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Fanfiction

Guilty Pleasures - Londoner Regen

von Dr. S

Londoner Regen

Der Regen war kalt und brannte sich auf die Haut, nicht weil er sauer war, sondern gespickt mit Hagelkörnern. Die Tropfen prallten laut auf den dunklen Schirm, den Sirius über seinen Kopf hielt, um die schwarzen Haare und seine Kleidung vor der Feuchtigkeit zu schützen. Es war nicht mal Mittag und dennoch drang die Sonne nicht durch die Wolkenschicht hindurch. Besser so, hatte Draco gemeint, denn dann zogen sie weniger Aufmerksamkeit auf sich und dafür hatte der auffällig blonde Junge auch eine Mütze tief ins Gesicht gezogen.
Sirius fand das schade, denn er mochte die scharfen Züge, die zwar so gerne diesen typisch verhärmten Ausdruck der Familie Malfoy trugen, aber genauso einen guten Teil Black zeigten. Irgendwie pervers, das ihm genau das an Draco gefiel. Irgendwie narzisstisch…
Trotzdem konnte Sirius ein paar Seitenblicke nicht unterdrücken. Die Londoner-Straßen waren verlassen und für ihn gab es dann eben nichts Interessanteres. Draco hatte ihm meistens den Hinterkopf zugedreht und so beschäftigte Sirius sich damit, den im Wind wehenden weißblonden Strähnen zu zusehen, während der Kleine sich an seiner wieder gewonnen Freiheit ergötzte.
Eigentlich… sollte Sirius das auch machen, nicht? Aber seine Gedanken drifteten gerne mal dazu ab, Draco einfach in die Gasse zu zerren und… wenigstens einmal kurz die makellose Haut schmecken zu können.
„Warum ist es so leer?“, wollte Sirius wissen, seine Stimme kratziger als sonst und er räusperte sich, während Draco den Metallgriff auf die schmale Schulter presste und anfing den Schirm zu drehen, so dass die Regentropfen davon absprangen.
„Eine Menge Leute haben das Land verlassen, andere wurden ermordet und der Rest traut sich kaum raus.“, erzählte Draco. „Viele machen den Fehler und gehen nachts raus, dabei macht das nur den Unterschied, dass sie dann auf die Todesser treffen. Plus Dementoren und Inferi. Nicht, dass die jetzt nicht unterwegs wären, aber ab und zu blitzt eben doch mal einen Sonnenstrahl durch und das haben Inferi eben nicht so gern.“
„Also macht es im Grunde keinen Unterschied, ob wir früh aufstehen oder nicht?“, wollte Sirius wissen, mit den Gedanken bei dem verschwitzten Rücken, auf dem es sich so wunderbar gelegen hatte. Nicht, dass er dem armen Jungen am Ende fast erdrückt hatte! Hilfe… Na ja, aber er wog ja keine Tonne.
Draco schüttelte den Kopf und stoppte den rotierenden Regenschirm. Er mochte das, so mit Black durch die einsamen Straßen zu gehen, das war mehr als offensichtlich. Nur nicht für Sirius, der ihn ja kaum kannte. Sonst ging das Alles gehetzter. Im Moment fühlte er sich sicher und am liebsten wäre er den ganzen Tag so gegangen…
„Und du… stehst einfach gerne früh auf?“, fragte Sirius nach. Musste ja irgendeinen Grund geben, dass man freiwillig in aller Frühe durch die menschenleere Stadt streifte.
„Weil…“ Draco überlegte ernsthaft, ob er Black das erzählen konnte. Er würde lachen, nicht wahr? Also lieber lassen.
„Weil?“, ließ Sirius aber nicht locker und betrachtete, wie Draco die langen Finger nacheinander auf das kalte Metall des Griffes klopfte.
„Die Sonne.“, sagte Draco schließlich und lächelte Sirius schief an. „Sehen Sie.“ Er trat einen Schritt an den Älteren heran und deutete auf einen schmalen, kaum wahrnehmbaren Riss in der Wolkendecke. Als würde die Sonne sich extra bemerkbar machen wollen, schickte sie einen heißen Strahl genau auf Sirius‘ Gesicht und blendete ihn einen Moment, bevor die Wolken sich wieder davor schoben. Und ja… das machte Sirius jetzt irgendwie traurig und ein sehnsüchtiger Seufzer entwich seiner Kehle.
„Das war schön…“, murmelte Sirius und merkte gar nicht, wie Draco ihn dabei ansah.
„Jaah…“, sagte der ehemalige Slytherin und senkte den Blick, als Black ihn ansah. „Weiter.“ Der Befehlston in der Stimme ließ Sirius schnauben, aber er trottete weiter neben Draco her.
„Du vermisst die Sonne?“, wollte Sirius wissen.
„Das sagt der Richtige.“, raunte Draco und zog den Schirm auf seiner Schulter herunter, um Black nicht die Genugtuung zu geben, ihn ansehen zu können, nur damit Draco rot wurde und Gänsehaut bekam. „In Askaban schien doch auch nie die Sonne rein.“
„Aber der Mond.“, sagte Sirius grinsend. „Mondlicht ist zwar nicht warm, aber in Askaban wären selbst Sonnenstrahlen kalt wie Eis. Bei Mondlicht kannst du die Wärme aber nicht vermissen, weil sie eben nie da war. Außerdem war das Wetter da besser…“
„Der Mond reflektiert auch nur Sonnenlicht…“, murmelte Draco und hatte keine Ahnung, dass es das erste Mal war, dass Sirius etwas näher auf seinen langen Aufenthalt in Askaban einging. Er konnte das dem Jungen erzählen, weil er auch da war. Zwar nicht lange und ohne besondere Foltermethoden in dunklen Umhängen, aber wenigstens da gewesen.
„Darf ich dich was fragen?“ Sirius lehnte sich vor, um Dracos Gesicht sehen zu können, aber der versteckte sich ein bisschen hinter dem Schirm. Fast, als würde er es absichtlich tun.
„Tun Sie schon die ganze Zeit…“, murmelte Draco. Die dicken Regentropfen schlugen breite Ringe in die Themse und Dracos graue Augen fixierten sich auf das dunkle Wasser, als sie die Brücke überquerten.
„Stört dich das?“ Schon wieder eine Frage.
„Ist das, das was Sie wissen wollten, oder beziehen Sie sich auf meine Aussage?“, beantwortete Draco sie mit einer Gegenfrage.
Sirius lächelte. „Ob es dich stört, wenn ich dich etwas frage.“, drückte er sich klarer aus und hätte am liebsten etwas über Dracos Ausdrucksweise gesagt, aber er verkniff es sich, in dem er die Zähne tief in der Unterlippe versenkte.
„So funktioniert ein Gespräch, nicht wahr? Frage, Antwort, Frage, Antwort…“, gab Draco zurück. „Besser als einfach nur seine Meinung sagen und sich die des anderen anzuhören.“ Ein niedergeschlagener Ton schwang seiner schnarrenden Stimme mit und wischte Sirius‘ Lächeln weg. „So kann man prima aneinander vorbeireden.“
„Na ja…“ Sirius wusste nicht wirklich, was er darauf antworten sollte. Einerseits stimmte es, aber irgendwie fehlte dem so die Emotion, dass Sirius‘ die Ansicht überkam, Alles wären leere Gespräche. Dann könnte man ja auch schweigen.
„Kommt wohl auf die Art und Weise an, wie man auf eine Frage antworten kann…“, murmelte Draco. Sie setzten ihren Weg fort und steuerten auf einen kleinen Park zu. Hier in der Nähe war Sirius‘ altes zu Hause und er kannte sich wenigstens aus. „Sie konnten Ihren Eltern sicher nicht immer ehrlich antworten, oder?“
Mhm, Draco stellte ihm eine Frage. Dann hatte er wenigstens Interesse an einem Gespräch.
„Hat mich nicht interessiert. Zumindest als ich älter geworden bin und meinen eigenen Kopf entwickelt habe.“ Sirius freute sich schon endlich mal wieder reden zu können. Gestern hatte er nur zuhören können und davor war er allein in einer Zelle gewesen. „Bin dann auch einfach abgehauen.“
„Ich weiß.“, murmelte Draco. „Du kannst etwas fragen, wenn du möchtest…“
Sirius bekam am Anfang gar nicht so Recht mit, dass er gerade das erste Mal geduzt wurde. Der schüchterne Ton brachte ihn ganz aus der Fassung und er starrte einen Moment Dracos jetzt wieder gut sichtbares Seitenprofil an.
„Hast du mich gerade geduzt?“, fragte er tonlos.
„Ja, hab ich.“, antwortete Draco und grinste, bevor er sich räusperte. „Das war eine Frage von dir, jetzt darf ich wieder.“
„Öh…“, machte Sirius und gluckste dann. „Okay, wie du meinst.“
„Wie alt sind… bist du?“ Draco schaute rüber zu dem Schwarzhaarigen, den diese Frage sichtlich zu amüsieren schien, aber es interessierte ihn eben.
„Im Moment noch achtunddreißig.“, antwortet Sirius wahrheitsgemäß und sah lieber nicht in die typische Malfoy’sche Kotz-Fresse, welche Draco sicher gerade zog. Er hatte einen alten Mann rangelassen, igitt! Oder so etwas in der Art…
Draco nickte, obwohl Black es nicht sehen konnte. Hatte er sich fast gedacht. Eben Lupins Alter, aber sehr erwachsen wirkte Sirius nicht gerade.
„Na ja, wir werden alle mal alt, nicht?“, gluckste Sirius und fuhr sich durch die Haare. „Ich war zweiundzwanzig als ich nach Askaban kam… Mir fehlt irgendwie dieser Klick-Moment, den man hat, um erwachsen zu werden… Was war dein Klick-Moment?“
Verwirrt zog Draco eine Augenbraue hoch und sah einen Augenblick in Sirius‘ graue Augen, die gerade gar nicht mehr so leer wirkten. „Wie kommst du darauf, ich sei erwachsen? Vielleicht hatte ich noch gar nicht so einen Klick-Moment.“
„Nee, egal was Remus sagt.“ Sirius winkte ab und drehte seinen Schirm auch einmal auf der Schulter. „Du bist kein Kind mehr. Also, was war dein Klick-Moment.“
Als er nackt in einer Zelle gesessen hatte und in genau diese dunklen, grauen Augen gesehen hatte, da war er erwachsen geworden. Oder?
„Vielleicht…“ Draco senkte den Blick und seufzte. „Vielleicht, als sie Mutter direkt vor meinen Augen umgebracht haben?“ Er bemerkte erst gar nicht wie Sirius stehen geblieben war und verdrehte die Augen, als er schließlich am Handgelenk gefasst wurde. Bloß kein Mitleid. Nicht von Black.
„Ich… äh, das tut mir Leid…“ Sirius‘ Stimme klang kratzig und er verstärkte seinen Griff, als Draco sich losmachen wollte.
„Macht nichts. Ich bin drüber weg.“, krächzte Draco. Er hätte die Tränen unterdrücken können, wenn Sirius ihn nicht festhalten würde. So war da plötzlich dieser Schwall an Erinnerungen, der von weiteren Wellen aus den letzten zwei Jahren überspült wurde.
„Weinst du?“ Achtlos ließ Sirius seinen Schirm fallen und zog Draco herum, damit er ihn ansehen konnte. Zwar schimmerten Tränen auf der grauen Iris und auch einige geplatzte Äderchen, aber noch rollte nichts über die blassen Wangen.
„Ist doch egal.“, murrte Draco. „Haben Sie eh schon gesehen.“
Sirius duckte sich leicht, stellte sich mit unter Dracos Schirm und legte ihm die andere Hand auf die Hüfte. „Du darfst ruhig.“ Instinktiv zog er ihn näher, bis ihre Körper sich in dieser Kälte gegenseitig wärmten. Eine Wärme die man so schnell nicht mehr aufgeben wollte. „Es ist nicht kindisch, ja?“
Sich auf die Unterlippe beißend, sog Draco scharf die feuchte Regenluft ein und blinzelte ein paar Mal. Das Gesicht hielt er soweit wie möglich von Blacks Brust entfernt und starrte auf das dunkle Material seines Schirmes, der stark zitterte, weil Draco ihn nicht mehr halten konnte. Aber er musste, sonst würden sie nass werden.
Zu spät. Alles zu spät, als Black ihn so am anderen Handgelenk fasste, dass Draco der schöne Schirm aus der Hand fiel und vom Wind etwas weiter weg geweht wurde. Die dicken Tropfen sammelten sich an seinem Haaransatz und liefen in kleinen Rinnsalen über seine Stirn, um dann von seiner Nase zu tropfen.
Sofort, als der störende Schirm den Boden berührte, schob Sirius beide Hände zwischen Dracos Schulterblätter und drückte ihn an sich. Er konnte ihn nicht schon wieder weinen sehen, schon wieder denselben Schmerz spüren, als wäre er ein Empath. Und er kannte den Schmerz so gut. Hatte so viele Menschen sterben gesehen, so viele, die ihm wichtig waren. Die ihm Alles bedeutet hatten.
„Ich… werde nicht weinen.“, versuchte Draco mehr sich selber einzureden, als dass er es Black beweisen wollte. „Professor Lupin meint, das sei kindisch und ich will nicht, dass du mich kindisch findest.“ Zu viel. Jetzt hatte er es fast gesagt, dass er ihn mochte.
Der Regen verklebte schwarze und blonde Haare, vermittelte so den Eindruck, dass die Strähnen sich aneinander festhalten wollten, als Sirius den Kopf drehte und in die mit Tränen gefüllten Augen schaute. Die feingliedrigen Finger krallten sich an Sirius‘ Brust fest und Draco schluckte das Bedürfnis zu hicksen herunter.
„Findest du mich kindisch?“, wollte Draco wissen, zog die Augenbrauen zusammen und fixierte die grauen Augen seines Gegenübers.
Sirius schüttelte leicht den Kopf und strich das nasse Blondhaar aus Dracos Stirn. „Na ja, in manchen Angelegenheiten. Aber…“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich bin fast vierzig und hab eine Schwäche für Pyjamas mit weißen Kaninchen drauf.“
Verwirrt zog Draco eine Augenbraue hoch und anstatt sich darüber aufzuregen, dass er die andere nicht auch bekam, grinste Sirius nur.
„Erzähl das bloß nicht weiter.“, raunte er und die nächsten Worte hatten seine Mund automatisch verlassen, bevor Draco etwas erwidern konnte. „Magst du mich?“ So überflüssig die Frage, so offensichtlich die Antwort.
Dementsprechend schockiert war Sirius, als Draco den Kopf schüttelte. Was? Er war sich so sicher gewesen… Sein Griff wurde lockerer. Natürlich. Das war ein junger, gutaussehender Mann, der absolut kein Interesse mehr an Sirius zeigen würde, sollte der Krieg jemals vorbei sein. Sein ganzes Selbstbewusstsein war mit einem Schlag verschwunden und das nur, weil ein kleiner, dummer, weinerlicher Junge ihn nicht mochte? Oh, bitte! Das war ja peinlich…
„Jaah…“ Schmerz und Enttäuschung ließen Sirius‘ Stimme zittern und er grinste schief. „Passt schon.“
„Du…“ Das Duzen tat jetzt wirklich weh und Sirius hoffte, dass es einfach nur sein angekratztes Ego war. Nichts Tieferes, bitte. Er wollte nicht noch mehr Menschen verlieren.
„Ist das… nur Sex… zwischen uns?“, fragte Draco.
„Es ist guter Sex.“, brummte Sirius verwirrt. Seine Hände lagen jetzt auf Dracos Hüfte und die nassen Haare hingen ihm ins Gesicht, so dass er den Gesichtsausdruck des Jüngeren gar nicht ausmachen konnte. Warum fragte der das? Machte der sich jetzt Sorgen, das Sirius Gefühle für ihn haben könnte? Pah, da könnte er aber lange warten. Verwöhntes Balg!
„Das ist nicht…“, wollte Draco Black auf die Tatsache aufmerksam machen, dass das nicht gerade eine eindeutige Antwort war. Dabei wollte er doch endlich loswerden, dass er den Mann… mehr als mochte. Aber jetzt war er wieder unsicher und…
„Warum fragst du das?“ Sirius schnaubte leicht und wollte Draco am liebsten loslassen. Er hätte das nie zulassen sollen. Gefühle trennen war ihm nie leicht gefallen und nach so langer Zeit in Askaban, ohne irgendwelche positiven Gefühle, hatte er es einfach nicht gemerkt, aber…
„Ich hab mich verliebt.“ Draco sprach genau das aus, was Sirius gedacht hatte und deswegen war er erst einmal darüber überrascht. „In Sie… dich… Sie… Du bist stark, trotz so langer Zeit in Askaban und mutig. Ich finde, du siehst gut aus und ich denke, du bist total durchgeknallt. Aber mir gefällt das, auf eine sehr suspekte Art und Weise. Ich weiß, dass das Professor Lupin nicht gefallen wird und dir wahrscheinlich auch nicht, aber es ist nun mal so.“ Er atmete tief durch und vermied den Blick in die grauen Augen. „Soll ich einfach meinen Zauberstab rausholen und dein Gedächtnis löschen?“ Sein Gesicht war rot vor Scham und er kaute nervös auf seiner Unterlippe herum.
„Nein.“, sagte Sirius sofort, legte eine Hand auf Dracos Wange und brachte ihn dazu ihn anzusehen. „Ich war so verdammt lange allein und es gefällt mir, dich um mich zu haben. Ebenfalls auf eine sehr suspekte Art und Weise.“
Schmunzelnd schlug Draco die Augen nieder und lehnte sich an Sirius‘ Brust. Sanft strich Black ihm über den Hinterkopf und Draco fühlte diese pure Glückseligkeit in seinen Adern rauschen.
„Du redest immer noch nicht viel, was?“, raunte Sirius merkwürdig ruhig, mit dem Jungen in seinen Armen und dem prasselnden Regen um sie herum. „Ich brauch jemanden, der mir zuhört und es erträgt, wenn ich manchmal einfach nicht die Klappe halten kann.“
„Nicht mal beim Sex.“, warf Draco ein.
Sirius gluckste. „Das ist auch ein bisschen viel verlangt.“
„Dann ist es nicht nur Sex?“, fragte Draco noch einmal.
„Es kann mehr sein.“, schlug Sirius vor und fing den Blick aus den eisgrauen Augen auf, als Draco hochschaute.
„Professor Lupin wird das immer noch nicht mögen.“, raunte er, den Kopf noch angefüllt mit wabernden, rosa Wolken, die selbst den Regen vertrieben. Der war plötzlich nicht mehr kalt und beißend, sondern ein warmer Sommerregen, der in der Seele gut tat.
„Was soll er tun?“ Sirius verdrehte die Augen. „Du bist erwachsen und ihr seid nicht verwandt, außer angeheiratet. Dann bin ich eben ein bisschen älter…“
„Du könntest mein Vater sein, Sirius.“ Draco grinste, dieses typische Malfoygrinsen, das Sirius so selten gesehen hatte.
„Mir gefällt, wie du meinen Namen sagst.“ Mit sanfter Gewalt umfasste Sirius Dracos Kiefer und zog den Jüngeren näher zu sich. „Dafür ignorier ich so eine dreiste Bemerkung einfach mal und verweise auf die Tatsache, dass ich immer noch keine Ahnung hab, wie alt du bist, Blondie.“
„Das macht nichts. Du bist alt genug für uns Beide.“, sagte Draco und Sirius stellte gerade fest, dass der Junge unglaublich lustig sein konnte. Trotzdem lachte er nicht sein übliches, bellendes Lachen, sondern zog Draco noch näher und küsste ihn sanft.
Er brauchte den Jungen, hatte ihn die ganze Zeit gebraucht. Draco hatte ihn abgelenkt und Sirius von diesen schmerzenden Gedanken abgehalten, indem er ihm die Zelle vollgeheult hatte. Er hatte ihm wieder gezeigt, was wirkliche Freude war, als er Sirius erlaubt hatte die blasse Haut zu berühren.
Und da war Potential für mehr. Mehr als Verlangen nach einem jungen Körper…
Oder war er verwirrt von einer Liebeserklärung eines hübschen Jungen? Am Ende war es nur Mitleid, das er empfand, das ihn dazu brachte Draco lachen sehen zu wollen, so wie er es gestern getan hatte.
Vielleicht doch nur Mitleid und Verlangen…
Sirius öffnete den Mund nicht, egal wie oft Dracos samtene Zunge ihm über die Lippen streichelte. Er konnte das doch nicht tun! Solche Gefühle ausnutzen, wenn er damit am Ende nur seine, in den letzten Jahren zu kurz gekommenen, Gelüste befriedigen wollte.
Merlin, er war so verwirrt und enttäuscht, als Dracos Lippen sich von seinen trennten. Sirius öffnete die Augen und Dracos Augen sagten genau, was er dachte, um es schmerzhaft tief in Sirius‘ Magen zu rammen. ‚Du hast dich geirrt. Du magst mich nicht, sondern findest mich nur heiß. Remus hatte Recht. Nur ein Drama.‘
„Na, toll.“, sagte Draco kalt und machte sich von Sirius los. „Ich hätt’s nicht sagen sollen…“
„Nein.“ Jetzt musste er schnell reagieren, sonst würde er die Chance verpassen herauszufinden, ob er dem Jungen geben konnte, was er wollte. „Draco, warte!“
Sirius stolperte dem klitschnassen Junge nach, der sich weggedreht hatte und erstarrte in der Bewegung, als er die große Gestalt aus dem Schatten treten sah.
„Moony?“ Ein bisschen erleichtert atmete Sirius aus und schluckte dann. „Schon fertig mit deinem Termin?“
Ziemlich untypisch für sich, fuhr Remus sich durch das leicht ergraute Haar und lächelte genauso, wie Remus Lupin nie lächeln würde. Irgendwie kam Sirius dieses Grinsen auch bekannt vor.
„Professor?“ Draco wich einen Schritt zurück und prallte gegen Sirius, der ihm die Hände auf die Schultern legte.
„Hab ich dich endlich genau da, wo ich dich haben wollte, Black.“, raunte Remus mit seiner heiseren Stimme und hatte den Zauberstab schneller gezogen, als Sirius Draco zur Seite stoßen konnte.

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Wäre vielleicht überraschender gekommen, wenn Dr. S nicht ständig die ärztliche Schweigepflicht verletzen würde und sich verplappert.
Oh, moment? Cliffhanger? Juhu!
Das iat aber auch kompliziert mit "Ich mag dich", "Ich bin verliebt in dich" und "Ich liebe dich".


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