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Fanfiction

Guilty Pleasures - Gewagte Kombination

von Dr. S

Gewagte Kombination

„Wer ist da?!“ Sirius richtete den Zauberstab auf den Mann, dessen Umriss sich nur vor der weißen Wand des Leuchtturmes abhob. Ansonsten war der schwarze Umhang die perfekte Tarnung in der Nacht. Wind peitschte den Regen in Sirius‘ Gesicht, ließ ihn die Augen zu schmalen Schlitzen verengen.
„Du verziehst dich aber nicht und lässt Draco allein, oder Black?“, wollte der Mann wissen, bewegte sich aber kein Stück, nur der Umhang flatterte im Sturm.
„Woher… Hat sein Vater dich geschickt? Einer allein ist aber nicht mal nahe dran an einer Bedrohung!“, schnauzte Sirius, bekam kurzerhand etwas vor die Füße geworfen und wich schnell zurück.
„Das, Black, ist der Peilsender.“ Sirius schaute runter und konnte gerade noch erkennen, wie ein Fluch das Metallteil zerstörte. „Ich hab ihn mir geschnappt und bin abgehauen.“
„Um Draco im Alleingang zu finden? Hah! Pech für dich, das Harry hier nicht mehr ist, Trottel!“, fauchte Sirius. Er wischte sich die nassen Haare aus der Stirn, während er sowas Ähnliches wie ein Lachen zu hören bekam.
„Natürlich. Es dreht sich immer nur Alles um Harry Potter.“ Das Schnauben war selbst über ein Donnergrollen zu hören. „Wenn du dich jetzt davonmachst, dann kann ich…“
„Untersteh dich!“ Sirius stellte sich vor die Tür. „Ich weiß ganz genau, was du vorhast.“ Tat er nicht, aber das musste er ja nicht zeigen.
„Lass mich vorbei, Black.“ Nicht ansatzweise eingeschüchtert trat der etwa gleichgroße Mann auf Sirius zu. „Oder es wird ungemütlich.“
„Dabei ist das Wetter doch so gemütlich.“, antwortete Sirius. „Du bist verdammt blöd hier alleine hinzukommen. Das wird deinem Meister aber gar nicht gefallen.“
„Avada Kedavra!“ Reflexartig duckte Sirius sich. „Ich steh nicht auf große Reden, Black. Lass mich durch und du kannst gehen, wohin du willst.“
„Du kannst mich mal! Stupor!“, brüllte Sirius, traf aber nicht und konnte im Dunkeln auch so schlecht sehen. Der linke Arm seines Gegners, Sirius war sich mehr als sicher, dass dort das Dunkle Mal prangerte, schnellte vor und packte ihn am Handgelenk. Sirius stieß das Knie vor, brachte den Anderen aber nur aus dem Gleichgewicht und nicht zu Fall. Der Griff wurde dadurch aber schwächer und Sirius machte sich los, keuchte kurz angestrengt auf und schleuderte dem Unbekannten noch einen Stupor entgegen, der dessen Fluch in der Luft traf und eine kleine Explosion auslöste. Funken sprangen ihm entgegen, leuchteten in der Dunkelheit auf und trafen Sirius an der Wange.
Sein Schmerzensschrei ging im Ausruf des nächsten Fluches unter. Nur knapp konnte Sirius dem roten Blitz ausweichen, drehte sich halb herum und konterte so gut er konnte. Die kurze Ablenkung seines Gegners nutzte er um sich über die Wange zu fahren. Tiefe Striemen, die ihm das Blut bis in den Hemdkragen laufen ließen. Noch pochte es nur, aber wenn der Schmerz kam, dann würde Sirius verlieren, da war er sich sicher. Der Kerl war zu schnell, wahrscheinlich weitaus jünger und geübter. Das konnte nicht gut gehen.
„Schon außer Atem, Black?“, drang die liebliche Stimme über den Sturm, als wäre er nicht vorhanden. „Hast du lange nicht mehr gemacht, was?“
„Du kommst da nicht rein, Junge!“ Was auch immer der Kerl von Draco wollte, das würde er nicht bekommen. „Nur über meine Leiche!“
„Das kannst du haben!“ Der Fremde holte aus, aber Sirius verwandelte sich in den schwarzen Hund, sprang nach vorne und biss dem Kerl dorthin, wo es am meisten schmerzte. Dementsprechend laut war auch der Schrei, übertönte sogar das Gewitter. Sirius seinerseits heulte auf, als er das Knie des jungen Mannes gegen den Rumpf bekam, war dann aber mehr als froh über den lauten Knall, als der Unbekannte disapparierte. So hätte er auch nochmal versuchen sollen irgendeinen Zauber auszusprechen. Sowas tat verdammt weh.
Keuchend und schnaufend verwandelte Sirius sich zurück, presste sich die Hand auf die schmerzende Wange und stellte fest, dass er wohl alt wurde… Sein Blick fiel auf die Überreste des Senders am Boden. Warum hatte der Kerl das gemacht? Vorteilhaft war das sicher nicht. Jetzt hatten die nicht nur keine Ahnung wo Harry war, sondern auch nicht, wo Draco sich aufhielt. Na ja, wenn sie dann mal hier weg waren. Ob die sich denken konnten, wo sie hinwollten? Hm, egal wie man es drehte und wendete, es war einfach bescheuert gewesen, das Teil kaputt zu machen. Vielleicht war das doch keiner von Voldemorts Leuten… Aber musste ja, sonst wäre er nicht an das Ding gekommen. Sehr merkwürdig. Bekam man ja Kopfweh von.
Sirius schüttelte den Kopf und ging lieber wieder zurück. Im Leuchtturm waren sie wenigstens sicher. Am besten wäre es natürlich, Draco sofort zu wecken und sich auf den Weg zu machen. Erst einmal kümmerte Sirius sich um seine Verletzung, wischte notdürftig das Blut von seiner Wange, konnte die Schrammen aber irgendwie nicht heilen. Scheiß Flüche…
Blut klebte auf seinem weißen Hemd, das er auszog und irgendwo in die Ecke warf. Draco oben schlief noch selig, als Sirius nachschaute. Er hatte ein schlechtes Gewissen ihn jetzt schon zu wecken, auch wenn es Alles andere als früh war. Das es noch so dunkel war, lag einzig und allein am Wetter. Sobald Sirius sich an die Bettkante gesetzt hatte, lag Dracos Hand auch schon auf seinem Oberschenkel.
„Äh…“ Sirius musterte den schlafenden Jungen. „Bist du wach?“ Keine Antwort, aber Draco lächelte jetzt leicht. „Verarschst du mich?“ Wieder keine Antwort. „Das…“ Sirius stockte, als Draco immer noch mit geschlossenen Augen näher rutschte und das Gesicht an Sirius‘ Oberschenkel drückte. Immer wieder drehte Draco das Gesicht von einer Seite auf die andere, kuschelte sich enger an Sirius und brachte den so ganz aus dem Konzept. Allein die wenigen weichen Haarspitzen, die ihn an seiner Hüfte kitzelten, reichten aus, damit Sirius die Arme fest um Draco schlang. Keinen Gedanken mehr an irgendwelche komischen Todesser-Verschnitte von eben hatte er übrig. Er drückte Draco fest an sich, spürte die warme Wange an seiner nackten Brust und wünschte sich einfach, das würde so bleiben. Im Moment wollte er dieses andere ganze Tamtam einfach vergessen.
„Mhm…“ Draco gähnte, klammerte sich an Sirius‘ Schulter fest und schaute hoch. „Du erdrückst mich.“ Verschlafen küsste er das stoppelige Kinn, grinste daraufhin breit und senkte errötend das Kinn. „Sorry…“
„Musst du nicht.“, murmelte Sirius, hob Dracos Kinn wieder an und beugte sich langsam zu den halboffenstehenden Lippen vor. Erwartungsvoll und leicht verlegen lächelte Draco, schaute Sirius dabei so unglaublich verliebt an, dass es dem völlig den Atem raubte. Den brauchte er aber auch nicht, als er Draco näher zog und sanft küsste. Dracos Hand krallte sich in seinen Haaren fest und sofort löste der Jüngere sich, musste Sirius die Wange hinhalten, damit der nicht weitermachte.
„Warst du draußen?“, nuschelte Draco noch sichtlich verschlafen.
Sirius umfasste Dracos Gesicht mit beiden Händen, hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn und drückte den Jungen wieder an sich. „Schlaf noch ein bisschen. Ich bleib hier.“
„Will ich hoffen…“, murmelte Draco, seufzte glücklich und bettete den Kopf in Sirius‘ Schoß. „Mhm…“ Draco gluckste und drehte sich auf den Rücken um Sirius ansehen zu können. „Sicher, dass wir nicht etwas anderes machen sollen?“ Er robbte wohl extra noch ein Stück näher an Sirius‘ Bauch und streckte den Arm aus um über Sirius‘ unverletzte Wange zu fahren.
„Du solltest da wegkommen. Sonst kann ich für nichts garantieren.“, krächzte Sirius, versuchte das warme Gefühl unter seinem Bauch zu ignorieren, scheiterte aber kläglich.
Draco blinzelte schwerfällig, war immer noch sehr müde und bemerkte deswegen wohl auch nicht die Kratzer in Sirius‘ Gesicht. „Ist das so, wenn man eine feste Beziehung hat?“, gluckste er. „Fasst man sich dann nicht mehr an?“
„Ich fass dich doch an.“ Sirius fuhr mit den Fingern durch das weißblonde Haar, bis Draco die Augen wohl gar nicht mehr aufkriegte.
„Ganz blöd bin ich nicht, Sirius.“, hauchte Draco und gähnte erneut. „Ich dachte, du magst das…“
„Was mögen?“, fragte Sirius nach. Er verstand schon wieder nicht, was Draco von ihm wollte.
„Mich anzufassen… Sowas eben…“, schmatzte Draco. „Bin ich dir zu dünn?“
„Was?“ Sirius blinzelte ganz perplex. Er war hier der vollkommen abgemagerte Kerl und er sollte sich fragen, warum jemand, der für recht ärmliche Verhältnisse immer noch mehr als gut aussah, ihn ranließ.
„Oder meine Haut?“ Immer noch mit geschlossenen Augen fuhr Draco sich über die Wangen. „Askaban ist mir nicht bekommen. Ich krieg am Ende noch genauso viele Pickel wie das Wiesel. Oder waren das Sommersprossen? So genau hab ich mir den nie angesehen…“
„Mach dir da mal keine Sorge. Das sind die Gene.“, sagte Sirius schmunzelnd. Wie süß… Der machte sich echt Gedanken, ob man, in diesem Falle Sirius, ihn attraktiv fand. „Ich seh ja auch noch phantastisch aus und ich saß da länger.“
„Mhm…“, machte Draco, drehte sich auf die Seite und kuschelte sich dicht an Sirius. „Hab dich lieb…“
Sirius konnte sich den Seufzer nicht verkneifen, das „ach, wie süß“ blieb ihm aber im Halse stecken.

*

Gerade als Sirius die Treppe wieder hochstapfte, drehte Draco sich ächzend um und blinzelte verschlafen. Sirius lächelte, als die noch ziemlich verquollenen Augen sich auf ihn richteten und Draco wohl einen Moment brauchte, um zu realisieren wo er sich überhaupt befand. Er fuhr sich durch die blonden Haare und gähnte, während er sich streckte.
„Was ist denn das?“, krächzte Draco und deutete auf Sirius, der an sich herunterschaute.
„Den hab ich im Schrank gefunden.“, grinste Sirius und zupfte an dem knallgelben Pullover herum, den er sich jetzt einfach mal ‚geborgt‘ hatte. War ein bisschen ausgeleiert und nicht sehr lang, aber der Rollkragenpullover hielt warm, was ihm jetzt wichtiger war.
„Das Orange sieht schrecklich aus…“, murmelte Draco und rieb sich mit beiden Händen über die Augen, bevor er an die Decke starrte.
Sirius schmunzelte wieder. „Um ehrlich zu sein, ist es mehr gelb, als orange, aber was soll’s.“, sagte er, bevor er sich auf die Bettkante setzte. Draco hatte die Augen wieder geschlossen und öffnete sie erst, als Sirius ihm durch die Haare fuhr.
„Guten Morgen.“, wisperte Sirius. Langsam lehnte er sich vor, spitzte die Lippen und gab Draco einen kurzen Kuss. „Oder Mittag.“ Er zwinkerte und legte seine Lippen noch einmal auf Dracos. „Einen noch…“, murmelte er und hätte wahrscheinlich ewig so weiter gemacht, wenn Draco sich nicht glucksend weggedreht hätte.
Sirius seufzte, schlug die Decke zur Seite und rutschte mit drunter. „Herkommen.“, befahl er und legte die Arme um Dracos Schultern, um ihn zu sich zu ziehen.
Verschlafen grummelnd, kuschelte Draco sich an den gelben Pullover und tat sich schwer damit, die Augen offen zu halten, wenn unter dem in den Augen schmerzenden Stoff, so etwas Gemütliches zu finden war. Viel besser als das Kissen und vor Allem viel wärmer.
„Kaffee?“, fragte Sirius, griff neben sich, wo er eben schon mal eine Tasse hingestellt hatte, bevor er sich nach etwas anderem zu essen, als Ravioli umgesehen hatte. Mit der flachen Hand wedelte er Draco den Geruch in die Nase, bis der sich mit einem zustimmenden „Mhm“ aufrichtete und gegen Sirius‘ Schulter lehnte. Schmatzend nahm er Sirius die Tasse ab und trank vorsichtig, um sich nicht zu verbrennen.
„Gut geschlafen?“, wollte Sirius wissen. Er spielte wiedermal mit Dracos Haaren, die von der salzigen Seeluft und vor Allem dem gestrigen Regen, eine leicht strohige Konsistenz angenommen hatten.
„Geht so…“, murmelte Draco und leckte sich über die Lippen. „Du hättest mich eher wecken sollen…“
Sirius verdrehte die Augen. „Die paar Stunden…“, wollte er Draco beruhigen. „Da findet uns schon niemand und wir haben gleich einen schönen Fußmarsch vor uns. Da möchte ich keinen todmüden Jungen dabei haben, der nach zweihundert Metern umkippt und von mir getragen werden will.“ Er drückte Draco einen Kuss auf die Schläfe, als der gluckste.
„So könntest du mich ja auch einfach mal tragen.“, murmelte Draco, wofür er augenblicklich einen Piecks zwischen die Rippen bekam. „Andersrum sicher nicht.“
„Na, das werden wir schon noch sehen.“, grinste Sirius. „Bist du fertig?“ Er nahm Draco die leere Kaffeetasse aus der Hand und stellte sie weg, bevor er beide Arme um Draco legte und die Finger auf dem so wunderbar schnell schlagenden Herzen verknotete. „Dann nimmst du eine schöne kalte Dusche, warm gibt’s nicht, und ich mach uns noch ein paar Ravioli.“
Grummelnd drückte Draco sich dichter an Sirius. Natürlich kuschelte der Kleine lieber, als sich unter einen eiskalten Wasserstrahl zu stellen und Sirius würde natürlich auch gerne im Bett liegen bleiben, als gleich raus in den strömenden Regen zu laufen. Er hatte im Augenblick auch noch nicht wirklich eine Ahnung, wo sie überhaupt hin mussten. Nach Westen… Nein, das wäre ja das Meer, also Osten. Oi…
„Wir könnten auch…“, fing Sirius an, gerade dann, als Draco sich aufrichtete. Na ja, später vielleicht…
„Okay…“ Wirklich enthusiastisch klang Draco auch nicht. Sich streckend starrte er aus dem kleinen Fenster und stöhnte, als er den dunklen Himmel plus strömenden Regen betrachten musste. „Sicher, dass es noch nicht Abend ist?“
Ja, das konnte man wirklich denken. Es war schrecklich deprimierend dem ewigen Regen hier ausgesetzt zu sein. Askaban lag bekanntlich in der Ostsee… oder Nordsee? Oder war’s die Westsee? War ja auch egal. Jedenfalls nicht direkt vor England… Oder… Moment.
Sirius kratzte sich am Kopf. „Kleiner?“ Draco drehte den Kopf über die Schulter. „Wo liegt Askaban?“
Ein paar Mal blinzelte Draco ungläubig und prustete dann los. „Der war gut…“, keuchte er und hielt sich den Bauch vor Lachen. „Einen Moment hab ich dir das fast geglaubt.“
Unauffällig schluckte Sirius und räusperte sich dann umso deutlicher. „Jaah…“, presste er hervor. „Natürlich weiß ich das…“ Bevor er noch weiter damit beschäftigt sein konnte, sich für ziemlich bescheuert zu halten, waren Dracos Lippen schon auf seinen. Sirius war zu überrascht und der Kuss nicht lang genug, als das er ihn erwidern könnte.
„Wofür war der?“, krächzte Sirius und klammerte sich ganz untypisch an der Bettdecke fest.
Draco nestelte an dem knallgelben Pullover herum. Grinsend schaute er Sirius in die Augen und richtete sich dann kopfschüttelnd auf. „Brauch ich dafür jetzt einen Grund?“ Er drehte sich um und winkte noch einmal, bevor er die Treppe herunter verschwand.
Sirius schüttelte schmunzelnd den Kopf und lehnte sich zufrieden zurück. Er verschränkte die Arme hinterm Kopf und lauschte eine Weile dem Regen. Schön zu wissen, dass Draco dafür keinen Grund brauchte… Auch wenn Sirius keine Ahnung hatte, warum ihm das jetzt plötzlich wichtig war.
Er richtete sich auf und ordnete die Bettwäsche mit einem Schlenker seines Zauberstabes. Seufzend schaute er noch einen Moment auf die weiche Matratze und dachte daran, was sie da für einen Spaß hätten haben können.
Die Hände in den Hosentaschen schlenderte Sirius nach unten, um Alles für ein warmes Essen vorzubereiten. Vielleicht auch noch irgendwo etwas für unterwegs finden… Er stellte Draco das ‚übliche‘ Essen hin und durchkämmte dann die Schränke, bis er tatsächlich einen alten Flachmann fand, den er zuerst auf einen Rest Alkohol überprüfte, bevor er ihn enttäuscht ausspülte und mit Wasser füllte.
Draco kam schnell wieder zu ihm, beobachtete Sirius beim Essen und schaute immer wieder schnell weg, wenn Sirius über die Schulter lugte. Schmunzelnd fuhr Sirius dann fort eine alte, braune Umhängetasche mit irgendwelchem Kram, den man vielleicht mal benutzen konnte zu packen. Er spürte jedesmal dann ein leichtes Kribbeln, wenn Draco ihn wieder fixierte.
„Was, wenn die da draußen warten?“, fragte Draco schließlich, während Sirius immer noch etwas an der Küchenzeile herum werkelte.
„Tun sie nicht.“, schmunzelte Sirius. „Das hätte ich gemerkt, keine Sorge. Oder willst du einfach nicht raus in den Regen? Kann ich verstehen… Da ist… ein Regenmantel im Schrank. Du solltest dir eh ein bisschen was anderes anziehen. Wenigstens über den Pyja…“ Sirius stoppte, als Draco ihm ganz überraschend die Arme um die Taille legte und sich von hinten an ihn kuschelte. „…ma…“, endete Sirius noch und drehte den Kopf leicht, um wenigstens einen Teil der weißblonden Haarsträhnen zu erkennen. „Alles okay?“
Draco murmelte etwas Unverständliches und ließ sich von Sirius die Hand tätscheln.
„Du wirst ja wohl keine Angst haben, oder?“, fragte Sirius mit einem leicht provozierenden Unterton. „Die haben keinen Grund dir irgendetwas zu tun und wenn, dann werde ich das sicher nicht zulassen. Da war doch sicher schon Schlimmeres, als eine Bande Todesser, die sich an deine Fersen heften wollten, oder?“
Draco schüttelte den Kopf und Sirius seufzte, bevor er sich umdrehte, um den Jüngeren an sich zu drücken. Hatte er ja fast vergessen, dass der Kleine gerne mal weinte und vielleicht wollte er dafür nochmal Sirius‘ Schulter benutzen. Mit zusammen gekniffenen Augen verbarg Draco das Gesicht in dem ‚geborgten‘ Pullover und atmete tief durch. Beruhigend streichelte Sirius über den weißblonden Haarschopf und lächelte vor sich hin. Vielleicht brauchte sein Hündchen nur einen Grund, um ein bisschen zu kuscheln und Sirius sah keinen Grund zu übertriebener Eile. Könnte ein Fehler sein…
„Die wollen mich ja auch gar nicht.“, keuchte Draco, während er die Stirn leicht gegen Sirius‘ Brust schlug. „Die wollen Potter oder dich…“
Sirius schmunzelte wieder. „Machst du dir Sorgen um mich?“, fragte er. Ganz merkwürdig gespannt war er auf die Antwort und umso frustrierender war sie.
„Quatsch.“ Draco hob den Kopf und verdrehte die Augen. „Um mich! Sie sind doch vollständig ausgebildet, plus Ausbildung und sowas. Ich…“
„Jetzt siezt du mich wieder?“, schmollte Sirius. Er klopfte Draco auf die Wange, als der ein kaum hörbares „ups“ von sich gab. „Ach, ja… Ich bin so alt… Deswegen sag ich ja auch, wo’s langgeht und das wird wohl da sein.“ Er drehte den Kopf zur Tür und deutete mit dem Kinn darauf, bis Draco gluckste. Sanft, aber doch bestimmend, drückte er Draco weg und drehte sich wieder um, den Jungen dabei ein bisschen verloren herumstehend lassend und sich darüber heimlich amüsierend. „Anziehen.“
„Aber…“ Draco seufzte selbst resignierend, bevor Sirius ihn unterbrechen konnte. „Gibt es hier… Schuhe?“, wollte er wissen und folgte Sirius‘ ausgestrecktem Arm zu dem modrigen Wandschrank. Er stöhnte und kramte sich ein altes Paar Gummistiefel raus. „Scheiße…“, murmelte er dabei immer wieder und Sirius konnte sich das Lachen nur schwer verkneifen. „Das ist nicht lustig! Trag mich!“
„Nee.“ Sirius schüttelte den Kopf.
„Dann hasse ich dich!“, quengelte Draco.
Sirius gluckste. „Tust du nicht.“, sagte er und Draco seufzte. „Und das hast du auch gar nicht ernst gemeint.“ Weil es zu kindisch war und der Kleine doch immer so erwachsen sein wollte. „Bist du fertig?“ Sirius schulterte die grässliche Umhängetasche und wollte sich umdrehen.
„Nicht umdrehen!“, fuhr Draco ihn an.
Mitten in der Bewegung hielt Sirius inne. „Wa…rum?“, wollte er wissen. „Ich hab dich schon nackt gesehen, also…“
„Ich bin nicht nackt!“, quiekte Draco. „Aber es sieht peinlich aus und so will ich nicht gesehen werden.“
„Soll ich dann immer drei Meter vor dir gehen?“, fragte Sirius leicht verwirrt.
„Das wäre eine Möglichkeit.“, sagte Draco ziemlich ernst und fixierte Sirius‘ bebende Schultern, als der fast verzweifelt versuchte sich das Lachen zu verkneifen. „Kannst du einen Desillusionierungszauber?“
„Natürlich.“ Sirius drehte sich um und stockte erst einmal, als er Draco in den viel zu großen, gelben Gummistiefeln und dem dunklen Regenmantel sah. „Aber den kriegst du nicht.“, presste er hervor und legte sich eine Hand auf den Mund, um nicht zu lachen. Zugegebenermaßen, das hatte was. Irgendwie merkwürdig erotisch, weshalb Sirius jetzt eher fies grinste, als sich kaputtzulachen. Vor Allem, als Draco so niedlich rot wurde. Zu goldig…
„Ich hab doch gesagt: Nicht umdrehen…“, murmelte Draco und winkte ab. „Grins nicht so.“
Sirius hob die Augenbrauen und zuckte mit einer Schulter, bevor er sich auf den Absätzen umdrehte und auf die Tür deutete. „Komm schon, Kleiner. Wir besorgen dir in der Stadt was zum Anziehen.“, sagte er und schaute über die Schulter. „Hm?“ Er streckte die Hand aus und packte Draco am Handgelenk. „Ich find’s sexy.“
Draco hustete los. „Bitte was?!“, quietschte er und erklärte Black wiedermal für komplett durchgedreht. Das sah albern aus, zum Lachen und alles Mögliche, nur eben nicht sexy! Ohnehin wollte er nicht sexy aussehen. Merlin…
„Sieht aus, als hättest du nichts drunter und das gefällt mir.“, raunte Sirius. Als kleinen Ansporn für das schlechte Wetter zog er Draco dicht an sich, lächelte ihn kurz an und lehnte sich langsam vor.
Draco legte den Kopf schief und zog die Augenbrauen zusammen. „Wovon ist das?“, fragte er, legte die Hand auf Sirius‘ Wange und fuhr die vier, kaum sichtbaren, Striemen nach. Waren die schon immer da gewesen? Sahen wie Spuren von Fingernägeln aus.
Sirius ließ Draco los und legte sich die Hand an die Wange. „Nichts.“, murmelte er und nahm Draco wieder an der Hand. „Lass uns endlich gehen.“
Er musste sich das Gesicht abschirmen, als der Regen ihm sofort entgegen peitschte. Murrend verließ er den Leuchtturm und drückte Dracos Hand fest, damit er den Kleinen ja nicht verlor. Bei den Wellen wusste man ja nie… Sowas Kleines wurde einem da sicher schon mal einfach weggespült und Sirius verspürte nicht das Bedürfnis, sich in die stürmische See zu werfen, um das Hündchen vorm Ertrinken zu retten. Auch wenn er das natürlich tun würde, wenn danach verlangt wurde…

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