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Fanfiction

Tropic Of Cancer - Traditionen

von Dr. S

@StillAlive: Jaah, natürlich werden aaaaalle umgebracht. Damit ich keine Charas mehr habe, ne? Natürlich hat der gesamte Orden auch an Weihnachten nichts Besseres vor, als am Grimmauld Place rumzuhocken, hehehe... Ich ignoriere die unterschwellige Bemerkung, das du zu lange warten müsstest, muahahahaha... Dafür ist Alles bissl länger.

@joghi: Oho! Ein WC! *rofl* Ob man da Mitglied werden will? Höhöhöhö... Oi, und ein klassischer Fall von Pubertät, Darling. *erinnert sich an alte Teenie-Zeiten zurück* Ich fühl mich so alt......... Müst.

@Draco_Malfoy: *glucks* Dafür sagst du aber viel! Harry wäre dann natürlich weg. Weg vom Grimmauld Place, aber natürlich nicht aus... Dracos Leben! Ein Stalker! Uhhhh! Vielleicht geht aber auch was schief und Fenrir frisst Harry aus Versehen, dann ist er weg......

@LilyFan: Mui, schlaue Brillen könnten einige von den neuen Charas auch gebrauchen. Möchtest du Fenrir und Eleanor Nachhilfe in Französisch geben? Hahaha... Und na ja, am Wichtigsten an der Briefgeschichte ist wohl die... Kontaktsache. Frag Hermy lieber nicht, was genau sie macht. Früher hätte sie es vielleicht erklären können, nach so ner Kokosnuss nicht mehr. Muahaha...

Muah, lieben Dank für die Kommentare. Genießt das schöne Wetter. So warm und hier grad Weihnachten? *schüttelt den Kopf*
Seid gespannt, ob Lucy-Wucy im Santa-Kostüm auftaucht oder ob das Dumby übernimmt.
Dr. S


Traditionen

Dracos Zimmer war mindestens doppelt so groß, wie Sirius‘ am Grimmauld Place und er fragte sich jetzt ernsthaft, wie Draco das ausgehalten hatte. Wenigstens wusste er jetzt, wo Dracos Vorliebe für Kissen herkam. Seiner Meinung nach war ‚übergroßes Kissen‘ die beste Bezeichnung für Dracos Bett. Gleich am großen Fenster stand das, für einen einzelnen Menschen, viel zu große Bett, wurde sanft vom Sonnenlicht beschienen und würde Draco so sicher gleich wecken. Eine mit Silberfäden durchzogene Tagesdecke und bis zur Hälfte immer kleiner werdende Kissen. Sah irgendwie nicht so aus, als hätte Draco sich das selbst ausgesucht. Vielleicht sah es auch in allen Zimmer so aus. Luxus pur eben… Sirius war sich sicher gewesen, das sein Freund erst zwischen den Stoffmassen einsacken würde, bevor er irgendwo wieder raus rollen würde. Aber es schlief sich wirklich gut in dem Teil.

Sirius war eher wach geworden. Die Mittagssonne wurde vom Schnee reflektiert und brachte Sirius schließlich dazu sich in dem großen Zimmer umzusehen. Die Regale aus hellem Holz waren nicht sehr vollgestopft und anscheinend wurde stark darauf geachtet, dass es auch nicht so aussah. Dracos Schreibtisch zu Sirius‘ Rechter war aus dem einfachen Grund so leer, weil seine Schulsachen hier im Moment fehl am Platz waren. Umso deutlicher konnte Sirius ein paar Fotos ausmachen.

Noch einen Blick auf sein schlummerndes Draco Darling werfend machte Sirius sich daran etwas in der verborgenen Vergangenheit von Malfoy Junior herum zu wühlen. Anscheinend hatte der eine kleine Schwäche für Fotoalben, die unter dem Schreibtisch in einem Seitenfach standen und auch auf dem Tisch standen wohl ein paar besondere Exemplare.

Mussten ein paar seiner Schulfreunde sein, von denen er Sirius aber nie etwas erzählt hatte. Er schnappte sich also lieber erst eines der Alben, pflanzte sich auf Dracos Stuhl und blätterte darin herum. Post-Hogwarts, würde er das nennen und es gefiel ihm gar nicht. Aber wenn er diese Fotos damals in der Schule Malfoy Senior unter die Nase gehalten hätte, dann wäre das dem extrem peinlich gewesen.

Lucius mit seinem vielleicht fünf Jahre altem Sohn auf dem Schoß und in die Kamera grinsend. Lucius mit Draco im Arm im Salon eingeschlafen. Lucius bei dem Versuch einem quengelnden Kleinkind irgendein Spielzeug anzudrehen. Lucius hier, Lucius da. Am liebsten hätte Sirius das Buch in Brand gesetzt. Genauer betrachtet sah es auch noch so aus, als würde Draco ständig darin blättern. Narzissa war seltener zusehen, aber wenn auch ganz fröhlich. Schien so, als hätten die Malfoys die steifen Familienfotos für die Wahrung der Fassade woanders aufgestellt.

Sirius stockte einen Moment, als er weiter hinten immer mehr zerknitterte Bilder fand. Anscheinend herausgerissen und zerknüllt, bevor der verzweifelte Versuch unternommen worden war, das wieder glatt zu bügeln. Im wahrsten Sinne des Wortes, bei den Brandflecken. Er persönlich hätte seine Wut aber an Lucius-Bildern ausgelassen und nicht…

„Was machst du da?“

Sirius zuckte zusammen, ließ das Fotoalbum fallen und knallte mit der Stirn an Dracos Kopf, als sie sich gleichzeitig danach bücken wollten. „Autsch…“

Draco stöhnte, rieb sich ebenfalls den Kopf und stellte das Fotoalbum schnell weg. „Schnüffelst du rum, Schnuffel?“ Einen Arm um Sirius‘ Nacken legend setzte er sich auf dessen Schoß und schaute ihn tadelnd an, bis sich ein minimaler Rotschimmer auf die stoppeligen Wangen legte.

„Ich… Öhm… Wer sind die denn?“ Er schnappte sich ein Foto und hielt es Draco unter die Nase, bevor er sich überhaupt genauer angesehen hatte.

Draco lächelte leicht, nahm Sirius das Foto ab und deutete mit dem Zeigefinger auf die beiden bulligen Jungs neben sich. „Greg und Vince. Crabbe und Goyle. Das ist im Slytherin-Gemeinschaftsraum.“

„Krasse Sessel… Du weißt, das deren Väter Todesser sind?“, fragte Sirius ganz nebenbei.

„Jaah…“ Draco rollte mit den Augen. „Bin irgendwie selber einer, falls du das vergessen hast.“

„Oh, ach ja…“ Sirius räusperte sich. „Deine Freunde?“

„Mhm…“, machte Draco und schaute Sirius verständnislos an. „Sieht man doch.“

Sirius gluckste. „Na ja… Sehen eher aus wie deine Bodyguards.“, sagte er und betrachtete die beiden anderen Slytherins, die sich schön ein Stück hinter dem damals noch ziemlich kleinen blonden Jungen platziert hatten und die Arme vor der Brust verschränkten. Intelligent sahen die nicht aus, aber genauso, als würden sie Sirius verprügeln, wenn er Draco auch nur falsch angucken würde.

„Bodyguards?“ Draco gluckste. „Joah… Könnte bisschen passen. Die Hellsten sind sie wirklich nicht.“

„Du bist knuffig…“, sagte Sirius und grinste, als Draco errötete. „Aber was ist das für ne Frisur? Wie viel Haargel hast du da drin? Und verdammt, wie hast du das wieder rausgekriegt?“

Nicht gerade zur Freude der Figuren auf dem Foto legte Draco es mit dem Bild nach unten auf seinen Schreibtisch. „Das wäscht man raus, du Depp.“, grummelte er. „Die hat mir ausgezeichnet gestanden. Wenigstens habe ich mich um meine Haare gekümmert.“

„Merlin, so knuffig.“ Sirius hatte sich das Bild wieder geschnappt und grinste breit. „Schau mal, wie du lächelst. So goldig!“

„Sirius!“ Draco schnappte sich das Bild wieder und legte es sichtlich verlegen weg.

„Wie alt warst du da?“, fragte Sirius und schaute sich etwas anderes an. Draco bereute schon, das er vorher nicht allein in sein Zimmer gegangen war um gewisse Sachen wegzulegen, die jetzt unter Sirius‘ Grapschern leiden mussten.

„Elf…“, murmelte Draco, lehnte sich vor und betrachtete das Bild, das Sirius jetzt in der Hand hatte. „Das war in der Vierten. Harry hat dir sicher vom Weihnachtsball erzählt?“

Sirius nickte. „Du siehst aus wie ein Priester…“

„Ein was?“, fragte Draco und zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. Er schaute sich das Bild an und verzog die Mundwinkel. „Uh, du hast Recht… Das liegt aber nur an der Robe. Der Kragen war verdammt steif. Hat mich fast erwürgt.“

„So siehst du auch aus…“, sagte Sirius und bekam dafür einen Schlag gegen den Oberarm. „Wer ist das Mädchen?“ Er verzog die Mundwinkel als er das schwarzhaarige Mädchen, das sich an Dracos Arm klammerte betrachtete.

„Das ist Pansy.“, sagte Draco und deutete auf den blassrosa Rüschenberg.

„Pansen…“, murmelte Sirius dazwischen.

„Bitte was?“ Draco legte den Kopf schief und schaute Sirius fragend an. „Pansy! Nicht…“

„Ja, ich weiß, aber ich nenn sie jetzt Pansen.“ Schmollend stellte Sirius das blöde Bild weg und wandte sich etwas anderem zu.

„Was ist… das?“, fragte Draco, der sich das Wort nicht merken konnte.

„Ein Magen bei Wiederkäuern.“, sagte Sirius und grinste fies.

Draco verdrehte die Augen und seufzte. „Sie ist eigentlich ganz nett und hübsch hat sie auch ausgesehen. Ich konnte froh sein, das Blaise doch noch irgendwie nach Hause fahren musste. Irgendwas mit seinem Stiefvater… Tot, oder so. Schon wieder… Na ja, sonst hätt ich allein gehen müssen und sogar das Wiesel hat jemanden abgekriegt!“ Draco schüttelte sich. „Ich hatte mehr Spaß.“

Furchtbar langsam drehte Sirius ihm den Kopf zu und hob die Augenbrauen. „Spaß?“

Draco blinzelte ein paar Mal und nickte dann. „Ich kann nicht so gut tanzen, aber es gab da Schlimmere.“, sagte er und Sirius atmete erleichtert aus. „Pansy hat sich einen Spaß daraus gemacht, Grangers Frisur irgendwann mal ein bisschen zu lockern. Ich hab aber nicht verstanden, warum… Genauso wenig, warum man sich so anstellt, wenn einem der Absatz abbricht. Zauberei? Hallo?“ Er seufzte, während Sirius vor sich hin gluckste. „Warst du da nicht in der Nähe?“

„Öh…“ Sirius kratzte sich an der Schläfe. „Nee, ich glaub, ich hab nach der zweiten Runde mal vorbeigeschaut? Na ja, jedenfalls erst nach dem Ball… Sonst hätt ich dich natürlich hinbegleitet.“, versicherte er und klimperte mit den Wimpern.

Draco schmunzelte. „Das hätte ausgesehen…“, sagte er und deutete auf ein Bild aus demselben Jahr. „Das bin ich mit Viktor Krum! Er hat mir sogar ein Autogramm drauf gegeben…“

„Was ist so toll daran?“, murrte Sirius und ignorierte das Bild mit dem bulgarischen Quidditchspieler, das wohl besonders vorsichtig behandelt worden war. Als ob es für Draco etwas Besonderes wäre… Wieso war hier nochmal keines mit ihm drauf? Er musste eins hin schmuggeln, wenn er im Moment nur etwas photogener wäre…

„Oh, ich dachte, du kennst den…“, sagte Draco und räusperte sich. „Der ist…“

„Ich weiß wer das ist.“, unterbrach Sirius ihn. „Hinterm Mond hab ich jetzt auch nicht gelebt. Weiß aber nicht, was so toll an dem sein soll, das so ein großes Bild von ihm auf deinem Schreibtisch stehen muss.“

Draco befeuchtete sich die Lippen. „Na ja, du weißt ja nicht mal, was der Wronski-Bluff ist… Eigentlich weißt du nicht mal, wie viele Punkte man bekommt, wenn man den Schnatz fängt, also…“

„Unwichtiger Kram.“, winkte Sirius ab und räusperte sich. „So, hier wohnst du also eigentlich.“ Draco war eben sofort müde ins Bett gefallen und Sirius sagte sicher nicht nein, wenn er sich an ihn kuscheln durfte. Jetzt konnte er ihm ja ein bisschen was zeigen, oder?

„Sieht so aus.“ Draco fasste Sirius an der Hand und zog ihn in die Mitte des Zimmers, damit er sich besser umschauen konnte. „Ist doch nett.“

„Mhm… Aber hast du keinen Kleiderschrank?“ Sirius fühlte sich nicht wirklich wohl. Zu groß und prunkvoll. Das würde er hier nicht lange aushalten.

„Wandschrank.“, sagte Draco und deutete auf eine Tür neben seinem Bücherregal. „Hey, dann kann ich endlich mal wieder meine Klamotten anziehen.“

Sirius biss sich auf die Unterlippe. Wollte Draco jetzt hier bleiben? Das konnte er nicht… Dumbledore würde ihn dann sicher wieder zurück holen und außerdem wollte Sirius nicht alleine am Grimmauld Place hocken.

„Das Meiste sind diese traditionellen Roben.“, erzählte Draco. „Aber die sind eigentlich ganz bequem. Du musst ja nur wissen, wie man sie zuknöpft. Daran wirst du dich sicher noch erinnern, oder?“

Sirius würgte. „Oh, ja! Das war grauenvoll…“, raunte er. „Und das trägst du gern?“

„Ja, schon…“, sagte Draco Schultern zuckend. „Aber nicht so oft. Ist eben Tradition und die muss man pflegen, oder? Willst du… Sirius! Nimm die Hand da weg.“

„Was? Oh, sorry…“ Sirius nahm die Hand von Dracos Hintern und steckte sie in die Hosentasche. „Ich mag dich in Muggelkleidung. Die Umhänge in der Schule hab ich verflucht. Haben deine guten Seiten immer verdeckt…“

„Black!“ Draco konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Nur weil dein Arsch kaum durch die Tür passt.“

„Boah, du kleiner Bastard.“, knurrte Sirius. Er kniff Draco spielerisch in die Wange und schüttelte den Kopf. „Behauptet einfach, ich sei fett!“

„Isch schag nur die Wahrheid!“ Draco schlang die Arme um Sirius‘ Taille, damit der aufhörte ihn zu kneifen. „Du könntest trotzdem immer noch ein bisschen mehr Speck auf der Hüfte gebrauchen. Ich mochte deinen Bauch…“

„Ich war nie fett.“ Passenderweise knurrte Sirius‘ Magen und brachte Draco zum Lachen. „Aber Hunger hab ich schon. Glaubst du, wir kriegen hier noch Frühstück?“ Bevor sie sich wieder verdrücken würden. Aber sowas von…

Draco nickte Schultern zuckend und deutete mit dem Kinn auf die Tür. „Geh einfach in den Salon. Ich zieh mir mal… was anderes an.“ Die grauen Augen leuchteten förmlich und Draco schien den Drang die Hände aneinander zu reiben zu unterdrücken.

„Meinetwegen kannst du auch nackt gehen.“, sagte Sirius unschuldig lächelnd, bekam aber nur eine hochgezogene Augenbraue zu sehen und seufzte resignierend.

„Verlauf dich nicht.“, sagte Draco.

Sirius gluckste. „Ich sicher nicht. Das ist dein Part.“, sagte er, drückte Draco einen Kuss auf, der nah dran war mehr zu werden, wenn Draco sich nicht lieber zu seinem Kleiderschrank verzogen hätte.

Im Salon traf er natürlich schon seine liebe Cousine, die netterweise nicht die Auroren gerufen hatte und damit beschäftigt war Hauselfen zum Baum schmücken und Tisch decken anzutreiben. Fein heraus geputzt hatte Narzissa sich und Sirius kam sich ein bisschen unwohl vor, hatte Draco da oben sicher dasselbe vor. Und er sah aus wie ein Landstreicher… Mit weißem Baumwollhemd und einfachen Jeans, dann auch noch unrasiert.

„Ah…“ Mit einem leicht eingerostetem Lächeln wandte Narzissa sich Sirius zu und begrüßte ihn mit diesem widerlichen Küsschen rechts, Küsschen links… Das hatte er immer gehasst. „Frohe Weihnachten, Cousin.“

„Ebenfalls…“

„Wo hast du denn meinen Kleinen gelassen?“, fragte sie und ihre tiefblauen Augen strahlten wie Dracos, wenn er an seinen Kleiderschrank dachte.

„Ich glaub, er kommt gleich.“, sagte Sirius, steckte die Hände in die Hosentaschen und schaute sich um. „Kann ich dir… was helfen?“

Narzissa lächelte tatsächlich, schien sich aber ebenso unwohl wie Sirius zu fühlen. Immerhin hatten sie sich Jahre nicht gesehen, plus diverse Ereignisse, die ihr Verhältnis nicht gerade als gut bezeichnet würden. Aber für Draco sprachen sie sich insgeheim ab, sich nicht an die Gurgel zu gehen.

„Setz dich einfach. Etwas Richtiges zu essen kannst du sicher gebrauchen. Auf der Flucht lebt es sich sicher nicht so gut. Am Grimmauld Place ebenfalls…“, sagte Narzissa und nahm an dem kleineren Tisch, der extra aufgestellt worden war, Platz.

„Ihr wisst…“ Sirius schaute sich leicht misstrauisch um und setzte sich ebenfalls.

„Man merkt schon, wenn ein Haus Fidelius-geschützt wird. Aber was soll man daran ändern? Solange man denken kann…“ Narzissa räusperte sich und wollte Severus nicht wirklich verraten. Immerhin hatte das nichts mit ihren Familienangelegenheiten zu tun.

„Das…“

„Sirius. Bitte.“ Sie schenkte ihrem Cousin einen eindringlichen Blick. „Wir haben andere Dinge zu besprechen.“

Sirius schluckte leicht und bedeutete Narzissa mit einer Handbewegung zu sprechen.

„Hast du dich mal auf irgendwelches Ungeziefer untersuchen lassen? Hast du Krankheiten? Tätowierungen? Piercings? Irgendetwas, das unter Dracos Niveau ist?“ Narzissa musterte ihn skeptisch, während Sirius sich ein bisschen verwirrt umschaute. War er hier jetzt im falschen Film?

„Ähm, entfloht, gesund, keine Tätowierungen und der Ohrring war ne Jugendsünde. Das Loch ist sicher nicht mehr zu sehen.“ Er drehte den Kopf um Mrs. Malfoy sein Ohr zu demonstrieren.

Narzissa nickte leicht missbilligend. „Ich kenne ja Dracos Sicht…“, fing sie an, verschränkte die Arme vor der Brust und ließ Sirius nicht aus den Augen. „Aber selbst, wenn wir deine jetzige Situation erst einmal außer Acht lassen…“ Sirius stöhnte auf. „…dann würde ich trotzdem gerne wissen, was du dir verdammt nochmal dabei gedacht hast, mein kleines Baby derart zu beschmutzen.“, wisperte und schrie sie gleichzeitig auf diese eine Art und Weise, die sonst wohl nur Draco… Oh, dann wusste er, wo sein Draco Darling das her hatte. Genauso wie das Augenrollen.

„Eh… Hör mal, Zissy.“ Ein Schnauben extra für diesen Spitznamen, sehr schön. „Ich weiß, muss Alles sehr merkwürdig für dich sein, war’s für mich auch, aber du gehst doch ganz gut damit um.“ Sirius zuckte mit den Schultern. „Immerhin könntest du mich auch verraten und…“

„Und du weißt nicht, wie kurz davor ich bin.“, ließ Narzissa verlauten. „Als ich nach Hogwarts ging, hatten wir da keinen… intimeren Umgang miteinander.“

Sirius verkniff sich das Augenrollen. Er war hier nicht wirklich in der Position sich etwas rauszunehmen, aber wie konnte er sich das verkneifen. „Vergessen, das James mein bester Freund war, Cousinchen?“ Er quittierte das Verziehen der Mundwinkel mit einem Grinsen. „Ich war jung. Vielleicht kannst du dich erinnern, das man sich da nicht ganz so unter Kontrolle hat?“

„Und gilt das für jetzt auch noch?“, wollte Narzissa wissen, aber Sirius antwortete nicht und wandte den Blick ab. „Das wäre dann wirklich illegal. Du hast Glück, das Draco nur dein Neffe zweiten Grades ist.“

Verwirrt verzog Sirius das Gesicht. „Cousin zweiten Grades.“, korrigierte er.

„Neffe.“

„Cousin.“

Narzissa schnaubte. „Draco ist mein Sohn, ich bin deine Cousine, damit ist Draco dein Neffe zweiten Grades.“

„Aber…“ Sirius kratzte sich noch verwirrter an der Schläfe.

„Dein Großcousin.“, versuchte Narzissa es noch einmal. „Harry Potter ist unser Cousin zweiten Grades und James war unser Onkel zweiten Grades, um es dir vielleicht an bekannten Beispielen deutlich zu machen. Wobei du James‘ Sohn ebenfalls als deinen Großcousin bezeichnen könntest.“ Sie räusperte sich kurz. „Du bist Dracos Onkel zweiten Grades, er dein Neffe zweiten Grades. Eigentlich müsstest du das wissen.“ Sie hob eine Augenbraue und schaute Sirius erwartungsvoll an.

„Äh… Ignorieren wir das Verwandtschaftsverhältnis doch einfach.“, schlug Sirius vor.

„Solltest du sterben ist Draco der einzig anerkannte männliche Nachkomme der Familie Black und demnach werde ich das sicher nicht ignorieren.“ Narzissa reckte stolz das Kinn.

Sirius blinzelte ein paar Mal. „Wäre Harry nicht auch…“

„Geht es nach dem Stammbaum, werter Cousin, dann ist Draco der direkten Linie am nächsten.“, versicherte Narzissa.

„Am Ende heißt er aber trotzdem nicht Black, sondern Malfoy.“, warf Sirius ein.

„Wo wir wieder bei dir wären. Immerhin lebst du ja noch.“ Narzissa lächelte gezwungen.

„Wieso… noch?“, fragte Sirius und schluckte leicht.

„Du bist nun auch nicht mehr der Jüngste, Sirius…“, seufzte Narzissa fast mitleidig.

„Sorry, aber ich bin grad mal sechsunddreißig.“, wollte Sirius darauf aufmerksam machen, dass er noch keine grauen Haare, Falten oder Midlife-Crisis bekam, trotz Askaban.

„Und Draco ist fünfzehn.“, sagte Narzissa scharf.

„Sechzehn.“, korrigierte Sirius.

„Fünfzehn.“

„Ey… Genau genommen ist Draco schon volljährig. Du rechnest einfach die paar Monate, die er wieder hier ist drauf und schon ist er siebzehn.“, meinte Sirius Schultern zuckend.

„Genau genommen ist er fünfzehn. Egal, wie du dir das schön redest und bis er siebzehn ist wirst du ihm nicht… näher kommen.“, sagte Narzissa bestimmend, behielt Sirius scharf im Auge und sah aus, als würde sie ihn umbringen, wenn er da jetzt widersprechen würde.

„Er selbst sagt immer, er sei sechzehn.“, murmelte Sirius ganz unschuldig.

„Du wartest bis zum fünften Juni 1997 oder ich sorge mit anderen Mitteln dafür.“ Narzissas Stimme war bedrohlich leise und ließ Sirius die Mundwinkel verziehen. „Desweiteren sollten wir deine Absichten besprechen…“

Sirius legte fragend den Kopf schief.

„Wo das hinführen soll.“ Narzissa drehte die Hand um das eigene Gelenk und befeuchtete sich die Lippen. „Mit dir und meinem Sohn.“ Sirius legte den Kopf auf die andere Seite. „Was du für Pläne hast, Sirius.“ Um den Kopf nochmal auf die andere Seite zu legen, kam Sirius sich zu bescheuert vor und schüttelte ihm deswegen nur verständnislos. „Du…“ Narzissa schnaubte. „Ich werde dir nicht meinen einzigen Sohn für eine sinnlose Affäre überlassen.“

Sirius schüttelte dieses Mal abwehrend den Kopf. „Keine sinnlose Affäre, Cousinchen.“, versicherte er, schien aber immer noch nicht das Richtige gesagt zu haben. „Ich hege… wirklich… tiefe Gefühle.“, versuchte er zu versichern, kam sich dabei aber ziemlich dämlich vor.

„Weißt du, Sirius, daran habe ich sogar nur noch wenige Zweifel.“ Narzissa faltete die Hände auf dem Tisch und lehnte sich leicht vor. „Aber wie hast du dir das vorgestellt?“

„Was meinst du?“, fragte Sirius nach. „Kannst du einfach Klartext mit mir reden?“

Narzissa schnaubte. „Ehrlich gesagt hatte ich mir das Alles anders vorgestellt.“, seufzte sie. „Ich hatte leichte Hoffnungen in Pansy gesetzt, als Draco seine vorige Schwärmerei überwunden hatte. Er war da immer sehr sprunghaft…“

Sirius verengte die Augen zu Schlitzen, bekam das blinkende Warnschild aber nicht weg.

„Das schien ernstere Ansätze zu zeigen…“ Wieder seufzte Narzissa fast sehnsüchtig. „Und nun möchte ich eben gerne wissen, was du dir so vorgestellt hast?“

„Ähm… Wie?“ Sirius kapierte immer noch nicht wirklich, was seine Cousine von ihm wollte und die Croissants starrten ihn so verlockend an, das aufpassen schwer fiel.

„Ich meine, ich hatte bereits seine komplette Hochzeit geplant.“

Sirius hätte sich verschluckt, wenn er etwas im Mund gehabt hätte, stattdessen klappte ihm der Kiefer bis auf die Tischdecke.

„Außerdem habe ich mich ausführlich um den Namen für mein Enkelkind gekümmert…“ Narzissa schaute Sirius fast vorwurfsvoll an. „Da ich nicht glaube, das du ansatzweise in mein altes Brautkleid passt…“

Jetzt verschluckte Sirius sich aber wirklich, krallte sich mit einer Hand an der Tischdecke fest und atmete schwer ein und aus. Schweiß bildete sich auf seiner Stirn und am liebsten hätte er eine braune Papiertüte zum Hyperventilieren gehabt. Immer wieder öffnete und schloss er den Mund, hatte im Grunde aber keinen Plan, was er sagen sollte. Die Vorstellung, das Narzissa tatsächlich genauso ein vollgeklebtes Büchlein für Dracos Hochzeit wie früher für ihre eigene hatte, war nicht gerade abwegig. Er erinnerte sich gut daran, dass er gerademal sieben gewesen war, als er Narzissa besagtes Büchlein geklaut hatte. Seine Cousine also gerademal frisch in Hogwarts, oder so… Frauen!

„Zunehmen musst du auf jeden Fall und dann nehmen wir die Maße für deinen Anzug…“ Narzissa musterte Sirius genauestens. „Würdest du kurz aufstehen?“, befahl sie doch mehr als Sirius zu bitten. „Petty?“

Ehe er sich versah wurde Sirius mitsamt Stuhl zurückgezogen und ein Hauself scharwenzelte um ihn herum. Ganz konfus versuchte Sirius den flinken Fingern zu folgen, verstand gar nicht was hier abging und rechnete fest mit einem schlechten Scherz.

„Nur, das ich einen Anfang habe.“, schien Narzissa eine Erklärung abgeben zu wollen, die Sirius‘ Augen aber nur Hauselfen-like anschwellen ließ. „Sowas braucht Zeit.“

„Moment mal.“, quietschte Sirius, räusperte sich und scheuchte den Hauselfen weg, der aber erst ein Handzeichen seiner Mistress abwartete. „Ich… ich… bin ein gesuchter Verbrecher!“

Narzissa hob die Augenbrauen. „Wirklich?“, fragte sie mit purem Sarkasmus und schüttelte dann den Kopf. „Das wird sich wohl ändern müssen, nicht wahr?“

„Sehr witzig.“, knurrte Sirius und rutschte wieder näher an den Tisch. „Verarschen kann ich mich allein.“

„Du wirst wohl verstehen können, dass ich meinen einzigen Sohn nicht an einen Mann mit deinem Ruf verschenke.“, gab Narzissa zurück.

„Du wirst wohl akzeptieren müssen, dass das allein Dracos Entscheidung ist.“ Sirius verengte die Augen zu schmalen Schlitzen, was Narzissa ihm sofort nachmachte.

„Einfacher wäre es, wenn wir dafür sorgen, dass du rehabilitiert wirst.“, sagte Narzissa ganz beiläufig.

Sirius unterdrückte ein Knurren. „Mach dich nicht lustig über mich.“

„Nicht so unhöflich, du bist hier zu Gast.“, gab Narzissa ruhig zurück. „Du glaubst doch nicht ansatzweise, das du Draco so glücklich machen könntest, oder? Und ich werde nicht zulassen, dass du meinen Sohn überhaupt unglücklich machst. Er ist so zerbrechlich, Sirius. Wie Glas.“ Passenderweise tippte sie gegen ihr Wasserglas, das sie gar nicht benutzen würde. „Und du hast ihn kaputt gemacht!“ Sie holte aus und schlug das Glas kurzerhand vom Tisch. Sirius schrumpfte bei dem Klirren und dem bösen Blick langsam zusammen. „Jetzt versuch das einmal wieder zusammenzufügen.“

Sirius lehnte sich leicht zur Seite und betrachtete die Scherben. Merlin, das war sicher uraltes Kristall gewesen. Entweder Malfoy’sches oder Black’sches. Am Ende vielleicht sogar noch von irgendwo anders her. Die Hauselfen beobachteten gespannt, was Sirius tun würde und Narzissa schien wirklich zu erwarten, dass Sirius ihr Glas reparierte. Also zückte er einfach den Zauberstab.

„Reparo.“, murmelte er und ließ das Glas dann wieder auf Narzissas Platz schweben. „Darauf muss man erst einmal kommen.“

Die tiefblauen Augen verengte Narzissa zu schmalen Schlitzen. „Nun versuch einmal Draco wieder so zusammenzusetzen.“, zischte sie. „Er mag es, auf Scherben zu laufen.“

„Ähm… Ich kann ihn tragen.“, schlug Sirius breit grinsend vor. Bei Schwiegermami Eindruck zu machen war ja richtig schwer. Uh…

„Das ist so grausam.“, seufzte Narzissa und Sirius rechnete schon mit einer ähnlichen Standpauke, die er damals von Moony bekommen hatte, als er verlauten ließ, dass ein gewisses Glas von ihm zertreten worden war. „Ich wollte eine unvergessliche Traumhochzeit und ein niedliches Enkelkind. Deinetwegen krieg ich das nicht!“

„Öh…“ Sirius kratzte sich an der Schläfe. „Lass dich doch einfach von Lucius scheiden und heirate Snape.“ Ups… Das war wohl ein Fettnäpfchen gewesen. „So ein bisschen Aufstylen tut ihm sicher gut.“ Oh, oh… Fettfässchen… „Und Lucius…“

„Das reicht.“ Narzissa hob schnell eine Hand, um Sirius davon abzuhalten in seinem Fettnäpfen auszurutschen. „Ich will zumindest eine große Feier. Mit Bankett und Presse.“

„Verhandeln wir hier gerade um deinen Sohn?“, fragte Sirius, bekam dafür einen bösen Blick und seufzte angespannt. „Ich mein nur, Draco ist… jung.“

„Und du bist alt.“

„Jünger als du…“

„Du solltest über so etwas doch schon einmal nachgedacht haben.“, ignorierte Narzissa Sirius‘ Zwischenruf zum Glück einfach. Frauen um die vierzig reagierten sicher nicht sehr freundlich auf solche Aussagen über ihr Alter.

„Ach, na ja… Denken kann ich viel. So im Gefängnis, auf der Flucht und wieder eingesperrt hat man da eigentlich schön viel Zeit für.“, versuchte er seine Cousine noch einmal auf die Tatsache aufmerksam zu machen, das er ein gesuchter Verbrecher war. Bankett mit Presse wäre da äußerst unangebracht.

„Das ist doch genau, auf was ich zu sprechen kommen wollte. Was hast du dir denn so gedacht?“ Narzissa faltete die Hände auf dem Tisch und schaute Sirius erwartungsvoll an. „Fühl dich frei zu sprechen.“

„Ich würde gerne freigesprochen werden.“, grinste Sirius.

Narzissa schnaubte. „Willst du nie Kinder haben?“, fragte sie ganz sachlich.

Wieder fühlte Sirius den Drang etwas zu trinken, damit er den Inhalt schockiert über den Tisch prusten konnte. „Na ja, ich hab ein nettes Patenkind. Das hat auch was…“, lenkte er ab.

„Du vergisst, das Draco eine Tradition zu pflegen hat…“

„Mit der ich ja zufällig gebrochen habe.“

„Mein Sohn aber nicht und mein Sohn hat die Aufgabe sein reines Blut weiterzugeben.“

Schnaubend verschränkte Sirius die Arme vor der Brust und schaute zur Seite. „Wunderbar! Jetzt kommt es. Und ich hatte schon ansatzweise gedacht, du wärst nicht so verbohrt.“, raunte er. „Das sind Alles Sachen, die mir nur zu bekannt sind, solltest du das vergessen haben. Ich war nicht Daddys kleine Prinzessin, so wie du.“

„Nun gut, aber Traditionen sollten gepflegt werden.“, sagte Narzissa unbeeindruckt und jetzt wusste Sirius auch, warum Draco ebenfalls so auf das Pflegen der ach so tollen Traditionen stand.

„Traditionen wegen denen ich gegangen bin.“, sagte Sirius scharf. „Sachen über die ich jetzt gar nicht nachdenken werden, weil sie total absurd sind.“

Narzissa schnaubte. „Solltest du da nicht einige Kompromisse machen, dann werde ich Draco nicht wieder gehen lassen. Du kannst dir vorstellen, dass mir das schwer genug fällt, aber…“

„Kein aber. Es ist zu seinem eigenen Schutz, das er im Hauptquartier bleibt.“, sagte Sirius ruhig. „Davon hängt nicht ab, ob ich mit ihm zusammen bin, oder nicht.“

„Falls das nicht immer so bleiben sollte?“ Die Arme vor der Brust verschränkend lehnte Narzissa sich zurück.

Sirius verdrehte die Augen. „Ich bin nicht der Typ dafür, seine Hochzeit schon mit elf Jahren vollständig geplant zu haben.“

„Ach?“, schmunzelte Narzissa. „Das ist mir aber anders in Erinnerung…“

Sirius öffnete den Mund, kam aber nicht dazu eine Antwort zu formulieren. Narzissa strahlte sofort, als ihr Sohn sichtlich fröhlich den Salon betrat.

„Hey…“, machte Draco noch etwas verschüchtert, tapste um den Tisch herum und drückte seiner Mutter einen Kuss auf die Wange, bevor er Sirius angrinste, sich aber wohl nicht entscheiden konnte, wo er sich hinsetzen sollte, bis Narzissa auf den Platz neben ihren Cousin deutete. Sirius gab seinerseits Draco einen Kuss auf die Wange als der sich neben ihn setzte. „Hast du mich auch schön mütterlich bei Sirius blamiert?“, wollte Draco wissen.

„Absolut nicht, Liebling.“, winkte Narzissa ab. „Kaffee, Sirius?“

„Äh… Ja, klar.“, brummte Sirius und versuchte nichts von dem eben Gesagten an Draco weiterzugeben. Das war hier schon viel angenehmer als am Grimmauld Place, was aber auch nicht schwer war und solange Draco sich wieder etwas wohler fühlen würde… Obwohl Sirius fand, das sein Draco Darling ganz in schwarz auch auf eine Beerdigung hätte gehen können. Schwarzer Rollkragenpullover, schwarze Hose, schwarzer Gürtel, schwarze Socken, schwarze… Hausschuhe? Sirius konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Vielleicht war das Malfoy’sche Weihnachten sonst aber auch eine Trauerveranstaltung. Narzissa hätte Draco gleich auf die Beerdigung begleiten können mit dem schlichten schwarzen Kleid. Jetzt musste hier nur noch Lucius genauso auftauchen, dann war auch Alles für Sirius‘ Tod vorbereitet. Wenigstens trug er seine Lieblingssocken in knallrot, so konnte er getrost die Welt verlassen…

„Ich…“, fing Draco an.

„Ich habe hier einen Kakao mit Sahne für dich, Liebling.“, redete Narzissa ihrem Sohn dazwischen, der daraufhin nur seufzte, seiner Mutter aber nicht sagte, dass er morgens schwarzen Kaffee bevorzugte, wie Sirius nur zu genau wusste.

„Danke dir.“, sagte Draco und nippte an seinem Getränk, während Narzissa Sirius seinen Kaffee reichte.

„Tauschst du mit mir, Dray-Dray?“, fragte Sirius, der eigentlich morgens gerne Kakao trank, wenn keines von den Ordensmitgliedern vorbeikommen würde. Dora machte sich da zu gerne drüber lustig. Draco mit bitterem Kaffee ohne Ansatz von Zucker oder Milch und Sirius konnte nicht genug süße Sahne mit Schokostreuseln auf seinen Kakao kriegen.

Draco schmunzelte, als Sirius ihm Wimpern klimpernd seine Tasse hin schob. Narzissa schien das zwar nicht so toll zu finden, das Draco seinen schönen Kakao verschmähte, sagte aber nichts, als Draco wortlos Sirius seine Tasse reichte, die der grinsend entgegen nahm.

„Oh, hab ich ganz vergessen: Frohe Weihnachten.“, sagte Sirius, immer noch ein bisschen verwundert über die nicht sehr Malfoy’schen Malfoys, aber die süße Sahne an der sein Draco Darling schon dran war, machte das wieder weg.

„Erwarte nicht, das Draco dir ebenfalls schöne Weihnachten wünscht. Irgendwann in den Siebzigern hat er sein gutes Benehmen verloren.“, sagte Narzissa und Draco rollte mit den Augen.

„Fröhliche Weihnachten.“, sagte er demonstrativ grinsend und jetzt rollte seine Mutter mit den Augen. Sirius futterte in der Zwischenzeit ein halbes Dutzend Croissants. Gut, die hatte er aber auch schon eine ganze Weile nicht mehr gehabt und das Essen am Grimmauld Place war Alles andere als lecker. Wahrscheinlich versalzte Kreacher das irgendwie immer, wenn keiner hinschaute…

„Nun, Draco…“, fing Narzissa an und musterte ihren Sohn genauestens, wahrscheinlich auf der Suche nach Falten oder sonst etwas, das sie bemängeln konnte. „Wie hast du dir das denn so vorgestellt.“

Sirius hielt sich nicht zurück und schlug sich etwas zu fest die Hand vor die Stirn. Bitte nicht noch einmal!

Sich räuspernd schenkte Draco seinem Freund einen verwirrten Blick aus den Augenwinkeln und fuhr sich dann durch die Haare. „Es war Sirius‘ Idee hierher zu kommen, ich denke, er wird deine Fragen besser beantworten können, Mutter.“ Etwas steif lächelte Draco und schaute dann zu Sirius, weshalb sein Lächeln sich ziemlich veränderte. Wie er eben immer lächelte, wenn er Sirius ansah, aber dieses Mal leider so kurz, dass Sirius enttäuscht aufseufzte, was Narzissa wohl falsch verstand.

„Ich denke nicht, dass Sirius in der Lage ist, meine Fragen in der Art und Weise zu beantworten, die ich für angemessen halte.“, sagte Narzissa und schenkte Sirius einen leicht genervten Blick, worauf Draco schon ahnte, dass das wohl nicht so eine gute Idee gewesen war, Sirius alleine runter geschickt zu haben. „Außerdem wollte ich nicht darauf zu sprechen kommen, dass du wieder gehst, Draco. Obwohl es da natürlich ebenfalls einiges zu besprechen gibt. Was soll ich deinem Vater sagen?“

Draco räusperte sich erneut und schaute zu Sirius, der jetzt wirklich lieber woanders gewesen wäre. „Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass es am Besten für beide Parteien wäre, wenn ich einfach dein Gedächtnis lösche, Mutter.“, sagte Draco ganz ruhig und sich seiner Sache so unglaublich sicher, das Sirius nichts weiter tun konnte, als die Augenbrauen zu heben und erstaunt auf sein Croissant zu starren.

„Siehst du, so einfach ist das.“, sagte Narzissa stolz. „Sirius, du solltest dir ein Beispiel an ihm nehmen.“

„Hallo?“ Sirius verzog die Mundwinkel. „Ich hätte meinem Sohn dafür aber was erzählt.“

„Merlin sei Dank hast du keine Kinder, Sirius.“, gluckste Draco und tätschelte seinem Schnuffel den Rücken. „Das würde ein absolutes Chaos werden.“

Jetzt räusperte Sirius sich. „Um Baby-Harry habe ich mich gut gekümmert.“, brüstete er sich. „Du kannst…“

„James von den Toten zurückholen und ihn fragen?“ Draco wollte Sirius eine Hand aufs Knie legen, aber Narzissas Blick sagte ihm, dass er das lieber lassen sollte. „Na ja… Vielleicht kaufen wir dir einen Knuddelmuff an dem du üben kannst.“

„Trotzdem… Du kannst doch nicht einfach ihr Gedächtnis löschen. Wieso kannst du das überhaupt?“, wollte Sirius wissen.

„Lucius hat es ihm beigebracht.“, sagte Narzissa und lächelte zufrieden.

Sirius musterte Draco genau. „Was hab ich denn Alles schon vergessen?“

Draco lachte leise und winkte ab. „Dauernd mach ich das jetzt auch nicht. Das würde deinen Kopf kaputt machen. Mutters Gedächtnis würde ich auch eher auf Eis legen. Für den Fall, das wir irgendwann einmal wieder in die Situation kommen, ihr Hallo zu sagen. Diese ganze Vergangenheitsgeschichte will ich nie wieder erzählen.“ Draco seufzte angestrengt.

„Vielleicht sollten wir sie aufschreiben…“, murmelte Sirius nachdenklich und bekam dafür einen Klaps von Draco auf den Hinterkopf. „Ey…“

„Sieh mal einer an… Mein Sohn hat dich ja gut unter Kontrolle.“, lächelte Narzissa.

Draco machte ein unsicheres Geräusch, aber Sirius winkte einfach ab.

„Also, Sirius…“ Die Kaffeetasse abstellend wandte Narzissa sich von ihrem Sohn ab und verengte die Augen leicht. „Was macht dein Konto?“

„Mutter!“ Voller Empörung starrte Draco seine Mutter an, die ihn so ziemlich ignorierte, worauf der Junge kurz davor war unter den Tisch zu rutschen. Er warf Sirius einen entschuldigenden Blick zu.

„Nee, ist schon gut.“, winkte Sirius ab und nahm sich ein Blaubeermuffin. „Ich bin der Stammhalter. Ich hab Alles. Die Stadtvilla, das Landhaus, das Konto.“ Er lächelte eher verkrampft. Konnte er nur nicht wirklich ausnutzen. Auch wenn er gewollt hätte…

„Draco, wusstest du, das Sirius immer gut mit Geld umgehen konnte? Onkel Orion hat gute Arbeit geleistet. Zumindest in der Richtung…“ Narzissa seufzte etwas übertrieben. „Aus dir hätte etwas werden können, Cousin.“

Sirius grinste breit und schüttelte den schwarzen Haarschopf. „Aus mir ist etwas geworden. Jeder im Land kennt meinen Namen.“

Zufrieden lächelte Draco. Das war typisch Sirius…

„Und man sollte davon ausgehen, dass meine Frau ihn ebenfalls kennt.“

Draco erstarrte, spürte die Angst schneller durch seinen Körper fließen, als die Gänsehaut sich ausbreiten konnte. Alles totenstill, zumindest für ihn. Wie Sirius ruckartig aufstand und den Stuhl umwarf bekam er kaum mit. Da war nur das Geräusch seines schnell schlagenden Herzens.

„Vater…“, hauchte er nur.

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Very strange... o.O Narzissa hat die Tage voll Sorge um ihren Sohn nicht vertragen, glaub ich...
Wenigstens trägt Sirius seine Lieblingssocken, damit sie ihn gleich in denen begraben können.
Was wird Zissylein da jetzt wohl tun? Und Draco? Und Sirius? Sirius, ich empfehle dir dich hinter dem Vorhang zu verstecken. *Augenbrauen wackel*


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Sie ist eindeutig der Wolf im Schafspelz, also überhaupt nicht so 'pink', wie sie aussieht.
David Barron, ausführender Produzent