Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Tropic Of Cancer - Der Schein trügt

von Dr. S

Hallöchen! Eine ganze Weile her, aber das Krankenhaus hatte mich festgehalten. Jetzt bin ich aber wieder fast gesund. Zumindest zu Hause.

@Pat black: Meistens! Ja, versteh einer, was in meinem wirren Kopf vorgeht. Aber zur Not kann man mich ja immer fragen, ehehe... Zu der Schleier-Sache gerat ich hoffentlich nicht in Versuchung zu spoilern. Ach ja... Endgütlig, was heißt das schon.

@joghi: Minderjährige sind doch ganz dreckig! Ich war das auch mal! Muahahahaha! Remus tut mir übrigens nicht Leid. Wie er mit der Sache umgeht, ist mir nämlich wirklich zuwider. Wenn man da bei Remus genauer drüber nachdenkt, dann tut er sich selbst genug Leid und braucht dafür nicht noch mich. Na ja, er ist trotzdem wunderbar tragisch, aber diese Sache ist mein einziger Antipathiepunkt bei ihm. Aber ohne bissl Antipathie kann man ja niemanden mögen und ich hab den ja lieb. *geht Remus knuddeln* Was Alles nichts daran ändert, das ich es toll finde, das Remus die auffällt. Im Buch geht er nämlich auch gerne mal unter. Ich meine, er verliert da auch gerade Sirius und bleibt so gefasst um Harry zu beruhigen. Im 5. Film finde ich es wunderbar gemacht, das die Kamera länger auf RJ zeigt und der Gesichtsausdruck von Mr. Thewlis ist wunderbar. Remus hat jedes Körnchen Mitleid verdient, aber meins kriegt wohl keiner. Boah, bin ich fies! *würg*

@Draco_Malfoy: Huch... Bei wem ist dann bei PN gelandet? *am Kopf kratz* Joah, wenn du mit der Zeit durcheinander kommst, kannste ja nachfragen. Ich sag's gern, aber werd's nicht anders machen. Muahahaha!

@LilyFan: 1977 plus 23 Jahre. Ich hätte auch 1977 und 2000 drüber schreiben können, aber das wollt ich nicht. Ja, ich tu dem armen Sirius schon was an, ja. Aber ich glaube fest an das Happy End. Das mit Drarius ist sowas wie, haben, nicht haben, wieder haben, wieder verlieren, nochmal wiederhaben und dann das und das nicht zu vergessen glaub ich an sowas wie ein Happy End. *kratzt sich verwirrt mit dem Schafstock am Kinn* Öh... Mein Opa hat Schafe, die mögen mich nicht und beißen! Hahaha!

@sunnyblack: Ach, ich möcht ja Tragik nicht vergleichen. Das liegt im Auge des Betrachters, aber Sirius hat's wirklich nicht leicht. Irgendwie zitierst du da mich. Fluff ist fad, hält mich aber zumindest dieses Mal nicht von einem Happy End ab. Und ja, von 77 bis 2000 sind 23 Jahre und das ist krass logisch, nech?

@StillAlive: Da kann man nichts sagen, das der Schmerz weniger wird. Trauer ist Trauer und geht irgendwie niemals weg. Das prägt, verändert und vernarbt. Ich sag's aber nochmal. Ich glaube fest an ein Happy End. Und wie sowas aussieht, das weiß man bei mir ja auch nie. Bis dahin werden Drarius noch ein bisschen Spaß haben, öhöhöhöhö...

So, das nächste Chap. Bringt mich um oder nicht, aber der Titel sagt Alles. Nichts ist, wie es zu sein scheint. Auch nicht in Rückblenden. *deutet auf das kursive Zeug*
Versteht es, oder nicht. Ich hab ganz einfach die wichtigen Szenen reingetan um zu zeigen, das da mal was war. Was genau das war, dafür muss man wohl selbst denken...
Viel Spaß!
Dr. S


Der Schein trügt

Vermutlich war es nicht richtig noch einmal hier vorbeizuschauen, bevor sie sich auf den nach Hause Weg machte, aber wenn sie schon mal in der Gegend gewesen war, dann konnte sie ja einfach mal „Guten Tag“ sagen.

Natürlich war es nicht das erste Mal, das Hermine in Derbyshire war. Sie erinnerte sich nur zu gut daran, Weihnachten hier mit Alex und Ally verbracht zu haben, als ihr Vater gerade gestorben war. Gut, für sie war es jetzt auch noch nicht so lange her.

Eigentlich hatte sie ja keine Ahnung, ob er hier überhaupt noch wohnte und ehrlich gesagt passte das etwas größere Backsteinhaus auch überhaupt nicht zu Alex. Für ihn alleine war es auch viel zu groß, aber vielleicht hatte er ja schon eine kleine Familie und… Nein, das passte auch überhaupt nicht. Und Hermine wollte es sich genauso wenig vorstellen, wie Draco auf Sirius‘ Schoß.

Sie machte ein paar Schritte über den gut gepflegten Rasen und legte eine Hand auf den schneeweißen Gartenzaun. Das Wetter war schön heute, blassblauer Himmel ohne eine kleine Wolke und das einzig unangenehme war der etwas kühlere Septemberwind.

Hermine streckte sich leicht und wie der Zufall es so wollte, stiefelte der gute, alte Alex gerade am Küchenfenster vorbei, um seinen Morgenkaffee zu trinken. Fast automatisch duckte Hermine sich wieder und hoffte trotzdem darauf, dass er sie vielleicht gesehen hatte und rauskommen würde…

*

Der Juni 1977 war einer der schlimmsten Monate, die sie in der „Vergangenheit“ erlebt hatte. Niemand wurde in den Gängen skeptischer gemustert, als die Freundin von dem Kerl, der erst vor ein paar Tagen den Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste einfach… Daran wollte man gar nicht erst denken…

Nicht sehr verständlich, das man sie deswegen so ansah, aber Harry war eben nicht da, damit man ihn anstarren konnte und warum das dann nicht Alles auf Hermine abwälzen? Vielleicht sollte sie sich nicht so fühlen, aber irgendwie hatte man sie doch im Stich gelassen, oder?

Draco hatte sich mal eben in die Luft sprengen lassen und Harry war seinen wölfischen Gelüsten erlegen. Und sie? Sie durfte hier durch die Gegend laufen und musste sich anhören, was wohl bei ihr passieren würde und wie lange es dauerte.

Es war ja nicht so, dass sie diese gewisse Abneigung nicht gewohnt gewesen wäre, aber da hatte sie wenigstens noch Harry gehabt. Jetzt war sie hier ganz allein und musste sich auch noch blöde Sprüche von Sirius an den Kopf hauen lassen, weil sie vor ihm nochmal mit Draco gesprochen hatte. Dabei war sie auch traurig! Man mochte es kaum glauben, aber irgendwo hatte sie Draco eben doch noch gemocht…

Harry war noch viel zu frisch, als das man es richtig realisieren könnte. Außer sich zu fragen, was man da verpasst hatte, konnte man nichts tun. Immerhin war er weg! Einfach abgehauen, verständlich. Immerhin hatte er… Oje…

Es war an so einem wunderschönen, heißen Nachmittag, als sie sich mal wieder so ein paar bescheuerte Seitenkommentare von irgendeinem Slytherin anhören musste, als er einfach ihre Hand nahm. Hermine hatte keine Ahnung, wo er plötzlich hergekommen war und warum er das überhaupt tat, aber es fühlte sich noch ein bisschen wärmer an und dagegen hatte sie eigentlich auch nichts.

„Das reicht doch mal, Matt.“, hatte Alex noch gesagt, bevor er Hermine einfach hinter sich herzog. „Lass sie doch…“

„Ay, ay, Capt’n!“, rief Mulciber ihm hinterher und Wilkes‘ Lachen schallte noch eine Weile in dem Gang wieder.

Alex rollte dafür nur mit dem Auge, wahrscheinlich rollte er mit Beiden, aber man konnte eben nur das eine sehen.

„Danke, aber du kannst wieder loslassen.“, wollte Hermine auf die Tatsache aufmerksam machen, das er immer noch ihre Hand hielt.

„Nah, ich denke, das lass ich so.“, antwortete Alex und drückte Hermines Finger. „Bock spazieren zu gehen? Wetter ist toll.“

*

Es war nicht so, das sie dieses enorme Kribbeln bekam, das sie irgendwann mal bei Draco bemerkt hatte und erst Recht nicht, dieses andere merkwürdige Gefühl, das sie immer noch manchmal bei Sirius spürte.

Jedenfalls nicht, bis Alex so offensichtlich aussprach, was sie immer hatte hören wollen…

„Was machste da?“ Er setzte sich neben Hermine, die gerade in der Bibliothek hockte und im Moment wohl ziemlich offensichtlich aus dem Fenster starrte um den Schneeflocken zu zusehen. „Bescheuerte Übersetzungen?“

„Alte Runen.“, sagte Hermine und schmunzelte, als Alex würgte. „Wärst du sicher gut drin.“ Sie patschte ihm mit der flachen Hand auf die gegelte Haarmatte, als würde sie einen Hund tätscheln.

„Uh, ein Kurs mit Black, igitt…“Er wischte ihre Hand von seinen Haaren und schob sich die Brille hoch. „Weißt du, warum der Kurs so voll ist? Weil der Kerl da drin ist, wetten?“

„Blödmann.“, gluckste Hermine. „Die wählt man doch in der Zweiten.“

Er sah immer ein bisschen bekloppt aus, wenn er nachdachte, aber das tat er ja wenigstens nicht oft. „Oh, ach ja…“, murmelte Alex, kratzte sich am Hinterkopf und stand schon wieder auf. „Ich muss nochmal…“ Er stoppte und starrte ihr ein bisschen offensichtlich in den Ausschnitt. „Was’n das?“, wollte er wissen und schob seinen Zeigefinger unter die silberne Kette.

Hermine senkte den Blick, als müsste sie sich erst vergewissern, dass das wirklich noch dasselbe war. „Ein Kreuz.“, sagte sie ganz locker.

„Ein… was?“ Und schon wieder verzog er das Gesicht ein bisschen dümmlich.

„Das hat mit Religion zu tun. Verstehst du nicht.“, winkte Hermine ab.

„Muggelzeug?“ Angewidert verzog Alex die Mundwinkel und riss Hermine mit einer so schnellen Handbewegung, das es nicht einmal wehtat, die Kette vom Hals. „Das brauchst du nicht.“ Er pfefferte es genau auf Hermines Runenlexikon, lehnte sich vor und gab ihr einen kurzen Kuss. „Liebe dich.“, sagte er relativ unbeteiligt und machte sich davon.

Irgendwie war es dann anders. Ein bisschen kribbeliger, noch ein bisschen wärmer und eben anders.

*

Wieder die Bibliothek. Eigentlich war sie immer hier. Es war ruhig, wenn nicht gerade Prüfungszeit war oder Sirius Black im hintersten Fenster saß und vor sich hin trauerte. Na ja, eigentlich war es dann auch ruhig, aber Hermine bevorzugte es sich in Räumen aufzuhalten, wo Sirius seine Stimmungsschwankungen nicht an ihr auslassen konnte.

Heute war er jedenfalls nicht da, wahrscheinlich James beim Training zu schauen, und Hermine nutzte das um sich wiedermal in der letzten Reihe umzusehen. Irgendwo hatte sie hier neulich etwas sehr Interessantes gesehen, aber der kleine Black hatte es ihr vor der Nase weggeschnappt. Anscheinend hatte er es auch noch nicht wieder zurückgebracht…

Merkwürdig, das sie seine Schritte nicht gehört hatte, immerhin gab er sich nie wirklich Mühe leise zu gehen, konnte es vielleicht auch gar nicht, mit dem Bein… Hermine zuckte kurz zusammen, als ihr von hinten ein Arm um die Schultern gelegt wurde und Alex ihr einen Kuss auf die Schläfe gab.

„Was machste hier schon wieder?“, wollte er wissen, obwohl es schon ziemlich offensichtlich war…

„Ich suche ein Buch. Scheint so, das Sirius‘ Bruder es sich unter den Nagel gerissen hat.“, murmelte Hermine.

„Nagel? Häh?“ Hermine stieß dafür ihren Ellenbogen nach hinten zwischen Alex‘ Rippen. „Aua…“ Er räusperte sich. „Liest viel, Black Junior. Ich kann ihn mal fragen, aber ob dich das wirklich interessiert…“

„Jedes Buch ist irgendwo interessant.“, meinte Hermine.

„Jaah, aber Black Junior hat nen strangen Geschmack, Darling. Die Bilder in dem Buch würden dich nicht mehr schlafen lassen und dann muss ich kuscheln kommen.“, gab Alex zurück und bekam dafür wieder einen Ellenbogen zwischen die Rippen. „Aua…“

„Das würde dir so passen, nicht wahr?“, gluckste Hermine. „Lass es ihn lesen. Es taucht hier schon irgendwann wieder auf.“

„Und was machst du bis dahin hier?“, hauchte Alex ihr ins Ohr.

„Es ist eine Bibliothek.“, sagte Hermine schmunzelnd. „Wahrscheinlich lesen.“

„Du bist ein langsamer Leser. So viele Bücher gibt’s hier auch wieder nicht.“, meinte Alex und haute dieses Mal sein „Aua…“ schon raus, bevor Hermines Ellenbogen ihn traf. „Es ist ne Bibliothek. Hier kann man noch ganz andere Sachen machen, Darling.“

„Essen nicht. Die Verschmutzungsgefahr ist zu groß.“, sagte Hermine. „Also absolut kein Ort für dich.“

„Hah, aber in meiner Bibliothek kann ich futtern so viel wie ich will.“, raunte Alex. „Ich zeig’s dir. Du musst Weihnachten nur deinen Arsch aus Hogwarts bewegen.“

„Ist das eine Einladung?“, fragte Hermine nach.

„Nah, das ist eine extrem spontane Aussage, die ich bereuen werd, wenn ich gleich Potter das Training vermassel.“, sagte Alex und löste sich von Hermine. „Also sag lieber jetzt, wie gern du willst.“

„Ich komm gern.“, sagte Hermine lächelnd.

„Mist, verdammter.“ Alex schnipste mit den Fingern. „Später!“

„Liebe dich.“, sagte Hermine zum Bücherregal.

„Dein Problem!“, gab Alex zurück und tapste davon.

*

Hermine wusste, das es unter diesen Umständen keine schönen Weihnachten werden würden, aber Alles besser als alleine in ihrem Zimmer zu hocken und auf zwei einsame Betten zu starren. Sie konnte sich auch denken, dass es noch schlimmer für Alex war, seine Schwester so fertig zu sehen, weshalb er sich im Moment wohl kaum darum scherte, selber traurig zu sein.

Hermine malte eine Eisblume am Fenster nach, während Alex stur auf die schneebedeckte Wiese starrte. „Und du hast ihm Bescheid gesagt, weil…“

„Weil er sie immer trösten konnte.“, seufzte Alex und setzte sich auf die Fensterbank. „Evan ist da feinfühliger als ich. Ey, kann ich ja nichts für, ne?“

„Sicher nicht, aber ich dachte nur, weil…“

„Ah, is‘ wohl irgendwie schon Tradition.“, winkte Alex ab. „Rat mal, wer sie getröstet hat, als Mamilein ins Gras gebissen hat.“ Er hob die Hand, damit sie nicht antwortete. „Das war mehr rhetorisch, Darling.“

„Hm, aber ob das so eine gute Idee ist? Immerhin kann man die Spannung förmlich greifen.“ Um ihre Aussage zu unterstreichen machte sie eine greifende Handbewegung, die Alex mit seinem typischen ich-kapier-dich-schon-wieder-nicht-Mädel-Gesichtsausdruck bedachte. „Ich meine, für Ally ist es in Ordnung, aber Evan hat doch eine Freundin, oder?“

„Woran du wieder denkst…“, brummte Alex.

„An dasselbe wie du.“, entgegnete Hermine. „Ich kann’s an deinem Auge sehen.“ Weil er heute mal nicht seine Brille trug, machte sie einfach mal Anstalten ihm die Augenklappe hochzuschieben, aber da wurde sie schneller am Handgelenk gepackt, als man Alex mit dieser eingeschränkten Sicht zugetraut hätte.

„Pfötchen schön da weg, Kleines.“, sagte er und ließ Hermine schnell wieder los. „Gut, aber Daddy ist eben auch selbst schuld. So gut kann der Moody auch wieder nicht sein.“

„Sag das Evan.“, seufzte Hermine.

Fragend zog Alex die rechte Augenbraue hoch. „Warum?“

„Entschuldige, was hast du gesagt?“

„Warum?“

„Weil ich es nicht verstanden habe.“

„Nee, ich hab warum gefragt.“

„Warum was?“

„Oi…“

*

„Und du hast keine Minute daran gedacht, mir was davon zu sagen?!“ Mit voller Wucht schlug Alex die flache Hand genau neben Hermines Gesicht an die Wand.

„Im Grunde geht es dich ja auch nichts an.“, sagte sie ruhig.

„Nichts an?! Ich bin ihr Bruder! Natürlich geht es mich was!“, schnauzte Alex ungehalten. „Vor Allem, weil es ein verdammtes Schlammblut ist und anscheinend jeder mal wieder vor mir weiß, mit was sich meine Schwester so rumtreibt!“

„Die sind sich doch nur zufällig in Hogsmeade über den Weg gelaufen, Alex. Reg dich nicht so auf.“, meinte Hermine beschwichtigend.

„Jaah, ich steck jetzt auch jedem die Zunge in den Hals, den ich Hogsmeade treffe!“, zischte Alex und schnaubte wütend. „Das wird Konsequenzen haben.“

„Nur, weil er keine Zauberer als Eltern hat?“, wollte Hermine geschockt wissen.

„Nur?! Pah! Schlimmer geht’s nicht!“

*

Die Spuren des anscheinend wirklich heftigen Streites waren noch deutlich sichtbar und mittendrin auf dem viel zu groß wirkenden Sofa hockte der im Moment wohl fertigste Mensch der Welt. Hermine war sich ziemlich unsicher, ob sie sich einfach neben ihn setzen oder im Türrahmen stehen bleiben sollte.

Ein bisschen war es, als könnte man das Zuschlagen der Haustür noch immer hören und wenn es ihr schon so ging, dann war das für Alex wohl noch schlimmer. Wie ein schlaffer Kartoffelsack saß er nun schon eine geschlagene Stunde da herum und starrte auf seine Schuhe.

Hermine hatte keine Geschwister und kannte Alex nicht lange genug um das Verhältnis richtig einschätzen zu können. Da wollte sie jetzt einfach nichts falsch machen und weil ihre spontanen Aktionen irgendwie auch immer sehr in die Hose gingen, stand sie jetzt schon eine geschlagene Stunde hier im Türrahmen und dachte nach.

Bevor Alex sich dann aber noch dazu entschloss sich schön zu betrinken tat sie das, was ihr am besten erschien und schickte Evan Rosier eine Eule, in der Hoffnung, das der die Osterferien nicht all zu weit weg verbrachte.

*

Der letzte Abend in Hogwarts hätte ja wenigstens für sie schön werden können. Immerhin hatten die anderen schon keinen Spaß, warum konnte sie sich dann nicht einfach amüsieren?

Sirius Black hockte in einer Besenkammer in den Kerkern und ließ sich volllaufen, James Potter versteckte sich ziemlich ungeschickt hinter einer riesigen Eisskulptur, die seinen wirren Haarschopf nur noch vergrößerte, Remus Lupin starrte, immer wieder deprimiert seufzend, nach oben in den Sternenhimmel und Peter Pettigrew hatte schon die Bowle nicht vertragen und war kurzerhand aufs Klo verschwunden.

Lily Evans rauschte schon das dritte Mal an Hermine vorbei, immer noch auf der Suche nach ihren Freund, der ganz offensichtlich leicht genervt und trotzdem offensichtlich leicht zu finden war.

Für den wirklichen Kracher hatte wohl Anthony Wilkes gesorgt, als er, wohl schon leicht angeheitert, seinem besten Kumpel lauthals verkündete, das er ihn mehr liebe, als seine Erdbeersahnetorte. Matthew Mulciber hatte darauf quietschend das Weite gesucht und Evan Rosier seinen sorgfältig geplanten Heiratsantrag vermasselt, weil dessen Freundin, Sian Vaisey, jetzt vollends damit beschäftigt war, Wilkes davon abzuhalten sich die Pulsadern mitten auf der Tanzfläche aufzuschneiden.

Dadurch war das ziemlich schockierende Outing von Carolyn Frobisher und Dorcas Meadowes einfach untergegangen, was Carrie ziemlich ankotzte und Dorcas ziemlich egal war. Mary MacDonald versuchte in der Zwischenzeit noch ein letztes Mal Remus klar zu machen, das diese ganze Sache mit Reginald Cattermole nur dazu gedient hatte, ihn eifersüchtig zu machen, aber wie sollte er das mitkriegen, wenn der Himmel so interessant war?

Severus Snape rauschte währenddessen schon das dritte Mal an Hermine vorbei, wobei er immer noch seine Entschuldigungsrede für Lily Evans vom Pergament ablas, so laut, das sie es wahrscheinlich schon längst gehört hatte.

Könnte also wenigstens für sie schön werden, wenn Alex nicht seine Schadenfreude hätte auspacken müssen und Mulciber hinterhergerannt wäre, um ihm zu sagen, wie offensichtlich das doch gewesen wäre.

Hermine hätte fast ihr Glas fallen gelassen, als sie an der Hand gepackt und aus der Großen Halle gezogen wurde. „Was… Alex?“

„Du…“, schnaubte er und packte sie an den Schultern, anscheinend kurz davor sie richtig durchzuschütteln.

„Ich?“

„Du hast keine Minute daran gedacht, mir zu sagen, dass du ein dreckiges Schlammblut bist?!“, schnauzte er sie an und seine Finger drückten sich schmerzhaft tief in ihre Schultern.

Hermine atmete tief durch. „Du hast nie gefragt.“, hauchte sie und prallte fast gegen die Wand, als Alex sie daraufhin wegstieß um sich eine Hand vor Auge und Augenklappe zu pressen. Für seine Verhältnisse war er arg blass geworden und seine Zähne mahlten hörbar aufeinander.

„Hör mal, so wichtig ist das doch jetzt auch wieder nicht.“, sagte Hermine nach einer Weile. „Du brauchst doch keiner von denen zu werden und dann…“

„Lass es.“ Alex winkte ab und lockerte sich die Fliege. „Du widerst mich an.“

Hermine klappte der Mund unschön auf und sie brauchte einen Moment um etwas erwidern zu können. „Du machst Schluss mit mir?“

„Ah!“ Alex klatschte in die Hände. „Das hast du wenigstens verstanden.“

„Weil ich muggelstämmig bin?“

„Auch.“, presste Alex hervor und schüttelte den Kopf. „Wer weiß, was du mir noch Alles verheimlicht hast. Das sagt mir gar nicht zu.“

„Oh, rede nicht so, als könntest du das nicht ansatzweise verstehen!“, fauchte Hermine und presste die Lippen fest aufeinander.

„Dann rede du nicht so, als könntest du mich nicht mal ansatzweise verstehen!“, gab Alex zurück und rieb sich dabei ununterbrochen den rechten Oberschenkel, der ihm im Moment wohl besonders zu schaffen machte.

„Ja, gut.“, lenkte Hermine ein. „Aber das ist doch kein Grund…“

Alex hob nur abwehrend die Hand und humpelte dann in Richtung Kerker davon. Ohne ein letztes Wort, dabei liebte er es das letzte Wort zu haben…


*

Tatsächlich ging die Vordertür auf und Hermine fuhr sich automatisch durch die kurzen Locken um den Wind davon abzuhalten sie noch mehr durcheinander zu bringen. Es war wie ein kleiner Schlag mitten in die Magengegend, als eine doch recht hübsche Frau heraus kam und sich summend daran machen wollte, die Blumen zu gießen. Sie bemerkte Hermine erst nach einer Weile und lächelte freundlich.

„Kann ich etwas für Sie tun?“, fragte sie freundlich und zog sich den Rand ihres Hutes aus der Stirn.

Hermine errötete leicht und warf noch einen Seitenblick zum Küchenfenster, wo Alex sich gerade über seine Zeitung beugte und sich die Brille aufsetzte um lesen zu können. „Ne-Nein, ich denke nicht.“, sagte Hermine schließlich und lächelte der Frau noch einmal zu, bevor sie disapparierte.

Durch das relativ laute Ploppen aufgeschreckt schaute Alex aus dem Fenster und erschien kurz darauf an der Haustür. „War da wer, Ava?“

„Oh, ja, Mr. Avery.“, antwortete Ava lächelnd, während sie sich daran machte Alex‘ Blumen zu gießen. „Eine junge Dame, aber sicher nicht wegen Ihnen hier.“

Alex nahm sich die Brille ab und lehnte sich gegen den Türrahmen. „Was soll das heißen?“, fragte er.

„Das sie wohl nicht wirklich Ihrem Schema entsprochen hat.“, entgegnete Ava. „Etwa 1,70m, kürzere, braune Haare, ein bisschen lockig. Oh, aber recht hübsche Augen…“

„Augen oder Augen?“, grinste Alex.

„Augen, ich sagte ja, nicht Ihr Schema.“

„So oberflächlich, Ava.“, gluckste Alex. „Wird schon nicht wichtig gewesen sein…“ Er drehte sich wieder um und wollte schon wieder reingehen, als er sich mit dem Brillenbügel kurz unter der Augenklappe kratzte. „Drei Uhr oder Vier?“

„Halb vier, Mr. Avery. Mr. Horton erwartet Sie in Ihrem Büro.“, erläuterte Ava lächelnd. „Davor bekommen Sie Besuch von der Hauselfen…“

„Nah…“, winkte Alex ab. „Ich find das so ganz angenehm.“

„Ja, das kann ich mir vorstellen.“, gluckste Ava und machte sich wieder daran die Blumen ihres Chefs zu gießen.

-------------------------------------------------------------------

Das is' ne lustige Geschichte, wieso Ava Ava heißt... Ich hab mal diese Serie im Fernsehen gesehen, wo der Kerl Avery mit Vornamen hieß und sich in irgendeinen Kerl verknallt hat. Der stand aber nur auf Frauen und daraufhin hat Avery sich umoperieren lassen und Ava genannt...
*kicher*
Und irgendwie... war das voll die Eingebung, als ich nen Namen gesucht hab. Ehehehe...


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Weil ich ein riesiger Fan von Gary Oldman bin, war ich bei unserem ersten Treffen völlig eingeschüchtert. Dabei ist er echt ein cooler Typ und ich habe mich in seiner Gegenwart sofort sehr wohl gefühlt.
Daniel Radcliffe