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Fanfiction

Guilty Pleasures - Lieber vergessen als verdrängen

von Dr. S

Lieber vergessen als verdrängen

Die Nacht war kalt, wie immer verregnet und der Wind blies einen fast von der Außenterrasse Malfoy Manors. Draco hielt sich am Geländer fest und starrte in die Finsternis, der Umhang seines Vaters bauschte sich hinter ihm auf und flatterte im Wind.
„Und wie lange macht sie das schon?“, fragte er heiser und drehte den Kopf, um seinen Vater anzusehen, der mit verschränkten Armen so nah wie möglich unterm Dach stand, damit er nicht klatschnass wurde.
„Etwas über ein Jahr.“, antwortete Lucius.
Draco schluckte. „Dora?“, wollte er sich ein weiteres Mal vergewissern. Lucius nickte nur knapp. „Dora…“
„Sie war einsam. Die Menschen verändern sich, wenn sie sich unverstanden und allein gelassen fühlen.“, sagte Lucius unbeeindruckt davon, dass Dracos Welt immer noch nur ein Scherbenhaufen war. „Das weißt du selbst am besten.“
„Aber Dora… war immer fröhlich…“, murmelte Draco, wandte den Blick wieder nach vorne und seufzte angestrengt. Kein einziger Stern war zusehen. Es war ewig her, dass man die leuchtenden Punkte durch die dicke Wolkenschicht hatte sehen können. „Ich kann das nicht glauben. Warum sollte sie ihre Grundsätze so verraten und sie mir gleichzeitig weiter eintrichtern?“
„Ich denke nicht, dass sie wirklich an unsere Ziele glaubt.“, sagte Lucius. „Aber wir waren da. Wir haben eine bessere Zukunft im Angebot. Du weißt ganz genau, wie wir das machen, Draco. So schwer war es auch wieder nicht.“
Langsam nickte Draco. „Warum hast du mir das nicht neulich gesagt?“, wollte er wissen.
„Weil Black unten im Keller war und du dein neues Spielzeug verständlicherweise nicht irgendwo verrotten lassen würdest.“
Draco verdrehte die Augen. „Black war nicht mein Spielzeug.“, sagte er. „Ich war seines…“
„Das ist vorbei, Draco.“, sagte Lucius. „Von jetzt an wirst du dich wieder etwas einschränken. Besonders in dieser Hinsicht. Männer sind nichts für dich. Ich sehe das als Phase an.“ Er schnaubte verächtlich. „Morgen ist das Alles vorbei. Potter kann nicht gewinnen.“
Draco sah seinen Vater fragend an.
„Das ist zu hoch für dich.“, winkte Lucius ab. „Ich muss jetzt gehen.“
„Soll ich…“
Abwehrend hob Lucius eine Hand. „Du bleibst hier. Ich kann nicht gebrauchen, dass du unkoordiniert um dich schießt. Am Ende…“ Er schüttelte den Kopf. „Morgen Abend bin ich wieder da, wenn Alles glatt läuft, und dann besprechen wir, wie es mit dir weitergeht.“
Draco senkte den Blick, atmete tief durch und wollte gerade noch etwas erwidern, als er feststellen musste, dass Lucius die kleine Denkpause genutzt hatte, um sich davonzumachen.
„Na, toll…“, schnaubte Draco. Leicht wippte er vor und zurück, fragte sich, was er jetzt tun sollte und starrte schließlich seine Handflächen an. Ihm war, als würde noch immer Blut an ihnen kleben. Sirius‘ Blut. Er schluckte schwer und ballte die Hände zu Fäusten. „Vermiss dich, Sirius…“ Perplex blinzelnd legte Draco sich eine Hand auf den Mund und schüttelte den Kopf. Gut, Selbstgespräche. Der nächste Schritt auf dem steinigen Weg der manischen Depression. Warum das nicht alles etwas vorspulen? War doch Krieg, da ging alles schneller.
Draco schwang ein Bein über das Geländer, setzte den Fuß auf der anderen Seite auf und folgte mit dem anderen Bein. Das steinerne Geländer war rutschig unter seinen Fingern, weshalb er sich gar nicht erst die Mühe machte sich groß festzuhalten.
Das hätte er viel früher machen sollen. Immerhin gehörte er weder hier hin, noch zurück zum Orden. Dann konnte er auch einfach…
Ohne noch groß weiter nachzudenken stieß Draco sich ab, spürte den scharfen Wind um seine Ohren sausen und kniff die Augen zusammen. Allerdings spürte er nicht den Boden, sondern zwei warme Hände auf seinen Schultern, bevor er einen ganzen Körper unter sich begrub. Eine Weile blieb Draco einfach liegen und öffnete vorsichtig die Augen.
„Was…“ Anscheinend war er tot und Sirius gleich wieder begegnet. Gut… Ging ja schnell. „Bin ich tot?“
Stöhnend rieb Sirius sich die Hüfte, auf der er gelandet war, nachdem Draco ihn regelrecht umgeworfen hatte. „Ich glaub nicht, dass fünf Meter dazu ausreichen.“, presste er hervor, legte eine Hand auf Dracos Wange und strich durch das nasse Haar. „Warum bist du da runter gesprungen?“
Draco errötete langsam. Daran hatte er gar nicht gedacht. Soweit oben lag sein Zimmer ja nicht… Merlin, er war selbst zu blöd dazu, sich einfach umzubringen. „Hab dich vermisst…“, gab er wahrheitsgetreu zu. Sirius lächelte und zuckte zusammen, als Draco ihm auf die Brust schlug. „Aber… Lebst du?“
„Äh, ja?“ Ein dicker Regentropfen lief Dracos Stirn herunter und dem verwirrten Jungen direkt ins Auge, worauf er hektisch blinzelte. „Wie…so?“
„Ich hab…“ Stürmisch schob Draco Sirius den Pullover hoch und musterte die unverletzte Haut. Da war nichts. Nicht mal die Spur einer Rötung, die nach einem Heilzauber blieb. „Aber… Du… Vorhin…“
„Das war nicht ich. Wenn du mir vor ein paar Stunden begegnet sein solltest, dann war das sicher nicht ich.“, sagte Sirius, fasste ohne es wirklich zu realisieren nach Dracos Hand und hielt sie auf seiner Brust fest. „Ich hab dich seit dem Essen nicht mehr gesehen.“
„Aber…“ Draco wollte den Kopf wegdrehen, doch Sirius ließ das nicht zu.
„Sieh mich an und sag mir dann, du glaubst mir nicht.“, verlangte Sirius ernst.
Draco blinzelte. Der Regen schien ihn auf Sirius zu drücken und seufzend gab Draco dem Druck nach. Er legte sich längs auf den Älteren und schmiegte die Wange an die Stelle, wo er das Herz schlagen hörte. Dann musste das stimmen und irgendwie… fühlte sich das hier so anders an. Viel wärmer. Kribbeliger.
„Ich glaube, ich kann mir denken, was passiert ist. Ich…“ Bevor Sirius seinen Satz beenden konnte, hatte er Dracos Lippen auf seinen. Überrascht riss Sirius die Augen auf, bevor er sich für einen Moment eine zarte Erwiderung erlaubte. Die Hände in Dracos Haaren vergraben zog er den Jüngeren bald wieder weg.
„Ich weiß nicht, ob ich dir… glauben kann…“, meinte Draco, die Wangen stark gerötet und sich unsicher auf die Unterlippe beißend. „Es fühlt sich nur anders an. Aber du siehst doch… genau aus, wie…“
„Glaub an das, was du fühlst, Draco. Ich hab nicht mit dir gesprochen. Denk noch einmal genau darüber nach, was ich gesagt oder getan habe. Das hat doch sicher nicht gepasst. Das kam dir doch komisch vor.“ Erwartungsvoll hob Sirius die Augenbrauen und wartete auf die Antwort.
„Aber… Wenn du jetzt wieder nur so tust…“
Sirius schüttelte den Kopf, vehementer, als Draco zu einem Widerspruch ansetzte. „Du weißt, dass ich es bin.“
„Aber ich hab dich…“ Draco stemmte sich hoch. „Wen hab ich getötet?“, fragte er und betrachtete wieder seine Handflächen.
Sirius verstand nicht genau, was Draco wieder und wieder vor sich hin murmelte. „Ich bin hier, Kleiner. Wir gehen und…“
Draco wirbelte herum, warf Sirius die Arme um den Hals und küsste ihn wild. Völlig überrumpelt stolperte Sirius ein paar Schritte zurück, platzierte die Hände auf Dracos Hüfte und drückte ihn wieder auf den Boden.
„Haben wir nicht noch ein paar Stunden?“, keuchte Draco. Fast verzweifelt krallte er sich an Sirius‘ Schultern fest und schaute den Älteren flehend an. „Potter sagte was von Morgengrauen…“ Die Finsternis um sie herum zeugte aber nicht ansatzweise von einer näherrückenden Dämmerung. Sirius schluckte. „Du könntest sterben.“, presste Draco hervor, faltete die Hände in Sirius‘ Nacken und musterte ihn angespannt. „Ich könnte sterben…“ Sein Körper wärmte Sirius‘, als er nähertrat und nicht einmal mehr Platz für ein Pergament zwischen ihnen ließ. „Das könnte unsere letzte Nacht sein…“
Sirius hatte Draco eigentlich so viel erklären wollen. Dinge, die er sich zusammen gereimt hatte und sich so sicher war, dass sie stimmten. Aber… am Ende wusste der das eh schon Alles. Hatte ja auch immer mehr Informationen gehabt, als Sirius. Aber woher dieser extreme Stimmungswandel?
„Machst du dir Sorgen?“, schmunzelte Sirius, bettete die Hand auf Dracos Wange und dachte, sein Brustkorb würde zerspringen, als sein Herz einen enormen Hüpfer tat, nur weil Draco sich gegen ihn lehnte.
„Nein.“, sagte Draco, ohne das Sirius ansatzweise bemerkte, dass das die schlechteste Lüge war, die Draco Malfoy je von sich gegeben hatte. Stattdessen seufzte Sirius enttäuscht. Das sagte der Kleine immer, aber dieses Mal tat es besonders weh. „Du kannst doch auf dich aufpassen.“ Das ließ Sirius wieder lächeln. „Aber Weasleys Pulli ist nicht sehr vorteilhaft für dich. Ohne sieht das sicher anders aus…“
Sich vor Vorfreude auf die Lippe beißend, bekam Sirius gar nicht so recht mit, dass Draco Rons Kleiderschrank wohl doch recht genau kannte. Vorsichtig, zaghaft glitten Dracos nasse Hände unter die weiche Wolle und fuhren über Sirius‘ angespannten Bauch.
„Ich sag ungern, nein, aber…“
„Dann sag’s nicht.“, unterbrach Draco ihn, schaute Sirius mit glitzernden Augen an und hauchte ihm die Andeutung eines Kusses auf den viel zu weit geöffneten Mund, erwischte deswegen nur die Unterlippe.
„Wir haben die Besprechung verpasst…“ Sirius wich mit dem Kopf leicht zurück und hätte sich dafür schlagen können! Was war los mit ihm? Warum konnte er nicht… Er konnte schon, aber er wollte nicht… Er wollte das einfach nicht kaputtmachen. Draco war ihm so wichtig. Der Einzige, der ihn noch irgendwie brauchte. Alle anderen hatten jemanden und…
„Na, und?“ Einmal noch versuchte Draco Sirius‘ Lippen einzufangen, gab dann auf und schupste den Blödmann weg. Sich auf den Absätze umdrehend, stampfte er die Außentreppe hoch und befand sich bald darauf wieder auf der Terrasse. Dass Sirius ihm nachkommen würde, damit hatte Draco nicht gerechnet. Einen Moment wunderte er sich wirklich, was ihm an Handgelenk gepackt hatte. Ruckartig wurde er vorwärts gezogen und gegen den warmen Körper gedrückt. Etwas perplex hob er den Kopf und bekam sofort Sirius‘ Mund auf seinen.
So schön der Kuss, dass Draco gar nicht anfing das mit Mähdrescher Weasley von vor einigen Stunden zu vergleichen. Das wollte er jetzt eh nur vergessen.
Seufzend legte er die Arme um Sirius‘ Rücken und spürte bald darauf die Wand im Rücken. Er drehte den Kopf weg und ließ Sirius einen Moment an seiner Wange rumlutschen.
„Mein Zimmer ist gleich hinter uns. Ich hab da ein Bett.“, raunte er.
Sirius erstarrte in seiner Bewegung, hob lächelnd die Augenbrauen und hob Draco dann kurzerhand hoch. Die Beine um Sirius‘ Hüfte schlingend, grinste Draco breit, worauf Sirius‘ Mundwinkel langsam nach unten wanderten. Er nahm sich einen Moment den Kleineren genau zu betrachten und spürte das Blut langsam in seine Wangen schießen. Da hatte das jetzt aber gar nichts zu suchen. Wanderte auch ganz schnell wieder woanders hin, als Draco ihn mit den Beinen fester an sich drückte.
„Das… könnte dumm sein. Hier zu bleiben…“, flüsterte Sirius, kam sich vor, als wolle er einen Rückzieher machen und wünschte sich im Moment eigentlich nichts sehnlicher. „Ich bin gekommen, um dich zu holen und…“
„Und jetzt ist niemand da. Willst du lieber drei Stunden schlafen?“, fragte Draco verwirrt und fuhr Sirius durch das nasse Haar. „Was ist die ganze Zeit los mit dir?“
Sirius biss sich wieder auf die Lippe, lehnte den Kopf vor und presste die Stirn gegen Dracos Halsbeuge. „Ich… hab dich… äh… Fuck!“ Abrupt ließ Sirius Draco los, worauf der doch recht gefasst auf den Füßen landete, die Hände auf Sirius‘ Rücken liegen ließ und sich leicht hochzog.
„Du hast mich was?“, fragte Draco verwirrt.
„Wir müssen reden. Da drin.“ Hastig zog Sirius Draco in dessen Zimmer und schaute sich kurz im Dunkeln um. Das er auf diese Art wieder in Malfoy Manor landen würde… Na ja, wenigstens regnete es drinnen nicht.
„Ich dachte wir…“ Kopfschüttelnd setzte Draco sich auf sein Bett und klopfte neben sich. „Weißt schon.“
Sirius schob die Finger ineinander, ignorierte Dracos stumme Aufforderung sich zu setzen und betrachtete seine Füße. Das Däumchen drehen konnte er gerade noch unterdrücken, allerdings fühlten seine Wangen sich so an, als würden sie in der Dunkelheit glühen.
Mit einem Räuspern versuchte Draco auf sich aufmerksam zu machen. Wenn Black ihn wegen der Wiesel-Sache nicht mehr leiden konnte, dann… Mann, er verstand das doch gerade selbst erst! Der dumme Kerl. Hatte sich immer leicht beeinflussen lassen, aber… was Weasley mit dem Theater hatte bezwecken wollen verstand Draco nicht. Er wollte es auch gar nicht wissen. Er wollte jetzt Black. Hier. In seinem Bett! Einfach… den anderen Körper spüren. Er brauchte jetzt einfach wieder ein bisschen Beistand. Wie in Askaban…
„Ich hab’s nicht gewollt…“, wiederholte Draco.
Sirius hob langsam den Blick. Was? Draco hatte gar nicht mit ihm schlafen wollen? Warum hatte er dann… Häh? „Aber… Ich dachte, du…“
„So bin ich eigentlich gar nicht!“, wollte Draco sich verteidigen und raufte sich die Haare. Er hatte doch nicht mal Hagrids Hund was tun können, als der seine letzten Socken gefressen hatte. Und da war er wirklich sauer gewesen. Kein Vergleich zu dem, was vorhin passiert war natürlich. „Ich hab das nie tun wollen.“
„Oh… Ja, versteh ich.“, presste Sirius hervor. Nein, verstand er nicht! Wollte der Kleine ihm jetzt indirekt vorwerfen ihn missbraucht zu haben? Okay, ganz korrekt war es nicht gewesen, wie er immer über Draco hergefallen war, aber er hatte ihm ja nie etwas Böses gewollt. Fast nie. South Stack ausgeschlossen… „Gut, du hättest ja den Mund aufmachen können.“ Mit weit heruntergezogenen Mundwinkeln drehte Sirius sich herum, starrte durch die Balkontür in den Regen und war kurz davor das Fenster einzuschlagen. Man gab ihm keinen Korb! Er hatte noch nie einen Korb bekommen, außer von James, was er aber auch im betrunkenen Zustand nicht ernst gemeint hatte. Wo war Lucius‘ Minibar?
„Wann denn?“ Stöhnend legte Draco den Kopf in den Nacken. Er hätte es sich denken können. Nach dem ersten Mord war Kuscheln noch drin, nach dem zweiten nicht einmal mehr Knuddeln. Black würde ihn gleich zu Dumbledore schleppen, der ihn stundenlang ausfragen würde. Für Dolohov hasste ihn die dunkle Seite und für Weasley die helle…
„Du hattest Zeit genug!“, blaffte Sirius nach hinten, worauf Draco erschrocken zusammen zuckte. Der war auf einmal so sauer… „Warum machst du sowas?“ Fahrig strich sich Sirius das schwarze Haar hinter die Ohren.
„Ich hatte keine Wahl!“ Warum wollte Black das denn nicht verstehen. „Weas…“
„Keine Wahl?!“ Sirius wirbelte herum und packte Draco an den Schultern, kurz davor ihn kräftig zu schütteln. „Was soll das heißen, keine Wahl?! Man hat immer eine Wahl, auch du, Blondie! Es wäre ganz einfach gewesen: Nein sagen!“
Draco schrumpfte zusammen. „Ich hab doch nein gesagt…“, hauchte er eingeschüchtert. Sirius ließ ihn sofort los, als er das merkte. „Es tut mir doch Leid… Glaub mir, Sirius. Jetzt tut’s mir auch noch Leid. Es gab eben keinen anderen Weg und ich… hatte Angst. Verstehst du das nicht?“
„Nein…“, keuchte Sirius schwer atmend, war kurz davor auf den Boden zu sinken, Draco am Umhang zu packen und ihn um Verzeihung zu bitten, für was immer er getan hatte, dass er das verdient hatte. „Seh ich so furchteinflößend aus?“
Sagte der Mann mit den Wanted-Postern… Draco klopfte noch einmal neben sich und dieses Mal setzte Sirius sich auf das weiche Federbett. „Ich weiß, dass das komisch rüberkommt…“, fing er vorsichtig an. „Aber…“ Er ließ die Hand um das eigene Gelenk rotieren. „…du bist mir schon komisch vorgekommen. Es war widerwärtig, als du mich berührt hast.“
Sirius schnaubte. „Jetzt übertreib nicht, Kleiner. Ich weiß, dass es dir Spaß gemacht hat.“ Zumindest hoffte er, dass er nicht Alles in Askaban verlernt hatte…
„Das ist nicht wahr!“, rief Draco geschockt. „Wie kannst du das glauben? Als ob sowas mir Spaß machen würde. Das… verfolgt mich wieder bis in meine Alpträume.“
„Jetzt reicht’s mir aber!“, schnauzte Sirius ungehalten, umfasste grob Dracos Kinn und suchte den Blick aus den vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen. „Du hast mir gesagt, du wärest in mich verliebt! Ich kann mich da ganz genau dran erinnern, also leugne…“
„Wie kommst du da jetzt drauf?“, fragte Draco sichtlich verwirrt, umfasste Sirius‘ Handgelenk und streichelte dem Älteren leicht über den Handrücken, bis dessen Griff lockerer wurde. „Ich hab davon geredet, dass ich dir einen Metallsplitter direkt in die Brust gerammt habe. Dass ich dich umgebracht habe. Gehasst habe…“
Schockiert sprang Sirius auf und wich ein paar Schritte zurück. „Warte… Du hast was?“ Er suchte nach seinem Zauberstab, legte dann den Kopf schief und setzte ‚Notwehr‘ mit ‚umgebracht‘ zusammen, starrte auf seinen Pullover und fixierte wieder Draco. „Ich hab deinen Vater reden gehört. Jetzt glaube ich zu wissen, mit wem… Er sagte: Rühr meinen Jungen bloß nicht an.“
Sich durch die blonden Haare fahrend schüttelte Draco ungläubig den Kopf. „Aber Vater…“
„Dein Vater wollte, dass du mich hasst.“, überlegte Sirius laut. „Er wollte dir das letzte nehmen, das dich im Orden hält. Mich. Du wärst auf jeden Fall mit ihm gegangen. Nur warum versteh ich nicht… Warum sollte Malfoy dafür so einen Aufwand betreiben? Nur damit du mich hasst oder denkst ich sei tot?“
„Er ist mein Vater.“, war Dracos patzige Antwort. „Er würde Alles tun, damit ich in seiner Nähe bleibe. Früher hätte ich auch Alles dafür getan.“ Er räusperte sich und senkte den Blick. „Es tut mir Leid.“, wiederholte er noch einmal, schaute Sirius flehend an und deutete wieder neben sich. „Ich wollte nur…“
„Du wolltest dich verteidigen. Ich versteh schon…“ Na ja, nicht so ganz. Sirius rieb sich frustriert mit beiden Händen übers Gesicht und stöhnte auf, während Draco gleichzeitig hickste. „Öh…“ Sofort drehte Sirius den Kopf, musste mit ansehen, wie Draco sich fest auf die zitternde Unterlippe biss und dicke Tränen vergoss. Sirius seufzte und setzte sich wieder neben Draco. Tröstend legte er einen Arm um die bebenden Schultern und drückte Draco an sich. Der Blonde vergrub das Gesicht in Sirius‘ Halsbeuge, krallte sich an dem breiten Rücken fest und fing an bitterlich zu weinen.
„Pscht…“, machte Sirius, während er sanft über das feuchte Blondhaar strich. Mann, der Junge hatte schon mehr Leute auf dem Gewissen, als der berüchtigte Massenmörder Sirius Black! Und dann ausgerechnet den! Wie sollte er jetzt damit umgehen? Draco wieder mit zum Orden zu nehmen ging nicht. Vor allem jetzt nicht!
Fest schloss er die Arme um den bebenden Körper, murmelte ein paar beruhigende Worte und drückte einen Kuss auf Dracos Scheitel. Aus dem herzergreifenden Schluchzen wurde bald das Sirius noch wohl bekannte Schniefen.
Die Fingerspitzen in Dracos Nacken platzierend, hob Sirius das spitze Kinn mit den Daumen an und presste seine Lippen hart auf Dracos. Ein ersticktes Keuchen vibrierte gegen seine Zunge, als er sofort rücksichtslos in die heiße Mundhöhle eindrang. Sirius‘ Herz schlug das erste Mal derartig schnell und das auf eine angenehme Art und Weise. Er rutschte näher an Draco, spürte dessen Hände auf seinem Rücken auf und ab fahren und wünschte sich die feingliedrigen Finger direkt auf seiner Haut.
Draco rückte höher auf die Matratze, als Sirius seine Arme runter drückte. Seine Lippen löste er solange nicht von Sirius‘, bis der Umhang und Pullover abstreifte. Draco zögerte einen Moment, bevor er sich unsicher aus seinem nassen Umhang schälte. Sirius half ihm bei dem dunklen Hemd, das er kurzerhand aufriss und sich doch zaghafter, als er vorgehabt hatte, auf den Jüngeren legte.
„Ich muss wohl weinen, damit du dich traust, was?“, hauchte Draco, während Sirius ihm zärtlich die Schulter küsste.
Eine Hand auf Dracos Wange legend, baute Sirius wieder Augenkontakt auf. „Keine Angst.“, flüsterte er und lächelte leicht. „Ich sorg dafür, dass Alles gut wird.“ Bevor Draco antworten konnte, küsste Sirius ihn erneut, fuhr mit den Fingern langsam über die sich schnell hebende Brust unter seiner und spürte, wie seine Hände zu zittern begannen, als er an Dracos Hosenbund angekommen war.
Er würde Alles falsch machen. Alles. Am Besten würde er es gar nicht erst versuchen…
Ungeschickt zog er Draco die Hose von den Beinen, fragte sich dabei, wie der Jüngere so ruhig mit dem schwarzen Haar, das Sirius‘ Gesicht gerade perfekt verbarg, spielen konnte. Sirius‘ Blick glitt über Dracos Beine. Vorsichtig fuhr er die Konturen des Oberschenkelmuskels nach, während Dracos Lippen an seinem Unterarm eine brennende Spur hinterließen.
So richtig trauen tat Draco sich nichts. Er war ganz verwirrt, dass Sirius ihn überhaupt etwas machen ließ. Sonst hatte er ihn ja immer überfallen.
„Dreh dich bitte um.“ Sirius legte die Hände auf Dracos Hüfte und schaute in die eisgrauen Augen, schluckte leicht, als Draco verwirrt die Augenbrauen zusammenzog, aber Folge leistete.
Draco starrte stur an die Holzlatte an seinem Kopfende. Oh, Merlin! Er hatte hier sein Bett und Vater würde ihn umbringen, wenn er erfahren würde, was hier gleich passieren würde. Irgendwie war das cool. Draco vergaß Alles andere, hörte nur noch das Rascheln hinter sich und schloss lächelnd die Augen, als Sirius die Arme um ihn legte. So warm…
„Entschuldige.“
Verwirrt drehte Draco den Kopf über die Schulter, bekam den Zauberstab so direkt vor die Stirn und sackte bewusstlos in Sirius‘ Armen zusammen.
„Besser, du vergisst das Alles.“, flüsterte er, strich liebevoll über Dracos Wange und durch das weißblonde Haar. „Außer ich zerstör aus Versehen dein Gedächtnis, weil ich das jahrelang nicht mehr gemacht habe…“ Sirius lachte auf, bettete Draco auf dessen Kissen und knöpfte sich das dunkle Hemd zu, das er Draco geklaut hatte. Den Pullover wollte er gar nicht mehr anziehen.
Während Draco noch seinen magischen Schlaf auskostete, ging Sirius zu dem Kleiderschrank des Kleinen, noch angefüllt mit allerlei Sachen, die aber eher aussahen, als hätte er sie in der vierten Klasse getragen. Noch einen Häschen-Pyjama fand Sirius leider nicht und steckte Draco in einen ganz normalen, grün-weiß-gestreiften.
„So…“ Er schüttelte sich die Hände aus, bevor er sich sorgfältig daran machte zwei ganze Wochen aus Dracos Gedächtnis zu löschen. Dann hatte er statt zwei Morden keinen und nie würde jemand versuchen das per Legilimentik wieder raus zu kramen. Je nachdem wer den Kleinen hier wieder fand. Die Guten oder die Bösen. Sirius würde sich natürlich für Ersteres einsetzen in dem er gleich mal den Orden unterstützte.
„Schlaf gut, mein kleines Kaninchen…“, wisperte er und drückte einen letzten Kuss auf Dracos Stirn, bevor er ihn ordentlich zudeckte. „Wenn ich wiederkomm bin ich wieder Mr. Black. Hat doch was…“ Sirius presste sich die Hand vor die Stirn und atmete tief durch. Es war besser so. Ein junger Mann sollte nicht die Last von zwei toten Menschen tragen und auf den ersten würde ihn nie wieder jemand ansprechen, für den zweiten fehlten Beweise. Aber… Er wollte nicht wieder ein quietschiges „Sirius Black?!“ entgegen geschleudert bekommen.

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Nächstes Mal das... ähm... Finale! *Trillerpfeife unter Pseudo-Dramatik hervorkram*


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Er kann ausgezeichnet mit Schauspielern umgehen und schafft es, all seinen Filmen und Figuren viel Menschlichkeit einzuhauchen. Ich bin begeistert.
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