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Fanfiction

Tropic Of Cancer - Mondscheinsonate

von Dr. S

Ich liebe die "Mondscheinsonate", auch wenn ich sie Alles andere als perfekt spielen kann. Vermutlich bin ich einfach zu langsam... Wen interessiert das jetzt? Na, jedenfalls war das die Titel-Inspiration. Kommt mir jetzt aber nicht damit, das man die erst so genannt hat, nachdem Beethoven tot war. Das weiß ich auch! Aber es passte so schön, plus das Arrangement....... Ja, ihr könnt klicken, is' verlinkt...

@sunnyblack: Sissy! Franz! Sissy! Franz! *räusper* Sorry... Na ja, ich sag ständig Contenance. Da hab ich also überhaupt nicht drüber nachgedacht...

@joghi: Fehler passieren, das macht ja nichts. Und ja, das Kapitel war sehr lang. Fast so lang wie das Längste in APiT, plus das es mit den Zwischenzeilen auch einfach länger aussieht, aber ich hab ja die Wörterzahlen. Wir wissen ja alle, das es nur auf die Länge ankommt! Muahaha...... Ich glaub, die Höflichkeit lässt mich nur NOCH ordinärer werden....

@LilyFan: Jaah... Der Stock hat schon was... Ich liebe Schafe auch, besonders schwarzen. Jup, oder so. Und Sev-Sev ist wohl mit der Gesamtsituation unzufrieden. *glucks* Ach, und Laco, ja, die haben nen offiziellen Pairing-Namen, aber ich sag jetzt mal ganz offen, dass das sogar mir zu sehr Inzucht ist, aber jedenfalls werden die auch nochmal Wiedersehen feiern. Und... Drarius, ja. Die machen sich gerade schön gegenseitig kaputt. Die hätten das langsamer angehen müssen, aber das wär ja langweilig geworden. Das ist das ganze Umfeld, das es ihnen nochmal extra schwer macht. Das Haus, z.B. .... Wir werden sehen, was draus werden wird. *seufz* Und wenigstens ist deine Masse nicht mehr obdachlos, RJ wäre ganz traurig geworden. Dann kann sie dir im zweiten Teil des Chapes ein bisschen helfen.......

@StillAlive: Jaah, das ewige Laco-Problem. Aber da und auf die vielleicht Lösung, steuern wir geradewegs zu. Na ja, meine "Lösung" ist nicht wirklich eine Lösung, aber wird Alles einfacher machen, auf eine gewisse Weise und jetzt spoiler ich ziemlich verschleiert, was also keiner versteht und... ähm... Ich muss gehen, Snape will mir Nachhilfe im britischen Humor geben!

@UhuLeni: Ja, du warst wieder müde beim Kommi schreiben, was? Es ist total offensichtlich auf wen der gute Vorhang wartet. Ich hab ja dasselbe Buch wie ihr alle gelesen und wenn ich Schleier sag, dann denk ich nur an einen Menschen. Und wie gesagt, wir haben September. Bis Kapitel 15 von OotP bleibt es canon und dementsprechend KANN Sirius noch gar nicht durch das Ding gefallen sein. Und nee, mein Lucius ist schwul, stockschwul. So wie mein Harry und Dumbledore, der das ja eh ist.

So, jetzt aber los!
Viel Spaß!
Dr. S


Mondscheinsonate

Die weiße, runde Scheibe würde zwar erst in einer halben Stunde aufgehen, trotzdem hatte Remus sich schon in einen anderen Raum verzogen. Das machte er immer so und ehrlich gesagt war das Sirius nur Recht so. Vor Allem im Moment. Es war überdeutlich, das er lieber oben im Schlafsaal geblieben wäre, aber wenn schon, dann sie alle. Einer für alle eben… Aber alle für einen?

Die Tränen sammelten sich in seinen traurigen, grauen Augen, aber sie schafften es nie hinaus. Zu schlimm der Schmerz, als das er ihn mit Tränen hätte ausdrücken können. Eine eisige Hand die sich um sein Herz schloss und es dann nicht einmal richtig vom Pumpen abhalten wollte, sondern das Schlagen nur schmerzhafter machte. Jeder Tag eine einzige Qual.

Er ertappte sich dabei, sich irgendeine Sache zu wünschen, die ihn einfach umbringen würde. Jedenfalls das, was noch von ihm übrig war. Eine seelenlose Hülle gefüllt mit Schmerzen, die sich anfühlten, als würden sie einfach nur größer und größer werden.

Sirius Black funktionierte nur noch. Jeder Schritt mechanisch, jedes Wort klang, als würde Volldepp Wilkes vorlesen, jeder Atemzug brachte ihn nur weiter weg… von ihm. Nicht einmal denken konnte er seinen Namen noch. Zu groß der Schmerz des Verlustes. Schon wieder der große Kloß in seiner Kehle und das Bedürfnis sich auf den Boden zu werfen, zu weinen, zu schreien, auf die Dielen zu schlagen.

Aber er ließ es nie raus.

Stattdessen verschränkte er die Arme vor der breiten Brust und setzte sich mit einem Bein auf die Fensterbank um darauf zu warten, dass der Mond über den Wipfeln des Verbotenen Waldes auftauchte. Sein Gesichtsausdruck einfach kalt und leer. Ohne überhaupt den Ansatz von Emotion. Genau wie er es wollte.

James hörte das Knarren der Fensterbank als Sirius sich darauf setzte und aus dem Fenster starrte. Er ließ von Peters Schulter ab und fuhr sich durch die wirren schwarzen Haare, weshalb der pummelige Junge fast vorneüber gefallen wäre. Hatte sich den Schuh zu binden wollen und James hatte ihn gestützt, aber das würde er ja wohl irgendwann einmal ganz alleine können müssen, was?

Natürlich tat es weh Sirius so zu sehen. Die so markanten Gesichtszüge wie erstarrt und keine Regung zu erkennen. Die grauen Augen dafür so voller Trauer, dass man weinen wollte, wenn man zu lange hineinschaute. War ihnen allen schon passiert. Sie sagten es Sirius nicht, weil er das nicht verstehen würde. Tat noch mehr weh zu sehen, dass Tatze einfach keine Träne vergießen konnte, nicht einmal, wenn er länger aufhörte zu blinzeln. Die salzige Schicht glitzerte auf der dunklen Iris, aber sie schaffte es nicht über die Wimpern hinaus.

Peter rappelte sich schon wieder auf und reichte James doch gerademal bis zur Schulter obwohl er seine Wirbelsäule soweit es ging durchdrückte. Er sagte es nicht, aber er hasste Sirius dafür. Was sollte man denn denken von ihm? Das es ihm egal war, mehr nicht. Mehr konnte man beim besten Willen nicht denken. Egal wie man es drehte und wendete. Egal was man in den Augen lesen wollte, da war diese Mauer, die immer dagewesen war und sie schien nur dicker geworden zu sein.

Erklärte ihm ja auch wieder keiner! James zu überzeugt davon, das nichts einer Erklärung bedarf und Remus zu fertig. Man könnte meinen der Vertrauensschüler wäre mit Dray-Dray zusammen gewesen und nicht Eisblock Black! Das würde er mal raushauen, Sirius mitten in die kalte Fresse! Wütend machte ihn das und trotzdem verknotete er nur die dicken Finger ineinander um dann auf die Hintertür der Heulenden Hütte zu starren.

Mit einem Seufzer drehte auch James sich wieder weg. Tatze kam da schon drüber weg. Musste man ja nicht so ein schreckliches Drama draus machen. Gab eine Menge schnuckeliger Mädchen, die immer noch mit ihm ausgehen wollten, egal wie fies er im Moment zu jedem außer seinen drei besten Freunden war. Sicher nur so eine Art übergroßer Liebeskummer und das ging ja auch vorbei, oder?

Vielleicht einfach noch einen Monat warten…

Abwesend, wie öfter mal in letzter Zeit, streichelte Sirius mit einer Hand über die Fingerknöchel der anderen, während er den Blick nicht vom dunkler werdenden Himmel nahm. Als wäre eine Hand nicht seine eigene, verknotete er die Finger ineinander und drückte die Linke fest.

Irgendwie war es krank, dass er ausgerechnet Astronomie gern mochte. Sterne… Wo die so beliebt in der seiner Familie waren. Vielleicht genau deswegen. Es gab Sachen, die wurde man eben einfach nicht los und jede neue Stunde, die er oben auf dem Astronomieturm verbrachte tat ihm so weh, als würde er sich eigenhändig ins Fleisch schneiden.

Sirius, der hellste Stern, heller als die Sonne, blau strahlend am Winterhimmel. Aber wollte er das? War das nicht eine Verpflichtung? Und wo war sein Strahlen hin? Einfach erloschen… Jeder Blick in den Spiegel bewies es nur aufs Neue. Dunkle Ringe unter den matten Augen, die blasse Haut fast so fahl wie bei einer Leiche, nicht einmal mehr seine Haare schienen noch das Bedürfnis haben zu glänzen.

Er wollte nicht sein Strahlen wieder. Er wollte den Grund dafür wieder bei sich haben. Zu abrupt, zu plötzlich, so ohne irgendeine Vorwarnung. Viel schmerzhafter so, falls das überhaupt möglich war. Allein der Gedanke schnürte ihm doch schon die Luft ab, noch dazu, dieses Zeug in seinem Hals, das ihn hoffentlich… einfach… Nein…

Er war stark. Er würde nicht aufgeben. Scheiße, nein! Er war siebzehn! Er durfte trauern und sich die Augen aus den Höhlen heulen. Durfte den Himmel dafür verfluchen, dass man ihm sein Lieblingssternbild genommen hatte. Für immer. Nie wieder… Nein, nein, nein…

Nicht einmal den Gedanken daran ertrug er, ohne das er die Zähne schmerzhaft fest aufeinander presste, die Kiefer mahlen ließ, bis seine Wangenknochen zu pochen begannen.

Überall nur Erinnerungen. An jeder Ecke fand er etwas, das ihm nur noch mehr wehtat. Der Schatten eines Lachens, eines Keuchens so dicht an seinem Ohr, die prickelnde Wärme eines verbotenen Kusses. Verdammt, es gab doch auch keinen Ort, an dem sie nicht gewesen waren. Im ganzen Schloss, im ganzen Dorf. Sirius hatte Wochen gebraucht um überhaupt wieder einen Fuß in die Nähe des Quidditchfeldes zu setzen.

So wollte er das nicht! Er wollte ihn wieder! Nicht mal wie ein kleines Kind, würde er bettelnd, sondern einfach, als der Mann, der übrig geblieben war. War das nicht bemitleidenswert genug, dass man ihm das Wichtigste wiedergab? Bitte… Er wollte nicht… Er konnte einfach nicht. War das denn so schwer zu verstehen? Reichte das denn nicht?

Die ersten Strahlen des Mondlichts bahnten sich ihren Weg auf den Dielenboden, als Sirius wie von Blitz getroffen aufsprang. Peter zuckte zusammen, als hätte derselbe Blitz sich jetzt in seinen Körper geschoben und er legte sich erst einmal eine Hand auf das viel zu schnell und laut schlagende Herz.

James dagegen merkte sofort, dass er jetzt etwas tun musste und er lief los, als Sirius die Hintertür aufzog, sodass sie lautstark gegen die Holzwand knallte. „Tatze!“, rief er seinem besten Freund mit dem schärfsten Ton, den er aufbringen konnte nach und wurde trotzdem vollkommen ignorierte. Sirius hastete aus der Hütte, als würde die hinter ihm zusammen brechen und James wollte schon hinterher, als Peter auf quiekte.

Sich mit einer Hand am Türrahmen festhaltend schaute James über die Schulter und seufzte, als er das weiße Mondlicht an die Wand fallen sah. Er konnte die kleine Ratte ja nicht mit dem Werwolf alleine lassen, aber ohne Tatze Remus erst mal in Schach halten? Gut, keine andere Wahl. Würde schon klappen. Remus war da drin und er hatte Peters Hilfe um ihn herauszubekommen. Auch ohne Tatze…

Sirius sog die kühle Nachtluft ein, aber sie kam ihm heiß und dick vor. Tat keines Falls gut und brannte in seiner Lunge, so wie seine Augen. Ohne ein richtiges Ziel lief er los, verwandelte sich im Laufen in den großen, schwarzen Hund und konnte mit den Pfoten viel schneller über das leicht feuchte Gras hasten.

Hund? Nur wieder Schmerz… Er hatte es ihm nie gesagt, hatte noch nicht einmal genauer darüber nachgedacht und jetzt war es zu spät. Nicht einmal die leiseste Ahnung, ob er Hunde hatte ausstehen können. Eine Katze gehabt… Eine Katze, die jetzt kleine Kätzchen hatte und Sirius hätte seinen Bruder am liebsten verflucht, als Regulus gefragt hatte, ob er sich nicht um die große, Schneeweiße oder eines der kleineren kümmern wollte. Nur gut gemeint, sicher…

Aber Sirius konnte nicht mit Tieren, hatte es jedenfalls nie ausprobiert und wollte es auch nie wieder ausprobieren. Nicht, wenn es nicht unbedingt nötig sein würde. Genauso nötig, wie die kleine Schachtel unter seinem Bett. Er konnte nicht noch mehr Erinnerungen überall herumstehen haben. Noch nicht… Vielleicht nie, aber…

Reichte das nicht? Musste sein kleiner Bruder ihm auch noch so offensichtlich vor Augen führen, dass es anscheinend für jeden klar gewesen war, mit wem Sirius sich regelmäßig getroffen hatte? Nein, er hatte es sicher nicht erzählt. Niemals. Sirius hatte ihn gekannt und er wusste, dass er niemals irgendetwas ausgeplaudert hätte.

Aber warum? Sie hätten es rausschreien können und es hätte niemanden etwas ausgemacht, oder? Nur Alles einfacher gemacht… Nichts mehr mit heimlich hinter dem Wandteppich knutschen und auf jeden kleinen Schritt lauschen, um sich dann ins Fäustchen zu kichern.

Nichts… mehr? Natürlich nicht… Er war fort und er kam nicht wieder… Warum also drüber nachdenken? Tat doch nur weh…

Aber wie stellte man das ab?

Der schwarze Hund verlangsamte sein Tempo. Nicht, weil er nicht mehr konnte. Nicht, weil er sich schon wieder Vorwürfe machte, das er jetzt auch noch seine Freunde im Stich ließ, sondern weil es gleich nicht mehr weiterging.

Den Abhang war er hochgelaufen. Rechts befand sich der Eingang zu einer Höhle, die er noch nie gesehen hatte, sich aber merken würde… Zu weit weg für die Karte, aber sicher ein schöner Ort zum Allein sein.

Wäre er ein Mensch, dann hätte er wohl gelacht. Er und allein sein? Das passte genauso wenig, wie das sein wichtigster Schatz ihn verlassen hatte… Hah! Alles ein schlechter Traum, nicht? Gleich würde er aufwachen und von den weichen, blonden Haarspitzen gekitzelt werden. Weißblond, durchscheinend, wenn man ein einzelnes Haar auf dem Finger liegen hatte. Kräftig, glänzend und nein! Es war nicht strohig, egal wie oft er es behauptete. Behauptet hatte. Nie wieder behaupten würde…

Den buschigen Schwanz einfach hängen lassend trottete der Hund nach links auf einen Felsvorsprung von dem man wunderbar den Mond beobachten könnte. So romantisch… Er sollte sich die Stelle wirklich merken und später…

Nicht mal winselnd rollte der große Hund sich am äußersten Rand zusammen und verbarg die Schnauze unter einer Pfote, als wollte er sich vor dem hellen Licht des Mondes verstecken, der ihn nur daran erinnerte, das er sich nicht einmal richtig um seine Freunde kümmern konnte. Wie hatte er da glauben können, dass er etwas beschützen könnte, das ihm so unendlich viel bedeutete?

Der Wolf, der Hirsch und die Ratte in dessen Geweih traten zögerlich aus der Dunkelheit. So klein wie möglich hatte Tatze sich zusammengerollt, heulte nicht mal den Mond an, machte eigentlich gar nichts mehr, wie man es von ihm erwartete. War immer so vorhersehbar gewesen und jetzt? Als hätte man ihn ausgehöhlt und etwas anderes an seine Stelle gesetzt. Etwas Arroganteres, Verletzenderes, Abweisenderes. Eben absolut nicht Sirius, dafür umso mehr Black.

Moony hatte ihn gewittert, natürlich. Der Wolf in ihm kämpfte ohne Tatzes Nähe härter und war es dann egoistisch von Moony sich sofort auf die Suche nach weiterem Halt zu begeben? Na ja… Er wollte trösten, was sonst?

Etwas größer, als der Hund war der Wolf, das Fell von einem hellen braun und die Augen ohne jeglichen verrückten Glanz im Moment. Ein strahlendes Blau, normalerweise. Im Moment eher matt, aber der menschliche Verstand blitzte heraus und das war schon anstrengend genug zu bewerkstelligen für Remus Lupin.

Krone stupste Moony mit der Schnauze an, damit er vorging, wollte sichergehen, das der Werwolf nicht abhaute, wenn man ihm den Rücken zudrehte, aber daran dachte Moony im Moment gar nicht.

Tatze bemerkte ihn genauso wenig, wie er Krone mit Wurmschwanz im Geweih näher kommen hörte. Er sah aus, als würde er schlafen. Aber Sirius sah auch immer nur so aus, als würde er schlafen. Einen Arm übers Gesicht gelegt, damit man sein Gesicht nicht sehen konnte.

Während Krone noch mit den Vorderbeinen einknickte um sich neben den schwarzen Hund zu legen, kuschelte Moony sich schon längst an dessen Flanke. Mit einem kaum hörbaren Quieken hopste Peter von dem Geweih des Hirsches und krallte sich an dem schwarzen Fell fest um sich zwischen die angelegten Hundeohren zu legen. Zusammengerollt griffen die kleinen Rattenhändchen nach ihrem Schwanz und umklammerten ihn fest.

Tatze bemerkte das, ja. Er war dankbar für die Wärme und das Verständnis, das seine Freunde ihm entgegenbrachten.

An diesem Abend, die Gedanken zwar ganz woanders, bei Pudding, Feuerwhiskey und Pfefferminz, nahm Sirius Black sich selbst das feste Versprechen ab, das er wenigstens diese Drei niemals verlieren würde.

*

Der Mond hob sich so klar und deutlich vom schwarzen Nachthimmel ab, dass man das Gefühl bekam, er wäre gar nicht echt. Aufgemalt vielleicht? Etwas übertrieben mit den sichtbaren grau-blauen Kratern. Das weiße Mondlicht machte die einzelnen Grashalme sichtbar und man konnte sogar die Baumstämme voneinander unterscheiden.

Draco ignorierte den Mond vollkommen und starrte wie in Trance auf den blauleuchtenden hellsten Stern am Firmament. Die salzige Schicht an Tränen, die auf seinen Wangen haftete kristallisierte sich bei dieser Kälte schon und würde es dem jungen Mann schwer machen, eine winzige Gesichtsregung zu zulassen.

Am liebsten würde er aufhören zu denken, denn jeder Gedanke war so voller Schmerz, dass man innerlich tausend Tode starb. Bei jeder kleinen Erinnerung kniff er die Nebelgrauen Augen fest zusammen und schnappte nach Luft, in der Hoffnung, dass es dann wenigstens nicht mehr weh tun würde.

Aber das wäre nicht fair. Zu ignorieren, dass es ihn gegeben hatte, wäre nicht fair. Egal wie weh es also tat, er würde immer weiter denken, das war er ihm schuldig, nicht? Nur warum konnte er nicht hier sein und ihn trösten, so wie damals, als fast derselbe Schmerz durch seine Venen pulsierte? Ohne ihn hätte er sich damals einfach irgendwo runter gestürzt und jetzt war niemand mehr da, der ihn aufhalten würde…

Draco erinnerte sich glasklar an die weißen Wände im St. Mungos und noch deutlicher an die letzten Worte. So sollte ein Abschied sein, nicht so abrupt. Ohne Vorwarnung aus seinem Leben gerissen. Eine so tiefe Wunde hinterlassen, dass er sich wünschte, daran verbluten zu können. Tat so weh, so unendlich weh…

Er biss sich auf die Unterlippe um sie vom Zittern abzuhalten und merkte gar nicht, dass er die Zähne schon längst tief ins Fleisch geschoben hatte. Der physische Schmerz bedeutete nichts, machte ihm nur noch deutlicher, das er hier war und fühlen musste, wie ihm das Wichtigste genommen worden war.

Hatte sein Schnuffel sich damals genauso gefühlt? Hatte er auch nicht aufhören können zu weinen, wie ein kleines Mädchen und sich nachts allein in den Garten verzogen um in den Nachthimmel zu schauen? Und warum wusste er das nicht? Er hätte fragen müssen… Er hätte ihn so viele Sachen fragen müssen und jetzt standen die alle auf einer ‚zu erledigen‘-Liste, die nie abgearbeitet werden konnte.

Dieses endgültige daran war so schwer zu verstehen. Viel schwerer als damals… Niemand mehr, der so bellend lachte, dass man glaubte, der Nachbarshund hätte es wieder auf den Postboten der Muggel abgesehen.

Fast hätte Draco gelächelt, aber es sah mehr aus wie eine schlechte Grimasse. Sirius hatte so gern vor der Tür gehockt und gewartet, dass der bescheuerte Briefträger sich wieder nicht an ihrer Tür vorbei traute… Ohnehin hatte Sirius immer einfach nur bescheuerte Sachen gemacht… So bescheuert, das man gar nicht anders konnte, als ihn dafür zu lieben.

„Draco? Solltest du nicht langsam mal reingehen?“

Der Blonde drehte den Kopf und schaute seine Cousine von unten an. „Hey…“ Er hatte gar nicht richtig gehört, was Dora gesagt hatte und rappelte sich aus einem ganz anderen Grund auf. „Warum ist mein kleines Würmchen denn noch wach?“

Teddy quietschte vergnügt, als Draco ihn aus den Armen seiner Mutter befreite und an sich drückte um durch das extrem knallige orangene Haar zu fahren. „Daco!“, kriegte der Kleine geradeso heraus. Dracos Name war einfach noch zu schwer für ihn, aber wenigstens sagte er nicht mehr „Dwaggy!“ oder so etwas. Draco hatte nie verstanden, wie Teddy darauf gekommen war oder was er damit meinte. Er hatte den leisen Verdacht, Sirius hatte es ihm beigebracht, um Draco zu ärgern.

„Warum ist mein Würmchen noch wach?“ Dora piekte ihn in den Oberarm und Draco verdrehte die Augen. Die Tränen wischte er sich nicht ab. Nicht vor Dora.

„Ich bin alt genug um ein bisschen länger wachzubleiben.“, antwortete Draco und drehte sich wieder dem Mond zu, während Teddy unbedingt an seinen Haaren ziehen musste. Viel zu munter für diese Uhrzeit.

„Für mich bleibst du immer sechzehn.“, versuchte Dora ganz normal und fröhlich zu klingen, aber das viel auch ihr sehr schwer. Das saß ihnen allen noch so schwer im Nacken und Draco bezweifelte, das er jemals wieder richtig fröhlich sein konnte. Aber er würde sich Mühe geben, weil Schnuffel nicht gewollt hätte, das sich sein Draco Darling in seiner Trauer ertränkte. Aber ein bisschen würde man ihm gönnen, oder?

„Trotzdem geh ich morgen wieder zurück.“, seufzte Draco. Seine Stimme war arg angeschlagen von Wochenlangem Heulen. Wahrscheinlich hatte er Remus schön Konkurrenz gemacht… „Alt genug um allein zu wohnen bin ich auch.“ Teddy zog ein bisschen fester an dem weißblonden Haar, bevor er sein eigenes schon ziemlich dichtes Haar in seine neue Lieblingsfarbe änderte.

„Sicher? Remus und ich haben nichts dagegen, wenn du noch bleibst.“, sagte Dora lächelnd. Besorgt musterte sie ihren blassen Cousin und hätte ihn am liebsten in den Arm genommen, wenn sie Teddy damit nicht zerquetscht hätte. Es wurde besser die letzten Tage… An den Anfang wollte sie gar nicht denken, da war Draco so gar nicht mehr gewesen, wie man ihn kannte.

„Nein, lass mal.“, winkte Draco ab, den Blick wieder zu dem hellsten Stern abschweifend. „Da liegt noch ein altes Sandwich, das weggeräumt werden will…“ Er kniff die Augen zusammen und eine einzelne Träne lief über seine Wange. Das konnte er doch nicht wegwerfen. Als ob er Sirius damit wegwerfen würde fühlte sich das an und dabei stand er noch gar nicht vor der Entscheidung.

„Ich komm mit.“, sagte Dora sofort und legte Draco eine Hand unters linke Schulterblatt um den verspannten Rücken zu tätscheln. „Remus kann sich um Ted kümmern. Er muss ja eh zu Hause bleiben.“

Draco wischte sich mit einer Hand über die Augen und presste mit dem anderen Arm Teddy dichter an sich, der den kleinen Kopf auf der Schulter des ehemaligen Slytherins bettete um jetzt wohl doch schlafen zu wollen.

„Danke dir…“, murmelte er und atmete tief durch.

„Selbstverständlich.“, sagte Dora, etwas leiser wegen Teddy. „Wir können ja gleich ein paar Sachen wegräumen…“

Dracos Augen weiteten sich und er drehte langsam den Kopf. „Was?“, hauchte er und starrte seine Cousine schockiert an. „Das ist un… meine Wohnung. Ganz allein meine Sache, verstanden?“

„Jaah…“ Dora fuhr sich durch die heute ganz normal braunen Haare. „Aber…“

„Kein aber.“, unterbrach Draco sie vielleicht ein bisschen zu barsch. Sie wollte nur helfen, das wusste er ganz genau. Er hatte das damals genau so machen wollen, aber wenn er da gewusst hätte, wie unbeschreiblich schrecklich sich das anfühlte, dann hätte er das gelassen. Er hoffte wirklich Dora würde nie in die Situation kommen zu erfahren, wie Draco sich jetzt fühlte. „Wenn ich auf seinem Kissen schlafen will, dann werde ich das tun.“

„Ich mach mir nur Sorgen.“, seufzte Dora, während sie Draco den selig schlummernden Teddy abnahm. „Du sollst dich jetzt nicht vergraben. Das hätte Sirius nicht gewollt.“

Der Name laut ausgesprochen brannte wie Feuer, das sich vor Allem in Dracos Augen sammelte. „Ich vergrab mich sicher nicht.“ Draco verschränkte die Arme vor der Brust und sein Blick fixierte sich das erste Mal an diesem Abend richtig auf den vollen Mond. Er hatte zu tun und was, das musste er Dora nicht auf die Nase binden, damit sie verstand und auch nicht versuchte ihn abhalten zu wollen.

Dieses Mal würde er nicht davon kommen. Nicht damit…

„Du wartest noch die kurze Zeit bis Weihnachten, oder?“ Anscheinend konnte Dora seine Gedanken lesen oder sie kannte ihn inzwischen einfach zu gut. „Des könnte dir helfen. Er hat irgendwas erwähnt…“

„Kluger Junge, immer noch…“, murmelte Draco und rieb sich mit beiden Händen übers Gesicht. „Wir werden sehen…“

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Vergangenheit... und... Zukunft...
Jahreszahlen?
Dazwischen liegen 23 Jahre, damit dürfte Alles gesagt sein. Warum 23? Da hab ich Geburtstag und ich mag die Zahl.
...........
Nein, aber das ist ein lustiger Zufall, das es die 23 ist. Haha...


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Das, was Harry so liebenswert macht, sind, glaube ich, seine charakterlichen Stärken, die wir selbst gerne hätten, und es sind auch seine Schwächen, die wir nur allzu gut verstehen.
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