alter haben. Ihre Figur… Na ja… Harry fand weibliche Körper eh nicht sehr attraktiv, also sagte ihm diese sportliche Figur doch eher zu.

„Praktisch, dass du hier bist. Ich brauch deine Hilfe.“ Avery deutete auf Jérôme, der gerade jetzt besonders laut stöhnte. „Du kannst sowas doch. Oder? Bitte.“

„Ja, natürlich.“, willigte Sian ein und deutete den Flur entlang, als sei das ihr Haus. „Bringen wir ihn ins Gästezimmer?“ Sie stellte sonst keine Fragen. Harry hob daraufhin die Augenbrauen. Vertrauen musste es da eine Menge geben…

Avery antwortete nicht, vielleicht mehr mit einem Blick, den Harry nicht sehen konnte, und brachte den verletzten Mann dann den Flur entlang, wo zwei Türen abgingen. Eine stand offen, zeigte ein sehr hübsches, ebenfalls helles Badezimmer, das Harry Avery gar nicht zugetraut hätte. Das ganze Haus passte so gar nicht zu dem Mann, den er in Avery vermutete.

Die andere Tür, hinter der Treppe gar nicht zu sehen, führte in ein im Moment recht dunkles Schlafzimmer, der Schnee ließ die Nacht nicht schwarz werden. Avery ließ Jérôme auf das weichaussehende Doppelbett schweben und schaltete mit einem Wink seines Zauberstabes die Nachttischlampe ein. Das Licht war angenehm, nicht zu stark, brachte aber genug, damit Harry sich umsehen konnte. Eine Glastür führte in den Garten, war aber vom weißen Vorhang verdeckt. Der weiße Sessel diente Fenrir gerade als Sitzplatz. Würde dem Stoff nicht gefallen, aber wozu konnte man waschen? Frische Blumen standen auf der Kommode, gegenüber dem Bett. Dabei schien das Zimmer nicht sehr oft benutzt zu werden. Hm… Ohnehin sehr hübsch eingerichtet, farblich passte Alles zusammen… Nicht sehr männlich, würde Harry sagen. Vor Allem wegen den Pastelltönen.

„Was hat er?“ Dem Geruch nach eine Schale Murtlap-Essenz vor sich hertragend betrat Sian das Zimmer, schob sich ohne große Blicke an den beiden Brüdern vorbei und setzte sich an die Bettkante. Eleanor hatte sich ans Fußende geschlichen, stumme Tränen rannen über ihre eingefallenen, früher so rosigen Wangen.

„Nichts all zu Schlimmes.“ Avery flüsterte der Frau den Rest lieber zu. Ab und an nickte sie verstehend, machte aber keinerlei Aufstand. Harry drehte inzwischen den Kopf um zu sehen, wen da die Neugierde gepackt hatte. Misstrauisch lugte Dylan um die Treppe herum und verschwand auch schnell wieder.

„Ruhe wäre vielleicht ganz vorteilhaft.“, meinte Sian, schon damit beschäftigt Jérôme zu verarzten.

„Ihr habt’s gehört. Raus, Leute.“ Avery machte einige verscheuchende Handbewegung, zeigte nicht mal den Deut von Begeisterung über ein wenig Besuch in seiner leeren Hütte.

„Wir ge’en nischt!“, protestierte Philippe, stemmte die Hände in die Hüfte und bekam ein zustimmendes Nicken von Henri.

„Es gibt Gans?“, grinste Avery, drehte den Kopf leicht und schaute Sian fragend an. „Gibt es Gans?“

„Natürlich.“

„So! Es gibt Gans! Dann mal ab ins Esszimmer!“ Er zeigte auf die Tür und verengte das sichtbare Auge zu einem schmalen Schlitz. „Husch!“

„Muss är das ständich sagen?“, fragte Henri Harry im Vorbeigehen.

„Mehr Wörter kennt er nicht.“, murmelte Harry.

„Ey, taub bin ich nicht!“, blaffte Avery von hinten, schob sich an den ganzen Werwölfen, die seinen Flur blockierten vorbei und atmete erst einmal tief durch. Eleanor durfte wohl bleiben, aber man konnte ihr ja was übrig lassen. „Äh… Hier lang, bitte. Dylan?!“, brüllte Avery im Gehen, humpelte durch den ganzen Flur und bedeutete seinen Gästen nach links abzubiegen, wo sie das Esszimmer betraten.

Harry staunte nicht schlecht. Wer immer Averys Einrichtung übernommen hatte, der hatte jeden Knut verdient. Große Papierlampenschirme hingen über der langen, dunklen Holztafel. Im schönen Kontrast waren die dunklen Holzstühle mit weißem Stoff überzogen, der wunderbar weich aussah und ganz ehrfürchtig von Philippe angetippt wurde, während Fenrir sich einfach hinten rechts hinsetzte, die Füße erst auf den Tisch legen wollte, aber da war nicht genug Platz für seine Quadratlatschen. Harry stellte sich an das bodenlange Fenster und starrte eine Weile in das unberührte Weiß hinaus. Mann, er würde hier kaum einen Fuß raus setzen. Nette Hütte, wirklich…

„Nette Hütte.“, sprach er es laut aus und drehte sich zu Avery um, der immer noch Alles andere als begeistert war.

„Fühlt euch bloß nicht wie zu Hause.“, murrte der Todesser, lehnte mit verschränkten Armen am Türrahmen und schüttelte den Kopf. „Seid froh, dass ihr nicht im Schuppen schlafen müsst.“

„Haben wir alle ein Zimmer?“, fragte Harry grinsend.

Avery verdrehte das Auge. „Quatsch. Ich bin kein Millionär. Einer wird auf der Couch schlafen müssen, einer beim Verletzten im Doppelbett, zwei teilen sich mein Arbeitszimmer oben und einer wird bei… meinem Patensohn schlafen. Wehe, er hat auch nur eine kleine Schramme. Ich zögere selten mit dem AK.“, ratterte er herunter und verengte schon wieder das Auge zu einem viel zu schmalen Schlitz, die Lippen ebenfalls sehr fest aufeinander gepresst.

„Ich nehm den Jungen…“, meldete Fenrir sich sofort und Averys Auge wurde prompt größer, als erlaubt sein sollte. „Ich mein, das Zimmer mit dem Jungen.“

„Auf keinen Fall.“, schaltete Avery sich ein. „Potter, dir trau ich irgendwie noch.“

„Ey…“, kam es von den anderen Dreien.

„Du schläfst bei Dylan. Vielleicht kennste ihn ja sogar aus der Schule.“ Harry schüttelte den Kopf. „Na ja, ist wohl kein Weltuntergang. Ihr zwei nehmt mein Arbeitszimmer gegenüber von Potters, was ich noch ein bisschen umfunktionieren muss, und du, Greyback, pennst auf der Couch. Wehe, du sabberst da drauf. Die war teuer. Das Mädchen scheint ja eh was mit dem Verletzten zu haben…“

„Wir haben Namen.“, murmelte Harry leicht angenervt.

„Scheiß drauf.“, winkte Avery ab. „Dylan, muss ich dich holen kommen?!“, rief er nach hinten und war kurz darauf verschwunden.

Harry setzte sich an den Tisch neben Henri und grinste breit. „Ist doch nett hier, nicht?“

„Isch mag den nischt…“, maulte Henri, verschränkte die Arme vor der Brust und blinzelte viel zu oft. „Isch will nach ‘Ause…“

„Wenigstens tropft es nicht von der Decke.“, brummte Fenrir.

„Äh… Wieso ‘at der eigentlisch so viele Schlafsimmer?“, wollte Henri wissen. „Öfter Besuch?“

„Ich glaube, das Haus gehört seiner Familie schon ne Weile. Vier Schlafzimmer sind da in Ordnung.“, sagte Harry schulterzuckend.

„Öh, wieso vier?“, wollte Henri wissen. „Är meinte doch irgendwas von eine Arbeitsraum…“

„Seine Freundin wird wohl auch irgendwo schlafen müssen, ne?“ Harry verdrehte die Augen.

„Ist das nischt seine Frau? Isch dachte… Sein Sohn auch nischt?“, stellte Henri viel zu viele Fragen, was Fenrir schon wieder knurren ließ.

„Er hat doch gesagt, Patensohn.“, gluckste Harry. „Du bist immer noch ein Blödmann.“ Er grinste Henri zu, der aus großen Augen zurückstarrte, allerdings leicht niedergeschlagen.

„Was machen wir jetzt eigentlich als nächstes?“, fragte Fenrir schließlich. „Ich hatte eigentlich nicht vor den Sohn von Schnösel Malfoy zu fangen.“

„Ich aber.“, gab Harry patzig zurück. „Ich will meinen Draco. Ohne werd ich grantig.“

Fenrir knurrte ungehalten. „Baby…“

„Bitte…“ Harry hob die Augenbrauen, legte den Kopfschief und lächelte Fenrir an. Früher hatte das immer gezogen. Fenrir verdrehte auch schlagartig die Augen, winkte ab und stimmte damit zu. Harry grinste breit.

„Und wie willste das anstellen?“, knurrte Fenrir, genauso wenig begeistert davon, wie Avery von seiner neuen Aufgabe. Werwolf-Sitter spielen…

Harry befeuchtete sich die Lippen und fuhr sich durch die rabenschwarzen Haare. „Gabriel.“

Henri gab ein gequältes Stöhnen von sich, Philippe schreckte daraufhin aus seinem Dämmerschlaf hoch und Fenrir knurrte wieder ungehalten.

„Gabriel?! Der Lackaffe?“

„Der Lackaffe schuldet mir noch was. Das ist praktisch.“ Harry machte eine vielsagende Handbewegung. „Hab ich immer gesagt.“

„Du weißt schon wem wird Gabriel aber nicht hinterherlaufen, ne? Elender Freigeist…“, meinte Fenrir.

„Das ist mir ja auch egal. Ich bin nicht dafür da Voldemorts Truppen zu rekrutieren. Wir brauchen nur etwas Hilfe.“ Harry deutete in den Flur, meinte damit Avery, aber außer Fenrir drehten sich tatsächlich alle um.

„Mit du weißt schon wem sollte man es sich aber nicht verscherzen und er…“

Harry winkte schnell ab. „Ja, ja. Weiß ich doch Alles. Erst will ich aber…“

Jetzt winkte Fenrir ab. „Die Leier kennen wir auch schon, Junge. Dann machen wir das eben so, wie du meinst. Meistens kommt da ja was Gutes bei raus.“

Zufrieden grinste Harry vor sich hin. „Dann fahren wir nach Prag.“, sagte er entschieden.

„Prag.“ Fenrir nickte. „Aber erst, wenn Jérôme wieder fit ist.“

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Das sind doch mal Aussichten!
Avery sollte einfach immer eine Gans mit sich rumschleppen. Die wirft er und schon springt das Rudel Wölfe hinterher...


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