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Fanfiction

Guilty Pleasures - Am Lagerfeuer

von Dr. S

Am Lagerfeuer

Die nächsten Stunden verbrachte Sirius vor Allem damit, Harry zu zuhören, was er in der letzten Zeit getan hatte. Sein Patenkind wollte ihm zwar nicht genau sagen, was er unternommen hatte, um Voldemort zu besiegen, aber er erzählte, wo er überall mit Dumbledore gewesen war. Immer auf der Suche nach irgendwas, auf das er wiederum nicht genau zu sprechen kommen wollte. Dumbledore würde das nicht gerne sehen.
Als Harry zufällig gehört hatte, wo sein Pate sich aufhielt, war er ganz Potter-like in einer Nacht und Nebel Aktion abgehauen, um sich auf die Rettungsaktion zu begeben. Dumbledore hatte wohl selig geschlummert und wenigstens wussten sie jetzt, wo der alte Mann sich aufhielt. Der ehemalige Direktor und Harry wären wohl ohnehin morgen zurück gekommen und daran hatte sich jetzt wohl kaum etwas geändert.
Trotzdem war Sirius ebenfalls der Meinung, dass sie erst mal bis zum Morgengrauen, was noch ein paar Stunden hin war, hier bleiben sollte. Irgendwo in Wales… Sirius mochte es hier und mit dem magischen Feuer war es fast, als würden sie einen Camping-Ausflug machen.
Aber er liebte es auch einfach draußen zu sein!
Ganz im Gegensatz zu seinem weißen Kaninchen, das bibbernd am Feuer hockte und sich die Hände wärmte, während Remus Harry unterschwellig ausfragte, warum keiner gemerkt hatte, das er nicht er gewesen war.
„Frierst du?“, fragte Sirius und setzte sich neben Draco, der nur mit den Augen rollte. Was Harry zu sagen gehabt hatte, das hatte er sich nicht anhören wollen und stattdessen lieber hier, vor der düsteren Höhle, am Feuer gesessen, um die Flammen zu beobachten.
„Ich hab nicht viel an…“, murmelte Draco und schüttelte resignierend den Kopf. Sah man doch, dass er fror.
„Komm ein bisschen näher.“ Sirius musste selbst näher rutschen und das nach vorhin? Teenager… Die verstand er eben doch nicht. „Warum wolltest du nicht mehr mitkommen?“
Draco schaute über die Schulter, nur um festzustellen, dass Potter es nicht gut zu finden schien, dass sein Pate mit dem Kerl im Pyjama redete. Dem sollte er mal unter die Nase halten, was er sonst noch mit Sirius Black getan hatte…
„Was ich gesagt hab…“, fing Sirius an und spürte genauso deutlich Harrys Blick in seinem Rücken, als er Draco einen Arm um die Schulter legte.
„Du musst nicht auf mich aufpassen.“, wollte Draco Black dieses Geschwafel abnehmen. Hätte er sich ja denken können… „Das krieg ich wohl noch alleine hin.“
„Oh, das wollt ich jetzt eigentlich nicht sagen.“, grinste Sirius und schaute kurz über die Schulter, worauf Harry so tat, als hätte er nie Interesse an dem gehabt, was da am Feuer besprochen wurde. „Ich mag dich.“, haute Sirius nicht gerade leise raus und drückte Draco einen Kuss auf die Wange. „Mehr als mögen…“
Draco errötete und senkte den Blick. Er konnte hören, wie Potter hinter ihm auf keuchte und Professor Lupin ihm irgendetwas zu murmelte.
„Ich weiß, dass du mich auch magst.“ Sirius sagte es nicht gerade zu, wenn es so komisch still war. Er redete zwar in einer ganz normalen Lautstärke, fühlte sich aber, als würde er schreien. „Wir mögen uns also… Das logische Resultat ist so logisch, das versteht selbst ein Blondschopf.“
Draco schnaubte und war versucht Sirius in die Seite zu boxen, was er aber aus Gründen, die er sich kaum selbst denken konnte, nicht tat.
„Wollte das geklärt haben, bevor das hier Alles vorbei ist und das ist es sicher bald. Selbst wenn nicht, ich möchte dann… na ja, weißt schon.“, fuhr Sirius fort und wurde jetzt doch ein ganz kleines bisschen unsicher.
„Nein.“ Draco verstand eigentlich nichts, was Black da vor sich hin brabbelte.
„Ach, jetzt komm schon.“, stöhnte Sirius fast und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, die andere immer noch auf Dracos Schulter. „Aus dem Alter mit dem ‚willst du mit mir gehen?‘-Zettel bist du aber raus, oder?“
„Wohin?“, fragte Draco verwirrt und war versucht sich an der Schläfe zu kratzen. Stattdessen nahm er sich aber lieber selber in den Arm, damit er nicht mehr ganz so fror.
Sirius seufzte und schaute über die Schulter, wo Remus so tat, als würde er nicht zuhören und Harry kreidebleich geworden war. „Habt ihr das in der Schule nie gemacht?“, wollte er wissen, bekam aber keine Antwort und drehte sich wieder Draco zu. „In die Zukunft.“
Verwirrt blinzelte Draco. „Ich komm nicht ganz mit…“, gab er zu.
„Mein Pate… will eine Beziehung mit… Malfoy führen?“, versuchte Harry zusammenzufügen und starrte ratlos zu Remus, der nur lächelnd gen Himmel schaute. „Aber das geht doch nicht!“
„Hm?“ Während Draco einfach erstarrt war, drehte Sirius sich zu seinem Patensohn um. „Was denn? Draco ist volljährig, glaub ich zumindest.“ Er schaute fragend zu Remus, der kurz nickte. „Siehst du, Harry. Alles in Ordnung.“, sagte Sirius lächelnd, bekam aber nicht den Ansatz eines Lächelns zurück.
„Jaah, aber… das ist doch… Seid ihr nicht verwandt?“, wollte Harry wissen und verzog die Mundwinkel, als Sirius nickte.
„Zauberer sehen das doch nicht so eng, nicht?“ Sirius schaute noch einmal zu Draco, der mechanisch nickte.
„Aber…“, wollte Harry wieder etwas einwerfen, aber Sirius würgte ihn mit einer Handbewegung ab.
„Wenn du so ein großes Problem damit hast, dann behalt’s einfach für dich.“, schlug er vor. „Hier.“ Er nahm Dracos Hand und hielt sie zwischen seinen eigenen, gut sichtbar für Harry und Remus. „Und? Ist das jetzt so schlimm?“
Draco konnte nicht glauben, was hier gerade abging. Der machte das richtig… offiziell? Wow… Lächelnd verknotete Draco seine Finger mit Sirius‘ und verpasste bei dem Blick in die grauen Augen ganz, dass Potter noch irgendwas sagte.
„Aber… wann…“, stotterte Harry.
„Och, das wüsst ich auch gern.“, meldete Remus sich auch mal wieder zu Wort, schien aber keine großen Einwände zu haben. Ein kleines Zeichen dafür, dass er wirklich Sirius‘ Moony war. „Aber ich hab ja so einiges verpasst. Warum nicht also einfach ins kalte Wasser springen?“
„Ich springe nicht gerne ins kalte Wasser.“, raunte Harry, verschränkte die Arme vor der Brust und musterte Draco, als müsse er sich Müll antun. Er mochte Malfoy eben nicht, auch wenn sie sich nicht mehr so furchtbar angefeindet hatten, aber er wollte keine familiäre Bindung zu sowas eingehen müssen. Und das würde er ja, wenn Sirius irgendwas an Malfoy toll fand…
„Gib mir bisschen Zeit…“, brummte er und drehte den Kopf weg.
Sirius schüttelte grinsend den Kopf und widmete sich dann ganz Draco. Mit den Fingerspitzen fuhr er dem Kleinen über die Schläfe und durch die Haare. „Schau dir das an… Geht der einfach davon aus, dass sich das nur um ihn drehen würde.“, gluckste er. „So… Das… hätten wir dann geklärt?“
„Kann sein…“, murmelte Draco, bevor er Sirius einen unschuldigen Kuss gab, der von Potter mit einem Würgen kommentiert wurde. „Ich… na ja…“ Er schaute über die Schulter und wartete bis Remus sich gnädigerweise darum kümmerte, Harry in ein Gespräch zu verwickeln. „Ich hab sowas noch nie gemacht. Also…“ Draco zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, wie das funktioniert…“
„Ist ganz einfach.“, raunte Sirius und gab Draco noch einen Kuss. „Vor Allem, wenn du mich nachts nicht mehr alleine lässt. Kann ohne mein schmusendes Kaninchen nicht mehr schlafen…“ Das hatte er nämlich die letzten Tage gemerkt. Der Kleine fehlte ihm, wie er einen Arm um ihn legte und den Kopf an Sirius‘ Schulter legte…
Draco wäre vielleicht gerührt gewesen, wenn er nicht schon wieder ziemlich verwirrt im Regen stehen würde. „Wieso eigentlich Kaninchen?“, fragte er.
Sirius gluckste. „Mhm… Weiß ich nicht mehr.“ Er zog Draco ungeachtet der Zuschauer wieder zu sich und küsste ihn, bis der Junge endlich näher rutschte und eine Hand auf Sirius‘ Rücken legte. Der ließ sich alle Zeit der Welt damit, die warme Mundhöhle zu erkunden, ertastete jeden Winkel und spielte mit der samtenen Zunge.
Draco keuchte leicht, als Sirius beide Arme um ihn schlang und mit einer Hand schon unter das Pyjama-Oberteil wollte.
„Tatze, das geht jetzt aber zu weit. Macht das, wenn wir wieder zu Hause sind.“, bat Remus und brachte die beiden Männer damit auseinander. Zumindest körperlich… Dafür fingen sie jetzt an so laut zu plappern, dass Harry ein paar Minuten später Schwierigkeiten hatte einzuschlafen. Erst, als er sie darauf aufmerksam machte, wurde ein leiserer Ton angeschlagen, für den dann auch Remus mehr als dankbar war.
Draco starrte ins Feuer, während Sirius anscheinend nicht aufhören konnte zu reden. Immerhin hatte er ja auch ewig niemanden mehr gehabt, der ihm zuhörte und Draco war eh nicht mehr der Typ Mensch, der die Klappe nie halten konnte.
„Eigentlich würde ich gerne hier in der Gegend wohnen.“ Sirius hatte sich mit dem Rücken gegen einen etwas größeren Fels gelehnt und spielte mit Dracos Haar, während der sich genauso an ihn klammerte, wie in ihrer Zelle. „Ich hab keine Ahnung… ob… die mich überhaupt noch freisprechen müssen… Ich hoff mal sehr, das ich nicht nochmal eingebuchtet werde.“
Draco seufzte und fuhr mit der Wange über die immer noch leicht hervorstehenden Rippen. Vielleicht träumte er nur… Zumindest das Black redete, träumte er wohl. Immerhin wollte der doch nur ein bisschen Körperkontakt.
„Ich denk nicht…“, murmelte Draco, der sich offensichtlich darum bemühte, nichts Falsches zu sagen oder zu tun. Sirius fand das niedlich. Eigentlich fand er das Gesamtpaket niedlich…
„Sonst muss Moony mich eben wieder retten… Oh, das war ja dein Vater…“ Sirius starrte aus der Höhle heraus in den schwarzen Himmel und lauschte einem Moment dem Regen. Er sollte schlafen, aber irgendjemand musste wachbleiben, oder? Und außerdem hatte er Draco, dessen Eisschicht er wieder schmelzen musste. Dabei war er neulich so schön warm geworden…
„Ob Malfoy mich wohl nochmal rettet?“
Draco grinste. „Ich kann das gern versuchen.“
Ebenfalls grinsend strich Sirius ihm durch das weißblonde Haar. „Würdest du…“ Er seufzte. „Erzählst du mir, was passiert ist, dass sie dich nach Askaban gesteckt haben?“
Dracos Finger krallten sich augenblicklich tief in Sirius‘ Haut. „Ich…“
„Ist schon gut. Wenn du nicht willst… Ist nur so, dass ich gern mehr über dich wüsste und das wäre doch ein Anfang, oder? Immerhin hat es damit ja irgendwie angefangen…“ Sirius küsste Dracos Scheitel und lehnte die Wange gegen das weißblonde Haar. „Ein bisschen was kann ich mir zusammenreimen. Dein Vater hat geplaudert…“
„Hat er immer gern.“, murmelte Draco. „Große Reden schwingen liegt ihm auch mehr als Duelle.“
„So… Du hast dich duelliert?“, fragte Sirius nach.
Draco zögerte einen Moment und rückte näher an Sirius. „Eher doof rumgestanden…“, murmelte er. „Es war so voll und Alles voller Flüche. Ich hab mich mehr geduckt, als irgendwen umzuhauen… In dem Wirrwarr hab ich mich überhaupt nicht konzentrieren können. Dumbledore war direkt neben mir…“
„Dein Vater. Der hat sich ne schöne Portion Vielsafttrank genehmigt.“
„Jaah…“ Draco seufzte. „Aber das wusste ich ja nicht. Eigentlich hat er mich beruhigt und mir Mut gemacht. Dann konnte ich auch langsam ein bisschen was ausrichten… und… dann…“ Ein kurzes Schniefen, Sirius wohlbekannt. Das hatte er über eine Woche ausgehalten und jetzt hatte es einen weiteren Auftritt erhalten.
„Ist schon gut…“ Sirius umklammerte den Jungen fester und fühlte sich fast nach Askaban zurück versetzt. Nur ein schöneres Askaban, mit frischer Luft und dem freien Himmel, den man ohne Gitterstäbe betrachten konnte. „Du hast…“
„Nur jemanden umgebracht.“ Draco schnaubte und hickste dann. „Ich dachte, Professor Lupin…“
„Aber er war’s nicht.“, wollte Sirius ihn jetzt irgendwie aufmuntern. Der nasse Fleck auf seinem Hemd war bei dieser Kälte nicht gerade angenehm und Draco sollte eben nicht weinen. Nicht wegen sowas. „Das war…“
„Dolohov…“, murrte Draco und rutschte höher, um die Schläfe gegen Sirius‘ Schlüsselbein zu legen. Seine Stimme war rauer geworden, wie auf geschmirgelt, aber ob das nur an der Tatsache lag, das er am Tod eines Menschen schuld war? Am Ende hatte er den Todesser gekannt. Immerhin hatte Lucius in diesen Reihen zu tun gehabt und Draco sicher einiges mitgekriegt. „Vater hat es mir erzählt. Er war ganz außer sich, als er auch mal Professor Lupin sein konnte, während Vater Dumbledore war. Nur damit sie den Orden schön verwirren konnten und nicht zu vergessen: Black aus Askaban holen, ohne das er was merkt. Die haben mir vorher so viel Unsinn erzählt, dass ich gar nicht mehr mitgekommen bin, damit ich ja nicht irgendetwas Wichtiges sagen könnte, wenn ich da das Bedürfnis verspürt hätte…“
„Und was ist mit Dora? Sie ist doch echt, oder?“, fragte Sirius verwirrt.
„Mhm… Keine Ahnung, warum sie Dora an der Nase herumgeführt haben. Entweder wegen dem Orden, oder was anderem. Vater wollte mir das nicht sagen… Warum Dora glauben sollte, dass… Ist ja auch egal...“ Draco hob den Kopf und drückte seine Lippen auf Sirius‘ Mundwinkel. „Das ist ein doppeltes, dreifaches… Spiel. Mehr als Severus macht… Ich hoff einfach, dass das Alles bald vorbei ist. Ich bekomme Kopfschmerzen davon.“
„Schau mal einer an… Du kannst ja richtig denken, und so.“ Draco klatschte Sirius für diese Bemerkung mit der flachen Hand auf den Bauch. „Sag mir, warum das so einfach ging.“
Draco schüttelte leicht den Kopf. „Es wäre dumm von ihnen uns einfach abhauen zu lassen.“, sagte er. „Wir sind weg. Hier findet uns niemanden und…“ Er stoppte abrupt.
„Das Hauptquartier werden sie nicht überfallen. Muss einen Grund geben, dass sie das die Jahre vorher nie getan haben.“, stellte Sirius eine indirekte Frage, die Draco zum Schmunzeln brachte.
„Natürlich.“, war allerdings die einzige Antwort die er bekam.
„Die wären?“, hakte Sirius nach.
Draco befeuchtete sich die Lippen. „Mehrere.“
„Und…“ Sirius seufzte angestrengt. „Und kennst du denn einige?“
„Die meisten.“, brüstete Draco sich. „Nicht nur, das meine Cousine ein einflussreiches Mitglied im Orden ist, mein Vater gibt sich auch noch für eines aus, nicht zu vergessen, das er eben gerne prahlt und das auch getan hat, als ich noch bei ihm gelebt habe.“ Er verzog die Mundwinkel. „Genauer gesagt bei dem Original.“
„Kanntest du also einige von Voldemorts Leuten?“, fragte Sirius und grinste, als Draco nicht einmal zusammen zuckte. Voldemort war ehrlich gesagt auch einfach ein bescheuerter Name…
„Mhm…“, machte Draco eher widerwillig.
Gespannt klopfte Sirius dem rumdrucksenden Junge auf der Schulter herum. „Dolohov?“
Draco schluckte schwer und drehte sich weg von Sirius, der sofort leicht schauderte. Kalt war das ohne sein Kaninchen und er wollte es sofort wiederhaben! Hastig streckte er die Arme aus und drückte Draco wieder dicht an sich um dann fast erleichtert auszuatmen.
„Hat der böse Dolohov dir was getan?“, gluckste Sirius fast.
Draco antwortete nicht.
„Er kann dir ja nichts mehr tun. Außerdem ist Mr. Black ja jetzt hier.“, sagte Sirius stolz, dass er derjenige war, der sowas Niedliches beschützen durfte. Harry zum Beispiel hatte sich da ja schon anderweitig umgeschaut und war fündig geworden. „Dir wird niemand mehr etwas tun.“ Lächelnd strich er Draco eine Strähne aus der Stirn und suchte Blickkontakt. Blitzschnell verging ihm jegliches Lachen, als Dracos Blick kälter war, als wenn hundert Dementoren hier durch die Gegend schweben würden. Die Gesichtszüge extrem verhärtet und Sirius bekam eine widerwärtige Gänsehaut von diesem frostigen Blick. Wie bei…
„Dolohov hat mir die Unverzeihlichen Flüche beigebracht.“, sagte Draco wie nebenbei. „Hätte er es gelassen, würde er noch leben.“
Fast erwartete Sirius ein fieses Grinsen, so kalt wie Draco das zu lassen schien, aber er schloss nur die Augen und kuschelte sich enger an Sirius. Der Vergleich zu einer hinterlistigen, zischelnden Schlange war Sirius einmal gekommen und am Ende war das wirklich so. Am Ende tat sein Kleiner nur so unschuldig und wehleidig. Am Ende war er ein brutaler, kaltblütiger Mörder, der Daddys Auftrag ausführte Black solange abzulenken, bis Remus/Lucius sich Harry geschnappt hatte.
Automatisch schaute Sirius über die Schulter, konnte Harry nur schwer ausmachen und verengte die Augen zu Schlitzen, als Remus etwas zu ruhig schlief. Den Kopf an die Wand gelehnt schien er eher Harry gegenüber zu beobachten, anstatt selbst im Land der Träume auf einer rosa Wolke rumzufliegen. Das plötzliche Schnarchen kam Sirius auch ein bisschen wie auf Kommando vor…
Ein sehnsüchtiger, glücklicher Seufzer holte Sirius aus seiner Verschwörungstheorie und er betrachtete etwas erstaunt Dracos Blondschopf, der sich an seine Seite schmiegte. Draco umklammerte ihn fest, wollte wohl noch näher rutschen und beschmutzte dabei ein niedliches, weißes Häschen auf seinem etwas zu kleinem Pyjama. Nein, sein persönliches Kaninchen war nicht dreckig, nicht freiwillig jedenfalls. Draco war ein Opfer, ja. Sowas von. Ein Opfer eines bösen Vaters. Minus einen Unschuldspunkt. Opfer von miesen, fiesen Wieseln. Ein weiterer Minuspunkt bei der Unschuld. Nicht zu vergessen, das er die an einen pädophilen Häftling verloren hatte. Also Alles im Minusbereich, aber eben unfreiwillig.
Das eben… Das eben war nur der typische Malfoy’sche Gesichtsausdruck gewesen. Vererbt. Das hatte nichts zu bedeuten. Sirius strich Draco über den Hinterkopf und spürte das Lächeln durch den Stoff seines viel zu leichten Hemdes hindurch. Und er würde dafür sorgen, dass niemals eine kaltherzige Tötungsmaschine aus Draco werden würde, so wie Lucius das sicher geplant hatte. Ließ seinem pubertierenden Sohn die Unverzeihlichen Flüche beibringen! Merlin… Wie alt Draco da wohl gewesen war? Ob Harry auch so schlimme Dinge erlebt hatte?
„Was… Warum kann Harry dich nicht leiden?“ Sirius wollte so viel anderes fragen, aber wahrscheinlich würde er nicht einmal hierauf eine vernünftige Antwort bekommen.
Draco hob den Kopf und schaute Sirius verwirrt an, bevor er über die Schulter schaute um Harry anzusehen. „Er meinte, ich würde ihn an seinen Cousin erinnert haben, als wir uns das erste Mal getroffen haben.“, sagte er leise, drehte den Kopf wieder und grinste Sirius schief an. „Ich weiß nicht einmal mehr, was ich gesagt oder getan habe, bevor wir uns im Zug begegnet sind, aber da mochte er mich bereits nicht mehr. Das hat sich wohl gesteigert, aber ich denke, das ist eine Sache zwischen deinem Patenkind und mir. Wenn er mir irgendwann… verzeihen will, dann weiß er, dass ich mich schon längst entschuldigt habe.“ Sich an Sirius‘ Schulter festklammernd rutschte Draco höher und stupste mit der Nase gegen die stoppelige Wange, bis Sirius schmunzelte.
„Man muss nur die richtigen Fragen stellen, nicht wahr?“ Sirius drehte den Kopf leicht und wartete wenige Millimeter vor Dracos Lippen, bis der die Augen schloss, um ihm einen kurzen Kuss zu geben. Gerade genug um sich von der spröden Stelle ganz rechts kitzeln zu lassen. „Oder gibt es Themen über die du lieber redest?“
Draco lächelte leicht und hatte wieder einen ziemlich verklärten Blick drauf, während er in Sirius‘ Augen schaute. „Ich kann dir Informationen geben, die du auch ganz einfach aus anderen Quellen erhalten würdest.“ Mit dem Kinn deutete er auf Harry und Remus. „Wenn du sowas aus meinem Mund hören willst.“
„Besser als ein gewisses Schniefen.“, seufzte Sirius und sah genüsslich zu, wie Dracos Wangen zu glühen anfingen. „Ob Harry genauso tief schläft, wie Remus?“
„Wieso?“, wollte Draco wissen. Seine Augen weiteten sich, als er eine von Sirius‘ Händen auf den Hintern gelegt bekam.
„Ja, wieso nur?“, grinste Sirius und musterte Draco hungrig, bis der wohl verstanden hatte.
„Nein.“, hauchte er.
Sirius klappte der Mund auf. So offensiv brauchte er jetzt aber nicht sein. Das tat ja weh!
„Warum?“, wollte er wissen und atmete schwer aus. Dann sollte er hier trotzdem einfach liegen bleiben? Das war ja reinste Folter! Slytherin eben…
„Du brauchst ne Dusche.“ Draco zuckte mit den Schultern und kuschelte sich wieder dicht an Sirius. „Ich will nur noch, wenn du sauber bist…“
„Ausrede!“, schmollte Sirius, winkelte das rechte Knie an und zog Draco zwischen seine Beine. „Also?“
Draco biss sich angespannt auf die Unterlippe. Das war gemein… Typisch Gryffindor… „Ich will nicht, dass es nur darum geht.“, versuchte Draco zu erklären. „Bis jetzt überschattet die… Spannung die… anderen… Gefühle…“ Falls Black andere Gefühle hatte… „Ich würd gern herausfinden, ob es auch ohne sowas geht.“
Sirius schüttelte sofort den Kopf und lehnte sich vor. „Nein.“, hauchte er und küsste Draco. Eine Hand auf dem Hinterkopf des Jüngeren und eine auf der Schulter, zog er ihn näher. Draco konnte auch nicht lange widerstehen und erwiderte den Kuss, wobei er mit den längeren schwarzen Haaren spielte, die genau wie ihre Kleidung, feucht von der Regenluft waren.
„Nein.“, gab Draco zurück, als er es doch geschafft hatte, sich zu lösen. Er keuchte leicht und die Atmosphäre war viel zu dicht, als dass er seiner Stimme auch noch Kraft verleihen könnte. Am liebsten hätte er dem Zucken seiner Finger und Hüfte nachgegeben, strengte sich aber dafür nur umso mehr an, ungerührt zu wirken. Black sollte nicht denken, das Draco sich zu einer Bettgeschichte abstempeln lassen würde. Er wollte mehr. Sirius war nah, im Moment nicht nah genug, aber das vor Allem psychisch. Physisch konnte er Black mit einem Fingerschnippen haben und das war ihm zu einfach. Draco wollte genau das Glitzern und Funkeln in den dunklen Augen sehen, das er auf seiner grauen Iris hatte erkennen können, als er in den Spiegel gesehen und an diesen einen Menschen gedacht hatte.
„Ach?“ Sirius grinste und biss Draco spielerisch ins Ohrläppchen. „Der junge Herr ist sich zu fein für den walisischen Boden? Ich finde, das ist eine Steigerung zu meiner Zelle.“
„Jedes Rattenloch ist eine Steigerung zu dem Ding…“, murmelte Draco, schaute Sirius direkt in die Augen und während er versuchte sich nicht in den traurigen Tiefen zu verlieren, spürte er deutlich, das Sirius zwar so oft er wollte sagen konnte, er würde sein ‚Kaninchen‘ mehr als mögen, das musste nichts heißen. Da war nichts. Das leidenschaftliche Glühen, wenn sie miteinander geschlafen hatten, war das einzige, was Draco je geschenkt bekommen hatte und warum sollte sich das plötzlich ändern? Black mochte den jungen Körper unter seinen Fingern und wenn er genauso verrückt war, wie man immer mal sagte, dann mochte er es auch, wenn Draco qualvoll das Gesicht verzog.
Liebend gern hätte Draco geschrien: Warum liebst du mich nicht?! Aber er schrie schon lange nicht mehr. „Dein Nachholbedarf ist wohl ziemlich groß…“, seufzte er stattdessen.
Ja, da hatte er wohl Recht. Immerhin war Sirius seit mehr als zwanzig Jahren abstinent gewesen und jetzt hatte er die Möglichkeit und sein kleines Kaninchen ließ sich nicht mehr fangen! Wieso hatte der manchmal so ein Selbstvertrauen?
„Du bist ein Teenager. Die haben nichts anderes im Kopf, also…“ Sirius grinste und presste den Jungen dichter an sich. „Wir können ja gerne schauen, wer zuerst verzweifeln wird.“
Oh, da hatte er den Malfoy’schen Stolz gepackt. Draco zog eine Augenbraue hoch und grinste. „Okay.“, sagte er und kuschelte sich an Sirius.
„Okay?“ Sirius rümpfte die Nase. Mist… „Und was kriegt der Gewinner?“
„Gewinner?“ Draco drehte den Kopf leicht und stupste mit der Nase gegen Sirius‘ Unterkiefer. „Ist der, der zuerst verzweifelt denn der Verlierer?“
„Oh, gib mir einfach nen Ansporn, dass ich dich jetzt nicht wirklich noch… Du weißt schon.“ Sirius‘ Hände bewegten sich nicht von Dracos unterem Rücken weg und es machte es nicht gerade leichter, dass der Junge eindeutig nur diesen leichten Stoff anhatte. „Mir ist ein bisschen kalt und in Askaban ist mir sogar warm geworden. Das war ganz allein dein Verdienst.“
Draco errötete und schloss die Augen. Damals hatte er eigentlich gar nichts gemacht, also… „Es ist Herbst, folgerichtig also kalt und ich hab eh nicht so viel an. Das werd ich jetzt sicher nicht ausziehen.“, erläuterte Draco unsicher. „Ähm… Du… Ich mag dich und daraus lässt sich schließen, das ich nicht nur sowas will. Hab ich das nicht schon mal gesagt?“
„Vielleicht.“ Natürlich hatte der Kleine das schon gesagt und den Kern der Sache verstand Sirius ja auch, aber ihm war kalt und sein Kaninchen weich und warm… Was tun?
Es knackte.
Sirius zog die Augenbrauen zusammen und lauschte in die Nacht. Das war nicht das Feuer gewesen…
„Hab ich, ja…“ Draco schien das nicht gehört zu haben, aber Sirius war in Alarmbereitschaft.
„Rede weiter…“, wisperte Sirius ihm ins Ohr und Draco schaute ihn verwirrt an. Es dauerte eine Weile, bis Draco wohl ansatzweise verstand, jedenfalls wurde er etwas blasser und seine Augen huschten nervös zur Seite.
Irgendwas war da draußen…

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Jaah, es knackt... Nur warum?
a) normale nächtliche Waldgeräusche
b) Voldemorts trottelige Todesserbande
c) eine silberne Hirschkuh
d) Sirius ist wirklich verrückt und bildet es sich ein


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