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Fanfiction

Tropic Of Cancer - Der verlorene Sohn

von Dr. S

@joghi: Nervennahrung kannst du wohl gebrauchen, nech? *Kopf tätschel* Die Frage ob sonst aber Alles in Ordnung ist verkneif ich mir lieber. Und man könnte meinen, HP biete genug tragische Storylines, ja, ja...

@Draco_Malfoy: Oho, Urlaub! War hoffentlich schön. Sirius sollte das wirklich öfter tun, aber vielleicht kommt da auch wieder nur... Schmu bei raus. Wenigstens glücklich machender Schmu, haha...

@LilyFan: o.O Du möchtest das Malfoy-Black-Baby? *hält Sirius am Arm zurück* Nein, Siri, das geht nicht! Gut, okay... Du hast gewonnen. *lässt los* So, dann musst du dich aber auch mit der Masse drum kümmern. Und das könnte anstrengend werden... Und naja... Es ist AU, irgendwie. Harry wird niemals in die Ministeriumsabteilung schleichen um einen imaginären Sirius zu retten, eher würde er sich freuen, das er den Kerl endlich los ist.
Oh, und herzlichen Glückwunsch; das waren zwei Rekorde: Happy und beschrieben! *applaudiert*

So, das nächste Chap! Ziemlich kopfloser Sirius... Da wird Nick fast neidisch...

Viel Spaß!
Dr. S


Der verlorene Sohn

Er hätte es wissen müssen. Drachenmist nochmal, er kannte den verdammten See doch, aber wer glaubte schon daran, das Sirius Black so absolut bescheuert und durchgeknallt war? Draco nicht, nein. Sowas hatte er wirklich nicht erwartet.

„Sirius, hast du sie noch alle?“, zischte er und strampelte wild mit den Beinen, damit Black ihn auf der Stelle runterließ. Servierte ihm auf dem Silbertablett, was?

Sirius legte ihm beruhigend einen Finger auf die Lippen. „Was soll uns denn passieren?“, fragte er.

Draco lachte auf und warf den Kopf in den Nacken. „Mir sicher nichts. Aber dir! Und… Merlin, Sirius. Gehen wir wieder…“, bat er eindringlich, aber wann hörte Sirius auch schon mal auf ihn? Ja, nie…

Seelenruhig stapfte Sirius weiter durch den Schnee und brachte damit unwillkürlich das große Anwesen, das Draco so vermisst hatte, näher. Das war verrückt. Sirius hatte sie nicht mehr alle… Der Schnee knirschte trotzdem weiter unter seinen Sohlen und sammelte sich in dicken Flocken auf der dunklen Wollmütze.

„Lass mich runter.“, bat Draco, klopfte auf Sirius‘ Schulter und wurde schwungvoll zurück auf den Boden gestellt. „Das ist doch nah genug… Wir…“

„Dann können wir gleich noch ein bisschen näher.“ Sirius legte ihm einen Arm um die Schulter und spazierte seelenruhig über den Malfoy’schen Boden auf die Eingangstür zu. „Keine Sorge… Soweit ich weiß, ist dein Vater gerade im… Außendienst.“, presste er hervor und verdrehte daraufhin die Augen.

Draco blieb stehen und packte Sirius am Arm. „Nein.“ Er zerrte den Älteren zurück. „Das… Sirius, mach keine Dummheiten.“

Sich auf den Absätzen umdrehend verschränkte Sirius die Arme vor der Brust. „Ich mache nie Dummheiten, Dray-Dray.“, schnaubte er. „Ich hab hier…“ Er zückte seinen Zauberstab und wackelte mit den Augenbrauen. „…eine wunderbare Verteidigung und jetzt sag mir nicht, du hättest nach fast zwei Jahren keine Sehnsucht nach Hause.“

„Ich hab keinerlei Interesse daran, das du hier total sinnlos irgendwas riskiert, nur weil ich… sowas… Ähnliches wie Heimweh hab.“ Draco senkte den Blick und schaute dann über Sirius‘ Schulter auf sein zu Hause. Das kleine Lächeln konnte er sich nicht verkneifen. Schauen würde ja wohl erlaubt sein, oder?

Sirius schnaubte. „Pah! Mit deiner Mutter wird sich ja wohl noch reden lassen.“

Dracos Augen weiteten sich und er konnte gar nicht so schnell schauen, da hatte Sirius ihn schon direkt vor den Hauseingang geschoben. „Scheiße, du willst nicht wirklich…“ Kurzerhand klingelte Sirius. „Schnuffel!“, quietschte Draco und starrte Sirius entsetzt an. „Hast…“

„…du sie noch alle, ja, ja…“ Sirius trat von einem Fuß auf den anderen um sich die Kälte aus den Knochen zu vertreiben. „Ich hätt jetzt gerne einen Kakao.“

„Von unserm Personal, oder was?“, zischte Draco, konnte sich aber nicht mehr vom Fleck bewegen, da ging die Tür schon auf. Scheiße… Draco drehte den Kopf und jetzt wollte er auch gar nicht mehr weg. „Mutter…“

Es war kein Hauself der öffnete, sondern seine Mutter persönlich und Draco hätte das überrascht, wenn ihm nicht erst einmal der Kiefer herunter klappen würde. Narzissa sah schrecklich aus. Als hätte sie seit Wochen nur geweint, so aufgequollen waren ihre Augen und die tiefen Ränder sahen aus, als würden sie nie wieder weg gehen. Ihre Haare waren schrecklich zerzaust und ihr Morgenmantel schien ihr viel zu groß geworden zu sein. Ihr Körper zeichnete sich scharf unter der fließende Seide ab, die sie mit beiden Händen um ihren Körper wickelte, während sie zu realisieren versuchte, wer da vor der Tür stand.

Oh, die Narben… Draco biss sich auf die Unterlippe. Sie würde ihn gar nicht erkennen und dann…

„Draco?“, hauchte Narzissa kaum hörbar und während ihr Sohn noch nickte, warf sie sich ihm so stürmisch um den Hals, das sie Beide fast nach hinten in den Schnee gefallen wären. Draco klammerte sich zwischen ihren Schulterblättern fest und versuchte sie Beide aufrecht zu halten, während Narzissa tatsächlich zu weinen anfing. Um das zu realisieren brauchte Draco auch eine ziemliche Weile.

Sirius zog sich die Mütze eher automatisch ein bisschen tiefer ins Gesicht. Natürlich wusste er, dass das böse enden könnte, aber das hier war das doch wert, oder? Wem da keine Tränen in den Augen traten, der war ein ganz kaltherziger, Schniefelusiger Mensch, mhm.

„Bei Salazar, was haben die dir angetan?“ Narzissa legte ihre Hände auf Dracos vor Kälte gerötete Wangen und scherte sich keinen Knut darum, das Wasserfallartige Tränen über ihre leicht eingefallenen Wangen liefen.

Draco räusperte sich und kriegte nur ein schiefes Lächeln zu Stande.

Narzissa drückte ihren Sohn noch einmal an sich. „Komm erst einmal rein.“, sagte sie mit zittriger Stimme, warf einen Blick nach rechts und zog eine Augenbraue hoch. Den zweiten Mann hatte sie ja noch gar nicht bemerkt und… Moment. „Sirius?“

Angesprochener hob eine Hand und rechnete mit Allem: Avada Kedavra, Bratpfanne, Lucius aus dem Morgenmantel hüpfend, sonst was… Außer damit, das Narzissa ihn kurzerhand an sich drückte, fast genauso fest wie ihren Sohn.

„Du hast mir mein Baby wiedergebracht. Oh, Sirius…“ Schluchzend sank sie fast auf den Boden und Sirius konnte seine Cousine gerade so auf den Beinen halten. Das erste Mal wurde ihm bewusst, was Narzissa durchgemacht haben musste. Wusste nicht, wo ihr Sohn war, ob es ihm gut ging oder ob sie ihn jemals wiedersehen würde. Und damit, dass sie Draco als ihr Baby bezeichnete, hatte er also richtig gelegen…

„Danke, danke, danke.“ Narzissa drückte ihm einen Kuss auf jede Wange und wandte sich wieder ihrem Sohn zu, um ihm die Mütze vom Kopf zu nehmen, damit sie durch das weißblonde Haar streichen konnte. „Bitte, komm rein.“ Einen Moment biss sie sich auf die Lippen und schaute zu Sirius. „Warte…“ Misstrauisch verengte sie die Augen zu Schlitzen. „Du warst das, oder?“

Sich räuspernd hob Sirius die Hände. „Cousinchen, was hältst du davon, wenn du mich nicht sofort auslieferst, sondern erst einmal deinen Sohn rein lässt und deinen Lieblingscousin vielleicht auch. Der friert sich nämlich den Arsch ab.“, ratterte er grinsend runter.

„Nun, ich kann Regulus nirgendwo sehen und bezweifele das auch sehr, aber wenn ich ein paar Erklärungen bekomme, könnte ich mir überlegen, dich in mein Haus zu lassen, Sirius.“, antwortete Narzissa wieder kalt und gefasst, wie man es erwartete. „Oder sind hier deine Ordensfreunde? Sind wir…“

„Wir sind allein.“, versicherte Sirius. Draco hatte sich dazu entschlossen, einfach mal die Klappe zu halten und zu realisieren, das seine Mutter Sirius nicht gleich umgebracht hatte oder sonst was. Das war ja noch ganz gut gegangen, aber jetzt auch noch rein? Er wollte schon, aber Sirius… Merlin… „Und es ist Weihnachten… Oder…“ Sirius schaute auf seine Uhr und nickte. „Es ist Weihnachten. Da lässt man hilfsbedürftige Familienmitglieder…“

„Die den Verstand verloren haben.“, warf Draco ein.

„…nicht draußen in der Kälte versauern.“, redete Sirius unbeirrt weiter und atmete tief durch. Er konnte Narzissa notfalls einfach schocken und abhauen. Sie würde sich das aber auch denken können und nichts Unüberlegtes tun, vor Allem nicht, wo sie jetzt doch ihr Baby wieder hatte.

„In Ordnung.“ Narzissa trat einen Schritt zur Seite und machte eine einladende Handbewegung. „Lucius ist außer Haus, aber ich werde…“

„Ihn sicher auch nicht rufen.“ Sirius ließ die Augenbrauen hüpfen und stapfte immer noch die Ruhe selbst das erste Mal in seinem Leben in Malfoy Manor hinein. Staunend schaute er sich in der Eingangshalle um. Boah, wenn sein Draco Darling das gewohnt war, dann erklärte das so einiges…

Draco lächelte seine Mutter noch einmal schief an, bevor er Sirius folgte, der sich wie ein kleines Kind im Süßwarenladen umschaute und den Ernst der Lage wohl einfach ignorierte. Etwas Bescheuerteres als das hier hätte Sirius aber auch nicht verzapfen können… Trotzdem ein schönes Weihnachtsgeschenk. Irgendwie… Er selbst schaute sich ebenfalls wie ein Besucher hier um.

„Geht schon einmal in den Salon. Draco, du kennst den Weg ja.“, sagte Narzissa und verschwand in die entgegengesetzte Richtung.

Draco nickte und fasste Sirius am Oberarm, bevor er in den Salon einbog. „Jetzt hast du sie wirklich nicht mehr alle. Was für ein Hippogreif ist in dich gefahren?“, zischte er und wusste erst einmal gar nicht, ob er sich hinsetzen sollte.

„Na, hoffen wir, dass ich Seidenschnabel noch nicht so nah gekommen bin.“, gluckste Sirius und ließ sich in einen Sessel fallen, als würde er hier nicht das erste Mal zu… Gast sein.

„Was… wenn hier jetzt gleich…“ Draco überwand sich und setzte sich in einen Sessel beim Kamin, wo leider kein Feuer brannte. Dabei war es arschkalt hier! Da war er ja lieber draußen gewesen…

Passenderweise nieste er und als wäre das ein Zeichen gewesen, erschien einer der Hauselfen und entzündete schnellstens ein Feuer. Draco zog sich die Handschuhe aus und streckte die Hände aus um sie wieder warm zu kriegen.

„Was? Glaubst du, hier wandert gleich das Todesser-Tribunal ein?“, fragte Sirius amüsiert.

„Man kann ja nie wissen.“, raunte Draco und zog verwirrt die Augenbrauen zusammen, als der Hauself ihn von unten aus großen Augen anschaute. Mit fast noch größeren Augen schaute Draco zurück und fragte sich, was der denn von ihm wollen könnte. Wurde er jetzt von einem Dienstboten rausgeworfen?

„Hm?“, machte Draco, damit das Teil endlich mit der Sprache rausrückte. Merlin, wie hatte er das früher denn gemacht? Und warum wusste er das nicht mehr? Zu viel Zeit mit Gryffindors verbracht. Dabei war Sirius Alles andere als freundlich zu Kreacher.

„Ihr Mantel, Master Draco.“, quiekte der Elf und duckte sich vorsichtshalber zwischen seinen eigenen Schultern, als er einen kleinen Malfoy’schen Wutausbruch fürchtete.

„Oh, klar…“, murmelte Draco und packte sich aus. Mantel, Schal und Mütze landeten auf den ausgestreckten Armen des Elfen und Draco legte noch vorsichtig die Handschuhe oben drauf. „Vorsichtig damit…“ Der Elf nickte ehrfürchtig und ließ sich auch noch Sirius‘ Sachen aufhalsen, bevor er mit einem Plopp verschwand.

„Niedlich. Gehst du immer so mit euren Hauselfen um?“, fragte Sirius, während er sich gelassen umschaute. Da standen tatsächlich ein paar Familienfotos auf dem Kaminsims und Sirius war kurz davor aufzustehen und sie sich genauer anzusehen. Sein Draco Darling als kleiner, niedlicher, total verhätschelter Bengel, das würde er nur zu gerne sehen…

„Na ja…“, brachte Draco noch heraus, bevor Narzissa endlich wiederkam. Sie drückte Draco tatsächlich eine Tasse in die Hand, ignorierte Sirius so ziemlich und setzte sich ebenfalls hin. Mit großen Augen starrte Draco erst seine Mutter dann die Tasse an und lächelte leicht.

„Danke…“, sagte er und verbrannte sich die Zunge an seinem viel zu heißen Kakao. Allerdings zeigte er es nicht, das wäre sicher… falsch? Seine Mutter benahm sich so komisch gerade. Am Ende hatte sie das hier selber gemacht. Schmeckte jedenfalls so…

„Wir haben uns solche Sorgen gemacht, Draco.“, sagte Narzissa und wischte sich immer wieder über die Tränenverschmierten Wangen. Ein paar waren in Dracos Kakao gelandet, aber das musste sie ihm jetzt nicht auf die Nase binden.

„Tut mir Leid.“, sagte Draco und senkte den Blick. „Ich wollte euch…“

„Bitte.“, winkte Narzissa ab. „Du brauchst dich nicht entschuldigen. Erzähl bitte.“

Erzählen? Draco blinzelte unsicher. Er wollte nicht lügen und eigentlich gab es dafür auch keinen Grund. Fragend schaute er zu Sirius, der fasziniert den Kamin anstarrte. Als hätte er noch nie einen gesehen…

„Du wirfst mich nicht raus?“, wollte Draco erst sicher gehen und schockte Narzissa damit tatsächlich.

„Merlin, wo denkst du hin, Draco.“, hauchte sie und legte eine Hand auf sein Knie. „Bitte.“

Noch einmal schaute Draco zu Sirius, der ihm jetzt ermutigend zuzwinkerte. Sollte er jetzt Alles erzählen? Wirklich Alles? Irgendwie wäre das ja auch für Sirius neu und vielleicht…

Draco atmete einmal tief durch und erzählte dann seiner Mutter Alles. Ja, wirklich Alles. Nur bei Lucius ließ er ein paar pikante Details weg. Er erzählte Narzissa von dieser Zeitreisen-Geschichte, von den ganzen Leuten, die er so kennen gelernt hatte und natürlich auch von seiner Brandy-besessenen Tante, was Narzissa dazu veranlasste ihre langen Fingernägel in Dracos Oberschenkel zu versenken. Wenn da noch Sympathie für ihre Schwester gewesen war, dann hatte die sich jetzt sowas von in Luft aufgelöst.

Er zeigte ihr auch das verdammte Dunkle Mal, das natürlich ausgerechnet jetzt ziemlich prickeln musste. Merkwürdig… Narzissas Schock war unübersehbar und auf eine gewisse Art und Weise gab sie Lucius die Schuld dafür. Was irgendwie ja auch stimmte, aber… es war eben doch mehr eine Kurzschlussreaktion gewesen.

Sirius beschwerte sich auch gar nicht darüber, das Draco ihn noch gar nicht namentlich erwähnt hatte. Zwar schmollte er sichtlich und jedesmal deutlicher, wenn Draco sich wieder um den einen Namen drückte, der sie als Paar outen würde, aber richtig einmischen wollte er sich wohl noch nicht. Es wunderte ihn im Gegensatz zu Draco wohl kaum, das Narzissa das Alles ohnehin ziemlich gut wegsteckte.

Und wie Mütter so sind, wenn sie sich vom ersten Schock über ihren völlig verunstalteten Sohn und dessen letztes Jahr, das sich an einem Tag abgespielt hatte, erholt hatten, dann wollten sie natürlich wissen, mit wem ihr Sohn sich in der Besenkammer von Severus Snape hat erwischen lassen.

Nicht zu vergessen, das Narzissa anscheinend überhaupt kein Problem damit hatte, das es ein Kerl gewesen war.

„Solange du glücklich bist.“, meinte sie. „Glücklich warst…“

Draco drehte die ganze Zeit schon seine leere Tasse in der Hand. Es wurde draußen schon ganz leicht dämmerig und er wollte nie wieder diese ganze Geschichte erzählen. Das war ihm viel zu anstrengend und Vater würde er das eh nicht erzählen. Der würde ihn hochkant rauswerfen.

„Ich hab euch vermisst…“, murmelte Draco und senkte den Blick. „Das wäre das vierte Mal, das ich Weihnachten ohne euch verbracht hätte und das ist mir die ersten beiden Male schon echt schwer gefallen. Aber in den Siebzigern gab’s sowas wie nen Weihnachtsball ja nicht… Das eine Mal war schön.“ Draco lächelte vor sich hin. „Mit meinem Schnuffel ganz allein.“ Sirius‘ Grinsen war unübersehbar und wenn Narzissa ihn ein einmal angesehen hätte, dann wüsste sie wohl schon längst, wer besagter Schnuffel war.

Narzissa tätschelte Draco liebevoll den Oberschenkel. „Ich kann mich noch an mein erstes Weihnachten mit Lucius alleine hier erinnern. Wir haben den ganzen Tag im Bett verbracht und…“

„Mutter!“, empörte Draco sich und zog die Mundwinkel genauso weit wie Sirius herunter. „Das will ich gar nicht hören…“

„Ich auch nicht…“, presste Sirius hervor.

„Schon gut, schon gut…“, winkte Narzissa ab. „Dein… Es ist aber nicht immer noch der… Werwolf, oder?“

„Harry.“, korrigierte Draco. „Jedenfalls manchmal. Ich denke, der Wolf überwiegt und eigentlich ist es auch nur der Wolf, der nicht raus darf, aber da der immer draußen ist…“

„Von deinem Praktikum hast du schon erzählt, Liebling.“, sagte Narzissa lächelnd. Es freute sie schon, das Draco sich in der Richtung engagierte und wenigstens Interesse an etwas zeigte. Ohnehin hatte er sich wirklich verändert. Nicht nur äußerlich… Sie erkannte ihren kleinen Jungen kaum wieder. „Aber er ist es nicht, oder?“

„Nein, sicher nicht.“, brummte Sirius dazwischen, bekam aber nur eine abschneidende Handbewegung seiner Cousine zu sehen, die ihm das Wort verbot, bis Draco sich ausgesprochen hatte. Wahrscheinlich wollte Sirius ihn wieder mitnehmen. Soweit war sie schon… Schutz, ja. Das verstand sie schon und ehrlich gesagt, war das wohl auch am Besten so. Sie wollte nicht, dass der Dunkle Lord ihr auch noch ihren Sohn wegnahm…

„Du kannst es mir ruhig sagen.“, ermutigte Narzissa ihren Sohn und ignorierte das genervte Klopfen ihres Cousins auf der Sessellehne.

Draco zuckte mit den Schultern und warf einen vorsichtigen Blick zu Sirius. Wer konnte schon wissen, was Mutter mit seinem Schnuffel anstellen würde, wenn… „Er… ähm… Na ja…“

„Nicht so viel stottern, Schätzchen.“, schmunzelte Narzissa. „Schlimmer als die kleine Granger kann es nicht sein.“

Draco errötete und räusperte sich. „Ist aber schon wieder ein Gryffindor…“, murmelte er.

Seufzend tätschelte Narzissa ihm wieder das Knie. „Zeichnet sich da ein Muster ab? Was ist nur so interessant an denen? Nun gut, aber ein Name würde es viel einfacher machen.“

„Seh ich genauso.“, murmelte Sirius. Wenigstens wusste Narzissa jetzt, wo ihr Sohn diese grauenvolle Ausdrucksweise her hatte. Gryffindor’scher Einfluss… Wahrscheinlich gerade Beziehungsstress. Bei Gryffindors wusste man ja nie. An einem Tag liebten sie einen und am nächsten bekam man die Tür vor der Nase zugeschlagen.

„Du magst ihn sicher nicht…“, murmelte Draco und sein heißer Brei wurde allmählich zu klein zum drum herum reden. Sirius presste die Lippen aufeinander. Na, danke…

„Nur, wenn er dich noch einmal unglücklich macht. Dann kann er was erleben.“, sagte Narzissa lächelnd und Draco wusste wirklich nicht, ob das vielleicht eine ausgetauschte Mutter war. Er hätte niemals mit so viel Verständnis gerechnet.

Sirius räusperte sich verhalten. Oh, oh… Vielleicht sollte er hier doch lieber verschwinden, bevor er gleich mit mütterlichem Zorn rechnen konnte. Allerdings wusste er nicht, wie Zissylein reagieren würde, bis Draco mal den Mund aufbekam. Ja, ja… Das war seinem Draco Darling schon immer schwer gefallen. Hatte ja auch ganze zwei oder drei Tage gebraucht um Harry zu beichten, dass er fremdgegangen war. Hätte er das damals sofort gemacht, dann hätte Sirius ihm wahrscheinlich eiskalt das Herz gebrochen… Damit war’s also gut, das Dray-Dray den Mund nie aufbekam.

„Er… ähm… ist aber alt…“, krächzte Draco.

Aua… Sirius schenkte Draco einen längeren Blick, ließ ein paar große Tränen in seine Augen steigen und schob schmollend die Unterlippe vor. Böser Dray-Dray…

„Ich kann rechnen.“, schmunzelte Narzissa. „Mitte dreißig, nicht wahr?“ Moment… Narzissa fühlte sich ein bisschen wie bei einem Puzzle und hatte das letzte Teil gerade gefunden. Merkwürdigerweise verspürte sie das Bedürfnis den Kopf in Sirius‘ Richtung zu drehen.

Draco nickte und hörte endlich auf seine Tasse zu drehen. Merlin, jetzt würde Mutter ihn aber rauswerfen und Sirius gleich mit oder schlimmer… Die Auroren rufen. „Si… Si…“ Mit jeder Sekunde wurde Draco röter und es half nichts, dass seine Mutter ihn nicht aus den Augen ließ um ihn dabei so ungewohnt anzulächeln. „Sirius Black.“, haute Draco raus.

Eine Weile herrschte Schweigen und jeder Wimpernschlag Narzissas war zu hören. „Das erklärt wo deine Manieren hin sind.“, sagte sie schließlich und Draco hob die Augenbrauen. Seine Manieren waren weg? Was sollte das denn heißen? Er war ganz normal. „Sirius hat sich da nie drum geschert.“

„Ey, ich sitze hier. Krieg ich wenigstens ein bisschen Aufmerksamkeit?“ Sirius winkte ganz übertrieben, wurde aber weiter von Narzissa ignoriert. Er sollte aber nicht denken, er würde ihr so einfach davon kommen. Nur nicht vor Draco…

„Das ist… Alles was du dazu zu sagen hast?“, fragte Draco heiser und wischte sich eine Haarsträhne aus der Stirn, die ihm vielleicht die Sicht genommen hatte, aber das war wirklich noch seine Mutter. Er schaute zu Sirius, der mit den Schultern zuckte und dann grinste. War doch gut gelaufen.

„Soll ich mich jetzt aufregen?“, fragte Narzissa. „Oh, nein! Mein Sohn liebt meinen Cousin, einen Mann, der doppelt so alt ist, wie er, einen flüchtigen Massenmörder…“

„Unschuldig.“, warf Sirius ein. „Nur um das klarzustellen.“

„Oh, das weiß ich sehr wohl.“, erklärte Narzissa. „Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber ich bin nicht ganz so engstirnig, wie man meinen mag. Es gäbe weitaus Schlimmeres. Ich bin unendlich froh, dass es nicht das Mädchen ist, das sich keine Bürste leisten kann oder einer dieser grässlichen Rotschöpfe.“ Noch froher war sie einfach, das ihr Sohn wieder da war. Es wäre sicher nicht klug, wenn sie ausgerechnet Sirius jetzt ausliefern würde. All die Fragen, auch für ihren Sohn… Nein, nein…

„Mutter…“, krächzte Draco verlegen. Sirius schien sich das Lachen nur schwer verkneifen zu können. Am liebsten hätte Draco ihm irgendwas an den Kopf geworfen. Das hätte Alles viel schlimmer kommen können, verdammt!

„Nach Allem, was du mir erzählt hast, war Sirius gut zu dir und das ist das Wichtigste.“, sagte Narzissa lächelnd.

Sirius hob schnell eine Hand. „Ich bin immer noch gut zu ihm…“

„Mutter, bitte…“ Hochrot senkte Draco den Blick.

„Da lässt man seinen Sohn mal kurz aus den Augen und er hat halb Hogwarts in seinem roten Buch stehen.“, seufzte Narzissa. Es war vielleicht gemein, aber es machte ihr sichtlich Spaß Draco etwas in Verlegenheit zu bringen.

„Das war mein rotes Buch, nur mal so…“, murmelte Sirius dazwischen.

„Mutter…“ Draco wurde das immer unangenehmer.

Narzissa strich sich eine Haarsträhne zurück. „Sirius ist eine gute Partie. Zumindest gewesen…“

„Ähm… Wieso ‚gewesen‘?“, wollte Sirius wissen.

Jetzt bekam er wenigstens endlich mal Aufmerksamkeit. Draco schluckte, als seine Mutter sich Sirius zuwandte und ihn genauestens musterte. Am liebsten wäre er rüber gerannt, hätte Sirius in einen Anzug gesteckt, die Haare glatt gekämmt und rasiert. Sein Schnuffel sah aus, als hätte er sich die ganze Nacht draußen rumgetrieben, was ja auch stimmte. Übermüdet und jetzt musste er auch noch gähnen, ohne sich die Hand vor den Mund zu halten!

„Nun, ich denke, du solltest jetzt erst einmal schlafen gehen.“ Narzissa drehte sich wieder Draco zu und strich ihm über die vernarbte Wange. „Ich bin mir fast sicher, dass das St. Mungos da heutzutage etwas machen kann.“

Draco klappte der Mund auf und er blinzelte perplex. Meinte seine Mutter das ernst? Würde sie dafür sorgen, dass er wieder ein Gesicht bekam? Merlin, das war ja…

„So wie ich das richtig verstanden habe, dezimiert das dein Selbstbewusstsein und das brauchst du, wenn du mit einem Gryffindor zusammen sein willst.“ Narzissa nickte und ließ damit absolut keinen Widerspruch mehr zu.

Ihr Sohn bedeutete ihr Alles und wenn er unbedingt einen rebellischen Gryffindor zum glücklich sein brauchte, dann wäre sie die Letzte, die sich dazwischen stellen würde. Lucius würde das natürlich ganz anders sehen, auch wenn Draco ihm die ganze Geschichte erzählen würde, die das Alles wirklich von einer anderen Seite beleuchtete.

„Ach, du meine Güte!“ Narzissas Blick war auf die Uhr gefallen und draußen war es jetzt auch schon fast hell. „Jetzt habe ich dir deinen wohlverdienten Schlaf genommen…“

„Macht nichts.“, sagte Draco und fuhr sich durch die Haare.

„Doch, das macht etwas.“ Tadelnd hob Narzissa einen Zeigefinger. „Du gehst ins Bett. Wo dein Zimmer ist, weißt du noch, oder?“

Draco nickte und wurde noch einmal von seiner Mutter umarmt. „Sirius…“

„Meinetwegen kann er bei dir schlafen. Aber ihr werdet mir nicht verschwinden.“, sagte Narzissa scharf und drückte ihrem Sohn einen Kuss auf die Stirn. „Und die Laken waren teuer.“

„Mutter!“, quiekte Draco empört, brachte Sirius zum Glucksen und Narzissa nur zum Schmunzeln.

„Ruh dich einfach aus und eigentlich…“ Sie drehte sich Sirius zu. „…würde ich gerne auch noch einmal mit Sirius reden. Wir haben noch lange nicht Alles geklärt.“

Draco verstand den Blick, den seine Mutter und sein Schnuffel tauschten, nicht wirklich, aber eigentlich wollte er nur schlafen. Aber konnten sie sich das erlauben? Das würde doch sicher schief gehen. Draco hatte so ein merkwürdiges Gefühl. Nur… sagte es ihm nicht davonzulaufen, sondern zu bleiben.

Aber konnte er auf sein Gefühl vertrauen?

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Neeeeeeeein, nein! Raus da! Dumme Idee, sehr dumme Idee! Siriusmäßige Idee!
Oder?
Wenigstens hat Zissy nicht... zu doof reagiert. Glück im Unglück?
'S is' doch Weihnachten... Liebe für alle!


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Zwischen Harry, Ron und Hermine gibt es Unterschiede, zum Beispiel im Vokabular. Ron ist der britische "lad", etwas bildungsfern, wie wir hier sagen würden, jedenfalls der Welt der Theorie und Metaphysik nicht sonderlich zugetan. Sein Vokabular ist etwas gröber und eingeschränkter als das Hermines, die mehr die Intellektuelle ist und sehr elaboriert sprechen kann, jedenfalls wenn sie in Laune ist. Harry liegt dazwischen, mit Sympathien für Ron, wenn es darum geht, vermeintlich hochgestochenes Gerede zu verulken. Aber keiner spricht wirklich lax oder fehlerhaft.
Klaus Fritz