Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Guilty Pleasures - Niemals einem Kaninchen nachlaufen

von Dr. S

Niemals einem Kaninchen nachlaufen

„Und wo hast du Draco gelassen?“, wisperte Remus Sirius zu, lehnte sich an dem Grabstein vorbei und musterte das Anwesen auf dem Hügel nun schon zum wiederholten Male. Voldemort hatte sich ironischerweise im Haus seines verhassten Vaters eingenistet und verbreitete von diesen Mauern aus Angst und Schrecken, nicht nur in der magischen Gemeinschaft. Er hielt es nicht einmal für nötig sich ausreichend zu schützen. Immerhin war das hier nicht der erste Versuch des Ordens etwas gegen ihn auszurichten und jedes Mal waren sie kläglich gescheitert. Dieses Mal sollte Dumbledore zu Folge aber alles anders sein.
„Malfoy Manor ist groß. Hab ihn nicht gefunden.“, sagte Sirius, lehnte sich auf der anderen Seite vor und machte ein weiteres Ordensgrüppchen auf dem Vormarsch aus. „Malfoy wird seinen Sohn gut versteckt haben. Wer weiß, was er mit ihm gemacht hat.“
Remus nickte, bedeutete Sirius vorzugehen und folgte ihm auf den Fersen. „Wieso bist du dann wieder hier?“, zischte er aus dem Mundwinkel, als sie den nächsten größeren Marmorstein als Zwischenstopp verwendeten. Von Süden marschierten sie langsam auf Voldemorts Versteck zu. Nur wenig Licht brannte in dem großen Landhaus, aber in ihren dunklen Umhängen würde man sie auch von da oben nicht ausmachen können.
„Weil ihr mich braucht?“, gab Sirius zurück. Er schaute über die Schulter, während Remus diesmal vorneweg lief. Es regnete auch hier, stärker sogar als an der Küste und regelmäßig zuckten Blitze über den schwarzen Himmel.
„Draco braucht auch jemanden. Du kannst ihn doch nicht einfach zurücklassen.“, schalt Remus seinen besten Freund, zögerte einen Moment und lehnte sich dann an die Marmorstatue einer nackten Frau. Sirius störte das jetzt nicht wirklich, interessieren tat er sich dafür aber auch nicht.
„Da ist doch niemand. Das ganze Haus war leer.“, erwiderte Sirius. „Wir holen ihn, wenn wir das Happy End eingefahren haben.“
„Das wird ihm nicht gefallen.“, sagte Remus, knuffte Sirius in die Seite und schüttelte den Kopf. „Außerdem hätten wir jede Hilfe gebrauchen können. So weit ich weiß, sind wir in der Unterzahl.“
„Aber besser vorbereitet. Hoff ich zumindest…“ Sirius räusperte sich. „Was jetzt?“
„Wir warten.“, raunte Remus ihm zu. „Albus nimmt die Vordertür, zieht die Aufmerksamkeit auf sich und hoffentlich kann Harry dann mit einem Präventivangriff punkten.“
„Hoffentlich?“ Sirius schnaubte. „Klappt schon. Harry ist ein großer Junge. Aber warum müssen wir warten?“
„Weil Hitzkopf Black lange genug im Regen abkühlen sollte.“, gab Remus zurück und bekam dafür Sirius‘ Ellenbogen zwischen die Rippen. „Sobald der Gegenangriff folgt lassen wir sie in dem Glauben, dass sie lockerleicht gewinnen werden und…“
„Peng!“
„…kontern wir.“, fügte Remus an. „Ein Überraschungsangriff. Besser, als wenn wir gleich alle planlos rein stürmen würden. An letztes Mal will ich gar nicht denken! Okay, ist auch schon ewig her, aber…“
„Du kriegst das schon hin, Moony. Die paar Monate hinter Gittern haben auch mir nichts von meinem Talent genommen.“, sagte Sirius überheblich grinsend.
Remus seufzte, versuchte es sich an den Rundungen der Marmorbüste gemütlich zu machen und starrte in die Morgendämmerung hinaus. Er wartete. Sirius redete. Ununterbrochen. Als wäre er überhaupt nicht angespannt versuchte Sirius wohl Remus in den Wahnsinn zu treiben.
Eigentlich wollte Sirius nur seine Nervosität überspielen. Deswegen hatte er im alten Orden auch immer mit James gearbeitet. Der hatte das verstanden. Remus schaffte es irgendwie Sirius‘ Anspannung zu verdoppeln.
Sirius‘ Gedanken drifteten ausgerechnet jetzt zu Draco ab und da hatten die nichts zu suchen. Er sollte sich konzentrieren! Und zwar nicht auf seine dämliche Verliebtheit. Dafür war er zu alt…
Das war nicht der richtige Ort, geschweige denn Zeitpunkt. Alles würde gut werden und…
Es gab einen gewaltigen Knall, Remus duckte sich zwischen seinen eigenen Schultern und Sirius wirbelte herum.
„Genug gewartet.“, sagte er scharf und lief voraus.
Die Eingangstür war kurzerhand weggesprengt worden. Der Stein bröckelte auf die Trümmer der schweren Tür, eine Seite lag auf dem Boden und die andere hing noch an einer Angel. In der Eingangshalle schossen die Flüche durch die Gegend und produzierten ein fast schönes, schimmerndes Farbenwirrwarr. In dem ganzen Durcheinander und mit dem Qualm konnte man so gut wie nichts erkennen. Sirius rieb sich die brennenden Augen. Zum Glück packte Remus ihn am Kragen und zog ihn, wohl instinktiv, auf die richtige Seite, damit er nicht seine eigenen Leute verletzte.
„Genau richtig.“, keuchte jemand hinter ihm, packte Sirius an der Schulter und zog ihn weg, während Remus sich mit unglaublicher Motivation daran machte Todesser auszuknocken. Angestaute Aggressionen?
„Harry?“ Sirius wurde in eine ruhigere, staubige Ecke gezogen.
„Die wussten von wo wir kommen wollten.“, sagte Harry hastig, packte Sirius am Kragen und schüttelte ihn frustriert. Sein Haar war grau vor Staub, der aufwirbelte, als ein Fluch direkt über ihm ein Gemälde, das keinen Ton von sich geben konnte. „Ich muss nach oben. Aber die brauchen mich hier und…“
„Das schaffen die schon, Harry. Wir gehen.“
„Ich wollte nur…“
„Komm.“, befahl Sirius, packte Harry am Arm und zog ihn hinter sich her, auf die breite Treppe, die nach oben führte. Ein gutes Dutzend mehr Todesser als Ordensmitglieder befanden sich in der Halle, ein paar lagen schon am Boden und der Rest würde sicher folgen. Immerhin stand da unten immer noch Albus Dumbledore, gab jetzt ein Zeichen vorzurücken und die Treppe zu blockieren.
Harry stolperte etwas überfordert hinter Sirius her, der immer wieder den rabenschwarzen Haarschopf runter drücken musste, damit hier nicht plötzlich jemand kopflos durch die Gegend lief. Vor Allem nicht Harry Potter!
„Woher weißt du, wohin?“, wollte Harry wissen, als Sirius ihn zielstrebig um eine Ecke zog.
„Das wird sein Hundespürsinn sein.“, kam eine amüsierte Stimme vom Ende des Flures. Lucius Malfoy trat um die Ecke, drehte spielerisch den Zauberstab zwischen den Fingern und musterte in aller Ruhe seine Gegner. „Dummköpfe. Denkt, das wäre so einfach. Der Meister ist den Gang runter.“ Lässig deutete er nach rechts, während Harry tatsächlich loslaufen wollte. Sirius hielt ihn am Kragen fest. „Durchkommen werdet ihr nicht. Während da unten…“
„Klappe, Malfoy!“ Sirius feuerte Dracos Vater schnell hintereinander ein paar Flüche entgegen, die der aber leicht abwehrte. „Das du immer so viel labern musst! Harry, hilf mir doch mal!“
„Mach ich doch!“, gab Harry zurück. Sirius spürte seinen Patensohn aber nur im Rücken. Allerdings war es unwahrscheinlich, dass die anderen Todesser es hier hoch geschafft hatten.
Sirius nutzte aus, dass Lucius kurz abgelenkt war und schaute über die Schulter. „Dora?!“ Da hatten sie Harrys Beschäftigung. Für den Bruchteil einer Sekunde sah Sirius das grellpinke Haar aufleuchten, bevor es blauschwarz wurde. Hinter ihm hatte Lucius sich wieder gefangen und hob den Zauberstab, als Sirius sich ihm wieder zuwandte.
„Ava…“
„Expelliarmus!“ Sirius hatte nichts gemacht, aber Lucius verlor seinen Zauberstab, schaute wieder nach links und bekam prompt einen Schockzauber von Sirius hinterher. Um die Ecke rauschte Draco, einen dunklen Umhang über den Pyjama geworfen und den Zauberstab erst auf Sirius gerichtet, bevor er einfach über seinen Vater stieg um sich zu Harry und dessen Paten zu gesellen.
„Malfoy?“, keuchte Harry, machte einen Schritt rückwärts und war vollauf damit beschäftigt Tonks‘ Flüche abzuwehren, was leichter wurde, als er doppelte Unterstützung bekam. „Wo kommst du denn her?“
„Von zu Hause.“, gab Draco zurück. „Keine Ahnung, was ich da gemacht hab. Wo kommt der her?“ Er deutete mit dem Kinn auf Sirius, worauf Harry verwirrt den Kopf schüttelte. „Das da kann ich mir denken.“ Er holte schwungvoll mit der Zauberstabhand aus und warf seine Cousine mit einer Druckwelle um. „Immerhin bist du immer der Gute, nicht Potter?“
„Danke für diese Erkenntnis.“, gab Harry zurück, während Tonks sich schon wieder aufrappelte.
„Warum hast du nicht den verdammten Geheimgang genommen?! Das hab ich oft genug erwähnt.“, schnauzte Draco Harry an.
Sirius verstand nur Bahnhof, ließ die Jungen sich über Vertrauen und sowas kabbeln und versuchte ihnen wenigstens richtige Deckung zu geben. Immerhin war Dora Aurorin, gut geübt und er hatte hier nur zwei Teenager, von denen einer okay bleiben musste und der andere nur eine gute Show abliefern konnte.
„Wir mussten umplanen!“, blaffte Harry. „Wieso trägst du einen Schlafanzug?“
„Ist das nicht scheißegal?“, gab Draco zurück.
„Sieht scheiße aus!“
„Verschwinde, Potter!“
„Ich werde…“
„Du musst doch dahinten irgendwo hin!“
„Die kommen gleich nach und dann werdet ihr…“
„Die aufhalten! Hauptsache du hast freie Bahn. Ich kenn das Spielchen.“ Draco packte Harry am Arm und zog ihn weg.
Sirius stellte sich in die Mitte des Flures und stellte sich einem längeren Blickkontakt mit dem Mädchen, das er als Kleinkind auf dem Schoß gehabt hatte. „Wieso?“, wollte er wissen. „Wegen dem da?“ Er deutete mit der freien Hand nach hinten, riskierte aber nicht den Zauberstab zu senken.
„Genau!“, gab Tonks zurück. „Du hast doch keine Ahnung, Sirius. Er war da für mich.“
„Malfoy hat Remus in seinem Haus eingesperrt!“, brüllte Sirius sauer und enttäuscht.
„Ich sagte doch, du hast keine Ahnung! Du würdest es auch nicht verstehen.“
„Wolltest du meine Mutter ersetzen, oder was?“ Draco tauchte wieder neben Sirius auf, der den Jüngeren ganz verwirrt anschaute. So viel Selbstbewusstsein musste Draco alleine durch Askaban abhanden gekommen sein… „Hast du mich deswegen nie gehen lassen? Einen auf Familie machen, Professor Lupin dann abschießen und…“
„Remus war doch gar nicht in der Nähe! Ich hab ihn monatelang nicht gesehen!“, versuchte Tonks sich tatsächlich zu rechtfertigen. Draco verwirrte das nur noch mehr, immerhin hatte er vergessen, dass sein Vater die ganze Zeit in der Nähe gewesen war und war wahrscheinlich noch mehr als geschockt ihn überhaupt lebendig vorzufinden. „Wir haben nie…“
„Ich will nicht wissen, wie weit ihr gegangen seid!“, blaffte Draco.
„Es ist doch Alles gut, Draco! Wir können zusammen…“
„Stupor!“ Tonks wehrte Dracos Zauber gekonnt ab. „Du bist nicht meine Mutter und bist nie ansatzweise rangekommen! Ich hasse dich! Du hast mich hintergangen! Die ganze Zeit…“ Ein Hicksen, wie Sirius es in Erinnerung hatte, folgte. Tonks machte den Mund auf, wurde aber abgelenkt, als von unten jemand nach rückte. Ein Fluch schlug direkt neben ihrer Schulter ein, sie duckte sich und feuerte aus der Bewegung heraus einen Fluch zwischen Sirius und Draco. Reflexartig packte Sirius den Jüngeren am Handgelenk und zog ihn beiseite, drückte Dracos Gesicht an seine Brust um ihn vor den Wandbruchstücken zu schützen, als ein weiterer Fluch über ihnen einschlug. Mit seinem Husten übertönte er die schnellen Schritte, als Tonks an ihnen vorbeilief. Der Knall als sie disapparierte war aber erschütternd laut.
„Verdammt!“, krächzte Sirius. Draco schupste ihn schnell weg und rannte auf die jetzt leere Stelle zu. Vater weg. Cousine weg.
„Verdammt!“, imitierte er Sirius und stampfte mit dem Fuß auf. Sirius gesellte sich zu Draco, als der den Zauberstab seines Vaters aufsammelte und prompt auf den Boden knallte, als das ganze Haus zu wackeln begann. Sirius schwankte gefährlich und drehte sich zu plötzlich um, als es einen ohrenbetäubenden Knall gab, der ihm den Schädel dröhnen ließ. Mit einem Ruck landete er auf Dracos Rücken, sah Dumbledore furchtbar schnell an ihm vorbeirauschen und blinzelte perplex. Unter ihm stöhnte Draco, fast noch lauter, als Remus Sirius im Vorbeigehen hochzog.
„Wo kommt der denn her?“, wollte Remus wissen und deutete auf Draco.
„Wo kommt der denn her?!“ Draco richtete sich auf und deutete auf Sirius.
„Ähm…“ Sirius warf Remus einen flehenden Blick zu und drehte sich zu Draco. „Ich bin…“
„Ich weiß, wer Sie sind. Sie sind Sirius Black, Potters tapferer Gryffindor-Pate, unschuldig eingesperrt wegen Mordes, nicht registrierter Animagus und sicher heldenhafter Kämpfer auf diesem Schlachtfeld, der sich ganz mysteriös endlich befreit hat! Oh, und nicht in der Lage dazu einen Friseur aufzusuchen.“, blaffte Draco ihn an und schob sich vorbei. „Bastard…“
„Tatze?“ Remus ließ sich von Sirius am Arm packen und folgte der kleinen Menschenmenge, die den wackelnden Flur entlangwanderte. Dracos blonder Haarschopf ging irgendwo in der Nähe von Snape unter. „Was…“
„Gedächtnis verändert, oder so. Ich tippe, dass war Lucius.“, behauptete Sirius einfach mal.
„Das ist nicht gut. Wer weiß, was er Draco Alles eingetrichtert oder… ausgetrichtert hat.“
„Ausge…trichtert?“
„Merlin, was ist das denn?“ Remus klappte unschön der Mund auf.
„Häh?“ Sirius schaute nach vorne und ahmte Remus, sowie die ganzen anderen Leute damit nach. In der Außenwand klaffte ein riesiges Loch, davor hockte Harry auf dem Boden und keuchte angestrengt irgendwas von „fliegen“. Dumbledore war sofort bei ihm und Sirius bahnte sich auch schnellstmöglich den Weg zu seinem Patensohn.
„Harry? Harry, was ist passiert?“, wollte der alte Mann wissen.
Sirius hockte sich vor Harry, der mehr als verstört aussah und auch diverse Schrammen im Gesicht hatte.
„Äh… Also… Das da ist übrig geblieben.“ Er deutete mit dem Zauberstab auf ein Stoffbündel. Sirius schnappte sich den Umhang und schüttelte ihn aus, aber da war nichts drin. Fragend schaute er zu Harry, der geschockt nach vorne starrte. „Ist das so?“, fragte er Dumbledore. „Irgendwas ist weggeflogen, aber… Es war nur Rauch… Lebt er noch? Ich hab getroffen. Ich bin mir sicher, dass ich getroffen habe.“
„Ist schon gut, Harry. Es ist vorbei.“, beruhigte Dumbledore seinen Schützling, half ihm hoch und lächelte Sirius kurz zu. „Du erlaubst, dass ich ihn kurz entführe? Alleine?“
Sirius nickte. Blieb ihm ja nichts anderes übrig.
„Ihr kommt hier schon klar, denke ich.“, sagte Dumbledore. „Severus? Ah, ja… Gut, Harry. Komm.“
„Tatze…“ Remus trat auf ihn zu und musterte den Umhang. „Hältst du da Voldemort in den Händen?“
Sirius schaute auf den schwarzen Umhang, verzog die Mundwinkel und ließ ihn fallen. „Igitt…“
„Das ist ein historisches Artefakt, Sirius.“ Remus schüttelte den Kopf und musterte den Stoff.
„Scheiß doch drauf.“, meinte Sirius. „Hauptsache der ist weg.“
„Da bin ich mir irgendwie nicht so sicher…“, seufzte Remus. „Das ginge viel zu… schnell.“
Sirius wollte etwas erwidern, aber Draco schleifte Snape hinter sich her und besah sich den Umhang, als wäre er irgendwie wichtig.
„Seh ich auch so…“, murmelte er. „Ich meine, jahrelang kann man nichts gegen ihn machen und dann kommt einfach Potter und er ist weg?“ Fragend schaute der Blonde zu Snape.
„Wäre nicht das erste Mal.“, warf Sirius ein. „Damals ging es auch überraschend schnell.“
Draco musterte ihn mit heruntergezogenen Mundwinkeln, tauschte einen Blick mit Snape, der auch gut zu zwei Teenie-Mädels gepasst hätte, die die Neue in der Klasse musterten. Anscheinend… fand Blondie ihn nicht gerade sehr sympathisch.
„Gut… und jetzt?“, wollte Sirius wissen. Warum er sich nicht freuen konnte, wusste er selbst nicht. Die restlichen Ordensmitglieder verfielen in eine Art Gruppenkuscheln, jubelten und fingen hoffentlich nicht an zu singen.
„Ich will nach Hause.“, sagte Draco, schaute zu Remus und hob erwartungsvoll die Augenbrauen. „Professor?“
„Äh…“ Remus räusperte sich. „Mein Haus ist ein Trümmerhaufen, falls du das meinst…“
Dracos Augenbrauen schoben sich augenblicklich ineinander und er schaute wieder zu Snape. „Hm…“, machte er.
Alle vier senkten sie den Blick und betrachteten den dunklen Stoffhaufen.
Es schien wirklich vorbei zu sein, aber… irgendwie fehlte der Plan für danach. Für Sirius auf jeden Fall. Vielleicht sollte er seiner Zelle einen nostalgischen Besuch abstatten.
„Ich… kümmere mich mal um die Verletzten.“, sagte Remus, drehte sich um und marschierte davon. Ein paar andere folgten ihm voller Eifer. Wär aber auch brutal, wenn da unten wer verletzt war und einfach ignoriert werden würde…
„Typisch Lupin…“, brummte Snape. „Das Ministerium wartet auf eine Reinigung. Bevor die sich davonmachen können…“
„Wir…“
„Draco, du bleibst hier.“, unterbrach Snape den Jüngeren und drehte sich um. „In dem Ding wirst du dich erkälten.“
„Sehr witzig.“, schnaubte Draco. „Ich komme mit und…“
„Jemand muss auf das Ding aufpassen.“ Snape deutete nach hinten auf Sirius, gab ein leises „ups“ von sich und zeigte dann auf den Umhang. „Wer weiß, was daraus kommt, wenn man es alleine lässt. Ich will, dass du das machst.“ Als wäre es die wichtigstes Aufgabe der Welt und nicht einfach nur Snapes Methode den Teenager loszuwerden, klopfte er Draco auf die Schulter. Ihm folgte ebenfalls ein Teil der anderen Ordensmitglieder, nachdem er murrend erklärt hatte, was er tun wollte.
Draco verschränkte schnaubend die Arme vor der Brust und drehte sich herum. Missmutig betrachtete er den Umhang und dann Sirius, der ihm kurz zu zwinkerte. Draco wich leicht zurück, errötete aber.
„Bist du… verletzt?“, fragte Sirius vorsichtig.
Draco hob eine Augenbraue. „Gehen Sie zu Potter. Dumbledore wird nichts dagegen haben, wenn Sie dabei sind.“
„Erinnerst du dich wirklich an nichts?“, wollte Sirius wissen.
„Wovon reden Sie? Ich weiß, was heute passieren sollte. Dachte zwar woanders, aber…“ Draco winkte ab, setzte sich auf den Boden und musterte Voldemorts Umhang, als würde er das Rätsel um dessen Verschwinden so lösen können. Am Ende hatte Voldemort sich da einfach rausgeschält und war davon geflogen, um irgendwo anders wieder seine Rückkehr zu planen. Sirius fand den Gedanken gar nicht so abwegig.
„Und wie geht’s dir?“, fragte Sirius und nahm Draco gegenüber Platz auf dem Boden. Die aufgehende Sonne schien durch das Loch in der Wand und es hatte aufgehört zu regnen. Draco war das aufgefallen. Ihm war aber auch aufgefallen, dass keiner großes Aufhebens darum machte, also würde er das erst Recht nicht.
„Was interessiert Sie das?“, fuhr er Sirius an.
Der hob schnell abwehrend die Hände und räusperte sich. „Und? Sagt man uns, was jetzt los ist, oder müssen wir das wieder selbst rausfinden?“, grinste Sirius.
Draco verdrehte die Augen, schwieg und ignorierte Sirius einfach.
„Wo dein Vater wohl hin ist? Mit Dora… Extrem seltsam. Die kommen zurück und versuchen wieder die magische Gemeinschaft zu unterdrücken.“, versuchte Sirius es noch einmal.
Leicht schockiert starrte Draco ihn kurz an. „Geht’s noch?“, keuchte er. „Ihr Humor ist äußerst gewöhnungsbedürftig. Lassen Sie mich damit in Frieden.“
Schmollend schob Sirius die Unterlippe vor, aber Draco betrachtete lieber den Umhang, die Stirn in tiefe Falten gelegt. „Hast du ne Freundin?“
Genervt hob Draco wieder den Blick und fühlte sich wohl angegraben. „Potters früheren besten Freund und mich verbindet eine merkwürdige Hass-Liebe. Wenn Sie wollen, können Sie den haben. Männer sind nicht so meins.“
Sich räuspernd drehte Sirius den Kopf und betrachtete den Sonnenaufgang. „Du meinst Ron? Weasley?“, fragte er bemüht unschuldig.
Draco beäugte ihn misstrauisch und reckte das Kinn. „Exakt.“, sagte er. „Wieso?“
„Ich frag nur.“
„Man fragt nichts einfach so, Sir.“, gab Draco kalt zurück. „Was hat der Kerl jetzt wieder angestellt? Wieso ist der eigentlich nicht hier? Immerhin feiern wir eine große Party aus dem dunkelsten der dunklen Kühlschränke.“ Sirius gluckste und Draco verzog die Mundwinkel.
„Sorry…“, murmelte Sirius schnell, lächelte Draco an, aber das interessierte den gar nicht. „Was ist das Letzte, woran du dich erinnerst?“
„Was geht Sie das an?“, zischte Draco misstrauischer als Mad-Eye Moody.
„Hör mal, Blondie, du warst hier vorhin ziemlich planlos. Das ist eine Sache, die untersucht werden sollte.“, sagte Sirius schulterzuckend.
„Von Ihnen?“ Sirius nickte. „Sie können mich mal. Untersuchen Sie das hier!“ Draco hielt den Umhang hoch.
„Das überlasse ich lieber Dumbledore…“, murmelte Sirius, während er den schwarzen Stoff verstört musterte. „Also?“ Er lächelte Draco wieder an und versuchte dabei möglichst gut auszusehen. Draco ließ das allerdings einfach kalt.
„Zwingen Sie mich doch, Black.“, zischte Draco und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust. „Ich rede mit Severus. Sonst mit niemanden.“
„Wir reden gerade.“, erwiderte Sirius.
Draco schüttelte den Kopf und rappelte sich auf, wobei er den Umhang griff, wohl sorgsam darauf bedacht die Aufgabe zu erfüllen, die Snape ihm aufgetragen hatte, wobei er ziemlich ignorierte, dass sie offenbar ziemlich überflüssig war. Sirius‘ Meinung nach. Aber Snapes Meinung war Draco wohl wichtiger. Oder erschien sie ihm plausibler?
„Wo willst du hin?“
„Gibt viel zu tun.“, rechtfertigte Draco sich, klemmte sich den schwarzen Stoff unter den Arm und wollte fluchtartig den Raum verlassen.
„Ich will dich!“, rief Sirius ihm lässig nach, worauf Draco geschockt über die Schulter schaute. „Ich krieg immer, was ich will.“
Draco musterte Sirius, als wäre der vollkommen übergeschnappt und tippte sich passenderweise gegen die Stirn. „Verarschen kann ich mich allein.“
Sirius folgte ihm, als er den Raum verließ. „Mich wirst du so leicht nicht los.“, sagte er und legte Draco einen Arm um die Schulter.
„Lassen Sie mich los!“, verlangte Draco schockiert.
Sirius schaute sich suchend um. „Wo könnte Dumbledore Harry hingebracht haben?“, fragte er nachdenklich. „Das Haus ist so groß…“
Pikiert schnaubend wischte Draco Sirius‘ Hand von seiner Schulter. „Baggern Sie das Wiesel an. Der ist schwul.“ Damit marschierte er schnurstracks durch den zerstörten Flur.
Sirius schluckte kurz, bevor er den Kopf schüttelte und ein breites Grinsen aufsetzte. „Kaninchen sind niedlicher, als Wiesel!“, rief er Draco nach, der noch einmal über die Schulter schaute, die Wangen tiefrot und die grauen Augen offensichtlich funkelnd. In Sekundenschnelle war Sirius direkt vor ihm, drängte ihn mit seinem Körper gegen die nicht mehr sehr stabile Wand und vergrub die Hände in dem zerzausten Blondhaar. Dracos eisgraue Augen weiteten sich geschockt, als Sirius ihn hochzog und den zu Widerworten ansetzenden Mund mit seinem verschloss. Überraschend und gedämpft aufquiekend musste Draco sich gegen die Wand pressen lassen. Sirius lächelte als er eine Hand auf seinem Rücken spürte. Wenig später wäre er vor Schmerz fast auf den Boden gesunken, als Draco ihm mit voller Wucht das Knie zwischen die Beine rammte, die Hand auf Sirius‘ Rücken benutzte Draco, damit der Ältere sich auf den Beinen halten konnte. Warme Lippen streiften Sirius‘ Ohrläppchen.
„Wage es noch einmal, Black, und du wirst mich kennenlernen…“, wisperte Draco, schenkte Sirius nicht einmal einen angewiderten Blick, geschweige denn einen verliebten, und wischte sich beim Gehen in einer übertrieben angeberischen Geste die Haare aus der Stirn. Aber, Merlin, wie gut das passte! Wie wunderbar der Junge stolzieren konnte. Wie schwer ein Mord, Askaban, auf seinen Schultern gelastet haben musste, dass er dadurch so eingeknickt war…
Es war wirklich besser, dass er das vergessen hatte.
Und vielleicht, nur vielleicht, war es auch besser, wenn Sirius den Jungen in Ruhe lassen würde… Zumindest für seinen Unterleib.

Ende...


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Der Hobbit 3
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Die tiefere Psychologie, das Netz der Motive und die kriminalistischen Volten erweisen Joanne K. Rowling erneut als Meisterin.
Tagesspiegel