von Alice
Ginny rappelte sich auf.
„Alles okay mit dir?“, fragte Harry.
„Oh, ja, ja, klar, mir geht’s gut!“, antwortete sie mit einer leichten Spur Sarkasmus in der Stimme.
Was hatte sie denn? Aber Harry hatte jetzt keine Zeit sich darum zu kümmern, sie mussten hier raus und das so schnell wie möglich! Immerhin waren Ron, Hermine und die anderen auch noch in der Wohnung und sie sollten besser so schnell wie möglich abhauen. Also lief Harry erneut zur Tür und probierte es noch einmal mit ‚Alohomora’ und ‚Rodukto’ aus, doch nichts bewegte sich. Er wandte sich zu Ginny und guckte sie fragend an. Sie zuckte nur mit den Schultern.
Wie sollten sie nur wieder zurückkommen? Harry begann im Raum auf und ab zu laufen, während Ginny an die Wand gelehnt da stand und scheinbar nachdachte. Ihr Blick war glasig, glitzerte da eine Träne in ihrem Auge?
„Ginny, wir schaffen das schon, wir kommen hier bestimmt wieder raus!“, versuchte Harry sie zu ermuntern. Sie nickte nur abwesend und Harry fuhr fort hin und her zu laufen.
Plötzlich stieß er auf etwas hartes, das aus dem Boden stieß. Er stolperte und fiel hin.
Das schien Ginny aus ihren Gedanken zu reißen.
„Harry!“, reif sie aufgeregt. „Ist dir was passiert?“
Sie lief zu ihm und schaute sich den Ring an über den Harry gestolpert war.
„Das ist eine Falltür! Wahrscheinlich kommen wir durch sie hier weg!“
Auch Harry betrachtete den Ring. Tatsächlich, Ginny hatte Recht! Sie waren gerettet!
Aber noch war ja nicht klar, ob sie sich überhaupt öffnen würde.
Harry versuchte es, zog kräftig an dem Ring und zu seiner großen Überraschung ging die Falltür wirklich auf!
Er stieß einen Freudenschrei aus und spähte in den Gang der sich ihnen geöffnet hatte hinein. Es war einfach nur schwarz! Mehr als den Ansatz einer Leiter konnte man nicht erkennen, den Rest verschlang die Dunkelheit.
„Sollen wir da runter?“, wollte Ginny unsicher wissen.
„Uns bleibt wohl nichts anderes übrig.“, erwiderte Harry. „Ich geh zuerst! Lumos!“
Langsam stieg er die Leiter hinab. Es ging cirka zwei Meter tief. Als er sicher auf dem Boden angekommen war rief er Ginny, dass sie ihm folgen konnte.
Zusammen gingen sie schließlich den dunklen Gang entlang.
Es war kalt und es roch genauso unangenehm, wie an dem Fluss. Der Gang war eng, sodass sie hintereinander gehen mussten, die kalten, feuchten Steinwände spiegelten sich bei dem Licht, das Harrys Zauberstab auf den Boden warf in den Pfützen wieder. Einmal liefen sie über etwas weiches, pflanzenartiges, doch Harry beachtete es nicht weiter. Erneut waren sie auf dem Steinboden. Ab und zu lief ihnen eine Maus (oder eine Ratte?) über den Weg.
„Wie lang ist dieser Gang wohl?“, sagte Harry und wandte sich zu Ginny.
Doch sie war nicht hinter ihm!
„GINNY!!“
Er rannte den Gang zurück. Auf einmal sah er sie. Sie lag an der Stelle, wo sie über etwas weiches, pflanzenartiges gelaufen waren. Dieses ’weiche, pflanzenartige’ war nämlich eine Teufelsschlinge!
Sie hatte Ginny gepackt und einen ihrer Ranken über Ginnys Mund gelegt, sodass Ginny nicht im Stande war sich von dort wegzubewegen oder einen Ton zu machen.
Er zögerte keinen Moment und entfachte ein kleines Feuer an der Pflanze (natürlich so, dass Ginny nichts passieren konnte). Es wurde warm, oder wenigstens ein bisschen wärmer und vor allem heller!
Harry hatte ja schon seine Erfahrungen mit Teufelsschlingen und genau wie damals, in seinem erstem Jahr, ließ die Pflanze von Ginny ab und versuchte dem Licht zu entweichen.
Ginny nahm Harrys Hand und ließ sich hoch helfen.
„Danke!“, stieß sie hervor. „Ich dachte das wäre mein Ende!“
Sie lächelte ihn an, doch schnell wurde sie wieder ernst und sagte kalt: „Los, wir müssen weiter!“
Harry konnte sich ihr Verhalten nicht erklären und schob es auf den Ort an dem sie waren.
Endlich erreichten sie eine Tür an der der Gang endete. Sie ließ sich mit Alohomora öffnen. Harry und Ginny gingen nach draußen und fanden sich hinter Snapes Haus wieder, über dem der Mond leuchtete.
‚Ein Glück, dass wir kein Vollmond haben, sonst hätten wir jetzt noch mehr Probleme.’, dachte Harry.
„Was ist mit den anderen? Sind sie noch im Haus?“, wollte Ginny wissen.
„Ich denke schon! Ich hoffe ihnen geht es gut! Du bleibst hier und versteckst dich, ja? Und ich gehe da rein und suche sie.“
Ginny wollte noch etwas erwidern, aber Harry ließ ihr keine Chance und deutete auf einen Busch hinter dem sie sich verstecken sollte.
Als Harry vor der Haustür stand und eigentlich eintreten wollte, packte ihn etwas von hinten und hielt ihm den Mund zu.
Er wollte schreien, doch seine Stimme wurde von der Hand erstickt. Die Gestalt schleifte ihn um eine Ecke und ließ ihn dann los.
Er wandte sich nervös um und ihm viel ein Stein vom Herzen als er Moody erkannte.
„Was sollte das denn?!“, fragte Harry aufgebracht.
„Tschuldige! Wollte nicht das jemand was mitkriegt! So waren wir wenigstens leise!
Hör zu, Potter! Die anderen haben es geschafft zu fliehen. Eigentlich wollten wir euch finden, aber es wurde zu gefährlich! Ich hoffe Madame Pomfrey hat genug Betten im Krankenflügel! Aber alle haben überlebt! Das ist doch schon mal etwas! Hast du Miss Weasley?“
Harry nickte.
„Gut, dann hol sie und wir apparieren nach Hogsmeade.“
Ginny wunderte sich zwar, dass Harry schon zurück war, aber sie freute sich zu hören, dass es allen einigermaßen gut ging!
In Hogsmeade angekommen, beeilten sie sich zum Schloss zu kommen. Sie waren müde und es hatte gerade angefangen zu schneien.
Harry hatte Ginny gerettet, nächste Woche am Weihnachtsfest würden Ron und Hermine aus dem Krankenflügel zurück sein und er konnte sich auf ein ruhiges Fest freuen.
Doch wirklich glücklich war er nicht. Er vermisste Ginny, auch wenn sie jetzt wieder da war.
Eigentlich könnten sie doch jetzt wieder zusammen kommen, oder? Voldemord wusste das Ginny ein wichtiger Mensch für ihn war und da brachte es doch nichts wenn sie getrennt waren! Doch als er Ginny darauf angesprochen hatte, hatte sie irgendwie komisch reagiert und war weggelaufen. Warum? Liebte sie ihn nicht mehr?
************************************************ So, das war glaub ich das vorletzte Kapitel... Das letzte kommt dann, nachdem ihr mir Kommis geschrieben habt! *grins*
Liebe Grüße, Alice
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