von Nymphadora Tonks
Es hatte zu regen begonnen, doch nicht einmal dies brachte die Fröhlichkeit der jungen Frau auf den Nullpunkt. Eilig stieg sie aus ihrem Bett, zog sich an und schritt, so leise es ihr möglich war, durch den kalten Flur, am Schlafzimmer ihrer Eltern vorbei, zur Haustür. „Nur noch ein paar Meter.“ Dachte sie lächelnd, als sie plötzlich Schritte hinter sich vernahm.
Ruckartig drehte sie sich um und starrte in das Gesicht ihrer jüngeren Schwester.
,,Zissy !“, zischte Andromeda. ,,Erschreck mich nicht so !“ vor ihr stand ihre kleine Schwester Narzissa. Ihre langen blonden Haare hatte sie zu einem Zopf gebunden und ihre Wasserblauen Augen blickten tief in ihre. In der Hand trug sie eine kleine Kerze.
,,Du willst wieder zu ihm, stimmts ?“ fragte sie die ältere ruhig. ,,Bella hatte recht...“ fügte sie, mehr an sich selbst gewandt, hinzu. ,,Ja Bella hat recht, aber in deinen Augen hat sie das ja immer !“ antwortete Andromeda zornig. ,,Das stimmt nicht und das weißt du auch.“ Entgegnete ihre Schwester ruhig und kam einen Schritt auf sie zu. ,,Bitte geh nicht...“ flüsterte sie und sah ihre Schwester flehend an. ,,Mum wird es erfahren und dann...“ ,,Wenn du nichts sagst, wird sie auch nichts erfahren !“ unterbrach Andromeda sie drohend. ,,Ich werde nichts sagen, ich habe nie etwas gesagt, aber Mum denkt, dass du dich nicht mehr mit ihm triffst. Wenn sie erfährt, dass du gelogen hast... ihr Zorn wird groß sein !“ flüsterte Zissy eindringlich. ,,Ich weiß das du mich nur schützen willst, danke dafür aber bitte versteh, ich muss gehen, ich liebe ihn !“ sagte Andromeda und drehte sich schon um.
,,Weißt du überhaupt wie es mir geht ?“ unterbrach Narzissa die entstandene Stille. ,,Kannst du dir vorstellen, wie es ist, jede verdammte Nacht in seinem Bett zu liegen und nur darauf zu warten, dass sich deine Zimmertür öffnet und du wieder zu ihm verschwindest ? Kannst du dir vorstellen, wie es ist bis morgens wach zu liegen und Angst zu haben, ob du überhaupt heil zurückkommst ? Angst zu haben, dass Mum nichts bemerkt ? Kannst du dir das alles vorstellen ?“ flüsterte sie mit tränenerstickender Stimme und zog ihrer Schwester am Umhang.
,,Ich hatte ja keine Ahnung...“ flüsterte Andromeda genauso leise. ,,Aber ich muss zu ihm, ich habe wundervolle Neuigkeiten ! Ich bin... nein, nein du würdest es nicht verstehen....“ Bei diesen Worten füllten sich Zissy´s Augen mit noch mehr Tränen. ,,Andromeda, du kannst mit mir über alles reden, ich bin deine Schwester ! Wenn du Hilfe brauchst, Bella und ich sind für dich da !“ entgegnete Nazissa, doch Andromeda lachte nur hol auf. ,,Hörst du überhaupt was du da sagst ? Hilfe von Bella, dass ich nicht lache. Narzissa, ich wusste nicht wie sehr du darunter leidest, aber ich bitte dich, lass mich gehen und verrate nichts, bitte.“ Flehte Andromeda. ,,Wenn ich dich jetzt gehen lasse, dann kommst du nicht mehr zurück, nichtwahr ?“ fragte Zissy. Andromeda nickte nur während ihr die Tränen die Wange herunterliefen. ,,Ich kann nicht mehr zurückkommen, bitte versteh Zissy.“ Narzissa nickte nur während ihr ebenfalls dicke Tränen die Wangen herunter liefen. Sie nahm ihre große Schwester fest in den Arm. ,,Pass auf dich auf !“ weinte Narzissa. ,,Das mache ich Kleines, ich schreibe dir.“ Auch sie drückte ihre Schwester noch schnell an sich und verließ dann das Haus.
Draußen angekommen apparierte sie. Sie kam in einer kleinen Straße an, weit weg von ihrem Elternhaus.
Sie ging auf einen alten Baum zu. Hier hatten sie sich das erste mal kennen und lieben gelernt. Damals hatte er, mit einem Messer, ihre beider Initialen und ein Herz in den Baum geschnitzt. Hier sollte sie auf ihn warten, hier wartete sie jede Nacht auf ihn.
Lächelnd zog sie mit ihrem Finger die Buchstaben und das Herz nach, bis sie plötzlich spürte, wie heiße Tränen ihre Wange hinunter kullerten.
Sie hatte nie auch nur geahnt was ihre Schwester durchmachte, aber was sollte sie tun ? Sie liebte ihn nun mal und war sich sicher, dass er der Mann ist, mit dem sie ihr Leben verbringen wollte.
,,Ich liebe dich und niemand kann etwas daran ändern !“ flüsterte sie und fuhr mit dem Finger noch einmal das “T“ in der Baumrinde entlang. ,,Ich liebe dich auch !“ hörte sie plötzlich eine Stimme hinter sich. Sie drehte sich um und fiel ihrem Ted in die Arme. Tröstend hielt er sie im Arm und führte sie langsam in seine Wohnung.
In seinem Wohnzimmer angekommen, setzten sie sich auf die Couch und tröstend legte Ted seinen Arm um Andromeda. ,, Was ist passiert ?“ fragte er und strich ihr sanft ein paar Tränen von der Wange. ,,Zissy... sie hat soviel durchgemacht... es tut mir so leid, aber ich habe mich so gefreut herzukommen... ich habe wunderbare Neuigkeiten, ich hatte Angst es ihr zu sagen... ich hab gesagt ich schreibe ihr, du sollst der erste sein... ich hoffe du freust dich !“ stotterte sie. ,,Psst, ganz ruhig, sonst verstehe ich nichts. Also du hast mit deiner Schwester gesprochen, richtig ?“ Andromeda nickte. ,,Und weiter ? Was sind das für wunderbare Neuigkeiten ? Was soll ich zuerst wissen und was hast du dich nicht getraut deiner Schwester zu sagen ?“ Erwartungsvoll sah er sie an. ,,Ted, ich bin schwanger !“
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
