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Fanfiction

Die Rumtreiber halt - Eine glückliche Hochzeit?

von @knuddelmuff

Besten Dank für eure Kommis!;) Freut mich ja, dass meine FF euch so gefällt!!^^

Naja Liebe greetz
@knuddelmuff





Gedankenverloren sah Lily aus dem Fenster.
Sie saß auf dem Rücksitz des roten, etwas veralteten, klappernden Autos ihrer Eltern.
Grüne, feuchte Wiesen und Felder zogen an ihr vorbei, während James sich ständig in ihre Gedanken schlich.
Irgendwie vermisste sie ihn jetzt schon.

„Was bist du denn so still?“
„Ach ich bin einfach nur müde ... Ich glaub ich leg mich gleich sofort hin, das Auspacken kann erstmal warten ...“
„Ist okay, ich kann dir später dann auch helfen, sag mir nur Bescheid.“, sagte Mrs Evans und sah ihre Tochter aus dem Seitenspiegel heraus an.
„Aber vergess nicht, in drei Tagen ist Petunias Hochzeit! Ach du lieber Himmel, da fällt mir ein, du hast doch noch gar nichts zum anziehen! Ein Umhang wäre wohl kaum angebracht.“
Lily seufzte auf.
„Kann ich nicht einfach mein schwarzes Ballkleid anziehen? Obwohl ... Warum denn keinen Umhang? Das würde Petunia sicher zur Weißglut führen ...“, schloss sie mit einem amüsanten Grinsen auf dem Gesicht, doch ihre Mutter taxierte sie mit ihrem typischen strengen Blick, den sie immer aufsetze, wenn Lily etwas gegen ihre Schwester sagte. Doch zum Glück, fand Lily, konnte sie diesen unangenehmen Blick nicht oft sehen, da sie sich ja fast das ganze Jahr über in Hogwarts aufhielt.

„Ist ja schon gut, also kein Umhang! Aber ich kann nicht versprechen, dass James und die anderen in einer sogenannten normalen Kleidung kommen.“
Lily sah, wie ihre Mutter die Stirn in Falten legte.
„Aber wenigstens du solltest mit einem anständigen Kleid auftreten, Petunia ist schließlich deine Schwester!“
Dazu verkniff sich Lily lieber ihre Bemerkung, auch wenn es etwas schwer fiel.

„Ich hab ja auch noch das alte grüne Kleid, wie wärs mit dem?“
„Das wäre wohl okay ...“, antwortete Mrs Evans nachdenklich.
„Hoffentlich passt es noch. Ich bin der Meinung, du bist ein paar Zentimeter gewachsen seit letzes Jahr!“
„Mum, das war wohl eher Einbildung. Ich frag mich, ob ich überhaupt einen Zentimeter gewachsen bin ...“, sagte Lily lachend.
„Also kannst du davon ausgehen, dass es noch passt. Ich kanns dir ja morgen mal zeigen, aber bitte nicht mehr heute ... Dazu bin ich wirklich zu müde.“
Und mehr bekam Lily von der Autofahrt auch nicht mehr mit.
Ihre Augen waren nach ihrem letzten Satz so schwer geworden, dass sie ihr glatt zufielen.

Sie war gerade in einen fantastischen Traum gefallen, als ein verboten lautes Geräusch an ihre Ohren drang.
Schläfrig öffnete sie ihre hellgrünen Augen und blickte in die farblos wirkenden, von denen keiner wusste, woher sie diese hatte.

„Petunia!“, kreischte Lily wütend los.
„Was zum Teufel machst du hier?“
„Ich wohne hier, falls es dir noch nicht aufgefallen ist. Oh, wie konnte ich das vergessen, du bist ja nie hier, so dass es dir hätte auffallen können!“, keifte die Schwester zurück.
„Du sollst reinkommen!“, blaffte Petunia und drehte sich auf dem Fersen um.
Stöhnend hielt Lily sich den Kopf.
Hatte die nichts anderes zutun, als grundlos auf die Autohupe zu kloppen?
Und jetzt hatte sie auch noch ihren Traum vergessen!
Der war irgendwie toll gewesen.

Wütend schlug Lily die Autotür auf, die dabei gegen Petunias lila Fahrrad knallte, welches nun mit einem lauten Poltern und Klirren zu Boden fiel.
Lily biss sich auf die Unterlippe, dann zuckte sie die Schultern und machte sich einfach nichts draus.
Doch am Auto zog sich ein scharfer weißer Schnitt, der sofort ins Auge stach.
„Scheiße“, murmelte Lily und ließ ihr Gehirn ordentlich auf die Suche nach einem Ausweg arbeiten.
„Wär ich doch nur schon volljährig!“
Dann könnte sie den Schaden in null komma nichts beheben.
Lily zögerte einen Moment, dann zog sie ihren Zauberstab und murmelte ein paar Worte.
Gleich darauf verschwand der Kratzer, indem das weiß sich wieder rot färbte, so wie sich es gehörte.
Lily lächelte zufrieden.

Langsam stieg sie die drei Stufen zur Haustür hinauf, so als würde sie auf jeder Stufe erwarten, eine Bombe würde losgehen, die Petunia vielleicht in den Boden eingepflanzt hatte in der Hoffnung, sie würde Lily totfeuern.
Die Tür stand einen Spaltbreit offen, so dass sie ohne zu klingeln hinein konnte.
Irgendwie war es schon komisch, wieder hier zu sein.
Es war schon soo lange her.

„WO BLEIBST DU???“, brüllte die Stimme von Petunia, die genervt in der Küche stand.
„Was willst du denn?“, brüllte Lily zurück.
„Es gibt ESSEN! Also beeil dich gefälligst du dumme kleine Hexe!“
Lily stürmte zornig in die Küche und blickte ihre Schwester mit purem Hass in den Augen an.
„Ich weiß, dass du nur neidisch bist, da du eine Muggel bist und ich nicht, aber deshalb brauchst du mich nicht immer so anzumachen!“
Petunia lachte kalt und spöttisch auf.
„Ich und neidisch? Auf DICH? Na das hättste wohl gerne du Schl-“
„HÖRT AUF!!!“, durchbrach eine Männerstimme die zwei, die auch sofort aufhörten zu streiten.
Wenn ihr Vater das Schreien anfing, konnte es gefährlich werden.

Mit einem letzten zornfunkelnden Blick für den jeweils anderen setzten sich die beiden Mädchen.
„Petunia, du heiratest in drei Tagen! Ich finde du bist jetzt wirklich alt genug, um mit den lächerlichen Streitereien mit Lily aufzuhören. Benehmt euch doch einfach mal wie zwei ganz normale Menschen. Ihr seid Geschwister, mein Gott!!“
„Wie zwei ganz normale Menschen?“, wiederholte Petunia erbost, „Wie soll das denn bitte funktionieren? Dafür werden auch zwei ganz normale Menschen gebraucht, was in diesem Fall leider nicht möglich ist!“ Sie machte mit dem Kopf eine ruckartige Bewegung gen Lily.
Diese öffnete zornig den Mund, doch ihr Vater kam ihr zuvor.
„Wie ich sehe, bist du einfach noch nicht reif für ein normales Gespräch. Entweder du setzt dich jetzt und benimmst dich wie ein normaler Mensch oder du kannst hoch in dein Zimmer gehen.“ ... Was zum Glück bald nicht mehr deins ist ..., lag Mr Evans noch auf der Zunge, doch er hielt es zurück, da seine Frau ihn unentwegt ansah, als würde sie so etwas schon erwarten.
„ICH benehm mich wie ein normaler Mensch, aber in Gegenwart einer solch unnormalen Person wie meine Schwester fällt das manchmal ein bisschen schwer!“
„Verschwinde nach oben“, gab Mr Evans kalt zurück.
„Sofort“
Petunia schmetterte ihr mit Honig beschmiertes Brot gegen die orange Wand und stapfte unter einem Höllenlärm hoch in ihr Zimmer, wobei sie bei jeder Stufe eine neue wütende Beschimpfung gegen Lily ausstieß.
Diese runzelte nur verblüfft die Stirn. Sie wusste gar nicht, dass es so viele verschiedene Schimpfwörter gab.

Trotzdem ärgerte sie sich, dass sie Petunia nicht noch zurück beleidigt hatte, aber wahrscheinlich war das auch besser so.
Wenigstens konnte sie dann ein ruhiges, gemütliches Essen mit ihren Eltern verbringen, die sie gespannt über ihr 6. Jahr in Hogwarts ausfragten, ohne mit Blicken taxiert zu werden, die ihr alles mögliche auf den Hals wünschten.

„Und dieser James Potter ist mir wirklich sehr sympathisch, das muss ich schon sagen. Und seine Familie scheint mir sehr anständig zu sein.“, sagte Amelie Evans munter. „Ich brenne darauf, mehr über den Zaubererhaushalt zu erfahren. Und deinen Freund werden wir auch noch in die Mangel nehmen!“
Darauf musste Lily lachen.
„Macht nur, er ist ein richtig netter Kerl. Naja, ab und zu ist er ein wenig arrogant, muss ich zugeben. Das ist wohl auch der Grund, weswegen wir erst in diesem Schuljahr zusammen gekommen sind.“
Und Lily erzählte ihren Eltern alles von James` verzweifelten Versuchen, sie zu einem Date zu überreden. Die mussten darüber einfach nur lachen, was Lily jetzt auch konnte, doch damals sah es ja noch ganz anders aus.


Eine Stunde später hatte sie sich auf ihrem Bett breit gemacht und wusste nichts mit sich anzufangen. Erstaunlich, wie schnell ihre Müdigkeit verflogen war.
Dröhnende Musik hallte aus dem Zimmer ihrer Schwester, also hätte sie so oder so nicht schlafen können.
Lily musterte den mit Wolken besetzten Himmel, durch denen die letzten Sonnenstrahlen des Tages schienen.
Sie erwartete einen Brief und konnte gar nicht mehr aufhören, herumzuhibbeln.
Was, wenn sie jetzt rausgeworfen werden würde?
Das ist allein Petunias Schuld!, dachte sie mit einem Aufwall erneuten Zorns.
Was stellte sie ihr Fahrrad auch an den ungeeignetsten Platz, den sie auftreiben konnte?
Dann schweiften ihre Gedanken ab zu Petunias Hochzeit.
Ein Kicheranfall überkam sie bei der Vorstellung, wie ihre Pferdegesichtige Schwester neben Vernon Dursley stand, der drohte, mindestens genauso fett zu werden wie ein Elefant.

Schließlich döste sie dann doch ein, mit weit geöffnetem Fenster und den schwachen Sonnenstrahlen im Gesicht.
Und nebenbei lief da auch noch die ohrenbetäubend laute Musik von Petunia.



„Nein James, lass das ...“
Grelles Sonnenlicht stach ihr in die Augen.
Nörgelnd drehte sie sich auf die andere Seite, doch auch da schien die Sonne ihre heißen Strahlen abzuwerfen.
Dann erblickte sie eine gelbe Wand vor sich.
Nicht nur irgendeine Gelbe, sondern ihre.
Mit einem jähen Schrecken schlug Lily sich die Decke vom Leib.
Heute war der Tag Petunias` Hochzeit!
Panisch richtete das Mädchen ihren Blick auf den Wecker und stellte erleichtert fest, dass noch eine dreiviertel Stunde Zeit war.
Pfeifend Luft ausblasend setzte Lily sich auf.
Das einzig gute an der heutigen Hochzeit war, dass sie James und ihre Freunde wieder sehen würde.
Na hoffentlich kommen die einigermaßen vernünftig gekleidet, und, ein weiterer Schreck zog sich durch Lilys Körper, hoffentlich kamen sie nicht mit Besen!
Doch da fiel ihr wieder ein, dass ihre Freunde jetzt apparieren konnten.
Alice war erst gestern 17 und somit volljährig geworden und das Apparieren hatte sie schon bei den Übungen im Schloss erfolgreich gemeistert.
Zwar hatte sie jetzt noch keine Erlaubnis dazu, da sie die richtige Prüfung noch nicht abgelegt hatte, doch das würde sie sicher auch nicht aufhalten.
James, Sirius, Remus und Peter waren alle bereits 17, doch Lily bezweifelte, dass Peter mitkommen würde. Zum Einen, weil er durch die Prüfung gerasselt war, zum Anderen, weil er sicherlich viel zu viel Angst hatte, auf so eine Muggel-Hochzeit zu gehen.

Als Lily nach unten ins Wohnzimmer kam, drang ihr sogleich lautes und nervöses Gewusel entgegen.

„Hau ab, hier ist es schon voll genug! Ich muss mich fertig machen für meine Hochzeit, da brauch ich keine dumme Hexe in meiner Nähe, die womöglich noch mein teures Kleid in Brand setzt!“
„Ach, du heiratest heute?“, fragte Lily und tat verblüfft.
„Hast du gar nicht erwähnt, meine liebe Schwester!“ Feixend verschwand Lily aus dem Wohnzimmer ins Badezimmer, um noch schnell duschen zu gehen.

Zehn Minuten später betrachtete Lily sich vor dem Spiegel.
Sie hatte bereits ihr altes grünes Ballkleid an, was aber aussah, als hätte sie es gerade erst aus einem Laden gekauft.
Dazu band sie sich die Kette mit dem grün glitzernden Herz von James um, die er ihr beim Weihnachtsball geschenkt hatte und passende Ohrringe. Außerdem wählte sie noch ein seiden silbernes Armband, welches sich leicht um ihr schlankes Handgelenk legte.
Sie beschloss, die Haare lieber auf Muggelart zum Trocknen zu bringen, da sie am ersten Ferientag ja schon unerlaubt gezaubert hatte. Zwar hatte sie das komische Gefühl, dass das Ministerium ihr trotz eines erneuten Zaubers keinen Rausschmiss aus Hogwarts androhen würde, aber sie wollte auf Nummer sicher gehen.
Ihre etwas länger als Schulterlangen Haare ließ sie offen. Jetzt, so frisch nach dem Föhnen, lagen sie einfach super, so dass sie nichts weiter damit anstellen musste. Was für ein Glück, denn auf so ein Rumgebastel mit ihren Haaren hatte sie im Moment überhaupt keine Lust.

Jetzt tat sie sich noch etwas von ihrem neuen Make-up, welches sie sich am vorigen Tag in der Muggelstadt gekauft hatte, auf und den selbst malenden Kajalstift aus Hogsmeade. Lily musste jedes Mal lachen, wenn der Kajal vor ihren Augen rumwirbelte, um diese anzumalen. Doch sie nahm die Sache lieber selbst in die Hand, aber einen „normalen“ Kajal gab es in dem Zaubererdorf leider nicht. Danach kam noch ein klein wenig grüner Lidschatten auf ihre Augen, der leicht im Licht schimmerte. Jetzt wurden ihre Augen perfekt betont.
Lily lächelte sich kurz zu, dann wandte sie sich um und geriet wieder in das hektische Geschehen im Haus.
Ihre Mutter schien fast genauso aufgeregt wie Petunia, denn sie hastete von einem Raum zum anderen, während sie immer wieder vergaß, was sie denn dort überhaupt wollte.
Lily schüttelte grinsend den Kopf. „Mum, ich warte draußen! James und die anderen kommen gleich!“
Doch statt die Stimme ihrer Mutter zu hören, hallte ein lautes Klong im Haus wider, worauf hysterisches Geschrei folgte.

„WAS?! Deine - deine ABNORMALEN kleinen Freunde kommen zu MEINER Hochzeit? Was fällt dir ein du Mistgeburt??? Mum, sag doch was! Ich lasse auf keinen Fall zu, dass dieses verdammte scheiß Volk zu meiner Hochzeit erscheint! Nein! Da heirate ich lieber in einem Sumpfloch, als dass die dahin kommen!!!!“, kreischte Petunia sich die Kehle heiser.
„Tja, dann musst du wohl in einem Sumpfloch heiraten!“, sagte Lily mit bebender Stimme. „Meine Freunde stehen nämlich in ein paar Minuten in unserem Garten, es ist schon alles abgemacht. Ach ja ... Vorsicht“, Lilys Stimme wurde auf einmal ganz bedrohlich, „Beleidige nicht noch einmal meine Freunde in meiner Gegenwart!“ Damit drehte das Mädchen sich auf dem Absatz um und stürmte nach draußen in den Garten, während ihr Herz mindestens doppelt so schnell als gewöhnlich schlug.

Lily setzte sich auf den Rasen, der praktisch glühte vor Hitze.
Ohne zu wissen warum, stiegen ihr Tränen in die Augen.
Was war denn jetzt mit ihr los?
Sonst hatten ihr die Streitereien mit Petunia auch nicht sonderlich was ausgemacht. Das muss die Aufregung sein, dachte Lily. Denn irgendwie war sie schon ein bisschen aufgeregt auf die Hochzeit. Wie ihr Vater gestern beim Essen richtig gesagt hatte ... Petunia und sie waren immerhin Schwestern.
Da tauchten plötzlich vier Schatten vor ihrer Nase auf.
Sie sah auf und blickte zuerst in das Gesicht ihrer besten Freundin.

„Alice!“ Lily stemmte sich vom Boden hoch und fiel ihr um den Hals.
„Du warst letztens so schnell weg, wir konnten uns gar nicht mehr richtig verabschieden! Und alles alles Gute zu deinem 17.!“
Alice lächelte. „Danke Lily. Und, lebt deine Schwester noch?“
Lily zwang sich zu einem Grinsen, welches ihr aber wahrscheinlich alle abnahmen, da niemand eine Andeutung machte zu fragen, ob sie irgendetwas hatte. Und wie sie es vorausgesehen hatte, war Peter nicht dabei.

„Ich freu mich auch, dich wieder zu sehen!“, ertönte eine Stimme von rechts.
Lily blickte sich um und prustete los.
„Oh, sorry James“
Sie hüpfte ihrem Freund entgegen, der sie sogleich fest in die Arme schloss.

„Lily, es geht los!!! Kommt ihr bitte?“
Lily atmete tief ein. „Okay Leute, dann mal los.“
Ihre Eltern begrüßten vorerst noch die Ankömmlinge, bevor Jörg Petunias Schleppe des Brautkleides hochielt. Das war eine Anweisung von Petunia selbst gewesen, damit es auch ja nicht dreckig wird, was aber eigentlich vollkommen ausgeschlossen war, da jedes Körnchen Dreck zu Staub verfallen sein muss, so heiß wie es war.

„Jetzt weiß ich was du meintest Lily!“, sagte Sirius breit grinsend. „Du und deine Schwester seht euch echt zum Verwechseln ähnlich!“
Darauf fingen alle lauthals an zu lachen, alle außer Lily.
Lily blickte voller Unbehagen zu ihren Eltern, doch zu ihrer großen Erleichterung waren die grad vollauf damit beschäftigt, Petunia ins Auto zu transportieren.
„Und das ist wirklich deine Schwester?“, fragte James sie mit leicht gerunzelter Stirn.
„Sieht mir eher danach aus, als ob sie adoptiert wurde.“, meinte Sirius und seiner Miene nach zuschließen heckte er gerade einen Plan aus, wie er Petunia am besten verhexen konnte.
Bei dem Gedanken wurde Lily ganz schwindlig. „Ich warne euch, wehe ihr verhext Petunia auf irgendeine Weise! Das ist hier heute ihre Hochzeit, das wäre einfach nur fies.“
„Was guckst du uns dabei so an? Remus ist doch hier der größte Unruhestifter!“, sagte James feixend. „Genau, auf so eine Idee würden wir doch gar nicht erst kommen.“, setzte Sirius dazu.
„Schon klar Sirius. Nein, jetzt im Ernst.“, sagte Lily und sah die beiden scharf an.
„Nein, ist okay. Wir machen nichts, versprochen!“, sagte Sirius und hielt Lily die Hand hin.
„Jedenfalls nicht heute“, murmelte er James zu, als Lily gerade nicht hinsah.

„Oh nein!“, stieß Mrs Evans plötzlich aus, „Im Auto ist gar nicht Platz für alle!“
Lily blickte ins Auto, aus der Petunia ihr ihren grimmigsten Blick schickte, den sie aufbringen konnte. Sie musterte jeden von Lilys Freunden abschätzig und sah aus, als würde sie sich gleich erbrechen.

„Kein Problem Mrs Evans, wir vier apparieren.“, sagte Remus.
„Apparieren bedeutet, dass wir von einem Ort zum anderen wechseln können. Das dauert höchstens ein paar Sekunden, dann sind wir da.“, ergänzte er auf den planlosen Blick der Evans` hin.
Jörg und Amelie machten ganz große Augen, während Petunia nur laut zischte.
„Phantastisch!“, sagte Mr Evans und klatschte in die Hände.

„Ähm, wo genau liegt denn die Kirche, wo die zwei heiraten?“, fragte Alice.
„Gibt’s da in der Nähe einen Wald oder so? Es wäre ja ziemlich unpraktisch wenn wir plötzlich aus der Luft heraus da auftauchen.
„Ja, hinter der Kirche liegt eine kleine Lichtung, da könntet ihr hinapp ... wie war das?“
„Apparieren“
„Oh, ja stimmt! Also die Straße heißt Miller Street“, sagte Mrs Evans lachend.
„Okay, dann bis gleich!“
Und mit einem PLOPP waren die vier verschwunden.

„Wie sehen die denn aus? Umhänge! Was werden unsere Verwandten dazu sagen? Wenn Vernons Eltern dieses Pack sehen, werden die in Ohnmacht fallen!“, schimpfte Petunia sogleich los wie die anderen verschwunden waren.
„Ach Petunia, so schlimm wird es wohl nicht sein. Außerdem müssen Lilys Freunde ja nicht in einer Reihe mit Vernons Eltern sitzen.“, sagte Amelie beschwichtigend und stieg ins Auto, was ihr Jörg und Lily nachtaten.

Los ging die Fahrt.
Eine halbe Stunde hatten sie vor sich. Lily dachte die ganze Zeit an die anderen, was sie gerade machten. Hoffentlich machten sie keinen Unsinn.
Denn die Hochzeit ihrer Schwester versauen wollte sie nun wirklich nicht.
Doch Lily hatte das mulmige Gefühl, dass das gar nicht mehr nötig war.
Petunia saß da mit vor der Brust verschränkten Armen und sah ganz und gar nicht glücklich aus. Auf der kompletten Fahrt meldete sie sich nicht zu Wort, sie starrte nur heftig atmend aus dem Fenster. Wenn sie dies gerade mal nicht tat, warf sie ihrer Schwester hasserfüllte Blicke zu, die ganz und klar ausdrückten, dass sie nach ihrer Hochzeit kein vernünftiges Wort mehr mit ihr sprechen würde. Lily hatte wieder mal keine Ahnung warum, doch es macht sie irgendwie traurig. Doch zum Glück konnte sie nicht weiter darüber nachdenken, denn sie erblickte eine kleine Menschenmasse vor einer gigantischen, turmhohen Kirche, auf der eine riesige goldene Uhr thronte.
Der Eingang mit seinen großen, braun getäfelten Türen stand weit offen, wartend auf die Braut.

Die Leute vor der Kirche bemerkten das rote Auto der Evans` und strömten rasch nacheinander in die Kirche.
Nur vier Gestalten blieben noch stehen, die Lily als Alice, James, Remus und Sirius erkannte.
Sie machte eine scheuchende Handbewegung in Richtung Eingang.
Zuerst verstand keiner der vier was Lily von ihnen wollte, doch als sie mit dem Mund die Worte „Geht rein“ formte, registrierte Alice ihre Anweisung und zog die Jungs mit hinein.
Petunia zog eine Schnute.
„Dass ich meine Hochzeit mit solchen Menschen erleben muss, ist echt ein Trauerspiel.“, sagte sie dramatisch. „Wenn Vernon die sieht ... Und dann noch diese schreckliche Kleidung ...“
Petunia schien am Rande der Verzweiflung.
„Ich verspreche dir, die werden dir deine Hochzeit nicht verderben.“, sagte Lily entschlossen und stieg aus dem Auto. "Das haben sie schon du Hexe! Indem sie überhaupt da sind!!!", heulte Petunia energisch auf.
Jörg Evans öffnete rasch die Tür von Petunia, die mit ihren sieben Zentimeter Absätzen eher schlecht als recht aus dem Auto kam.
Lily verkniff sich ein Lachen.

„Los Lily, wir müssen jetzt rein!“, sagte Amelie, während sie nervös ihren dunkelbraunen Rock glättete und ihre mit einigen Rüschen besetzte beige Bluse zurechtrückte.
„Petunia – “ Sie umarmte ihre erstgeborene Tochter fest und drückte ihr einen Kuss auf jede Wange. Petunia schien jetzt wieder besser gelaunt, sie lächelte sogar. Lily fand, dass Petunia eigentlich gar nicht soo schlecht aussah, wenn sie so ehrlich und echt lächelte wie eben, wie sie es so selten tat.

Sie betrat die Kirche, in der eine gespannte Stille entstanden war.
Alle blickten gen Eingang und warteten auf die Braut, die gleich hereinschneien würde.
Lily war es etwas peinlich, sie bemerkte, wie einige Leute sie mit ihren Blicken folgten. Ein Zischen von links brachte ihr, was sie suchte.

„Ach hier seid ihr! Sorry, aber ich muss mit nach vorne! Stellt bloß nichts an, ja?!“ James, Remus, Sirius und Alice lächelten ihr zu und Lily konnte auf dem ersten Blick erkennen, dass sie ihnen vertrauen konnte.
„Na dann bis später!“, flüsterte sie und folgte ihrer Mutter nach ganz vorne in die erste Bankreihe.

Sie lächelte ihren Verwandten freundlich zu, die sie interessiert musterten.
Am liebsten wären sie aufgesprungen und hätten Lily umarmt, da sie diese schließlich so gut wie nie zu Gesicht bekamen.
Doch das war hier in der lauschenden Kirche wohl ein wenig unpraktisch, so verschoben sie es auf später.
Kaum hatte Lily sich gesetzt, fing auch schon die Orgel an eine langsame, schöne Musik zu spielen.
Lily beobachtete aus den Augenwinkeln lächelnd ihren kleinen Cousin, der sich auf seinen Stuhl gestellt hatte, um Petunia sehen zu können.
Sie fand es total schade, dass sie ihn nur in den Ferien ab und zu mal zu Gesicht zu bekam. Es war ein wenig komisch, ihn bei jeder Begegnung ein halbes oder gar ein ganzes Jahr älter zu sehen, es kam ja immer drauf an, ob sie über Weihnachten in Hogwarts blieb oder nicht.
Jedes Jahr versicherte er ihr, dass sie trotzdem seine Lieblingscousine war und es auch für immer bleiben würde. Das fand Lily einfach zu niedlich.
Und sie hegte den Wunsch, dass auch er magisches Blut in sich hatte.
Man weiß ja nie?
Als er fünf war, das war vor etwa drei Jahren, hatte es eine eigenartige Sache gegeben. Er hatte sich gerade mit seinem größeren Bruder gestritten, der mittlerweile 12 Jahre alt war.
Nämlich hatte der damals 9 jährige seinen kleinen Bruder Jochen gejagt, der natürlich keine Chance hatte, zu entkommen, da sein älterer Bruder Christian doppelt so schnell war als er.
Christian war es auf irgendeine Weise unmöglich, Jochen zu fangen. Der lief und lief und kam lange vor seinem großen Bruder zu Hause an.
Ein lautes Ooooh riss Lily aus ihren Gedanken.
Rasch stand sie auf, alle anderen waren schon auf den Beinen.

Petunia schritt, mit ihrem Vater an ihrer Seite, langsam und im Takt der Musik auf den Altar zu.
Es war offensichtlich, dass sie die ganze Aufmerksam genoss. Sie lächelte ihrem noch Verlobten zu, der warm zurücklächelte.
Lily musste sich, wie vorhergeahnt, das Lachen verkneifen und hoffte, dass dies auch ihre Freunde taten, denen es sicher nicht anders erging.
Vernon Dursley stand da in einem dunkelblauen Anzug mit Fliege. Den Anzug hatte er wohl ein bisschen zu eng gekauft, die Jacke platzte fast aus den Näten.
Die Hose war okay, dafür aber waren seine Haare umso schlimmer.
Die sahen aus, als wären sie nicht mit Gel, sondern mit Kleber bearbeitet worden. Sein Strohblondes Haar schmiegte sich so fest und glatt auf seinen fetten Kopf, dass es total albern aussah. Und seine blitzblanken Schuhe musste man bis hin in die allerletzte Reihe blinken sehen.
Gegen Petunia jedoch war nicht allzu viel ausszusetzen.
Ihr Spitzenbesetztes, weißes, bis zu den Knien gehendes Brautkleid sah ganz hübsch aus. Der Schleier jedoch war ein wenig übertrieben; der war locker sechs Meter lang.
Lily war sich sicher, dass ihre Eltern von dem Schleier nicht sehr angetan waren, doch wie sie ihre Schwester kannte, hatte sie auf ihn bestanden.

Die Orgel hörte auf zu spielen.
Jörg Evans drückte ein letztes Mal Petunias Hand und kam dann zu seiner Familie.

Nach kurzem Getuschel der Menge stellte sich Pastor Rosenfeld vor Vernon und Petunia auf, deren Aufregung man deutlich spüren konnte.

„Wir haben uns heute alle hier versammelt ...“
Lily hörte nicht wirklich zu, sie erwachte erst wieder aus ihrem Halbschlaf, als Musik zu spielen begann.
Oh nein, waren die zwei jetzt schon richtig verheiratet?
Ihr Vater, der ihren panischen Ausdruck auf dem Gesicht ablesen konnte, sagte: „Nein, wir singen erst noch ein Lied, dann ist es erst soweit.“
Lily grinste ihm schief zu.

Das Lied war soo langweilig. Es ging um irgendwas mit der Schaffung und son übliches Zeugs.
Und Endlich, es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, hörte der Gesang auf.
Man, war das ein langes Lied, das ging bestimmt 10 Minuten!
Doch ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass gerade mal fünf Minuten vergangen waren.
Aber von wegen – Die Orgel spielte noch weiter die Melodie des Liedes und hörte erst nach weiteren zwei Minuten wieder auf.
Nun war die Kirche wieder in ihre unangenehme Stille gehüllt. Lily wagte es kaum, sich überhaupt zu räuspern.
Das würde bestimmt alle Blicke auf sie ziehen.

Der Pastor erhob sich abermals und sprach: „So, dann wollen wir mal mit der eigentlichen Trauung beginnen.
Zuerst zu Ihnen, Mr Dursley. Wollen Sie Petunia Evans in allem beistehen, ihr in jeder schlimmen Zeit helfen und unterstützen?
Wollen Sie mit ihr alt werden, und sie, bis der Tod Sie scheidet, lieben?
So frage ich Sie jetzt, wollen Sie Petunia Evans zur Frau nehmen? Dann antworten Sie bitte mit Ja.“

„Ja, ich will.“, sagte Vernon mit tiefer, fester Stimme.

...

Das Gleiche folgte auch bei Petunia und so sehr Lily auch versuchte zuzuhören, es gelang ihr nicht.
Irgendwie war ihr schläfrig zumute. Ihr Gehirn konnte kaum ein Wort vom Pastor mehr vernünftig aufnehmen.
Sie vernahm noch verschwommen das „Ja, ich will.“ von ihrer Schwester.

„Gut, dann dürfen Sie sich jetzt küssen“, drang die raue Stimme des Pastors in ihr Bewusstsein.
Und plötzlich war sie wieder hellwach, da wildes Geklatschte in ihre Ohren drang.
Lily rieb sich die Augen und stimmte mit ein.
Danach konnte sie endlich raus. Es war so dünne Luft hier, dass sie fürchtete, sie würde gleich ersticken. Sie kippte beinahe von den Beinen, so schwindlig war ihr.

Dann hallten laute Rufe durch die Kirche. War das normal, dass die Leute bei einer Hochzeit so laut jubelten?
Oder ...
Waren das überhaupt Jubelrufe?
Ich träume, dachte Lily genervt.
Sie konnte doch jetzt nicht schlafen, inmitten in einer Kirche voller Menschen.
Doch seit wann konnte sie im Traum so klar denken?
Das war doch nicht normal.
Das sind bestimmt James und die anderen!
Na super, das gibt natürlich ein perfektes Bild von ihrem Freund bei ihren Eltern ab, die noch so begeistert von ihm und seiner Familie waren.
Boah, die kriegen was zu hören!
Sie hatte ihnen doch vertraut. Und die hatten nichts anderes zutun, als sich bei der Hochzeit ihrer Schwester und vor all ihren Verwandten so lächerlich zu machen?
Die denken noch, die sind besoffen.

Lily wandte sich um, um ihnen eine wütende Predigt zu halten.
Wenigstens Alice und Remus hätte sie das nicht zugetraut.
Da flitzte ein greller grüner Strahl an ihr vorbei und krachte gegen die Liedertafel, die mit einem markerschütterndem Splittern auf den Boden knallte und einzelne Teile in alle Richtungen springen ließ.
Moment mal – Ein grüner Strahl? In einer Kirche voll Muggeln? Bei einer Hochzeit?

Sie sah sich um in der Erwartung, James und Sirius prustend in der Mitte des Ganges zu sehen, doch da bot sich ihr etwas ganz anderes, etwas, das ihr die Luft in den Lungen zu Eis gefrieren ließ.


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